-
Die
vorliegende Erfindung betrifft immuntherapeutische Methoden und
Moleküle
und Zellen für
die Verwendung in immuntherapeutischen Methoden. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung die Immuntherapie von Krebs, im Besonderen
Nieren- und Darmkrebs. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
tumorassoziierte T-Helferzellen Peptid-Epitope für sich allein oder in Kombination
mit anderen tumorassoziierten Peptiden, die als aktive pharmazeutische
Inhaltsstoffe von Impfstoffkompositionen dienen, die antitumorale
Immunantworten stimulieren. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf 49 neue Peptidsequenzen, die von Molekülen der
HLA-Klasse-II menschlicher Zelllinien abgeleitet sind, welche in
Impfstoffkompositionen zur Auslösung
von antitumoralen Immunantworten verwendet werden können.
-
Grundlagen der Erfindung
-
Die
Stimulation einer Immunantwort hängt
von der Präsenz
von Antigenen ab, die vom Immunsystem des Wirts als fremd erkannt
werden. Die Entdeckung der Existenz von tumorassoziierten Antigenen
hat jetzt die Möglichkeiten
erweitert, das Immunsystem des Wirts dafür zu nutzen, um ins Tumorwachstum
einzugreifen. Gegenwärtig
werden verschiedene Mechanismen zur Einbindung beider, sowohl der
humoralen als auch der zellularen Zweige des Immunsystems für die Krebsimmunotherapie
untersucht.
-
Spezifische
Elemente von Zellimmunantworten sind fähig, Tumorzelle spezifisch
zu erkennen und sie zu zerstören.
Die Isolierung von zytotoxischen T-Zellen (CTL) aus tumorinfiltrierenden
Zellenpopulationen oder aus dem peripheren Blut weist darauf hin,
dass solche Zellen bei dem natürlichen
Immunschutz gegen Krebs eine wichtige Rolle spielen (Cheever et
al., Annals N.Y. Acad. Sci. 1993 690: 101-112). Eine wichtige Rolle
bei dieser Antwort spielen insbesondere CD8-positive T-Zellen (TCD8+),
die Moleküle
der Klasse I des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC) erkennen,
die mit Peptiden beladen sind, die gewöhnlich 8 bis 10 von zytosolischen
Proteinen abgeleitete Reste haben. Die MHC-Moleküle des Menschen werden auch
als humane Leukozyten-Antigene (HLA) bezeichnet.
-
Es
gibt zwei Klassen von MHC-Molekülen:
MHC-I-Moleküle,
die auf den meisten Zellen mit einem Zellkern vorkommen, die Peptide
präsentieren,
die aus einer proteolytischen Spaltung endogener Proteine und größerer Peptide
entstehen. MHC-II-Moleküle
können
nur auf professionel len Antigen-präsentierenden Zellen (APC) vorkommen
und präsentieren
Peptide von exogenen Proteinen, die von den APCs während des
Ablaufes der Endozytose aufgenommen und anschließend prozessiert wurden. Die
Komplexe aus Peptiden und MHC-I werden von CD8-positiven zytotoxischen
T-Lymphozyten erkannt, während
die Komplexe aus Peptiden und MHC-II von CD4-positiven T-Helferzellen
erkannt werden.
-
CD4-positive
T-Helferzellen spielen eine wichtige Rolle beim Steuern der Effektorfunktionen
der antitumoralen T-Zellantworten und aus diesem Grund kann die
Identifizierung von CD4-positiven
aus tumorassoziierten Antigenen (TAA) abgeleiteten T-Zell-Epitopen
von einem großen
Belang für
die Entwicklung pharmazeutischer Produkte für die Auslösung antitumoraler Immunantworten
sein (Kobayashi, H., R. Omiya, M. Ruiz, E. Huarte, P. Sarobe, J.
J. Lasarte, M. Herraiz, B. Sangro, J. Prieto, F. Borras-Cuesta,
and E. Celis. 2002. Identification of an antigenic epitope for helper
T lymphocytes from carcinoembryonic antigen. 8: 3219-3225., Gnjatic,
S., D. Atanackovic, E. Jäger,
M. Matsuo, A. Selvakumar, N. K. Altorki, R. G. Maki, B. Dupont,
G. Ritter, Y. T. Chen, A. Knuth, and L. J. Old. 2003. Survey of
naturally occurring CD4+ T-cell responses against NY-ESO-1 in cancer
patients: Correlation with antibody responses. Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 100(15): 8862-7).
-
Es
konnte in Tiermodellen an Säugetieren,
z. B. bei Mäusen,
gezeigt werden, dass auch in Abwesenheit von zytotoxischen T-Lymphozyten
(CTL) Effektorzellen (speziell CD8-positive T-Lymphozyten) CD4-positive T-Zellen ausreichend
sind, die Sichtbarmachung von Tumoren durch Inhibition der Angiogenese
durch Sekretion von Interferon-gamma (IFNγ) zu inhibieren (Qin, Z. and
T. Blankenstein. 2000. CD4+ T-cell-mediated tumor rejection involves
inhibition of angiogenesis that is dependent an IFN gamma receptor
expression by nonhematopoietic cells Immunity. 12: 677-686). Weiterhin
konnte gezeigt werden, dass CD4-positive T-Zellen, die Peptide von
tumorassoziierten Antigenen, welche von HLA-Klasse-II-Molekülen präsentiert
werden, erkennen, der Tumorprogression durch die Induktion von Antikörper (Ab)-Antworten
entgegenwirken können
(Kennedy, R. C., M. H. Shearer, A. M. Watts, and R. K. Bright. 2003.
CD4+ T lymphocytes play a critical role in antibody production and
tumor immunity against simian virus 40 large tumor antigen. 63:
1040-1045). Im Gegensatz zu tumorassoziierten Peptiden, die an HLA-Klasse-I-Moleküle binden,
ist nur eine geringe Anzahl von Klasse-II-Liganden von TAA bisher
beschrieben worden (www.cancerimmunity.org, www.syfpeithi.de). Da
die konstitutive Expressi on von HLA-Klasse-II-Molekülen normalerweise
auf Zellen des Immunsystems beschränkt ist (Mach, B., V. Steimle,
E. Martinez-Soria, and W. Reith. 1996. Regulation of MHC class II
genes: lessons from a disease. Annu. Rev. Immunol. 14: 301-331),
wurde die Möglichkeit,
Klasse-II-Peptide
direkt aus primären
Tumoren zu isolieren, als unmöglich
angesehen. Deshalb wurde eine Reihe von Strategien beschrieben,
um Antigene in den Klasse-II-prozessierenden-Signalweg von Antigen-präsentierenden
Zellen (APCs) einzuschleusen, zum Beispiel die Inkubation von APCs
mit einem interessierenden Antigen, um dessen Aufnahme, Prozessierung
und Präsentation
zu ermöglichen
(Chaux, P., V. Vantomme, V. Stroobant, K. Thielemans, J. Corthals,
R. Luiten, A. M. Eggermont, T. Boon, and B. P. van der Bruggen.
Identification of MAGE-3 epitopes presented by HLA-DR molecules
to CD4(+) T lymphocytes. J. Exp. Med. 189: 767-778), oder der Transfektion
von Zellen mit Genen oder Minigenen, die das interessierende Antigen
kodieren und mit der unveränderlichen
(invarianten) Kette verbunden sind, welche die Translokation von
Antigenen zu den lysosomalen MHC-Klasse-II prozessierenden und beladenden
Kompartimenten (MIIC) vermittelt.
-
Damit
ein Peptid eine zelluläre
Immunantwort auslösen
(initiieren) kann, muss es an MHC-Moleküle binden. Dieser Vorgang ist
vom Allel des MHC-Moleküls
und von dem spezifischen Polymorphismus der Aminosäuresequenz
des Peptids abhängig.
MHC-Klasse-I bindende Peptide sind in der Regel 8-10 Reste lang und
enthalten in ihrer Sequenz zwei konservierte Reste ("Anker"), die mit der entsprechenden
Bindungsfurche des MHC-Moleküls
interagieren.
-
In
Abwesenheit einer Entzündung
ist die Expression von MHC-Klasse-II bindenden Peptiden hauptsächlich auf
Zellen des Immunsystems, besonders auf professionellen Antigenpräsentierenden
Zellen (APC), wie zum Beispiel Monozyten, von Monozyten abgeleitete
Zellen, Makrophagen und dendritische Zellen, begrenzt.
-
Die
Antigene, die von den Tumor-spezifischen zytotoxischen T-Lymphozyten
erkannt werden, bzw. deren Epitope, können Moleküle aus sämtlichen Proteinklassen, wie
Enzyme, Rezeptoren, Transkriptionsfaktoren, etc. sein. Weiterhin
können
beispielsweise Tumor-assoziierte Antigene auch nur in Tumorzellen
vorhanden sein, zum Beispiel als Produkte von mutierten Genen oder
alternativen offenen Leserastern (Open Reading Frames, ORFs) oder
durch Proteinsplicing (Vigneron N, Stroobant V, Chapiro J, Ooms
A, Degiovanni G, Morel S, van der Bruggen P, Boon T, Van den Eynde
BJ. An antigenic peptide produced by peptide splicing in the proteasome.
Science. 2004 Apr 23; 304 (5670): 587-90.). Eine weitere wichtige
Klasse von tumorassoziierten Antigenen sind gewebespezifische Strukturen,
wie CT ("cancer
testis")-Antigene,
die in verschiedenen Arten von Krebs und in gesundem Gewebe der
Testis exprimiert werden.
-
Verschiedene
tumorassoziierte Antigene sind identifiziert worden. Weiterhin wurde
ein großer
Forschungsaufwand betrieben, um weitere tumorassoziierte Antigene
zu identifizieren. Einige Gruppen von tumorassoziierten Antigenen,
im Stand der Technik auch tumorspezifische Antigene genannt, sind
gewebespezifisch. Beispiele enthalten, sind aber nicht beschränkt auf,
Tyrosinase für
Melanom, PSA und PSMA für
Prostatakrebs und chromosomale Cross-Overs wie bcr/abl bei Lymphom.
Allerdings kommen viele identifizierte tumorassoziierte Antigene
in zahlreichen Tumortypen vor und einige, wie onkogene Proteine
und/oder Tumor-Suppressorgene (Krebs unterdrückende Gene, diese sind zum
Beispiel für
Nierenkrebs in Linehan W. M., Walther M. M., Zbar B. The genetic
basis of cancer of the kidney. J Urol. 2003 Dec; 170(6 Pt 1): 2163-72
zusammengefasst), die die eigentliche maligne Transformation erzeugen
und in nahezu allen Krebsarten vorkommen. Zum Beispiel können normale
zelluläre
Proteine, die das Zellwachstum und die Differentiation kontrollieren,
wie p53 (das ein Beispiel für
ein Tumor-Suppressorgen ist), ras, cmet, myc, pRB, VHL und HER-2/neu
Mutationen akkumulieren, was zu einer Upregulation der Expression
dieser Genprodukte führt
und sie dadurch onkogen macht (McCartey et al. Cancer Research 1998
15: 58 2601-5; Disis et al. Ciba Found. Symp. 1994 187: 198-211).
Diese mutierten Proteine können
das Ziel einer tumorspezifischen Immunantwort in zahlreichen Krebstypen
sein.
-
Damit
die Proteine durch die zytotoxischen T-Lymphozyten als tumorspezifisches
Antigen erkannt werden, und um somit in einer Therapie eingesetzt
werden zu können,
müssen
bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Das Antigen soll hauptsächlich von
Tumorzellen und nicht von gesunden Normalgeweben oder nur in geringeren
Mengen exprimiert werden. Weiterhin ist wünschenswert, wenn das betreffende
Antigen nicht nur in einer Tumorart, sondern auch in hoher Konzentration
vorliegt (z. B. Kopienzahl pro Zelle). Essentiell ist auch das Vorliegen
von Epitopen in der Aminosäuresequenz
des Antigens, da ein solches von einem tumorassoziierten Antigen
abgeleitetes Peptid ("immunogenes
Peptid") zu einer
T-Zell-Antwort in vitro oder in vivo führen soll.
-
Bisher
wurde eine Reihe von Strategien beschrieben, um Antigene in den
Klasse-II prozessierenden Signalweg einzuschleusen. Es ist möglich, Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) mit einem interessierenden Antigen zu inkubieren,
um es aufzunehmen und zu prozessieren (Chaux, P., Vantomme, V.,
Stroobant, V., Thielemans, K., Corthals, J., Luiten, R., Eggermont,
A. M., Boon, T. & van
der, B. P. (1999) J. Exp. Med. 189, 767-778). Andere Strategien
verwenden Fusionsproteine, die lysosomale Zielsequenzen enthalten.
Solche in den APCs exprimierten Fusionsproteine führen Antigene
in das Klasse-II prozessierende Kompartiment (Marks, M. S., Roche,
P. A., van Donselaar, E., Woodruff, L., Peters, P. J. & Bonifacino, J.
S. (1995) J. Cell Biol. 131, 351-369, Rodriguez, F., Harkins, S.,
Redwine, J. M., de Pereda, J. M. & Whitton,
J. L. (2001) J. Virol. 75, 10421-10430).
-
In
WO 03/068940 werden Komplexe
von insgesamt zwei Polypeptiden und Methoden für Anwendung von diesen beschrieben,
zum Beispiel Screening-Agenten, die Polypeptid-Komplexe zerstören, Methoden
zur Bestimmung der Änderungen
in der Expression eines Polypeptids in einem Subjekt und Methoden
der Behandlung/Prävention
von Erkrankungen, die geänderte
Niveaus des Komplexes oder des Polypeptids einschließen. Die
Leitstrategie der
WO 03/068940 besteht
darin, kritische Proteininteraktionen eines HPV-Wirts zu identifizieren,
da HPV das Zervixkarzinom verursacht,
WO 03/068940 legt SEQ. ID No. 55
nicht als tumorassoziiertes Antigen offen.
-
T-Helferzellen
spielen eine wichtige Rolle beim Steuern der Effektorfunktionen
der zytotoxischen T-Zellen (CTLs) in der antitumoralen Immunität. T-Helferzell-Epitope,
die eine T-Helferzellantwort
des TH1-Types auslösen,
unterstützen
die Effektorfunktionen der CD8-positiven
Killer-T-Zellen, welche zytotoxische Funktionen gegen Tumorzellen,
die tumorassoziierte Peptid/MHC Komplexe auf ihrer Zelloberfläche präsentieren, beinhalten.
Auf diese Weise können
tumorassoziierte T-Helferzellen Peptid-Epitope für sich allein oder in Kombination
mit anderen tumorassoziierten Peptiden, als aktive pharmazeutische
Inhaltsstoffe von Impstoffkompositionen dienen, die antitumorale
Immunantworten stimulieren.
-
Die
Hauptaufgabe bei der Entwicklung eines Krebsimpfstoffes ist die
Identifizierung und Charakterisierung von neuen tumorassoziierten
Antigenen und davon abgeleiteten immunogenen T-Helfer-Epitopen, die von CD4-positiven
CTLs erkannt werden können.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
neue Aminosäuresequenzen
für ein
derartiges Peptid bereitzustellen, welches die Fähigkeit aufweist, an ein Molekül des menschlichen
Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) Klasse-II zu binden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Bereitstellung eines tumorassoziierten Peptids mit einer Aminosäuresequenz
von 9 bis 30 Aminosäuren,
umfassend eine Sequenz gemäß SEQ ID-Nr. 43 aus dem beiliegenden
Sequenzprotokoll, wobei das Peptid die Fähigkeit aufweist, an ein Molekül des menschlichen
Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) Klasse-II zu binden, unter der Vorraussetzung, dass das Peptid
nicht das intakte humane tumorassoziierte Polypeptid ist.
-
In
der vorliegenden Erfindung zeigen die Erfinder, dass es möglich ist,
Peptide, die an HLA-Klasse-II-Moleküle binden,
direkt von Säugetiertumoren,
bevorzugt menschlichen Tumoren, bevorzugt soliden Tumoren, zum Beispiel
Nierenzelltumore und Darmkrebs, zu isolieren und zu charakterisieren.
Infiltrierende Monozyten exprimierten MHC-Klasse-II-Moleküle genauso
wie Tumorzellen und Tumorzellen zeigten zusätzlich eine Upregulation von
verschiedenen Zytokinen oder Chemokin-induzierte Genprodukte, wie
zum Beispiel Interferon-gamma-induzierte Genprodukte.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Peptide, die von Antigenen, die mit
der Tumorigenese assoziiert sind, und die Fähigkeit haben, ausreichend
an HLA-Klasse-II-Moleküle
zu binden, um eine Immunantwort von menschlichen Leukozyten, speziell
Lymphozyten, im Speziellen T-Lymphozyten,
speziell CD4-positiven T-Lymphozyten, die TH1-artige
Immunantworten vermitteln, abgeleitet sind, zur Verfügung. Die
Peptide stammen von tumorassoziierten Antigenen, speziell tumorassoziierten
Antigenen mit Aufgaben zum Beispiel in Proteolyse, Angiogenese,
Zellwachstum, Regulierung des Zellzyklus', Zellteilung, Regulierung der Transkription, Regulierung
der Translation und der Gewebeinvasion.
-
Weiterhin
sind tumorassoziierte Peptide aus der Matrix-Metalloproteinase 7
(MMP7; SEQ ID No. 1) und dem Insulin-like Growth Factor Binding
Protein 3 (IGFBP3; SEQ ID No. 25) beschrieben.
-
In
der vorliegenden Erfindung liefern die Erfinder außerdem schlüssige Belege,
dass tumorassoziierte Peptide, die ausreichend an verschiedene HLA-Klasse-II-Moleküle binden,
speziell den HLA-Klasse-II-Allelen, die durch die HLA DR Loci des
menschlichen Genoms kodiert werden, in der Lage sind, durch menschliche CD4-positive
T-Zellen vermittelte Immunantworten auszulösen. Die CD4-positiven T-Zellen
wurden aus menschlichem peripherem Blut isoliert, wodurch gezeigt
werden kann, dass die beanspruchten Peptide dazu geeignet sind,
T-Zellantworten des menschlichen Immunsystems gegen ausgesuchte
Peptide des Tumorzellpeptidomes auszulösen. Da die Peptide chemisch
synthetisiert werden können
und als aktive pharmazeutische Inhaltsstoffe von pharmazeutischen
Abmischungen dienen können,
können
die Peptide der Erfindung der Erfinder für die Immuntherapie, bevorzugt
die Krebsimmunotherapie verwendet werden.
-
Um
HLA-Klasse-II-Liganden aus TAA für
die Entwicklung von peptidbasierter Immuntherapie zu identifizieren,
haben die Erfinder versucht, HLA-DR-präsentierte Peptide direkt aus
sezierten soliden Tumoren zu isolieren, im Besonderen aus Nierenzellkrebs
(RCC), über
den berichtet wurde, dass er in der Lage ist, Klasse-II-Moleküle zu exprimieren
(Gastl, G., T. Ebert, C. L. Finstad, J. Sheinfeld, A. Gomahr, W.
Aulitzky, and N. H. Bander. 1996. Major histocompatibility complex
class I and class II expression in renal cell carcinoma and modulation
by interferon gamma. J. Urol. 155: 361-367). Auch wenn die Mehrheit
der Tumorzellen Klasse 11 negativ sein sollte, sollten state-of-the-art
Massenspektrometer die Sensitivität, die für die Identifizierung von Klasse-II-Peptiden
aus einer minimalen Anzahl von Tumorzellen oder von infiltrierenden
Leukozyten, die möglicherweise
TAAs kreuzpräsentieren,
oder aus Stromalzellen in der Umgebung der wachsenden Tumore, erforderlich
ist, aufweisen.
-
Die
Gründe,
sich auf RCC zu konzentrieren, um den technischen Proof of Concept
zu zeigen, waren die Folgenden: Etwa 150.000 Menschen werden jährlich weltweit
mit RCC neu diagnostiziert, die Krankheit besitzt eine hohe Mortalitätsrate,
die zu etwa 78.000 Toten pro Jahr führt (Pavlovich, C. P. and L.
S. Schmidt. 2004. Searching for the hereditary causes of renal-cell
carcinoma. Nat. Rev. Cancer 4: 381-393). Wenn Metastasen diagnostiziert
werden, verringert sich die Ein-Jahr-Überlebensrate auf etwa 60%
(Jemal, A., R. C. Tiwari, T. Murray, A. Ghafoor, A. Samuels, E.
Ward, E. J. Feuer, and M. J. Thun. 2004. Cancer statistics, 2004. CA
Cancer J. Clin. 54: 8-29), was den hohen nicht gedeckten medizinischen
Bedarf in dieser Indikation betont. Da RCC ein immunogener Tumor
zu sein scheint (Oliver RTD, Mehta A, Barnett MJ. A Phase 2 study
of surveillance in patients with metastatic renal cell carcinoma
and assessment of response of such patients to therapy an Progression.
Mol Biother. 1988; 1: 14-20. Gleave M, Elhilali M, Frodet Y, et
al. Interferon gamma-1b compared with placebo in metastatic renal
cell carcinoma. N Engl J Med. 1998; 338: 1265), wie durch die Existenz
von Tumor-reagierenden und Tumor-infiltrierenden
CTLs angedeutet wird (Finke, J. H., P. Rayman, J. Alexander, M.
Edinger, R. R. Tubbs, R. Connelly, E. Pontes, and R. Bukowski. 1990.
Characterization of the cytolytic activity of CD4-positive and CD8-positive
tumor-infiltrating lymphocytes in human renal cell carcinoma. Cancer
Res. 50: 2363-2370), wurden klinische Versuche initiiert, um peptidbasierte
antitumorale Impfungen zu entwickeln (Wierecky J, Mueller M, Brossart
P. Dendritic cell-based cancer immunotherapy targeting MUC-1. Cancer
Immunol Immunother. 2005 Apr 28). Aber auf Grund der fehlenden T-Helferzell-Epitope
der TAAs umfassen molekular definierte Impfstoffe im Regelfall Peptide,
die ausschließlich
als Klasse-I-Liganden funktionieren.
-
Während der
wissenschaftlichen Arbeit, die zu der vorliegenden Erfindung führte, gelang
es den Erfindern Klasse-II-Liganden aus zehn RCC-Proben, drei kolorektalen
Karzinomen (CCA) und einem Transitionalzellkarzinom (maligner Tumor
des Übergangsgewebes,
TCC, Urothelkarzinom) zu isolieren. Nur die ausgewählten Liganden
der TAAs, die durch diesen Ansatz identifiziert wurden, haben die
gemeinsamen Eigenschaften:
- 1. Von Antigenen
mit bekannter Tumorassoziation abzustammen;
- 2. An die am weitesten verbreiteten HLA-Klasse-II-DR-Allele,
HLA DRB1·0101
zu binden; und
- 3. sich dadurch von der Mehrheit der HLA-Klasse-II-Liganden
zu unterscheiden, dass sie eine Bedingung an ihre primäre Aminosäuresequenz
erfüllen,
die ihnen erlaubt, promiskuitiv an HLA-DR-Moleküle, von mindestens zwei verschiedenen
Allelen, zu binden.
-
Wie
unten beispielhaft an einem Peptid von MMP7 (SEQ ID No. 1) erläutert wird,
wurde gefunden, dass diese promiskuitiv HLA-DR-bindenden tumorassoziierten
Peptide durch CD4-positive T-Zellen erkannt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Peptid,
umfassend eine Aminosäuresequenz
mit einer Länge
zwischen 9 und 30 Aminosäuren,
umfassend eine Sequenz entsprechend SEQ ID No. 43.
-
Wie
im Folgenden beschrieben wird, wurden die Peptide, die die Basis
der vorliegenden Erfindung bilden, alle als durch MHC-Klasse-II
tragende Zellen (RCC) präsentierte
identifiziert. Dadurch werden diese speziellen Peptide, wie auch
andere Peptide, die die Sequenz beinhalten (d. h. abgeleitete Peptide),
mit hoher Wahrscheinlichkeit alle eine spezifische T-Zellantwort
auslösen,
auch wenn sich der Umfang, in dem eine solche Antwort ausgelöst wird,
durchaus zwischen Peptid und Peptid unterscheiden kann. Unterschiede
können zum
Beispiel durch Mutationen in besagten Peptiden entstehen (siehe
unten). Der Fachmann im vorliegenden Fachgebiet ist sich sehr wohl
den Methoden, die angewandt werden können, um das Ausmaß der induzierten Antwort
durch ein individuelles Peptid zu bestimmen, insbesondere in Bezug
auf die hier gegebenen Beispiele und die entsprechende Literatur,
bewusst.
-
Bevorzugt
besteht ein Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung essentiell aus einer Aminosäuresequenz entsprechend jeglicher
SEQ ID No. 43.
-
"Besteht essentiell
aus" soll bedeuten,
dass ein Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung auch zusätzlich
zu der Sequenz entsprechend SEQ ID No. 43 oder einer Variante davon
weitere N- und/oder
C-terminal lokalisierte Abschnitte von Aminosäuren enthalten kann, die nicht
unbedingt einen Teil des Peptids bilden, welches als Kernsequenz
des Peptids umfassend das Bindungsmotiv und als immunogenes T-Helfer-Epitop dient.
-
Gleichwohl
können
diese Abschnitte wichtig sein, um eine effiziente Einführung der
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung in die Zellen zu ermöglichen.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung die 80 N-terminalen
Aminosäuren
der HLA-DR Antigen-assoziierten unveränderlichen Kette (p33, im Folgenden "Ii") wie sie von der
NCBI, GenBank Accession-number X00497 (Strubin, M., Mach, B. and
Long, E. O. The complete sequence of the mRNA for the HLA-DR-associated
invariant chain reveals a polypeptide with an unusual transmembrane
polarity EMBO J. 3 (4), 869-872 (1984)) zu erhalten ist.
-
Unter
einer "Variante" einer vorgegebenen
Aminosäuresequenz
verstehen die Erfinder, dass zum Beispiel die Seitenketten von einem
oder zwei der Aminosäurenreste
in einer Weise verändert
sind (z. B. durch ihren Austausch durch die Seitenkette des Restes
einer anderen natürlich
vor kommenden Aminosäure
oder einer anderen Seitenkette), so dass das Peptid immer noch in
derselben Weise wie das Peptid mit der vorgegebenen Aminosäuresequenz
an ein HLA-Molekül
binden kann. Zum Beispiel kann ein Peptid so modifiziert werden,
dass es die Fähigkeit,
mit einem geeigneten MHC-Molekül,
wie HLA-A, zu interagieren und zu binden, zumindest beibehält, wenn
nicht sogar verbessert und dass es weiterhin die Fähigkeit,
aktivierte CTL zu generieren, die Zellen, welche ein Polypeptid
exprimieren, welches eine wie in der Beschreibung der Erfindung
definierte Aminosäuresequenz
enthält,
erkennen und töten,
zumindest beibehält,
wenn nicht sogar verbessert. Wie aus der Datenbank abgeleitet werden
kann, wie im Folgenden beschrieben, sind bestimmte Positionen der
HLA-A bindenden Peptide typischerweise Ankerreste, die eine Kernsequenz
bilden, welche in das Bindungsmotiv der HLA-Bindungsfurche passen.
-
Jene
Aminosäurereste,
die für
die Wechselwirkung mit dem T-Zellrezeptor nicht essentiell sind,
können
durch Ersetzung mit einer weiteren Aminosäure, deren Aufnahme die T-Zellaktivität nicht
substantiell ändert
und die Bindung an das relevante MHC nicht verhindert, modifiziert
werden. So kann das Peptid gemäß der Erfindung,
abgesehen von der angegebenen Bedingung, jedes Peptid (wobei die
Erfinder in diesen Begriff auch Oligopeptide oder Polypeptide einschließen), welches
die Aminosäuresequenz
oder einen Teil oder eine Variante davon enthält, wie angegeben sein.
-
Ferner
ist es bekannt, dass MHC-Klasse-II präsentierte Peptide aus einer "Kernsequenz", welche ein bestimmtes
HLA-spezifisches Aminosäuremotiv
hat, und optional aus N- und/oder C-terminalen Verlängerungen, die die Funktion
der Kernsequenz nicht stören
(d. h. sie werden als irrelevant für die Wechselwirkung des Peptides
und der T-Zelle angesehen), bestehen. Die N- und/oder C-terminalen Verlängerungen
können
jeweils zwischen 1 und 10 Aminosäuren
lang sein. Folglich weist ein bevorzugtes Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Gesamtlänge
von 9 bis 30 Aminosäuren
auf. Diese Peptide können
entweder direkt benutzt werden, um MHC-Klasse-II-Moleküle zu beladen, oder die Sequenz
kann gemäß der hier
unten aufgeführten
Beschreibung in Vektoren geklont werden. Da diese Peptide das Endprodukt
des Prozessierens längerer
Peptide innerhalb der Zelle darstellen, können auch längere Peptide verwendet werden.
-
Wenn
ein Peptid, welches größer als
etwa 12 Aminosäurereste
ist, verwendet wird, um direkt an ein MHC-Molekül zu binden, so ist es bevorzugt,
dass die Reste, die die Kern-HLA- Bindungsregion
flankieren, solche sind, die die Fähigkeit des Peptides, spezifisch
an die Bindungsfurche des MHC-Moleküls zu binden, oder das Peptid
den CTLs zu präsentieren,
nicht substantiell einschränken.
Aber, wie schon oben angedeutet, ist zu verstehen, dass längere Peptide
eingesetzt werden können,
speziell wenn sie durch ein Polynuldeotid kodiert werden, da diese
längeren
Peptide durch geeignete Antigen-präsentierende Zellen fragmentiert
werden können.
-
Beispiele
für Peptide
von MHC-Liganden, Motiven und Varianten sowie bestimmte Beispiele
für N- und/oder
C-terminale Verlängerungen
können
zum Beispiel aus der Datenbank SYFPEITHI (Rammensee H, Bachmann
J, Emmerich NP, Bachor OA, Stevanovic S. SYFPEITHI: database for
MHC ligands and Peptide motifs. Immunogenetics. 1999 Nov; 50(3-4):
213-9.) unter http://syfpeithi.bmi-heidelberg.com/ und den dort
zitierten Referenzen erhalten werden.
-
Als
nicht einschränkende
Beispiele für
bestimmte Peptide für
HLA-DR in der Datenbank sind K H K V Y
A C E V T H Q G L S S, erhalten von der Ig kappa Kette 188-203
(Kovats et al. Eur J Immunol. 1997 Apr; 27(4): 1014-21); K V Q W K V D N A L Q S G N S, erhalten
von der Ig kappa Kette 145-159 (Kovats et al. Eur J Immunol. 1997
Apr; 27(4): 1014-21); L P R L I A
F T S E H S H F, erhalten
von GAD65 270-283 (Endl et al. J Clin Invest. 1997 May 15; 99(10):
2405-15) oder F F R M V I S N P A A T H Q
D I D F L I, erhalten aus GAD65 556-575 (Endl et al. J Clin Invest.
1997 May 15; 99(10): 2405-15). Des Weiteren können Peptide auch aus mutierten
Sequenzen von Antigenen erhalten werden, wie es für A T G F K Q S S K A L Q R
P V A S der Fall ist, erhalten aus dem bcr-abl 210 kD Fusionsprotein
(ten Bosch et al. Blood. 1996 Nov 1; 88(9): 3522-7), G Y K V L V L N P S V A A T, erhalten aus
HCV-1 NS3 28-41 Diepolder et al. J Urol. 1997 Aug; 71(8): 6011-9)
oder F R K Q N P D I V I Q
Y M D D L Y V G, erhalten aus HIV-1 (HXB2) RT 326-345 (van der Burg
et al. J Urol. 1999 Jan 1; 162(1): 152-60). Alle "Anker"-Aminoäuren (siehe
Friede et al., Biochim Biophys Acta. 1996 Jun 7; 1316(2): 85-101;
Sette et al. J Urol. 1993 Sep 15; 151(6): 3163-70.; Hammer et al.
Cell. 1993 Jul 16; 74(1): 197-203., und Hammer et al. J Exp Med.
1995 May 1; 181(5): 1847-55. Als Beispiele für HLA-DR4) wurden fett markiert,
die mutmaßlichen
Kernsequenzen unterstrichen.
-
Alle
oben beschriebenen Peptide sind durch den Bergriff "Variante" der gegebenen Aminosäuresequenz
umfasst.
-
Unter "Peptid" verstehen die Erfinder
nicht nur solche Moleküle,
in denen die Aminosäurenreste
durch Peptidbindungen (-CO-NH-) verbunden sind, sondern auch Moleküle, in denen
die Peptidbindung umgekehrt (reversed Peptide bond) ist. Solche
retro-inversen Peptidomimetika können
durch Methoden, die im Stand der Technik bekannt sind, hergestellt
werden, zum Beispiel so, wie beschrieben in Meziere et al (1997)
J. Immunol. 159, 3230-3237, hierin durch Referenz eingeschlossen.
Dieser Ansatz beinhaltet die Herstellung von Pseudopeptiden, die
zwar Änderungen
im Rückgrat
beinhaltet, aber die Orientierung der Seitenketten nicht ändert. Meziere
et al (1997) zeigen, dass diese Pseudopeptide zumindest für MHC-Klasse-II
und T-Helferzellantworten nützlich
sein können.
Retro-inverse Peptide, die NH-CO Bindungen anstelle von CO-NH Peptidbindungen besitzen,
sind gegenüber
der Proteolyse erheblich resistenter.
-
Typischerweise
ist das Peptid gemäß der Erfindung
ein solches, welches, wenn es in einer Antigen-präsentierenden
Zelle exprimiert wird, prozessiert werden kann, so dass ein Fragment
produziert wird, welches in der Lage ist, an ein adäquates MHC-Molekül zu binden,
und durch geeignete Zelle präsentiert
werden kann und eine geeignete T-Zellantwort auslöst. Es ist
zu verstehen, dass auch ein aus dem Peptid produziertes Fragment,
ein Peptid gemäß der Erfindung
sein kann. In geeigneter Weise enthält das Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung einen Teil, der die offenbarte Aminosäuresequenz oder einen Teil
oder eine Variante davon und einen weiteren Teil, welcher eine gesuchte
Eigenschaft zeigt, beinhaltet. Zum Beispiel kann dieser weitere
Teil ein weiteres T-Zell-Epitop beinhalten (welches sowohl aus demselben
Polypeptid, wie der erste T-Zell-Epitop
enthaltende Teil, stammen kann oder auch nicht) oder er beinhaltet
ein Carrierprotein oder -peptid. Somit ist in einer Ausführungsform
das Peptid gemäß der Erfindung
ein trunkiertes humanes Protein oder ein Fusionsprotein von einem
Proteinfragment und einem weiteren Polypeptidteil unter der Bedingung, dass
der humane Teil eine oder mehrere erfindungsgemäße Aminosäuresequenzen beinhaltet.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Aminosäuresequenz
gemäß der Erfindung
und zumindest ein weiteres T-Zell-Epitop, wobei dieses weitere T-Zell-Epitop
in der Lage ist, die Produktion einer T-Zellantwort gegen die Tumorart,
die aberrant ein tumorassoziiertes Antigen exprimiert, zu unterstützen. Somit
enthalten die Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung
sogenannte "beads
an a string" (Perlschnurstruktur)
Polypeptide, die auch als Impfstoffe verwendet werden können.
-
Dem
Fachmann ist es aus dem Folgenden selbstverständlich, dass die erfindungsgemäßen Peptide in
einigen Anwendungen direkt verwendet werden können (d. h. sie werden nicht
durch Expression eines Polynukleotides in einer Zelle des Patienten
oder in einer Zelle, die dem Patienten verabreicht wurde, produziert); in
solchen Anwendungen ist es bevorzugt, dass das Peptid weniger als
100 oder 50 Reste besitzt. Ein bevorzugtes Peptid weist gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Gesamtlänge
von 9 bis 30 Aminosäuren
auf.
-
Bevorzugt
ist es, wenn die erfindungsgemäßen Peptide
in der Lage sind, an HLA-DR zu binden. Es ist besonders bevorzugt,
wenn die Peptide selektiv an HLA-DRB1·0101 binden.
-
Ein
weiterer Aspekt ist, dass, wie beschrieben, der oben für MHC-Klasse-II-Moleküle erklärten Situation ähnlich,
die beschriebenen Peptide dafür
verwendet werden können,
eine MHC-Klasse-I
spezifische T-Zellantwort auszulösen.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes MHC-Klasse-I
spezifisches Peptid weist eine Gesamtlänge zwischen 9 und 16, bevorzugt
zwischen 9 und 12 Aminosäuren
auf. Es muss verstanden werden, dass diese Peptide, analog zu MHC-Klasse-II-Peptiden, als längere Peptide
(z. B. in einem Impfstoff) eingesetzt werden können. Methoden, um MHC-Klasse-I
spezifische "Kernsequenzen", die ein bestimmtes HLA-spezifisches
Aminosäuremotiv
für HLA-Klasse-I-Moleküle besitzen,
sind dem Fachmann bekannt und können,
zum Beispiel, durch die Computerprogramme PAProC (http://www.uni-tuebingen.de/uni/kxi/)
und SYFPEITHI (http://www.syfpeithi.de) vorhergesagt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Peptid
ist in immuntherapeutischen Methoden besonders nützlich, um Zellen zu markieren
und zu töten,
die aberrant Polypeptide exprimieren, die die Basis für die erfindungsgemäßen Peptide
bilden. Da diese spezifischen Peptide, bestehend aus den angegebenen
Aminosäuresequenzen,
an HLA-DR binden, ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Peptide
die Eigenschaft haben, an HLA-DR zu binden, und wenn sie so gebunden
sind, der HLA-DR-Peptid
Komplex, wenn er auf der Oberfläche
einer geeigneten Antigen-präsentierenden
Zelle präsentiert
wird, in der Lage ist, die Produktion einer CTL auszulösen, welche
eine Zelle erkennt, die aberrant ein Polypeptid exprimiert, das
eine angegebene Aminosäuresequenz enthält.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung die 80 N-terminalen Aminosäuren der HLA-DR Antigen-assoziierten
unveränderlichen
Kette (p33, im Folgenden „Ii"), wie sie von der
NCBI, GenBank Accession-number X00497 zu erhalten ist (siehe auch
unten).
-
Mit "aberrant exprimiert" umfassen wir die
Bedeutung, dass die Polypeptide im Vergleich zu normalen Werten
der Expression überexprimiert
sind oder dass die Gene in dem Gewebe, aus dem der Tumor erhalten wurde,
still sind, aber im Tumor exprimiert werden. Mit "überexprimiert" meinen wir, dass
das Polypeptid in einem Niveau vorkommt, das mindestens 1,2 × dem Niveau
in normalem Gewebe entspricht; bevorzugt mindestens 2 × und bevorzugter
mindestens 5 × oder
10 × dem
Niveau in normalem Gewebe entspricht.
-
Peptide
(zumindest die, die zwischen den Aminosäureresten eine Peptidbindung
besitzen) können durch
den Fmoc-Polyamid-Modus der Festphasenpeptidsynthese, wie durch
Lu et al (1981) J. Org. Chem. 46,3433 und den dortigen Referenzen
offenbart, synthetisiert werden. Die N-amino-Gruppen werden zwischenzeitlich durch
die 9-Fluorenylmethyloxycarbonyl-Schutzgruppe (Fmoc) geschützt. Wiederholte
Abspaltung dieser höchst
basenlabilen Schutzgruppe wird mit einer 20%igen Lösung von
Piperidin in N,N-dimethylformamide erreicht. Seitenkettenfunktionalitäten können als
ihre Butylether geschützt
werden (im Fall von Serin Threonin und Tyrosin), Butylester (im
Fall von Glutaminsäure
und Aspartamsäure),
Butyloxycarbonylderivat (im Fall von Lysin und Histidin), Tritylderivat
(im Fall von Cystein) und 4-Methoxy-2,3,6-trimethylbenzensulphonylderivat (im
Fall von Arginin). Wenn Glutamin oder Asparagin die C-terminalen Reste
sind, wird die 4,4'-Dimethoxybenzhydryl-Gruppe
als Schutzgruppe für
die Seitenkettenfunktionalitäten
verwendet. Die Festphase basiert auf einem Polydimethylacrylamid-Polymer, der aus
den drei Monomeren: Dimethylacrylamid (Rückgrad-Monomer), Bisacryloylethylendiamin
(cross linker, Quervernetzer) und Acryloylsarcosinmethylester (Funktionalisierungsmittel).
Als abspaltbarer Linker zwischen Peptid und Harz wird ein säurelabiles
4-Hydroxymethyl-phenoxyessigsäurederivat
benutzt. Alle Aminosäurederivate,
mit der Ausnahme von Asparagin und Glutamin, die über eine
reverse N,N-dicyclohexylcarbodiimid/1hydroxybenzotriazol vermittelte
Kupplung eingesetzt werden, werden als vorgeformtes symmetrisches
Anhydridderivat eingesetzt. Alle Kupplungs- und Entschützungsschritte
werden mit Ninhydrin, Trinitrobenzensulfonsäure oder Isotin überwacht.
Nach der Fertigstellung der Synthese werden die Peptide bei gleichzeitiger
Entfernung der Schutzgruppen an den Seitenketten durch Verwendung
von 95% Trifluoressigsäure,
die eine 50% Mischung aus Radikalfängern enthält, vom Harz abgespalten. Die
normalerweise verwendeten Radikalfänger sind Ethandithiol, Phenol,
Anisol und Wasser, wobei die Wahl von der Zusammensetzung der Aminosäuren des
zu synthetisierenden Peptides, abhängt. Es können weiterhin auch Kombinationen
von Festphasensynthese und Methoden für die Synthese in Lösung für die Synthese
von Peptiden verwendet werden (siehe z. B. Bruckdorfer T, Marder
O, Albericio F. From production of Peptides in milligram amounts
for research to multi-tons quantities for drugs of the future. Curr Pharm
Biotechnol. 2004 Feb; 5(1): 29-43 und die dort zitierten Referenzen).
-
Trifluoressigsäure wird
durch Vakuumdestillation entfernt, das rohe Peptid wird durch anschließende Ausfällung mit
Diethylether erhalten. Alle vorhandenen Radikalfänger werden durch einfache
Extraktion entfernt, die nach Lyophlisierung der wässrigen
Phase die rohen Peptide in radikalfängerfreier Form liefert. Die Reagenzien
für die
Peptidsynthese sind im Allgemeinen von Calbiochem-Novabiochem (UK)
Ltd, Nottingham NG7 2QJ, Großbritannien
zu erhalten.
-
Die
Aufreinigung kann durch Anwendung einer Technik oder einer Kombination
mehrerer Techniken wie zum Beispiel Gel-Permeations-Chromatographie
(GPC), Ionenaustauschchromatographie, hydrophobe Chromatographie
(Hydrophobic Interaction Chromatography, HIC) und (normalerweise)
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(reverse-phase high Performance liquid chromatography, HPLC) mit
einem Acetonitril/Wassergradienten erfolgen.
-
Die
Analyse der Peptide kann durch Dünnschichtchromatographie,
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie,
Aminosäureanalyse
nach saurer Hydrolyse und durch Fast Atom Bombardment (FAB) massenspektrometrische
Analyse sowie durch MALDI und ESI-Q-TOF massenspektrometrische Analyse
erfolgen.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
in einem weiteren Aspekt eine Nukleinsäure (beispielsweise ein Polynukleotid),
welche ein erfindungsgemäßes Peptid
kodiert. Die Nukleinsäure
kann DNA, cDNA, PNA, CNA, RNA oder Kombinationen davon sein und
sie kann oder kann keine Introns enthalten, solange sie das Peptid kodiert.
Natürlich
können
nur Peptide, die natürlich
vorkommende Aminosäurereste
enthalten, die wiederum über
natürliche
Peptidbindungen verbunden sind, durch ein Polynukleotid kodiert
werden. Die Erfindung betrifft außerdem in einem weiteren Aspekt
einen Expressionsvektor, der in der Lage ist, ein Polypeptid gemäß der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren.
-
Eine
Anzahl von Methoden wurde entwickelt, um Polynukleotide, speziell
DNA, durchführbar
an Vektoren zu binden, zum Beispiel durch komplementäre klebrige
Enden (complementary cohesive termini). Zum Beispiel können komplementäre Homopolymer-Abschnitte
an das DNA-Segment
hinzugefügt
werden, um in die Vektor-DNA insertiert zu werden. Der Vektor und
das DNA-Segment werden dann durch Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den
komplementären
homopolymerischen Enden zusammengehalten und formen so rekombinante
DNA-Moleküle.
-
Synthetische
Linker, die eine oder mehrere Restriktionsorte (restriction sites)
enthalten, stellen eine weitere Methode zum Verknüpfen des
DNA-Segmentes und Vektoren dar. Das DNA-Segment, welches, wie früher beschrieben,
durch Abbau durch Restriktionsendonuklease generiert wurde, wird
mit Bakteriophage T4 DNA Polymerase oder E. coli DNA Polymerase
I, Enzymen, die die ausladenden 3'-Einzelstrang Termini mit ihren 3'-5'-exonukleolytischen
Aktivitäten
entfernen und fehlende 3'-Enden
mit Ihren polymerisierenden Aktivitäten auffüllen, behandelt.
-
Die
Kombination dieser Aktivitäten
erzeugt deshalb stumpf endende DNA-Segmente. Die stumpf endenden
Segmente werden dann mit einem großen molaren Überschuss
an Linkermolekülen
in der Anwesenheit eines Enzyms inkubiert, das in der Lage ist,
die Ligation der stumpf endenden DNA-Moleküle zu katalysieren, wie beispielsweise
Bakteriophage-T4-DNA-Ligase. So sind die Reaktionsprodukte DNA-Segmente,
die polymere Linkersequenzen an ihren Enden tragen. Diese DNA-Segmente
werden dann mit dem geeigneten Restriktionsenzym gespalten und an
einen Experessionsvektor gebunden, der mit einem Enzym gespalten wurde,
das Termini erzeugt, die mit jenen des DNA-Segments kompatibel sind.
-
Synthetische
Linker, die eine Vielzahl von Endonukleaserestriktionsorte enthalten,
sind aus einer Anzahl von Quellen einschließlich International Biotechnologies
Ine, New Haven, CN, USA, kommerziell erhältlich.
-
Ein
wünschenswerter
Weg, die DNA, die die Polypeptide gemäß der Erfindung kodiert, zu
modifizieren, ist es, die Polymerasekettenreaktion zu verwenden,
wie sie von Saiki et al (1988) Science 239, 487-491 offenbart wurde.
Diese Methode kann dazu verwendet werden, die DNA in einen geeigneten
Vektor einzuführen,
zum Beispiel durch gentechnische Veränderung an geeigneten Restriktionsorten
(restriction sites), oder es kann dazu verwendet werden, die DNA
auf andere nützliche
Arten zu modifizieren, wie es im Fachgebiet bekannt ist. Bei diesem
Verfahren wird die enzymatisch zu verstärkende DNA durch zwei spezifische
Primer flankiert, die ihrerseits in die verstärkte DNA eingebaut werden.
Die genannten spezifischen Primer können Endonukleaserestriktionserkennungsorte
enthalten, die unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren
zum Klonieren in Expressionsvektoren verwendet werden können.
-
Die
DNA (oder im Fall von retroviralen Vektoren, RNA) wird dann in einem
geeigneten Wirt exprimiert, um ein Polypeptid, enthaltend eine Verbindung
gemäß der Erfindung,
zu produzieren. Somit kann die DNA, die das Polypeptid, welches
eine Verbindung gemäß der Erfindung
darstellt, kodiert, nach bekannten Techniken verwendet werden, um,
in Hinblick auf die hier enthaltene Lehre entsprechend modifiziert,
einen Expressionsvektor zu konstruieren, der dann dazu verwendet
wird, um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren, welche dann
dazu verwendet wird, um ein erfindungsgemäßes Polypeptid zu exprimieren
und zu produzieren. Solche Techniken beinhalten die Techniken, die
in den folgenden US-Patenten offenbart wurden,
US Patent Nr. 4,440,859 erteilt am
3. April 1984 an Rutter et al,
4,530,901 erteilt
am 23. Juli 1985 an Weissman,
4,582,800 erteilt
am 15. April 1986 an Crowl,
4,677,063 erteilt
am 30. Juni 1987 an Mark et al,
4,678,751 erteilt
am 7. Juli 1987 an Goeddel,
4,704,362 erteilt
am 3. November 1987 an Itakura et al,
4,710,463 erteilt
am 1. Dezember 1987 an Murray,
4,757,006 erteilt
am 12. Juli 1988 an Toole, Jr. et al,
4,766,075 erteilt
am 23. August 1988 an Goeddel et al und
4,810,648 erteilt am 7. März 1989
an Stalker, die hiermit alle durch Referenz eingeschlossen sind.
-
Die
DNA (oder im Fall von retroviralen Vektoren, RNA), die das Polypeptid,
welches eine Verbindung gemäß der Erfindung
darstellt, kodiert, kann an eine Vielzahl verschiedener anderer
DNA-Sequenzen gebunden werden, um in einen geeigneten Wirt eingeführt zu werden.
Die Begleit-DNA ist von Art des Wirtes, der Art der Einführung der
DNA in den Wirt und, ob episomale Erhaltung oder Integration erwünscht ist,
abhängig.
-
Im
Allgemeinen wird die DNA in einen Expressionsvektor, wie einem Plasmid
in der richtigen Orientierung und dem korrekten Leserahmen für die Expression
insertiert. Wenn notwendig, kann die DNA an eine geeignete nukleotidische
Transkriptions- und Translationsregulierungssequenz gebunden werden,
die durch den gewünschten
Wirt erkannt wird, auch wenn solche Regulierungen im Allgemeinen
in dem Expressionsvektor vorhanden sind. Der Vektor wird dann mit
Standardtechniken in den Wirt eingeführt. Im Allgemeinen werden nicht
alle Wirte durch den Vektor transformiert. Somit ist es notwendig,
die transformierten Wirtzellen zu selektieren. Eine Selektionstechnik
beinhaltet den Einbau einer DNA-Sequenz, die die notwendigen regulatorischen Elemente
enthält
und die das genetische Merkmal in der transformierten Zelle, wie
zum Beispiel Antibiotikaresistenz, kodiert, in den Expressionsvektor.
-
Alternativ
kann das Gen für
ein ausgesuchtes genetisches Merkmal ein anderer Vektor sein, der
für die
Co-Transformation der gewünschten
Wirtszelle verwendet wird.
-
Wirtszellen,
die durch die erfindungsgemäße rekombinante
DNA transformiert wurden, werden dann für eine ausreichende Zeit und
unter geeigneten Bedingungen, die den Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt sind, in Hinblick auf die Lehre der vorliegenden Offenbarung
kultiviert, um die Expression des Polypeptides zu ermöglichen,
welches dann gewonnen werden kann.
-
Viele
Expressionssysteme sind bekannt, einschließlich Bacteria (z. B. E. coli
und Bacillus subtilis), Hefen (z. B. Saccharomyces cerevisiae),
Fadenpilze (z. B. Aspergillus), Pflanzenzellen, Tierzellen und Insektenzellen.
Bevorzugt ist das System RCC- oder Awells-Zellen.
-
Ein
Promoter ist ein Expressionssteuerelement, welches aus einer DNA-Sequenz
gebildet wird, die die Bindung von RNA-Polymerase und die Durchführung der
Transkription erlaubt. Promotersequenzen, die mit exemplarischen
bakteriellen Wirten kompatibel sind, werden typischerweise als Plasmidvektoren
zur Verfügung
gestellt, die geeignete Restriktionsorte für die Insertion eines erfindungsgemäßen DNA-Segmentes
enthalten. Typische prokaryotische Vektorplasmide sind pUC18, pUC19,
pBR322 und pBR329, zu erhalten über Biorad
Laboratories, (Richmond, CA, USA) und pTrc99A und pKK223-3, zu erhalten über Pharmacia,
Piscataway, NJ, USA.
-
Ein
typisches Säugetierzellvektorplasmid
ist pSVL, zu erhalten über
Pharmacia, Piscataway, NJ, USA. Dieser Vektor benutzt den SV40 Late
Promoter, um die Expression der klonierten Gene anzutreiben, wobei das
höchste
Niveau der Expression in Antigen-produzierenden T-Zellen, wie zum
Beispiel COS-1 Zellen, gefunden wird. Ein Beispiel für einen
induzierbaren Säugetierexpressionsvektor
ist pMSG, welcher auch über Pharmacia
erhältlich
ist. Dieser Vektor benutzt den Glukokortikoid-induzierten Promoter
des Long-Terminal-Repeats des Mausbrustkrebsviruses, um die Expression
des klonierten Genes anzutreiben. Nützliche Hefeplasmidvektoren
sind pRS403-406 und pRS413-416 und sind grundsätzlich von Stratagene Cloning
Systems, La Jolla, CA 92037, USA, erhältlich. Die Plasmide pRS403,
pRS404, pRS405 und pRS406 sind Hefeintegrierende Plasmide (Yeast
Integrating Plasmids = Ylps) und schließen die Hefeselektierbaren
Marker HIS3, TRP1, LEU2 und URA3 ein. Die Plasmide pRS413-416 sind
Hefezentromerplasmide (Yeast Centromere Plasmids = YCps). Andere
Vektoren und Expressionssysteme sind für den Gebrauch mit einer Vielzahl
von Wirtszellen aus dem Stand der Technik gut bekannt.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine mit einem
Polynuldeotidvektorkonstrukt gemäß der vorliegenden
Erfindung transformierte Wirtszelle. Die Wirtszelle kann entweder
prokaryotisch oder eukaryotisch sein. Bakterienzellen können unter
bestimmten Umständen
die bevorzugten prokaryotischen Wirtszellen sein und sind typischerweise
ein Stamm von E. coli, wie zum Beispiel der E. Coli Stamm DH5, erhältlich über Bethesda
Research Laboratories Inc., Bethesda, MD, USA, und RR1, erhältlich über die
American Type Culture Collection (ATCC) aus Rockville, MD, USA (No
ATCC 31343). Bevorzugte eukaryotische Wirtszellen beinhalten Hefe-,
Insekten- und Säugetierzellen,
bevorzugt Wirbeltierzellen, wie zum Beispiel die der Maus, Ratte,
Affe oder menschliche Fibroblasten- und Nierenzelllinien. Hefewirtszellen
schließen
pRS403-406 und pRS413-416 ein, die grundsätzlich von Stratagene Cloning
Systems, La Jolla, CA 92037, USA, erhältlich sind. Bevorzugte Säugetierzellen
enthalten CHO-Zellen (Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters),
zu erhalten über
das ATCC als CCL61, NIH Embryozellen der Swiss-Mause NIH/3T3, zu
erhalten über
das ATCC als CRL 1658, von Affennieren erhaltene COS-1 Zellen, zu
erhalten über
das ATCC als CRL 1650, und 293-Zellen, welche embryonale menschliche
Nierenzellen sind. Bevorzugte Insektenzellen sind Sf9-Zellen, die mit
Expressionsvektoren des Baculovirus transfiziert werden können.
-
Die
Transformation einer geeigneten Wirtszelle mit einem erfindungsgemäßen DNA-Konstrukt
wird typischerweise durch sehr gut bekannte Methoden, die üblicherweise
von der Art des verwendeten Vektors abhängen, erreicht werden. In Bezug
auf die Transformation von prokaryotischen Wirtszellen siehe zum
Beispiel Cohen et al (1972) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69, 2110
und Sambrook et al (1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY. Die Transformation
von Hefezellen sind in Sherman et al (1986) Methods In Yeast Genetics,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, NY, beschrieben. Das Verfahren
nach Beggs (1978) Nature 275, 104-109 ist ebenfalls nützlich.
In Bezug auf Wirbeltierzellen gibt es einige für die Transfektion solcher
Zellen nützliche
Reagenzien, wie zum Beispiel Kalziumphosphat und DEAE-dextran oder
Liposomformulierungen, die über
Stratagene Cloning Systems oder Life Technologies Inc., Gaithersburg,
MD 20877, USA zu erhalten sind. Elektroporation ist auch nützlich,
um Zellen zu transformieren und/oder zu transfizieren, und ist im
Stand der Technik für
die Transformation von Hefezellen, Bakterienzellen, Insektenzellen
und Wirbeltierzellen gut bekannt.
-
Erfolgreich
transformierte Zellen, d. h. Zellen, die ein DNA-Konstrukt der vorliegenden
Erfindung enthalten, können
durch wohlbekannte Techniken identifiziert werden. Zum Beispiel
können
Zellen, die aus der Einführung
eines Expressionskonstrukts resultieren, gezogen werden, um das
erfindungsgemäße Polypeptid zu
produzieren. Die Zellen können
geerntet und lysiert werden und ihr DNA-Inhalt kann unter Anwendung
eines Verfahrens wie jenes, das durch Southern (1975) J. Mol. Biol,
98, 503 oder Bereut et al (1985) Biotech. 3, 208 beschrieben wird,
auf die Anwesenheit der DNA untersucht werden. Alternativ kann die
Anwesenheit des Proteins in dem Überstand
unter Verwendung von Antikörpern,
wie unten beschrieben, detektiert werden.
-
Zusätzlich zur
direkten Suche nach der Anwesenheit von rekombinanter DNA, kann
eine erfolgreiche Transformation auch durch gut bekannte immunologische
Methoden nachgewiesen werden, wenn die rekombinante DNA in der Lage
ist, die Expression des Proteins zu steuern. Zum Beispiel produzieren
Zellen, die mit einem Expressionsvektor transformiert wurden, Proteine,
die eine geeignete Antigenizität
zeigen. Proben von Zellen, von denen erwartet wird, dass sie transformiert
wurden, werden geerntet und auf das Protein unter Benutzung geeigneter
Antikörper
getestet. Somit betrachtet die Erfindung zusätzlich zu den transformierten Wirtszellen
selbst auch eine Kultur jener Zellen, vorzugsweise eine monoklonale
(klonal homogene) Kultur, oder eine Kultur, die von einer monoklonalen
Kultur erhalten wurde, in einem Nährmedium.
-
Dem
Fachmann ist es selbstverständlich,
dass bestimmte erfindungsgemäße Wirtszellen,
wie zum Beispiel Bakterien, Hefe und Insektenzellen, für die Herstellung
von erfindungsgemäßen Peptiden
nützlich sind.
Jedoch können
auch andere Wirtszellen für
bestimmte therapeutische Verfahren nützlich sein. Zum Beispiel können Antigen-präsentierende
Zellen, wie zum Beispiel dendritische Zellen, nützlich dazu benutzt werden,
die erfindungsgemäßen Peptide
so zu exprimieren, dass sie in geeignete MHC-Moleküle beladen
werden.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
in einem weiteren Aspekt ein Verfahren, um ein Peptid für eine intravenöse Infusion
(i.v.), eine subkutane Injektion (s.c.), intradermale Injektion
(i.d.), intraperitoneale Injektion (i.p.) oder intramuskuläre Injektion
(i.m.) zu produzieren. Bevorzugte Arten, die Peptide zu injizieren,
sind s.c., i.d., i.p., i.m., und i.v. Dosen zwischen 1 und 500 mg
der Peptide oder der DNA können
verabreicht werden.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines erfindungsgemäßen tumorassoziierten
Peptides, einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure oder
eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
in der Medizin.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, wobei die Zielzellen aberrant ein
Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz exprimieren, das Verfahren
umfasst die Verabreichung einer effektiven Menge eines erfindungsgemäßen Peptides
oder einer effektiven Menge eines Polynukleotides oder eines Expressionsvektors,
die besagtes Peptid kodieren, an einen Patienten, wobei die Menge
des besagten Peptides oder des besagten Polynukleotides oder des
Expressionsvektors ausreicht, um eine anti-Zielzellen-Immunantwort in besagtem
Patienten auszulösen.
Die Zielzelle ist typischerweise eine Tumor- oder Krebszelle.
-
Das
Peptid oder die Peptid kodierende Nukleinsäure stellt einen Tumor- oder
Krebsimpfstoff dar. Es kann dem Patienten direkt, in das betroffene
Organ oder systemisch verabreicht werden oder auch ex vivo an Zellen
angewandt werden, die vom Patienten oder einer menschlichen Zelllinie abstammen
und dem Patienten anschließend
verabreicht werden, oder es wird in vitro benutzt, um eine Subpopulation
der Immunzellen, die aus dem Patienten gewonnen wurden, auszuwählen, die
dem Patienten dann zurück
verabreicht werden. Wenn die Nukleinsäure den Zellen in vitro verabreicht
wird, kann es für
die Zellen nützlich
sein, transfiziert zu sein, damit sie immunstimulierende Zytokine
co-exprimieren, wie zum Beispiel Interleukin-2. Das Peptid kann im
Wesentlichen rein sein oder es wird mit einem immunstimulierenden
Adjuvans wie Detox kombiniert oder es wird in Kombination mit immunstimulierenden
Zytokinen verwendet oder es wird mit einem geeigneten Abgabesystem,
wie zum Beispiel Liposomen, eingesetzt. Das Peptid kann auch an
einen geeigneten Träger
befestigt werden, beispielsweise an Napfschnecken-Hämozyanin
(KLH) oder Mannan (siehe
WO 95/18145 und Longenecker
et al (1993) Ann. NY Acad. Sci. 690, 276-291). Das Peptid kann auch markiert
sein oder ein Fusionsprotein oder ein Hybridmolekül sein.
Von den Peptiden, deren Sequenz in der vorliegenden Erfindung angegeben
ist, wird erwartet, dass sie CD4 CTL stimulieren. Jedoch ist die
Stimulation in Anwesenheit von Hilfe durch CD4-positive T-Zellen effektiver. Somit
stellt der Fusionspartner oder Teile eines geeigneten Hybridmoleküls Epitope,
die CD4-positive T-Zellen stimulieren, bereit. CD4-positive stimulierende
Epitope sind im Stand der Technik wohlbekannt und beinhalten diejenigen,
die im Tetanus-Toxoid
gefunden wurden. Das Polynukleotid kann im Wesentlichen rein oder
in einem geeigneten Vektor oder Abgabesystem enthalten sein.
-
Geeignete
Vektoren und Zufuhrsysteme beinhalten virale, solche Systeme basieren
auf Adenvirus, Vacciniavirus, Retroviren, Herpesvirus, Adeno-assoziiertem
Virus oder Hybriden, die Elemente von mehr als einem Virus enthalten.
Nicht virale Zufuhrsysteme beinhalten kationische Lipide und kationische
Polymere, wie sie im Stand der Technik für die Beförderung von DNA bekannt sind.
Physikalische Verabreichung, wie zum Beispiel durch eine "Gene-gun", kann auch verwendet
werden. Das Peptid oder Peptide, die durch eine Nukleinsäure kodiert
sind, können
ein Fusionsprotein zum Beispiel mit einem Epitop, das CD4-positive
T-Zellen stimuliert, sein.
-
Das
Peptid für
den Gebrauch in einem Krebsimpfstoff kann jedes geeignete Peptid
sein. Speziell kann es ein geeignetes 9-mer Peptid oder ein geeignetes
7-mer oder 8-mer oder 10-mer oder 11-mer Peptid oder 12-mer sein. Längere Peptide
können
auch geeignet sein, aber 9-mer oder 10-mer Peptide, wie in der angehängten Tabelle
1 beschrieben, sind bevorzugt.
-
Geeigneterweise
ist jede Nukleinsäure,
die dem Patienten verabreicht wird, steril und frei von Pyrogen. Nackte
DNA kann intramuskulär
oder intradermal oder subkutan gegeben werden. Die Peptide können intramuskulär, intradermal,
intraperitoneal, intravenös
oder subkutan (siehe auch oben betreffend die Methode zur Herstellung
eines Peptides) verabreicht werden. Bevorzugt werden die Peptide
als aktive pharmazeutische Komponenten mit einem Adjuvans gegeben,
wie zum Beispiel IL-2, IL-12, GM-CSF, nicht vollständiges Freundsches
Adjuvans, vollständiges
Freundsches Adjuvans oder liposomale Formulierungen. Die am meisten
bevorzugten Adjuantien können
zum Beispiel in Brinkman JA, Fausch SC, Weber JS, Kast WM. Peptide-based
vaccines for cancer immunotherapy. Expert Opin Biol Ther. 2004 Feb;
4(2): 181-98 gefunden werden.
-
Die
Impfung führt
zu CTL-Antworten, die durch professionelle Antigen-präsentiende
Zellen stimuliert werden; wenn die CTLs geprimt sind, kann es einen
Vorteil einer verstärkten
MHC-Expression in
Tumorzellen geben.
-
Es
kann auch nützlich
sein, mit dem Impfstoff auf spezifische Zellenpopulationen, zum
Beispiel Antigen-präsentierende
Zellen, entweder durch die Stelle der Injektion, der Benutzung von
Targeting-Vektoren und Zufuhrsystemen oder selektive Aufreinigung
einer solchen Zellpopulation des Patienten und ex vivo Zugabe des
Peptides oder der Nukleinsäure,
zu zielen (z. B. können
dendritische Zellen wie in Zhou et al (1995) Blood 86, 3295-3301;
Roth et al (1996) Scand. J. Immunology 43, 646-651 beschrieben,
sortiert werden). Zum Beispiel können
die Targeting-Vektoren
einen Gewebe- oder tumorspezifischen Promoter enthalten, der die
Expression des Antigens an eine geeignete Stelle leitet.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Impfstoff, der wirksam gegen
Krebs oder Krebs- oder Tumorzellen ist und eine ausreichende Menge
eines erfindungsgemäßen Peptides
oder einer Nukleinsäure,
die ein solches Peptid kodiert, umfasst. Es ist weiterhin bevorzugt,
dass der Impfstoff ein Nukleinsäureimpfstoff
ist. Es ist bekannt, dass die Impfung mit einem Nukleinsäureimpfstoff,
wie zum Beispiel einem DNA-Impfstoff, der ein Polypeptid kodiert,
zu einer T-Zellantwort führt.
Am meisten ist ein Impfstoff bevorzugt, der ein (synthetisches) Peptid
oder Peptide (d. h. entweder allein oder in Kombinationen von 1,
2, 3, 4, 5 oder 6, 11 oder noch mehr Peptiden, siehe auch weiter
unten) umfasst.
-
Geeigneterweise
umfasst der Nukleinsäureimpfstoff
ein geeignetes Behilfsmittel zur Nukleinsäurezufuhr. Die Nukleinsäure, bevorzugt
DNA, kann nackt sein (d. h. sie wird mit substantiell keinen anderen
Komponenten verabreicht) oder sie kann in einem Liposom oder als
ein Teil eines viralen Vektorzufuhrsystems verabreicht werden.
-
Es
wird angenommen, dass die Aufnahme der Nukleinsäure und die Expression des
kodierten Polypeptides durch dendritische Zellen der Mechanismus
des Primings der Immunantwort sein kann; jedoch können dendritische
Zellen nicht transfiziert werden, sind aber immer noch wichtig,
da sie in der Lage sind, das exprimierte Peptid von transfizierten
Zellen im Gewebe aufzunehmen.
-
Es
ist bevorzugt, wenn der Impfstoff, wie zum Beispiel ein DNA-Impfstoff,
in einen Muskel verabreicht wird. Es ist weiterhin bevorzugt, wenn
der Impfstoff in die Haut verabreicht wird. Der Nukleinsäureimpfstoff kann
ohne Adjuvans verabreicht werden. Der Nukleinsäureimpfstoff kann auch mit
einem Adjuvans wie BCG oder Alum verabreicht werden. Andere geeignete
Adjuvantien beinhalten Aquila's
QS21 Stimulon (Aquila Biotech, Worcester, MA, USA), welches von
Saponin abstammt, Extrakte aus Mykobakterien und synthetische bakterielle
Imitationen der Zellwand und urheberrechtlich geschützte Adjuvantien
wie Ribi's Detox.
Quil A, ein anderes von Saponin abgeleitetes Adjuvans, kann auch
verwendet werden (Superfos, Dänemark).
Es ist bevorzugt, wenn der Nukleinsäureimpfstoff ohne Adjuvans
verabreicht wird. Andere Adjuvantien wie Freund's können
auch nützlich
sein. Es kann nützlich
sein, das Peptid an Napfschnecken-Hämozyanin
befestigt zu geben, bevorzugt ebenfalls mit einem Adjuvans.
-
Polynukleotid-vermittelte
Immunisierungstherapie von Krebs ist beschrieben in Conry et al
(1996) Seminars in Oncology 23, 135-147; Condon et al (1996) Nature
Medicine 2, 1122-1127; Gong et al (1997) Nature Medicine 3, 558-561;
Zhai et al (1996) J. Immunol. 156, 700-710; Graham et al (1996)
Int J. Cancer 65, 664-670; und Burchell et al (1996) pp 309-313
In: Breast Cancer, Advances in biology and therapeutics, Calvo et
al (eds), John Libbey Eurotext, die hiermit alle durch Referenz
eingeschlossen werden.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
weiterhin die Verwendung eines erfindungsgemäßen Peptides oder eines Polynukleotides
oder eines Expressionsvektors, die ein solches Peptid kodieren,
in der Herstellung eines Medikamentes zur Abtötung von Zielzellen in einem
Patienten, wobei die Zielzellen aberrant ein Polypeptid umfassend
eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz
exprimieren.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
weiterhin die Verwendung eines erfindungsgemäßen Peptides oder eines Polynukleotides
oder eines Expressionsvektors, die ein solches Peptid kodieren,
in der Herstellung eines Medikamentes zur Induzierung einer Immunantwort,
insbesondere einer zellulären
Immunantwort, noch spezieller einer T-Zell-vermittelten Immunantwort
gegen Zellen von soliden Tumoren, wobei die Zellen ein Molekül des menschlichen
Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) Klasse-II auf ihrer Oberfläche
exprimieren und ein Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz
präsentieren. Überraschenderweise wurde
im Kontext der vorliegenden Erfindung gefunden, dass Tumorzellen
von soliden Tumoren im Gegensatz zu gesunden Zellen desselben Gewebes
an ihrer Oberfläche
menschliche HLA-Klasse-II-Moleküle exprimieren.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion
aktivierter zytotoxischer T-Lymphozyten (CTL) in vivo oder in vitro,
das Verfahren umfasst das für
eine ausreichende lange Zeit in vitro in Kontakt bringen von CTL
mit Antigen-beladenen menschlichen Klasse-II-MHC-Molekülen, exprimiert an der Oberfläche einer
geeigneten Antigen-präsentierenden
Zelle, um besagte CTL in einer Antigen-spezifischen Art und Weise
zu aktivieren, wobei das Antigen ein erfindungsgemäßes Peptid
ist.
-
Geeigneterweise
sind die CTLs CD4-positive Helferzellen, bevorzugt des TH1-Types. Die MHC-Klasse-II-Moleküle können an der Oberfläche von
jeder geeigneten Zelle exprimiert werden und es ist bevorzugt, wenn
Zelle eine solche ist, die auf natürliche Weise keine MHC-Klasse-II-Moleküle exprimiert
(in diesem Fall wird die Zelle transfiziert, um ein solches Molekül zu exprimieren)
oder, wenn es dies tut, ist sie in den Antigenprozessierungs- oder
Antigenpräsentierenden
Signalwegen fehlerhaft. Auf diese Weise ist es für die Zelle, die die MHC-Klasse-II-Moleküle exprimiert,
möglich,
substantiell komplett mit einem ausgewählten Peptidantigen geprimt
zu werden, bevor die CTLs aktiviert werden.
-
Die
Antigen-präsentierende
Zelle (oder Stimulatorzellen) haben typischerweise ein MHC-Klasse-II-Molekül auf ihrer
Oberfläche
und ist bevorzugt nicht selber in der Lage, besagtes MHC-Klasse-II-Molekül mit dem
ausgewählten
Antigen zu beladen. Wie unten detailreicher beschrieben wird, kann
das MHC-Klasse-II-Molekül
einfach mit dem ausgewählten
Antigen in vitro beladen werden.
-
Bevorzugt
fehlt der Säugetierzelle
oder sie besitzt eine reduzierte Funktion der Peptid-Transporter TAP.
Geeignete Zellen, denen TAP Peptid-Transporter fehlt, beinhalten
T2, RMA-S und Drosophila-Zellen. TAP ist der mit der Antigenprozessierung
assoziierte Transporter.
-
Die
menschliche Peptid-ladungsdefiziente Zelllinie T2 ist von der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland
20852, USA mit der Katalognummer CRL 1992 erhältlich; die Drosophila-Zelllinie
Schneider Line 2 ist von der ATCC mit der Katalognummer CRL 19863
erhältlich;
die Maus RMA-S Zelllinie ist in Karre und Ljunggren (1985) J. Exp.
Med. 162,1745 beschrieben.
-
Geeigneterweise
exprimiert besagte Wirtszelle vor der Transfektion substantiell
keine MHC-Klasse-I-Moleküle. Es ist
auch bevorzugt, wenn eine Stimulatorzelle ein Molekül, das für die Kostimulation
von T-Zellen wichtig ist, wie eines der folgenden B7.1, B7.2, ICAM-1
und LFA 3, exprimiert.
-
Die
Nukleotidsequenz zahlreicher MHC-Klasse-II-Moleküle und der Kostimulatormoleküle sind öffentlich über die
GenBank und EMBL-Datenbanken erhältlich.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
auch Kombinationen von HLA-Molekülen
verwendet werden, wie zum Beispiel MHC-Klasse-II-Moleküle wie sie
hier in Tab. A und B beschrieben sind. Die Verwendung von rekombinanten
polyepitopen Impfstoffen für
die Zufuhr von multiplen CD8
+ CTL-Epitopen
ist in Thomson et al (1996) J. Immunol. 157, 822-826 und
WO 96/03144 beschrieben,
die hiermit beide durch Referenz eingeschlossen werden. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung kann es wünschenswert sein, in einem
einzigen Impfstoff ein Peptid (oder eine Peptid-kodierende Nukleinsäure), wobei
das Peptid in beliebiger Reihenfolge eine Aminosäuresequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung und ein weiteres CD8
+ T-Zell stimulierendes
Epitop enthält,
zu vereinen. Ein solcher Impfstoff wäre besonders für die Behandlung
von Krebs nützlich.
Solche "beads an
a string" (Perlschnurstruktur)
Impfstoffe sind gewöhnlich
DNA-Impfstoffe. Das gleichzeitige Triggern einer MHC-Klasse-II-abhängigen Immunantwort
zusammen mit einer MHC-Klasse-I-abhängigen Immunantwort hat den
Vorteil, dass es zu einer lokalen TH
1-ähnlichen
T-Zell-Reaktion von CD4-positiven T-Zellen kommt, wobei die MHC-Klasse-I-abhängigen CD8-positiven
T-Zellen unterstützt
werden.
-
Verschiedene
andere Methoden können
zur Erzeugung von CTLs in vitro verwendet. Zum Beispiel die Methoden,
die in Peoples et al (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 432-436
beschrieben sind, und Kawakami et al (1992) J. Immunol. 148, 638643
benutzen autologe tumorinfiltrierende Lymphozyten für die Erzeugung von
CTLs. Plebanski et al (1995) Eur. J. Immunol. 25, 1783-1787 benutzen
autologe periphere Blutlymphozyten (PLBs) für die Erzeugung von CTLs. Jochmus
et al (1997) J. Gen. Virol. 78, 1689-1695 beschreiben die Erzeugung
von autologen CTLs durch Pulsen von dendritischen Zellen mit einem
Peptid oder einem Polypeptid oder über eine Infektion mit einem
rekombinanten Virus. Hill et al (1995) J. Exp. Med. 181, 2221-2228
and Jerome et al (1993) J. Immunol. 151, 1654-1662 benutzen B-Zellen
für die
Erzeugung von CTLs. Des Weiteren können mit einem Peptid oder
Polypeptid gepulste Makrophagen oder mit einem rekombinanten Virus
infizierte Makrophagen für
die Erzeugung von CTLs benutzt werden. S. Walter et al. (Walter
S, Herrgen L, Schoor O, Jung G, Wernet D, Buhring HJ, Rammensee
HG, Stevanovic S. Cutting edge: predetermined avidity of human CD8
T cells expanded an calibrated MHC/anti-CD28-coated microspheres.
J Immunol. 2003 Nov 15; 171(10): 4974-8) beschreiben das in vitro
Priming von T-Zellen durch künstliche
Antigen-präsentierende
Zellen, was auch ein geeigneter Weg zur Erzeugung von T-Zellen gegen
ein bestimmtes Peptid ist.
-
Allogene
Zellen können
auch für
die Erzeugung von CTLs verwendet werden und diese Methode ist im
Detail in der
WO 97/26328 beschrieben,
die hiermit durch Referenz eingeschlossen wird. Zum Beispiel können, zusätzlich zu
Drosophila-Zellen und T2-Zellen, andere Zellen verwendet werden,
wie zum Beispiel CHO-Zellen, mit Baculovirus infizierte Insektenzellen,
Bakterien, Hefe und Vaccinia-infizierte Zielzellen, um Antigene
zu präsentieren.
Weiterhin können
auch Pflanzenviren benutzt werden (siehe z. B. Porta et al (1994) Virology
202, 449-955, welche die Entwicklung des Cowpea Mosaic Virus' als ein System für die Präsentation von
fremden Peptiden mit hohen Ausbeuten beschreiben.
-
Die
aktivierten CTL, die gegen die erfindungsgemäßen Peptide gerichtet sind,
sind für
die Therapie nützlich.
Somit betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung aktivierte CTLs,
die nach den vorher beschriebenen erfindungsgemäßen Methoden zu erhalten sind.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
weiterhin aktivierte CTLs, die selektiv eine Zelle erkennen, die
aberrant ein Polypeptid, umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz,
exprimieren. Bevorzugt erkennt die CTL besagte Zelle durch interagieren
mit dem HLA/Peptid-Komplex (z. B. durch binden). Die CTLs sind in einem
Verfahren zur Abtötung
von Zielzellen in einem Patienten nützlich, wobei die Zielzellen
aberrant ein Polypeptid, umfassend eine erfindungsgemäße 3e exprimieren,
wobei dem Patienten eine effektive Menge aktivierter CTLs verabreicht
wird. Die CTLs, die dem Patienten verabreicht werden, können von
dem Patienten erhalten werden und, wie oben beschrieben, aktiviert
werden (d. h. sie sind autologe CTLs). Alternativ werden die CTLs
nicht von dem Patienten, sondern von einem anderen Individuum erhalten.
Natürlich
ist es bevorzugt, dass es sich hierbei um ein gesundes Individuum
handelt. Mit "gesundem
Individuum" meinen
die Erfinder, dass das Individuum im Allgemeinen bei guter Gesundheit
ist, bevorzugt ein kompetentes Immunsystem besitzt und, weiter bevorzugt,
unter keiner Krankheit leidet, auf die einfach getestet und die
einfach entdeckt werden können.
-
Die
aktivierten CTLs exprimieren einen T-Zell-Rezeptor (TCR), der an
der Erkennung der Zellen beteiligt ist, die aberrant das Polypeptid
exprimieren. Es ist nützlich,
wenn die cDNA, die den TCR kodiert, von einer aktivierten CTL geklont
wird und in eine weitere CTL für
die Expression überführt wird.
-
In
vivo können
die Zielzellen für
die CD4-positiven CTLs gemäß der vorliegenden
Erfindung Zellen eines Tumors (die manchmal MHC-Klasse-II exprimieren)
und/oder Stromalzellen in der Umgebung des Tumors (Tumorzellen)
(die manchmal auch MHC-Klasse-II exprimieren) sein.
-
Die
TCRs der CTL-Klone der Erfindung, spezifisch für die erfindungsgemäßen Peptide,
sind geklont. Die Benutzung der TCR in den CTL-Klonen wird durch
die Verwendung von (i) TCR variabler regionspezifischer monoklonaler
Antikörper
und (ii) RT PCR mit spezifischen Primern für die Va und Vp Genfamilien
bestimmt. Eine cDNA-Bibliothek wird aus Poly-A mRNA, die aus den
CTL Klonen extrahiert wurde, hergestellt. Es werden für den C-terminalen
Anteil der TCR a und der P-Kette und den N-terminalen Anteil der
identifizierten Va und P-Segmente spezifische Primer benutzt. Die
komplette cDNA für
den TCR a und die P-Kette wird mit "High Fidelity DNA"-Polymerase verstärkt und die verstärkten Produkte
werden in einen geeigneten Klonvektor geklont. Die geklonten a und
P-Kettengene können
in einen Einzelketten-TCR durch die von Chung et al (1994) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91, 12654-12658 beschriebene Methode zusammengeführt werden.
In diesem Einzelkettenkonstrukt folgt auf das VaJ-Segment das V
DJ-Segment, gefolgt
durch das Cp-Segment, gefolgt durch das transmembrane und zytoplasmatische
Segment der CD3-Kette. Der Einzellketten-TCR wird dann in einen
retroviralen Expressionsvektor insertiert (eine Gruppe von Vektoren
kann basierend auf ihrer Fähigkeit,
reife menschliche CD8-positive T-Lymphozyten zu infizieren und die
Genexpression zu vermitteln, verwendet werden: Das retrovirale Vektorsystem
Kat ist eine bevorzugte Möglichkeit
(siehe Finer et al (1994) Blood 83, 43). Hohe Titer amphotroper
Retroviren werden verwendet, um aufgereinigte CD8-positive oder CD4-positive
T-Lymphozyten, die aus dem peripherem Blut von Tumorpatienten gewonnen
wurden, zu infizieren (einem durch Roberts et al (1994) Blood 84,
2878-2889 veröffentlichten
Protokoll folgend, welches hiermit durch Referenz eingeschlossen
wird). Anti-CD3-Antikörper werden
benutzt, um die Proliferation von aufgereinigten CD8+ T-Zellen,
welche retrovirale Integration und stabile Expression von Einzelketten-TCRs
erleichtern, zu triggern. Die Effizienz der retroviralen Transduktion
wird durch Anfärbung
von infizierten CD8+ T-Zellen mit Antikörpern, die
für den
Einzelketten-TCR spezifisch sind, bestimmt. In vitro Analyse von
transduzierten CD8-positiven T-Zellen begründet, dass sie dasselbe spezifische
Töten zeigen,
wie es bei den Allo-beschränkten
CTL-Klonen, von denen die TCR-Ketten ursprünglich geklont wurden, beobachtet
wird. Populationen von transduzierten CD8-positiven T-Zellen mit
einer erwarteten Spezifität
können
für eine
adoptive Immunotherapie von Tumorpatienten verwendet werden. Patienten
können
mit etwa 108 bis zu 1011 autologen
transduzierten CTLs behandelt werden. Analog zu CD8-positiven können transduzierte
CD4-positive T-Helferzellen, die verwandte Konstrukte tragen, generiert
werden.
-
Andere
geeignete Systeme für
die Einführung
von Genen in CTLs sind in Moritz et al (1994) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 91, 4318-4322 beschrieben, hiermit durch Referenz eingeschlossen.
Auch Eshhar et al (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 720-724
und Hwu et al (1993) J. Exp. Med. 178, 361-366 beschreiben die Transfektion
von CTLs. Somit betrifft die Erfindung außer dem einen TCR, welcher eine
Zelle erkennt, die aberrant ein Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz
exprimiert, wobei der TCR aus den aktivierten CTLs erhalten werden
kann.
-
Zusätzlich zu
dem TCR sind funktionell äquivalente
Moleküle
zu dem TCR in der Erfindung beinhaltet. Diese beinhalten jegliches
Molekül,
welches zu TCR funktionell äquivalent
ist, welches dieselbe Funktion wie ein TCR ausführen kann. Insbesondere beinhalten
solche Moleküle
genetisch konstruierte Drei-Domänen-Einzelketten-TCRs,
wie sie nach der von Chung et al (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
91, 12654-12658 beschriebenen Methode hergestellt wurden, welche
hiermit durch Referenz eingeschlossen wird und oben beschrieben
ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Polynukleotid, welches
den TCR oder ein funktionell äquivalentes
Molekül
kodiert und einen Expressionsvektor, der den TCR oder ein dazu funktionell äquivalentes
Molekül
kodiert. Expressionsvektoren, die für die Expression des erfindungsgemäßen TCRs
geeignet sind, beinhalten die oben Beschriebenen in Bezug auf die
Expression der erfindungsgemäßen Peptide.
-
Es
ist allerdings bevorzugt, dass die Expressionsvektoren diejenigen
sind, die in der Lage sind, den TCR in einer der CTL folgenden Transfektion
zu exprimieren.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, wobei die Zielzellen aberrant ein
Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz exprimieren, das Verfahren
umfasst die folgenden Schritte: (1) Erhalten der CTLs von einem
Patienten; (2) Einführung
eines Polynukleotides, welches den TCR oder ein funktionell äquivalentes
Molekül,
wie oben definiert, kodiert, in die genannten Zellen; und (3) die
Einführung
der in Schritt (2) erzeugten Zellen in den Patienten.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, wobei die Zielzellen aberrant ein
Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz exprimieren, wie
in dem ersten, zweiten oder dritten Aspekt der Erfindung definiert,
das Verfahren beinhaltet die folgenden Schritte: (1) Erhalten der
Antigen-präsentierenden
Zellen, wie zum Beispiel dendritischer Zellen, aus einem Patienten;
(2) Kontaktierung der besagten Antigenpräsentierenden Zellen mit einem
Peptid, wie in dem ersten, zweiten oder dritten Aspekt der Er findung
definiert, oder mit einem Polynukleotid, das ein solches Peptid
kodiert, ex vivo; und (3) Zurückführung der
so behandelten Antigen-präsentierenden
Zellen in den Patienten.
-
Bevorzugt
sind die Antigen-präsentierenden
Zellen dendritische Zellen. Geeigneterweise sind die dendritischen
Zellen autologe dendritische Zellen, welche mit einem antigenen
Peptid gepulst wurden. Das antigene Peptid kann jedes geeignete
antigene Peptid sein, welches zu der Auslösung einer adäquaten T-Zell-Antwort
führt.
Eine T-Zell-Therapie, die autologe dendritische Zellen, die mit
einem Peptid aus einem tumorassoziierten Antigen gepulst wurden,
verwendet, ist in Murphy et al (1996) The Prostate 29, 371-380 and
Tjua et al (1997) The Prostate 32, 272-278 offenbart.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Antigen-präsentierenden
Zellen, wie zum Beispiel dendritische Zellen, mit einem Polynukleotid,
welches ein erfindungsgemäßes Peptid
kodiert, in Kontakt gebracht. Das Polynukleotid kann jedes geeignete
Polynukleotid sein und es ist bevorzugt, dass es in der Lage ist,
die dendritischen Zellen zu transduzieren, was zu der Präsentation
eines Peptides und zur Induktion von Immunität führt.
-
Geeigneterweise
kann das Polynukleotid in einem viralen Polynukleotid oder einem
Virus beinhaltet sein. Zum Beispiel konnte gezeigt werden, dass
Adenvirus-transduzierte dendritische Zellen eine Antigen-spezifische
Antitumorimmunität
in Bezug auf MUC1 induzieren (siehe Gong et al (1997) Gene Ther.
4, 1023-1028). In ähnlicher
Weise können
auf den Adenvirus basierende Systeme benutzt werden (siehe z. B.
Wan et al (1997) Hum. Gene Ther. 8, 1355-1363); retrovirale Systeme
können
verwendet werden (Specht et al (1997) J. Exp. Med. 186, 1213-1221
und Szabolcs et al (1997). Blutpartikel-vermittelter Transfer zu
dendritischen Zellen kann auch verwendet werden (Tuting et al (1997)
Eur. J. Immunol. 27, 2702-2707); und auch RNA kann verwendet werden
(Ashley et al (1997) J. Exp. Med. 186, 1177-1182).
-
Es
ist zu verstehen, dass es in Bezug auf die Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten besonders bevorzugt ist, dass die
Zielzellen Krebszellen sind, weiter bevorzugt Nieren- oder Darmkrebszellen.
-
Es
ist besonders bevorzugt, wenn die Patienten, die mit den erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden, eine HLA-DR-Typisierung besitzen. Somit wird in
einer bevorzugten Ausfüh rungsform
der Erfindung die HLA-Typisierung des Patienten vor der Behandlung
bestimmt. Die HLA-Typisierung kann über jedes geeignetes Verfahren
ausgeführt
werden; diese Verfahren sind im Stand der Technik gut bekannt.
-
Die
Erfindung beinhaltet im Besonderen die Verwendung der erfindungsgemäßen Peptide
(oder von Polynukleotiden, die diese kodieren) für die aktive in vivo Impfung;
für die
Manipulation von autologen dendritischen Zellen in vitro, gefolgt
durch die Einführung
der auf diese Weise manipulierten dendritischen Zellen in vivo,
um CTL-Antworten auszulösen;
zur Aktivierung von autologen CTLs in vitro, gefolgt von einer adoptiven Therapie
(d. h. die auf diese Weise manipulierten CTLs werden in den Patienten
eingeführt);
und zur Aktivierung von CTLs von gesunden Spender (MHC-übereinstimmend
oder nicht übereinstimmend)
in vitro, gefolgt von einer adoptive Therapie.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Impfstoffe der vorliegenden Erfindung entweder allein
oder in Kombination mit einer anderen Krebstherapie verabreicht,
um die Bildung von Tumoren zu inhibieren oder zu unterdrücken.
-
Der
Nukleinsäureimpfstoff
kann ohne Adjuvans verabreicht werden. Der Peptidimpfstoff kann
auch mit einem Adjuvans wie BCG oder Alum verabreicht werden. Andere
geeignete Adjuvantien beinhalten Aquila's QS21 Stimulon (Aquila Biotech, Worcester,
MA, USA), welches von Saponin abstammt, Extrakte aus Mykobakterien
und synthetische bakterielle Zellwandmimics und urheberrechtlich
geschützte
Adjuvantien wie Ribi's Detox.
Quil A, ein anderes von Saponin abgeleites Adjuvans, kann auch verwendet
werden (Superfos, Dänemark).
Andere Adjuvantien wie zum Beispiel CpG-Oligonukleotide stabilisierte
RNA, Imiquimod (kommerziell erhältlich
unter dem Markennamen AldaraTM von 3M Pharma,
USA), unvollständiges
Freund's Adjuvans
(kommerziell erhältlich
Montanide ISA-51 über
Seppic S. A., Paris, Frankreich), liposomale Formulierungen oder GM-CSF
können
auch nützlich
sein. Es kann auch nützlich
sein, das Peptid an Napfschnecken-Hämozyanin befestigt zu geben,
bevorzugt ebenfalls mit einem Adjuvans.
-
Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
aber auch als diagnostische Reagenzien eingesetzt werden. So kann
mit den Peptiden herausgefunden werden, ob in einer CTL-Population
spezifisch gegen ein Peptid gerichtete CTL vorliegen oder durch
eine Therapie induziert wurden. Außerdem kann mit den Peptiden
die Zunahme von Vorläufer-T-Zellen
getestet werden, die eine Reaktivität gegen das definierte Peptid
aufweisen. Ferner kann das Peptid als Marker dazu verwendet werden,
um den Krankheitsverlauf eines Tumors zu verfolgen, der das besagte
Antigen exprimiert, von dem das Peptid abstammt.
-
In
der beigefügten
Tabelle 1 sind die identifizierten Peptide aufgeführt. In
der Tabelle sind außerdem die
Proteine angegeben, von denen das Peptid abstammt, und die jeweilige
Position des Peptids in dem betreffenden Protein. Ferner sind jeweils
die Acc-Nummern angegeben, die in der Genbank des "National Center for
Biotechnology Information" des
National Institute of Health geführt
werden (siehe http: www.ncbi.nlm.nih.gov).
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Peptide zur Markierung von Leukozyten, insbesondere von
T-Lymphozyten verwendet. Diese Benutzung ist von besonderem Vorteil,
wenn nachgewiesen werden sollte, ob in einer CTL-Population spezifische
CTLs vorhanden sind, die gegen ein Peptid gerichtet sind. Ferner
kann das Peptid als Marker zur Beurteilung eines Therapieverlaufes
bei einer Tumorerkrankung verwendet werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Peptide zur Herstellung eines Antikörpers eingesetzt. Polyklonale
Antikörper
können
in herkömmlicher
Weise durch Immunisierung von Tieren mittels Injektion der Peptide
und anschließender
Reinigung des Immunglobulins gewonnen werden. Monoklonale Antikörper können nach
Standardprotokollen hergestellt werden, wie bspw. in Methods Enzymol.
(1986), 121: „Hybridoma technology
and monoclonal antibodies" beschrieben.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
in einem weiteren Aspekt eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
eines oder mehrere der Peptide enthält. Diese Zusammensetzung dient
der parenteralen Verabreichung, bspw. subkutan, intradermal oder
intramuskulär
oder der oralen Verabreichung. Dabei sind die Peptide in einem pharmazeutisch
annehmbaren, vorzugsweise wässrigen,
Träger
gelöst
oder suspendiert. Darüber
hinaus kann die Zusammensetzung Hilfsstoffe, wie bspw. Puffer, Bindemittel,
Verdünnungsmittel,
etc. enthalten. Die Peptide können
auch zusammen mit immunstimulierenden Substanzen, z. B. Zytokinen,
verabreicht werden. Eine umfassende Darstellung von Hilfsstoffen,
wie sie bei einer derartigen Zusammensetzung verwendet werden können, ist
z. B. in A. Kibbe, Handbook of Pharmaceutical Excipients, 3. Ed.,
2000, American Pharmaceutical Association and pharmaceu tical press,
aufgeführt.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann dabei zur Prävention,
Prophylaxe und/oder Therapie von Tumorerkrankungen eingesetzt werden.
-
Das
pharmazeutische Mittel, das zumindest eines der Peptide mit der
Sequenz ID-Nr. 1 bis 49 enthält, wird
einem Patienten verabreicht, der an einer Tumorerkrankung leidet,
mit der das betreffende Peptid bzw. Antigen assoziiert ist. Dadurch
kann eine CTL-spezifische Immunantwort ausgelöst werden.
-
In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Kombination
von zwei oder mehreren erfindungsgemäßen Peptiden als Impfstoff
verwendet werden, entweder in direkter Kombination oder innerhalb
derselben Behandlung. Weiterhin können Kombinationen mit anderen
Peptiden, wie zum Beispiel MHC-Klasse-II spezifischen Peptiden,
verwendet werden. Der Durchschnittsfachmann wird in der Lage sein, bevorzugte
Kombinationen der immunogenen Peptide durch Testung, zum Beispiel
sowohl der Erzeugung von T-Zellen in vitro als auch ihrer Effizienz
und Gesamtvorkommen, der Proliferation, Affinität und Expansion bestimmter
T-Zellen für bestimmte
Peptide, und der Funktionalitäten
der T-Zellen, z. B. durch Analyse der Produktion von IFN-γ (siehe auch
die Beispiele unten), IL-12 oder Perforin, auszuwählen. Gewöhnlich werden
die effizientesten Peptide dann zu einem Impfstoff für die oben
beschriebene Zwecke kombiniert.
-
Ein
geeigneter Impfstoff enthält
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 oder 15 verschiedene
Peptide, bevorzugt 4, 5, 6 oder 7 verschiedene Peptide und besonders
bevorzugt 6 verschiedene Peptide.
-
Schließlich kann
der Impfstoff sowohl von dem spezifischen Krebstypus, unter dem
der zu behandelnde Patient leidet, als auch von dem Krankheitszustand,
der vorangegangenen Behandlung, dem Immunstatus des Patienten und
natürlich
der HLA-Typisierung des Patienten abhängen.
-
Es
konnte gezeigt werden, dass die 80 N-terminalen Aminosäuren von
Ii ausreichend sind, um Proteine in den Klasse-II prozessierenden
Signalweg einzuschleusen (Sanderson, S., Frauwirth, K. & Shastri, N. (1995)
Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A 92, 7217-7221, Wang, R. F., Wang,
X., Atwood, A. C., Topalian, S. L. & Rosenberg, S. A. (1999) Science
284, 1351-1354).
-
Die
Identifizierung von T-Helferzell-Epitopen von tumorassoziierten
Antigenen bleibt eine wichtige Aufgabe in der antitumoralen Immuntherapie.
Hier beschreiben die Erfinder ein allgemein anzuwendendes Verfahren
und Peptide, die aus differentieller Peptidanalyse durch MS erhalten
wurden, um natürlich
prozessierte und präsentierte
MHC-Klasse-II-Liganden von tumorassoziierten Antigenen zu identifizieren.
Dieser Ansatz kombiniert zum ersten Mal den Transfektionsschritt
der APC mit einem Vektor, der ein Fusionsprotein zwischen der Ii-Kette
und dem interessierenden Zielantigen (Ag), Elution der HLA-gebundenen
Peptide und MS-Identifikation der von dem Ag abgeleiteten Peptide,
die durch transfizierte Zellen im Vergleich zu nicht-transfizierten Zellen
präsentiert
werden. Darüber
hinaus konnten die Erfinder die Methode dadurch validieren, dass
sie zeigten, dass die T-Zellen, die gegen die identifizierten Peptide
induziert sind, spezifisch Transfektanten erkennen, die das verwandte
Ag überexprimieren.
Auch wenn die identifizierten Peptide immer noch auf ihre Immunogenität in vivo
getestet werden müssen,
führt unser
Ansatz zu einer exakten Charakterisierung von natürlich prozessierten
MHC-Klasse-II-Liganden.
Somit vermeiden die Erfinder das Testen von entweder synthetischer überlappender
Peptide von tumorassoziierten Antigenen oder eines breiten Bereiches
von Peptiden, die durch Epitopvorhersage ausgewählt wurden, welche im Vergleich
zu der Klasse-I Epitopvorhersage weniger genau ist. Im Gegensatz
zu mühevollen
T-Zellassays, die zu der Identifizierung von kryptischen T-Zell-Epitopen,
die nicht in der Lage sind, eine T-Zellaktivierung in vivo zu induzieren,
führen
(Anderton, S. M., Viner, N. J., Matharu, P., Lowrey, P. A. & Wraith, D. C.
(2002) Nat. Immunol. 3, 175-181), kann die Arbeit auf die wenigen
Peptide beschränkt
werden, die als präsentiert
aufgefunden wurden. Darüber
hinaus ist es bei dieser Methode nicht nötig, rekombinante Ags zu produzieren
oder Ag-exprimierende Tumorzelllinien zu besitzen, um zu beweisen,
dass die Peptide natürlich
prozessiert werden.
-
Die
Erfinder benutzten den N-Terminus von Ii, um die tumorassoziierten
Antigene in das Klasse-II
prozessierende Kompartiment von EBV-transformierten B-Zellen zu
führen.
Um dies zu erreichen, konstruierten die Erfinder einen vielseitigen
Vektor, mit dem wir dann jedes Antigen als ein Fusionsprotein mit
Ii exprimieren können
und welcher uns hilft, das Expressionsausmaß des Proteins in den transfizierten
Zellen durch Western Blot Analyse zu bestimmen. Es ist schon gezeigt
worden, dass der N-Terminus von Ii ausreichend ist, um Proteine
in das Klasse-II prozessierende Kompartiment zu führen. Bis
jetzt ist dies aber nur in einem Modell, welches Ovalbumin benutzt,
gezeigt worden (Sanderson, S., Frauwirth, K. & Shastri, N. (1995) Proc. Natl. Acad. Sci.
U S. A 92, 7217-7221), um unbekannte Ags mittels Fusionsprotein-kodierenden
cDNA Bibliotheken zu identifizieren (Wang, R. F., Wang, X., Atwood,
A. C., Topalian, S. L. & Rosenberg,
S. A. (1999) Science 284, 1351-1354) oder um die Spezifität bekannter
T-Zellklone zu bestätigen
(Chaux, P., Vantomme, V., Stroobant, V., Thielemans, K., Corthals,
J., Luiten, R., Eggermont, A. M., Boon, T. & van der, B. P. (1999) J Exp. Med.
189, 767-778). Nach dem Wissen der Erfinder wurde diese Methode
noch nie angewandt, um natürlich
präsentierte MHC-Klasse-II
gebundene Peptide von bekannten tumorassoziierten Antigenen zu identifizieren.
Die differentielle Analyse von Klasse-II-Liganden von transfizierten
und nicht transfizierten Zellen durch MALDI-MS und die weitere Charakterisierung
von differentiell exprimierten Peptiden durch ESI-MS führt zur
direkten Methode für
die Identifizierung von Klasse-II-Liganden interessierender Antigene.
Die Transfektion von Zellen mit Keratin-18 Fusionsproteinen bewies,
dass die Methode der Erfinder generell für interessierende Antigene
anwendbar ist, wiederum waren die Erfinder auch in der Lage, ein
HLA-DR-präsentiertes
Peptid von einem Model Transgen, Keratin-18 zu beschreiben.
-
Die
Identifizierung von T-Helferzell-Epitopen von tumorassoziierten
Antigenen (TAA) bleibt eine wichtige Aufgabe in der antitumoralen
Immunotherapie. Bis jetzt wurde eine Reihe von Strategien durchgeführt, um Peptide
der Klasse-II von TAA zu identifizieren, die von der Inkubation
von APCs mit einem Antigen von Interesse, um dessen Aufnahme, Prozessierung
und Präsentation
zu ermöglichen
(Chaux, P., V. Vantomme, V. Stroobant, K. Thielemans, J. Corthals,
R. Luiten, A. M. Eggermont, T. Boon, and B. P. van der Bruggen.
1999. Identification of MAGE-3 epitopes presented by HLA-DR molecules
to CD4(+) T lymphocytes. J. Exp. Med. 189: 767-778), bis zu verschiedenen
Transfektionsstrategien mit Fusionsproteinen (Dengjel, J., P. Decker,
O. Schoor, F. Altenberend, T. Weinschenk, H. G. Rammensee, and S.
Stevanovic. 2004. Identification of a naturally processed cyclin
D1 T-helper epitope by a novel combination of HLA class II targeting
and differential mass spectrometry. Eur. J. Immunol. 34: 3644-3651)
reichen. Alle diese Methoden sind sehr zeitaufwändig und es bleibt oft unklar,
ob die identifizierten HLA-Liganden wirklich in vivo durch menschliches
Gewebe präsentiert werden.
Die Erfinder konnten zum allerersten Mal nachweisen, dass es möglich ist,
HLA-Klasse-II-Liganden direkt aus sezierten soliden Tumoren zu isolieren,
und somit die Peptide zu identifizieren, die von den Tumoren und
durch das umgebende Gewebe in vivo präsentiert werden, welche demzufolge
durch T-Zellen, die den geeigneten T-Zell-Rezeptor tragen, erkannt
werden können
und welche gleichzeitig den kostimulierenden Ligand CD4 auf ihrer
Zelloberfläche
exprimieren. Unter den Proteinen, die als Quelle für endogen
prozessierte HLA-Klasse-II-Liganden dienen, wurden verschiedene "Housekeeping"- und immunrelevante
Proteine identifiziert. Jedoch konnten auch Peptide von TAAs detektiert
werden, was zu einem direkten Ansatz für die Identifizierung von in
vivo relevanten Klasse-II-Liganden von TAAs führt.
-
Die
Erfinder identifizierten drei Liganden, die eine Kernsequenz von
IGFBP3 nachwiesen, und einen Liganden von MMP7. Die Erfinder fanden,
dass diese Proteine in Nierenzelltumoren überexprimiert wurden, weiterhin
sind sie als tumorassoziiert beschrieben worden (Miyamoto, S., K.
Yano, S. Sugimoto, G. Ishii, T. Hasebe, Y. Endoh, K. Kodama, M.
Goya, T. Chiba, and A. Ochiai. 2004. Matrix metalloproteinase-7
facilitates insulin-like growth factor bioavailability through its
proteinase activity an insulin-like growth factor binding Protein 3.
Cancer Res. 64: 665-671; Sumi, T., T. Nakatani, H. Yoshida, Y. Hyun,
T. Yasui, Y. Matsumoto, E. Nakagawa, K. Sugimura, H. Kawashima,
and O. Ishiko. 2003. Expression of matrix metalloproteinases 7 and
2 in human renal cell carcinoma. Oncol. Rep. 10: 567-570; Cheung,
C. W., D. A. Vesey, D. L. Nicol, and D. W. Johnson. 2004. The roles
of IGF-I and IGFBP-3 in the regulation of proximal tubule, and renal
cell carcinoma cell Proliferation. Kidney Int. 65: 1272-1279). Diese
Peptide banden promiskuitiv an HLA-Klasse-II-Moleküle und waren in
der Lage, CD4-positive T-Zellen von verschiedenen gesunden Spender
zu aktivieren. Somit wird der Ansatz der Erfinder für die Identifizierung
von neuen Klasse-II-Peptidkandidaten von TAAs für die Verwendung in klinischen
Impfprotokollen hilfreich sein.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, wobei die Zielzellen aberrant ein
Polypeptid umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz exprimieren, das Verfahren
umfasst die Verabreichung einer effektiven Menge eines erfindungsgemäßen Peptides
oder einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure oder
eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors,
wobei die Menge des besagten Peptides oder der besagten Nukleinsäure oder
des besagten Expressionsvektors ausreicht, um eine anti-Zielzellen-Immunantwort
in besagtem Patienten auszulösen.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, dessen Zielzellen ein Polypeptid,
umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz,
expri mieren, das Verfahren umfasst die Verabreichung einer effektiven
Menge von zytotoxischer T-Lymphozyten
(CTL), wie in der vorliegenden Erfindung definiert.
-
Die
Erfindung beschreibt weiterhin ein Verfahren zur Abtötung von
Zielzellen in einem Patienten, dessen Zielzellen ein Polypeptid,
umfassend eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz,
exprimieren, das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: (1) Erhalten
der zytotoxischen T-Lymphozyten
(CTL) von einem Patienten; (2) Einführung einer Nukleinsäure, welche
den TCR oder ein funktionell äquivalentes
Molekül,
wie in der vorliegenden Erfindung definiert, kodiert, in die genannten
Zellen; und (3) Einführung
der in Schritt (2) erzeugten Zellen in den Patienten.
-
Bevorzugt
sind die Zielzellen Krebszellen. Weiter bevorzugt ist besagter Krebs
Leukämie
oder Lymphom, der ein Polypeptid, welches eine erfindungsgemäße Aminosäuresequenz
umfasst, exprimiert.
-
Überraschenderweise
wurde im Kontext der vorliegenden Erfindung gefunden, dass Tumorzellen
von soliden Tumoren, im Gegensatz zu gesunden Zellen desselben Gewebes,
an ihrer Oberfläche
menschliche HLA-Klasse-II-Moleküle
exprimieren. Diese Tatsache ist bisher nur einmal in Brasanac et
al (Brasanac D, Markovic-Lipkovski J, Hadzi-Djokic J, Muller GA,
Muller CA. Immunohistochemical analysis of HLA class II antigens
and tumor infiltrating mononuclear cells in renal cell carcinoma:
correlation with clinical and histopathological data. Neoplasma.
1999; 46(3): 173-8.) beschrieben worden, wo Kryostatschnitte von
37 Nierenzelltumoren (RCC) – 25
klarzellig, 10 granular and 2 chromophob – mit der indirekten Immunoperoxidase-Methode
unter Anwendung von monoklonalen Antikörpern (MoAb) zu HLA-DR, -DP
und -DQ Antigenen für
die Analyse von HLA-Klasse-II-Antigenen und anti-CD14, -CD3, -CD4
und -CD8 MoAb für
Tumor-infiltrierende mononukleare Zellen (TIM) untersucht wurden.
Die Anzahl der positiven Zellen wurde semiquantitativ geschätzt und
die Ergebnisse der immunohistochemischen Untersuchung wurden mit
den klinischen (Patientenalter und -geschlecht, Tumorgröße und TNM-Stadium) und histopathologischen
(Zytology, Histology, Grad) Charakteristika von RCC korreliert.
Alle RCC exprimierten HLA-DR, 92%-DQ und 73%-DP Antigenen, mit dem
Niveau der Expression in der Abfolge- DR > -DQ > -DP,
es konnte aber keine statistisch wichtige Korrelation mit einem
der analysierten histopathologischen oder klinischen Parameter gefunden
werden. Monozyten waren reichlicher vorhanden als T-Lymphozyten
und CD4+ reichlicher als CD8+ T- Zellen,
wobei Tumore mit einer Dominanz von T-Lymphozyten und einer annähernd gleichen
Zahl von CD4+ und CD8+ T-Zellen den größten durchschnittlichen Durchmesser
hatten. Unzureichende Aktivierung von T-Lymphozyten durch Tumorzellen
(trotz der Befähigung
zur Antigenpräsentation)
könnte
der Grund für
die Verbindung der Parameter sein, was ein aggressiveres Tumorverhalten
bei aberranter HLA-Klasse-II-Antigenexpression bei RCC indiziert.
-
Es
versteht sich, dass Merkmale der Erfindung, wie offenbart und hier
beschrieben, nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden in den nachfolgenden Figuren, in dem Sequenzprotokoll und
Beispielen genauer dargestellt und erläutert. Die folgenden Beispiele
sind nur zur Illustrierung gedacht und dienen nicht dazu, die Erfindung
in irgendeiner Weise einzuschränken.
-
SEQ
ID No 1 bis SEQ ID No 49 zeigen Peptidsequenzen von T-Zell-Epitopen,
die erfindungsgemäße Peptide,
die durch MHC-Klasse-II präsentiert
werden, beinhalten.
-
SEQ
ID No 50 bis SEQ ID No 79 zeigen Peptidsequenzen aus Tab. 3.
-
1 zeigt
die Expression von HLA-Klasse-II-Molekülen in RCCs von drei Patienten.
Wohingegen die HLA-positiven Zellen in dem Tumor von Patient RCC132
bevorzugt am Rand lokalisiert waren (A, B), waren die HLA-Klasse-II
Expressionsmuster der Tumore der Patienten RCC190 und RCC211, eine
mehr papilläre Struktur
zeigend, gleichmäßiger verteilt
(C, E, G). Die Visualisierung von CD68-positiven Makrophagen (B,
D, F) in Seriengewebsschnitten zeigt eine enge räumliche Beziehung von Tumor-infiltrierenden
mononuklearen Immunzellen und HLA-II exprimierenden Tumorzellen.
Inkubation mit Maus-IgG anstelle von spezifischen Antikörpern zeigte
reproduzierbar negative Ergebnisse der Färbung (H). Ein großes T markiert
den Tumor.
-
2 zeigt
eine FACS Analyse von CD4-positiven T-Zellen spezifisch für IGFBP3169-181, MMP247-262 und CCND1198-212. Gezeigt werden die repräsentativen
Dot Blots von intrazellulärer
IFNγ Färbung gegen CD4-FITC.
-
3 zeigt
eine schematische Darstellung von Antigen-spezifischen IFNγ produzierenden
CD4-positiven T-Zellen,
in jedem Spender und für
jedes Peptid nachgewiesen. Gezeigt wird der Prozentsatz von IFNγ produzierenden
CD4-positiven T-Zellen, in jedem Spender und für jedes Peptid, das für die Stimulation
benutzt wurde. Die Zellen wurden in 96-Well Platten inkubiert – 7 Wells
pro Spender und Peptid. In den Boxen sind die Werte, die als positiv
angesehen werden: Der Prozentsatz von IFNγ produzierenden CD4-positiven
T-Zellen war im Vergleich mit der negativen Kontrolle ohne Peptid
mehr als zweifach höher.
Der Prozentsatz von IFNγ produzierenden
CD4-positiven T-Zellen, der nach der der Stimulation mit irrelevanten
Peptiden detektiert wurde, korreliert mit den Werten nach einer
Stimulation ohne Peptide, mit der Ausnahme von Spender 1 nach der dritten
Stimulation mit IGFBP3169-181. Jedoch konnte
dieser Effekt nach der vierten Stimulation nicht mehr gesehen werden.
-
4 zeigt
die Expression von HLA-Klasse-II-Molekülen in CCA165 (moderat differenziertes
Adenkarzinom des Darms). In der Lamina Propria von Gebieten mit
normaler Kolonschleimhaut (Abbildung c und linke Seite von Abbildung
a, markiert mit einem Asterisk) wurden typischerweise einige HLA-Klasse-II
positive Makrophagen beobachtet, aber Epithelzellen waren reproduzierbar
negativ für
HLA-Klasse-II Expression. In den Epithelzellen von verschiedenen
Gebieten des Tumors wurde aber eine ausgeprägte Expression von HLA-II gesehen,
wie auf der rechten Seite in Abbildung a und in Abbildung b und
d zu sehen ist.
-
5a und 5b zeigen
die Identifizierung von Peptidsequenzen von Peptiden, die von HLA-Klasse-II-Molekülen, die
aus primärem
menschlichen Tumorgewebe durch Massenspektroskopie isoliert wurden, eluiert
wurden. 5a: Fragmente erhalten aus der
Fragmentierung von den natürlich
prozessierten und präsentierten
HLA-Klasse-II-Liganden von MMP7, korrespondierend mit der Peptidsequenz
mit der SEQ ID No. 1 (SQDDIKGIQKLYGKRS). Annotierte Fragmente sind
in Tab 5. dargestellt. 5b: Fragmente erhalten aus der Fragmentierung
von synthetischen Peptiden mit der Peptidsequenz der SEQ ID No.
1. Fragmentierung von beiden – synthetischen
und natürlich
prozessierten Peptiden – liefern äquivalente
Fragmentierungsmuster und erlauben die Ableitung und Bestätigung der
primären
Aminosäuresequenz,
der vorher nicht charakterisierten Peptidsequenz (SEQ ID No. 1)
dieses HLA-Klasse-II-Liganden des menschlichen MMP7s.
-
-
-
Beispiele
-
Materialien und Methoden
-
MHC-Klasse-II
Immunhistologie: Tumore wurden in 4% phosphatgepuffertem Formaldehyd
fixiert, in Paraffin eingebettet, mit Hematoxylin-Eosin angefärbt und
mit Lichtmikroskopie untersucht. Die Diagnose des RCCs wurde gemäß den histopathologischen
und immunhistologischen Routineuntersuchungen (Fleming, S. and M.
O'Donnell. 2000.
Surgical pathology of renal epithelial neoplasms: recent advances
and current status. Histopathology 36: 195-202) durchgeführt.
-
Für den immunohistologischen
Nachweis von MHC-Klasse-II-Molekülen
oder CD68-Molekülen wurden
5 um in Paraffin eingelegte Gewebeschnitte mit 10 mM Citratpuffer,
pH 6 vorbehandelt, gefolgt durch Inkubation entweder mit einer Maus
anti-HLA-DR alpha-Kette mAb (Klon TAL.1B5, 1:50) oder CD68 Ab (Klon PGM1,
1:50) (DAKO, Hamburg, Deutschland) oder Maus IgG1 (2 μg/ml, BD
Biosciences Pharmingen, San Diego, USA) und durch Benutzung des „Ventana
iView DAB detection kit" (Nexes
System, Ventana Medical Systems, Illkirch, Frankreich) sichtbar
gemacht. Gewebeschnitte wurden mit Hematoxylin gegengefärbt und schließlich in
Entellan eingebettet.
-
Elution
und molekulare Analyse von HLA-DR gebundenen Peptiden: Gefrorene
Tumorproben wurden wie zuvor beschrieben verarbeitet (Weinschenk,
T., C. Gouttefangeas, M. Schirle, F. Obermayr, S. Walter, O. Schoor,
R. Kurek, W. Loeser, K. H. Bichler, D. Wernet, S. Stevanovic, and
H. G. Rammensee. 2002. Integrated functional genomics approach for
the design of Patient-individual antitumor vaccines. Cancer Res.
62: 5818-5827) und die Peptide wurden gemäß den Standardprotokollen (Dengjel,
J., H. G. Rammensee, and S. Stevanovic. 2005. Glycan side chains
an naturally presented MHC class II ligands. J Mass Spectrom. 40: 100-104) unter Benutzung
der HLA-DR spezifischen mAb L243 (Lampson, L. A. and R. Levy. 1980.
Two populations of Ia-like molecules an a human B cell line. J.
Immunol. 125: 293-299) isoliert.
-
Natürliche Peptidgemische
wurden mit einem Reversed-Phase Ultimate HPLC System (Dionex, Amsterdam,
Netherlands), gekoppelt an ein Q-TOF I Massenspektrometer (Waters, Eschborn,
Deutschland), oder mit einem Reversed-Phase CapLC HPLC System, gekoppelt
an ein Q-TOF Ultima API (Waters), wie zuvor beschrieben (Lemmel,
C., S. Weik, U. Eberle, J. Dengjel, T. Kratt, H. D. Becker, H. G.
Rammensee, and S. Stevanovic. 2004. Differential quantitative analysis
of MHC ligands by mass spectrometry using stable isotope labeling.
Nat. Biotechnol. 22: 450-454), analysiert. Fragmentierungsspektren
wurden manuell und automatisch analysiert.
-
Genexpressionsanalyse
durch High-Density Oligonukleotid-Microarray-Analyse: Sowohl die
RNA-Isolierung von Tumor- und autologen normalen Nierenproben als
auch die Genexpressionsanalyse mit Affymetrix Human Genome U133
Plus 2.0 Oligonukleotid-Microarrays (Affymetrix, Santa Clara, CA,
USA) wurden, wie schon zuvor beschrieben (Krüger, T., O. Schoor, C. Lemmel,
B. Kraemer, C. Reichle, J. Dengjel, T. Weinschenk, M. Müller, J.
Hennenlotter, A. Stenzl, H. G. Rammensee, and S. Stevanovic. 2004.
Lessons to be learned from primary renal cell carcinomas: novel
tumor antigens and HLA ligands for immunotherapy. J Immunol. Immunother),
durchgeführt.
Die Daten wurden mit der GCOS Software (Affymetrix) analysiert.
Paarweise Vergleiche zwischen dem Tumor und dem autologen normalen
Nieren wurden unter der Benutzung des jeweiligen normalen Arrays
als Basislinie berechnet. Für
RCC149 und RCC211 waren keine autologen normalen Nieren-Arraydaten
erhältlich.
Deshalb wurde vereinte gesunde menschliche Nieren-RNA gewerblich
bei Clontech erworben (Clontech, Heidelberg, Deutschland) und als
Basislinie für
diese Tumore verwendet.
-
Maturation
der DC: DCs wurden aus Blut von gesunden Spender gewonnen. Kurz
gefasst, wurden die PBMCs mit Standard-Gradienten-Zentrifugation
(Lymphocyte Separation Medium, PAA Laboratories GmbH, Pasching, Österreich)
isoliert und mit einer Dichte von 7 × 106 Zellen/ml
in ein X-Vivo 15 Medium plattiert. Nach 2 Stunden bei 37°C wurden
die nicht-adhärierenden
Zellen entfernt und die adhärierenden
Monozyten für
6 Tage in einem X-Vivo Medium mit 100 ng/ml GM-CSF und 40 ng/ml
IL-4 (AL-ImmunoTools, Friesoythe, Deutschland) kultiviert. Am 7.
Tag wurden unreife DCs mit 10 ng/ml TNF-α (R&D Systems, Wiesbaden, Deutschland)
und 20 μg/ml
poly(IC) (Sigma Aldrich, Steinheim, Deutschland) für 3 Tage
aktiviert.
-
Erzeugung
von Antigen-spezifischen CD4-positiven T-Zellen: 106 PBMCs
pro Well wurden mit 2 × 105 Peptid-gepulsten (5 μg/ml) autologen DCs stimuliert.
Die Zellen wurden in 96-Well-Platten
mit dem T-Zellmedium inkubiert (7 Wells pro Spender und Peptid):
Ergänzt RPMI
1640 in der Gegenwart von 10 ng/ml IL-12 (Promocell, Heidelberg,
Deutschland). Nach 3 bis 4 Tagen Ko-Inkubation bei 37°C wurde frisches
Medium mit 80 U/ml IL-2 (Proleukin, Chiron Corporation, Emeryville,
CA, USA) und 5 ng/ml IL-7 (Promocell) zugegeben. Restimulation mit
autologen PBMCs plus Peptid wurde alle 6 bis 8 Tage durchgeführt.
-
Intrazelluläre IFNγ Färbung: Nach
3 und 4 Stimulationsdurchläufen
wurden die PBMCs aufgetaut, zweimal in X-Vivo 15 Medium gewaschen,
mit 107 Zellen/ml in dem T-Zell-Medium rücksuspendiert
und über Nacht
kultiviert. Am nächsten
Tag wurden die PBMCs, gepulsed mit 5 μg/ml Peptid, mit Effektorzellen
in einem Verhältnis
1:1 für
6 h inkubiert. Golgi-Stop (Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland)
wurde für
die letzten 4 h der Inkubation hinzugefügt.
-
Die
Zellen wurden mit einem Cytofix/Cytoperm Plus kit (Becton Dickinson)
und CD4-FITC-(Immunotools),
IFNγ-PE-
und CD8-PerCP clone SK1-antibodies (Becton Dickinson) analysiert.
Als negative Kontrolle wurden die Zellen aus sieben Wells zusammengeführt und
entweder mit einem irrelevanten Peptid oder ganz ohne Peptid inkubiert.
Stimulation mit PMA/Ionomycin wurde als positive Kontrolle verwendet.
Die Zellen wurden an einem Drei-Farben-Zellanalytik
FACSCalibur (Becton Dickinson) analysiert.
-
Beispiele
-
HLA-Klasse-II-Expression durch RCC
-
Unter
normalen, nicht-inflammatorischen Bedingungen, sollten die HLA-Klasse-II-Moleküle nur durch Zellen
des hämatopoetischen
Systems und des thymischen Epitheliums exprimiert werden (Mach,
B., V. Steimle, E. Martinez-Soria, and W. Reith. 1996. Regulation
of MHC class II genes: lessons from a disease. Annu. Rev. Immunol.
14: 301-331). Die Situation ändert
sich während
einer Entzündung.
HLA-Klasse-II-Expression kann in den meisten Zelltypen und Gewebearten
durch IFNγ (Leib
und Gut-Landmann, S., J. M. Waldburger, M. Krawczyk, L. A. Offen,
T. Suter, A. Fontana, H. Acha-Orbea, and W. Reith. 2004. Mini-review:
Specificity and expression of CIITA, the master regulator of MHC
class II genes. Eur. J. Immunol. 34: 1513-1525) induziert werden.
Da eine RCC-Neuerkrankung oft von entzündlichen Ereignissen einhergeht
(Blag, J. Y., J. F. Rossi, J. Wijdenes, C. Menetrier-Caux, S. Schemann,
S. Negrier, T. Philip, und M. Favrot. 1997. Role of interleukin-6
in the paraneoplastic inflammatory syndrome associated with renal-cell
carcinoma. Int. J. Cancer 72: 424-430; Elsässer- Beile, U., M. Rindsfuser, T. Grussenmeyer,
W. Schultze-Seemann, and U. Wetterauer. 2000. Enhanced expression
of IFN-gamma mRNA in CD4(+) or CD8(+) tumour-infiltrating lymphocytes
compared to peripheral lymphocytes in patients with renal cell cancer.
Br. J. Cancer 83: 637-641), werden Klasse-II-Moleküle tatsächlich in
der Umgebung oder durch die Tumore selber, wie berichtet wurde,
exprimiert.
-
Immunohistochemische Färbung von HLA-Klasse-II-Molekülen
-
Die
Erfinder analysierten die HLA-Klasse-II-Expression von zehn RCC-Proben,
umfassend histologisch klarzellige und papilläre Nierenkarzinome, durch immunohistochemische
Färbung
und fanden heraus, dass alle untersuchten Proben Klasse-II-positive-Tumorzellen
aufwiesen. Wie beispielhaft in 1A erläutert wird,
wurde eine ausgeprägte
Expression von HLA-Klasse-II oftmals in der Umgebung des Tumors
nachgewiesen. In diesem Gebiet beobachteten die Erfinder eine enge
räumliche
Beziehung von HLA-positiven-Tumorzellen mit Tumor-infiltrierenden
Immunzellen, wie durch Visualisierung von CD68-positiven Makrophagen in
Seriengewebsschnitten gezeigt wird (1B).
In dem einen mehr papillären
Aufbau zeigenden RCC waren die HLA-Klasse-II-Moleküle gleichmäßiger durch
den Tumor verteilt (1C, E, G). Der Vergleich von HLA-Klasse-II
und CD68 immunohistochemischen Färbungsmustern
in Seriengewebsschnitten zeigt deutlich, dass zusätzlich zu
den Makrophagen auch Tumorzellen HLA-Klasse-II exprimieren (1C,
D und E. F). Es ist gezeigt worden, dass sowohl IFNγ produzierende
CD4-positiven TH1-Zellen als auch natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
RCC infiltrieren (Cozar, J. M., J. Canton, M. Tallada, A. Concha,
T. Cabrera, F. Garrido, and O. F. Ruiz-Cabello. 2005. Analysis of
NK cells and chemokine receptors in tumor infiltrating CD4 T lymphocytes
in human renal carcinomas. J Immunol. Immunother). Während Klasse-II-positive-Tumorzellen überwiegend
in den äußeren Bereichen
der sezierten Tumore gefunden wurden, könnte man spekulieren, dass
die Leukozyten, die durch den Tumor angezogen werden, IFNγ produzieren,
welches auf die benachbarten malignen Zellen einwirkt. Die abnormale
Expression von HLA-Klasse-II-Molekülen in neoplastischem Gewebe
ist nicht auf RCC beschränkt,
es kann auch bei TCC und CCA nachgewiesen werden. 4 zeigt
die immunohistochemische Färbung
von Probegewebe von menschlichem Adenokarzinom des Darms.
-
Analyse der Expression von IFNγ und Gentranskripten
induziert durch IFNγ
-
Zusätzlich untersuchten
die Erfinder die HLA-Klasse-II-Expression durch vergleichende Genexpressionsanalyse
mit Oligonukleotid-Microarrays. Mit dieser Technik konnten die Erfin der
die HLA-Klasse-II-Gesamtexpression in den sezierten Tumoren unabhängig von
den exprimierenden Zelltypen beurteilen. Die Erfinder analysierten
die differentielle Expression in vier Tumoren, RCC149, RCC180, RCC190
und RCC211 im Vergleich mit einer normalen Referenzniere. In allen
vier Tumoren wurde gefunden, dass die Gene, die HLA-Klasse-II-Moleküle kodieren, überexprimiert
werden (Tab. 2). Ein möglicher
Grund hierfür
kann die induzierte Expression durch IFNγ sein und aus diesem Grund suchten
die Erfinder nach Genen, von denen bekannt ist, dass sie durch Interferone
hochreguliert werden (Kolchanov, N. A., E. V. Ignatieva, E. A. Ananko,
O. A. Podkolodnaya, I. L. Stepanenko, T. I. Merkulova, M. A. Pozdnyakov,
N. L. Podkolodny, A. N. Naumochkin, and A. G. Romashchenko. 2002.
Transcription Regulatory Regions Database (TRRD): its status in
2002. Nucleic Acids Res. 30: 312-317). Interessanterweise wurde
gefunden, dass eine erhebliche Anzahl solcher Gene in einer oder
mehreren Tumorproben überexprimiert
werden. Tab. 2 zeigt Interferoninduzierbare Gene, die, in Übereinstimmung
mit den früheren
Beobachtungen der Erfinder, in allen vier Proben hochreguliert wurden,
(Weinschenk, T., C. Gouttefangeas, M. Schirle, F. Obermayr, S. Walter,
O. Schoor, R. Kurek, W. Loeser, K. H. Bichler, D. Wernet, S. Stevanovic,
and H. G. Rammensee. 2002. Integrated functional genomics approach
for the design of Patient-individual antitumor vaccines. Cancer
Res. 62: 5818-5827). Unter ihnen sind LMP2, LMP7 und MECL1 – Proteine,
die gegen konstitutive Untereinheiten von großen proteolytischen Holoenzymen,
die im Zytosol, dem Proteasom, angesiedelt sind, ausgetauscht sind,
um das Immunoproteasom zu bilden. Der Austausch von normal exprimierten
proteolytischen Untereinheiten des Proteasoms gegen IFNγ-induzierbare
Untereinheiten ist ein Kennzeichenprozess in einer Interferon-reichen
Umgebung. Zusätzlich
wurde IFNγ direkt durch
quantitative Echtzeit (RT) PCR (TaqMan) bestimmt. Die Tumore, die
in der Tab. 2 dargestellt werden, zeigten eine 5- bis 60-fache IFNγ mRNA Überexpression
im Vergleich zu autologen normalen RNA-Proben vom gleichen Spender
(Daten nicht gezeigt). Somit deuten die Ergebnisse der Erfinder
darauf hin, dass IFNγ eine
wichtige Rolle in RCC spielen könnte
und der Grund für
die vorhandene Klasse-II-Expression sein könnte.
-
Tab. 2: mRNA Expression von Interferon-induzierbaren
Genen.
-
Die
Expression in Tumorproben wurde mit autologen normalen Nieren (RCC180,
RCC190) oder vereinten gesunden Nieren (RCC 149, RCC211) verglichen.
Alle Gene zeigten eine "Erhöhung" in dem "change-call" Algorithmus der
GCOS Software für
alle vier Tumore und wurden als Interferon-induzierbar beschrieben.
Gensymbol | Entrez GeneID | Genbezeichnung | -fache Übe RCC 149 | rexpression RCC
180 | Tumor vs.
RCC 190 | normal RCC211 |
HLA-DPA1 | 3113 | major
histocompatibility complex, class II, DP alpha 1 | 3.5 | 3.7 | 4.9 | 13.9 |
HLA-DPB1 | 3115 | major
histocompatibility complex, class II, DP beta 1 | 2.6 | 2.5 | 2.8 | 14.9 |
HLA-DQB1 | 3119 | major
histocompatibility complex, class II, DQ beta 1 | 4.3 | 4.0 | 6.5 | 5.3 |
HLA-DRB1 | 3123 | major
histocompatibility complex, class II, DR beta 1 | 1.2 | 1.9 | 2.8 | 4.3 |
CXCL10 | 3627 | chemokine
(C-X-C motif) ligand 10 | 1.1 | 3.2 | 10.6 | 24.3 |
FCGR1A | 2209 | Fc
fragment of IgG, high affinity Ia, receptor for (CD64) | 6.5 | 2.6 | 12.1 | 29.9 |
IFI16 | 3428 | interferon,
gamma-inducible
protein 16 | 8.6 | 3.0 | 4.3 | 11.3 |
IFI44 | 10561 | interferon-induced
protein 44 | 2.8 | 1.4 | 2.5 | 2.8 |
OAS1 | 4938 | 2',5'-oligoadenylate synthetase
1, 40/46kDa | 3.5 | 2.3 | 2.6 | 5.3 |
PSMB8 | 5696 | proteasome
subunit, beta type, 8 (LMP7) | 2.6 | 4.3 | 6.1 | 6.5 |
PSMB9 | 5698 | proteasome
subunit, beta type, 9 (LMP2) | 4.3 | 7.5 | 6.5 | 16.0 |
PSMB10 | 5699 | proteasome
subunit, beta type, 10 (MECL1) | 3.2 | 2.5 | 5.3 | 13.0 |
SP100 | 6672 | nuclear
antigen Sp 100 | 4.0 | 1.1 | 1.5 | 2.8 |
TAP1 | 6890 | transporter
1, ATP-binding cassette, sub-family B (MDR/TAP) | 2.5 | 2.8 | 6.5 | 8.0 |
VCAM1 | 7412 | vascular
cell adhesion 5.7 5.3 3.2 12.1 molecule 1 | 5.7 | 5.3 | 3.2 | 12.1 |
-
Aus Krebsgewebe isolierte HLA-DR-Liganden
-
Nach
den öffentlich
zugänglichen
Daten wurden durch HLA-Klasse-II-Moleküle gebundene Peptide, die in
soliden Tumorgeweben exprimiert werden, bisher noch nicht von Anderen
isoliert oder identifiziert. Die Erfinder analysierten zehn verschiedene
RCC, drei CCA und ein TCC und waren in der Lage, aus allen Proben HLA-DR-Liganden
zu isolieren, insgesamt beläuft
sich die Zahl auf 453 Peptide (Daten nicht gezeigt). Die Peptidsequenzen
wurden durch Kopplung von chromatographischer Trennung und tandemmassenspektrometrischer
Analyse (LC-MS/MS), wie zuvor beschrieben (Weinschenk, T., C. Gouttefangeas,
M. Schirle, F. Obermayr, S. Walter, O. Schoor, R. Kurek, W. Loeser,
K. H. Bichler, D. Wernet, S. Stevanovic, and H. G. Rammensee. 2002.
Integrated functional genomics approach for the design of Patient-individual
antitumor vaccines. Cancer Res. 62: 5818-582; Schirle M, Keilholz
W, Weber B, Gouttefangeas C, Dumrese T, Becker HD, Stevanovic S,
Rammensee HG. Identification of tumor-associated MHC class I ligands
by a novel T-cell-independent approach. Eur J Immunol. 2000; 30(8):
2216-25) bestimmt. Ein Beispiel für die de novo Sequenzierung
von Peptiden durch LC-MS/MS ist in den 5a und 5b angegeben.
Die abgeleiteten primären
Aminosäuresequenzen
der annotierten Kollisionsfragmente in 5a und 5b sind
in Tab. 5 eingeschlossen. Die Tumorproben unterschieden sich in
ihren HLA-Gentypen, in Gewicht und der Gesamtzahl der identifizierten HLA-Liganden.
Tab. 3 zeigt eine repräsentative
Liste von Peptiden und entsprechenden Quellproteinen, die aus einer
einzelnen Tumorprobe, RCC190, identifiziert wurden. Die Peptide
wurden, wie zuvor beschrieben, aus HLA-Klasse-II-Molekülen von Zellen isoliert (Dengjel,
J., P. Decker, O. Schoor, F. Altenberend, T. Weinschenk, H. G. Rammensee,
and S. Stevanovic. 2004. Identification of a naturally processed
cyclin D1 T-helper epitope by a novel combination of HLA class II
targeting and differential mass spectrometry. Eur. J. Immunol. 34:
3644-3651).
-
Tab. 3: Beispielliste der aus RCC190 isolierten
HLA-DR-Liganden.
-
Gezeigt
werden die Kernsequenzen der aus RCC 190 isolierten HLA-DR-Liganden
(HLA-DRB1·11, DRB1·15, DRB3,
DRB5).
Gensymbol | Entrez | Peptidsequenz (SEQ ID
No.) | Genbezeichnung |
| GeneID | | |
ACTG1 | 71 | WISKQEYDESGPSIVHRKCF
(SEQ ID No. 50) | actin,
gamma 1 propeptide |
ALB | 213 | LKKYLYEIARRHP
(SEQ ID No. 51) | albumin
precursor |
ALB | 213 | TLVEVSRNLGKVG
(SEQ ID No. 52) | albumin
precursor |
ALB | 213 | TPTLVEVSRNLGKVGS
(SEQ ID No. 53) | albumin
precursor |
APOA2 | 336 | EKSKEQLTPLIKKAGTELVNF
(SEQ ID No. 54) | apolipoprotein
A-II precursor |
APOB | 338 | YPKSLHMYANRLLDHR
(SEQ ID No. 55) | apolipoprotein
B precursor |
C1R | 715 | EPYYKMQTRAGSRE
(SEQ ID No. 56) | complement
component 1, r subcomponent |
C4B | 721 | APPSGGPGFLSIERPDSRPP
(SEQ ID No. 57) | complement
component 4B proprotein |
C4BPA | 722 | FGPIYNYKDTIVFK
(SEQ ID No. 58) | complement
component 4 binding protein, alpha |
CALR | 811 | SPDPSIYAYDNF
(SEQ ID No. 59) | calreticulin
precursor |
CALR | 811 | EPPVIQNPEYKGEWKPRQIDNPD (SEQ
ID No. 60) | calreticulin
precursor |
CFL1 | 1072 | GVIKVFNDMKVRK
(SEQ ID No. 61) | cofilin
1 (non-muscle) |
CPE | 1363 | APGYLAITKKVAVPY
(SEQ ID No. 62) | carboxypeptidase
E precursor |
FCGBP | 8857 | ASVDLKNTGREEFLTA
(SEQ ID No. 63) | Fc
fragment of IgG binding protein |
FCN1 | 2219 | GNHQFAKYKSFKVADE
(SEQ ID No. 64) | ficolin
1 precursor |
FTL | 2512 | VSHFFRELAEEKREG
(SEQ ID No. 65) | ferritin,
light polypeptide |
FTL | 2512 | TPDAMKAAMALEKK
(SEQ ID No. 66) | ferritin,
light polypeptide |
GAPD | 2597 | FVMGVNHEKYDN
(SEQ ID No. 67) | glyceraldehyde-3-phosphate
dehydrogenase |
GAPD | 2597 | TGVFTTMEKAGAH
(SEQ ID No. 68) | glyceraldehyde-3-phosphate
dehydrogenase |
GAPD | 2597 | ISWYDNEFGYSNRVVDLMAHMASKE
(SEQ ID No. 69) | glyceraldehyde-3-phosphate
dehydrogenase |
HIST1H1C | 3006 | GTGASGSFKLNKKAASGEAKPK (SEQ
ID No. 70) | H1
histone family, member 2 |
HLA-DQB1 | 3119 | DVGVYRAVTPQGRPD
(SEQ ID No. 71) | major
histocompatibility complex, class II, DQ beta 1 precursor |
HLA-DRB1 | 3123 | DVGEFRAVTELGRPD
(SEQ ID No. 72) | major
histocompatibility complex, class II, DR beta 1 precursor |
IGFBP3 | 3486 | HPLHSKIIIIKKGHAK
(SEQ ID No. 73) | insulin-like
growth factor binding protein 3 |
KNG1 | 3827 | DKDLFKAVDAALKK
(SEQ ID No. 74) | kininogen
1 |
NPC2 | 10577 | KDKTYSYLNKLPVK
(SEQ ID No. 75) | Niemann-Pick
disease, type C2 precursor |
S100A8 | 6279 | VIKMGVAAHKKSHEESHKE
(SEQ ID No. 76) | 5100
calcium-binding protein A8 |
SERPINA1 | 5265 | MIEQNTKSPLFMGKVVNPTQK
(SEQ ID No. 77) | serine
(or cysteine) proteinase inhibitor, clade A (alpha-1 antiproteinase, antitrypsin),
member 1 |
SOD1 | 6647 | GPHFNPLSRKHGGPK
(SEQ ID No. 78) | superoxide
dismutase 1, soluble |
TF | 7018 | DPQTFYYAVAVVKKDS
(SEQ ID No. 79) | transferrin |
-
Es
gab eine Korrelation zwischen dem Tumorgewicht und der Anzahl der
identifizierten HLA-Liganden. Die Quellproteine der Peptide konnten
in zwei Gruppen unterteilt werden. Einerseits wurden Liganden gefunden,
die durch Leukozyten präsentiert
werden sollten, solche wie Peptide der Komplement-Komponenten, zum Beispiel
C3, C4A, C4-bindendes Protein Alpha und andere Proteine, die mit
spezifischen Funktionen der Zellen des Immunsystems verbunden sind,
wie zum Beispiel CD14 und das Fc-Fragment des IgG-Bindeproteins. Andererseits
waren die Erfinder in der Lage, die Natur und die Charakteristika
von bisher unbekannten Peptiden, die durch Tumorzellen von überexprimierten
TAAs präsentiert
werden, offenzulegen, zum Beispiel Vimentin, Matrix Metalloproteinase
7, eukaryotischer Translation Elongation Factor 1 alpha 1 und Nicotinamide N-methyltransferase.
Diese Beobachtung stimmt mit den immunohistochemischen Daten (1 und 4) überein und
zeigt, dass HLA-Klasse-II
positive Tumorzellen und infiltrierende Leukozyten in den analysierten Proben
vorhanden waren und dass die eluierten Peptide von Antigenen abstammen,
die in diesen verschiedenen Zelltypen überexprimiert werden.
-
Um
die Peptide der TAAs zu identifizieren, verglichen die Erfinder
die Quellproteine für
die einzelnen Liganden mit überexprimierten
Genen, detektiert durch Microarray-Analyse der Tumore (Weinschenk,
T., C. Gouttefangeas, M. Schirle, F. Obermayr, S. Walter, O. Schoor,
R. Kurek, W. Loeser, K. H. Bichler, D. Wernet, S. Stevanovic, and
H. G. Rammensee. 2002. Integrated functional genomics approach for
the design of Patient-individual antitumor vaccines. Cancer Res.
62: 5818-5827; Krüger,
T., O. Schoor, C. Lemmel, B. Kraemer, C. Reichle, J. Dengjel, T.
Weinschenk, M. Müller,
J. Hennenlotter, A. Stenzl, H. G. Rammensee, and S. Stevanovic.
2004. Lessons to be learned from primary renal cell carcinomas:
novel tumor antigens and HLA ligands for immunotherapy. Cancer Immunol.
Immunother). Die Erfinder identifizierten ein Peptid des Insulin-like Growth
Factor Binding Proteins 3, IGFBP3166-181 bei
RCC190. Zusätzlich
wurden zwei Varianten dieses Peptides, IGFBP3169-181 und
IGFBP3169-184, welche dasselbe Kernsequenzmotiv
enthalten, das sowohl nötig
als auch ausreichend ist, die Bindung an HLA-DRB1·0101 zu
ermöglichen
(zur Referenz, siehe Tab. 1), bei TCC 108 gefunden. Aus demselben
Tumor konnte ein Peptid der Matrix Metalloproteinase 7, MMP7247-262 isoliert werden (Tab. 1). Auf dem
mRNA-Level war MMP7 in 13 und IGFBP3 in 22 der 23 analysierten RCC überexprimiert (Daten
nicht gezeigt). Insgesamt wurden aus den anfänglich 453 identifizierten
Peptidsequenzen (nicht gezeigt) die zugrunde liegenden Antigene
für 49
Peptide (SEQ ID Nos. 1-49) entweder durch die Experimente der Erfinder (Daten
in diesem Dokument enthalten) oder durch Andere als tumorassoziiert
identifiziert, (Miyamoto, S., K. Yano, S. Sugimoto, G. Ishii, T.
Hasebe, Y. Endoh, K. Kodama, M. Goya, T. Chiba, and A. Ochiai. 2004.
Matrix metalloproteinase-7 facilitates insulin-like growth factor
bioavailability through its proteinase activity on insulin-like
growth factor binding Protein 3. Cancer Res. 64: 665-671; Sumi,
T., T. Nakatani, H. Yoshida, Y. Hyun, T. Yasui, Y. Matsumoto, E.
Nakagawa, K. Sugimura, H. Kawashima, and O. Ishiko. 2003. Expression of
matrix metalloproteinases 7 and 2 in human renal cell carcinoma.
Oncol. Rep. 10: 567-570; Cheung, C. W., D. A. Vesey, D. L. Nicol,
and D. W. Johnson. 2004. The roles of IGF-I and IGFBP-3 in the regulation
of proximal tubule, and renal cell carcinoma cell proliferation.
Kidney Int. 65: 1272-1279; Hao, X., B. Sun, L. Hu, H. Lahdesmaki,
V. Dunmire, Y. Feng, S. W. Zhang, H. Wang, C. Wu, H. Wang, G. N.
Fuller, W. F. Symmans, I. Shmulevich, and W. Zhang. 2004. Differential
gene and protein expression in primary breast malignancies and their lymph
node metastases as revealed by combined cDNA microarray and tissue
microarray analysis. Cancer 100: 1110-1122; Helmke, B. M., M. Polychronidis,
A. Benner, M. Thome, J. Arribas, and M. Deichmann. 2004. Melanoma
metastasis is associated with enhanced expression of the syntenin
gene. Oncol. Rep. 12: 221-228; Hofmann, H. S., G. Hansen, G. Richter,
C. Taege, A. Simm, R. E. Silber, and S. Burdach. 2005. Matrix metalloproteinase-12 expression correlates
with local recurrence and metastatic disease in non-small cell lung
cancer patients. Clin. Cancer Res. 11: 1086-1092; Kamai, T., T.
Yamanishi, H. Shirataki, K. Takagi, H. Asami, Y. Ito, and K. Yoshida.
2004. Overexpression of RhoA, Rac1, and Cdc42 GTPases is associated
with progression in testicular cancer. Clin. Cancer Res. 10: 4799-4805;
Koninger, J., N. A. Giese, F. F. di Mola, P. Berberat, T. Giese,
I. Esposito, M. G. Bachem, M. W. Buchler, and H. Friess. 2004. Overexpressed
decorin in pancreatic cancer: potential tumor growth inhibition
and attenuation of chemotherapeutic action. Clin. Cancer Res. 10: 4776-4783;
Mori, M., H. Shimada, Y. Gunji, H. Matsubara, H. Hayashi, Y. Nimura,
M. Kato, M. Takiguchi, T. Ochiai, and N. Seki. 2004. S100A11 gene
identified by in-house cDNA microarray as an accurate predictor
of lymph node metastases of gastric cancer. Oncol. Rep. 11: 1287-1293;
Nagler, D. K., S. Kruger, A. Kellner, E. Ziomek, R. Menard, P. Buhtz,
M. Krams, A. Roessner, and U. Kellner. 2004. Up-regulation of cathepsin
X in prostate cancer and prostatic intraepithelial neoplasia. Prostate
60: 109-119; Nanda, A., P. Buckhaults, S. Seaman, N. Agrawal, P.
Boutin, S. Shankara, M. Nacht, B. Teicher, J. Stampfl, S. Singh,
B. Vogelstein, K. W. Kinzler, and C. B. St. 2004. Identification
of a binding partner for the endothelial cell surface proteins TEM7
and TEM7R. Cancer Res. 64: 8507-8511; Patel, I. S., P. Madan, S.
Getsios, M. A. Bertrand, and C. D. MacCalman. 2003. Cadherin switching
in ovar ian cancer Progression. Int. J. Cancer 106: 172-177; Santelli,
G., D. Califano, G. Chiappetta, M. T. Vento, P. C. Bartoli, F. Zullo,
F. Trapasso, G. Viglietto, and A. Fusco. 1999. Thymosin beta-10
gene overexpression is a general event in human carcinogenesis.
Am. J. Pathol. 155: 799-804; Schneider, D., J. Kleeff, P. O. Berberat,
Z. Zhu, M. Korc, H. Friess, and M. W. Buchler. 2002. Induction and
expression of betaig-h3 in pancreatic cancer cells. Biochim. Biophys.
Acta 1588: 1-6; Welsh, J. B., L. M. Sapinoso, S. G. Kern, D. A.
Brown, T. Liu, A. R. Hauskin, R. L. Ward, N. J. Hawkins, D. I. Quinn,
P. J. Russell, R. L. Sutherland, S. N. Breit, C. A. Moskaluk, H.
F. Frierson, Jr., and G. M. Hampton. 2003. Large-scale delineation
of secreted Protein biomarkers overexpressed in cancer tissue and
serum. Proc. Natl. Acad. Sci. U. S. A 100: 3410-3415; Xie, D., J.
S. Sham, W. F. Zeng, L. H. Che, M. Zhang, H. X. Wu, H. L. Lin, J.
M. Wen, S. H. Lau, L. Hu, and X. Y. Guan. 2005. Oncogenic role of
clusterin overexpression in multistage colorectal tumorigenesis
and Progression. World J. Gastroenterol. 11: 3285-3289). Beispielhafte
Analyse des immunstimulierenden Potentials der Peptide, die an gewöhnliche
HLA-DR-Allele binden, zeigt die Existenz von Antigen-spezifischen
CD4-positiven T-Zellen
gegen IGFBP3169-181 and MMP7247-262:
Promiskuitive
Bindung der beispielhaften SEQ ID No. 1 an verschiedene HLA-DR-Allele
kann durch verschiedene unabhängige
Methoden gezeigt werden: Liganden von bestimmten MHC/HLA-Molekülen tragen
an bestimmten Positionen ihrer Primärsequenz chemisch verwandte
Aminosäuren,
was eine Definition eines Peptidmotives für jedes MHC/HLA-Allel ermöglicht (Falk
K, Rotzschke O, Stevanovic S, Jung G, Rammensee HG. Allele-specific
motifs revealed by sequencing of self-peptides eluted from MHC molecules.
Nature. 1991; 351(6324): 290-6). SYFPEITHI benutzt Motivmatrizen,
die von verfeinerten Motiven abgeleitet sind und exklusiv auf natürlicher
Ligandenanalyse durch Edmanabbau und Tandemmassenspektroskopie basieren.
Diese Matrizen erlauben die Vorhersage von Peptiden einer gegebenen
Proteinsequenz, die auf MHC-Klasse-I oder Klasse-II-Molekülen präsentiert
werden (Rotzschke O, Falk K, Stevanovic S, Jung G, Walden P, Rammensee HG.
Exact prediction of a natural T-cell epitope. Eur J Immunol. 1991;
21(11): 2891-4).
-
Durch
die Anwendung der Vorhersageprinzipien des SYFPEITHI Algorithmus
(Rammensee, H. G., J. Bachmann, and S. Stevanovic. 1997. MHC Ligands
and Peptide Motifs. Springer-Verlag,
Heidelberg, Germany; Rammensee H, Bachmann J, Emmerich NP, Bachor
OA, Stevanovic S. SYFPEITHI: database for MHC ligands and Peptide
motifs. Immunogenetics. 1999; 50(3-4): 213-9) an die oben genannte
beispielhafte Peptidsequenz (SEQ ID No. 1) wur de die Bindung der
SEQ ID No. 1 an verschiedene verbreitete HLA-DR-Allele (siehe Tab.
7) gerankt. Der Algorithmus wurde erfolgreich verwendet, um Klasse-I
und Klasse-II-Epitope von verschiedenen Antigenen, z. B. des menschlichen
TAA TRP2 (Vorhersage eines HLA-Klasse-I-Liganden)
(34) und SSX2 (Vorhersage eines HLA-Klasse-II-Liganden) (Neumann
F, Wagner C, Stevanovic S, Kubuschok B, Schormann C, Mischo A, Ertan
K, Schmidt W, Pfreundschuh M. Identification of an HLA-DR-restricted
peptide epitope with a promiscuous binding pattern derived from
the cancer testis antigen HOM-MEL-40/SSX2. Int J Cancer. 2004; 112(4):
661-8) vorherzusagen. Der Grenzwert für eine signifikante Bindung
wurde basierend auf der Analyse von Bindungswerten für zuvor
veröffentlichte
promiskuitiv bindende HLA-DR Peptidliganden auf 18 oder höher definiert.
Promiskuitives Binden ist definiert als Bindung eines Peptides mit
einer guten Bindungsstärke,
wie sie durch einen Wert von 18 oder höher an zwei oder mehrere verschiedene
HLA-DR-Allele in dem SYFPEITHI Test andeutet. Die am weitesten verbreiteten
HLA-DR-Allele sind in Tab. 7 dargestellt. Die Loci der HLA-A und HLA-DR sind
in einem Kopplungsungleichgewicht (linkage disequilibrium), was
zu Kombinationen von HLA-A2 und spezifischen HLA-DRs führt, die
im Vergleich zu anderen bevorzugt werden. Die HLA-DR Gentypen der
Quelltumoren wurden analysiert und in beiden Fällen als HLA-DRB1·11 und
DRB1·15 bestätigt. Die
bevorzugten Ankeraminosäurereste
für die
am weitesten verbreiteten HLA-Klasse-II-Allele (DRB1·0101,
DRB1·0301,
DRB1·0401,
DRB1·0701,
DRB1·1101,
und DRB1·1501)
sind in Tab. 4 dargestellt. Zum Beispiel bindet das HLA-Klasse-II-Allei
DRB1·0301
in seiner Bindungsfurche bevorzugt Peptide, die über spezifische Aminosäurereste
in den Positionen 1, 4, 6 und 9 von dem N- zu dem C-terminalen Ende
der Kernsequenz eines jeden gegebenen Peptides verfügen. Spezifisch
zeigt DRB1·0301
eine gute Bindung, wenn die Kernsequenz eines Peptides sowohl einen
Glutamatrest (D) an Position 4 als auch entweder L, I, F, M oder
V an Position 1, als auch entweder K, R, E, Q oder N an Position
6, als auch entweder Y, L oder F an Position 9 trägt.
-
Tab. 4: Peptidmotive von verbreiteten
HLA-DR-Allelen.
-
Gezeigt
werden die Ankeraminosäuren
im Einbuchstabencode an den entsprechenden Bindungstaschen.
-
Die
Ergebnisse der in silico Analyse basierend auf den Computeralgorithmen
für die
Vorhersage von Wechselwirkungen zwischen HLA-Molekülen und
Peptidsequenzen, bereitgestellt durch www.syfpeithi.de, deuten an,
dass das Peptid MMP7247-262 SEQ ID No. 1
promiskuitiv an verschiedene HLA-DR-Allele bindet. Gemäß den Ergebnissen
der Vorhersageanalyse er hält
das Peptid mit der SEQ ID No. 1 eine hohe Bindungswertung für die Wechselwirkung
mit DRB1·1101,
DRB1·1501,
DRB1·0401,
DRB1·0301
und DRB1·0101
(Tab. 7). Die in diesem Test auf Wechselwirkungen zwischen der Aminosäuresequenz
des Peptides und der Bindungsstärke
untersuchten HLA-DR-Allele decken mindestens 69,6% der HLA-A2 positiven
kaukasischen Bevölkerung
ab (Mori M, Beatty PG, Graves M, Boucher KM, Milford EL. HLA gene
and haplotype frequencies in the North American population: the
National Marrow Donor Program Donor Registry. Transplantation. 1997;
64(7): 1017-27). Im Moment stehen keine Daten zur Häufigkeit
von HLA-DR15 zur Verfügung,
das Allel wurde für
die Berechnung der Abdeckung HLA-A2 der positiven kaukasischen Bevölkerung
nicht in Betracht gezogen. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass
die Abdeckung der Bevölkerung
durch SEQ ID No. 1 sogar höher
als 69,6% ist, was darauf hin deutet, dass das Peptid eine herausragende
Perspektive als Kandidat für
die Entwicklung von pharmazeutischen Abmischungen für die Mehrzahl
der Krebspatienten hat.
-
Jedoch
führt die
Anwendung von Vorhersagealgorithmen nur dann zu schlüssigen Ergebnissen,
wenn die Ergebnisse der in silico Analysen mit experimentellen Beweisen
für die
promiskuitive Bindung kombiniert werden, da es zuvor von Anderen
gezeigt wurde, denen es nicht gelang, eine Immunantwort, die von
einer Peptidsequenz ausgelöst
wurde, welche als guter Binder vorhergesagt wurde, zu zeigen (Bohm
CM, Hauski ML, Stefanovic S, Rammensee HG, Stein H, Taylor-Papadimitriou
J, Riecken EO, Hanski C. Identification of HLA-A2-restricted epitopes
of the tumor-associated antigen MUC2 recognized by human cytotoxic
T-cells. Int J Cancer.
1998; 75(5): 688-93). Die Vorhersagen von Artifakten, wie in dem
eben genannten Fall, kann prinzipiell nicht ausgeschlossen werden,
da der Algorithmus, der für
die Vorhersage verwendet wird, nicht in Betracht zieht, dass eine
Peptidsequenz nicht unbedingt in einer in vivo Situation generiert
wird (in lebenden Zellen). Experimentelle Bestätigung kann durch das Sammeln
von in vitro Daten aus biologischen Tests, z. B. durch Nachweis
des Vorhandenseins oder des Fehlens von Immunogenität eines
Peptides, erhalten werden. Daher wurde die experimentelle Bestätigung für die promiskuitive
Bindung der SEQ ID No. 1 durch das Sammeln solcher in vitro Daten
erhalten. Um die Peptide auf ihre immunostimulatorische Kapazität durch
in vitro T-Zell-Priming Experimente zu testen, wurden die kürzesten
Varianten ("Kernsequenz") der IGFBP3 Peptide, IGFBP3169-181 und des MMP7 Peptids, MMP7247-262, benutzt.
-
Um
Antigen-spezifische CD4-positive T-Zellen zu generieren und die
Peptide auf promiskuitives Binden zu testen, wurden die PBMCs von
4 gesunden Spender mit unterschiedlichen HLA-DR-Allelen (2),
ein von ihnen trägt
RB1·1101,
mit Peptid-gepulsten autologen DCs stimuliert. Zusätzlich wurde
das Peptid CCND1198-212, von dem bekannt
ist, dass es ein T-Zell-Epitop ist, als positive Kontrolle verwendet
(Dengjel, J., P. Decker, O. Schoor, F. Altenberend, T. Weinschenk,
H. G. Rammensee, and S. Stevanovic. 2004. Identification of a naturally
processed cyclin D1 T-helper epitope by a novel combination of HLA
class 11 targeting and differential mass spectrometry. Eur. J. Immunol.
34: 3644-3651). Als Auswertungssysteme für die Generation von Antigen-spezifischen
CD4-positiven T-Zellen wurden die IFNγ Werte mittels Flusszytometrie
bestimmt. Die T-Zellen wurden nach der dritten und vierten wöchentlichen
Stimulation durch intrazelluläre
IFNγ Färbung plus CD4-FITC
und CD8-PerCP Färbung
analysiert, um den Prozentsatz der IFNγ-produzierenden Zellen in spezifischen
T-Zell-Subpopulationen zu bestimmen. In allen Experimenten wurden
Stimulationen mit einem irrelevanten Peptid und ohne Peptid als
negative Kontrollen durchgeführt.
Die IFNγ Antwort
wurde als positiv betrachtet, wenn der Prozentsatz der IFNγ-produzierenden
CD4-positiven T-Zellen im Vergleich mit den Negativkontrollen zweifach
höher war
(Horton, H., N. Russell, E. Moore, I. Frank, R. Baydo, C. Havenar-Daughton,
D. Lee, M. Deers, M. Hudgens, K. Weinhold, and M. J. Mc Elrath.
2004. Correlation between interferon-gamma secretion and cytotoxicity,
in virus-specific memory T-cells. J. infect. Dis. 190: 1692-1696).
-
In
drei der vier Spender waren die Erfinder in der Lage, spezifische
CD4-positive T-Zellen für
beide Peptide zu erzeugen (2). In Spender
4 konnte keine T-Zellantwort nach irgendeiner Stimulation beobachtet
werden. In Spender 1 wurden 0,05% bis 0,1% (3) IFNγ-produzierender CD4-positiver
T-Zellen in allen sieben Stimulationsversuchen nach der dritten
Stimulation mit dem Peptid IGFBP3169-181 gefunden.
Diese T-Zellen konnten in den meisten Fällen durch eine weitere Stimulationsrunde
auf 0,09% bis 0,13% vermehrt werden. IFNγ-produzierende CD4-positive T-Zellen
spezifisch für
das Peptid IGFBP3169-181 wurden auch in Spender
2 und Spender 3 mit maximalen Frequenzen von 0,05% und 0,07% IFNγ-produzierender CD4-positiver
T-Zellen beobachtet.
-
Spender
1, 2 und 3 zeigten auch CD4+ T-Zellen, die
reaktiv auf das Peptid MMP7247-262 sind.
Die größte Häufigkeit
von IFNγ-produzierenden
CD4-positiven T-Zellen, spezifischen für das MMP7 Peptid, wurden in Spender
1 und 2 gefunden. Spender 1, 2 und 3 zeigten IFNγ Antworten auf das Peptid CCND1198-212, das bereits als ein MHC-Klasse-II
T-Zell-Epitop be schrieben wurde (Dengjel, J., P. Decker, O. Schoor,
F. Altenberend, T. Weinschenk, H. G. Rammensee, and S. Stevanovic.
2004. Identification of a naturally processed cyclin D1 T-helper epitope by
a novel combination of HLA class II targeting and differential mass
spectrometry. Eur. J. Immunol. 34: 3644-3651).
-
Somit
sind die Peptide aus IGFBP3, MMP7 und CCND1 promiskuitive HLA-Klasse-II-Binder, die in der Lage
sind, CD4-positive T-Zellantworten in drei von vier gesunden Spendern
mit unterschiedlichen HLA-DR-Allelen auszulösen. Wenn die HLA-Allele der
zwei Tumorpatienten, von denen die IGFBP3 und MMP7 Peptide erhalten
wurden, mit denen der (von) vier gesunden Spender verglichen wird,
wird es deutlich, dass die Peptide durch HLA-DRB1·01, HLA-DRB1·04 und
HLA-DRB1·11
präsentiert
werden. Alle drei genannten HLA-DR-Allotypen tragen einen Glycinaminosäurerest
an Position 86 und einen Aspartamsäurerest an Position 57 ihrer
(3 Ketten (siehe www.anthonynolan.com/HIG). Deshalb besitzen sie
sehr ähnliche
Bindungseigenschaften in ihren Bindungstaschen P1 und P9 (Rammensee,
H. G., J. Bachmann, and S. Stevanovic. 1997. MHC Ligands and Peptide
Motifs. Springer-Verlag,
Heidelberg, Germany). Für
das Peptid CCND1198-212 ist bekannt, dass
ein T-Zell-Epitop
durch HLA-DRB1·0401
und HLA-DRB1·0408
präsentiert
wird (Dengjel, J., P. Decker, O. Schoor, F. Altenberend, T. Weinschenk,
H. G. Rammensee, and S. Stevanovic. 2004. Identification of a naturally
processed cyclin D1 T-helper epitope by a novel combination of HLA
class II targeting and differential mass spectrometry. Eur. J. Immunol.
34: 3644-3651), dies ist weiterhin gültig. Spender 4 trägt HLA-DRB1·0318 und
HLA-DRB1·1401,
Allele mit Peptidmotiven, die sich in ihrer primären Aminosäuresequenz von den beta-Ketten
der oben Beschriebenen unterscheiden. Dies könnte erklären, warum es nicht möglich war,
bei diesem Spender eine T-Zellantwort gegen diese beiden Peptide
auszulösen.
-
Interessanterweise
wurden in zwei Spender IFNγ-produzierende
CD8-positive Killer-T-Zellen
nach Stimulationen mit den drei Peptiden gefunden, dies gilt besonders
für den
Spender 3, aber in geringerem Ausmaß auch für den Spender 1 (Daten nicht
gezeigt). Tab.
5:
| Masse | |
Fragment | [M+H]+ | Aminosäuresequenz |
b2 | 216,1 | SQ |
y4 | 447,3 | GKRS |
y6 | 723,4 | LYGKRS |
y7 | 851,5 | KLYGKRS |
y8 | 979,6 | QKLYGKRS |
y9 | 1092,6 | IQKLYGKRS |
y10 | 1149,7 | GIQKLYGKRS |
yll | 1277,8 | KGIQKLYGKRS |
y 12 | 1390,8 | IKGIQKLYGKRS |
y13 | 1505,9 | DIKGIQKLYGKRS |
y14 | 1620,9 | DDIKGIQKLYGKRS |
R | 129,1 | immonium
R |
Tab. 6:
HLA-Typisierung | Häufigkeit |
| HLA- | |
HLA-A | DR | [%] |
2 | 1 | 8.8 |
2 | 2 | 14.9 |
2 | 3 | 6.1 |
2 | 4 | 21.3 |
2 | 5 | 1.2 |
2 | 6 | 15.2 |
2 | 7 | 13.0 |
2 | 8 | 4.2 |
2 | 9 | 1.2 |
2 | 10 | 1.4 |
2 | 11 | 8.7 |
2 | 12 | 2.6 |
2 | n.a. | 1.4 |
-
Tab. 6: Häufigkeit der Haplotypisierung
der kaukasischen nordamerikanischen Bevölkerung.
-
Gezeigt
ist die serologische Haplotypisierung. "n.a." steht
für nicht
bestimmt.
-
Tab. 7: Bindungswerte von SEQ ID No. 1
an verbreitete HLA-DR-Allele
-
Gezeigt
werden die Bindungswerte für
die SEQ ID No. 1 und SEQ ID Nr. 25 SYFPEITHI für die am weitesten verbreiteten
HLA-DRB1 Allele in kaukasischen Bevölkerungen. Die Häufigkeit
der korrespondierenden serologischen Haplotypen der HLA-A2 positiven
Kaukasier sind in Klammern angegeben. Die Bindung der Peptide an
HLA-Klasse-II-Moleküle
wird als ausreichend gut angesehen, wenn Bindungsstärke gleich
oder größer 18 ist.
Antigen | DRB1·Allele | | | |
| 0101
(8.8%) | 0301
(6.1%) | 0401 (21.3%) | 0701
(13.0 %) | 1101
(8.7%) | 1501 (n.a.%) |
SEQ
ID No. 1 | 35 | 18 | 20 | 14 | 26 | 20 |
SEQ ID No. |
25 | 28 | 28 | 20 | 18 | 26 | 18 |
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-