DE580369C

DE580369C - Antrieb und Steuerung der in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder in Druckmaschinen

Info

Publication number: DE580369C
Application number: DER75052D
Authority: DE
Original assignee: Roto Press A G
Current assignee: Roto Press A G
Priority date: 1928-06-30
Filing date: 1928-06-30
Publication date: 1933-07-10

Description

Bei Druckmaschinen mit lotrecht stehenden Druckfundamenten, bei denen die in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder zum Bedrucken von Papierbahnen mit Zahnrädern verbunden sind, die während der Schlittenbewegung mit den am Maschinengestell befestigten senkrechten Zahnstangen in Eingriff kommen, erfolgt in der einen Bewegungsrichtung des Schlittens das Einziehen der Papierbahn, in der anderen der Druck. Dieser Arbeitsgang wird nach dem Hauptpatent 542 697 durch Antriebszahnräder vermittelt, deren Verzahnung an den Kanalstellen der Zylinder fortfällt, die aber mit dem verbleibenden Teil ihrer Verzahnung an den Zahnstangen im Maschinengestell sich abwälzen können. Zum Überbrücken der an den Kanalstellen vorgesehenen Lücke dieser Verzahnung sind neben diesen auf den Druckzylindern Hilfsverzahnungen angeordnet, die mit zwangsläufig gesteuerten, in die Bahn dieser Hilfsverzahnungen aus- und einschwenkbaren Hilfszahnstangen in Eingriff kommen.

Bei dieser Steuerung wirken die Hilfsverzahnungen im Verein mit den Antriebsrädern nun so, daß in der Nähe des einen Totpunktes, sobald der Schlitten beim Einziehen der Papierbahn einen der Länge des Druck-Erzeugnisses entsprechenden Weg zurückgelegt hat, die Druckzylinder unmittelbar eine der Geschwindigkeit des Schlittens entsprechende Umfangsgeschwindigkeit annehmen und auf dem weiteren Weg bis zum Totpunkt und während des nachfolgenden Rückgangs zum anderen Totpunkt mit einer der Schlittengeschwindigkeit jeweils entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit sich weiterdrehen.

Da bei dieser Steuerung die Druckzylinder ohne Übergang aus dem Stillstand plötzlich in eine der Geschwindigkeit des Schlittens entsprechende Umfangsgeschwindigkeit versetzt werden, so erfolgen besonders bei hohen Geschwindigkeiten während des Betriebes heftige Stöße, die einen unruhigen Gang der Maschine und hohe Materialbeanspruchungen bedingen.

Die Erfindung bezweckt, den Übergang vom Stillstand der Druckzylinder zur vollen Umfangsgeschwindigkeit allmählich erfolgen zu so lassen. Demgemäß werden die Hilfszahnstangen so eingerichtet, daß sie nach erfolgtem Eingriff mit den an den Druckzylindern sitzenden Zahnrädern eine Bewegung in Richtung der Schlittenbewegung ausführen können und dabei, ihre Geschwindigkeit gegenüber der des Schlittens allmählich verringernd, die Drehung der Druckzylinder stoßfrei einleiten. Es wird dabei allerdings zunächst eine über die Formathöhe des Druck- "o

Erzeugnisses hinausgehende Länge der Papierbahn eingezogen. Da jedoch beim Rückgang des Schlittens die Hilfszahnstangen gleichfalls bis kurz vor Druckbeginn langsamer als der Schlitten zurückgleiten, so wird infolge der dadurch hervorgerufenen verzögerten Umfangsgeschwindigkeit der Druckzylinder das zunächst zuviel eingeführte Stück der Papierbahn wieder zurückgeführt. ίο Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι eine Vorderansicht, teilweise einen senkrechten-Schnitt durch die Maschine, Abb. 2 eine Teilansicht,

Abb. 3 einen senkrechten Teilschnitt durch die Farbwerksanordnung im Schlitten mit einer Seitenansicht des Druckfundaments,

Abb. 4 einen Querschnitt durch die Maschine unterhalb des die Druckzylinder tragenden Schlittens und

Abb. 5 einen Querschnitt durch die Maschine in Höhe des die Druckzylinder tragenden Schlittens.

Die in dem auf und ab bewegten Schlitten b gelagerten Druckzylinder α sind mit Antriebszahnrädern g versehen, die an den Kanalstellen der Zylinder abgeflacht sind und so an den am Maschinengestell befestigten Zahnstangen h \'orbeigleiten können, während sie, mit den Zahnstangen einmal in Eingriff gekommen, sich auf diesen abwälzen. Die Bewegung des Schlittens b erfolgt durch die Schubstangen d, die von dem Kurbelrad c auf und nieder bewegt werden. Zum Überbrücken der an den Kanalstellen der Druckzylinder 'fortfallenden Verzahnung der Antriebszahnräder g sind neben diesen auf den Druckzylindern die Zahnradsektoren η vorgesehen, die in der noch näher beschriebenen Weise mit den Beiläuferzahnstangen r in der oberen Stellung des Schlittens b und mit den Zahnstangenhebeln ρ in der unteren. Stellung des Schlittens in Eingriff kommen. ⁴S Um bei dem Einziehen der Papierbahn ein unbeabsichtigtes Drehen der Druckzylinder a zu vermeiden, ist für jeden Druckzylinder a ein besonderer auf dem Schlitten b gelagerter Winkelhebel vorgesehen, dessen einer Schenkel b¹ mit einer Rolle c¹ in eine Nut des Zahnsektors η eingreift, während der andere Schenkel d¹ sich mit der Rolle Z¹ in einer Nut W¹ der seitlichen Führungsstange e^l führt.

Die seitlichen Führungsstangen e¹ tragen an ihrem oberen Ende die Beiläuferzahnstangen r und führen sich mit den an ihren beiden Enden vorgesehenen Kurvennuten Z¹ auf Rollen i^l derart, daß sie bei einer senkrechten Verschiebung an einer bestimmten Stelle ihrer Bewegung auch eine seitliche Verschiebung erfahren. Durch diese seitliche Verschiebung der Führungsstangen e¹ werden, wie leicht aus Abb. 1 ersichtlich ist, auch die mit ihnen verbundenen Beiläuferzahnstangen r gegen die Druckzylinder c hin bewegt; gleichzeitig werden die Zahnstangenhebel p, die auf den am Maschinengestell befestigten Zapfen k¹ (Abb. 1) schwenkbar angeordnet sind und mit Rollen n^l in die Nuten m¹ der Führungsstangen e¹ eingreifen, in die Bahn der Zahnradsektoren η eingeschwenkt, während gleichzeitig die Winkelhebel b¹, d^l die Druckzylinder freigeben.

Die Führungsstangen e¹ werden durch die angelenkten Stangen q auf und nieder bewegt, die mit einem Schieber w gelenkig verbunden sind. Der Schieber u, der auf den am Maschinengestell angeordneten Spindeln ν geführt ist, greift mit einer Rolle t in die entsprechend ausgebildete Kurvennut s einer seitlich am Kurbelrad c befestigten Kurvenscheibe ein und erhält dadurch seine Bewegung.

Die Wirkungsweise der neuen Steuerung ist folgende:

Während der Schlitten b den Weg von A nach B zurücklegt, welcher der Formathöhe des Druck-Erzeugnisses entspricht, werden die Führungsstangen e¹ durch den Schieber u so weit hinaufgeschoben, daß, kurz bevor der Schlitten b die Stellung B erreicht hat, die Führungsstangen e¹ nach innen zu bewegt werden; dadurch erfolgt der Eingriff der Zahnsektoren η mit den an den Stangen e¹ sitzenden Zahnstangen r, die zu Beginn des Eingriffs die gleiche oder fast gleiche Geschwindigkeit wie der Schlitten b besitzen. Sobald der Eingriff erfolgt ist, verzögert sich die Geschwindigkeit der Beiläuferzahnstangen r gegenüber der Schlittenbewegung; die Druckzylinder werden dementsprechend gedreht. Bevor die Druckzylinder α den Totpunkt C erreichen, bewegen sich die Stangene¹ mit den Beiläuferzahnstangen r wieder abwärts, wodurch den Druckzylindern α eine Zusatzbewegung bei ihrem Heben bis zum Totpunkt C verliehen wird. Es wird somit zunächst eine über das. Druckformat hinaus-'gehende Länge der Papierbahn eingezogen. Nach der Umkehr des Schlittens b werden die Zahnstangen r bis kurz vor Druckbeginn weiter abwärts bewegt. Dadurch tritt eine Verzögerung der Drehgeschwindigkeit der Druckzylinder gegenüber der Schlittengeschwindigkeit ein, was eine Rückführung der Papierbahn um den vorher zuviel eingezogenen Betrag zur Folge hat.. Kurz vor dem Druckanfang, und zwar in der Stellung, in der die Zähne der Beiläuferzahnstangen r mit den Zähnen der am Maschinengestell be- ¹^o festigten Zahnstangen h in gleicher Flucht liegen, hört die Bewegung der Stangen e¹ und

damit der Zahnstangen r auf, und die Druckzylinder α, deren Zahnräder g nun in Eingriff mit den Zahnstangen h treten, rollen mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die gleich der Schlittengeschwindigkeit ist, über die Druckformen weg.

Vor dem Totpunkt A kommen die Zahnsektoren η mit den Zahnstangenhebeln p in Eingriff, wodurch die Drehung der Druck-Vo zylinder bis zum Totpunkt A und die Einstellung der Kanalstellen der Druckzylinder a parallel zu den Druckformen erreicht wird. Mit der Abwärtsbewegung des Schlittens b erfolgt gleichzeitig eine Abwärtsbewegung t5 der Führungsstangen e¹ derart, daß bei der Stellung der Druckzylinder α im Totpunkt A die Zahnstangenhebel ρ aus der Bahn der Zahnsektoren η ausgeschwenkt werden, während durch das gleichzeitige Einschwenken ao der Winkelhebel b¹, d^x die Druckzylinder gegen eine Drehung gesichert werden.

Die beschriebene Bewegung der Beiläuferstangen r kann natürlich auch anders erfolgen, ohne an dem Prinzip der Erfindung etwas zu »5 ändern. So könnte man z. B. die Zahnstangen r bei entsprechender Bemessung ihrer Länge und ihrer Verzögerung gegenüber der Schlittenbewegung nach erfolgtem Eingriff um ein solches Stück vor dem Punkt B in Eingriff mit den Druckzylindern α bringen, daß bei der Bewegung des Schlittens b bis zum Totpunkt C eine Papierbahn von der genauen Länge der Formathöhe eingezogen wird. In diesem Fall werden die Beiläufer-Zahnstangen r bei der Rückkehrbewegung des Schlittens b, solange sie mit den Zahnradsektoren η in Eingriff kommen können, nicht bewegt. Die Zurückführung der Zahnstangen r in die Anfangslage erfolgt dann etwa erst während des Druckes.

Claims

Patentansprüche:

i. Antrieb und Steuerung der in einem auf und ab beweglichen Schlitten gelagerten Druckzylinder in Druckmaschinen nach Patent 542 697, dadurch gekennzeichnet, daß die zwangsläufig gesteuerten Zahnstangen (r), die während des zum Einziehen der Papierbahn dienenden Hubes des die Druckzylinder (α) tragenden Schlittens (b) die Drehung der Druckzylinder (α) einleiten, neben der Schwenkbewegung in die Bahn der Zahnradsektoren (η) auch eine Bewegung in Richtung der Schlittenbewegung vollführen und beim Beginn des Eingriffs genau oder angenähert die gleiche Geschwindigkeit erhalten, wie der Schlitten (&), worauf die weitere Bewegung der Zahnstangen (r) in einer Weise erfolgt, die bis zum Druckbeginn das Einziehen einer der Formathöhe genau entsprechenden Papierbahn bedingt. .
2. Antrieb und Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Richtung der Bewegung des Schlittens (b) verschiebbaren Zahnstangen (r) an Führungsstangen (e¹) angeordnet sind, die mit an ihren Enden vorgesehenen Kurvenschlitzen (I¹) sich auf am Maschinengestell angeordneten Rollen (i¹) führen, wodurch das Einschwenken der Zahnstangen (r) in die Bahn der Zahnsektoren (n) und die gleichzeitige Bewegung der Zahnstangen (e^l) in Richtung des Schlittens (b) ermöglicht wird.
3. Antrieb und Steuerung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinundherbewegung der Führungsstangen (e¹) durch einen an Spindein (v) geführten Schieber (#) erfolgt, der mit einer Rolle (t) in eine Kurvennut (s) einer mit dem Hauptantrieb gekuppelten Scheibe eingreift und dadurch die ihm bei der Drehung der Scheibe erteilte Bewegung mittels angelenkter Stangen (q) auf die Führungsstangen (e¹) überträgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen