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Selbsttätige Steuervorrichtung für den Gutseinlauf von Schleudermaschinen
Die Erfindung hat eine selbsttätige Steuervorrichtung für den Gutseinlauf von Schleudermaschinen
zum Gegenstand, der in Abhängigkeit von der Abwicklung der verschiedenen Arbeitsvorgänge
des Schleuderverfahrens in einem vorbestimmten Zeitpunkt g,--öffnet und geschlossen
wird.
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In der Regel hat man die Zeitdauer, in welcher 'der Gutseinlauf zwecks
Füllung der Schleudertrommel offengehalten werden muß, aus der Beziehung zwischen
der Beschaffenheit sowie dem Druck des Schleudergutes und dem Durchflußquerschnitt
des Gutseinlaufes bestimmt. Es hat sich aber herausgestellt, daß diese Art der Bestimmung
der Öffnungszeit des Gutseinlaufes sehr ungenau ist, so daß es praktisch fast nie
gelingt, ausgiebige und stets gleichmäßige Trommelfüllungen zu erzielen. Ferner
ist es bekannt, zwischen dem Gutseinlauf und dem Gutsbehälter einen dem Fassungsvermögen
der Schleudertrommel entsprechenden Meß- bzw. Auffüllbehälter anzuordnen. Während
der Schließzeit des Gutseinlaufes, innerhalb welcher der Meßbehälter mit neuem Gut
aufgefüllt wird, finden aber in dem Meßbehälter Ablagerungen von festen Stoffen
statt, was ein Zusetzen des Durch-8ußquerschnittes des Gutseinlaufes zur Folge hat.
Hierdurch wird eine häufige Reinigung .des Meßbehälters erforderlich, der außerdem
zuch viel Platz beansprucht.
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In der Erkenntnis dieser Nachteile hat es sich die Erfindung zur Aufgabe
gemacht, eine neue selbsttätige Steuervorrichtung für den Gutseinlauf zu schaffen,
mit der einmal die oben geschilderten l@Tachteile der bekannten Einrichtungen vermieden
werden und andererseits eine genaue und zuverlässige Tromnielfüllung dadurch ermöglicht
wird, daß die Schleudergutzuführung stets erst bei endgültiger Trommelfüllung plötzlich
unterbrochen wird. Hierzu wird ein in an sich bekannter Weise in der Schleudertrommel
vom Schleudergut getragener Schwimmer vorgesehen; der erfindungsgemäß bei zunehmender
Füllung der Trommel mit neuem Schleudergut einen Gewichtshebel o. dgl. mitbewegt,
der bei endgültiger Trommelfüllung über seinen Totpunkt gelangt und beim Überkippen
mittels eines Schalthebels und einer Umschaltvorrichtung den Schleudergutzulauf
absperrt, während die Steuermittel am Ende der Trommelentleerung durch das in seine
Grundstellung zurückkehrende Schälmesser oder ein anderes Mittel der Schleudermaschine
wieder zurückgesteuert und der Gutszulauf geöffnet werden. ' Es ist allerdings bereits
eine selbsttätige Zuflußregulierung für Schleudermaschinen bekannt, bei der eine
am Zuflußrohr befindliche Klappe von der vorbeistreichenden, ringförmig eingestellten
Oberfläche der innersten Flüssigkeitsschicht bei einer gewissen Füllung der Schleudertrommel
geschlossen wird. Dieser Einrichtung haftet aber vor allem der -Nachteil an, daß
die durch den Flüssigkeitsdruck geschlossen gehaltene Absperrklappe nur so lange
geschlossen bleibt, als die
Schleudertrommel vollständig gefiillt
ist. Sobald aber Flüssigkeit abgezogen wird, öffnet sich auch sogleich die Klappe
und es fließt demzufolge während der Trommelentleerung neues Gut der Schleudertrommel
zu. Auf diese @@%eise ist es unmöglich, die durch das Schleudern voneinander getrennten
1, liissigkeiten in dem erforderlich klaren Zustand abzuziehen. Dieser schwerwiegende
Nachteil ist beim Erfindungsgegenstand nicht vorhanden, vielmehr kamt hier erst
neues Schleudergut zufließen, wenn die Schleudertrommel entleert ist.
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Ferner ist bei sogenannten Überlaufschlendern eine Steuervorrichtung
bekanntgeworden, bei der beim Erreichen eines bestimmten Höchststandes der Absetzungsschicht
die Schleudergutzufuhr abgeschaltet wird. Die Abschaltung der Gutszufuhr erfolgt
hier über einen in der Schleudertrommel drehbar gelagerten, unter Federwirkung stehenden
Taster. Dieser wird durch die Absetzungsschicht nach Erreichen eines vorbestimmten
Höchststandes plötzlich mitbewegt. Diese Bewegung wird dazu benutzt, eine Kupplung
einzurücken und damit die verschiedenen aufeinanderfolgenden Vorgänge einzuleiten.
Die bekannte Meßeinricbtung hat jedoch verschiedene schwerwiegende \Tachteile, weshalb
sie auch in der Praxis keinen Eingang gefunden hat. Vor allem ist hier nachteilig,
daß der über den weitaus größten Teil des Schleuderns stillstehende Taster durch
die Absetzschicht aus seiner Ruhelage plötzlich heraus mitgerissen wird. Infolge
der hohen Umlaufgeschwindigkeit der Absetzschicht greift am Taster eine entsprechend
große Umfangskraft an, der die davon in 'Mitleidenschaft gezogenen Teile nicht gewachsen
sind. Durch das plötzliche Mitreißen des Tasters sind ferner Stöße und Erschütterungen
unausbleiblich, die den ruhigen Gang der Xaschine sehr ungünstig beeinflussen. Ferner
bedarf die Anordnung von Federn als Rücksteuerungsmittel bei dieser bekannten .\leßeinrichtung
eine ständig sorgfältige Überwachung. So müssen z. B. die Federn einmal auf die
richtige Spannung abgestimmt und von Zeit zu Zeit nachgestellt werden, was im Betrieb
lästig ist.
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Beim Erfindungsgegenstand sind alle diese Nachteile vermieden. Das
die Abschaltung der Schleudergutszuführung bewirkende Steuer- bzw. Schaltmittel
wird hier durch den steigenden. Flüssigkeitsspiegel langsam bewegt, so daß große,
schädliche Kräfte überhaupt nicht auftreten können. Hohe Deanspruchungen werden
also von der Schalt- bzw. hleßeinrichtung ferngehalten. Dadurch, daß hier ferner
die Schaltmittel durch das in seine Grundstellung zurückkehrende Schälmesser zurückgesteuert
werden, entfallen Federn oder ähnliche Itücksteuerungshilfsmittel.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i in schematischer Darstellung die Steuervorrichtung mit dem
selbsttätig wirkenden Absperrglied für den Schleudergutzulauf, teils im Schnitt
und teils in Ansicht, wobei die Steuermittel in ihrer Stellung beim Füllen der Schleudertrommel
gezeigt sind; Abb. 2 gibt in schaubildlicher Ansicht verschiedene herausgezeichnete
Steuermittel wieder, und zwar in einer Stellung, bei der die Schleudertrommel gefüllt
und der Gutszulauf 'abgesperrt ist.
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Die waagerecht gelagerte Schleudertrommel a sitzt in" dem Gehäuse
b. Außen am Gehäuse ist in üblicher «leise eine auf Säulen c geführte und
durch den Hubzylinder e bewegte Schälvorrichtung angeordnet. In der vorderen Gehäusewand
ist eine Welle f drehbar gelagert, die auf dem in die Trommel a hineinragenden Ende
einen. vom Schleudergut getragenen Schwimmer g und auf dem anderen, außen liegenden
Ende einen Gewichtshebel li. sowie einen Kontakthebel i trägt. Schwimmer
g und Gewichtshebel h sind fest, hingegen der Kontakthebel i lose. auf der Welle
f gelagert. Der mit zunehmender Trommelfüllung sich bewegende Schwimmer dreht die
Welle f und bewegt dabei den Gewichtshebel lt mit, der auf seiner dem Kontakthebel
zugekehrten Stirnseite Mitnehmerstifte k besitzt, durch die der Kontakthebel mitgenommen
wird. Die Lage des Gewichtshebels lt in bezug auf den Schwimmer g ist derart gewählt,
daß er bei endgültiger Trommelfüllung nach rechts über seinen Totpunkt gekippt wird,
wobei er den Kontakthebel i durch die Stifte k mitnimmt, so daß der Kontakt unterbrochen
ist, wie dies aus Abb. 2 ersichtlich ist. In. der vorderen 'Gehäusewand sitzt ferner
ein Wellenstumpf 1, auf dessen nach außen ragenden Ende dicht nebeneinander ein
einarmiger Hebel in und ein Winkelhebel 7t lose drehbar gelagert sind. Der Ausschlag
des. Hebels m nach rechts (gegen die Schleuderachse) -ist - durch einen Anschlag
o begrenzt. Der- Hebel m bat einen Queransatz Q, der in eine entsprechende Aussparung
q des Winkelhebels ia eingreift; dieser wirkt mit dem am Schälmesserträger
d vorgesehenen Anschlag-r zusammen. Das Absperrglied s für den Schleuderguteinlauf
wird in bekannter Weise durch ein geeignetes; mittels des Schiebers t gesteuertes
Druck-' mittel bewegt. Der Steuerschieber t ist an einen Schwinghebel ti angelenkt,
dessen eines Ende unter dem Einfluß eines elektrischen Hubmagneten v steht. '
Die
beschriebene Einrichtung wirkt wie folgt: .
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Beim Füllen der Trommel a liegt der Kontakthebel i auf dem Kontakt
1v so auf, daß der Stromkreis geschlossen und der Elektromagnet z, unter Strom gesetzt
ist. Der Elektromagnet zieht dabei das ihm gegenüberliegende Elide des Schwinghebels
fit an, so daß der Steuerschieber t die aus Abb. i ersichtliche Lage einnimmt. Mittels
einer Pumpe (nicht gezeichnet) wird nun die bei y zufließende Druckflüssigkeit über
die vom Schieber t freigegebene Leitung A in den Hubzylinder Z gefördert,
und zwar in den Raum über dem Kolben B, der mit dem Absperrglied s des Schleudergutzulaufes
verbunden ist. Die unter dein Kolben B befindliche Arbeitsflüssigkeit wird durch
den nach untengehenden Kolben über die Leitung B und das Schiebergehäuse nach dem
Ablauf und weiter zurück zur Pumpe gedrückt. Während der Füllung der Schleudertrommel
a mit Schleudergut, das über den freigegebenen Einlauf zufließt, wird der vom Schleudergut
getragene Schwimmer g gehoben, wobei er die Welle f und den darauf festgekeilten
Gewichtshebel lt mitbewegt. Bei endgültiger Trommelfüllung gelangt dieser über seinen
Totpunkt und kippt vermöge seines Eigengewichts nach rechts über (bezogen auf die
Zeichnungsfläche). Hierbei trifft der eine Mitnehmerstift k des Gewichtshebels
lt auf den Kontakthebel (siehe Abb. a), so daß dieser nun ebenfalls mitbewegt wird,
wobei er sich von dem Kontakt zu abhebt. Der Stromkreis ist nunmehr unterbrochen
und der Elektromagnet v außer Wirkung' gebracht. Der ständig auf die Unterseite
der größten Einflußfläche des Schiebers t -wirkende Flüssigkeitsdruck bewirkt eine
Aufwärtsbewegung des Schiebers t, so daß er in die in Abb. i strichpunktiert angedeutete
Lage gelangt. Der Druckraum des Schiebergehäuses ist nunmehr mit der nach der unteren
Angriffsfläche des Hubkolbens B führenden Leitung E verbunden, während die bisher
unter Druck gestandene LeitungA mit dem Ablauf (also einem Raum biederen Druckes)
in Verbindung getreten ist. Der Hubkolben B und mit ihm das Absperrglied D werden.
nach oben bewegt, wobei letzteres sich gegen seinen Sitz legt und den Gutszulauf
absperrt. Während der Schließzeit legt sich der über seinen Totpunkt gekippte Gewichtshebel
gegen den einarmigen Hebel in. Diese Stellung ist in Abb. z veranschaulicht.
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Nachdem der Scheidungsprozeß vollendet ist, tritt die Ausschälvorrichtung
in Tätigkeit, indem der . schlittenförmige Schälmessert r' äg ger d durch den hydraulischen
Hubzylinder c auf den Säulen c aufwärts bewegt wird, so daß das nicht gezeigte Schälmesser
gegen den sich drehenden Trotnmelinantel vorrückt und die auf dieseln abgelagerte
Feststoffschicht nach und nach entsprechend der Vorschubbewegung des Schälmessers
abschält. Bei der Aufwärtsbewegung des Schälmesserträgers d kommt der daran vorgesehene
Anschlag r mit dem lose auf der Welle l gelagerten Winkelhebel fit in Berührung;
der Anschlag , legt sich gegen die Unterseite des einen quer zu den Führungssäulen
c gelegenen Armes des Winkelhebels, so dä,ß dieser bei *der weiteren Aufwärtsbewegung
des Schälmesserträgers d mitbewegt wird, bis der Winkelhebelarm schließlich eine
Schräglage einnimmt, in der der Anschlag r von ihm abgleitet, wonach der Winkelhebel
in seine Ausgangsstellung zurückschlägt. Der Winkelhebel ist also dem Anschlag r
bei der Aufwärtsbewegung des Schälmesserträgers ausgewichen.
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Nach der Trommelentleerung gleitet der Schälmesserträger mit dem Messer
auf den Führungssäulen c wieder in seine Grundstellung zurück. Der Anschlag r trifft
hierbei nun von oben auf den einen quer zu den Führungssäulen gelegenen Arm des
Winkelhebels yt auf. Dieser schlägt jetzt in die entgegengesetzte Drehrichtung (im
Uhrzeigerdrehsinn)aus. Hierbei wird der unmittelbar neben dem Hebel fit gelagerte
Hebel sn, gegen den -sich der Gewichtshebel lt anlehnt, und welche beide über das
0uerstück p in der einen Drehrichtung miteinander gekuppelt sind, mitgenommen. Der
dabei mitbewegte Gewichtshebel fit wird schließlich wieder über seinen Totpunkt
in die in Abb. i dargestellte Lage zurückgekippt. Der Gewichtshebel hat dabei mit
Hilfe seines einen (links von der Drehachse f gelegenen) \-Iitnehmerstiftes
k
den Kontakthebel i mitgenommen, so daß er sich wieder auf den Kontakt w
legt. Der Stromkreis ist damit geschlossen und der Elektromagnet v wird wirksam,
indem er das ihm zugekehrte Ende des doppelarmigen Schwinghebels u nach oben zieht.
Der Schieber t -wird umgesteuert, und zwar in die aus Abb. i ersichtliche Lage,
in der der Gutseinlauf durch das Absperrglieds freigegeben -wird, so daß neues Schleudergut
in die Schleudertrommel fließt.
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Die Erfindung ist auf das beschriebene Ausführungsbeispiel der hydraulischen
Steuerungsvorrichtung - nicht beschränkt. Statt dessen kann vielmehr auch eine elektrisch,
pneumatisch oder sonstwie betätigte Steuerung verwendet- werden"