DE606704C

DE606704C - Antrieb und Steuerung der in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder in Druckmaschinen mit lotrecht stehenden Druckfundamenten

Info

Publication number: DE606704C
Application number: DER88236D
Authority: DE
Original assignee: ROTO PRESS AKT GES
Current assignee: ROTO PRESS AKT GES
Priority date: 1933-06-29
Filing date: 1933-06-29
Publication date: 1934-12-11

Description

Das Hauptpatent 542 697 bezieht sich auf einen Antrieb und eine Steuerung der in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder in Druckmaschinen mit lotrecht stehenden Druckfundamenten, bei denen in Verbindung mit den Druckzylindern "Hilfsverzahnungen vorgesehen sind, die mit zwangsläufig gesteuerten Hilf szahnstangen in Eingriff kommen, um den Teil des Schlittenhubes auszugleichen, der über die Formathöhe des Druckproduktes hinausragt. Es soll also nur eine der Formathöhe des Druckproduktes entsprechende Länge der Papierbahn nach- oder eingezogen werden. Bei diesem Antrieb werden nun die Druckzylinder von der dem oberen Rand der Formathöhe entsprechenden Lage ab bis zur oberen Totpunktstellung des Schlittens ruckweise in Umdrehung versetzt.

Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung und Verbesserung des Antriebs und der Steuerung in der Weise, daß der Einzug der Papierbahn möglichst sanft mit allmählich beschleunigter und wieder verzögerter Bewegung erfolgt, indem die Druckzylinder während der ganzen Aufwärtsbewegung des Schlittens um den Betrag gedreht werden, um den der Hubweg des Schlittens größer ist als die Formathöhe des Druckproduktes. Der Erfindung gemäß werden die Druckzylinder beim Aufwärtsgang des Schlittens, der als Leergang zum Einziehen der Papierbahn dient, d. h. während die Druckzylinder von den Druckformen abgehoben sind, mit einer dem Schlitten gegenüber kleineren Geschwindigkeit um den erforderlichen Betrag gedreht. Dadurch wird ein ruckweises oder plötzliches Nachziehen der Papierbahn wie bei den bekannten Druckmaschinen und folglich ein Reißen der Papierbahn oder ein Doublieren des Druckes vermieden. Es wird also durch die Neuerung ein ruhigerer Papierlauf und eine größere Leistung der Maschine erzielt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι eine Seitenansicht der Druckmaschine mit dem Antrieb und der Steuerung,

Fig. 2 die Draufsicht, zum Teil einen waagerechten Querschnitt,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Antriebes der Umschalteinrichtung,

Fig. 4 eine Ansicht der Umschaltvorrichtung bzw. des Kupplungshebels' der Antriebsräder der Druckzylinder und

Fig. 5 eine Ansicht der Getrieberäderanordnung für die Bewegung der Druckzylinder beim Abwärtsgang des Schlittens.

Wie beim Hauptpatent hat die Druckmaschine zwei senkrecht stehende, einander gegenüberliegende, ortsfeste Druckformen 16, 17, von denen mittels der in einem gemeinsamen Schlitten 2 gelagerten Druckzylinder 3 und 4 gedruckt wird. Der Schlitten 2 ist in dem Maschinengestell 1 geführt und wird mittels der am Hauptantriebsrad 5 gelagerten Kurbelstange 7 auf und ab bewegt. Auf der Achse des Druckzylinders 3 sitzt drehbar das Zahnrad 8 (Fig. 2), das mit der am Maschinengestell 1 befestigten Zahnstange 9 in Eingriff steht und mit dem Druckzylinder 3 durch eine Kupplung 11 verbunden werden kann. Auf dem anderen Ende des Druckzylinders 3 sitzt fest mit ihm verbunden das Zahnrad 12, das über die im Schlitten 2 gelagerten, dauernd miteinander in Eingriff stehenden Zahnräder 13 und 14 mit dem auf der Achse des Druckzylinders 4 befestigten Zahnrad 15 (Fig. 2 und s) kämmt und so den Druckzylinder 4 mit gleicher Geschwindigkeit dreht; beide Druckzylinder rollen daher mit einer der Geschwindigkeit des Schlittens 2 entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit auf den Druckformen 16 und 17 entlang und bewirken das beiderseitige Bedrucken der während des Schlittenhubes stillstehenden Papierbahn. Auf der Achse des Druckzylinders 4 ist auf dessen gegenüberliegendem Ende das mit dem Druckzylinder 4 kuppelbare Zahnrad 10 drehbar gelagert, das über die im Schlitten 2 gelagerten Zahnräder 21, 20, 19 in ständigem Eingriff mit dem Zahnrad 8 steht (Fig. 2 und 4).

Die mit ihren zugehörigen Druckzylindern 3 und 4 kuppelbaren Zahnräder 8 und 10 werden zwangsläufig durch einen auf dem Zapfen 24 gelagerten zweiarmigen Hebel 22 gesteuert. Dieser kuppelt entweder das Zahnrad 8 mit dem Druckzylinder 3 oder das Zahnrad 10 mit dem Druckzylinder 4. Der Antrieb der Druckzylinder erfolgt dann entweder beim Abwärtsgang des Schlittens 2, also beim Druckgang, über das Zahnrad 8 unmittelbar auf den Druckzylinder 3 und von diesem über die Zahnräder 12, 13, 14, 15 auf den Druckzylinder 4 oder beim Aufwärtsgang, also beim Leergang zum Einziehen der Papierbahn, über das vom Druckzylinder 3 abgekuppelte Zahnrad 8 und über die Zahnräder 19, 20, 21 und das mit dem Druckzylinder 4 gekuppelte Zahnrad 10. Entsprechend dem passend gewählten Übersetzungsverhältnis dieser Räder wird der Druckzylinder 4 mit verringerter Umfangsgeschwindigkeit gegenüber der Schlittenbewegung angetrieben, wobei der Druckzylinder 4 den Druckzylinder 3 über die Zahnräder 15, 14, 13, 12 mit der gleichen verringerten Umfangsgeschwindigkeit dreht. Der Doppelhebel 22 greift an seinen Gabelenden mit Zapfen oder Führungen 50 in die an dem Nabenumfang der Zahnräder 8 und 10 vorgesehene Nut. An dem linken Arm des Hebels 22 ist ein Stein 25 angebracht, der in einer senkrechten Führungsschiene 26 gleitet, die von Hebeln 28 auf der Stange 27 gehalten wird. Die Hebel 28 sind an der in Lagern 29 drehbar angeordneten Stange 27 befestigt, deren unteres Ende einen mit einer Führungsgabel 31 verbundenen Hebel 30 trägt. Eine an der Gabel 31 vorgesehene Rolle 51 läuft in der Kurvennut 33" einer auf der angetriebenen Querwelle 32 sitzenden Scheibe 33, wodurch jedesmal in den Totpunktlagen des Schlittens 2 der Antrieb der Druckzylinder 3 und 4 umgeschaltet wird.

Die Lagerbüchsen 34 der Druckzylinder 3 und 4 sind exzentrisch angeordnet und besitzen gezahnte Flansche, deren Zähne in die auf beiden Seiten angeordneten Zahnstangen 35 eingreifen, während auf einer Welle 36 starr befestigte Zahnräder 37 die Verdrehung der Lagerbüchsen 34 von der Vorderseite der Zylinder nach der Hinterseite übertragen (Fig. ι und 2), so daß auf diese Weise die Druckzylinder 3 und 4 gegenüber den Druckformen an- und abgestellt werden können, go Die eine Zahnstange 35 trägt einen Stein 38, der in der von Hebeln 40 gehaltenen und gesteuerten Führungsschiene 39 (Fig. 1) gleitet. Der Hebel 40 und ein Hebel 42 sind auf einer im Maschinengestell 1 gelagerten Welle 41 befestigt und durch eine Zwischenstange 43 mit dem einen Arm des um den Zapfen 44 drehbaren Winkelhebels 45 verbunden. Dessen anderer Arm trägt eine Rolle 46, die in einer Kurvennut 47° der am Hauptantriebsrad S befestigten Scheibe 47 geführt ist (Fig. 1 und 3).

Die Wirkungsweise der neuen Antriebsund Steuerungseinrichtung ist an sich schon durch die Beschreibung verständlich. Die Kurvennut 33° der Scheibe 33 ist so ausgebildet und der Antrieb der die Scheibe 33 tragenden Welle 32 ist zwangsläufig so eingerichtet, daß mittels der Rolle 51 über die Führungsgabel 31 die Hebel 30, die Stange und die Hebel 28 mit der Führungsschiene der Doppelhebel 22 um die Achse 24 in der einen oder anderen Richtung geschwenkt werden. Die Einstellung· ist nun so· getroffen, daß in der oberen Totpunktlage des Schiittens 2 das Zahnrad8 mit dem Druckzylinders und in der unteren Totpunktlage das Zahnrad mit dem Druckzylinder 4 gekuppelt wird. Ist der Druckzylinder 4 mit dem Zahnrad 10 gekuppelt, was in der unteren Stellung des Schlittens 2 geschieht, so erfolgt beim Heben des Schlittens 2 (Einziehen der Papierbahn)

der Antrieb beider Druckzylinder 3 und 4 über die die Geschwindigkeit verkleinernden Zahnräder 8, 19, 20, 21, 10. Der Zylinderumfang dreht sich daher um den Betrag, um den der Hubweg des Schlittens 2 größer ist als die Formathöhe der Papierbahn. Ebenfalls zwangsläufig geschieht das An- und Abstellen der Druckzylinder 3 und 4 gegenüber den Druckformen. Durch die Führung der Rolle 46 in der Kurvennut 47° der Scheibe 47 wird mittels der Hebel 45, 43, 42, 40 die Führungsschiene 39 parallel nach innen oder außen und dadurch die Zahnstangen 35 nach links oder rechts verschoben, so daß die exzentrischen Lagerbüchsen 34 der Druckzylinder 3 und 4 verdreht werden. Die Kurvennut 47^a in der Scheibe 47 ist nun derart ausgebildet, daß durch das Verdrehen der exzentrischen Lagerbüchsen 34 das Abstellen der Druckzylinder 3 und 4 in der unteren Totpunktlage und das Anstellen der Druckzylinder in der oberen Totpunktlage erfolgt.

Claims

Patentanspruch κ:

i. Antrieb und Steuerung der in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder in Druckmaschinen mit lotrecht stehenden Druckfundamenten nach Patent 542 697, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüber den DruckformenabgestelltenDruckzylinder(3und.4) während der Aufwärtsbewegung des Schlittens, also beim Leergang zum Einziehen der Papierbahn, durch ein ihre Umfangsgeschwindigkeit verkleinerndes Zahnradgetriebe um den Betrag gedreht werden, um den der Hub weg des Schlittens (2) größer ist als die Formathöhe des Druckproduktes.
2. Antrieb und Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (3 und 4) durch ein Wechselgetriebe in Umdrehung versetzt werden, durch das in der einen Stellung die Druckzylinder mit einer der Schlittenbewegung entsprechenden Geschwindigkeit und in der anderen Stellung mit kleinerer Geschwindigkeit gedreht werden.
3. Antrieb und Steuerung nach An-
* spruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräder (8 und 10) des Wechselgetriebes gleitbar auf den Druckzylindern (3 bzw. 4) angeordnet sind und durch einen Doppelhebel (22) wechselweise mit dem zugehörigen Druckzylinder gekuppelt werden.
4. Antrieb und Steuerung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Arm des Doppelhebels (22) mit einem Stein (25) versehen ist, der in beweglichen Führungsschienen (26) gleitbar gelagert ist.
5. Antrieb und Steuerung nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelhebel (22) mittels der an Hebeln (28) befestigten Führungsschiene (26) über Hebel und Verbindungsstangen durch eine Rolle (51) gesteuert wird, die in eine an einer zwangsläufig angetriebenen Scheibe (33) vorgesehene Kurvennut (33^a) eingreift.
6. Antrieb und Steuerung nach Anspruch i, bei der die Druckzylinder in exzentrischen Lagerbüchsen ruhen, dadurch gekennzeichnet, daß die gezahnten Flanschen der Lagerbüchsen (34) mit in ihrer Längsachse verschiebbaren Zahnstangen (35) in Eingriff stehen.
7. Antrieb und Steuerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Zahnstangen (35). an einer Seite einen Stein (38) trägt, der in eine bewegliche Führungsschiene (39) gleitend eingreift.
8. Antrieb und Steuerung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnstangen (35) mittels der an Schwinghebeln (40) befestigten Führungsschiene (39) über ein Verbindungsgestänge (42, 43, 44, 45) und eine Rolle (46) gesteuert werden, die in einer Kurvennut (47⁰) einer am Hauptantriebs rad (5) befestigten Kurvenscheibe (47) gleitet.
9. Antrieb und Steuerung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbüchsen (34) der Druckzylinder (3 und 4) durch auf einer Welle (36) starr befestigte Zahnräder (37) zwangsläufig miteinander gekuppelt sind, so daß alle vier Lagerbüchsen (34) der beiden Druckzylinder (3 und 4) zwangsläufig gedreht werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen