-
Regler für Kraftfahrzeuge, durch den bei einem oberen einstellbaren
Grenzwert der Fahrgeschwindigkeit die Brennstoffzufuhr zum Motor gesperrt wird Gemäß
vorliegender Erfindung werden besondere Vorteile für den Betrieb von Kraftfahrzeugen
durch eine Vorrichtung erzielt, welche bei einem oberen Grenzwert der Fahrgeschwindigkeit
die Brennstoffzufuhr zum Antriebsmotor sperrt und sie abgesperrt bleiben läßt, bis
die Fahrgeschwindigkeit auf einen unteren Grenzwert gesunken ist, wo die Vorrichtung
die Brennstoffzufuhr wiederherstellt; dabei gestattet die Vorrichtung eine Einstellung
beider Grenzgeschwindigkeiten auf verschiedene Werte.
-
Ein Vorteil der Vorrichtung ist der, daß sie das überschreiten der
festgelegten Höchstgeschwindigkeit verhindert. Vorrichtungen, welche diesen Vorteil
ebenfalls gewähren, sind bekannt. Sie wirken in der Weise, daß sie, immer wenn das
Fahrzeug die oberen Grenzgeschwindigkeit erreicht, entweder ebenfalls die Brennstoffzufuhr
oder die Zufuhr des Brennstoff-Luft-Gemisches sperren oder. aber die Zündung abstellen.
-
Die vorliegende Erfindung bietet aber als Folge ihrer besonderer Merkmale
weitere Vorteile, welche die bekannten Vorrichtungen entweder gar nicht oder nicht
in gleichem Maße bieten.
-
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung nämlich sich im Gegensatz zu den
bekannten Vorrichtungen auch auf eine untere Grenzgeschwindigkeit -einstellen läßt,
bei deren Erreichung erst die Brennstoffzufuhr wiederhergestellt wird und wiederhergestellt
bleibt, bis die obere Grenzgeschwindigkeit wieder erreicht wird, so gewährt sie
die Möglichkeit, das Fahrzeug auf eine mittlere, zwischen den beiden Grenzgeschwindigkeiten
liegende Fahrgeschwindigkeit einzustellen. Während die Brennstoffzufuhr gesperrt
ist, findet ein Brennstoffverbrauch überhaupt nicht statt. Während
des
Steigens der Fahrgeschwindigkeit von der unteren Grenzgeschwindigkeit aus hat man
es in der Hand, den Antriebsmotor mit besonders günstigem Mischungsverhältnis und
vorteilhafter Zylinderfüllung laufen zu lassen. Beide Umstände sind für
den Gesamtbrennstoffverbrauch günstig. Die Möglichkeit, bergab völlig ohne
Brennstoffverbrauch zu fahren, ist durch die Vorrichtung ohne weiteres dadurch gegeben,
daß man auf eine genügend niedrige untere und obere Grenzgeschwindigkeit einstellt.
-
t' Das zeitweilige Unterbrechen der Brennstoffzufuhr hat weiter den
Vorteil, daß dadurch die Kühlwassertemperatur niedrig ge-
halten wird. Im
Notfalle kann man durch Fahren mit besonders großem Abstand der unteren von der
oberen Grenzgeschwindigkeit besonders stark temperaturerniedrigend auf das Kühlwasser
wirken und unter Umständen nur dadurch überhaupt ein störungsfreies Fahren ermöglichen,
beispielsweise an sehr heißen Tagen oder wenn Mängel an der Kühlwasserpumpe oder
dem Ventilator eingetreten sind.
-
Eine beispielsweise Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
stellt Abb. i schematisch dar. Sie zeigt einen Vergaser a beliebiger Bauart, in
den die Außenluft bei a, eintritt, während das Brennstoff-Luft-Gemisch bei b1 in
die Zylinderzuleitung strömt. In der Zuleitung a2, welche den Brennstoff aus der
Schwimmerkammer a3 nach den Brennstoffdüsen des Vergasers führt, sitzt ein Absperrorgan
e, welches ein Hahn, Ventil, Schieber o. dgl. sein kann. Das öffnen und Schließen
des Absperrorgans geschieht durch Drehen seines Hebels c1. Eine Stange d ist oben
an den genannten Hebel und unten an einen gleichlangen parallelen Hebel e angelenkt
und dient zum öffnen und Schließen des Absperrorgans. Auf der Stange nämlich sitzen
verschiebbar zwei Backen / und g, die mittels der Klemmschrauben f,
und g, in der jeweilig gewünschten Lage festgestellt werden können. Zwischen
den beiden Backen arbeitet das Ende h1 des um den festen Zapfen! drehbaren Stellhebels
h, dessen anderes, gegabeltes Ende h2 zwischen den Schultern k1 und k2 der Reglermuffe
k eines Fliehkraftreglers m in bekannter Weise arbeitet. Die Reglerwelle m1, wird
vom Antriebsmotor des Fahrzeuges aus so angetrieben, daß ihre Drehlzahl der Drehzahl
des Motors verhältig ist und somit auch der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges.
-
In der dargestellten Lage des Stellhebels h ist das Absperrorgane
geschlossen, weil die Reglermuffe gerade die Stellung einnimmt, die der oberen Grenzgeschwindigkeit
entspricht. Nimmt die Fahrgeschwindigkeit nun ab, so liebt sich das Hebelende h1
von Backe f ab, trifft jedoch nicht sofort gegen die Backe g, sondern erst, nachdem
die Reglermuffe die Stellung erreicht hat, welche ungefähr der unteren Grenzgeschwindigkeit
entspricht. Während der -weiteren geringen Ge-
schwindigkeitsabnahme bis zur
unteren Grenzgeschwindigkeit bewegt h1 die Backe und somit auch die Stange d aufwärts
und öffnet dadurch mittels Hebels e, das Absperrorgan e,
so daß die
Brennstoffzufuhr zum Vergaser wiederhergestellt ist. Nimmt nun die Fahrgeschwindigkeit
zu, so bleibt das Absperrorgan geöffnet, sei es, daß es durch Reibung oder anderswie
in seiner Lage festgehalten wird. beispielsweise dadurch, daß das Hütchen r am Ende
der Feder r, auf die obere Seite der Nase e3 am Hebel c,. geschnappt ist; erst wenn
die Fahrgeschwindigkeit die obere Grenzgeschwindigkeit fast wieder erreicht hat,
trifft k, gegen Backe/ und schiebt nun bei dein weiteren geringen Zuwachs
der Geschwindigkeit bis zur Erreichung der oberen Grenzgeschwindigkeit Backe f abwärts
vor sich her, so daß Stange d mittels Hebels c, das Absperrorgan c schließt. In
dieser Schlußstellung bleibt es auch durch Reibung oder anderswie festgehalten,
um erst wieder geöffnet zu werden, nachdem unter Abnahme der Fahrgeschwindigkeit
auf die untere Grenzgeschwindigk "e chwindigkeit Hebelende h, die Backe wieder nach
oben bewegt hat.
-
In Abb. i ist die Erfindung grundsätzlich an einer besonders anschaulichen
Ausführungsart gezeigt. Um den jeweiligen praktischen Bedürfnissen besser Rechnung
zu tragen, kann man manche Änderung daran vornehmen, beispielsweise die Vorrichtung
s1-) ausbilden, daß die Verstellung der Bachen und g rasch und bequem etwa
mittels eines Fußhebels möglich ist. Es wird häufig das Bedürfnis vorliegen, die
Backen f und gemeinsam zunächst unter Belassung ihres für den Unterschied der beiden
Grenzgeschwindigkeiten maßgebenden Abstandes zu verstellen, mit der Möglichkeit
jedoch, gelegentlich auch ihren Abstand zu verändern. Dementsprechend zeigt Abb.
i die beiden Backen durch eine Stange n gekuppelt, die an Backe g festsitzt und
sich in einer Bohrung der Backe f verschieben und mittels einer Klemmschrauben n1
feststellen läßt. 'Das Absperrorgane c kann auch an anderer Stelle sitzen, z.B.
an der Austrittsöffnung der Brennstoffdüsen. Im Aufbau überhaupt kann die Vorrichtung
verschiedener Art sein. So zeigt Abb.2 statt einer Stanged zur Betätigung des Hebels
des Absperrorgans einen. um die feste Achsei aber unabhängig 1", von drehbaren Hebeltl,
dessen Ende rl. in das Gabelendee. von Hebelc paßt; Hebeld, bildet
einen
Bügel d3, auf dem die Backen/ und g verschiebbar und durch ihre Klemmschrauben
fl und g1 feststellbar sind.
-
Die Erfindung bezieht sich auch auf. Fälle, in denen statt
eines Vergasers ein anderer Apparat zur Zumessung oder Weiterleitung des Brennstoffes
vorhanden ist, z. B. eine Brennstoffpumpe, vor oder hinter der dann das Absperrorgan
c sitzt.
-
Statt eines Fliehkraftreglers kann auch irgendein anderer Apparat,
dessen Bewegung von der Fahrgeschwindigkeit abhängt, dem Hebel h seine jeweilige
Stellung geben. So kann beispielsweise k der Zeiger eines Fahrzeugtachometers
beliebiger Bauart sein. Freilich wird dann seine Verstellkraft meist nicht ausreichen,
das Absperrorgan -unmittelbar mechanisch zu betätigen, wie es in den Fällen von
Abb. i und 2 angenommen ist. Doch kann man dann dem Zeiger die mittelbare Betätigung
durch Krafteinschalter möglich machen. Dazu kann man auch elektrische Kräfte einschalten.
-
So kann durch den Zeiger eine elektromotorische Kraft zur Betätigung
des Absperrorgans dadurch eingeschaltet werden, daß die Backen, die als elektrische
Kontakte ausgebildet sind, bei Berührung mit dem Ende h, des Hebels h Stromkreise
schließen, von denen dann der eine den Schluß, der andere die Öffnung des Absperrorgans
herbeiführt.
-
Dies geschieht beispielsweise bei der Ausführungsart, die durch Abb.
3a und 3b veranschaulicht wird.
-
Hier ist h der Zeiger eines Tachometers, um dessen Gehäuse sich eine
kreisförmige Schiene d4 legt, auf welcher elektrisch isolierte Schuhe f2 und g-2
verschiebbar und einstellbar sind. An diesen sitzen die Kontaktfedern/ und
g. Berührt bei Vorliegen der oberen Grenzgeschwindigkeit Zeiger h den Kontakt
f, so wird der Stromkreis der Wicklung p1 geschlossen und dadurch in deren Hohlraum
der Eisenkern q1 gezogen, wodurch das Absperrorgan mittels des Hebels c1, an dem
der Eisenkern sitzt, geschlossen wird. Berührt dagegen Zeiger h beim Vorliegen der
unteren Grenzgeschwindigkeit die Kontaktfeder g, so kommt Wicklung p2 unter Strom
und zieht den ebenfalls an Hebel c, sitzenden Eisenkern q2 in ihren Hohlraum, wodurch
das Absperrorgan geöffnet wird.
-
Es versteht sich von selbst, daß die erfindungsgemäßen Ausführungen
sich nicht auf diejenigen beschränken, die oben geschildert oder erwähnt worden
sind, sondern allgemein alle Fälle umfassen, in denen irgendwelche Mechanismen die
Sperrung der Brennstoffzufuhr bewirken, wenn der verwendete Regler die der oberen
Grenzgeschwindigkeit entsprechende Stellung erreicht hat, die Brennstoffzufuhr aber
erst dann wiederherstellen, wenn darnach der Regler die der unteren Grenzgeschwindigkeit
entsprechende Stellung erreicht. Auch kann die Sperrung und Wiederherstellung der
Brennstoffzufuhr dadurch erfolgen, daß ein Absperrorgan. in der Gemischleitung geschlossen
bzw. geöffnet wird, statt in der Brennstoffleitung.