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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
L-Glutaminsäure
durch Fermentation. L-Glutaminsäure
wird als Ausgangsmaterial für
Gewürze
und dergleichen verbreitet eingesetzt.
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L-Glutaminsäure wird
hauptsächlich
durch Fermentation unter Verwendung sogenannter L-Glutaminsäure produzierender
coryneformer Bakterien der Gattung Brevibacterium, Corynebacterium
oder Microbacterium oder von Mutantenstämmen davon produziert (Amino
Acid Fermentation, Gakkai Shuppan Center, S.195-215, 1986). Als
Verfahren zum Herstellung von L-Glutaminsäure durch Fermentation unter
Verwendung anderer Bakterienstämme
sind ein Verfahren unter Verwendung eines Mikroorganismus der Gattung
Bacillus, Streptomyces, Penicillium oder dergleichen (U.S. Patent
Nr. 3,220,929), ein Verfahren unter Verwendung eines Mikroorganismus
der Gattung Pseudomonas, Arthrobacter, Serratia, Candida oder dergleichen
(U.S. Patent Nr. 3,563,857), ein Verfahren unter Verwendung eines
Mikroorganismus der Gattung Bacillus, Pseudomonas, Serratia, Aerobacter
aerogenes (derzeit als Enterobacter aerogenes bezeichnet) oder dergleichen
(Japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 32-9393), ein Verfahren unter Verwendung eines Mutantenstammes
von Escherichia coli (offengelegte japanischen Patentanmeldung (Kokai)
Nr. 5-244970) und dergleichen bekannt. Zusätzlich haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von L-Glutaminsäure unter
Einsatz eines Mikroorganismus der Gattung Klebsiella, Erwinia oder
Pantoea vorgeschlagen (offengelegte japanische Patentanmeldung Nr.
2000-106869).
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Außerdem sind
verschiedene Techniken zur Verbesserung der L-Glutaminsäure produzierenden Fähigkeit
durch Verstärken
der Aktivitäten
von Enzymen der L-Glutaminsäure-Biosynthese
durch Einsatz rekombinanter DNA-Techniken offenbart worden. Beispielsweise
wurde berichtet, daß die
Einführung
eines Gens, das für
Citratsynthase aus Escherichia coli oder Corynebacterium glutamicum
kodiert, für
die Erhöhung
der L-Glutaminsäure produzierenden
Fähigkeit
in Corynebacterium oder Brevibacterium wirksam war (japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 7-121228).
Zusätzlich
offenbart die offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 61-268185
eine Zelle, die rekombinante DNA enthält, die ein Glutamatdehydrogenasegen
aus Corynebacterium enthält.
Außerdem
offenbart die offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 63-214189
eine Technik zum Erhöhen
der L-Glutaminsäure
produzierenden Fähigkeit
durch Amplifizieren eines Glutamatdehydrogenasegens, eines Isocitratdehydrogenasegens,
eines Aconitatehydratasegens und eines Citratsynthasegens.
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Obwohl
die L-Glutaminsäureproduktivität durch
das vorstehend genannte Züchten
von Mikroorganismen oder durch Verbesserungen der Produktionsverfahren
erheblich erhöht
worden ist, besteht Bedarf an der Entwicklung von Verfahren zur
effizienteren Produktion von L-Glutaminsäure zu geringeren Kosten, um
den weiter steigenden zukünftigen
Bedarf zu decken.
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Es
ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Fermentation durchgeführt wird,
wobei gleichzeitig eine in der Kultur angehäufte L-Aminosäure kristallisiert
wird (offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 62-288). In diesem
Verfahren wird die L-Aminosäure-Konzentration
in der Kultur durch Ausfällen
der in der Kultur angehäuften
L-Aminosäure
unter einem bestimmten Niveau gehalten. Genauer gesagt wird L-Tryptophan,
L-Tyrosin oder L-Leucin
während
der Fermentation durch Einstellen der Temperatur und des pH-Werts
der Kultur oder Zugeben eines oberflächenaktiven Mittels zu dem
Medium ausgefällt.
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Während ein
Verfahren zum Durchführen
der Fermentation bei gleichzeitiger Ausfällung einer L-Aminosäure wie
vorstehend beschrieben bekannt ist, sind Aminosäuren, die für dieses Verfahren geeignet
sind, solche, die eine relativ geringe Wasserlöslichkeit zeigen, und es ist
kein Beispiel einer Anwendung des Verfahrens auf hoch wasserlösliche Aminosäuren, wie
L-Glutaminsäure,
bekannt. Zusätzlich
muß das
Medium einen niedrigen pH-Wert haben, um L-Glutaminsäure auszufällen. L-Glutaminsäure produzierende
Bakterien, wie die vorstehend genannten, können jedoch nicht unter sauren
Bedingungen wachsen, und deshalb wird die L-Glutaminsäurefermentation
unter neutralen Bedingungen durchgeführt (U.S. Patente Nr. 3,220,929
und 3,032,474; K.C. Chao & J.W. Foster,
J. Bacteriol., 77, S.715-725 (1959)). Somit ist die Produktion von
L-Glutaminsäure
durch Fermentation unter gleichzeitiger Ausfällung nicht bekannt. Außerdem ist
bekannt, daß das Wachstum
der meisten acidophilen Bakterien durch organische Säuren, wie
Essigsäure,
Milchsäure
und Bernsteinsäure,
gehemmt wird (Yasuro Oshima, Herausgeber, Extreme Environment Microorganism
Handbook", 5.231,
Science Forum; R.M. Borichewski, J. Bacteriol., 93, S.597-599 (1967)
etc.). Deshalb geht man davon aus, daß viele Mikroorganismen für L-Glutaminsäure, die
auch eine organische Säure
ist, unter sauren Bedingungen zugänglich sind, und es gibt keinen
Bericht darüber,
daß eine
Suche nach Mikroorganismen, welche L-Glutaminsäure produzierende Fähigkeit
unter sauren Bedingungen zeigen, durchgeführt wurde.
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EP-A-952
221 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure durch
Fermentation eines Enterobacter Mikroorganismus.
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JP-51020488B
(Abstract) offenbart ein Verfahren, bei dem Kristallkeime zu einer
Fermentationsbrühe nach
Kultivieren eines Mikroorganismus gegeben werden.
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EP-A-1
078 989 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von L-Glutaminsäure durch
Fermentation, welches das Kultivieren eines Mikroorganismus in einem
flüssigen
Medium umfaßt,
dessen pH-Wert auf einen Wert eingestellt ist, bei dem L-Glutaminsäure ausgefällt wird,
um L-Glutaminsäure
zu produzieren und anzuhäufen
und L-Glutaminsäure in dem
Medium auszufällen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Angesichts
der vorstehend beschriebenen Umstände ist ein Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure durch
Fermentation, begleitet von einer Ausstellung der Glutaminsäure, bereitzustellen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, daß in einem
Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsäure durch Fermentation, welches
das Kultivieren eines Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Glutaminsäure
umfaßt,
wobei L-Glutaminsäure in einem
Medium produziert und angehäuft wird
und gleichzeitig L-Glutaminsäure
ausgefällt
wird, die Ausbeute an L- Glutaminsäure, wenn
das Vorhandensein von Kristallen künstlich hervorgerufen wird,
bevor spontane Kristallisation auftritt, höher ist als wenn spontane Kristallisation
von durch den Mikroorganismus produzierter L-Glutaminsäure auftritt.
Somit wurde die vorliegende Erfindung gemacht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die folgenden Punkte bereit.
- (1) Ein Verfahren von L-Glutaminsäure durch
Fermentation, umfassend das Kultivieren eines Mikroorganismus mit
der Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
in einem flüssigen
Medium, dessen pH in dem Bereich von 3 bis 5 eingestellt ist, um
zu ermöglichen,
daß L-Glutaminsäure produziert
und akkumuliert wird, begleitet von einer Ausfällung von L-Glutaminsäure, wobei
L-Glutaminsäure-Impfkristalle
zu dem Medium gegeben werden, wenn die Konzentration von L-Glutaminsäure in dem
Medium niedriger als die Konzentration ist, bei welcher eine spontane
Kristallisation auftritt.
- (2) Das Verfahren nach (1) wobei die Kristalle α-Kristalle
sind.
- (3) Das Verfahren nach (2), wobei die zu dem Medium gegebene
Menge an Kristallen 0,2 g/l oder mehr beträgt.
- (4). Das Verfahren nach (1) bis (3), wobei der Mikroorganismus
zur Gattung Enterobacter gehört.
- (5) Das Verfahren nach (4), wobei der Mikroorganismus Enterobacter
agglomerans ist.
- (6) Verfahren nach (1) bis (5), wobei der Mikroorganismus in
der Lage ist, eine Kohlenstoffquelle in einem flüssigen Medium, das die Kohlenstoffquelle
und L-Glutaminsäure
bei einer Sättigungskonzentration
enthält,
wobei das flüssige
Medium einen pH im Bereich von pH 3 bis 5 aufweist, zu metabolisieren,
und die Fähigkeit
aufweist, L-Glutaminsäure
in einer Menge zu akkumulieren, welche die Sättigungskonzentration von L-Glutaminsäure in dem
flüssigen
Medium bei dem pH übersteigt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
kann L-Glutaminsäure
effizient produziert werden. In einer bevorzugte Ausführungsform
können
auch α-Kristalle,
die als Produkt bevorzugt sind, produziert werden.
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KURZE ERKLÄRUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Restriktionsenzymkarte eines DNA Fragments, abgeleitet von
Enterobacter agglomerans, in pTWVEK101.
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2 zeigt
einen Vergleich einer Aminosäuresequenz,
abgeleitet von einer Nukleotidsequenz eines sucA-Gens, das von Enterobacter
agglomerans abgeleitet ist (Sequenz ID Nr. 1) mit der Sequenz, die
von Escherichia coli abgeleitet ist (obere Sequenz: Enterobacter
agglomerans, untere Sequenz: Escherichia coli (Sequenz ID Nr. 5);
das gleiche gilt im folgenden).
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3 zeigt
einen Vergleich einer Aminosäuresequenz,
abgeleitet von einer Nukleotidsequenz eines sucB-Gens, das von Enterobacter
agglomerans abgeleitet ist (Sequenz ID Nr. 2), mit der von E. coli
abgeleiteten Sequenz (Sequenz ID Nr. 6).
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4 zeigt
einen Vergleich einer Aminosäuresequenz,
die von einer Nukleotidsequenz eines sucC-Gens abgeleitet ist, das
von Enterobacter agglomerans abgeleitet ist (Sequenz IS Nr. 3) und
der von Escherichia coli abgeleiteten Sequenz (Sequenz ID Nr. 7).
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5 zeigt
einen Vergleich einer Aminosäuresequenz,
abgeleitet von einer Nukleotidsequenz eines sdhB-Gens, das von Enterobacter
agglomerans abgeleitet ist (Sequenz ID Nr. 4), mit der von Escherichia
coli abgeleiteten Sequenz (Sequenz ID Nr. 8).
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6 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pMWCPG, das ein gltA Gen, ein ppc-Gen
und ein gdhA-Gen enthält.
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7 zeigt
die Konstruktion des Plasmids RSF-Tet, das einen Replikationsursprung
des Plasmids RSF1010 mit breitem Wirtsbereich und ein Tetracyclin-Resistenzgen
enthält.
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8 zeigt
die Konstruktion des Plasmids RSFCPG, das einen Replikationsursprung
des Plasmids RSF1010 mit breitem Wirtsbereich, ein Tetracyclinresistenzgen,
ein gltA-Gen, ein ppc-Gen
und ein gdhA-Gen enthält.
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9 zeigt
die Konstruktion des Plasmids pSTVCB, das ein gltA-Gen enthält.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
folgenden wird die vorliegende Erfindung eingehender beschrieben.
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Das
erfindungsgemäße Produktionsverfahren
ist ein Verfahren zur Produktion von L-Glutaminsäure durch Fermentation, welches
das Kultivieren eines Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Reproduktion von L-Glutaminsäure in einem
flüssigen
Medium umfaßt,
dessen pH-Wert innerhalb des Bereichs von 3 bis 5 eingestellt ist,
um zu ermöglichen,
daß L-Glutaminsäure produziert
und angehäuft
wird, begleitet von einer Ausfällung
von L-Glutaminsäure,
wobei L-Glutaminsäure-Impfkristalle
zu dem Medium gegeben werden, wenn die Konzentration von L-Glutaminsäure in dem
Medium niedriger ist als die Konzentration, bei der spontane Kristallisation
auftritt.
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Der
hier verwendete Ausdruck "spontane
Kristallisation" bedeutet,
daß aufgrund
der Anhäufung
von L-Glutaminsäure
durch den Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Glutaminsäure die
Konzentration an L-Glutaminsäure
in dem Medium die Sättigungskonzentration übersteigt
und L-Glutaminsäure
in dem Medium spontan ausfällt.
In der vorliegenden Erfindung werden L-Glutaminsäure-Impfkristalle zu dem flüssigen Medium
gegeben.
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Die
Menge der zu dem Medium gegebenen Kristalle ist üblicherweise 0,01 bis 10 g/l.
Der Zeitpunkt, an dem die Kristalle zugegeben werden, ist vorzugsweise,
wenn die angehäufte
Menge der L-Glutaminsäure in
dem Medium auf etwa die Sättigungskonzentration
steigt (beispielsweise 25 g/l oder mehr bei pH 4,5). Die Menge der
in dem Medium vorhandenen Kristalle und die Konzentration an L-Glutaminsäure können durch
bekannte Verfahren bestimmt werden. Die vorhandene Menge an Kristallen
der L-Glutaminsäure
kann dadurch bestimmt werden, daß das Medium stehengelassen
wird und die Kristalle durch Dekantierung aus dem Medium isoliert
werden. Die Konzentration an L-Glutaminsäure in dem Medium bedeutet
die Konzentration gelöster L-Glutaminsäure. Wenn
Kristalle in dem Medium ausfallen, ist die Konzentration die Konzentration,
die für
eine geklärte
Lösung
bestimmt wird, die durch Abtrennen von Feststoffen durch Zentrifugation
(oder Filtration) erhalten wird.
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Bei
den L-Glutaminsäurekristallen
gibt es die α-Form
und die β-Form
der Kristalle ((H. Takahashi, T. Takenishi, N. Nagashima, Bull.
Chem. Soc. Japan, 35, 923 (1962); J. D. Bernal, Z. Krist., 78, 363
(1931); S. Hirokawa, Acta Cryst., 8, 637 (1955)). Wenn beabsichtigt
ist, die α-Form
der Kristalle zu erhalten, sind die zugegebenen Kristalle vorzugsweise
in der α-Form.
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Die
bevorzugte Menge der Kristalle variiert in Abhängigkeit von den Bedingungen,
wie der Kristallform der Kristalle. Wenn die Kristalle in der α-Form sind,
ist die Menge üblicherweise
0,2 g/l oder mehr. Wenn die Konzentration höher ist, können Kristalle der α-Form mit
guter Reproduzierbarkeit erhalten werden. Aufgrund ihrer Form können die
Kristalle der α-Form
im Vergleich zu Kristallen der β-Form
leichter gehandhabt werden.
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Der
in dem erfindungsgemäßen Produktionsverfahren
eingesetzte Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Glutaminsäure ist
ein Mikroorganismus, der eine signifikante Menge an L-Glutaminsäure in einem
Medium anhäuft,
wenn er in dem Medium kultiviert wird. Beispiele davon umfassen
Mikroorganismen der Gattung Enterobacter. Bevorzugt ist Enterobacter
agglomerans.
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Außerdem ist
der in dem erfindungsgemäßen Produktionsverfahren
eingesetzte Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Glutaminsäure
vorzugsweise ein Mikroorganismus, der eine Kohlenstoffquelle in
einem flüssigen
Medium, das L-Glutaminsäure
bei einer Sättigungskonzentration
und eine Kohlenstoffquelle enthält,
bei dem spezifischen pH-Wert metabolisieren kann und die Fähigkeit
hat, L-Glutaminsäure in
einer Menge anzuhäufen,
die die Sättigungskonzentration
von L-Glutaminsäure
in dem flüssigen
Medium bei dem vorstehend genannten pH-Wert übersteigt (im folgenden wird
dieser auch als "L-Glutaminsäure anhäufender
Mikroorganismus" bezeichnet).
Der vorstehend genannte spezifische pH-Wert ist 3 bis 5, bei dem L-Glutaminsäure in dem
Medium ausfällt.
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Die "Sättigungskonzentration" bedeutet eine Konzentration
von in dem flüssigen
Medium aufgelöster L-Glutaminsäure, wenn
das flüssige
Medium mit L-Glutaminsäure
gesättigt
ist.
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Wenn
ein L-Glutaminsäure
anhäufender
Mikroorganismus eingesetzt wird, ist der für die Produktion von L-Glutaminsäure geeignete
pH-Wert vorzugsweise ein pH-Wert, bei dem L-Glutaminsäure in dem
Medium ausfällt.
Durch Kultivieren bei diesem pH-Wert
wird L-Glutaminsäure
in dem Medium, begleitet von einer Ausfällung, produziert und angehäuft.
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Der
L-Glutaminsäure
anhäufende
Mikroorganismus kann wie folgt erhalten werden. Eine Mikroorganismen
enthaltende Probe wird in ein flüssiges
Medium, das L-Glutaminsäure
bei einer Sättigungskonzentration
und eine Kohlenstoffquelle enthält,
bei einem spezifischen pH-Wert eingeimpft, und ein Stamm, der die Kohlenstoffquelle
metabolisiert, wird selektiert. Obwohl der spezifische pH-Wert nicht
besonders eingeschränkt
ist, ist er üblicherweise
5,0 oder weniger, vorzugsweise etwa 4,5 oder weniger, stärker bevorzugt
etwa 4,3 oder weniger. Der L-Glutaminsäure anhäufende Mikroorganismus wird
für die
Produktion von L-Glutaminsäure durch
Fermentation, begleitet von einer Ausfällung der L-Glutaminsäure eingesetzt.
Wenn der pH-Wert zu hoch ist, wird es schwierig, dem Mikroorganismus
zu ermöglichen,
L-Glutaminsäure
in einer Menge zu produzieren, die für die Ausfällung ausreicht. Deshalb ist
der pH-Wert vorzugsweise in dem vorstehend genannten Bereich.
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Wenn
der pH-Wert einer wässerigen
Lösung,
die L-Glutaminsäure
enthält,
gesenkt wird, fällt
die Löslichkeit
von L-Glutaminsäure etwa
bei dem pka-Wert der γ-Carboxygruppe
(4,25, 25°C)
deutlich ab. Die Löslichkeit
wird am niedrigsten bei dem isoelektrischen Punkt (pH 3,2), und
L-Glutaminsäure,
welche die Menge übersteigt,
die der Sättigungskonzentration
entspricht, wird ausgefällt.
In Abhängigkeit
von der Mediumzusammensetzung wird L-Glutaminsäure in einer Menge von 10-20
g/l bei pH 3,2, 30-40
g/l bei pH 4,0 und 50-60 g/l bei pH 4,7, bei etwa 30°C gelöst. Erfindungsgemäß ist der
PH-Wert nicht niedriger als 3,0, weil die L-Glutaminsäure ausfällende Wirkung
ihre Obergrenze erreicht, wenn der pH-Wert einen bestimmten Wert
unterschreitet.
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Zusätzlich bedeutet
der Ausdruck, daß ein
Mikroorganismus "eine
Kohlenstoffquelle metabolisieren kann", daß er proliferieren kann oder
eine Kohlenstoffquelle verbrauchen kann, selbst wenn er nicht proliferieren
kann, was bedeutet, daß dies
zeigt, daß er
eine Kohlenstoffquelle, wie Zucker oder organische Säuren, katabolisieren
kann. Genauer gesagt kann beispielsweise, wenn ein Mikroorganismus
proliferiert, wenn er in einem flüssigen Medium, das L-Glutaminsäure bei
einer Sättigungskonzentration
bei pH 5,0 bis 4,0, vorzugsweise pH 4,5 bis 4,0, stärker bevorzugt
pH 4,3 bis 4,0, insbesondere bevorzugt pH 4,0 enthält, bei
einer geeigneten Temperatur, wie 28°C, 37°C oder 50°C, während 2 bis 4 Tagen kultiviert
wird, dieser Mikroorganismus die Kohlenstoffquelle in dem Medium
metabolisieren. Außerdem
ist beispielsweise, wenn ein Mikroorganismus eine Kohlenstoffquelle
verbraucht, wo der Mikroorganismus nicht proliferiert, wenn er in
einem synthetischen flüssigen
Medium, das L-Glutaminsäure
bei einer Sättigungskonzentration
bei pH 5,0 bis 4,0, vorzugsweise pH 4,5 bis 4,0, stärker bevorzugt
pH 4,3 bis 4,0, insbesondere bevorzugt pH 4,0 enthält, bei
einer geeigneten Temperatur, wie 28°C, 37°C oder 50°C, während 2 bis 4 Tagen kultiviert
wird, der Mikroorganismus ein Mikroorganismus, der die Kohlenstoffquelle
in dem Medium metabolisieren kann.
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Der
Mikroorganismus, der eine Kohlenstoffquelle metabolisieren kann,
umfaßt
einen Mikroorganismus, der in dem vorstehend genannten flüssigen Medium
wachsen kann.
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Außerdem bedeutet
der Ausdruck, daß ein
Mikroorganismus "wachsen
kann", daß er proliferieren kann
oder L-Glutaminsäure
produzieren kann, selbst wenn er nicht proliferieren kann. Genauer
gesagt kann beispielsweise, wenn ein Mikroorganismus proliferiert,
wenn er in einem flüssigen
Medium, das L-Glutaminsäure
bei einer Sättigungskonzentration
bei pH 5,0 bis 4,0. vorzugsweise pH 4,5 bis 4,0, stärker bevorzugt
pH 4,3 bis 4,0, insbesondere bevorzugt pH 4,0 enthält, bei
einer geeigneten Temperatur, die 28°C, 37°C oder 50°C, während 2 bis 4 Tagen kultiviert
wird, dieser Mikroorganismus in dem Medium wachsen. Außerdem ist beispielsweise,
wenn ein Mikroorganismus die Menge an L-Glutaminsäure in einem
synthetischen flüssigen Medium
erhöht,
obwohl der Mikroorganismus nicht proliferiert, wenn der Mikroorganismus
in dem synthetischen flüssigen
Medium, das L-Glutaminsäure bei
einer Sättigungskonzentration
bei pH 5,0 bis 4,0, vorzugsweise pH 4,5 bis 4,0, stärker bevorzugt
pH 4,3 bis 4,0, insbesondere bevorzugt pH 4,0 enthält, bei
einer geeigneten Temperatur, wie 28°C, 37°C oder 50°C, während 2 bis 4 Tagen kultiviert
wird, dieser Mikroorganismus ein Mikroorganismus, der in dem Medium
wachsen kann.
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Die
vorstehend beschriebene Selektion kann 2 mal oder mehrmals unter
denselben Bedingungen oder bei geändertem pH-Wert oder bei geänderter
Konzentration von L-Glutaminsäure
wiederholt werden. Eine Selektion auf eine frühe Stufe kann in einem Medium,
das L-Glutaminsäure
in einer Konzentration unter der Sättigungskonzentration enthält, durchgeführt werden,
und dann kann die Selektion in einem Medium, das L-Glutaminsäure in einer
Sättigungskonzentration
enthält,
durchgeführt
werden. Außerdem
können
Stämme
mit günstigen
Eigenschaften, wie höherer
Proliferationsrate, selektiert werden.
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Der
L-Glutaminsäure
anhäufende
Mikroorganismus ist ein Mikroorganismus, der L-Glutaminsäure in einer
Menge anhäufen
kann, welche die Menge, die der Sättigungskonzentration von L-Glutaminsäure in dem flüssigen Medium
entspricht, übersteigt,
wobei diese Eigenschaft zusätzlich
zu den vorstehend genannten Eigenschaften vorhanden ist. Der pH-Wert
des vorstehend genannten flüssigen
Mediums ist vorzugsweise derselbe oder nahezu derselbe wie derjenige
des Mediums, das für
das Screenen eines Mikroorganismus mit den vorstehend genannten
Eigenschaften eingesetzt wird. Üblicherweise
wird ein Mikroorganismus für
L-Glutaminsäure
bei einer hohen Konzentration mit fallendem pH-Wert zugänglich.
Deshalb ist es bevorzugt, daß der pH-Wert
im Hinblick auf die Resistenz gegenüber L-Glutaminsäure nicht
niedrig ist, ein niedriger pH-Wert ist jedoch im Hinblick auf die
Produktion von L-Glutaminsäure
bei gleichzeitiger Ausfällung
bevorzugt. Um diese Bedingungen zu erfüllen, kann der pH-Wert in dem
Bereich von 3 bis 5, vorzugsweise 4 bis 5, stärker bevorzugt 4 bis 4,7, noch
stärker
bevorzugt 4 bis 4,5, insbesondere bevorzugt 4,0 bis 4,3 sein.
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Als
der L-Glutaminsäure
anhäufende
Mikroorganismus oder Züchtungsmaterial
dafür können beispielsweise
Mikroorganismen der Gattung Enterobacter, Klebsiella, Serratia,
Pantoea, Erwinia, Escherichia, Corynebacterium, Alicyclobacillus,
Bacillus, Saccharomyces oder dergleichen genannt werden. Unter diesen sind
Mikroorganismen der Gattung Enterobacter bevorzugt. Im folgenden wird
der erfindungsgemäße Mikroorganismus
hauptsächlich
für Mikroorganismen
der Gattung Enterobacter erklärt.
Der Mikroorganismus ist jedoch nicht auf solche der Gattung Enterobacter
beschränkt,
wobei solche Mikroorganismen anderer Gattungen gleichermaßen eingesetzt
werden können.
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Als
Mikroorganismus der Gattung Enterobacter kann Enterobacter agglomerans
genannt werden, vorzugsweise Enterobacter agglomerans AJ13355. Dieser
Stamm wurde aus dem Boden in Iwata-shi, Shizuoka, Japan als Stamm
isoliert, der in einem Medium, das L-Glutaminsäure und eine Kohlenstoffquelle
enthält,
bei niedrigem pH-Wert proliferieren kann.
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Die
physiologischen Eigenschaften von AJ13355 sind nachstehend gezeigt:
- (1) Gramfärbung:
negativ
- (2) Verhalten gegen Sauerstoff: fakultativ anaerob
- (3) Catalase: positiv
- (4) Oxidase: negativ
- (5) Fähigkeit
zur Nitratreduktion: negativ
- (6) Voges-Proskauer-Test positiv
- (7) Methylrot-Test: negativ
- (8) Urease: negativ
- (9) Indolproduktion: positiv
- (10) Beweglichkeit: beweglich
- (11) H2S Produktion in TSI Medium: schwach
aktiv
- (12) β-Galactosidase:
positiv
- (13) Saccharid-assimilierende Eigenschaft:
Arabinose: positiv
Sucrose:
positiv
Lactose: positiv
Xylose: positiv
Sorbitol:
positiv
Inositol: positiv
Trehalose: positiv
Maltose:
positiv
Glucose: positiv
Adonitol: negativ
Raffinose:
positiv
Salicin: negativ
Melibiose: positiv
- (14) Glycerose-assimilierende Eigenschaft: positiv
- (15) Assimilation von organischen Säuren:
Zitronensäure: positiv
Leinsäure: negativ
Gluconsäure: positiv
Essigsäure: positiv
Malonsäure: negativ
- (16) Arginindehydratase: negativ
- (17) Ornithindecarboxylase: negativ
- (18) Lysindecarboxylase: negativ
- (19) Phenylalanindeaminase: negativ
- (20) Pigmentbildung: gelb
- (21) Fähigkeit
zur Verflüssigung
von Gelatine: positiv
- (22) Wachstums-pH: Wachstum möglich bei pH 4, gutes Wachstum
bei pH 4, 5 bis 7
- (23) Wachstumstemperatur: gutes Wachstum bei 25°C, gutes
Wachstum bei 30°C,
gutes Wachstum bei 37°C,
Wachstum möglich
bei 42°C,
Wachstum unmöglich
bei 45°C
Auf Grundlage dieser bakteriologischen Eigenschaften wurde AJ13355
als Enterobacter agglomerans bestimmt.
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Dieser
Stamm Enterobacter agglomerans AJ13355 wurde beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, Ministry of International Trade and Industry (derzeit
International Patent Organism Depositary, National Institute of
Advanced Industrial Science and Technology) am 19. Februar 1998
unter der Hinterlegungsnummer FERM P-16644 hinterlegt. Er wurde
dann am 11. Januar 1999 unter den Vorschriften des Budapester Abkommens
in eine internationale Hinterlegung überführt und erhielt die Hinterlegungsnummer
FERM BP-6614.
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Der
L-Glutaminsäure
anhäufende
Mikroorganismus kann ein Mikroorganismus mit der ursprünglichen Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
oder mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure sein, die
durch Einsatz einer Mutagenesebehandlung, rekombinanter DNA-Techniken
oder dergleichen durch Züchten
verliehen oder verstärkt
wird.
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Die
Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
kann beispielsweise durch Erhöhen
der Aktivität
eines Enzyms verstärkt
oder erhöht
werden, welches eine Reaktion für
die Biosynthese von L-Glutaminsäure katalysiert.
Die Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure kann
auch durch Senken oder Ausschalten der Aktivität eines Enzyms erhöht werden,
welches eine Reaktion katalysiert, die von dem Biosyntheseweg von L-Glutaminsäure abzweigt
und eine Verbindung erzeugt, die nicht L-Glutaminsäure ist.
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Als
Beispiele des Enzyms, welches die Reaktion für die B Biosynthese von L-Glutaminsäure katalysiert,
können
Glutamatdehydrogenase (im folgenden auch als "GDH" bezeichnet),
Glutaminsynthetase, Glutamatsynthase, Isocitratdehydrogenase, Aconitathydratase,
Citratsynthase (im folgenden auch als "CS" bezeichnet),
Phosphoenolpyruvatcarboxylase (im folgenden auch als "PEPC" bezeichnet), Pyruvatdehydrogenase,
Pyruvatkinase, Enolase, Phosphoglyceromutase, Phosphoglyceratkinase,
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Triosephosphatisomerase, Fructosebisphosphataldolase, Phosphofructokinase,
Glucosephosphatisomerase und dergleichen genannte werden. Unter
diesen Enzymen sind eines, zwei oder drei der Enzyme CS, PEPC und
GDH bevorzugt. Außerdem
ist es bevorzugt, daß die
Aktivitäten
aller drei Enzyme CS, PEPC und GDH in dem L-Glutaminsäure anhäufenden
Mikroorganismus verstärkt
sind. Insbesondere ist CS aus Brevibacterium lactofermentum bevorzugt,
weil es nicht der Hemmung durch α-Ketoglutarsäure, L-Glutaminsäure und
NADH unterliegt.
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Um
die Aktivität
von CS, PEPC oder GDH zu erhöhen,
kann beispielsweise ein Gen, das für CS, PEPC oder GDH kodiert,
auf ein geeignetes Plasmid kloniert werden, und ein Wirtsmikroorganismus
kann mit dem erhaltenen Plasmid transformiert werden. Die Kopienzahl
des Gens, das für
CS, PEPC oder GDH (im folgenden als "gltA-Gen", "ppc-Gen" bzw. "gdhA-Gen" abgekürzt) in
dem transformierten Stamm kodiert, steigt, was zu einer Erhöhung der
Aktivität
von CS, PEPC oder GDH führt.
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Die
klonierten gltA, ppc und gdhA-Gene werden in den vorstehend genannten
Ausgangsstamm einzeln oder in willkürlicher Kombination von zwei
oder drei Arten davon eingeführt.
Wenn zwei oder drei Arten der Gene eingeführt werden, können zwei
oder drei Arten der Gene auf ein Plasmid kloniert und in die Wirtszelle
eingeführt
werden, oder sie können
getrennt voneinander auf zwei oder drei Arten von Plasmiden kloniert werden,
die in der Wirtszelle pur existieren können und in die Wirtszelle
eingeführt
werden.
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Zwei
oder drei Arten von Genen, die für
ein Enzym derselben Art kodieren, jedoch von unterschiedlichen Mikroorganismen
abgeleitet sind, können
in denselben Wirtsstamm eingeführt
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Plasmide sind nicht besonders eingeschränkt, solange
sie mit einer Zelle eines Mikroorganismus beispielsweise der Gattung
Enterobacter autonom replizierbar sind. Es können jedoch beispielsweise
pUC19, pUC18, pBR322, pHSG299, pHSG298, pHSG399, pHSG398, RSF1010, pMW119,
pMW118, pMW219, pMW218, pACYCl77 und pACYC184 genannt werden. Daneben
können
auch Vektoren aus Phasen DNA eingesetzt werden.
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Die
Transformation kann beispielsweise durch das Verfahren von D.M.
Morrison (Methods in Enzymology, 68, 326 (1979)), bei dem die Permeabilität der Empfängerbakterienzelle
für die
DNA durch Behandlung der Zellen mit Calciumchlorid erhöht wird
(Mandel M. und Higa A., J. Mol. Biol., 53, 159 (1970)) oder durch Elektroporation
durchgeführt
werden (Miller J.H., "A
Short Course in Bacterial Genetics", Cold Spring Harbor Laboratory Press,
U.S.A., 1992).
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Die
Aktivität
von CS, PEPC oder GDH kann auch dadurch erhöht werden, daß mehrere
Kopien des gltA Gens, des ppc Gens oder des gdhA Gens auf der chromosomalen
DNA des vorstehend genannten Ausgangsstammes als Wirtszelle vorhanden
sind. Um mehrfache Kopien des gltA Gens, des ppc Gens oder des gdhA
Gens auf die chromosomale DNA eines Mikroorganismus der Gattung
Enterobacter oder dergleichen einzuführen, kann eine Sequenz, die
mehrfach auf der chromosomalen DNA vorhanden ist, wie repetitive
DNA und umgekehrte Wiederholungssequenzen, die an einem Ende eines
transformierbaren Elements vorhanden sind, eingesetzt werden.
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Alternativ
dazu können
mehrere Kopien der Gene auf chromosomale DNA dadurch eingeführt werden, daß der Transfer
eines Transposons, welches das gltA Gen, das ppc Gen oder das gdhA
Gen enthält,
eingesetzt wird. Als Ergebnis wird die Kopienzahl des gltA Gens,
des ppc Gens oder des gdhA Gens in einer transformierten Zelle erhöht, und
somit wird die Aktivität
von CS, PEPC oder GDH erhöht.
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Als
Organismen, die als Quelle des gltA Gens, des ppc Gens oder des
gdhA Gens eingesetzt werden, deren Kopienzahl erhöht werden
soll, kann jeder Organismus eingesetzt werden, solange er die Aktivität von CS,
PEPC oder GDH hat. Unter anderem sind Bakterien, die Prokaryoten
sind, bevorzugt, beispielsweise solche der Gattung Enterobacter,
Klebsiella, Erwinia, Pantoea, Serratia, Escherichia, Corynebacterium,
Brevibacterium oder Bacillus: Als spezifische Beispiele können Escherichia
coli und Brevibacterium lactofermentum genannt werden. Das gltA
Gen, das ppc Gen und das gdhA Gen können aus der chromosomalen
DNA der vorstehend beschriebenen Mikroorganismen erhalten werden.
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Das
gltA Gen, das ppc Gen und das gdhA Gen können durch Einsatz eines Mutantenstammes,
der hinsichtlich seiner Aktivität
von CS, PEPC oder GDH schadhaft ist, zur Isolierung eines DNA-Fragments,
das seine Auxotrophie supplementiert, aus der chromosomalen DNA
des vorstehend genannten Mikroorganismus erhalten werden. Da außerdem die
Nucleotidsequenzen dieser Gene von Escherichia- und Corynebacterium-Bakterien
bereits aufgeklärt
worden sind (Biochemistry, 22, S. 5243-5249, (1983); J. Biochem.,
95, S. 909-916, (1984); Gen, 27, S. 193-199, (1984); Microbiology,
140, S. 1817-1828, (1999); Mol. Gen. Genet., 218, S. 330-339, (1989);
Molecular Microbiology, 6, S. 317-326, (1992)), können sie
auch durch PCR unter Verwendung von Primern, die auf Grundlage der
jeweiligen Nucleotidsequenz synthetisiert worden sind, und der chromosomalen
DNA als Matrize erhalten werden.
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Die
Aktivität
von CS, PEPC oder GDH kann auch durch Erhöhen der Expression des gltA
Gens, des ppc Gens oder des gdhA Gens, zusätzlich zu der vorstehend genannten
Amplifizierung der Gene erhöht
werden. Beispielsweise kann die Expression durch Ersetzen eines
Promotors für
das gltA Gen, das ppc Gen oder das gdhA Gen durch einen anderen,
stärkeren
Promotor erhöht
werden. Beispielsweise sind der lac Promotor, trp Promotor, trc
Promotor, tac Promotor, PR Promotor und PL Promotor des Phagen λ als starke
Promotoren bekannt. Das gltA Gen, das ppc Gen und das gdhA Gen,
deren Promotor ersetzt wird, werden auf ein Plasmid kloniert und
in den Wirtsmikroorganismus eingeführt, oder sie werden auf die
chromosomale DNA des Wirtsmikroorganismus durch Verwendung repetitiver
DNA, umgekehrter Wiederholungssequenzen, Transposons oder dergleichen
eingeführt.
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Die
Aktivität
von CS, PEPC oder GDH kann auch durch Ersetzen des Promotors des
gltA Gens, des ppc Gens oder des gdhA Gens auf dem Chromosom durch
einen anderen, stärkeren
Promotor (vgl.
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WO87/03006
und die offengelegte japanischen Patentanmeldung Nr. 61-268183)
oder durch Einfügen eines
starken Promotors stromaufwärts
der kodierenden Sequenz jedes Gens erhöht werden (vgl. Gene, 29, S.231-241
(1984)). Genauer gesagt kann eine homologe Rekombination zwischen
dem gltA Gen, dem ppc Gen oder dem gdhA Gen, dessen Promotor durch
einen stärkeren
Promotor ersetzt worden ist, oder einer DNA, die einen Teil davon
enthält,
und dem korrespondierenden Gen auf dem Chromosom durchgeführt werden.
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Beispiele
des Enzyms, welches die Reaktion katalysiert, die von dem biosynthetischen
Weg der L-Glutaminsäure
abzweigt und eine Verbindung erzeugt, die nicht L-Glutaminsäure ist,
umfassen α-Ketoglutaratdehydrogenase
(im folgenden auch als "αKGDH" bezeichnet), Isocitratlyase,
Phosphatacetyltransferase, Acetatkinase, Acetohydroxysäuresynthase,
Acetolactatsynthase, Formiatacetyltransferase, Lactatdehydrogenase, Glutamatdecarboxylase
und 1-Pyrrolindehydrogenase. Unter diesen ist αKGDH bevorzugt.
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Um
die Aktivitäten
der vorstehend genannten Enzyme in einem Mikroorganismus der Gattung
Enterobacter oder dergleichen zu senken oder auszuschalten, können Mutationen
zum Senken oder Ausschalten der intrazellulären Aktivität der Enzyme in Gene der vorstehend
genannten Enzyme durch übliche
Mutagenesebehandlungsverfahren oder gentechnische Verfahren eingeführt werden.
Beispiele des Mutagenesebehandlungsverfahrens umfassen Verfahren
unter Einsatz von Bestrahlung mit Röntgenstrahlen oder UV Strahlen und
Verfahren unter Einsatz einer Behandlung mit einem Mutagenisierungsmittel,
wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin.
Die Stelle eines Gens, wo die Mutation eingeführt wird, kann in einer kodierenden
Region, die für
ein Enzymprotein kodiert, oder einer Region zur Regulation der Expression,
wie ein Promotor, eingeführt werden.
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Beispiele
der gentechnischen Verfahren umfassen Verfahren unter Einsatz von
Genrekombination, Transduktion und Zellfusion. Beispielsweise wird
ein Arzneimittelresistenzgen in ein kloniertes Zielgen eingeführt, um
ein Gen herzustellen, das seine Funktion verloren hat (schadhaftes
Gen). Danach wird dieses schadhafte Gen in eine Zelle eines Wirtsmikroorganismus
eingeführt,
und das Zielgen auf dem Chromosom wird durch das vorstehend genannte
schadhafte Gen unter Einsatz der homologen Rekombination ersetzt
(Genzerstörung).
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Das
Senken oder Ausschalten der intrazellulären Aktivität des Zielenzyms und der Grad
des Ausschaltens der Aktivität
kann durch Messen der Enzymaktivität eines Zellextrakts oder einer
gereinigten Fraktion davon, die von einem Kandidatenstamm erhalten
wird, und Vergleichen mit den Werten eines Wildtypstamms bestätigt werden.
Beispielsweise kann die αKGDH-Aktivität mit einem
Verfahren von Reed et al. (Reed L.J. und Mukherjee B.B., Methods
in Enzymology, 13, S.55-61 (1969)) gemessen werden.
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In
Abhängigkeit
von dem Zielenzym kann ein Zielmutantenstamm auf der Grundlage eines
Phänotyps des
Mutantenstammes selektiert werden. Beispielsweise kann ein Mutantenstamm,
dessen αKGDH-Aktivität ausgeschaltet
oder verringert ist, nicht proliferieren, oder er zeigt eine deutlich
verringerte Proliferationsrate in einem Minimalmedium, das Glucose
enthält,
oder einem Minimalmedium, das Essigsäure oder L-Glutaminsäure als
alleinige Kohlenstoffquelle enthält,
unter aeroben Kulturbedingungen. Die normale Proliferation wird jedoch
selbst unter denselben Bedingungen durch Zugeben von Bernsteinsäure oder
Lysin, Methionin und Diaminopimellinsäure zu einem Minimalmedium,
das Glucose enthält,
ermöglicht.
Durch Ausnutzen dieser Phänomene
als Indikatoren kann ein Mutantenstamm mit verringerter αKGDH-Aktivität oder ausgeschalteter
Aktivität
selektiert werden.
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Ein
Verfahren zum Herstellen eines αKGDH
gendefizienten Stammes von Brevibacterium lactofermentum durch Einsatz
einer homologen Rekombination ist eingehend in WO 95/34672 beschrieben. Ähnliche Verfahren
können
auf anderen Mikroorganismen übertragen
werden.
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Außerdem sind
Verfahren, wie das Klonieren von Genen und die Verdauung und Ligation
von DNA und die Transformation in Molecular Cloning, 2nd Edition,
Cold Spring Harbor Press (1989) und dergleichen eingehend beschrieben.
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Als
spezifisches Beispiel eines Mutantenstammes mit defizienter αKGDH-Aktivität oder mit
verringerter αKGDH-Aktivität, der wie
vorstehend beschrieben erhalten wurde, kann Enterobacter agglomerans AJ13356
genannt werden.
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Enterobacter
agglomerans AJ13356 wurde beim National Institute of Bioscience
and Human-Technology, Agency of Industrial Science and Technology,
Ministry of International Trade and Industry (jetzt International
Patent Organism Depositary, National Institute of Advanced Industrial
Science and Technology) am 19. Februar 1998 unter der Hinterlegungsnummer
FERM P-16645 hinterlegt. Er wurde dann gemäß den Vorschriften des Budapester
Abkommens am 11. Januar 1999 in eine internationale Hinterlegung überführt und
erhielt die Hinterlegungsnummer FERM BP-6615. Enterobacter agglomerans
AJ13356 ist als Ergebnis der Zerstörung des Gens der αKGDH-E1-Untereinheit
(sucA) hinsichtlich der α KGDH-Aktivität defizient.
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Wenn
Enterobacter agglomerans, der ein Beispiel des in der vorliegenden
Erfindung eingesetzten Mikroorganismus ist, in einem Medium kultiviert
wird, das ein Saccharid enthält,
wird Schleim aus der Zelle sekretiert, was gelegentlich zu einer
geringen Verfahrenseffizienz führt.
Deshalb ist es, wenn Enterobacter agglomerans mit einer solchen
Eigenschaft der Schleimsekretion eingesetzt wird, bevorzugt, einen
Mutantenstamm einzusetzen, der im Vergleich zu einem Wildtyp-Stamm
weniger Schleim sekretiert. Beispiele für Mutagenesebehandlungen umfassen
Verfahren unter Einsatz von Bestrahlung mit Röntgenstrahlen oder UV Strahlen
und Verfahren unter Einsatz einer Behandlung mit einem Mutagenisierungsmittel,
wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin.
Ein Mutantenstamm mit verringerter Schleimsekretion kann durch Impfen
von mutagenisierten Bakterienzellen in ein Medium, das ein Saccharid
enthält,
beispielsweise eine LB-Mediumplatte, die 5 g/l Glucose enthält, Kultivieren
der Platte bei einer Neigung von etwa 45° und Selektieren einer Kolonie,
bei der kein Schleim nach unten fließt, selektiert werden.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die Verleihung oder Verstärkung der
Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
und die Verleihung anderer bevorzugter Eigenschaften, wie eine Mutation
für geringere Schleimsekretion
wie vorstehend beschrieben, in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden.
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Durch
Kultivieren des Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur Produktion von
L-Glutaminsäure
in einem flüssigen
Medium, das auf pH-Bedingungen eingestellt ist, welche die Ausfällung von
L-Glutaminsäure ermöglichen,
kann L-Glutaminsäure
produziert und angehäuft
werden, wobei sie gleichzeitig in dem Medium ausgefällt wird.
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Außerdem ist
es möglich,
daß die
Kultur bei einem neutralen pH-Wert gestaltet wird und der pH-Wert, sobald
die Kultivierung beendet ist, eine Bedingung erfüllt, welche die Ausfällung von
L-Glutaminsäure ermöglicht.
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Die "Bedingung, welche
die Ausfällung
von L-Glutaminsäure
ermöglicht", bedeutet eine Bedingung, welche
die Ausfällung
von L-Glutaminsäure
ermöglicht,
wenn der vorstehend genannte Mikroorganismus L-Glutaminsäure produziert
und anhäuft.
Beispielsweise ist der pH-Wert 3 bis 5, wenn der Mikroorganismus ein
Enterobacter Bacterium ist.
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Der
Mikroorganismus kann bei einem pH-Wert, der für das Wachstum geeignet ist,
zu Beginn kultiviert werden und dann unter der Bedingung, welche
die Ausfällung
von L-Glutaminsäure
ermöglicht,
kultiviert werden. Wenn beispielsweise das Medium eine Zuckerquelle
enthält,
welche der Mikroorganismus unter der Bedingung, welche die Ausfällung von
L-Glutaminsäure
ermöglicht,
nicht assimilieren kann, oder eine organische Säure enthält, welche das Wachstum des
Mikroorganismus unter der Bedingung, welche die Ausfällung von L-Glutaminsäure erlaubt,
hemmt, kann der Mikroorganismus unter einer Bedingung, bei der der
Mikroorganismus die Zuckerquelle assimilieren kann oder das Wachstum
des Mikroorganismus durch die organische Säure nicht inhibiert wird, um
dem Mikroorganismus zu ermöglichen,
die Zuckerquelle oder die organische Säure zu verbrauchen, und dann
wird unter der Bedingung kultiviert, welche die Ausfällung von
L-Glutaminsäure
ermöglicht.
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Als
Medien, die für
die Kultur eingesetzt werden, kann ein übliches Nährmedium, das eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, Mineralsalze und andere Spurennährstoffe,
wie Aminosäuren
und Vitamine, nach Bedarf enthält,
eingesetzt werden, solange der pH-Wert so eingestellt ist, daß die vorbestimmten
Bedingungen erfüllt
sind. Es kann entweder ein synthetisches Medium oder ein natürliches
Medium verwendet werden. Die Kohlenstoffquelle und Stickstoffquelle,
die in dem Medium verwendet werden, können beliebige sein, solange sie
von dem zu kultivierenden Stamm verwendet werden können. Als
Kohlenstoffquelle werden Saccharide, wie Glucose, Glycerin, Fructose,
Saccharose, Maltose, Mannose, Galactose, Stärkehydrolysat und Melasse verwendet.
Zusätzlich
können
organische Säuren,
wie Essigsäure
und Zitronensäure,
jeweils allein oder in Kombination mit einer anderen Kohlenstoffquelle
eingesetzt werden.
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Als
Stickstoffquelle werden Ammoniak, Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat,
Ammoniumcarbonat, Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat und Ammoniumacetat,
Nitrate und dergleichen eingesetzt.
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Als
organische Spurennährstoffe
werden Aminosäuren,
Vitamine, Fettsäuren,
Nukleinsäuren,
solche, die diese Substanzen enthalten, wie Pepton, Casaminosäure, Hefeextrakt
und Sojabohnenproteinzersetzungsprodukte eingesetzt.
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Wenn
ein auxotropher Mutantenstamm, der eine Aminosäure und dergleichen für die Metabolisierung oder
das Wachstum verwendet, muß der
erforderliche Nährstoff
zugesetzt werden.
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Als
Mineralsalze werden Phosphate, Magnesiumsalze, Calciumsalze, Eisensalze,
Mangansalze und dergleichen eingesetzt.
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Die
Kultivierung wird üblicherweise
mit Belüftung
unter den Bedingungen einer Kultivierungstemperatur von 20 bis 42°C und einem
pH-Wert von 3 bis 5, vorzugsweise 4 bis 5, stärker bevorzugt 4 bis 4,7, insbesondere
bevorzugt 4 bis 4,5 durchgeführt.
Eine beträchtliche
Menge an L-Glutaminsäure
wird üblicherweise nach
Kultivierung während
etwa 10 Stunden bis etwa 4 Tagen angehäuft. Ein Teil der angehäuften L-Glutaminsäure, welche
die Sättigungskonzentration übersteigt,
fällt in
dem Medium aus.
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Nach
dem vollständigen
Ablauf der Kultivierung kann die in der Kultur ausgefallene L-Glutaminsäure durch
Zentrifugation, Filtration oder dergleichen gewonnen werden. In
dem Medium gelöste
L-Glutaminsäure kann
durch bekannte Verfahren gewonnen werden. Beispielsweise kann die
L-Glutaminsäure
durch Konzentrieren der Kulturbrühe,
um sie zu kristallisieren, oder durch Ionenaustauscherchromatographie
oder dergleichen isoliert werden. Es ist auch möglich, die in dem Medium gelöste L-Glutaminsäure zu kristallisieren
und dann die in der Kulturbrühe
ausgefallene L-Glutaminsäure zusammen
mit der kristallisierten L-Glutaminsäure zu sammeln.
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Wenn
L-Glutaminsäure,
welche die Sättigungskonzentration übersteigt,
ausfällt,
wird die Konzentration der in dem Medium gelösten L-Glutaminsäure bei
einem konstanten Wert gehalten. Deshalb kann der Einfluß der L-Glutaminsäure bei
einer hohen Konzentration auf die Mikroorganismen verringert werden.
Dementsprechend wird es auch möglich,
einen Mikroorganismus mit weiter verbesserter Fähigkeit zur Produktion von L-Glutaminsäure zu züchten. Außerdem wird,
da L-Glutaminsäure
als Kristalle ausgefällt
wird, die Ansäuerung der
Kulturbrühe
durch Anhäufung
von L-Glutaminsäure unterdrückt, und
deshalb kann die Menge der Base, die für die Aufrechterhaltung des
pH-Wertes der Kultur eingesetzt wird, deutlich reduziert werden.
Unter der Voraussetzung, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf bestimmte Theorien beschränkt sein
soll, wird als Grund dafür,
daß die
Ausbeute an L-Glutaminsäure
durch Durchführen
eines Verfahrens, das das Vorhandensein von L-Glutaminsäure-Kristallen
in dem Medium hervorruft, wenn eine Konzentration der L-Glutaminsäure in dem
Medium niedriger ist als die Konzentration, bei der spontane Kristallisation
auftritt, in dem Fall, daß L-Glutaminsäure wie
vorstehend beschrieben ausfällt,
folgender angenommen.
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Bei
der Fermentation von L-Glutaminsäure,
begleitet von einer Ausfällung,
neigt die Produktion von L-Glutaminsäure dazu, ihre Grenzen zu erreichen,
wenn spontane Kristallisation auftritt. Es wird angenommen, daß dies daran
liegt, daß die
Konzentration von L-Glutaminsäure
auf der Oberfläche
von Zellen am höchsten ist,
wenn die spontane Kristallisation auftritt, und die Ausfällung tritt
auf den Oberflächen
auf, wodurch verhindert wird, daß Substanzen sich um die Membran
bewegen, so daß die
Aktivität
eines Bakterium verringert wird. Wenn das Vorhandensein von Kristallen
künstlich
hervorgerufen wird, bevor spontane Kristallisation auftritt, dienen
die Kristalle als Kristallkeime, um die Ausfällung auf den Oberflächen der
Kristalle zu verursachen, wodurch verhindert wird, daß die Aktivität des Bakteriums
reduziert wird.
-
BEISPIELE
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Im
folgenden wird die folgende Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele eingehender beschrieben. In den Beispielen sind Aminosäuren L-Aminosäuren, wenn
nichts anderes angegeben ist.
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Referenzbeispiel 1
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(1) Screenen eines Mikroorganismus
mit Resistenz gegen L-Glutaminsäure in saurer
Umgebung
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Das
Screenen eines Mikroorganismus mit Resistenz gegen L-Glutaminsäure in saurer
Umgebung wurde wie folgt durchgeführt. Jeweils 1 g von etwa 500
Proben, die in der Natur erhalten wurden, einschließlich im
Boden, in Früchten,
Pflanzenkörpern,
Flußwasser
und dergleichen, wurde in 5 ml sterilisiertem Wasser suspendiert,
und 200 μl
davon wurden auf 20 ml eines festen Mediums, das mit HCl auf pH
4,0 eingestellt war, gegeben. Die Zusammensetzung des Mediums war
wie folgt: 3 g/l Glucose, 1 g/l Ammoniumsulfat, 0,2 g/l Magnesiumsulfatheptahydrat,
0,5 g/l Kaliumdihydrogenphosphat, 0,2 g/l Natriumchlorid, 0,1 g/l
Calciumchloriddihydrat, 0,01 g/l Eisensulfatheptahydrat, 0,01 g/l
Mangansulfattetrahydrat, 0,72 mg/l Zinksulfatdihydrat, 0,64 mg/l
Kupfersulfatpentahydrat, 0,72 mg/l Kobaltchloridhexahydrat, 0,4
mg/l Borsäure,
1,2 mg/l Natriummolybdatdihydrat, 50 μg/l Biotin, 50 μg/l Calciumpantothenat,
50 μg/l
Folsäure,
50 μg/l
Inositol, 50 μg/l
Niacin, 50 μg/l p-Aminobenzoesäure, 50 μg/l Pyridoxinhydrochlorid,
50 μg/l
Riboflavin, 50 μg/l
Thiaminhydrochlorid, 50 mg/l Cycloheximid und 20 g/l Agar.
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Die
mit den vorstehenden Proben plattierten Medien wurden bei 28°C, 37°C oder 50°C während 2
bis 4 Tagen inkubiert und 378 Kolonie bildende Stämme wurden
erhalten.
-
Danach
wurde jeder der wie vorstehend beschrieben erhaltenen Stämme in einem
Teströhrchen
mit 16,5 cm Länge
und 15 mm Durchmesser, das 3 ml flüssiges Medium (eingestellt
mit HCl auf pH 4,0), enthielt, das eine Sättigungskonzentration von L-Glutaminsäure enthielt,
geimpft und bei 28°C,
37°C oder
50°C während 24
Stunden bis 3 Tagen unter Schütteln
kultiviert. Dann wurden die gewachsenen Stämme selektiert. Die Zusammensetzung
des vorstehend genannten Mediums war wie folgt: 40 g/l Glucose,
20 g/l Ammoniumsulfat, 0,5 g/l Magnesiumsulfatheptahydrat, 2 g/l
Kaliumdihydrogenphosphat, 0,5 g/l Natriumchlorid, 0,25 g/l Calciumchloriddihydrat,
0,02 g/l Eisensulfatheptahydrat, 0,02 g/l Mangansulfattetrahydrat,
0,72 mg/l Zinksulfatdihydrat, 0.64 mg/ Kupfersulfatpentahydrat,
0,72 mg/l Kobaltchloridhexahydrat, 0,4 mg/l Borsäure, 1,2 mg/l Natriummolybdatdihydrat
und 2 g/l Hefeextrakt.
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Somit
wurden 78 Stämme
von Mikroorganismen erhalten, die in einer sauren Umgebung Resistenz gegen
L-Glutaminsäure
zeigen.
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(2) Selektion von Stämmen mit
erhöhter
Wachstumsrate unter Mikroorganismen mit Resistenz gegen L-Glutaminsäure in saurer
Umgebung
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Die
vorstehend erhaltenen verschiedenen Mikroorganismen mit Resistenz
gegen L-Glutaminsäure
in saurer Umgebung wurden jeweils in ein Teströhrchen mit 16,5 cm Länge und
14 mm Durchmesser geimpft, das 3 ml eines Mediums (mit HCl auf pH
4,0 eingestellt) enthielt, das durch Zugeben von 20 g/l Glutaminsäure und
2 g/l Glucose zu einem M9 Medium erhalten wurde (Sambrook, J., Fritsh,
E.F. und Maniatis, T., "Molecular Cloning", Cold Spring Harbor
Laboratory Press, U.S.A., 1989), und die Trübung des Mediums wurde zeitabhängig gemessen,
um Stämme
zu selektieren, die eine günstige
Wachstumsrate zeigen. Als Ergebnis wurde als Stamm mit günstigem
Wachstum der Stamm AJ13355 aus dem Boden in Iwata-shi, Shizuoka,
Japan, erhalten. Dieser Stamm wurde auf der Grundlage seiner vorstehend
beschriebenen bakteriologischen Eigenschaften als Enterobacter agglomerans
bestimmt.
-
(3) Bereitstellung eines
Stammes mit geringerer Schleimsekretion aus dem Stamm Enterobacter
agglomerans AJ13355
-
Da
der Stamm Enterobacter agglomerans AJ13355 Schleim aus der Zelle
sekretiert, wenn er in einem Medium kultiviert wird, das ein Saccharid
enthält,
ist die Verfahrenseffizienz nicht günstig. Deshalb wurde ein Stamm
mit geringerer Schleimsekretion durch UV Bestrahlung erhalten (Miller,
J.H. et al., "A
Short Course in Bacterial Genetics; Laboratory Manual", S.150, 1992, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, U.S.A.).
-
Der
Stamm Enterobacter agglomerans AJ13355 wurde 2 Minuten in 60 cm
Entfernung von einer 60 W UV-Lampe mit UV-Strahlen bestrahlt und über Nacht
in LB Medium kultiviert, um die Mutation zu festigen. Der mutagenisierte
Stamm wurde verdünnt
und in LB Medium geimpft, das 5 g/l Glucose und 20 g/l Agar enthielt,
so daß etwa
100 Kolonien pro Platte erscheinen würden, und über Nacht bei 30°C bei einer
Neigung der Platte von etwa 45° kultiviert
und dann wurden 20 Kolonien selektiert, die kein Abfließen von
Schleim zeigten.
-
Als
ein Stamm, der die Bedingungen erfüllte, das selbst nach 5-maliger
Subkultivierung in einem LB Medium, das 5 g/l Glucose und 120 g/l
Agar enthielt, keine Revertanten auftraten und das Wachstum überwacht
werden sollte, das dem Wachstum des Ausgangsstammes im LB Medium,
LB Medium, das 5 g/l Glucose enthielt, und M9 Medium (Sambrook,
J. et al., Molecular Cloning, 2nd Edition, Cold Spring Harbor Press, U.S.A.,
1989), das mit 20 g/l L-Glutaminsäure und 2 g/l Glucose supplementiert
war und mit HCl auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt war, entsprach,
wurde der Stamm SC17 unter den vorstehend selektierten Stämmen selektiert.
-
(4) Konstruktion von L-Glutaminsäure produzierenden
Bakterien auf dem Stamm Enterobacter agglomerans SC17
-
(1) Herstellung eines αKGDH defizienten
Stammes aus Enterobacter agglomerans SC17
-
Ein
Stamm mit αKGDH
Defizienz und einem verstärkten
L-Glutaminsäure Biosynthesesystem
wurde aus dem Stamm Enterobacter agglomerans SC17 hergestellt.
-
(i) Klonierung des αKGDH Gens
mit folgenden (als "sucAB" bezeichnet) des
Stammes Enterobacter agglomerans AJ13355
-
Das
sucAB Gen des Stammes Enterobacter agglomerans AJ13355 wurde durch
Selektieren eines DNA Fragments, das die fehlende Fähigkeit
des αKGDH
E1 Untereinheit-Gens (im folgenden als "sucA" bezeichnet)
defizienten Stammes von Escherichia coli zur Assimilation von Essigsäure komplementiert,
aus der chromosomalen DNA des Stammes Enterobacter agglomerans AJ13355
kloniert.
-
Die
chromosomale DNA des Stammes Enterobacter agglomerans AJ13355 wurde
durch ein Verfahren isoliert, das üblicherweise zum Extrahieren
von chromosomaler DNA aus Escherichia coli eingesetzt wird (Text
for Bioengineering Experiments, Edited by the Society for Bioscience
and Bioengineering, Japan, S. 97-98, Baifukan, 1992). Das Plasmid
pTWV228 (resistent gegen Ampicillin), das als Vektor eingesetzt
wurde, war ein kommerzielles Produkt von Takara Shuzo Co., Ltd.
-
Die
chromosomale DNA von AJ13355, verdaut mit EcoT221, und pTWV228,
verdaut mit PstI, wurden unter Einsatz von T4-Ligase ligiert und
zur Transformation des sucA-defizienten Stammes Escherichia coli JRG465
eingesetzt (Herbert, J. et al., Mol. Gen. Genetics, 105, 182 (1969)).
Ein Stamm, der in Acetatminomal wuchs, wurde unter den vorstehend
erhaltenen Transformantenstämmen
selektiert, und ein Plasmid wurde daraus extrahiert und pTWVEK101
genannt. Der Stamm Escherichia coli JRG465, der pTWVEK101 enthielt, hatte
die Auxotrophie für
Bernsteinsäure
oder L-Lysin und L-Methionin neben der fehlenden Fähigkeit
zur Assimilation von Essigsäure
wiedergewonnen. Dies deutet an, daß pTWVEK101 das sucA Gen von
Enterobacter agglomerans enthielt.
-
1 zeigt
eine Restriktionsenzymkarte eines von Enterobacter agglomerans abgeleiteten
DNA Fragments in pTWVEK101.
-
In
der Nucleotidsequenz des schraffierten Bereichs in 1 wurden
Nucleotidsequenzen gefunden, von denen angenommen wurde, daß sie zwei
vollständige
ORFs sind und zwei Nucleotidsequenzen, von denen angenommen wurde,
daß sie
Teilsequenzen von ORFs sind. Die Homologiesuche für diese
Sequenzen zeigte, daß die
Bereiche, deren Nucleotidsequenzen bestimmt wurden, eine 3'-terminale Teilsequenz
des Succinatdehydrogenase-Eisenschwefelproteingens (sdhB), vollständiges sucA
und αKGDH-E2
Untereinheiten-Gen (sucB Gen), und eine 5'-terminale Teilsequenz des Succinyl
CoA Synthetase β-Einheiten
Gens (sucC Gen). Die Ergebnisse des Vergleichs der Aminosäuresequenzen,
die von diesen Nucleotidsequenzen abgeleitet sind, mit denjenigen
aus Escherichia coli (Eur. J. Biochem., 141, S.351-359 (1984); Eur.
J. Biochem., 141, S.361-374 (1984); Biochemistry, 24, S.6245-6252
(1985)) sind in den 2 bis 5 gezeigt.
Die Aminosäuresequenzen,
die von sucA, sucB und sucC kodiert werden, oder Teile davon, die
von Enterobacter agglomerans abgeleitet sind, sind in den Sequenzen
ID Nummern 1 bis 4 gezeigt, und solche, die von Escherichia coli abgeleitet
sind, sind in den Sequenzen ID Nummern 5 bis 8 gezeigt. Die Aminosäuresequenzen
zeigten sehr hohe Homologie zueinander. Zusätzlich wurde gefunden, daß wie in
Escherichia coli eine Gruppe der Gene sghB-sucA-sucB-sucC auf dem
Chromosom von Enterobacter agglomerans vorhanden war (Eur. J. Biochem., 141,
S.351-359 (1984); Eur. J. Biochem., 141, S.361-374 (1984); Biochemistry,
24, S.6245-6252 (1985)).
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(ii) Herstellen eines αKGDH defizienten
Stammes, der von dem Stamm Enterobacter agglomerans Enterobacter
agglomerans SC17 abgeleitet ist
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Die
homologe Rekombination wurde unter Verwendung des sucAB Gens von
dem vorstehend beschriebenen Enterobacter agglomerans durchgeführt, um
einen αKGDH
defizienten Stamm von Enterobacter agglomerans zu erhalten.
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Nachdem
pTWVEK101 mit SphI verdaut worden war, um das sucA enthaltende Fragment
auszuschneiden, wurde das Fragment mit dem Klenow Fragment abgestumpft
(Takara Shuzo Co., Ltd.) und mit pBR322, das mit EcoRI verdaut worden
war und mit dem Klenow Fragment abgestumpft wurde, unter Verwendung
von T4 DNA Ligase ligiert (Takara Shuzo Co., Ltd.). Das erhaltene
Plasmid wurde an der Schnittstelle des Restriktionsenzyms BglII,
die sich in der Nähe
des Zentrums von sucA befindet, unter Verwendung des Enzyms verdaut,
mit Klenow Fragment abgestumpft und dann erneut unter Verwendung
von T4 DNA Ligase ligiert. Man geht davon aus, daß das sucA
Gen dadurch seine Funktion verlor, daß in sucA des Plasmids, das durch
das vorstehend genannte Verfahren neu konstruiert wurde, eine Leserahmenmutation
eingeführt.
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Das
wie vorstehend beschrieben hergestellte Plasmid wurde mit einem
Restriktionsenzym ApaLI verdaut und einer Agarosegelelektrophorese
zur Gewinnung eines DNA Fragments, das sucA, in das eine Leserahmenmutation
eingeführt
wurde, und ein Tetracyclinresistenzgen, abgeleitet von pBR322 enthielt,
zu gewinnen. Das gewonnene DNA Fragment wurde unter Verwendung von
T4 DNA Ligase erneut ligiert, um ein Plasmid für die Zerstörung des α KGDH Gens zu konstruieren.
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Das
Plasmid für
die Zerstörung
des αKGDH
Gens, das vorstehend erhalten wurde, wurde eingesetzt, um dem Stamm
Enterobacter agglomerans SC17 durch Elektroporation zu transformieren
(Miller, J.H., "A Short
Course in Bacterial Genetics; Handbook", 5.279, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, U.S.A., 1992), und ein Stamm, in dem das sucA Gen auf dem
Chromosom durch eine Mutante des Plasmids durch homologe Rekombination
ersetzt war, wurde unter Verwendung der Tetracyclinresistenz als
Marker erhalten. Der erhaltene Stamm wurde SC17sucA genannt.
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Um
zu bestätigen,
daß der
Stamm SC17sucA αKGDH
defizient war, wurde die Enzymaktivität durch das Verfahren von Reed
et al. (Reed, L.J. and Mukherjee, B.B., Methods in Enzymology, 13,
S.55-61, (1969)) unter
Verwendung von Zellen des Stammes, der im LB Medium bis zur logarithmischen
Wachstumsphase kultiviert wurde, gemessen. Es wurde eine αKGDH Aktivität von 0,073
(δ ABS/min/mg
Protein) für
den Stamm SC17 nachgewiesen, während
für den
Stamm SC17sucA keine αKGDH
Aktivität
nachgewiesen wurde, und somit wurde bestätigt, daß sucA wie gewünscht ausgeschaltete
worden war.
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(2) Stärkung des L-Glutaminsäure Biosynthese-Systems
des Stammes Enterobacter agglomerans SC17sucA
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Danach
wurden das Citratsynthase-Gen, das Phosphoenolpyruvatcarboxylase-Gen
und das Glutamatdehydrogenase-Gen, abgeleitet von Escherichia coli,
in den Stamm SC17sucA eingeführt.
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(i) Herstellung eines
Plasmids mit dem gltA Gen, dem ppc Gen und dem gdhA Gen, abgeleitet
von Escherichia coli
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Die
Verfahren zum Herstellen eines Plasmids mit dem gltA Gen, dem ppc
Gen und dem gdhA Gen werden unter Bezugnahme auf die 6 und 7 erklärt.
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Das
Plasmid mit dem gdhA Gen, abgeleitet von Escherichia coli, pBRGDH
(offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 7-203980), wurde mit HindIII und SphI
verdaut, und beide Enden wurden durch T4 DNA Polymerasebehandlung
abgestumpft, und dann wurde das DNA Fragment mit dem gdhA Gen gereinigt
und gewonnen. Getrennt davon wurde ein Plasmid mit dem gltA Gen
und dem ppc Gen, abgeleitet von Escherichia coli, pMWCP (WO97/08294),
mit XbaI verdaut, und dann wurden beide Enden unter Einsatz von
T4 DNA Polymerase abgestumpft. Dieses wurde dann mit dem vorstehend
gereinigten DNA Fragment mit dem gdhA Gen gemischt und mit T4, Ligase
ligiert, wobei das Plasmid pMWCPG erhalten wurde, das dem Plasmid
pMWCP entspricht, das zusätzlich
das gdhA Gen enthält
(6).
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Gleichzeitig
wurde das Plasmid pVIC40 (offengelegte japanische Patentanmeldung
Nr. 8-047397) mit dem Replikationsursprung des Plasmids RSF1010
mit breitem Wirtsbereich mit NotI verdaut, mit T4 DNR Polymerase
behandelt und mit PstI verdaut. Das Plasmid pBR322 wurde mit EcoT14I
verdaut, mit T4 DNA Polymerase behandelt und mit PstI verdaut. Beide
Produkte wurden gemischt und unter Verwendung von T4 Ligase ligiert,
wobei das Plasmid RSF-Tet mit dem Replikationsursprung von RSF1010
und dem Tetracyclinresistenzgen erhalten wurde (7).
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Danach
wurde pMWCPG mit EcoRI und PstI verdaut, und ein DNA Fragment mit
dem gltA Gen, dem ppc Gen und dem gdhA Gen wurde gereinigt und gewonnen.
RSF-Tet wurde auf ähnliche
Weise mit EcoRI und PstI verdaut, und ein DNA Fragment mit dem Replikationsursprung
von RSF1010 wurde gereinigt und gewonnen. Beide Produkte wurden
gemischt und unter Verwendung von T4 Ligase ligiert, wobei das Plasmid
RSFCPG erhalten wurde, welches RSF-Tet entspricht, das zusätzlich das
gltA Gen, das ppc Gen und das gdhA Gen enthält (8). Es wurde
bestätigt,
daß das
erhaltene Plasmid RSFCPG das gltA Gen, das ppc Gen und das gdhA
Gen exprimiert, in dem gezeigt, daß die Auxotrophie des gltA
Gen-, ppc Gen- oder gdhA Gen-defizienten Stammes, abgeleitet von
Escherichia coli, supplementiert wurde und jede Enzymaktivität gemessen wurde.
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(ii) Herstellung eines
Plasmids mit dem gltA Gen, abgeleitet von Brevibacterium lactofermentum
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Ein
Plasmid mit dem von Brevibacterium lactofermentum abgeleiteten gltA
Gen wurde wie folgt konstruiert. Eine PCR wurde unter Verwendung
der Primer DNAs, die auf der Grundlage der Nucleotidsequenz des
Corynebacterium glutamicum gltA Gens (Microbiology, 140, S.1817-1828
(1994)) hergestellt wurde, und einer chromosomalen DNA von Brevibacterium
lactofermentum ATCC13869 als Matrize durchgeführt, wobei ein gltA Gen Fragment
von etwa 3 kb erhalten wurde. Dieses Fragment wurde in ein Plasmid
pHSG399 (erworben von Takara Shuzo Co., Ltd.), verdaut mit SmaI,
eingeführt,
wobei ein Plasmid pHSGCB erhalten wurde (9). Danach
wurde pHSGCB mit HindIII verdaut, und das ausgeschnittene gltA Gen
Fragment von etwa 3 kb wurde in das Plasmid pSTV29 (erworben von
Takara Shuzo Co., Ltd.), verdaut mit HindIII, eingeführt, wobei das
Plasmid pSTVCB erhalten wurde (9). Es wurde
bestätigt,
daß das
erhaltene Plasmid pSTVCB das gltA Gen exprimiert, indem die Enzymaktivität in dem
Stamm Enterobacter agglomerans AJ13355 gemessen wurde.
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(iii) Einführen von
RSFCPG und pSTVCB in den Stamm SC17sucA
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Der
Stamm Enterobacter agglomerans SC17sucA wurde durch Elektroporation
mit RSFCPG transformiert, wobei ein transformierter Stamm SC17sucA/RSFCPG,
der Tetracyclinresistenz zeigt, erhalten wurde. Außerdem wurde
der Stamm SC17sucA/RSFCPG durch Elektroporation mit pSTVCB transformiert,
wobei ein Transformantenstamm SC17sucA/RSFCPG+pSTVCB mit Chloramphenicolresistenz
erhalten wurde.
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(5) Herstellen eines Stammes
mit verbesserter Resistenz gegen L-Glutaminsäure in einer Umgebung mit einem
niedrigen pH-Wert
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Ein
Stamm mit verbesserter Resistenz gegen L-Glutaminsäure bei
einer hohen Konzentration in einer Umgebung mit einem niedrigen
pH-Wert (im folgenden auch als "Stamm
mit Resistenz bei hoher Glu-Konzentration und niedrigem pH" bezeichnet) wurde
aus dem Stamm Enterobacter agglomerans SC17sucA/RSFCPG+pSTVCB isoliert.
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Der
Stamm SC17sucA/RSFCPG+pSTVCB wurde über Nacht bei 30°C in LBG
Medium (10 g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l NaCl, 5 g/l Glucose)
kultiviert, und die mit Natriumchlorid gewaschenen Zellen wurden in
geeigneter Weise verdünnt
und auf M9-E Medium plattiert (4 g/l Glucose, 17 g/l Na2HPO4 12H2O, 3 g/l KH2PO4, 0,5 g/l NaCl,
1 g/l NH4Cl, 10 mM MgSO4,
10 μM CaCl2, 50 mg/L-Lysin, 50 mg/l L-Methionin, 50
mg/l DL-Diaminopimelinsäure,
25 mg/l Tetracyclin, 25 mg/l Chloramphenicol, 30 g/l L-Glutaminsäure, mit
wässerigem
Ammoniak auf pH 4,5 eingestellt. Eine Kolonie, die nach Kultivierung
bei 32°C
während
2 Tagen auftrat, wurde als Stamm mit Resistenz gegen hohe Glu-Konzentration
bei niedrigem pH erhalten.
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Das
Wachstumsniveau des erhaltenen Stammes wurde in flüssigem M9-E
Medium gemessen und die Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
wurde in einem Teströhrchen
mit 50 ml Volumen getestet, das 5 ml L-Glutaminsäureproduktionstestmedium enthielt
(40 g/l Glucose, 20 g/l Ammoniumsulfat, 0,5 g/l Magnesiumsulfatheptahydrat,
2 g/l Kaliumdihydrogenphosphat, 0,5 g/l Natriumchlorid, 0,25 g/l
Calciumchloriddihydrat, 0,02 g/l Eisensulfatheptahydrat, 0,02 g/l
Mangansulfattetrahydrat, 0,72 mg/l Zinksulfatdihydrat, 0,64 mg/l Kupfersulfatpentahydrat,
0,72 mg/l Kobaltchloridhexahydrat, 0,4 mg/l Borsäure, 1,2 mg/l Natriummolybdatdihydrat,
2 g/l Hefeextrakt, 200 mg/l L-Lysinhydrochlorid, 200 mg/l L-Methionin,
200 mg/l DL-α,ε-Diamino pimelinsäure, 25
mg/l Tetracyclinhydrochlorid und 25 mg/l Chloramphenicol). Ein Stamm,
der das beste Wachstumsniveau zeigte und die gleiche Fähigkeit
zur Produktion von L-Glutaminsäure
wie der Ausgangsstamm zeigte, nämlich
der Stamm SC17/RSFCPG+pSTVCB, wurde als Enterobacter agglomerans
AJ13601 bezeichnet. Der Stamm AJ13601 wurde beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, Ministry of International
Trade and Industry (jetzt International Patent Organism Depositary,
National Institute of Advanced Industrial Science and Technology;
Central 6, Higashi 1-1-1, Tsukuba-shi, Ibaraki 305-8566, Japan)
am 18. August 1999 unter der Hinterlegungsnummer FERM P-17516 hinterlegt.
Er wurde am 6. Juli 2000 unter den Vorschriften des Budapester Abkommens
in eine internationale Hinterlegung mit der Hinterlegungsnummer
FERM BP-7207 überführt.
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Beispiel 1
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Der
Stamm Enterobacter agglomerans AJ13601 wurde auf LBG Agarmedium
(10 g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l NaCl und 15 g/l Agar),
das 25 mg/l Tetracyclinhydrochlorid und 25 mg/l Chloramphenicol
enthielt, 14 Stunden bei 30°C
kultiviert, und die Zellen auf einer Platte (Durchmesser: 8,5 cm)
wurden gewonnen und in 300 ml eines Kulturmediums, das 50 g/l Glucose,
4 g/l Ammoniumsulfat, 0,4 g/l Magnesiumsulfatheptahydrat, 2 g/l
Monokaliumdihydrogenphosphat, 10 mg/l Eisensulfatheptahydrat, 10
mg/l Mangansulfatpentahydrat, 4 g/l Hefeextrakt, 400 mg/l l-Lysinhydrochlorid,
400 mg/l DL-Methionin, 400 mg/l DL-α,ε-Diaminopimelinsäure, 25
mg/l Tetracyclinhydrochlorid und 25 mg/l Chloramphenicol enthielt,
in einem 1 lStoßfermenter
geimpft, um die Kultivierung bei 34°C bei pH 6,0 durchzuführen. Der
pH-Wert der Kultur wurde durch Zugeben von Ammoniakgas kontrolliert.
Die Kultur wurde etwa 16 Stunden nach Beginn der Kultivierung in
einer Phase, in der die Glucose in dem Kulturmedium verbraucht war,
beendet.
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60
ml der wie vorstehend beschrieben kultivierten Kulturbrühe wurden
in 300 ml eines Hauptkulturmediums, das 50 g/l Glucose, 5 g/l Ammoniumsulfat,
0,4 g/l Magnesiumsulfat heptahydrat, 5 g/l Monokaliumdihydrogenphosphat,
20 mg/l Eisensulfatheptahydrat, 20 mg/l Mangansulfatpentahydrat,
6 g/l Hefeextrakt, 800 mg/l l-Lysinhydrochlorid, 600 mg/l DL-Methionin,
600 mg/l DL-α,ε-Diaminopimelinsäure, 1,5
g/l Natriumchlorid, 0,75 g/l Calciumchloriddihydrat, 25 mg/l Tetracyclinhydrochlorid
und 25 mg/l Chloramphenicol enthielt, in einem 1 l-Stoßfermenter
geimpft, um die Kultivierung bei 34°C bei pH 6,0 durchzuführen. Mit
der Anhäufung
von L-Glutaminsäure
sank der pH-Wert etwa eine oder zwei Stunden nach Beginn der Kultivierung
auf 4,5. Danach wurde der pH-Wert der Kultur durch Zugeben von Ammoniakgas
auf 4,5 eingestellt. Nachdem die ursprünglich zugegebene Glucose verbraucht
war, wurden 700 g/l einer wässerigen
Lösung
von Glucose kontinuierlich bei einer Rate von 6 ml/h zugegeben.
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Wenn
die fermentative Produktion von L-Glutaminsäure wie vorstehend beschrieben
fortgesetzt wurde, war die Konzentration der angehäuften L-Glutaminsäure in der
Kulturbrühe
etwa 14 Stunden nach Beginn der Kultivierung etwa 45 bis 55 g/l.
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Zu
diesem Zeitpunkt wurden L-Glutaminsäurekristalle der α-Form oder β-Form als
trockene Kristalle von dem oberen Teil des Stoßfermenters in einer Menge
im Bereich von 0,008 bis 1,0 g (0,022 bis 2,778 g/l bezogen auf
die Menge des Mediums zu Beginn der Kultivierung) gegeben, und die
Kultivierung wurde fortgesetzt und 36 Stunden nach Beginn der Kultivierung
beendet. Es wurde eine erhebliche Menge von L-Glutaminsäurekristallen
in dem Stoßfermenter
ausgefällt.
Die Kristalle wurden durch Dekantierung abgetrennt und über Nacht
bei Raumtemperatur getrocknet. Die Kristallform (Kristallgitterform)
der erhaltenen getrockneten Kristalle wurde mittels Röntgenstrahlpulverbeugung
untersucht. Die Ergebnisses sind in Tabelle 1 gezeigt. Die Ergebnisse
eines Kontrollexperiments, bei dem keine Kristalle während der
Kultivierung zugegeben wurden, sind ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
-
Tabelle
1 zeigt, daß die
Anhäufung
von L-Glutaminsäure
zum Zeitpunkt der Beendigung der Kultivierung, wenn Kristalle zugegeben
worden waren, im Vergleich zu der Kultivierung, bei der keine Kristalle
zugegeben wurden, erhöht
war.
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Es
wurde auch gefunden, daß wenn
L-Glutaminsäurekristalle
der α-Form
zugegebene werden, der Anteil der ausgefällten L-Glutaminsäurekristalle der α-Form erhöht wird.
Insbesondere wurde gefunden, daß wenn
die Kristalle in einer Menge von 0,2 g/l oder mehr zugegeben werden,
L-Glutaminsäurekristalle
der -Form in dem Medium mit guter Reproduzierbarkeit ausgefällt werden
können. SEQUENZLISTE