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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung gehört
in das Gebiet der organischen Chemie und betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Inhibitoren von HMG-CoA-Reduktase, wie Simvastatin,
durch Desilylierung von 4-Silyloxytetrahydropyran-2-onen,
vorzugsweise tert.-Butyldimethylsilyl-geschütztem Simvastatin, durch Verwendung
von Triethylamintrihydrofluorid-Reagenz.
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Technisches
Problem
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Die
meisten bekannten Reagenzien zur Desilylierung (Entfernung der Silylschutzgruppe)
führen
infolge ihrer Natur zur Bildung von Nebenprodukten sowie zur Öffnung des
Lactonrings, was nicht gewünscht
ist. Wegen der Bildung von Nebenprodukten sind daher zusätzliche
Reinigungen und Kristallisationen von aktiven Substanzen durchgeführt worden.
Diese Probleme sind durch die Verwendung des genannten Reagenzes
mit Erfolg gelöst
worden.
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Stand der
Technik
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Die
Kenntnis des Cholesterinmetabolismus und seiner Rolle beim Auftreten
von Arteriosklerose als koronarer Erkrankung ist zur Verringerung
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von größter Bedeutung. Heutzutage wird
Hypercholesterinämie
durch unterschiedliche pharmazeutisch aktive Substanzen behandelt,
wie Lovastatin, Pravastatin, Simvastatin, Mevastatin, Atorvastatin,
Fluvastatin, Cerivastatin und andere Derivate und Analoga, die als
Inhibitoren von HMG-CoA-Reduktase (3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym
A) bekannt sind.
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Die
Schlüsselstufe
bei der Biosynthese von Cholesterin ist eine Reduktion von HMG-CoA
zu Mevalonsäure,
die zur Bildung von mehr als der Hälfte des gesamten Cholesterins
im Blut führt.
Verschiedene Fermentierungs-Antihypercholesterinämika werden durch unterschiedliche
Mikroorganismenstämme
erhalten: Aspergillus, Monascus, Amycolatopsis, Nocandia, Mucor
und Penicillinium. Einige dieser neuen Produkte werden durch chemische
Verfahren aus Fermentierungsprodukten erhalten, wie Pravastatin
und Simvastatin, oder sie werden durch eine mehrstufige Synthese
synthetisiert, z. B. Fluvastatin und Atorvastatin.
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Die
Verfahren zur Herstellung von Simvastatin können in zwei Gruppen klassifiziert
werden, und zwar die Verfahren mit direkter Methylierung der Seitenkette
von Lovastatin und die Verfahren mit einer Hydrolyse von Lovastatin,
gefolgt von Acylierung der Hydroxygruppe an dem Hexahydronaphthalinring.
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Die
Verfahren mit der direkten Methylierung der Seitenkette von Lovastatin
sind z. B. in EP-A-137 445, EP-A-299 656, WO-A-98/32751, US-A-5
393 893, EP-A-864 569, EP-A-864 560 beschrieben.
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Die
Verfahren mit Acylierung sind z. B. in EP-A-33 538 beschrieben,
wobei die Synthese von Simvastatin durch Deacylierung von Lovastatin
und anschließende
Acylierung des erhaltenen Produkts mit 2,2-Dimethylbutanoylchlorid
durchgeführt
wird. Diese und ähnliche
Verfahren zur Synthese von Simvastatin und seiner Derivate und Analoga
verwenden Silylschutz der 4-Hydroxygruppe. Es gibt mehrere bekannte
Verfahren zur Desilylierung, die üblicherweise in einer letzten
Synthesestufe durchgeführt
wird.
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In
EP-A-33 538 wird die Entfernung der Silylschutzgruppe durch Verwendung
von Tetrabutylammoniumfluorid (TBAF) in Essigsäure beschrieben, während EP-A-349
063 die Hydrolyse des Silylschutzes durch TBAF in einer Mischung
von Essig- und Trifluoressigsäure
beschreibt. Die Nachteile dieses Reagenzes sind sein hoher Preis,
die Notwendigkeit, Tetrahydrofuran als Reaktionslösungsmittel
zu verwenden, das sich schwer regenerieren lässt, und der erforderliche
3–4-molare Überschuss
des Reagenzes in Bezug auf das silylgeschützte Simvastatin.
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In
EP-A-331 240 wird die Verwendung von HF in Pyridin und Acetonitril
beschrieben. Die Verwendung von HF ist infolge der Toxizität, hohen
Korrosivität
und schwierigen Handhabung des Reagenzes für die industrielle Produktion
nicht geeignet.
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EP-A-444
888 beschreibt die Verwendung von Bortrifluoridetherat als Reagenz
zur Desilylierung, die in unterschiedlichen Lösungsmitteln wie Acetonitril,
THF, Methylenchlorid, Ethylacetat stattfinden kann. Die Verwendung
von BF3-Etherat ist wegen der Entzündlichkeit
des Reagenzes, insbesondere im größeren industriellen Maßstab, nicht
zu empfehlen.
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Bei
der Durchführung
der Entfernung von Schutzgruppen von 4-Silyloxytetrahydropyran-2-onen
mit Methansulfonsäure,
wie in WO-A-01/72734 beschrieben, findet eine Öffnung des Lactonrings statt,
daher ist in diesem Verfahren eine zusätzliche Synthesestufe zum Schließen des
Lactonrings erforderlich.
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In
WO-A-00/46217 ist die Verwendung von Ammoniumfluorid und Ammoniumwasserstoffdifluorid
in Gegenwart einer Säure
wie Essigsäure
beschrieben. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, dass ein schlecht
kristallisierbares Produkt erhalten wird, das die Reinheit und die
Ausbeute des Produkts beeinträchtigt,
das durch Säulenchromatographie
oder alternativ Kristallisation aus wassermischbaren und nicht wassermischbaren
Lösungsmitteln
gereinigt werden muss.
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In
WO-A-01/45484 ist die Verwendung von konzentrierter HCl beschrieben.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die Bildung erheblicher Mengen
an Simvastatinsäure,
etwa 10%, wodurch eine zusätzliche
Stufe der Lactonbildung erforderlich ist, wo durch die Bildung einer
dimeren Verunreinigung stattfindet. In der Beschreibung und in den
Beispielen wird konstatiert, dass die Lactonbildung in Gegenwart
einer Säure,
z. B. p-Toluolsulfonsäure,
in Methylenchlorid durchgeführt
wird, das heißt,
dass der Stufe der Schutzentfernung die Stufe der Lactonbildung
folgt, in der die Bildung der dimeren Verunreinigung stattfindet.
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Das
Reagenz TEA·3HF
(Triethylamintrihydrofluorid) ist sowohl als Fluorierungs- als auch
als Desilylierungsreagenz literaturbekannt, wie in J. Pract. Chem./Chem.-Ztg.
(1996), 338 (2), 99–113
beschrieben ist. In JP-8027152 wird seine Verwendung zur Desilylierung
von Carbapenem-Silylestern angegeben, und in US-A-5 552 539 wird
seine Verwendung zur Desilylierung in einem Verfahren zur Synthese
von Ribonukleinsäuren
beschrieben. In Carbohydrate Research 166 (1987), 309–313, wird
die Verwendung dieses Reagenzes zur Desilylierung von primären Alkoholen
zitiert, wobei die Reaktion gute Ausbeuten ergibt.
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Beschreibung der Erfindung
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von 4-Oxytetrahydropyran-2-onen mit der Formel I
worin:
R für eine C
1-C
12-Alkylgruppe
steht, und
R
1 für H steht,
bei dem einer
Verbindung der Formel (I), worin R die obige Bedeutung hat und R
1 eine Silylschutzgruppe bedeutet, die Silylschutzgruppe
durch Triethylamintrihydrofluorid in einem organischen Lösungsmittel,
einer Mischung organischer Lösungsmittel
oder ohne Lösungsmittel
entfernt wird und die erhaltene Verbindung isoliert wird.
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Die
Verbindungen der Formel (I), worin R1 H
bedeutet, sind wirksame Antihypercholesterinämieverbindungen, und ihr besonders
typischer Vertreter ist Simvastatin.
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Die
Gruppe R in der Formel (I) kann für eine verzweigte oder geradkettige
C1-C12-Alkylgruppe
oder eine cyclische C3-C30-Alkylgruppe stehen,
vorzugsweise eine C5-Alkylgruppe, insbesondere
eine CH3CH2C(CH3)2-Gruppe.
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Schutzgruppen
für R1 sind Silylschutzgruppen, die zum Schutz
von Hydroxygruppen verwendet werden, wie trisubstituierte Silylgruppen,
z. B. Trimethylsilyl, Triethylsilyl, Dimethylisopropylsilyl, tert.-Butyldimethylsilyl,
(Triphenylmethyl)dimethylsilyl, tert.-Butyldiphenylsilyl, Diisopropylmethylsilyl,
Triisopropylsilyl, Triphenylsilyl, Diphenylmethylsilyl, Diethylisopropylsilyl,
Dimethylhexylsilyl, Tribenzylsilyl, Tri-p-xylylsilyl, tert.-Butylmethoxyphenylsilyl,
vorzugsweise tert.-Butyldimethylsilyl- und Trimethylsilylgruppen.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I), worin
R1 für
H steht, wird so durchgeführt,
dass eine Verbindung der Formel (I), worin R1 eine
Silylschutzgruppe bedeutet, mit TEA·3HF in organischem Lösungsmittel,
einer Mischung organischer Lösungsmittel
oder ohne Lösungsmittel
behandelt wird. Als organisches Lösungsmittel können halogenierte
organische Lösungsmittel,
Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, Ester, Ether,
Amide, Amine, Nitrile, Carbonate, Sulfoxide, z. B. 1,4-Dioxan, Butylacetat,
Isopropylacetat, Ethylacetat, Methylenchlorid, Acetonitril, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Toluol, Xylol, Tetrahydrofuran,
Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Cyclohexan, Triethylamin und andere
organische Lösungsmittel
und Mischungen organischer Lösungsmittel
verwendet werden. Die Desilylierungsreaktion kann in einem Temperaturbereich
von 0°C
bis zu dem Siedepunkt des organischen Lösungsmittels oder der Reaktionsmischung
durchgeführt
werden, vorzugsweise in einem Bereich zwischen Raumtemperatur und
50°C.
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Da
das Desilylierungsreagenz TEA·3HF
3 Mol HF im Molekül
enthält,
wird es in der Praxis in einer Menge beginnend von 0,3 Mol auf 1
Mol der geschützten
Verbindung der Formel (I) verwendet, vorzugsweise 0,3 bis 1,5 Mol
auf 1 Mol der geschützten
Verbindung der Formel (I). Die Dauer der Reaktion hängt von
den gewählten
Bedingungen ab, wie Temperatur, dem Lösungsmittel, dem Überschuss
des Reagenzes.
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Nach
der abgeschlossenen Desilylierungsreaktion, die unter optimalen
Bedingungen quantitativ ist, verbleiben weniger als 1% der Ausgangsverbindung
in der Reaktionsmischung, und die Öffnung des Lactonrings findet
nicht unbedingt statt. Es ist für
diese Reaktionsstufe charakteristisch, dass keine weiteren Verunreinigungen
wie Simvastatindimer, Simvastatinacetatester, exo-Methylensimvastatin,
Dehydrosimvastatin erhalten werden, die in aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren sehr problematisch sein können.
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Im
weiteren Verlauf der Reinigung werden nur Verunreinigungen, die
in vorhergehenden Phasen gebildet wurden, quantitativ entfernt.
Zur Isolierung einer Verbindung der Formel (I), worin R1 für H steht,
können bekannte
und Standardverfahren verwendet werden.
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Nach
der abgeschlossenen Desilylierung kann die Reaktionsmischung somit
mit einem schwach polaren Lösungsmittel
verdünnt
werden, wie Kohlenwasserstoffen, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
z. B. Toluol, Ethern, z. B. tert.-Butylether, Diethylether, Estern,
z. B. Ethylacetat, Propylacetat, Isopropylacetat, Butylacetat, Isobutylacetat,
tert.-Butylacetat, halogenierten Kohlenwasserstoffen, z. B. Methylenchlorid
und dergleichen.
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Nach
abgeschlossenen Waschschritten wird die organische Phase konzentriert
und das Produkt mit unpolaren Lösungsmitteln
ausgefällt,
wie Alkanen, z. B. Hexan, Heptan, Cyclohexan, Petrolether, halogenierten
Kohlenwasserstoffen, z. B. Methylenchlorid, Chloroform und Chlorbutan.
Das erhaltene Rohprodukt ist nach Isolierung sehr rein, HPLC-Flächenreinheit
von mehr als 98,5%.
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Das
Produkt kann, falls erforderlich, nach bekannten Verfahren aus einem
Lösungsmittel
oder einer Lösungsmittelmischung
umkristallisiert werden, wie Alkoholen, z. B. Methanol, Ethanol,
Isopropanol, tert.-Butanol, Ketonen, z. B. Butylmethylketon, Aceton,
Wasser, Acetonitril, aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Toluol,
Alkanen, z. B. Cyclohexan, Hexan, Heptan, Ethern, z. B. Petrolether,
halogenierten Kohlenwasserstoffen, z. B. Chlorbutan, Methylenchlorid,
Dichlorethan, Chloroform, Estern, z. B. Methylacetat, Ethylacetat,
Propylacetat, Butylacetat und anderen Lösungsmitteln.
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Die
Ausgangssubstanz der Formel (I), tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin,
kann nach den aus dem oben genannten Stand der Technik bekannten
Verfahren hergestellt werden, wie z. B. in EP-A-33 538, EP-A-287
340 und WO-A-99/43665.
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Gemäß den bekannten
Verfahren des Standes der Technik hergestelltes tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin
liegt in Form eines öligen
Produkts vor, das sehr schwer zu reinigen ist.
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Wir
haben überraschenderweise
gefunden, dass die Ausgangssubstanz auch in fester Form isoliert werden
kann. Wenn die gut eingedampfte ölige
Verbindung tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin somit in einer solchen
Weise abgekühlt
wird, dass eine partielle oder vollständige Verfestigung des Öls erfolgt
und das Produkt anschließend
in Heptan gelöst
und erneut abgekühlt
wird, wird aus der Lösung
ein Produkt ausgefällt.
Dieses Produkt wird abfiltriert und in einem Vakuumtrockner getrocknet.
Das so erhaltene Produkt hat eine Schmelztemperatur Tmp von
50 bis 58°C
und eine HPLC-Flächenreinheit
von 98,82%.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher auch tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin
in fester Form.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von
tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin in fester Form zur Herstellung
von Simvastatin.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass durch Desilylierung des geschützten Simvastatins mit TEA·3HF ein
erheblich geringerer Hydrolysegrad des Lactonrings erfolgt, was
in bislang bekannten Verfahren ein Problem war.
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Ein
Vorteil des Reagenzes TEA·3HF
ist, dass es flüssig
und in organischen Lösungsmitteln
löslich
ist, so dass die Desilylierung ohne Zugabe von Lösungsmitteln oder in Lösungsmitteln
durchgeführt
werden kann, die gleichzeitig auch als Extraktionslösungsmittel
verwendet werden, wie Acetaten, z. B. Ethylacetat, Propylacetat,
Isopropylacatat, Butylacetat, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
z. B. Toluol, Xylol, halogenierten Kohlenwasserstoffen, z. B. Dichlormethan,
Trichlormethan, Ethern, z. B. tert.-Butylmethylether oder Cyclohexan und
anderen organischen Lösungsmitteln
oder Mischungen organischer Lö sungsmittel.
Dies macht die Isolierung im technologischen und ökologischen
Sinn wesentlich einfacher.
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Ein
weiterer Vorteil des Reagenzes TEA·3HF liegt darin, dass es
ein niedriges Molekulargewicht hat und drei Mol gebundenes Fluorid
in einem Molekül
enthält,
während
z. B. TBAF nur ein Mol gebundenes Fluorid enthält und sein Molekulargewicht
fast doppelt so hoch ist. Aus diesen Gründen wird eine wesentlich kleinere
quantitative Menge des Reagenzes verbraucht, was seine Verwendung
wirtschaftlich und technologisch günstiger erscheinen lässt. Das
Reagenz TEA·3HF
ist industriell erhältlich,
preisgünstig
und effektiv.
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Ein
Vorteil der Verwendung von TEA·3HF
zur Desilylierung der Verbindungen der Formel (I), worin R1 für
eine Silylschutzgruppe steht, liegt darin, dass die Reaktion in
einer Reihe organischer Lösungsmittel
ohne Verwendung zusätzlicher
Katalysatoren wie Säuren,
z. B. Essig-, Trifluoressig- und anderen Säuren, durchgeführt wird.
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Weitere
Vorteile der Verwendung dieses Reagenzes zur Desilylierung liegen
auch darin, dass es mild und wenig korrosiv ist. Dieses Reagenz
hat einen pH-Wert von 4, und daher kann die Desilylierungsreaktion in
Reaktoren aus rostfreiem Stahl und Glas durchgeführt werden. Bei der Desilylierung
findet keine Färbung der
Produkte, Bildung von Nebenprodukten und Öffnung des Lactonrings statt.
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Erfindungsgemäß wird ein
Produkt mit wesentlich höheren
Ausbeuten ohne weitere Reinigungsstufen erhalten. Die Desilylierung
und die Isolierung können
hinsichtlich der Verwendung von Lösungsmitteln in demselben Lösungsmittel
durchgeführt
werden, wodurch das Verfahren zur Herstellung von Simvastatin wesentlich vereinfacht
wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele illustriert,
jedoch nicht eingeschränkt.
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1. Referenzbeispiel gemäß dem Verfahren
von WO-A-00/46217
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Silyliertes
Simvastatin (5,097 g, 9 mmol) wurde in Essigsäure (20 ml) gelöst und die
Mischung auf 45°C
erwärmt,
woraufhin NH4F (3,636 g, 9,8 mmol) zugefügt wurde,
und die Reaktionsmischung wurde in einer inerten Atmosphäre bei einer
Temperatur von 45 bis 50°C
5 Stunden gerührt.
Danach ließ man
die Reaktionsmischung abkühlen,
dampfte ein und extrahierte zwei Mal mit 18 ml Heptan und drei Mal
mit 18 ml einer Mischung von Toluol:EA in einem Verhältnis von
10:1. Danach wurden die Toluolphasen mit 22,7 ml Wasser und drei
Mal mit 9 ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Die organische Phase wurde zur Trockne eingedampft.
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Der
Rückstand
wurde aus einer Methanol/Wasser-Mischung kristallisiert, und es
wurde ein öliges
Produkt (HPLC-Fläche
94,98%) erhalten.
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Der
Nachteil des Verfahrens ist, dass das Produkt in Form eines Öls erhalten
wird, wodurch das Reinigungsverfahren erschwert wird, und selbst
nach Kristallisation wird ein Produkt mit ungenügender Reinheit erhalten.
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2. Referenzbeispiel gemäß dem Verfahren
von WO-A-01/45484
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Silyliertes
Simvastatin (10 mmol) wurde in THF (48 ml) gelöst und 1,4-Dioxan (2,5 ml)
zugegeben und die Mischung auf 0°C
abgekühlt.
Danach wurde konzentrierte HCl (3,5 ml) zugegeben und die Reaktionsmischung
bei dieser Temperatur in einer inerten Atmosphäre 6 Stunden gerührt.
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HPLC-Flächen-% der
Reaktionsmischung nach dieser Zeit:
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Der
pH-Wert der Mischung wurde durch Zugabe von Triethylamin auf 1,5
eingestellt und danach bei einer Temperatur unter 30°C zu einem
Rückstand
eingedampft. Zu diesem Zweck wurden 40 ml Ethylacetat und 40 ml
Wasser zugegeben, und die Mischung wurde gerührt, getrennt und die organische
Phase mit 40 ml gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet,
filtriert und bei einer Temperatur unter 35°C eingedampft. Es wurde ein öliger Rückstand
(5,75 g) erhalten, der in 35 ml Dichlormethan gelöst wurde.
Zu dieser Lösung
wurde p-Toluolsulfonsäure
(0,07 g) gegeben, und sie wurde eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. HPLC-Flächen-% der
Reaktionsmischung nach dieser Zeit:
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Danach
wurde die Mischung bei einer Temperatur unter 30°C eingedampft, und es wurde
ein öliger Rückstand
(5,62 g) erhalten. Dieser Rückstand
wurde bei 40 bis 60°C
in 15 ml Ethylacetat gelöst,
und es wurden 60 ml Hexan zugefügt.
Danach wurde die Mischung eine Stunde bei Raumtemperatur und zwei
Stunden bei 0°C
gerührt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet. Es wurden 2,18
g (52%) des Niederschlags erhalten. Der Niederschlag wurde in 50
ml Methanol gelöst,
Aktivkohle zugegeben und 30 Minuten gerührt. Nach Abfiltrieren der
Aktivkohle wurden zusätzlich
50 ml Wasser zugefügt,
und man ließ zwei
Stunden auf 0°C abkühlen. Das
Produkt wurde abfiltriert und zwei Stunden in einem Vakuumtrockner
getrocknet. Es wurden 1,61 g (38,5%) des Produkts erhalten.
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Der
Nachteil des Verfahrens ist eine erhebliche Öffnung des Lactonrings von
bis zu 10%, wodurch eine weitere Lactonbildungsstufe erforderlich
wird, in der zusätzliche
Verunreinigungen wie Dimerverunreinigung auftreten können. Die
Qualität
und die Ausbeute des Produkts sind unangemessen.
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Beispiel 1
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Silyliertes
Simvastatin (5,5 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst, und
TEA·3HF
(0,41 ml, 2,2 mmol) wurde zugefügt
und die Reaktionsmischung in einer inerten Atmosphäre bei Raumtemperatur
46 Stunden gerührt.
Der Verlauf der Reaktion wurde mit weniger als 0,05% Simvastatinsäure gemäß Flächen-% HPLC abgeschlossen.
Danach wurde die Reaktionsmischung mit 50 ml Ethylacetat verdünnt und
mit 50 ml Wasser, 30 ml 5% Salzlösung
und drei Mal mit 30 ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Nach Behandlung der organischen Phase mit Aktivkohle
wurde sie durch azeotropes Verdampfen des Lösungsmittels getrocknet. Das
Endprodukt wurde durch Zugabe von 7 ml Heptan ausgefällt. Nach
Abkühlen
der Suspension wurde das Produkt abfiltriert. Es wurden 1,75 g (76,1%)
Simvastatin mit angemessen Reinheit erhalten.
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Beispiel 2
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Silyliertes
Simvastatin (5,5 mmol) wurde in DMSO (10 ml) gelöst und TEA·3HF (0,58 ml, 3,0 mmol) zugefügt und die
Reaktionsmischung in einer inerten Atmosphäre bei 40°C 23 Stunden gerührt. Der
Verlauf der Reaktion wurde mit weniger als 0,06 Simvastatinsäure gemäß Flächen-% HPLC
abgeschlossen. Danach ließ man
die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abkühlen und verdünnte mit
12,5 ml Ethylacetat und 25 ml Wasser. Danach wurde die Mischung
gerührt
und getrennt, und die organische Phase wurde mit 25 ml 5% Salzlösung, zwei
Mal mit 19 ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
und ein Mal mit 19 ml gesättigter
Salz lösung
gewaschen. Nach Behandlung der organischen Phase mit Aktivkohle
wurde sie durch azeotropes Verdampfen von Lösungsmittel getrocknet. Das
Endprodukt wurde durch Zugabe von 7 ml Heptan ausgefällt. Nach
Abkühlen
der Suspension wurde das Produkt abfiltriert. Es wurden 1,65 g (71,8%)
Simvastatin mit angemessener Reinheit erhalten.
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Beispiel 3
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Silyliertes
Simvastatin (11 mmol) wurde in Ethylacetat (20 ml) gelöst und TEA·3HF wurde
(1,8 ml, 9,4 mmol) zugefügt
und die Reaktionsmischung in einer inerten Atmosphäre bei 35°C 19 Stunden
gerührt.
Der Verlauf der Reaktion war vollständig. Danach ließ man die
Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abkühlen, verdünnte mit 25 ml Ethylacetat
und wusch mit 50 ml Wasser, 50 ml 5% Salzlösung, zwei Mal mit 50 ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
und ein Mal mit 37 ml gesättigter
Salzlösung.
Nach Behandlung der organischen Phase mit Aktivkohle wurde sie durch
azeotropes Verdampfen des Lösungsmittels
getrocknet. Das Endprodukt wurde durch Zugabe von 13 ml Heptan ausgefällt. Nach
Abkühlen
der Suspension wurde das Produkt abfiltriert. Es wurden 3,50 g (76,1%)
Simvastatin mit angemessener Reinheit erhalten.
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Beispiel 4
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Herstellung von tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin
in fester Form
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Gut
eingedampfte ölige
Verbindung tert.-Butyldimethylsilyloxysimvastatin ließ man bei
einer Temperatur bis zu 5°C über Nacht
abkühlen,
wobei eine teilweise oder vollständige
Verfestigung des Öls
stattfand. Dieses Produkt wurde in Heptan gelöst und abkühlen gelassen, und das ausgefällte feste
Produkt wurde abfiltriert. Das feste Produkt wurde ein weiteres
Mal in Heptan gelöst
und filtriert und wurde über
Nacht abküh len
gelassen. Das ausgefällte
Produkt wurde abfiltriert und in einem Vakuumtrockner getrocknet.
Es wurde ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 50 bis 58°C und einer
HPLC-Fläche
von 98,82% erhalten.