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Stapeleinrichtung, die kontinuierlich beschickt, aber abschnittweise
vollkommen entleert wird Bei Gefäßförderanlagen werden an der Füllstelle als Meßvorrichtung
häufig Meß= Laschen verwendet, in denen während des Treibens des Fördergefäßes jeweils
ein Inhalt für das am Ende des Zuges zu beladende Fördergefäß gesammelt und bereitgestellt
wird. Bei @doppeltrümigen Anlagen sind zwei Meßtaschen vorhanden, die wechselweise
beschickt werden. Erfolgt die Zufuhr des Fördergutes zu diesen Meßtaschen durch
eine gleichmäßig arbeitende Zuförderung, ein Band, eine Schüttelschurre o. dgl.,
so wird, während die eine Meßtasche in das Fördergefäß entleert wird, der Fördergutstrom
durch eine Umstellklappe in die andere geleitet. Die Gefahr, daß während der Entleerung
der Meßtasche in das Fördergefäß noch Fördergut zufließt, besteht hier also nicht.
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Bei eintrümigen Förderanlagen jedoch, bei denen nur eine Meßtasche
vorhanden ist, ergeben sich Schwierigkeiten, wenn die Zufuhr durch einen dauernd
arbeitenden Zuförderer erfolgt. Um hier zu verhindern, daß bei Entleerung der Meßtasche_
in das Fördergefäß noch Fördergut nachstürzt, wodurch die Abmessung der Nutzlast
zum mindesten ungenau und die Bedienung -des Meßtaschenverschlusses erschwert würde,
müßte jeweils die Zufördereinrichtung stillgesetzt werden. Dies führt in bestimmten
Fällen zu Unzuträglichkeiten, z. B. wenn ein Förderband größerer Länge die Zufuhr
des Fördergutes zur Meßtasche bewirkt, wie es beispielsweise bei Blindschachtförderungen
der Fall ist.
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Es ist zwar bei selbsttätigen Waagen, bei denen das Gut während seines
Transportes über ein Förderband auf diesem gewogen wird, bereits bekannt, das Zulaufband
wie auch das Meßband durchlaufen zu lassen. Während -der Zeit des Abwiegens wird
dabei, um störende Einflüsse der Waage auszuschalten, das fortlaufend weiter zugeführte
Fördergut einem zweiten Band oder einem Trog zugeführt, von wo es nach Beendigung
des Wiegevorganges wieder auf das Wiegeband aufgegeben wird, und zwar auf das bereits
aufgeschüttete Material. Eine solche Einrichtung läßt sich jedoch nicht ohne weiteres
bei einer Beschickeinrichtung für eintrümige Förderanlagen verwenden; eine solche
Verwendung wird aber auch wegen der grundsätzlich anderen Aufgabenstellung nicht
nahegelegt. Das Wiegeband ist hinsichtlich Aufgabe wie Wirkungsweise nicht mit einem
Beschick- oder Stapelbunker zu vergleichen, der schlagartig beim Eintreffen
des
zu füllenden Gefäßes vollkommen entleert wird, sondern es enthält immer Material
und müßte abschnittweise fortbewegt werden, entsprechend den Füllpausen, die im
Verhältnis zu den Förderzeiten verhältnismäßig kurz sind. Damit würden aber wieder
die Vorteile einer kontinuierlich arbeitenden Zufördereinrichtung aufgegeben werden.
Es kommt hinzu, daß das zum Auffangen des Fördergutes während der Wiegezeit dienende
Förderband oder ein Trog bei der bekannten Einrichtung nicht während der ganzen
Entleerung des Hauptbandes, sondern nur während eines Teiles seiner Entleerung zu
speichern vermag und ferner, daß das vom Zubringer aufgegebene Material infolge
größerer Sturzhöhe eine Wertverminderung durch Abrieb erfährt.
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Die Erfindung betrifft nun eine Stapeleinrichtung, die kontinuierlich
beschickt, aber abschnittweise vollkommen entleert wird und macht ,dabei von einem
Reservebehälter Gebrauch, der während der Entleerung das Fördergut vorübergehend
aufnimmt, um es der nachfolgenden Beschickung wieder zuzufügen und vermeidet die
bisher auftretenden Nachteile dadurch, daß der Reservebehälter derart angeordnet
ist, daß er seinen Inhalt vor der Beschickung eines Stapelbunkers in diesen entleert,
wobei die Beschickung und Entleerung sowohl des Stapelbunkers als auch des Reservebehälters
entsprechend dem Schachtgefäßförderbetrieb geregelt wird. Der Reservebehälter kann
baulich mit dem Stapelbunker vereinigt sein, indem er nur durch eine Trennwand von
ihm abgeteilt ist. Er braucht nur einen Teil der Gefäßfüllung aufzunehmen; vorteilhaft
wird erfindungsgemäß sein Inhalt so bemessen, daß er sich zum Inhalt des Stapelbunkers
(der Meßtasche) verhält wie .die Füllpause zur Treibzeit des Fördergefäßes.
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Durch zwangsläufige Verbindung des Umstellgliedes für den Zufluß des
Fördergutes mit dem Verschlußglied der Reservetasche läßt sich ein einwandfreier
und flotter Betrieb sicherstellen. Die Sicherheit kann nach der Erfindung noch dadurch
erhöht werden, daß das Umstellglied und der Reservetaschenverschluß mit dem Verschluß
des Stapelbunkers zwangsläufig verbunden oder verriegelt sind. Eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform für die zwangsläufige Verbindung des Umstellgliedes mit dem Verschlußglied
ergibt sich nach der Erfindung dann, wenn zur Verbindung ein Lenkersystem benutzt
wird, durch das das Verschlußglied in seiner Verschlußlage durch Überspannen des
Lenkersystems über eine Totpunktstell.ung hinaus gesperrt gehalten wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in zwei verschiedenen
Betriebsstellungen dargestellt. Die Meßtasche r, deren Inhalt der abzumessenden
Menge entspricht, ist mit einem Verschluß 2 beliebiger Bauart ausgerüstet. An die
Meßtasche z ist ein Reservebehälter 3 angebaut, der einen Verschluß 4 hat. Zur Beschickung
dient ein Förderband 5, dessen Gutstrom durch eine Umlegeklappe 6 wahlweise in die
Meßtasche oder den Reservebehälter geleitet wird.
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Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Während der Fahrt des Fördergefäßes
ist der Verschluß 2 der Meßtasche geschlossen, und die Umlegeklappe 6 befindet sich
in der in der Abb. z dargestellten Lage. Es wird nunmehr die Meßtasche gefüllt.
Bei .der Ankunft des Gefäßes bringt der Anschläger die Umlegeklappe 6 in die Stellung
entsprechend der Abb. 2 und schließt gleichzeitig den Verschluß 4 des Reservebehälters
3. Das Fördergut fließt jetzt in den Reservebehälter, so daß die Meßtasche durch
Öffnen des Verschlusses 2 entleert werden kann, ohne daß weiteres Material nachstürzt.
°l@Tach der Entleerung schließt der Anschläger den Verschluß 2 wieder, legt die
Umlegeklappe in die ursprüngliche Lage zurück, wobei er gleichzeitig den Verschluß
4 des Reservebehälters 3 öffnet, so daß das darin befindliche Gut in die Meßtasche
fällt.
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Die Umlegeklappe 6 und der Verschluß 4 des Reservebehälters können
derart zwangsläufig miteinander verbunden sein, daß der Verschluß 4 stets geschlossen
ist, wenn die Umlegeklappe 6 dem Fördergut den Weg in den Reservebehälter freigibt.
Das Öffnen des Verschlusses 4 kann so vorgenommen werden, daß das in dem Reservebehälter
enthaltene Fördergut früher durchfällt, als Fördergut vom Zuführungsband in die
Meßtasche gelangen kann. Auf diese Weise wird in der Meßtasche ein Polster für das
einstürzende Gut geschaffen, so daß z. B. bei empfindlicher Kohle der Zerschlag
der Stücke verhindert wird.
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In der Zeichnung ist eine zwangsläufige Verbindung zwischen der Umlegeklappe
6 und dem Reservebehälter 4 durch ein Lenkersystem 7 angedeutet. Der Lenker 7 greift
an Kurbeln 8 und 9 der beiden Klappen an; wie aus der Abb.2 ersichtlich, überschreitet
der Lenker 7 beim Umlegen der Klappe 6 den Totpunkt der Kurbel 8, so daß die Verschlußklappe
4 sicher in ihrer Verschlußlage gehalten wird.
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Umlegeklappe und Reservebehälterverschluß können mit dem Hauptverschluß
2 der Meßtasche noch verriegelt oder mechanisch verbunden sein, derart, daß sie
die richtige Stellung .innehaben müssen, ehe der Meßtaschenverschluß geöffnet wird,
oder umgekehrt,
der Meßtaschenverschluß geschlossen sein muß, ehe
Fördergut in die Meßtasche einströmen kann.
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Die Einrichtung kann auch zwangsläufig vom Fördergefäß aus gesteuert
werden. Sie ist ferner nicht gebunden an Schachtgefäßförderung, sondern kann auch
für andere Förderanlagen verwendet werden, bei denen der Übergang von einer dauernd
umlaufenden Förderung auf eine absatzweise arbeitende vorliegt.