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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Antikörperreinigung
in der biotechnologischen Herstellung. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen neuartigen Prozess zur Reinigung von einem derartigen
Antikörper
zu beschreiben.
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Die
Chromatographie an Protein A ist in der industriellen Herstellung
von Antikörpern
weit verbreitet, da sie eine nahezu vollständige Reinigung von Antikörpern, die üblicherweise
IgG-Antikörper
sind, in einem einzigen Schritt aus Überständen von Zellkulturen gestattet.
Die Protein A Affinitätssäulen unterliegen
zwangsläufig
in gewissem Maße
einem Verlust des Liganden von der Säule nach wiederholten Läufen. Teilweise
kann dies zurückgeführt werden
auf die proteolytische Abspaltung von Protein A von der Säule; in
der industriellen Herstellung von Antikörpern für pharmazeutische Anwendungen
sollten keine Protease-Inhibitor-Cocktails
aus regulativen Beweggründen
hinzugefügt
werden. Unglücklicherweise
behalten das verunreinigende Protein A oder das Protein A-Fragment
ihre Affinität
für IgG
und sind schwierig aus dem gereinigten Antikörper aufgrund anhaltender Komplexbildung
zu entfernen, Die Entfernung ist allerdings zwingend erforderlich,
da Protein A, welches ein Bakterienprotein ist, eine unerwünschte Immunreaktion
auslösen
wird; ferner ist für
Modellkomplexe, die durch Hinzufügen
von Protein A zu monomerem IgG gebildet wurden, berichtet worden,
dass sie Fc-Rezeptor-tragende Leukozyten und das Komplementsystem
aktivieren, um Oxidantien und Anaphylatoxin-Aktivität in vitro
zu erzeugen (Balint et al., Cancer Res. 44, 734, 1984).
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Die
Kommerzialisierung von rekombinanten Protein A-Spezies, wie in der
US-Patentschrift Nr. 6,399,750 dargelegt,
wobei die rekombinante Spezies über
eine einzelne Thioester-Bindung mit der Säulenmatrix verbunden ist, ermöglichte
Protein A-Säulen
mit höheren
Kapazitäten.
Als ein begleitender Nachteil von solchen rekombinanten Protein
A-Matrizen ist die Verlustfrequenz dabei oft im Gegensatz zu vielen
traditionell, über
mehrfache Punkte verbundene natürliche
Protein A-Matrizen, die durch CNBr-Kopplung erhalten werden, drastisch
erhöht.
Die Beseitigung der Protein A-Kontamination sollte demzufolge ohne
begleitende Entfernung von komplexiertem IgG ablaufen.
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Balint
et al. (ibidem) haben dargestellt, dass solche IgG-Protein Komplexe
von nicht komplexiertem IgG durch Gelfiltration abgetrennt werden
können.
Ein niedriger Durchsatz und Einbußen in der Antikörper-Ausbeute sind die
Nachteile dieser Methode.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,983,722 lehrt
die selektive Abtrennung von verunreinigendem Protein A auf Protein
A-gereinigten Antikörper-Präparationen
durch Absorbieren der Mischung an ein Ionenaustauschermaterial und
das Trennen beider Komponenten durch nacheinander erfolgendes Eluieren
von den Antikörpern und
von Protein A unter Bedingungen steigender Ionenstärke. Dieses
Auftrennungsverfahren ist äußerst abhängig von
dem pI des Antikörpers,
welcher spezifisch und hochvariabel für einen vorgegebenen Antikörper ist.
Ferner ist der Durchsatz durch die Steilheit von dem Salzgradienten,
der für
das Erreichen der Abtrennung benötigt
wird, eingeschränkt.
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Jiskoot
et al. (Developments in Biological Standardisation, 71, 73, 1990)
offenbaren die Verwendung von Anionen-Austauschersäulen als
ein Mittel zum Entfernen von verunreinigendem Protein A aus einer
Antikörper-Präparation,
jedoch enthält,
im Unterschied zu der vorliegenden Erfindung, der Durchfluss von
dem Ionenaustauschschritt keinen Antikörper und ist deshalb Abfallmaterial.
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Es
ist eine Aufgabe von der vorliegenden Erfindung, ein weiteres verfahren
zum Abtrennen von Protein A oder Protein A-Fragmenten von Antikörper, vorzugsweise
ein IgG, zu entwickeln, wobei das Verfahren die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine solche Aufgabe gemäß den unabhängigen Ansprüchen 1 und
14 gelöst.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Reinigen von einem Antikörper entwickelt, wobei
das Verfahren die Schritte umfasst: Erstens, Reinigen von einem
Antikörper
mittels der Protein A-Chromatographie,
wobei das Protein A ein natives Protein A oder ein funktionelles
Derivat davon ist.
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Zweitens,
Laden des gereinigten Antikörpers
auf ein Ionenaustauschermaterial unter Bedingungen, welche die Bindung
von dem Protein A oder von seinem funktionellen Derivat gestatten
und drittens, das Auffangen des Antikörpers, vorzugsweise mindestens
70 % aufzufangen, insbesondere mindestens 80 % aufzufangen, am meisten
bevorzugt mindestens 90 % von der Menge des Antikörpers, der
auf das Ionenaustauschmaterial geladen wurde, in dem Durchfluss
von dem Ionenaustauscher aufzufangen, während jedes verunreinigende
Protein A oder Protein A-Derivat an das Ionenaustauschmaterial gebunden
wird.
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Das
Protein A ist ein Zelloberflächenprotein,
das in Staphylococcus aureus gefunden wird. Es besitzt die Eigenschaft,
den Fc-Bereich von einem Säugerantikörper zu
binden, insbesondere den von Antikörpern der IgG-Klasse. Innerhalb
einer vorgegebenen Klasse von Antikörpern variiert die Affinität hinsichtlich
des Speziesursprungs und der Antikörper-Unterklasse oder dem Antikörper-Allotyp
(besprochen in Surolia, A. et al., 1982, Protein A: Nature's universal 'antibody', TiBS 7, 74–76; Langone
et al., 1982, Protein A of staphylococcus aureus and related immunoglobulin
receptors, Advances in Immunology 32:157–252). Das Protein A kann direkt
aus Kulturen von S. aureus, die Protein A sezernieren, isoliert
werden oder wird zweckdienlicher in E. coli rekombinant exprimiert
(Lofdahl et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 697–701). Seine
Verwendung zu Reinigung von Antikörpern, insbesondere monoklonalem
IgG, ist ausgiebig in dem Stand der Technik beschrieben (z. B. Langone
et al., supra; Hjelm et al., 1972; FERS Lett, 28: 73–76). Für die Verwendung
in der Protein A-Chromatographie wird Protein A an eine feste Matrix
wie quervernetzte, ungeladene Agarose (Sepharose, die von dem geladenen
Anteil der natürlichen
Agarose befreit wurde), Trisacryl, quervernetztes Dextran oder Silica-basierende
Materialien gekoppelt. Die Verfahren dafür sind üblicherweise auf dem Fachgebiet
bekannt, z. B. Kopplung über
primäre
Aminofunktionen von dem Protein an eine CNBr-aktivierte Matrix.
Protein A bindet mit hoher Affinität und hoher Spezifität an den
Fc-Anteil von IgG, das ist der Cγ2-Cγ3-Übergangsbereich von IgG, wie
in Langone et al., 1982, supra, beschrieben. Insbesondere bindet
es stark an die menschlichen Allotypen oder Subklassen IgG1, IgG2,
IgG3 und die Maus-Allotypen oder Unterklassen IgG2a, IgG2b und IgG3. Das
Protein A weist auch eine Affinität für den Fab-Bereich von Immunglobulinen
auf, die durch die VH Genfamilie, VH III, kodiert werden (Sasso et al., 1991,
J. Immunol, 61: 3026–3031;
Hilson et al., J Exp. Med., 178: 331–336 (1993)). Die Sequenz von
dem Gen, welches für
Protein A kodiert, lässt
zwei funktionell unterschiedliche Bereiche erkennen (Uhlen et al.,
J. Biol. Chem., 259: 1695–1702
(1984); Lofdahl et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 80: 697–701 (1983)).
Der amino-terminale Bereich enthält
fünf äußerst homologe
IgG-Bindungsdomänen
(bezeichnet E, D, A, B und C) und der carboxy-terminale Bereich
verankert das Protein an die Zellwand und -membran. Alle fünf IgG-Bindungsdomänen von
Protein A binden an IgG über
den Fc-Bereich, der z. B. in dem menschlichen IgG-Fc die Reste 252–254, 433–435 und
311 einbezieht, wie es für
die Kristallstruktur in Deisenhofer et al. (1981, Biochemistry 20:
2361–2370)
und in Sauer-Eriksson
et al. (1995, Structure 3: 265–278)
im Falle von der B-Domäne
von Protein A gezeigt wurde. Das Auffinden von zwei im Wesentlichen zusammenhängenden
Hauptbindungsstellen in dem Fc-Anteil ist in der NMR-Auflösungs-Untersuchung
von Gouda et al., 1998, Biochemistry 37:129–136 bestätigt worden. Im Prinzip ist
jede einzelne von den IgG-Bindungsdomänen A bis E von Protein A für die Bindung
an den Fc-Anteil von einem IgG ausreichend.
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Ferner
ist gefunden worden, dass bestimmte Allele von der VH3-Familie im
Menschen das wahlweise Binden von menschlichem IgG durch Protein
A vermitteln (Ibrahim et al., 1993, J. Immunol. 151: 3597–3603; V-region mediated binding
of human Ig by Protein A ). Im Rahmen von der vorliegenden Anmeldung
trifft alles das, was in einer weiteren getrennten Aufgabe von der
vorliegenden Erfindung über
die Bindung von Fc-Bereichen der Antikörper an Protein A gesagt wurde,
gleichermaßen
auf die Bindung von Antikörpern über derartige
Protein A-Bindungsallele der VH3-Familie in dem Fall zu, dass der
Fc-Bereich von einem solchen Antikörper nicht von selbst die hochaffine
Protein A-Bindung gestattet. Es sollte eine gleichwertige Ausführungsform
von dem prinzipiellen Fc-basierenden Verfahren von der vorliegenen
Erfindung in Erwägung
gezogen werden; das letztere ist weiter in den nachfolgenden Abschnitten
beschrieben.
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Ein
IgG-Antikörper
sollte verstanden werden als ein Antikörper von einem solchen Allotyp,
dass er an Protein A in einem Hochaffinitäts-Modus gebunden werden kann.
Ferner, abgesehen von den Fc-Anteilen von dem Antikörper, die
für die
Bindung an Protein A relevant sind, muss solch ein Antikörper nicht
mit einem natürlich
vorkommenden Antikörper übereinstimmen.
Insbeson dere kann in seinen Anteilen der Bereiche der variablen
Ketten es ein künstlich
hergestellter chimärer
oder Antikörper
mit aufgepfropftem CDR (humanisierter Antikörper) sein, wie sie routinemäßig in dem
Fachgebiet entwickelt werden. Ein IgG-Antikörper sollte, kurz gesagt, als
ein IgG-Typ Antikörper
verstanden werden.
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Ein
funktionelles Derivat von Protein A ist durch eine Bindungskonstante
von mindestens K = 10
–8 M, vorzugsweise K
= 10
–9 M
für den
Fc-Anteil von Maus-IgG2a oder menschlichem IgG1 gekennzeichnet.
Eine Interaktion, welche mit einem derartigen Wert für die Bindungskonstante übereinstimmt,
wird in dem vorliegenden Kontext als „hoch affine Bindung" bezeichnet. Vorzugsweise
umfassen solche funktionellen Derivate von Protein A mindestens
Bereiche von einer funktionellen IgG-Bindungsdomäne von dem Wildtyp-Protein
A, wobei die Domäne
aus den natürlichen
Domänen
E, D, A, B und C oder aus künstlich
hergestellten Muteinen daraus, welche ihre IgG-Bindungsfunktionalität bewahrt
haben, ausgewählt
wurde. Ein Beispiel für
eine solche ist das funktionelle 59-Aminosäure große „Z-Fragment" von der B-Domäne von Protein
A, wobei die Domäne,
wie in
US-Patentschrift Nr. 6,013,763 dargelegt,
für die
Antikörperreinigung
verwendet werden kann. Vorzugsweise umfasst ein Antikörper-bindendes
Fragment jedoch mindestens zwei intakte Fc-Bindungsdomänen, wie
in diesem Absatz festgelegt. Ein Beispiel von solch einem Fragment
sind die rekombinanten Protein A-Sequenzen, die z. B in
EP-282 308 und
EP-284 368 , beide von der Repligen
Corporation, offengelegt wurden.
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Alleine
oder in Kombination mit einem Protein A- oder einem funktionellen
Protein A-Fragment oder Derivat, wie in den vorhergehenden Abschnitten
festgelegt, werden ferner Protein A-Fragmente bevorzugt, die künstlich
so hergestellt sind, dass sie die Einzelpunktverbindung gestatten.
Einzelpunktverbindung bedeutet, dass der Proteinrest über eine
einzelne kovalente Bindung an ein chromatographisches Trägermaterial
von der Protein A-Affinitätschromatographie
gebunden ist. Derartige Einzelpunktverbindungen werden mit Hilfe
von geeigneten reaktiven Resten, welche ferner ideal an einer exponierten
Aminosäureposition
platziert sind, namentlich in einer Schleife nahe von dem N- oder
C-Terminus oder
anderswo an der Peripherie von dem gefalteten Protein hergestellt.
Geeignete reaktive Gruppen sind z. B. Sulfhydryl- oder Aminofunktionen.
Insbesondere umfasst solch ein rekombinantes Protein A oder ein
funktionelles Fragment daraus ein Cystein in seiner Aminosäuresequenz.
Am meisten bevorzugt ist das Cystein in einem Segment eingebaut,
das aus den letzten 30 Aminosäuren
des C-Terminus von der Aminosäuresequenz
von dem rekombinanten Protein A oder einem funktionellen Fragment
daraus besteht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
von einem derartigen Typ ist das rekombinante Protein A oder das
funktionelle Fragment daraus mit mindestens 50 % über eine
Thioether-Schwefelbindung an das chromatographische Säulen- oder
Matrixmaterial von dem Protein A-Affinitätschromatographie-Medium gebunden.
Ein Beispiel für
eine derartige Ausführungsform
ist z. B. beschrieben in der
US-Patentschrift Nr.
6,399,750 von Pharmacia und ist käuflich erhältlich unter den Markenbezeichnungen
Streamline
TM oder MabSelect
TM von
Amersham-Biosciences, abhängig
von der Beschaffenheit der verwendeten Säulenmatrix. In dem vorliegenen
Kontext muss Thioether eingeengt als ein -S-Bindungsschema ohne
Rücksicht
auf den chemischen Zusammenhang verstanden werden, wobei es in diesem
Bezug von dem normalen chemischen Sprachgebrauch abweicht, so dass
es möglich
ist, zum Beispiel, dass die -S-„Thioether-Brücke" einen Teil einer
größeren funktionellen
Gruppe wie zum Beispiel eines Thioesters oder eines gemischten Acetals
darstellt, wobei es in diesem Zusammenhang in dem Kontext von der
vorliegenden Anmeldung von der Reaktivitäts-basierenden normalen Sprache
von Chemikern abweicht. Vorzugsweise ist die Thioetherbrücke eine
Thioetherbrücke
in ihrer allgemeinen, eingeengten chemischen Bedeutung. Solch eine überbrückende Thioethergruppe
kann z. B. durch Umsetzen der Sulfhydryl-Gruppe von einem Cysteinrest
von dem Protein A mit einer Epoxid-Gruppe, die an dem chromatographischen
Trägermaterial
angeheftet war, erzeugt werden. Mit einem terminalen Cysteinrest
kann eine derartige Reaktion unter Bedingungen ausgeführt werden,
die geeignet sind, nur die Kopplung von einer exponierten einzigen
Sulfhydryl-Gruppe von einem Protein zu gestatten, um so nur in der
Einzelpunktverbindung von solch einem Protein zu resultieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Protein A- oder funktionelle Protein A-Derivat das rekombinante
Protein A, das in
US-Patentschrift
Nr. 6,399,750 offengelegt ist, welches einen juxtaterminalen
künstlichen
Cysteinrest umfasst und das, vorzugsweise mit mindestens 50 insbesondere
mindestens 70 an das chromatographische Trägermaterial durch ein Schwefelatom
von dem Cysteinrest als dem alleinigen Punkt der Verbindung gekoppelt
ist. Ferner ist bevorzugt, dass solch eine Kopplung mittels Epoxid-vermittelter Aktivierung
erreicht worden ist, insbesondere entweder mittels 1,4-bis-(2,3-Epoxypropoxy)butan-Aktivierung von
z. B einer Agarose-Matrix wie Sepharose Fast Flow (Agarosekügelchen,
die mit Epichlorhydrin quervernetzt sind, Amersham Biosciences,
UK) oder mittels einer Epichlorhydrin-Aktivierung von z. B einer
Agarose-Matrix wie Sepharose FF. Ferner ist in der Kombination mit
der vorher genannten bevorzugten Ausführungsform gemäß diesem
Absatz bevorzugt, dass der erste Ionenaustauscher ein Anionenaustauscher
ist, insbesondere ein auf einem quaternären Amin basierenden Anionenaustauscher
wie Sepharose Q
TM FF (Amersham-Biosciences/Pharmacia),
am meisten bevorzugt ist es ein Anionenaustauscher, der eine funktionelle
Austauschergruppe Q aufweist, die an eine Säulenmatrix gekoppelt ist, wobei
die Gruppe Q N,N,N-Trimethylaminomethyl ist, am meisten bevorzugt
ist der Anionenaustauscher Sepha rose Q
TM FF
von Pharmacia/Amersham-Biosciences. Die quaternäre Aminogruppe ist ein starker
Austauscher, welcher weiterhin gegenüber Änderungen in dem pH-Wert von
dem Beladungs-/Wasch-Puffer nicht empfindlich ist. Die sogenannte Fast-Flow
Austauscher-Matrix basiert auf 45–165 μm großen Agarosekügelchen,
die einen hohen Grad der Quervernetzung für eine höhere physikalische Stabilität aufweisen;
ferner ist Sepharose frei von geladenen, sulfatierten Molekülanteilen
von natürlicher
Agarose und gestattet keine unspezifische Adsorption des Antikörpers an
der Matrix, sogar unter Bedingungen von hoher Antikörperbeladung.
Ein Beispiel von einer derartigen Ausführungsform kann in dem experimentellen
Abschnitt gefunden werden.
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Ein
verunreinigendes Protein A ist jeder Typ von einem funktionellen
IgG-bindenden Abkömmling
von einem Protein A oder einem funktionellen Derivat hiervon, wie
oben definiert, welches nach dem Eluieren von gebundenem Antikörper von
einer Protein A-Affinitätschromatographiesäule erhalten
wurde. Solch eine verunreinigende Protein A-Spezies kann z. B. aus
der Hydrolyse von Peptidbindungen resultieren, was sich sehr wahrscheinlich
durch Enzymwirkung insbesondere in industriellen Herstellungsprozessen
ereignet. Die Protein A-Chromatographie wird als ein früher Schritt
in der Reingewinnung angewendet, wenn die grob gereinigte, frische
Produktlösung
noch beträchtliche
Proteaseaktivität
in sich beherbergt. Absterbende Zellen in dem Zellkulturnährmedium
oder Zellen, die in den anfänglichen
Zentrifugations- oder Filtrationsschritten zerstört wurden, haben wahrscheinlich
Proteasen freigesetzt; zum Zweck der Regulierung wird, im Gegensatz
zur biochemischen Forschungspraxis, eine Ergänzung des Zellkulturnährmediums
mit Proteaseinhibitoren vor oder während der Reingewinnung üblicherweise
nicht durchgeführt.
Beispiele sind Phenyl-methyl-sulfonyl-chlorid (PMSF) oder ε-Capronsäure. Solche
chemischen Wirkstoffe sind als Zusätze in der Produktion von Biopharmazeutika unerwünscht. Es
ist weiterhin möglich,
dass rekombinante funktionelle Derivate oder Fragmente von Protein
A weniger proteaseresistent sind als das Wildtyp-Protein A, abhängig von
der Tertiärstruktur
der Proteinfaltung. Die Aminosäuresegmente,
die individuelle IgG-Bindungsdomänen miteinander
verbinden, könnten
exponiert sein, sobald die Gesamtzahl der Bindungsdomänen vermindert
ist. Interdomänekontakte können möglicherweise
zu der Stabilität
bei der Faltung der Domäne
beitragen. Es kann auch sein, dass die Bindung von dem Antikörper durch
Protein A oder den funktionellen Derivaten daraus die Empfindlichkeit
für die
Proteasewirkung aufgrund von konformationellen Änderungen, die durch die Bindung
von dem Antikörper induziert
werden, beeinflusst oder fördert.
Noch einmal, Wildtyp- oder komplettes Protein A oder funktionelle, künstlich
erzeugte Fragmente davon können
sich unterschiedlich verhalten. Vorzugsweise ist das verunreinigende
Protein A noch ein funktionelles, IgG-bindendes Protein und ist
somit mit dem Protein A-gereinigten Antikörper verbunden, wenn es auf
das nachfolgende Ionenaustausch-Trennungsmedium geladen wird. Die
auf einer hohen Affinität
basierende Assoziation von verunreinigendem Protein A mit dem gereinigten
Antikörper ist
der Grund, warum es schwierig ist, wirkungsvoll verunreinigendes
Protein A von gereinigtem Antikörper
abzutrennen.
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Vorzugsweise
wird der Antikörper,
der gereinigt werden soll, aus einer Zellkultur vor der Reinigung
des Antikörpers
mittels einer Protein A-Affinitätschromatographie
geerntet. Insbesondere ist die Zellkultur eine Säugerzellkultur. Säugerzellen
weisen große
Kompartimente auf, Lysosomen genannt, die abbauende Enzyme in sich
beherbergen, wobei die Kompartimente durch den Zelltod oder die
Ernte zerstört
werden. Insbesondere kann die Zellkultur eine Myeloma-Zellkultur
wie z. B. NSO-Zellen sein (Galfre, G. und Milstein, C. Methods Enzymology,
1981, 73, 3). Myelomzellen sind Plasmozytomzellen, d. h. Zellen
von einer Lymphzell-Linie. Eine beispielhafte NSO-Zelllinie ist
z. B. die Zelllinie ECACC Nr. 85110503, die kostenlos von der European
Collection of Cell Cultures (ECACC), Zentrum für Angewandte Mikrobiologie
und Forschung, Salisbury, Wiltshire SP4 OJG, Vereinigtes Königreich,
erhalten werden kann. Für
NSO-Zellen ist gefunden worden, dass sie in der Lage sind, extrem
hohe Produktausbeuten hervorzubringen, insbesondere wenn sie für die Herstellung
von rekombinanten Antikörpern
verwendet werden. Dafür
ist für
NSO-Zellen gefunden worden, dass sie reproduzierbar höhere Spiegel
an verunreinigendem Protein A hervorrufen, als es andere Wirtszelltypen
tun, zumindest mit bestimmten Protein A-Affinitätschromatographiesystemen,
welche rekombinante, gekürzte
Fragmente von Wildtyp-Protein
A einsetzen, wobei das rekombinante Protein A möglicherweise ein über einen
Einzelpunkt verbundenes Protein A ist. Ein Beispiel dafür ist das
Streamline
TM rProtein A-Affinitätschromatographie-Harz (Amersham
Biosciences; im Wesentlichen ein über einen Einzelpunkt-Thioester
angekoppeltes rekombinantes Protein A, wie in der
US-Patentschrift Nr. 6,399,750 beschrieben).
Spiegel von etwa oder höher
als 1.000 ng verunreinigendes Protein A/mg Antikörper konnten mit den Streamline
TM rProtein A-Affinitätssäulen erhalten werden. Das Verfahren
von der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von dem Stand
der Technik in der wirkungsvollen Verminderung an verunreinigendem
Protein A von solch erhöhten
Spiegeln auf < 1
ng/mg Antikörper
in einem einzigen, schnellen Reinigungsschritt, der mit einem Reinigungsfaktor
von etwa 1.000-fach einhergeht.
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Weiterhin
wird, alleine oder in Kombination mit den vorhergehenden Absätzen, bevorzugt,
dass der Antikörper,
der mittels Protein A-Affinitätschromatographie
zu reinigen ist, nicht behandelt wird, um Proteasen bei oder nach
der Ernte zu inaktivieren, vorzugsweise ist er nicht mit mindestens
einem exogen nach der Ernte zugesetzten Proteaseinhibitor in Vermischung.
Am meisten bevorzugt wird, dass der Proteaseinhibitor ausge wählt wird
aus der Gruppe bestehend aus PMSF, spezifischen Proteinase-inhibierenden
Peptiden, wie beschrieben bei Laskowski et al., 1980, Protein inhibitors
of proteinases, Ann. Rev. Biochem. 49, 593–626, und Epsilon-Capronsäure.
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Der
Einsatz von Protein A-Affinitätschromatographie
ist in großem
Umfang in der technischen Literatur beschrieben worden und braucht
hier nicht weiter beschrieben zu werden. Ein weiteres Beispiel getrennt
von den oben zitierten ist z. B Duhamel et al., J. Immunological
Methods 31, (1979) 211–217,
pH Gradient elution of human IgG1, IgG2 and IgG4 from Protein A-Sepharose.
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Vorzugsweise
wird das verunreinigende Protein A auf eine Konzentration von < 10 ng/mg Antikörper vermindert,
insbesondere < 4
ng/mg Antikörper
und am meisten bevorzugt < 1
ng/mg Antikörper
in dem Durchlauf von dem ersten Ionenaustauscher, wobei Antikörper bevorzugt
in Bezug auf IgG zu verstehen ist. Das ELISA-Testverfahren zur Validierung von diesen
Schwellenwerten ist detailliert in dem experimentellen Abschnitt beschrieben;
es sollte beachtet werden, dass die Ansäuerung von der Probe auf einen
pH-Wert ≤ 4,
vorzugsweise in der Anwesenheit von einem milden Detergens, äußerst wichtig
für die
akkurate Bestimmung von der Menge an ausgelaufenem Protein A ist.
Es muss nicht besonders angesprochen werden, das dieser Schwellenwert
so zu verstehen ist, dass die Beladungskapazität von dem ersten Ionenaustauscher
für Protein
A-Bindung niemals überschritten
wird, was unvermeidlich zu einem Hindurchlaufen von verunreinigendem
Protein A führt.
Ein geeignetes, auf einem ELISA basierenden Verfahren zum Testen
von Protein A oder Protein A-Fragmenten ist in der
US-Patentschrift 4,983,722 beschrieben.
Geeignete Anti-Protein A-Antikörper
sind handelsüblich
erhältlich
z. B. von Sigma-Aldrich. Insbesondere wenn Derivate von Protein
A verwendet werden, wobei die Derivate tech nisch konstruiert worden
sind, zusätzliche
Sulfhydrylgruppen zu beherbergen, ist die ordnungsgemäße Erhaltung
von dem Proteinstandard bedeutsam. Es kann wichtig sein, den monomeren Charakter
von einem derartigen reinen Protein A-Derivat, das als ein Standard
für die
Quantifizierung von der Testprobe verwendet wurde, zu bestätigen, da
kovalente Di- oder Multimere, die über -S-S-Brücken gebildet wurden, zu falschen
Ergebnissen führen
könnten.
Die Nachprüfung
kann leicht durch SDS-PAGE-Analyse unter reduzierenden und nicht-reduzierenden Bedingungen
erreicht werden, wie es auf dem Fachgebiet gebräuchlich ist. Die Reduktion
von solch einer Protein A-Derivat-Standardlösung mittels DTT oder beta-Mercaptoethanol
hilft entsprechend Fehler in der Messung in der ELISA-Technik zu
umgehen.
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Ferner
ist bevorzugt, dass in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 80 %, am meisten bevorzugt
mindestens 90 % von dem Antikörper,
der auf den ersten Ionenaustauscher geladen wurde, in dem Durchfluss
von dem Ionenaustauscher wiedererlangt werden kann.
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Der
erste Ionenaustauscher ist ein Anionenaustauscherharz; Protein A
kann von beiden Harz-Typen, wie beschrieben (
EP-289 129 B1 ), gebunden
werden. Der erste Ionenaustauscher oder Anionenaustauscher kann
in dem Säulenmodus
bei einer bestimmten Flussgeschwindigkeit oder in dem Batch-Arbeitsmodus
betrieben werden, indem das Ionenaustauschharz in die leicht bewegte
Probenlösung
eingetaucht und ferner das flüssige
Medium nachfolgend durch Filtration ausgetauscht wird. Wenn man
den pI-Wert von einem vorgegebenen Antikörper in Betracht zieht, ist
es möglich,
geeignete Bedingungen für
pH-Wert und Ionenstärke
für die Beladung
des ersten Ionenaustauschers festzulegen, wobei diese Bedingungen
darin resultieren, dass der Antikörper in dem Durchfluss behalten
wird, während
das verunreinigende Protein A gebunden wird und dadurch von dem
Antikörper
ab getrennt wird. Wie vorher gesagt wurde, erlaubt das Verfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung
eine schnellere Abtrennung eines Antikörpers von verunreinigendem
Protein A. Beispiele für
funktionelle Gruppen von solch einem ersten Ionenaustauscher, die
an einer Säulenmatrix
angekoppelt sind, sind z. B. primäre, sekundäre und insbesondere tertiäre oder
quaternäre
Aminogruppen wie Aminoethyl, Diethylaminoethyl, Trimethylaminoethyl,
Trimethylaminomethyl und Diethyl-{2-hydroxypropyl)-aminoethyl. Geeignete chromatographische
Säulenmatrizes
für den
Anionenaustauscher sind auf dem Fachgebiet bekannt. Beispiele sind
auf Agarose basierende Harze und Kügelchen, Dextrankügelchen,
Polystyrolkügelchen
und Polystyrol-/Divinylbenzen-Harze. Am meisten bevorzugt ist der
Anionenaustauscher ein auf einem quaternären Amin basierender Ionenaustauscher,
der an einer Agarose-Matrix wie z. B. Sepharose CL-6B oder Sepharose
Fast Flow (FF) von Amersham-Biosciences/Pharmacia angekoppelt ist.
Ein Beispiel dafür
ist Sepharose Q
TM von Amersham-Biosciences/Pharmacia.
Ferner bevorzugt in der Verbindung mit der Verwendung von einem
ersten Ionenaustauscher ist, dass der Antikörper ein monoklonaler Antikörper ist,
der einen isoelektrischen Punkt (pI) aufweist, der mindestens zwei
pH-Einheiten oberhalb liegt, das heißt, er ist basischer als der
pI von dem Protein A, das in dem vorhergehenden Protein A-Affinitätschromatographieschritt
verwendet wurde; Z. B. während hingegen
das native Protein A einen pI-Wert von etwa 5,0 aufweist, besitzt
das Streamline-rekombinante-Protein
A einen pI-Wert von etwa 4,5. Vorzugsweise ist der Antikörper ein
monoklonaler Antikörper,
der einen isoelektrischen Punkt (pI) aufweist, der mindestens 6,5
oder oberhalb davon ist, insbesondere 7,0 oder darüber ist,
am meisten bevorzugt weist er einen pI-Wert von mindestens 7,5 oder
darüber
auf. Es sollte beachtet werden, dass dies sich auf den pI-Wert von
dem aktuell geernteten und gereinigten Antikörper bezieht, nicht auf den
pI-Wert, der einfach allein aus der Aminosäuresequenz vorhergesagt werden
kann. Das eigentlich gerei nigte Antikörper-Molekül kann weiteren Modifikationen
von dem Polypeptid-Rückgrat
unterzogen werden, wie Glykosylierung, wobei diese Modifikationen
zusätzliche
geladene Reste hinzugefügt
haben können
und somit den pI-Wert von dem Molekül geändert haben. Nach der Bestimmung
von dem pI-Wert für
den Produkt-Antikörper
mittels der isoelektrischen Fokussierung (IEF) führt die Mikroheterogenität des posttranslationalen
Prozessierens von dem Antikörper-Protein,
z. B. einem monoklonalen Antikörperprotein,
zu einem breiteren pI-Bereich
für individuelle
Antikörper-Glykoproteinmoleküle des Produktes,
wobei diese eher einem Schmier in einem IEF-Gel als einer einzelnen
Bande ähneln
und somit einem spezifischen numerischen Betrag für mindestens
die Mehrheit des Produktes. Der „pI-Wert von einem Antikörper" bezieht sich auf
den Anteil von den Antikörper-Produktmolekülen, deren
pI-Wert innerhalb des bevorzugten Bereiches von dem pI, wie oben
festgelegt, liegt. Alle weiteren Definitionen von dieser Beschreibung
wie zum Beispiel der Prozentanteil an Antikörper, der nach einem vorgegebenen
Reinigungsschritt gewonnen wurde, beziehen sich nur auf den pI-konformen Anteil
von dem Antikörper.
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Der
Betriebsmodus von einem ersten Anionenaustauscher erfordert den
Pufferaustausch von dem saueren oder neutralisierten Eluat von dem
Protein A-Affinitätschromatographieschritt
mit dem Equilibrierungspuffer von dem ersten Anionenaustauscher.
Der Equilibrierungspuffer und Beladungspuffer sind in dem Verfahren
von der vorliegenden Erfindung identisch. Die üblicherweise eingesetzten Ultrafiltrationsvorrichtungen, wie
solche die von Amicon oder Millipore verkauft werden, können zweckdienlicherweise
für diese
Zielsetzung benutzt werden; diese vermeiden die Verdünnungseffekte
solange z. B. niedermolekulargewichtige poröse Filtermatrizen wie Sepharose
G-25 verwendet werden. Der Equilibrierungspuffer weist vorzugsweise
eine Salzkonzentration von einem Verdrängungssalz wie z. B Natrium chlorid
in dem Bereich von 1 bis 150 mM, insbesondere von ab 5 bis 110 mM,
am meisten bevorzugt von ab 20 bis 100 mM Salz auf. Der pH-Wert
des Equilibrierungspuffers liegt vorzugsweise in dem Bereich von
pH 6.5 bis pH 9,0, insbesondere liegt er in dem Bereich von pH 7,5
bis 8,5, am meisten bevorzugt in dem Bereich von pH 7,9 bis 8,4.
Es sollte beachtet werden, dass die N-terminale Aminofunktion von
einem Protein einen pKs-Wert von etwa 9,25 aufweist, folglich wird die
Bindung von verunreinigendem Protein A und jedem anderen bereits
negativ geladenen Protein an einen Anionenaustauscher bei basischerem
pH-Wert stärker
werden; in einer vorgegebenen Anwendung könnte daher der pH-Wert des
Beladungspuffers eine Feineinstellung für die optimale Unterscheidung
zwischen Bindung und Nicht-Bindung für ein vorgegebenes Paar von
Antikörper
und Protein A nötig
machen, die unterschiedliche pI-Werte und unterschiedliche Gehalte
an Cystein- und Histidin-Seitenketten aufweisen, welche zu Änderungen
in der Ladung innerhalb des ausgewählten Bereiches des pH-Wertes
beitragen können.
Ferner beeinträchtigt
ein basischerer pH-Wert die Protein A-Antikörper Interaktionen, wie es
jede Zunahme in der Ionenstärke
tun wird; gleichermaßen
benötigt
die Ionenstärke
eine Feineinstellung, um die Balance herzustellen zwischen der Verhinderung
der Bindung von Antikörper
und der Notwendigkeit, die Bindung von verunreinigendem Protein
A zu blockieren. Es muss für
den Fachmann nicht besonders angesprochen werden, dass die Ionenstärke von
dem Puffer üblicherweise
in umgekehrter Weise mit dem pH-Wert korreliert ist; je stärker Protein A
abhängig
von dem pH-Wert an den Ionenaustauscher gebunden wird, desto mehr
Salz wird für
die Verhinderung der Bindung von dem Antikörper und dem Interferieren
von potentiellen Protein A-Antikörper Interaktionen
toleriert. Demzufolge sind die oben vorgegebenen Bereiche für den pH-Wert
und das Verdrängungssalz als
miteinander korreliert zu verstehen. Je niedriger der pH-Wert, desto
weniger Salz wird als zulässig
innerhalb der vorstehend vorgegebenen be vorzugten Arbeitsbereiche
der Erfindung gefunden werden. Ferner wird eine Salzfracht durch
die den pH-Wert puffernde Substanz hinzugefügt, was weiterhin die Ionenstärke von
der Lösung
erhöht.
Die Ionenstärke
kann durch die Bestimmung der Leitfähigkeit von dem Eguilibrierungspuffer bestimmt
werden. Die Bezeichnung „Leitfähigkeit" bezieht sich auf
die Fähigkeit
von einer wässrigen
Lösung, einen
elektrischen Strom zwischen zwei Elektroden zu leiten und ist ein
Maß für die Gesamtmenge
an Ionen, wobei zusätzlich
die Ladung und die Ionenbeweglichkeit in Betracht gezogen werden.
Demzufolge wird mit einer zunehmenden Menge von Ionen, die in der
wässrigen
Lösung
vorhanden sind, die Lösung
eine höhere Leitfähigkeit
aufweisen. Die Einheit für
die Messung der Leitfähigkeit
ist mS/cm (milliSiemens/cm) und sie kann unter Verwendung eines
handelsüblich
erhältlichen
Leitfähigkeitsmessgerätes, z.
B. von Topac Inc. (Hingham, MA/USA) oder von Honeywell, gemessen
werden. In dem Rahmen von der vorliegenden Anmeldung sind alle Zahlenwerte
auf die spezifische Leitfähigkeit
bei 25 °C
bezogen. Vorzugsweise weist der Beladungs- oder Equilibrierungspuffer
für den
ersten Anionenaustauscher-Schritt eine Leitfähigkeit von 0,5–5 mS/cm
auf, insbesondere von ab 1–3
mS/cm, am meisten bevorzugt von ab 1,25–2,50 mS/cm. Idealerweise weisen
sie eine Leitfähigkeit
von etwa 2 mS/cm auf. Beispiele für geeignete Puffersalze können in
Good, N. E. (1986, Biochemistry 5: 467–476) gefunden werden; z. B.
sind Tris-HCl oder ein Natriumhydrogenphosphat-Puffer, wie sie gewöhnlicherweise eingesetzt werden,
geeignete puffernde Substanzen. Die Konzentration von der Puffersubstanz
ist gebräuchlicherweise
in dem Bereich von z. B. 10–40
mM Puffersalz. Unter den potentiellen Anionenspezies, die für die Entwicklung
von einem Puffer verwendbar sind, sind diejenigen bevorzugt, die
verglichen mit Chlorid eine niedrigere spezifische Stärke der
Anionenelution aufweisen, wobei die Eigenschaft der niedrigeren
Elutionsstärke
ungefähr
umgekehrt mit der Dichte der Ionenladung korreliert ist und ungefähr proportional
zu der Größe der Ionen.
Empirische Vergleiche der Stärke
der Anionenelution sind in den Standard-Textbüchern der Biochemie tabellarisch
aufgelistet. Insbesondere bevorzugt ist die Puffersubstanz ein Phosphatpuffer.
Hydrogenphosphat weist eine niedrige Elutionsstärke auf, insbesondere wenn
es bei einem pH-Wert bei oder unterhalb von pH 8 eingesetzt wird,
und es weist sich ferner durch insbesonders geringe chaotrope Eigenschaften
aus.
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Während hingegen
das Arbeiten im Batch-Verfahren möglich ist, wird das Arbeiten
mit der Säule
für den
ersten Anionenaustauscher-Schritt bevorzugt. In diesem Falle kann
eine Flussgeschwindigkeit von etwa 10 bis 60 ml/h vorteilhafterweise
eingesetzt werden. Die Beladungskonzentration von dem Antikörper, der
auf die Säule
geladen wird, kann günstigerweise
in dem Bereich von 10 bis 30 mg Antikörper/ml Austauscher-Harz liegen.
Es muss nicht ausdrücklich
angesprochen werden, dass, wie es dem Fachmann bekannt ist, die
Verwendung von außerordentlich
verdünnten
Proben eine verringerte Ausbeute an Antikörper hervorrufen würde. Der
Antikörper,
der für
die Reinigung vorgesehen ist, wird in dem Durchlauf von dem Arbeitsschritt
der Beladung aufgefangen, einschließlich von etwa einem Säulenvolumen
des Waschschrittes mit demselben Equilibrierungspuffer. Der pH-Wert
von dem Durchlauf kann auf einen neutralen pH-Wert eingestellt werden, um die Stabilität zu verbessern
und die Aggregation und/oder die Präzipitation von dem Antikörper-Protein
zu verhindern.
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Nach
dem ersten Anionenaustauscher ist der Antikörper bereit für die Verwendung
in Anwendungen oder kann erachtet werden, noch eine weitere Verfeinerung
durch gebräuchliche
Reinigungsverfahren zu benötigen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform folgt dem ersten
Anionenaustauscher-Schritt ein zweiter Ionenaustausch-Schritt, wobei
in diesem zweiten Schritt der Antikörper auf das zweite Ionenaustauschermaterial aufgeladen
und durch es gebunden wird und mit einem Puffer, der hinsichtlich
erhöhtem
Salzgehalt und/oder pH-Wert unterschiedlich zu dem Beladungspuffer
ist, als ein im Wesentlichen monomerer, nicht-aggregierter Antikörper eluiert
werden. In diesem Zusammenhang bedeutet „im Wesentlichen" weniger als 5 Vorzugsweise
ist, alleine oder in Kombination mit einer bevorzugten Ausführungsform,
die in den vorhergehenden Abschnitten beschrieben wurde, der zweite
Ionenaustauscher ein Kationenaustauscher. Eine derartige Kombination
von einem Protein A-Chromatographie-Schritt, gefolgt durch einen
ersten Anionenaustauscher- und einen zweiten Kationenaustauscher-Schritt
ist neuartig. Es ist gut bekannt, dass Spuren verunreinigender Proteine
aus Zellkulturnährmedien
viel geringere pI-Werte als Antikörper aufweisen, insbesondere IgG-Antikörper; der
Kationenaustausch wird folglich die wirksame Entfernung sowohl von
aggregiertem Antikörper
als auch von potentiellen infektiösen Substanzen wie Viruscapside
sowie Proteinkontaminationen von anderen Antikörpern ermöglichen. Aufgrund des schnellen
Arbeitsablaufes, der hohen effizienten Wiedergewinnung von dem Antikörper nach
der Beladung, das Binden an und die Elution von der Säule und
der hohen Kapazität
der Beladung, gestattet der Kationenaustausch ebenfalls den wiederholten,
zyklischen Arbeitsablauf mit einer einzelnen Charge an Antikörper mit
dem zusätzlichen
Effekt von dem Reinigungsfaktor, der in einer einzelnen Runde von
Bindung und Elution erreicht wurde. Vorzugsweise beträgt der pH-Wert
von dem Beladungspuffer etwa pH 4 bis 7, insbesondere pH 4,01 bis
6, am meisten bevorzugt pH 4,02 bis 5,5. Ferner ist bevorzugt, dass
der Antikörper
von dem Kationenaustauscher mit einem Salzgradienten in dem Bereich
von ab 0,1 bis 1,2 M Salz eluiert wird, wobei das Salz vorzugsweise
ein Alkalimetallsalz, insbesondere ein Lithium-, Kalium- oder Natriumsalz
ist. Vorzugsweise findet die Elution bei einem pH-Wert von ab pH
7 bis 8 statt, um eine maximale Entfernung der Aggregate und eine
minimale Beschädigung
von dem Antikör per
aufgrund von sauren Bedingungen zu haben. Wahlweise findet die Elution
bevorzugt bei einem sauren pH-Wert von ab pH 4 bis 7 statt, insbesondere
von ab 4,01 bis 6,0 zum Maximieren des Entfernens von verunreinigendem
Protein A; Spiegel so niedrig wie < 0,4
ng/mg Antikörper
können
auf diesem Wege realisiert werden. Dieser zweite Kationenaustauscher-Schritt
macht die traditionelle Gelfiltration irrelevant, während er
eine hohe Kapazität
sowie einen schnellen Arbeitsablauf, wie es für Ionenaustauscher kennzeichnend
ist, gestattet. Ionenaustauscher unterstützen eine Beladung von 10–30 mg Antikörper/ml
Harz. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erbringt das Reinigungsverfahren
mit einem ersten Anionenaustauscher- und einem zweiten Kationenaustauscher-Schritt,
die nach der Protein A-Chromatographie
folgen, Antikörper
in klinischer Güteklasse
in der Abwesenheit von einem weiteren abschließenden Größenausschlusschromatographie-
(SEC-) Schritt, wobei der Schritt eine Molekulargewichtausschlussgrenze
aufweisen müsste,
die geeignet ist zum Abtrennen von Antikörper-Aggregaten und/oder Antikörper-Protein
A-Komplexen von
monomerem Antikörper,
wie zum Beispiel einem normalen IgG.
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Als
eine allgemeine Notiz, das Verfahren von der vorliegenden Erfindung
kann nicht für
Antikörper
ausgenutzt werden, die gegen von Protein A-abstammende Epitope gezüchtet wurden.
Derartige Antikörper
werden abgelehnt, obwohl dies eine offensichtliche Einschränkung für den Fachmann
darstellt.
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Das
am meisten ansprechende Merkmal von dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist, dass die Reinigung des Antikörpers über einen Anionenaustauscher
in einem nicht-bindenden oder Durchfluss-Modus erfolgt, die Kapazität von der
Säule keinesfalls
den Durchsatz des Materials einschränkt; und die Kapazität nur ausschlaggebend
ist in Bezug auf das Zurückhalten
von geringen Mengen an verunreinigendem Protein A. Dies spart viel
Prozessierungszeit und Materialressourcen, während eine sehr effiziente
Entfernung von verunreinigendem Protein A gestattet wird.
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Experimente
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1. Protein A-ELISA
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Zahlreiche
ELISAs zur Untersuchung von Protein A oder rekombinantem Protein
A sind beschrieben worden (siehe
US-Patentschrift
Nr. 4,983,722 und darin beschriebene Verweise). Für sämtliche
nachfolgend beschriebene Arbeit wurde ein einfacher Sandwich-ELISA
verwendet, in welchem der Anti-Protein A-Fangantikörper, mit
dem eine 96-Well Mikrotiterplatte (Nunc
TM)
mit flachem Boden beschichtet wurde, das Protein A zurückhält. Das
gebundene Protein A wird dann durch einen biotinylierten Anti-Protein
A-Nachweisantikörper nachgewiesen,
welcher die weitere Bindung von Streptavidinkonjugierter Meerrettich-Peroxidase
(Amersham # RPN 1231) gestattet. Handelsüblich erhältlicher Anti-Protein A-Kaninchen
Antikörper
(hergestellt gegen das natürliche
S. aureus Protein A) kann als Fangantikörper von Sigma-Aldrich (# P-3775)
käuflich
erworben werden. Es war dieser Antikörper, der durchgehend in dieser
Studie verwendet wurde. Der Kaninchen-Nachweisantikörper wurde gleichfalls von
Sigma-Aldrich (# 3775) käuflich
erworben. Nach dem Beschichten mit dem Protein durch einen unspezifischen
Adsorptionsprozess, wird das beschichtete Protein verwendet, um
den Protein A-spezifischen Fangantikörper für Protein A zu halten, wobei
der Fangantikörper
ferner mit biotinyliertem Kaninchen Anti-Protein A-Antikörper und
Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase nachgewiesen wird. Tetramethylbenzidin
wird als das chromogene Substrat verwendet. Die Proben mit der unbekannten
Konzentration werden gegen eine Standardkurve abgelesen, die unter
Verwendung des ursprüng lichen
Protein A oder des Protein A-Derivates von dem verunreinigenden
Protein A, das nachgewiesen werden soll, erstellt wurde. Das Beschichten
bei saurem pH-Wert
sowie die ordnungsgemäße Herstellung
von dem Standard hat sich als entscheidend erwiesen. Insbesondere
für rekombinante
Protein-A's, die
künstlich
erzeugt wurden, um einen zusätzlichen
Cysteinrest zu tragen, wie z. B. Streamline Protein A
TM (Amersham
Biosciences, ehemals Pharmacia), wurde gefunden, dass sie eine Vorbehandlung
mit einem reduzierenden Sulfhydrylreagenz benötigen, um den monomeren Zustand
von der Protein-Standardlösung
zu gewährleisten.
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Im
Gegensatz dazu ist der Wildtyp-Protein A-Standard handelsüblich von
einer Reihe von Firmen erhältlich,
z. B. Sigma-Aldrich Schweiz (# P-6031) oder Pharmacia (# 17-0770-01)
und benötigt
nicht eine derartige Vorbehandlung. Für die nachfolgend beschriebenen
Experimente, in denen ein Auslaufen von verunreinigendem Protein
A aus der StreamlineTM-Matrix beobachtet
wurde, wurden Proben von unkonjugiertem Protein A, die von dem Hersteller
erhalten wurden, als Standard verwendet.
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1.1 Vorbehandlung von Cys-angereichertem
Protein A-Standard
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Reines
rekombinantes Protein A-Cys, wie es handelsüblich in dem Säulenmaterial
StreamlineTM für die Protein A-Affinitätschromatographie
(Amersham Biosciences) vorkommt, wurde gefriergetrocknet von Pharmacia/Amersham
Biosciences erhalten. Bis zu 20 mg/ml Protein wurden in 0,1 m Tris,
pH 8, das 0,5 M NaCl, 1 mM EDTA und 20 mM Dithioerythritol enthält, gelöst, für 15–30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert und mit einer PD-10 Einweg-Gelfiltrationssäule (Amersham
Biosciences) entsalzt. Alle Puffer, die für die Bearbeitung der Standardlösung vor
dem Beschichten verwendet werden, sollten mit N2 behandelt
werden, um die Oxidation von den Thiolgruppen zu verhindern. Die
Herstel lung von dem Proteinstandard wurde am besten unmittelbar
vor der Verwendung von dem Standard zum Beschichten von den Mikrotiterplatten
durchgeführt. Wahlweise
wurde eine 1 mg/ml Stammlösung
hergestellt und bei –65 °C in einem
Gefrierschrank aufbewahrt; nach dem Auftauen wurde die monomere
Beschaffenheit von Protein A mit einem Aliquot, das auf ein nicht-reduzierendes
SDS-PAGE-Gel aufgetragen
wurde, untersucht. Die Konzentration von dem Protein-Standard wurde
durch den Bradford-Assay
(Bradford et al., 1976, Anal. Biochem. 72: 248–254; Splittgerber et al„ 1989, Anal.
Biochem. 179: 198–201)
sowie durch eine automatisierte Aminosäurenanalyse bestimmt. Das Ergebnis von
einer derartigen Vorbehandlung ist in 1 mittels
eines nicht-reduzierenden 10 % SDS-PAGE-Gels für einen Protein A-Standard
aus Staphylokokkus (Spur 1: natives Protein A; Spur 2: nach der
Vorbehandlung) und ein reines, ungekoppeltes StreamlineTM rekombinantes
Protein A (bereitgestellt durch das Entgegenkommen von Pharmacia,
jetzt Amersham Biosciences; Spur 4: natives, rekombinantes Protein
A; Spur 5: nach der Vorbehandlung) dargestellt. Spur 1 zeigt einen
Molekulargewichtsmarker mit den dazugehörigen Molekularmassen, die
an der vertikalen Achse gekennzeichnet sind. Das rekombinante Protein
A von Pharmacia, das einen zusätzlichen
Cys-Rest beherbergt, verschiebt sich nach der Reduktion zu einem
niedrigeren Molekulargewicht; eine monomere Bande bei etwa 34 kDa
wird erhalten und ist sehr viel intensiver, was offensichtlich aus
der Dissoziation des über
Disulfidbrücken
gebildeten Dimers herrührt.
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1.2 ELISA
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1.2.1 Herstellung der Probe
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Durch
zwei Verdünnungsschritte
wurde eine 1:200.000-Verdünnung
von der 1 mg/ml Protein A Standard-Stammlösung hergestellt, um den höchsten Standard
bei 50 ng/ml bereitzustellen. Davon wurden für den Test der Standardkurve
Verdünnungen
bis herunter zu 0,2 ng/ml hergestellt. Ferner wurden die Verdünnungen von
dem Standard („Versetzungs-Lösungen") für das Versetzen
von Duplikaten der zu testenden Produktproben verwendet, um die
Anwesenheit von störend
einwirkenden Substanzen in der Probe auszuschließen.
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Für die endgültige Untersuchung
der Produktproben wurde jede Probe in 2 gleiche Volumen von je 500 μl unterteilt.
Eine davon wird mit der 1000 ng/ml Versetzungs-Lösung
versetzt, oder falls zweckdienlich, mit der 10 μg/ml Lösung, um einen abschließenden Protein
A-Gehalt von 10 ng Protein A pro mg Antikörper zu ergeben. Die andere
Hälfte
wird mit demselben Volumen Probenpuffer versetzt; dadurch wird der
Verdünnungsfaktor
von der Produktprobe aufgrund des Versetzens berücksichtigt. Beide Typen der
Präparation
werden im Nachfolgenden als „versetzte
Proben" bezeichnet.
Der Probenpuffer wurde aus 7,51 g Glycin (Base), 5,84 g NaCl, 0,5
ml Triton X-100
zusammengestellt und auf 1 L mit entionisiertem oder zweifach destilliertem
Wasser aufgefüllt.
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Für optimale
Genauigkeit der Messungen wurden die Antikörperkonzentrationen in den
Proben durch handelsübliche
ELISAs, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, vorher bestimmt.
Eine weitere Standardlösung
wurde mit einer gleich großen
Menge von einem bekannten Standard-Antikörper mit einer vergleichbaren Affinität für unveränderliche
Bereiche von Protein A versetzt, um die Wirksamkeit von dem Ansäuerungsschritt zu
bestimmen und irgendeinen potentiellen systematischen Fehler zu
enträtseln,
der eingeführt
wurde durch die Antikörperbindung
zu Protein A und demzufolge dem Entziehen des Erfassens im dem Test.
-
Ansäuerung:
Zu 450 μl
von der versetzten Probe oder dem Standard werden 200 μl 0,2 M Citrat-/0,05 %
Triton X-100 Puffer, bei pH 3,0, hinzugefügt. Alle Proben wurden als
Dreifachbestimmung durchgeführt.
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Ferner
wurden die Verdünnungen
der Proben dreifach hergestellt und getestet, da der Test optimal
bei Antikörperkonzentrationen
arbeitet, die sich in dem Bereich von 1 mg/ml und 0,2 mg/ml befinden.
Der Ansäuerungsschritt
in dem vorliegenden Test ist äußerst wichtig,
um das verunreinigende Protein A oder Protein A-Fragmente freizusetzen,
welche andererseits an den Überschuss
von dem Antikörper
gebunden sind, der in der Probenlösung vorhanden ist.
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1.2.2 Beschichten von Mikroliterplatten
mit Antikörper
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Der
Beschichtungspuffer wurde zusammengesetzt aus 1,59 g/L Na2CO3, 2,93 g/L NaHCO3 und 0,20 g/L Natriumazid. Der pH-Wert von
dem Puffer wurde auf pH 9,6 eingestellt. Es werden 100 μl Antikörperlösung, die
den Antikörper
in einer Menge enthalten, die ausreichend ist, keine Sättigung
für den
Protein A-Standard aufzuzeigen, pro Vertiefung hinzugefügt. Die
Platte wird mit Kunststofffolie abgedeckt und in eine Befeuchtungskammer
gestellt. Es wird bei 37 °C über Nacht
für ungefähr 18 Stunden
inkubiert. Alle Vertiefungen werden 3-mal mit mindestens 300 μl Waschpuffer
[NaCl 5,8 g/L, Na2HPO4 1,15
g/L, NaH2PO·H2O
0,26 g/L, EDTA 3,7 g/L, Tween-20 0,2 g/L, Butanol 10 ml/L, pH 7,2]
gespült
und dann mittels leichtem Abklopfen getrocknet. Es werden 250 μl Blockierungspuffer
[Beschichtungspuffer mit 0,5 % Casein nach Hammarsten] in jede Vertiefung
hinzugegeben und für
2 Stunden bei Umgebungstemperatur auf einem Benchtop Orbital-Schüttler (Geschwindigkeit
120 min–1)
inkubiert. Alle Vertiefungen werden dreimal mit mindestens 300 μl Waschpuffer
gewaschen und durch leichtes Abklopfen getrocknet.
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1.2.3 Inkubation der Probe und Nachweis
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Die
Standards und die Proben, einschließlich jeder versetzten Probe,
werden mit 100 μl/Vertiefung ausplattiert.
Die Platten werden mit Kunststofffolie abgedeckt und für 90 Minuten
bei Umgebungstemperatur auf einem Benchtop Orbital-Schüttler inkubiert.
Alle Vertiefungen werden dreimal mit mindestens 300 μl Waschpuffer
gewaschen und durch leichtes Abklopfen getrocknet. Der biotinylierte
Kaninchen Anti-Protein A-Antikörper
wird auf die vorher bestimmte optimale Verdünnung verdünnt. Es werden 100 μl/Vertiefung
hinzugefügt,
die Platten mit Kunststofffolie abgedeckt und für 90 Minuten bei Umgebungstemperatur
auf einem Benchtop Orbital-Schüttler
inkubiert. Das Spülen
wird wiederholt.
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Die
Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase wird auf die vorher bestimmte
optimale Verdünnung
unter Verwendung von Konjugations-Puffer [Na2HPO4 1,15 g/L, NaCl 5,84 g/L, NaH2PO4·H2O 0,26 g/L, EDTA 3,73 g/L, Triton X-100
0,05 % (v/v), pH 7,2] verdünnt.
Es werden 100 μl/Vertiefung
hinzugefügt,
die Platten mit Kunststofffolie abgedeckt und für 45 Minuten bei Umgebungstemperatur
auf einem Benchtop Orbital-Schüttler inkubiert.
Das Spülen
wird wiederholt. Es werden 100 μl
frisch hergestellte Tetramethylbenzidin-(TMB; ICN Produktnummer
# 980502) Substratlösung
hinzugefügt.
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Die
Substratlösung
wird wie folgt hergestellt: Es wird eine Stammlösung durch Auflösen von
10 mg TMB in 1 ml DMSO hergestellt. Es werden 10 μl von dieser
Stammlösung
und ferner 10 μl
H2O2 zu einer wässrigen
2,05 %-igen (w/w) Natriumacetatlösung
hinzugefügt,
die auf pH 6,0 mit 0,5 M Citronensäure eingestellt war. Es muss
nicht ausdrücklich
angesprochen werden, dass alles Wasser, das für die Zubereitung von irgendeinem
Reagenz von dem Test verwendet wurde, von der höchsten Qualität ist, das
heißt
entionisiertes ultrareines oder mindestens zweifach destilliertes
Wasser.
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Die
Substratlösung
wird bei Umgebungstemperatur für
8–11 Minuten
auf einem Schüttler
inkubiert. Die Reaktion wird dann durch Hinzufügen von 50 μl Stopplösung [13 % H2SO4] pro Vertiefung abgestoppt. Innerhalb von
10 Minu ten nach der Zugabe von der Stopplösung, wird die Absorption von
den Vertiefungen bei einer Wellenlänge von 450 nm auf einem Plattenlese-Spektralfotometer
bestimmt.
-
Die
Nachweisgrenze für
einen derartigen ELISA beträgt
0,2 ng/ml Protein A, mit einem Arbeitsbereich von ab 0,2 bis 50
ng/ml. Die Intertest-Variabilität
ist niedriger als 10
2 zeigt die Spiegel des ausgelaufenen rekombinanten
Protein A in den Antikörper-Eluaten
von der Streamline
TM rekombinantes Protein
A-Chromatographie mit dem über
einen einzelnen Punkt angefügten
Protein A in Thioetherverknüpfung.
Die Zykluszahl bezieht sich auf die mehrmalige Verwendung nach der
Elution mit 1 M Natriumchlorid und erneuter Equilibrierung. Während hingegen
das Auslaufen aus Zellkulturnährmedium
von der Zellkultur der Hybridomazellen in der Größenordnung von 500 ppm war,
ergaben andere Zelltypen Spiegel so hoch wie 1.000 ppm. Eine Übersicht über den
Grad des Auslaufens aus unterschiedlichen erhältlichen Matrizen ist in Tabelle
1 dargestellt; die Chromatographie wurde in Übereinstimmung mit den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt. Tabelle 1
Matrix | Lieferant | Kuppllungs-Chemie | Typischer
Auslauf p.p.m. | Arbeits-Kiapazität (mg ml-1) | Flussgesch windigkeit
(cm h–1) |
Native
Protein A-Sepharose 4FF | Amersham-Biosciences | Mehrfach punktbefestigt, CNBr | 10–20 | 5–20 | 30–300 |
rmp
Protein A-Sepharose | Amersham-Biosciences | Mehrfach punktbefestigt | 10–20 | 5–20 | 30–300 |
Poros-A
High Capacity | Applied
Biosystems | Mehrfachpu nktbefestigt | 10–50 | 10 | 500–1.000 |
Protein
A Ceramic HyperD | Biosepra | Mehrfachpu nktbefestigt | Bis
zu 300 | 10–20 | 200–500 |
rProtein
A-Sepharose | Amersham-Biosciences | Einzel
punktbefestigt, Thioether-Verbindung | 50–1.000 | 20–20 | 30–300 |
MabSelect | Amersham-Biosciences | Einzel
punktbefestigt, Thioether-Verbindung | 50–1.000 | 20–40 | 500 |
STREAMLINE rProtein
A | Amersham-Biosciences | Einzel
punktbefestigt, Thioether-Verbindung | 50–1.000 | 20–40 | 200–400 |
-
3 stellt
ferner Daten bereit über
unerheblich vermindertes Auslaufen von verunreinigendem Protein
A während
mehrmaliger Läufe
der Protein A-Affinitätschromatographie
mit demselben Affinitätsmatrixmaterial;
Mehrfachpunkt-befestigte Wildtyp-Protein A Sepharose 4 FF (Amersham
Biosciences) wurde, wie in Abschnitt 2.1 nachfolgend beschrieben,
wiederholt verwendet und der Spiegel von verunreinigendem Protein
A in dem Eluat, vor irgendeinem weiteren Prozessieren des Eluates,
durch ELISA, wie oben beschrieben, bestimmt.
-
2. Protein A- und Q-Sepharose-Chromatographie
-
2.1 Protein A-Affinitätschromatographie mit StreamlineTM
-
Der
Zellkulturüberstand
von einer NSO-Myeloma-Zellkultur
wurde grob durch Zentrifugation und eingehende Filtration gereinigt
und durch Ultrafiltration konzentriert; die Ultrafiltration wurde
ebenfalls dazu verwendet, die Kulturflüssigkeit gegen PBS, pH 7,5,
auszutauschen. Der Titer von dem Antikörper # 5, der durch die Zellen
hergestellt wurde, betrug 0,2 mg/ml, insgesamt wurde 1 L des Puffer-ausgetauschten Überstandes aufgetragen.
Der pI-Wert von dem monoklonalen Antikörper # 5 betrug 8,5. Die Protein
A-StreamlineTM-Säule (5,0
ml Volumen) wurde vorher mit 10 Säulenvolumen 50 mM Glycin/Glycinat,
pH 8,8, 4,3 M NaCl equilibriert; die Flussgeschwindigkeit lag bei
200 cm/h. Zum Beladen wurde die Säule bei einer Flussgeschwindigkeit
von 50 cm h–1 betrieben;
die Beladungskapazität
betrug etwa 20 mg/ml Matrixmaterial). Vor der Elution wurde die Säule mit
mindestens 10 Säulenvolumen
des Glycin-Equilibrierungspuffers, der mit zusätzlichen 200 mM NaCl und 0,1
% Tween-20 angereichert war, gewaschen. Die Elution wurde mit einem
Elutionspuffer erreicht, der aus 0,1 M Glycin/HCl-Puffer, pH 4,0,
zusammengesetzt war. Unmittelbar nach der Elution wurden die Fraktionen
von dem Eluat, welche die Hauptmenge des Antikörpers umfassen, mit einem entsprechenden
Aliquot von 0,5 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,5 neutralisiert und der
Puffer mittels einer Amicon Diafiltrationsvorrichtung gegen Beladungs-/Equilibrierungs-Puffer
(10 mM Tris/HCl, pH 8,0, 50 mM NaCl) für den nachfolgenden Anionenaustauscherschritt
ausgetauscht, um ein längeres
Ausgesetztsein gegenüber
einem saueren pH-Wert zu verhindern.
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Die
Antikörperkonzentration
und die Konzentration des verunreinigenden Protein A wurden, wie
oben beschrieben, bestimmt. Der Spiegel von verunreinigendem Protein
A in dem Eluat belief sich auf 1434 ng/mg Antikörper vor und 1650 ng/mg Antikörper nach
der Diafiltration. Die Wiedergewinnung von dem Antikörper, basierend
auf dem Titer von der Lösung
des Puffer-ausgetauschten Überstandes,
betrug vor der Beladung 81 %; die Konzentration von dem Antikörper in
der durch Diafiltration filtrierten Lösung betrug 3,6 mg/ml.
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2.2 Q-Sepharose FF Anionenaustausch-Schritt
im nicht-bindenden
Modus
-
Der
gereinigte Antikörper
aus Abschnitt 2.1 wurde wie beschrieben weiter bearbeitet: Eine
5,0 ml Q-Sepharose
FF Säule
(Amersham Biosciences) wurde gepackt mit 10 ml 0,1 M NaOH, gefolgt
von 2 Säulenvolumen
an 0,1 M Tris, pH 8, und equilibriert mit 10 Säulenvolumen von 10 mM Tris,
pH 8/50 mM NaCl, bei einer Flussgeschwindigkeit von 75 cm/h. Nach
dem Equilibrieren wurde die Flussgeschwindigkeit auf 50 cm/h vermindert.
6 ml von der durch Diafiltration filtrierten Antikörper- Lösung wurden auf die Säule aufgetragen
und der Durchlauf für
das weitere Bearbeiten aufgefangen; der Durchlauf wurde, nachdem
die Säule
mit den anfänglichen
6 ml beladen war und danach mit reinem Beladungs- oder Equilibrierungs-Puffer
10 mM Tris, pH 8, 50 mM NaCl, fortgefahren wurde, solange aufgefangen
bis die Absorption von dem Durchlauf, die bei 280 nm kontrolliert
wurde, wieder zurück
auf der Basislinie war. Die gesamte Wiedergewinnung von dem Antikörper in dem
Durchlauf betrug 23 mg Antikörper
(87 %). Die Bestimmung von dem Spiegel an verunreinigendem Protein
A resultierte in < 3
ng/mg Antikörper.
-
Für das weitere
Bearbeiten von dieser durch die Q-Sepharose-Chromatographie gereinigten
Antikörpercharge
durch Gelfiltration (Größenausschlusschromatographie,
SEC) über
Sephacryl S-300 in 10 mM Phosphat-Puffer, pH 7,0, 140 mM NaCl, bei
einer Flussgeschwindigkeit von 10 cm/h mit einem Beladungsgrad von
15 mg Antikörper
pro ml Gel wurde gefunden, dass dies den Spurengehalt an verunreinigendem
Protein A im Wesentlichen nicht mehr ändert. Aufgrund der Erfahrung
kann die SEC verwendet werden, um die Spiegel von verunreinigendem
Protein A von etwa 30–100
ng/mg auf etwa 1–5
ng/mg zu vermindern. Demzufolge weist die SEC einen sehr niedrigen
Reinigungsfaktor im Bezug auf die Spurenmengen von Protein A auf,
wozu möglicherweise
durch Affinitätsinteraktionen
zwischen dem Antikörper
und dem verunreinigenden Protein A beigetragen wird.
-
Jedoch
wird aufgrund der unvermeidlichen Verdünnung von der Probe und dem
langsamen Arbeitsablauf, die einen gewissen Abbau von dem Antikörperprotein
gestatten, die SEC nur eine Wiedergewinnung von 70 % von der Menge
des Antikörpers,
die aufgetragen wurde, gestatten. Dies bedeutet, dass die SEC unvermeidlich
in dem Verlust an Material resultieren wird, während gleichzeitig viel Zeit
benötigt
wird.
-
Die
Q-Sepharose-Säule
wurde für
die weitere Verwendung durch eine getrennte Elution mit 2 M NaCl und
weitere Equilibrierung, wie oben beschrieben, wiederaufbereitet.
-
3. Protein A- und Q-Sepharose-Reinigung
mit nachfolgendem Kationenaustausch-Schritt
-
In
einem weiteren Experiment wurde der Antikörper verwendet, der in Experiment
2.2 in einem nicht-bindenden
Modus durch Q-Sepharose-Anionenaustausch-Chromatographie gereinigt wurde. Anstatt
einen weiteren, abschließenden
SEC-Reinigungschritt zu testen, wurde der Antikörper, der in dem Durchlauf
von der Q-Sepharose-Säule aufgefangen
wurde, einem zweiten Kationenaustausch-Schritt an einer SP-Sepharose
FF-Matrix (SP = Sulfo-propyl) von Amersham Biosciences unterworfen.
Die SP-Sepharose FF gestattete eine Flussgeschwindigkeit von 100
cm/h mit einer reproduzierbaren Ausbeute von 93 % an Antikörper nach Beladen,
Waschen und Eluieren von dem Antikörper von dem Kationenaustauscher.
-
Für das Beladen
wurde der pH-Wert von der Antikörperlösung, die
nach dem Q-Sepharose-Reinigungsschritt erhalten wurde, auf pH 4,5–5,0 mit
50 mM Acetatpuffer, pH 4,5, eingestellt. Die Beladungskapazität wurde
auf 10 mg/ml Matrixmaterial bei einer Leitfähigkeit von 17 mS/cm festgesetzt.
Der 50 mM Acetatpuffer wurde ferner zum Waschen bis auf die Basislinie
verwendet. Ein 50 mM Na-acetat, pH 4,5, 1 M NaCl Hochsalzpuffer
wurde für
die Elution von dem Antikörper
verwendet; der monomere Antikörper
eluierte zuerst, während
hingegen die Aggregate in den Fraktionen am Ende bei hoher Ionenstärke zu eluieren
pflegten. Die Verwendung von einem weniger steilen Salzgradienten
durch die Implementierung von einem Salzgradienten in den Elutionspuffer
vor dem Aufpumpen auf die Säule
ist gleichermaßen
realisierbar; die unmittelbare Anwendung von einem Hochsalz-Puffer resultiert
in einem weniger verdünnten
Antikörper
und dementsprechend in einem präziseren
Auffangen und kürzeren
Zeiten des Verweilens in der saueren Lösung. Nach der Elution wurde
der saure Puffer schnell gegen PBS, pH 7,5, ausgetauscht. Der Spiegel
an verunreinigendem Protein A in dem vereinten Eluat wurde mit < 0,4 ng/mg Antikörper bestimmt,
wobei für
den Antikörper
mittels Größenausschlusschromatographie
gezeigt werden konnte, dass er zu > 99
% als Monomer vorliegt.
-
4. StreamlineTM-Protein
A-Affinitätschromatographie
mit spezialangefertigtem, Mehrfachpunkt-befestigtem Protein A
-
Diese
Mehrfachpunkt-befestigte StreamlineTM-Protein A-Affinitätsmatrix
wurde durch Pharmacia Biotech (jetzt Amersham-Pharmacia) spezialangefertigt
und geliefert. Sie wurde durch den Hersteller mittels Koppeln desselben
34 kD StreamlineTM-artigen rekombinanten
Protein A, das einen terminalen Cys-Rest aufweist, an dasselbe Sepharose-Matrixmaterial
hergestellt, aber unter Verwendung von traditioneller CNBr-Chemie
zur Aktivierung und Kopplung anstelle von der Epoxid-vermittelten
Aktivierung und der selektiven Reaktionsbedingungen für das Koppeln
nur der -SH-Gruppen (siehe die Produkt-Information des Herstellers).
Das Verfahren von Experiment 2.1 wurde wiederholt und der Spiegel
an verunreinigendem Protein A wurde mit 353 ng/mg Antikörper bestimmt.
Dies bedeutet, das der Modus der Kopplung teilweise zu dem gesteigerten
Auslaufen des Proteins von den leistungsfähigen, über einen einzelnen Befestigungspunkt
angekoppelten, rekombinanten Protein A-Affinitätsmatrizen beisteuert; die
Veränderungen
in der Aminosäuresequenz,
die in solch einem rekombinanten Protein A im Vergleich zu dem vollständigen Wildtyp-Protein A eingeführt wurden,
tragen ebenfalls beträchtlich
zu dem gesteigerten Auslaufen des Proteins bei.
-
-
Das
Miles-Patent (Nr.:
4,983,722 )
macht geltend, dass die Bindung an die DEAE-Sepharose, die als ein
zweiter Chromatographie-Schritt mit einem Salzgradienten (0,025
M bis 0,25 M NaCl) zur Elution verwendet wurde, den auslaufenden
Protein A-Gehalt in dem Eluat auf weniger als 15 ng/mg Antikörper vermindern kann
(Bereich von Protein A war 0,9 bis 14 ng/mg Antikörper). Tabelle 2
Vergleich
von Protein A-Resten in Eluatproben von 6A1- Antikörper, gereinigt über Einzel-
oder Mehrfachpunkt befestigte Protein A-Matrizen |
Matrix | Probe | Protein
A-Spiegel (ng/mg) |
rProtein
A-Sepharose (Einzelpunktbefestigt) | Protein
A-Eluat | 20,2 |
rmp
Protein A Sepharose (Mehrfachpunktbefestigt) | Protein
A-Eluat | 2,16 |
Native
Protein A Sepharose (Mehrfachpunktbefestigt) | Protein
A-Eluat | < 2,0 |
-
Das
Ziel von diesen Experimenten war, diese Ergebnisse unter Verwendung
von MabSelect (neue Einzelpunkt-befestigte rProtein A-Matrix) mit
einem Antikörper
mit einem niedrigeren pI-Wert (pI 6,5–7,5) zu bestätigen und
das nicht-bindende Q-Sepharose-Verfahren (unter Verwendung unterschiedlicher
Beladungs-/Equilibrierungs-Puffer)
mit dem Miles-Patentverfahren unmittelbar zu vergleichen.
-
Angewendetes Verfahren:
-
Die
Reinigung von dem 6A1-Antikörper
(pI 6,5–7,5)
schloss zwei Chromatographieschritte ein, die aus dem MabSelect
Protein A-Schritt, gefolgt durch den Q-Sepharose-Anionenaustauschchromatographie- (nicht-bindend) oder DEAE-Sepharose-Chromatographie-Schritt
(bindend) bestanden. Siehe L0 9007 und L0 9375. MabSelect
Protein A-Chromatographie:
Säulenmatrix | MabSelect
rekombinantes |
| Protein
A (Einzelpunkt |
| befestigtes
rProtein A) |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 15 cm
Betthöhe |
Säulenvolumen | 30
mL |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 500
cm/h (16,80 mL/Min.) |
Säubern | 6
M Guanidin-HCl |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 35
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 50
mM Glycin/Glycinat, |
| pH
8,0/250 mM NaCl |
| (8
Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 50
mM Glycin/Glycinat, |
| pH
8,0/250 mM NaCl |
| (8
Säulenvolumen) |
Elutions-Puffer | 100
mM Glycin, pH 3,50 |
| (6
Säulenvolumen) |
Waschen | 100
mM Citronensäure,
pH 2,1 |
| (2
Säulenvolumen) |
-
Der
Kulturüberstand,
der den 6A1-Antikörper
enthält,
wurde über
eine MabSelect-Säule
(30 ml), die an ein AKTA-FPLC-System angeschlossen ist, gereinigt.
-
Die
Bedingungen, die verwendet wurden, waren identisch zu den in der
obigen Tabelle beschriebenen. Der Antikörper wurde unter Verwendung
von 0,1 M Glycin, pH 3,5, eluiert. Nachfolgend auf die Elution wurde der
pH-Wert des Eluates auf pH 7,0 eingestellt und dann die Eluatprobe
in 5 Aliquote unterteilt; jedes Aliquot wurde dann mittels Diafiltration
in einen unterschiedlichen Puffer für die Anionenaustauschchromatographie über führt.
-
Das
erste Aliquot wurde mittels Diafiltration in 50 mM Tris-HCl, pH
8/75 mM NaCl, für
die Q-Sepharose-Chromatographie, Lauf 1, überführt. Das zweite Aliquot wurde
mittels Diafiltration in 50 mM Tris-HCl, pH 8/100 mM NaCl, für die Q-Sepharose-Chromatographie,
Lauf 2, überführt. Das
dritte Aliquot wurde mittels Diafiltration in 20 mM Natriumphosphat,
pH 6,5/80 mM NaCl, für
die Q-Sepharose-Chromatographie, Lauf 3, überführt. Bei den Aliquoten vier
und fünf
wurde der Puffer zur Evaluierung des DEAE-Sepharose-Bindungsverfahrens,
das in der Miles Patentschrift beschrieben wurde, ausgetauscht in
25 mM Tris-HCl, pH 8/25 mM NaCl. Der Unterschied zwischen den Läufen 4 & 5 ist, dass in
Lauf 4 die Hauptspitze als eine Fraktion aufgefangen und mittels
Diafiltration in eine phosphatgepufferte Standard-Salzlösung vor
der Analyse überführt wurde,
während
hingegen in Lauf 5 die Elutionsspitze fraktioniert wurde und in
einen Phosphatpuffer dialysiert, der wie in der Miles-Patentschrift
beschrieben hergestellt wurde. Die Bedingungen für jeden der fünf Säulenläufe sind
nachfolgend beschrieben: Q-Sepharose-Chromatographie:
Lauf 1
Säulenmatrix | Q-Sepharose
Fast Flow |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 8 cm Betthöhe |
Säulenvolumen | 16
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in 0,1 M |
| Natriumhydroxid
bei 150 cm/h |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 15
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 50
mM Tris-HCl pH 8.0/75 mM NaCl |
| (8
Säulenvolumen) |
| (fortgesetzt) |
Q-Sepharose-Chromatographie:
Lauf 1
Waschen
nach Beladung | 50
mM Tris-HCl pH 8.0/75 mM NaCl |
| (5
Säulenvolumen) |
Säulen- | |
Reinigungspuffer | 2
M Natriumchlorid |
| (2
Säulenvolumen) |
Waschen | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Q-Sepharose-Chromatographie:
Lauf 2
Säulenmatrix | Q-Sepharose
Fast Flow |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 8 cm Betthöhe |
Säulenvolumen | 16
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in 0,1 M |
| Natriumhydroxid
bei 150 cm/h |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 7,5
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 50
mM Tris-HCl, pH 8.0/100 mM |
| NaCl
(8 Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 50
mM Tris-HCl pH 8.0/100 mM |
| NaCl
(5 Säulenvolumen) |
Säulen- | |
Reinigungspuffer | 2
M Natriumchlorid |
| (2
Säulenvolumen) |
Waschen | 0,1 M Natriumhydroxid |
| (2 Säulenvolumen) |
Q-Sepharose-Chromatographie:
Lauf 3
Säulenmatrix | Q-Sepharose
Fast Flow |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 8 cm Betthöhe |
Säulenvolumen | 16
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in 0,1 M |
| Natriumhydroxid
bei 150 cm/h |
| (fortgesetzt) |
Q-Sepharose-Chromatographie:
Lauf 3
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 7,5
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 20
mM Natriumphosphat, |
| pH
6,5/80 mM NaCl |
Waschen
nach Beladung | 20
mM Natriumphosphat, |
| pH
6,5/80 mM NaCl |
| (5
Säulenvolumen) |
Säulen- | |
Reinigungspuffer | 2
M Natriumchlorid |
| (2
Säulenvolumen) |
Waschen | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
DEAE-Sepharose:
Lauf 4
Säulenmatrix | DEAE-Sepharose |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 8 cm Betthöhe |
Säulenvolumen | 16
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in Equilibrierungs |
| puffer
bei 150 cm/h |
Betriebs | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 7,5
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM |
| NaCl
(8 Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM |
| NaCl
(5 Säulenvolumen) |
Elutions-Puffer | 25
mM Tris-HCl pH 8,6/25 mM |
| NaCl
bis 25 mM Tris-HCl, |
| pH
8,6/250 mM NaCl |
| (10
Säulenvolumen) |
Waschen | 2
M Natriumchlorid |
| (fortgesetzt) |
DEAE-Sepharose:
Lauf 4
DEAE-Sepharose
Bindungsverfahren: Lauf 5 (Miles-Verfahren)
Säulenmatrix | DEAE-Sepharose |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 8 cm Betthöhe |
Säulenvolumen | 16
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in Equilibrierungs |
| puffer
bei 150 cm/h |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 7,5
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM |
| NaCl
(8 Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM |
| NaCl
(5 Säulenvolumen) |
Elutions-Puffer | 25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM |
| NaCl
bis 25 mM Tris-HCl, |
| pH
8,6/250 mM NaCl |
| (10
Säulenvolumen) |
Waschen | 2
M Natriumchlorid |
| (2
Säulenvolumen) |
-
Die
Eigenschaften von den unterschiedlichen Puffern in dieser Studie
sind in Tabelle 3 gezeigt. Die Elutionsprofile für jeden der Anionenaustausch-Chromatographie-Schritte
sind in den 2–5 gezeigt.
-
Die
Eluatproben, die durch die 5 Ionenaustauschläufe erzeugt wurden, wurden
auf ihre Protein A-Spiegel
in den rPA-ELISAs untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 3
In dieser
Studie verwendete Puffer | |
Equilibrierungs -Puffer | Lauf
Nummer | Leitfähig keit (mS/cm) | Harz | pH |
50
mM Tris-HCl, pH 8,0/75 mM NaCl | 1 | 10,74 | Q-Sepharose (nicht-bindend) | 8,00 |
50
mM Tris-HCl, pH 8,0/100 mM NaCl | 2 | 12,85 | Q-Sepharose (nicht-bindend) | 8,01 |
20
mM Natriumphosphat, pH 6,5/80 mM NaCl | 3 | 10,20 | Q-Sepharose (nicht-bindend) | 6,50 |
25
mM Tris-HCl, pH 8,6/25 mM NaCl | 4/5 | 3,35 | DEAE-Sepharose (bindend) | 8,60 |
25
mM Tris-HCl, pH 8,6/250 mM NaCl* | 4/5 | 24,54 | DEAE-Sepharose (bindend) | 8,61 |
*Gradienten-Elutionspuffer |
-
Es
wurden Fraktionen quer durch das Elutionsprofil von DEAE-Sepharose
Lauf 5 (Miles-Verfahren) aufgefangen und in dem rProtein A-ELISA
analysiert: die Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt. Tabelle 4: rProtein A-ELISA Ergebnisse:
Proben-ID | rProtein
A-Spiegel (ng/mg) | Antikörper -Konzen
tration (mg/ml) | %
Wiedergewinnun g | Elutions
-Volumen (SV's)* |
Q-Sepharose-Eluat
Lauf 1 | < 0,4 | 1,42 | 82 | 4,5 |
Q-Sepharose-Eluat
Lauf 2 | 2,94 | 1,49 | 70 | 3,5 |
Q-Sepharose-Eluat
Lauf 3 | 0,73 | 1,86 | 85 | 3,4 |
DEAE
Sepharose-Eluatpool
Lauf 4 (Pool von allen Fraktionen) | 1,72 | 2,16 | 75 | 2,5 |
DEAE
Sepharose-Eluatpool
(Miles-Verfahren)
Lauf 5 (Pool der Fraktionen 2 bis 6) | 1,55 | 1,83 | 73 | 3 |
*Wobei SV's Säulenvolumen
bezeichnet |
Tabelle 5: Spiegel von Protein A in den
Eluat-Fraktionen quer über
den Elutionspeak, die während
der bindenden DEAE-Sepharose-Abtrennung (Miles-Verfahren); Lauf
5, erhalten wurden.
Fraktions-Nummer | rProtein
A-Spiegel | Absorption |
1 | 3,33 | 0,018 |
2 | 0,4 | 0,108 |
3 | 0,4 | 0,22 |
4 | 0,4 | 0,169 |
5 | 2,01 | 0,092 |
6 | 16,7 | 0,042 |
7 | 6,38 | 0,016 |
-
Die
höchste
Wiedergewinnung (85 %) und die beste Beseitigung von rProtein A
für diesen
Antikörper (6A1;
pI 6,5–7,5)
wurden unter nicht-bindenden Bedingungen an der Q-Sepharose unter
Verwendung von 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 6,5/80 mM NaCl,
erhalten (entspricht Lauf 3). Lauf 1 zeigte ebenfalls eine gute
Wiedergewinnung (82 %) und rProtein A-Beseitigung, jedoch war das
Elutionsvolumen für
diesen Lauf signifikant höher
als für
ein nicht-bindendes Verfahren erwartet; dies deutet darauf hin,
dass eine teilweise Retardierung von dem Antikörper auf der Säule in diesem
Puffersystem stattfindet. Das Steigern der NaCl-Konzentration (Lauf
2) resultierte in einer niedrigeren rProtein A-Beseitigung, demzufolge
war das Puffersystem, das in Lauf 3 verwendet wurde, für diesen
Antikörper
zweckmäßiger. Es
war von uns kürzlich
beobachtete worden, dass das Puffersystem, das in Lauf 1 verwendet
wurde, für
Antikörper
mit hohem pI-Wert zweckmäßiger ist
und das dasjenige, was in Lauf 3 verwendet wurde, insbesondere für neutrale
oder leicht saure Antikörper verwendbar
ist. Da diese Experimente bei ähnlichen
Kapazitäten
(7,5 mg/ml Harz) durchgeführt
wurden, würden
wir erwarten, in der Lage zu sein, dieses nicht-bindende Verfahren
bei sehr viel höheren
Kapazitäten
(> 30 mg/ml) zu verwenden.
Wir würden
erwarten, dass dieses nicht-bindende
Verfahren für
viele Anionenaustauscher, zum Beispiel Q-Hyper D, zusätzlich zu
Anionenaustausch-Membranabsorbern
(wie zum Beispiel Mustang Q, Intercept Q und Sartobind Q) anwendbar
ist. Wir würden
ebenfalls erwarten, dass dieser Prozess eher auf die Produktion
im großen
Maßstab
anwendbar ist, verglichen mit dem Miles-Verfahren, da höhere Kapazitäten usw.
angewendet werden können.
-
In
dem Fall von Lauf 5 (Miles-Verfahren), wurde eine Fraktionierung
von rProtein A quer über
den Hauptelutionspeak beobachtet, wie in Tabelle 5 dargestellt.
Das sorgfältige
Vereinen der Fraktionen ist daher nötig, um eine gute Beseitigung
von rProtein A sicherzustellen. Dies wies einen Einfluss auf die
Wiedergewinnung (73 %) auf und ergab sogar in diesem Fall keine
so gute Beseitigung, wie sie mit dem nicht-bindenden Verfahren erhalten
wurde. Es ist daher mit dem Miles-Verfahren schwieriger, eine gute Beseitigung
und eine hohe Wiedergewinnung für
die Zelllinien/Antikörper
in Fällen
zu erreichen, in welchen ein sehr hohes Auslaufen beobachtet wird
(wie dies, das mit den Einzelpunktbefestigten Matrizen gewöhnlich erhalten
wird).
-
Die
Daten von Lauf 5 sind repräsentativ
für die
Bedingungen, wie sie in der Miles-Patentschrift beschrieben wurden.
Eine Übersicht über die
Verfahrens-Vergleiche
und die dabei erhaltenen Daten ist in Tabelle 6 nachfolgend beschrieben.
-
Tabelle
6 Zusammenfassung
der rProtein A-Spiegel bei unterschiedlichen Stadien der Antikörper-Reinigung.
-
Hinweis:
Die Spiegel von rProtein A sind in Klammern als ng/mg angegeben;
es sollte beachtet werden, dass nicht alle Überstände von den klonalen NSO-Zelllinien ähnlich Verunreinigungs-Spiegel
an Protein A ergeben.
-
6. Reinigung von einem Antikörper mit
hohem pI-Wert
-
Ein
Antikörper
mit einem hohen pI-Wert (pI 9,0–9,3)
wurde unter Verwendung von Protein A-Affinitätschromatographie (MabSelect – Matrix
mit Einzelpunkt-befestigtem rekombinantem Protein A), gefolgt durch eine
Q-Sepharose-Anionenaustausch-Chromatographie (unter nicht-bindenden
Bedingungen; zur Entfernung von Verunreinigungsspuren), gefolgt
durch SP-Sepharose-Kationenaustausch-Chromatographie
(unter bindenden Bedingungen zur Entfernung von Aggregaten).
-
-
Experimentelle Materialien und Verfahren
-
MabSelect
Protein A-Chromatographie:
Säulenmatrix | MabSelect
rekombinantes Protein |
| A
(Einzelpunkt-befestigtes |
| rProtein
A) |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 15 cm
Betthöhe |
Säulenvolumen | 30
mL |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 500
cm/h (16,80 mL/Min.) |
Säubern | 6
M Guanidin-HCl |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 35
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 50
mM Glycin/Glycinat, |
| pH
8,0/250 mM NaCl |
| (8
Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 50
mM Glycin/Glycinat, |
| pH
8,0/250 mM NaCl |
| (8
Säulenvolumen) |
Elutions-Puffer | 100
mM Glycin, pH 3,50 |
| (6
Säulenvolumen) |
Waschen | 100
mM Citronensäure,
pH 2,1 |
| (2
Säulenvolumen) |
-
Der
Kulturüberstand,
der den Antikörper
mit dem hohen pI-Wert enthält,
wurde über
eine MabSelect Protein A-Affinitätssäule (30
ml), die an ein AKTA-FPLC-System
angeschlossen ist, gereinigt. Die Bedingungen, die verwendet wurden,
waren identisch zu den in der obigen Tabelle beschriebenen. Der
Antikörper
wurde unter Verwendung von 0,1 M Glycin, pH 3,5, eluiert. Auf die
Elution folgend, wurde das Eluat bei pH 3,69 (keine Einstellung
benötigt)
für 60
Minuten (Virus-Inaktivierungsschritt bei niedrigem pH-Wert) gehalten
und dann auf pH 8 unter Verwendung von 2 M Tris-Base neutralisiert.
Es wurden drei Zyklen an Protein A durchgeführt; die Produkt-Wiedergewinnung
wurde durch A280 nm bestimmt und ist in Tabelle 7 für jeden
einzelnen Zyklus gezeigt. Tabelle 7: % Wiedergewinnung an MabSelect-Protein
A- Säule
Zyklus-Nummer | %
Wiedergewinnung |
1 | 81 |
2 | 81 |
3 | 80 |
-
Nach
der MabSelect Protein A-Chromatographie wurden die Eluate von jedem
der drei Zyklen zusammen vereint und der Puffer gegen 25 mM Tris,
pH 8,0 (Q-Sepharose
Equilibrierungs-Puffer) unter Verwendung einer Amicon-Magnetrührzelle
zum Konzentrieren, ausgestattet mit einer 10 kDa Millipore-Membran,
ausgetauscht. Q-Sepharose-Chromatographie:
Säulenmatrix | Q-Sepharose
Fast Flow |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 15 cm
Betthöhe |
Säulenvolumen | 30
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in 0,1 M Natriumhydroxid |
| bei
225 cm/h |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 150
cm/h (5,0 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 40
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 20
mM Glycin, pH 8,0 |
| (8
Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 20
mM Glycin, pH 8,0 |
| (5
Säulenvolumen) |
Elutions-Puffer | 20
mM Glycin, pH 8,0 |
| (2
Säulenvolumen) |
Waschen | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
-
40
ml von dem konzentrierten/über
Diafiltration umgepufferten MabSelect-Protein A-Eluats wurden auf die
Q-Sepharose-Säule
bei einer Beladungskapazität
von 40 mg/ml Matrix aufgeladen. Die Säule wurde in einem nicht-bindenden Modus betrieben
und die ungebundene Fraktion, die den Antikörper enthält, wurde aufgefangen. Die
Wiedergewinnung bei diesem Schritt betrug 69 % bei A280.
Dies ist ein bisschen niedriger als sonst unter diesen Bedingungen
für diesen
Antikörper
erhalten wurde und kann verursacht sein durch fehlerhafte Bestimmung
von dem Beladungsvolumen aufgrund des Verzögerungsvolumens in der FPLC
Probenpumpe.
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Auf
die Q-Sepharose-Chromatographie folgend wurde die ungebundene Fraktion
auf 13,98 mg/ml konzentriert und mittels Diafiltration in den SP-Sepharose-Equilibrierungspuffer
(25 mM Natriumacetat, pH 5,0/25 mM NaCl) unter Verwendung einer
Amicon-Magnetrührzelle,
die mit einer 10 kDa Millipore Ultrafiltrationsmembran ausgestattet
war, umgepuffert. SP-Sepharose-Chromatographie:
Säulenmatrix | Q-Sepharose
Fast Flow |
Säulendimensionen | 1,6
cm innerer Durchmesser |
| × 15 cm
Betthöhe |
Säulenvolumen | 30
mL |
Säulen-Präparation | Gepackt
in 0,1 M |
| Natriumhydroxid
bei 150 cm/h |
Betriebs- | |
Flussgeschwindigkeit | 100
cm/h (3,35 mL/Min.) |
Säubern | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
Beladungskapazität | 10
mg/ml Matrix |
Equilibrierung | 25
mM Natriumacetat, pH 5,00/ |
| 25
mM NaCl (8 Säulenvolumen) |
Waschen
nach Beladung | 25
mM Natriumacetat, pH 5,00/ |
| 25
mM NaCl (6 Säulenvolumen) |
Elution | 25
mM Natriumacetat, pH 5,00/ |
| 186
mM NaCl (25 Säulenvolumen) |
Säulen- | |
Reinigungs-Puffer | 25
mM Natriumacetat, pH 5,00/ |
| 2
M NaCl (2 Säulenvolumen) |
| (fortgesetzt) |
SP-Sepharose-Chromatographie:
Waschen | 0,1
M Natriumhydroxid |
| (2
Säulenvolumen) |
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Es
wurden 24 ml von dem umgepufferten Q-Sepharose-Eluat auf die SP-Sepharose-Säule bei
einer Beladungskapazität
von 10 mg/ml Matrix aufgetragen. Die Säule wurde in einem Bindungs-Modus
betrieben; das Eluat wurde in Fraktionen aufgefangen. Es wurden
Fraktionen quer durch das Elutionsprofil mittels GP-HPLC analysiert,
um die Aggregatgehalte zu bestimmen und die Messwerte sind in der
Tabelle 8 dargestellt. Auf jeden Chromatographieschritt folgend,
wurden Proben entnommen und auf rProtein A-Reste analysiert; die
Ergebnisse sind in Tabelle 9 präsentiert. Tabelle 8: Ergebnisse des rProtein A-ELISA
nach jedem Chromatographieschritt
Proben-ID | rProtein
A | Antikörper- |
MabSelect
Protein A-Eluat {nach der Konz./Diafil.) | 2,64 | 46,7 |
Q-Sepharose-Eluat | < 4 | 8,10 |
SP-Sepharose-Eluatpool
F(1–16) | < 4 | 1,79 |
Tabelle 9: GP-HPLC-Analyse der SP-Sepharose
Fraktionen
Proben-ID | %
Aggregate | Absorption
(A280) |
SP-Eluatpool
F(1–3) | 0,57 | 11,2 |
SP-Eluatpool
F(4–6) | 1,10 | 2,7 |
SP-Eluatpool
F(7–9) | 2,07 | 0,655 |
SP-Eluatpool
F(10–12) | 2,12 | 0,351 |
SP-Eluatpool
F(13–15) | 2,56 | 0,208 |
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Schlussfolgerung:
Die Fraktionierung von Aggregaten wurde während der Stufenelution von
dem Antikörper-Peak
beobachtet; siehe Tabelle 4. Die mit Aggrega ten angereicherten Fraktionen
eluieren später
(an dem auslaufenden Ende von dem Elutionspeak), verglichen mit
den Fraktionen, die keine Aggregate enthalten. Die Fraktionen am
Ende können
aus dem Hauptpool weggelassen werden, um einen 99 % monomeren Pool zu
erhalten und trotzdem noch eine hohe Wiedergewinnung (> 95 %) zu erreichen.
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Tabelle
10: Fraktionierung von Aggregaten quer durch den SP-Sepharose-Elutionspeak
für Antikörper mit
hohem pI-Wert