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Nähmaschine zur Herstellung von Büschelwerk auf Geweben Die Erfindung
betrifft eine Nähmaschine zur Herstellung von Büschehverk auf Geweben. Die bisher
bekannten derartigen Maschinen, die Büschelreihen in regelmäßiger Aufeinanderfolge
im Werkstück (Gewebe) erzeugen, weisen eine hin und her gehende fadenführende Nadel
auf, die im Werkstück aufeinanderfolgendeSchleifen herstellt und daran befestigt.
Die Schleifenbildungsmittel schließen bei diesen genannten Maschinen einen hakenförmigen
Schleifenfänger ein, der sich wechselweise einem festen Anschlag nähert und von
diesem entfernt. Der Schleifenfänger geht dabei, während sich die Nadel in gesenkter
Stellung befindet, zwischen dieser und dem von ihr geführten Faden hindurch. Mit
dem Schleifenfänger wirkt ein hin und her gehender Klemmarm zusammen, der während
eines Teiles des Schleifenbildungsvorganges die Schleife gegen ein ortsfestes Widerlager
klemmt. Dieser Klemmarm vollführt neben seiner hin und her gehenden Bewegung gegen
und von dem Widerlager überdies eine zu dieser Bewegung im Wesen senkrechte Schwingbewegung,
während welcher er den Faden entlang der Fläche des Widerlagers bewegt. Dieser Vorgang
ist mit einer beträchtlichen Reibung verbunden, woraus sich der Mangel ergibt, daß
in manchen Fällen die Fäden aus dem Arbeitsstück herausgezogen werden.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß ein
Paar hinter der Nadel angeordneter, unabhängig voneinander beweglicher Klemmarme,
und zwar ein Hilfsklemmarm und ein Hauptklemmarm, mit einem Paar von zugehörigen
Widerlagern zusammenarbeiten Die Anordnung erfolgt hierbei derart, daß die Schenkel
der gerade gebildeten Fadenschleife zwischen dem Hauptklemmarm und einem gemeinsam
mit diesem beweglichen Widerlager festgeklemmt sind und von diesen beiden Werkzeugen
zwischen ein ortsfestes Widerlager und den Hilfsklemmarm gebracht werden, worauf
sich der Hilsklemmarm gegen das zugehörige ortsfeste Widerlager bewegt und die Schleifenschenkel
seinerseits festklemmt. Nun wird der Hauptklemmarm von seinem zugehörigen beweglichen
Widerlager abgezogen, und diese beiden Teile kehren in die Ausgangsstellung zurück,
um sodann die nächste Schleife zu erfassen- Bei diesem Vorgang wird jegliche Reibungswirkung
auf den Faden vermieden, so daß der Faden viel fester als bisher ergriffen werden
kann, ohne ein Herausziehen des Fadens aus dem Werkstück befürchten zu müssen.
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Um ein Verdrängen der in ihrer unteren Stellung befindlichen Nadel
aus ihrer Bahn unter dem Einfluß der Klemmittel zu verhindern, ist gemäß der Erfindung
eine Führungsvorrichtung für die Nadel vorgesehen, die während des Aufschneidens
der Schleifen durch das Messer aus der Bahn des letzteren herausbewegt wird.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
an Hand einer bekannten Nähmaschine veranschaulicht.
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Fig. z zeigt in Seitenansicht die Nähmaschine, bei welcher der Werkstückträger
fortgelassen ist.
Fig. 2 zeigt im waagerechten Schnitt einen Teil
der Nähmaschine unter dem Drückerfuß und der Kehlplatte.
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Fig. 3 ist ein lotrechter Querschnitt nach der Linie 3-3 der Fig.
2 in vergrößertem Maßstab. Die Fig. 4 und 4a zeigen in Seitenansicht in vergrößertem
Maßstab Teile der Anordnung bei tiefster Stellung bzw. beim Hochgang der Nadel.
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Fig. 5 zeigt in ähnlicher Ansicht wie Fig. 4 die Anordnung bei Höchstlage
der Nadel, wobei das Schleifenbüschel gebildet und fertiggestellt wird.
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Die Fig.6 bis 9 zeigen schematisch in Ansicht die den Gegenstand der
Erfindung bildenden Teile der Anordnung in verschiedenen Stellungen zueinander.
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Fig.1o zeigt im Schaubild die Gabelanordnung zur Veränderung der Länge
der Stiche. Die Fig. 11 und 12 zeigen Einzelheiten in nach den Linien 16-r6 und
17-z7 der Fig. 2 geführten Schnitten.
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Fig.13 zeigt im Schaubild die Schleifenbildungs- und Schneidwerkzeuge
in jener Lage, in der die Nadel angehoben ist.
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Die Fig. 14 und 15 zeigen Einzelansichten des Schleifenfängers bei
angehobener Nadel. Die Fig. 16 bis 19 zeigen schaubildlich verschiedene Stellungen
der Werkzeuge entsprechend den Lagen nach den Fig. 6 bis 9. Allgemeiner Aufbau Die
Nähmaschine weist den gebräuchlichen Sockel 5 (Fig. 1) auf, von dem ein fester Arm
6 mit einem Kopfteil 7 an seinem vorderen Ende nach aufwärts ragt. Eine durch die
Riemenscheibe 9 angetriebene Hauptwelle 8 (Fig. 2) erstreckt sich in der Längsrichtung
über den Sockel und durch den unteren Teil des Armes 6. Ein auf der Welle 8 neben
der Riemenscheibe 9 befestigtes Exzenter 1o ist mit einer Schubstange 11 versehen,
die an einem bei 13 am Arm 6 angelenkten Schwingarm 12 angreift. Das vordere Ende
des Schwingarmes 12 ist mit einer im Kopfteil lotrecht geführten Nadelstange 14
verbunden, die an ihrem unteren Ende in üblicher Weise eine Nadel 15 trägt.
Vorschubeinrichtung Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist ein Vorschubarm 2o
mit seinem hinteren Ende 127 an dem Scharnierteil eines Rahmens 21 angelenkt, der
mit seinem unteren Teil bei 128 drehbar gelagert ist, so daß er sich nach vor-und
rückwärts bewegen kann. Der Vorschubarm 2o kann gegenüber, dem Rahmen 21 durch irgendeine
geeignete Einrichtung, die mit der Hauptantriebswelle 8 zusammenwirkt, nach oben
und unten ausgeschwungen werden. Wie in Fig. 3 dargestellt, ist zu diesem Zweck
an der Unterseite des Vorschubarmes 2o ein winklig abgebogener Bügel 96 befestigt,
dessen waagerechter Teil 97 unter eine auf der Welle 8 sitzende Steuerscheibe 98
reicht. Der Vorschubarm 2o und der waagerechte Teil 97 des Bügels 96 bilden so eine
die Steuerscheibe 98 umfassende Gabel, durch die der Vorschubarm nach oben und unten
ausgeschwungen wird. Gewünschtenfalls kann Schmiermaterial 95 zum Ölen des Mechanismus
vorgesehen werden.
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Um dem Vorschubärm 2o überdies eine Bewegung nach vor- und rückwärts
zu erteilen, ist der Rahmen 21 mit einem seitlichen Fortsatz 129 versehen (Fig.
2, 1o), an dessen Kopfteil 13o eine Gabel, die in ihrer Gesamtheit mit 22 bezeichnet
ist, mittels lotrechter Drehzapfen 131 angelenkt ist. Um diese Drehzapfen 131 kann
die Gabel 22 verschwenkt werden, um gegebenenfalls mit einer von mehreren auf der
Hauptwelle 8 befestigten Steuerscheiben 23, 23a und 23b in Anlage zu kommen. Der
Zweck dieser Anordnung ist, den Hub des Vorschubarmes 2o und damit das Ausmaß des
Vorschubes in Abhängigkeit von der Länge der gewünschten Stiche verändern zu können.
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Die Gabel 22 besitzt eine nach vorn reichende Stange 132 (Fig. 1o),
die nach unten abgebogen ist, so daß sie bei 133 an der Unterseite einer der genannten
Steuerscheiben anliegt. Die Stange 132 ist an ihrem vordern Ende bei 134 aufgebogen
und endigt in einen Gabelteil 135. An der Stange 132 ist bei 136 ein Teil 137 der
Gabel angelenkt, der sich über die Steuerscheiben erstreckt und bis zum Gabelteil
135 reicht. Zum Festhalten des Teiles 137 in dessen richtiger Lage ist in dem Gabelteil
135 bei 139 ein Arm 138 drehbar gelagert, dessen eines Ende bei 14o abgeflacht und
dessen anderes Ende zu einem Fortsatz 141 abgebogen ist. Wenn der Arm 138 sich in
gesenkter Lage befindet, liegt der Fortsatz 141 an der oberen Kante des Teiles 137
auf. Durch Anheben des Armes 138 wird dessen abgeflachtes Ende 140 gegen den Teil
137 gerichtet, und letzterer kann angehoben werden, worauf die Gabel 22 als Ganzes
um die Drehzapfen i31 in Eingriff mit einer der Steuerscheiben 23, 2311 oder 23b
verschwenkt werden kann.
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Zum einstellbaren und nachgiebigen Festhalten der Gabel 22 in der
Arbeitsstellung gegenüber einer der Steuerscheiben dient eine am Teil 143 des Fortsatzes
129 des Rahmens 21 befestigte Blattfeder 142. Letztere trägt an ihrem anderen Ende
einen Bolzen 144, der mit einer Anzahl von Nuten 145, 145" und 145b versehen ist,
die mit den Steuerscheiben 23, 23" und 23b übereinstimmen. Der Bolzen 144
übt einen nachgiebigen Druck auf den unteren Arm 132 des Gabelteiles aus, der entsprechend
der gewünschten Länge der Stiche in =eine der Nuten eingreift.
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Die Wirkung der Steuerscheiben besteht
darin, daß
sie die Gabel 22 auf und ab bewegen, welche Bewegung durch den Kopfteil i3o des
Fortsatzes i29 auf den Rahmen 21 übertragen wird, so daß der Vorschubarm 2o nach
vorwärts und rückwärts in regelmäßigen Abständen bewegt wird. Gleichzeitig hebt
und senkt die Steuerscheibe 98 den Vorschubarm 2o, so daß dieser eine Bewegdung
in vier Richtungen ausführt.
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Der Vorschubarm 2o trägt zwei gezahnte, durch einen Kanal
2.5 getrennte Vorschubteile 24 (Fig. 3), die durch die Kehlplatte 18 der
Nähmaschine hindurch in üblicher Weise arbeiten, indem sie mit dem auf dem Werkstückträger
i9 liegenden Werkstück regelmäßig in bzw. außer Eingriff gelangen und das Werkstück
sicher vorwärts bewegen.
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Klemmvorrichtung für die Fadenschleifen Auf der Hauptwelle 8 (Fig.
2 und ii) ist eine Steuerscheibe 29 befestigt, die von einer Gabel 3o, die an einer
in den Lagern 32, 33 in der Längsrichtung verschiebbaren Schwingwelle 31 befestigt
ist, umfaßt wird. Die Steuerscheibe 29 erteilt mittels der Gabel 3o der Schwingwelle
31 eine absatzweise Schwingbewegung in entgegengesetzten Richtungen. Vor der Steuerscheibe
29 ist auf der Welle 8 eine Reihe von Bunden 41 befestigt. Diese Bunde 41 weisen
einen an ihnen befestigten Steuerteil 42 mit einem Steuerfortsatz 43 auf. Auf der
Schwingwelle 31 sitzt ferner ein Bund 47; dessen winkeliger Teil 46 einen zur Welle
31 parallelen Arm 48 aufweist.
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Unterhalb des vorderen Endes der Schwingwelle 31 befindet sich eine
quer verlaufende Schwingwelle 50 (Fig. 1, 2, 4 und 4a) mit einem winkelförmigen
Fortsatz 51, der sich unter die Welle 8 und den mit dem Steuerfortsatz 43 in Eingriff
stehenden Steuerteil 42 erstreckt. Auf diese Weise drückt der Steuerfortsatz 43
den winkelförmigen Fortsatz 5i während derDrehung der Welle 8 nieder und verschwenkt
die Welle 5o in regelmäßigen Zeitabständen. Die Welle 50 reicht gleichfalls durch
den unteren Teil des Lagers 33, und ihr vorderes Ende wird durch ein am Bett 5 befestigtes
Lager 49 unterstützt.
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Ein an der Welle 50 sitzenderZapfen 51a greift an dem freien
Ende des winkeligen Teiles 46 an und erteilt der Schwingwelle 31 eine Längsbewegung,
die eine Verschiebung der Gabel 30 längs der Steuerscheibe 29 bewirkt. Letztere
besitzt eine hinreichende Länge, so daß die Gabel 3o hierbei stets in Eingriff mit
ihr bleibt. Die Schwingwelle 31 wird gegen den Widerstand einer Feder 52 verschoben,
die an einer eine Verlängerung der Welle 31 bildenden Stange 44 befestigt ist. Das
Ende der Welle 31 ist ausgehöhlt, um die Stange 44 verschiebbar aufnehmen zu können.
Die Feder 52 stützt sich gegen die Gabel 30 und eine Mutter 53 ab, die auf
dem Gewinde 45 der Stange 44 aufgeschraubt ist. Das Ende der Stange
44 liegt an einem festen Zapfen 54 an. Die Spannung der Feder 52 kann durch
Verstellen der Mutter 53 eingestellt werden.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung dient zum Hinundherbewegen eines
Hauptklemmarmes 58 in der Längsrichtung der Maschine und gleichzeitig zum Vorundzurückschwingen
desselben im wesentlichen im rechten Winkel zu seiner Hinundherbewegung.
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Am linken Ende der Schwingwelle 31 (Fig.1, 2) sitzt eine Nabe 55,
an deren Fortsatz 56 das hintere Ende eines Schenkels 57 des Hauptklemmarmes 58
befestigt ist. Wie in den Fig. 6 bis 9 ersichtlich, ist der Hauptklemmarm 58 bei
61 abgebogen und geht in einen abgeflachten Schenkel 59 über, dessen freies Ende
6o sägezahnartig ausgebildet ist (s. auch Fig. 16 bis i9). Der Hauptklemmarrn 58
wirkt mit einem beweglichen Widerlager 184 zusammen, das gemeinsam mit dem Hauptklemmarm
58 ausschwingt. Hierdurch wird eine Reibung vermieden, und es kann daher auf den
Hauptklemmarm 58 ein Druck ausgeübt werden, ohne daß hierbei- der Faden aus dem
Werkstück herausgezogen wird.
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Wie in den Fig. 2 und 17 dargestellt, ist eine Gabel 18o auf einem
kreisförmigen Teil 181 befestigt, der sich von der linken Seite des Lagers 33 weg
erstreckt. Der Teil 181 liegt konzentrisch mit der Schwingwelle 31, welche die Gabel
30 trägt, ist jedoch nicht wie diese von rechts nach links beweglich. Die
Gabel 18o umgreift eine Steuerscheibe 182, die auf der Welle 8 links vom Steuerteil
43 sitzt. Die Steuerscheibe 182 ist ähnlich der Steuerscheibe 29 (Fig. ii) geformt,
um der Gabel i8o eine synchrone Schwingbewegung mit der Gabel 30 zu erteilen. Die
Gabel 18o trägt einen Arm 183, der sich im wesentlichen parallel zum Schenkel 57
des Hauptklemmarmes 58 erstreckt. An seinem vorderen Teile ist der Arm 183 im wesentlichen
rechtwinklig abgebogen und bildet mit diesem Teil das Widerlager 184, das sich synchron
mit dem Hauptklemmarm 58 vor- und rückwärts bewegt. Der Hauptklemmarm 58 vollführt
außerdem eine Bewegung gegen und von dem Widerlager 184 weg, und zwar zufolge der
Hinundherbewegung, die der Welle 31 durch den hin und her schwingenden Bolzen 51a
erteilt wird.
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Mit dem Hauptklemmarm 58 wirkt ferner ein Hilfsklemmarm 193 zusammen,
wobei beide Klemmarme den Faden während verschiedener Stufen des Schleifenbildungsvorganges
festhalten und verhindern, daß der Faden durch das zu benähende Werkstück hindurchgezogen
wird. Der Hilfsklemmarm vollführt eine Schwingbewegung um eine lotrechte Achse von
und zu einem ortsfesten Widerlager 104, das im nachstehenden
noch
näher beschrieben wird, jedoch keine Bewegung im rechten Winkel zu dieser Schwingbewegung.
Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, sitzt auf einem lotrechten Zapfen 186 eine
Hülse 185, die unten einen Hebelarm 188 aufweist, an dessen Ende ein Eingriffsteil
189 vorgesehen ist (Fig.2), der an einer auf der Hauptwelle 8 sitzenden Steuerscheibe
igo anliegt. Die Steuerscheibe igo verdreht mittels des Hebelarmes 188 die Hülse
185 um ihren Drehzapfen 186, wodurch ein am oberen Teil der Hülse befestigter Arm
1g1 verschwenkt wird. Der Arm 1g1 ist bei 192 abgebogen (Fig. 6 bis g), und der
abgebogene Teil 193 bildet den Hilfsklemmarm, dessen freies Ende 193' ähnlich den
Zähnen 6o des Hauptklenunarmes 58 sägezahnartig geformt ist.
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Wie in Fig. 2 ersichtlich, führt seitwärts vom Arm 1g1 eine Stange
194 weg, deren anderes Ende in einem Lager 196 verschiebbar geführt ist. Eine Druckfeder
197 umgibt die Stange 194 zwischen dem Lager 196 und einer Stellmutter 198. Die
Steuerscheibe igo bewegt somit den Hilfsklemmarm 193 von seinem Widerlager 104 weg,
während die Feder 197 ihn in der entgegengesetzten Richtung bewegt.
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Betätigungsmechanismus für das Messer und die Schleifenbildungsvorrichtung
An der Vorder- und Hinterseite des Sockels 5 sind je zwei Lager 62 befestigt,
in denen zwei quer verlaufende, parallele Schwingwellen 63, 64 gelagert sind. Die
Aufgabe der Welle 63 besteht darin, einen Schneidmechanismus 75 und überdies eine
bewegliche Nadelführungsstange Zoo zu betätigen, welche beide Teile noch später
beschrieben werden, während die Welle 64 den gleichfalls noch zu beschreibenden
Schleifenbilder 92 zu betätigen hat. An der Welle 8 ist oberhalb der Schwingwelle
63 ein Zylinder 65 mit einer Steuernut 66 (Fig. 4, 4a und 5) und an der Welle 63
ein Schwingteil 68 (Fig. 3 und 4) mit einem seitlichen Fortsatz 69 befestigt.
In der Bohrung 7o des Fortsatzes 69 ist mittels einer Stellschraube 7z ein
nach hinten ragender Zapfen 71 befestigt, der in die Steuernut 66 eingreift. Durch
die Drehung der Hauptwelle 8 wird somit mittels der Steuernut 66 die Schwingwelle
63 hin und her geschwungen. Auf der Welle 64 ist ein rohrförmiger Schwingkopf 81
(Fig. 1, 2, 4) mit einem winkelförmigen Betätigungsarm 82 (Fig. 2) befestigt, welch
letzterer mit einer auf der Hauptwelle 8 befestigten Steuerscheibe 83 zusammenwirkt.
Es wird somit durch die Drehung der Hauptwelle 8 auch die Welle 64 hin und her geschwungen.
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Wie in Fig. 2 ersichtlich, sitzt auf der Welle 63 eine Schraubenfeder'
77, deren eines Ende um einen Zapfen 211 eines Bundes Zog der Welle 63-herumgelegt
ist. Auf der Welle 64 ist ein ähnlicher Bund 21o mit Zapfen 212 befestigt, mit dem
ein Ende einer auf der Welle 64 sitzenden Feder 85 verbunden ist. Die gegenüberliegenden
Enden beider Federn 77, 85 sind um eine kurze Querstange 213 herumgelegt, die zwei
auf den Wellen 63, 64 lose sitzende Bunde 21q., 215 verbindet. Die Bunde
21q., 215 werden von den Lagern 62 durch Abstandhülsen 216, 217 in Abstand gehalten.
Durch die Spannung der Federn 77, 85 werden die Betätigungseinrichtungen 71, 82
für die Wellen 63, 64 stets in Anlage mit den zugehörigen Steuerscheiben 66, 83
gehalten.
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Vom Schwingteil 68 der Welle 63 erstreckt sich ein Arm 73 (Fig. 1,
z, 4) nach aufwärts, an dessen Ende ein rechteckiges Messer 75, das die Fadenschleifen
durchschneidet, mittels der Stellschraube 74 befestigt ist. Wenn ein Erzeugnis mit
nicht durchgeschnittenen Schleifen herzustellen ist, so kann das Messer 75 entfernt
werden. Das Messer besitzt oben und unten eine Schneide und kann, wenn eine Schneide
stumpf geworden ist, umgedreht werden, wodurch bei der Bedienung der Maschine wesentlich
an Zeit gespart wird.
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Nadelführung Wenn der Hauptklemmarm 58 und das Widerlager 184 sich
gemeinsam nach rückwärts bewegen, so wandert gleichzeitig die Nadelführungsstange
zoo nach links oben und hinter die Nadel 15 (Fig.4). Während dieser Zeit dient die
Stange Zoo als Führung für den unteren Teil der Nadel 15 und verhindert, daß dieselbe
unter dem Einfluß des vom Hauptklemmarm 58 und vom Widerlager 184 auf die Fadenschleife
ausgeübten Druckes aus ihrer Achse gebracht wird. Wenn die Nadel 15 gehoben
und das Messer 75 in seine Schneidestellung zum Aufschneiden der Schleifen gebracht
wird, bewegt sich die N adelführungsstange Zoo nach rechts aus dem Weg des Messers
75 heraus (Fig. 5).
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Wie Fig. 3 zeigt, ist die Nadelführungsstange Zoo am Ende einer waagerechten
Welle 2o1 befestigt, die an einem Fortsatz der um den lotrechten Zapfen 2o3 drehbaren
Hülse zog angeordnet ist. Die Nadelführungsstange Zoo besitzt einen Fortsatz 204
(Fig. 4, 4a, 5) mit einer Bohrung 205, in die ein Schwingarm 2o7 eines auf
der Welle 63 festsitzenden Bundes 2o6 eingreift (Fig.3). Auf diese Weise erteilt
die Welle 63 der Nadelführungsstange Zoo eine Schwingbewegung, die mit der Nadel
15 und dem Messer 75 in einem bestimmten zeitlichen Verhältnis steht.. Schleif enbildungsvorrichtung
An dem auf der Schwingwelle 64 sitzenden Kopf 81 ist ein Arm 89 befestigt,
der an seinem oberen Teil einen hakenförmigen Schleifenfänger go trägt. Derselbe
besteht aus einem nach rückwärts reichenden schleifenförmigen
Teil
9Z (Fig. 13, 14, 15) mit einem nach außen reichenden konischen Schnabel 92, der
bei 93
in eine Spitze ausläuft und derart gestaltet ist, daß er mit der Nadel
15 genau zusammenarbeitet und mit Sicherheit zwischen den Schleifenschenkeln
des von der Nadel 15 herabbewegten Fadens hindurchgeht. Hierbei bewegt sich die
Außenkante des Schnabels 92 knapp neben dem rückwärtigen Teil der Nadel
15 und geht genau passend zwischen der Nadel und dem Faden an deren Rückseite
hindurch, um den beim Hochgehen der Nadel eine Schleife bildenden Faden zu erfassen.
Wenn der Schleifenfänger go, wie soeben erklärt, die äußere Grenze seines Hubes
erreicht (Fig. 5) und seine Aufgabe erfüllt hat, geht der Arm 82 an dem Fortsatz
der Steuerscheibe 83 vorbei, die Feder 85 hebt den Arm 82 sofort an und schwingt
-den Kopf 81, den Arm 89 und den Schleifenfänger go in entgegengesetzter
Richtung in die äußerste Lage, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist. Die Zwischenstellung
der schleifenbildenden Werkzeuge ist in Fig. 4a dargestellt.
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Am linken Teil der Maschine ist ein Träger ioo (Fig. i, 4) angeordnet,
der sich vom Sockel s nach aufwärts erstreckt und das mit dem Hilfsklemmarm 193
zusammenwirkende ortsfeste Widerlager Zoo sowie das Widerlager 103 für den Schleifenfänger
go trägt. Wie Fig. 2 zeigt, weist das ortsfeste Widerlager 104 die Form einer in
der Mitte abgebogenen Stange auf und ist mittels der Schraube ioi am oberen Teil
des Trägers Zoo befestigt.
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Das Widerlager 103 wird von einem Bolzen 105 getragen, der durch einen
lotrechten Schlitz io2 der Trägers ioo reicht und mit dem Widerlager bei io6 in
Eingriff steht. Das Widerlager 103 kann etwas gehoben und gesenkt werden, indem
der Bolzen 105 gelöst, im Schlitz io2 nach aufwärts oder abwärts verstellt und wieder
festgezogen wird. Das Widerlager 103 ist derart gestaltet, daß das Messer 75 gerade
an ihm vorbeigehen kann, und es wird derart eingestellt, daß der Schleifenfänger
go über dasselbe hinweggehen kann und daß diese beiden Teile (Fig. 13, 15)
stramm zusammenpassen. Dadurch; daß das Widerlager 103 lotrecht verstellbar und
von dem Widerlager Zoo getrennt ist, wird ein sehr gutes Passen zwischen dem Schleifenfänger
go und dem Widerlager 103 erzielt. Druckerfuß und Kehlplatte Der Druckerfuß i7 und
die Kehlplatte 18 arbeiten im wesentlichen wie bei der üblichen Nähmaschine.
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Der obere Teil der Drückerfußstange 16 ist mit dem Vorderende eines
Hubhebels 115 im Eingriff, der bei 116 am Maschinenarm 6 gelagert ist (Fig. i).
Am hinteren Ende dieses Hebels ist eine Stange 117 befestigt, die mittels eines
Verbindungsgliedes 118 bei iig mit dem Hinterende eines Hebels i2o verbunden ist,
der nach links reicht (Fig. i, 2) und bei 121 abgebogen ist. Der abgebogene Teil
ist in Lagern 129, drehbar gelagert. Der Hebel :2o ist weiter bei 123 nach rechts
und sodann bei 124 nach vorne gebogen. Dieser Teil r24 erstreckt sich unter den
Fortsatz 43 der Steuerscheibe 42. Die Drückerfußstange 16 steht im Eingriff mit
einer Flachfeder 125, die bei 126 am Maschinenarm 6 befestigt ist. Der Zweck dieser
Hebelanordnung und der Feder 17,5 ist das Anheben der Drückerfußstange 16 und des
Druckerfußes 17 in regelmäßiger zeitlicher Übereinstimmung mit dem Arbeiten der
Steuerscheibe 42 und daher auch in Übereinstimmung mit den übrigen arbeitenden Teilen
der Maschine. Mit Hilfe dieser Anordnung wird der Druckerfuß angehoben zwecks Erleichterung
des Stoffvorschubes durch die Vorschubteile 24. Der Hub des Druckerfußes ist gering
und erfolgt entgegen der Spannung der Feder 125, die stets bestrebt ist, die Drückerfußstange
16 samt Druckerfuß 17 herabzudrücken. Der Hebel 115 kann jederzeit von Hand aus
verschwenkt werden, indem das rückwärtige Ende der Stange 117 herabgedrückt wird,
um den Druckerfuß 17 und dessen Stange 16 anzuheben. Dies wird besonders dann vorgenommen,
wenn das Arbeitsstück in die richtige Lage gebracht wird oder das zu benähende Arbeitsstück
zwischen den Druckerfuß und die Vorschubteile 24 eingeführt werden soll. Fadenspannvorrichtung
Die Maschine ist mit einer geeigneten Fadenspannrolle 26 (Fig. i) ausgestattet,
die an dem hinteren Teil des Maschinenarmes 6 befestigt ist. Ein Faden 27 bewegt
sich vorerst unter der genannten Scheibe 26 hinweg, dann durch einen Federbügel
26' hindurch, unter einem federnden Arm 28' und schließlich über eine Spannrolle
28 hinweg. Der Faden geht dann durch eine Öffnung i6i einer Spannhülse 158 hindurch
nach unten durch das Öhr der Nadel 15 (Fig. Z3).
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Wie Fig. i zeigt, befinden sich die Halte-oder Klemmvorrichtungen
für den Faden 27 vorne am oberen Teil des Maschinenarmes 6. Diese Vorrichtungen
umfassen ein Lager 155,
in dem ein Ende einer Gleitstange 156 längs verschieblich
gelagert ist, deren anderes Ende 157 in einer Hülse 158 verschoben werden kann.
Diese Hülse ist mit einem rohrförmigen Kopf 159 -versehen, der durch einen am Maschinenarm
6 befestigten gebogenen Arm 16o getragen wird. Die Hülse 158 weist ein Querloch
i6Z auf, das neben dem Ende 157 der Stange 156 angeordnet ist. Eine Schraubenfeder
163 stützt sich einerseits gegen einen auf der Stange 156 verstellbar befestigten
Bund 1.62, andererseits gegen das Lager 155 ab. Die Feder 163 sucht die Stange 156
nach links in ihre Normallage zurückzubringen, nachdem sie hin und her bewegt wurde,
und
hält auf diese Weise den durch die Öffnung ihr zwischen dem Ende 157 der
Stange 156
und dem vollen Endteil der Hülse 158 hindurchgehenden Faden fest.
Eine lotrechte Schwingwelle i64 ist unten bei 165 im Sockel 5 schwenkbar gelagert
und trägt oben eine Kurbel 167 mit einem waagerecht nach vorn reichenden Teil, der
lose in den Schlitz 169 im freien Ende des Längsarmes i7o eingreift. Dieser Längsarm
bildet einen Teil eines Winkelbügels, der von einem Bund i72 auf dem Hinterende
der Stange 156 ausgeht.
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Zur Betätigung der Schwingwelle i64 ist auf deren unterem Teil ein
Bund 173 befestigt, von dem ein gebogener Arm 174 ausgeht, dessen Ende sich gegen
den Umfang der Steuerscheibe 175 am rückwärtigen Teil der Welle 8 legt. Diese Steuerscheibe
175 weist einen Fortsatz auf, der bei Eingriff mit dem Ende des Armes 174
den letzteren nach außen drängt und die Welle 164 verschwenkt.
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Die Wirkungsweise dieser Spannvorrichtung geht aus der vorstehenden
Beschreibung hervor. Der Zweck derselben ist das Straffhalten des Fadens während
der Schleifenbildung und das selbsttätige Loslassen des Fadens zur richtigen Zeit,
wenn ein neuer Stich erfolgt. Die ganze Betätigung erfolgt selbsttätig im richtigen
Zeitverhältnis zu den übrigen Bewegungen der Maschine, da die Steuerscheibe
175, die die Spannvorrichtung betätigt, auf der Hauptwelle 8 gelagert ist,
welche die Steuerscheiben zur Bewegung aller Teile der Maschine im richtigen Zeitverhältnis
trägt. Allgemeine Arbeitsweise Im nachfolgenden wird die Arbeitsweise der Maschine
unter besonderer Berücksichtigung derjenigen des beweglichen Widerlagers 184 und
des Hilfsklemmarmes 193 beschrieben. Die Fig. 6 bis 9 sind schematische Darstellungen,
die insbesondere die verschiedenen gegenseitigen Lagen des Hauptklemmarmes 58, des
Hüfsklemmarmes 193, des beweglichen Widerlagers i84 und -des ortsfesten Widerlagers
104 veranschaulichen. Die Fig. 4, 4a und 5 sind Seitenansichten, die ebenfalls die
relativen Bewegungen der arbeitenden Teile zeigen." Die Fig. 16 bis ig zeigen schaubildlich
die gleichen Teile wie die Fig. 6 bis g, und zwar in denselben Lagen zueinander.
Auf Grund der genannten Figuren wird die Wirkungsweise nachstehend beschrieben.
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Wenn angenommen wird, daß bereits ein Stich in den Stoff (Arbeitsstück)
gemacht wurde und daß die Nadel 15 in ihre höchste Stellung gehoben wurde (Fig.5,
i6), so reicht der Schleifenfängerhaken 93 zwischen die Schenkel der eben
gebildeten Schleife; und das Messer 75 erstreckt sich in den Schlitz des Hakens
93 hinein. Hierbei werden beide Schenkel der aufgeschnittenen Schleife zwischen
Hauptklemmarm 58 und dem ihm zugeordneten beweglichen Widerlager 184 unmittelbar
unterhalb der Nadel festgehalten. Die Schenkel der vorgängig gebildeten Schleife
werden zwischen dem Hilfsklemmarm 193 und dem ortsfesten Widerlager_ ,o4. gehalten,
der Drückerfuß 17 ist angehoben, die Vorschnbteile 24 befinden sich in ihrer rückwärtigen
Stellung, und die Stange 156
klemmt den Faden.
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Wenn nun die Nadel 15 ihre Aufwärtsbewegung beginnt und wieder in
das Gewebe eindringt, so gibt die Stange 156 den Faden frei, die Vorschubteile 24
bewegen. sich nach vorn, der Drückerfuß 17 wird gesenkt, und der Hilfsldemmarm 193
wird von seinem-Widerlager 104 abgezogen. Nun wird der Hauptklemmarm 58 und sein
Widerlager 184 nach hinten unter den Hilfsklemmarm 193 und das Widerlager
104 bewegt, um die soeben aufgeschnittenen Schenkel der Schleife zwischen den Hilfsklemmarm
193 und das Widerlager io4 zu bringen (Fig. 7, i7). Zu gleicher Zeit wird der Schleifenfängerhaken
93 aus dem Weg der Nadel 15 herausbewegt. Wenn die Nadel ihren Abwärtsgang fortsetzt,
wird die Nadelführungsstange Zoo, gerade bevor die Nadel in das Gewebe eindringt,
hinter die Nadel bewegt, um diese zu führen, und das Messer 75 ist aus dem Schlitz
des Schleifenfängerhakens 93 entfernt.
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Wenn sich die Nadel weiter gesenkt hat (Fig. 8, i8), so bewegt sich
der Hilfsklemmarm gegen sein Widerlager 104, um die Schenkel der früher gebildeten
und aufgeschnittenen Schlinge zu erfassen, wobei sich der Hauptklemmarm 58 und sein
Widerlager 184 unmittelbar unterhalb des Hilfsklemmarmes 193 und des Widerlagers
104 befinden.
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Wenn die Nadel beginnt, sich nach aufwärts zu bewegen, so wird der
Hauptklemmarm 58 von seinem Widerlager 184 wegbewegt, um die Schenkel der Schleife
freizugeben, worauf der Hauptklemmarm 58 samt Widerlager wieder nach vorne in die
Lage nach Pig. 6 gebracht werden. Eine Zwischenstellung dieser Teile zeigt Fig.
g. Während dieser Bewegung von 59 und 184 dringt der Schleifenfängerhaken 93 zwischen
die Nadel und den Faden, um die neu sich bildende Schleife zu erfassen, wie dies
Fig. 4a veranschaulicht. Der Drückerfuß 17 wird angehoben, die Vorschubteile 24
werden nach aufwärts und rückwärts bewegt, um das Arbeitsstück vorzuschieben, die
Stange 156 ergreift und spannt den Faden, und knapp bevor die Nadel 15 ihren höchsten
Punkt (Fig. 5) erreicht, bewegt sich der Hauptklemmarm 58 neuerlich gegen sein Widerlager
184, um die soeben neu erfaßte Schleife zu ergreifen (Fig. 6, i6). Das Messer 75
hat sich inzwischen nach aufwärts bewegt und ist in den Längsschlitz des Schleifenfängerhakens
93 eingetreten (Fig. 5), um die Schleife aufzuschneiden.
Die
soeben beschriebene Arbeitsweise wird dann wiederholt.
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Der Hub der Vorschubteile 24 kann nach Bedarf verändert werden, indem
die Gabel22 mit einer der Steuerscheiben 23, 23a oder 23b in Eingriff gebracht wird.
Die Fadenspannung kann nach Wunsch durch Einstellung des verschiebbaren Bundes 162
längs der Stange 156
durch Veränderung der Spannung der Feder 163 geregelt
werden.