DE601812C - Einrichtung zum Loesen, Foerdern und Ablagern von Abraum sowie gegebenenfalls zum Abbau und Abfoerdern der nutzbaren Massen in Tagebauen - Google Patents
Einrichtung zum Loesen, Foerdern und Ablagern von Abraum sowie gegebenenfalls zum Abbau und Abfoerdern der nutzbaren Massen in TagebauenInfo
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
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Description
Es ist bekannt, bei Förderbrücken den Bagger in die Brücke selbst einzubauen. Hierbei benutzt
man etwa einen normalen Eimerkettenbagger. Nach einem anderen Vorschlag werden
zwei voneinander getrennt arbeitende Geräte benutzt, von denen das eine die Gebirgsmassen
löst, das andere, etwa ein Becherwerk, die zum Fuß der Böschung herabgerollten Massen aufnimmt.
Diese beiden Geräte haben naturgemäß infolge ihrer durchaus verschiedenen Aufgaben
auch einen getrennten Arbeitsbereich. Das Lösegerät wird in seinem Arbeitsbereich sich durch
eine gewisse Beweglichkeit der jeweiligen Standfestigkeit des Gebirges anpassen müssen, das
Fördergerät andererseits wird jeweils da tätig sein, wo die gelösten Massen je nach Böschungs-
' winkel, Untergrund und Beschaffenheit des Materials anfallen. Hieraus ergibt sich, daß die
Geräte voneinander unabhängig sein müssen.
Im übrigen sind diese Geräte lediglich für die Arbeit an einer bestimmten begrenzten Stelle
der Abbaubreite eines Tagebaues, nämlich für den eigentlichen Abraumstoß, vorgeschlagen.
Man hat weiterhin vorgeschlagen, die Funktionen der beiden obengenannten Geräte in
einem einzigen Gerät zu vereinigen und benutzte hierbei einen Schaufelradbagger, der am abbauseitigen
Ende eines mit Fördereinrichtungen ausgestatteten mehrgliedrigen, ausziehbaren
Stieles angeordnet ist. Dieser Stiel wurde an seinem haldenseitigen Ende an einer den Tagebau
überspannenden Brücke fest angelenkt, und es wurde im übrigen das ganze Gerät mit Seilen
an der Brücke an festen Punkten aufgehängt. Abgesehen von dem Vorteil der Einheitlichkeit
des Gerätes erzielte man hierbei den weiteren Vorteil, daß nicht nur eine einzelne Stelle der
Abbaubreite, sondern der ganze Abbaustoß, nämlich Abraum, Kohle und etwaige Zwischenmittel,
mit dem Gewinnungsgerät erreicht wer- 4.0-den konnten.
Die Vorrichtung hat aber gewisse Nachteile. Es ist nicht leicht, das ganze unter der Tragbrücke
hängende Konstruktionsgebilde mit dieser so zu verbinden, daß es gegenüber der Brücke
keine unzulässigen Seitenschwankungen vollführt. Bei geringmächtigem Gebirgskörper mag
das noch angehen, weil alsdann die beiden untergehängten Bandgerüste nicht allzulang
werden und auch ihre Tiefenlage unter der Tragbrücke noch erträglich ist.
Wenn aber der Gebirgskörper eine größere Mächtigkeit hat, müssen die Gerüste ebenso
wie die Tragbrücke beträchtlich länger werden, um die tiefste Arbeitsstellung des Radbaggers
möglich zu machen. Es steigen damit die Schwierigkeiten der Aufhängung in einem bedenklichen
Maße. Will man vollends erreichen, daß in dem oder den Flözen ein gewisser Kohlenvorrat
freiliegt, so muß man abermals die Trag- So brücke und die untergehängten Bandgerüste
länger machen. Die Schwierigkeiten dürften
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Clemens Abels und Paul Voß in Halle a.S.
alsdann so groß werden, daß man es vorziehen wird, auf einen größeren Kohlenvorrat zu verzichten.
Das ist aber nach den praktischen Anforderungen des Betriebes als entscheidender
Nachteil anzusehen.
Was die vorliegende Erfindung anstrebt, ist folgendes: Es soll für Großtagebaue eine Einrichtung
geschaffen werden, die erlaubt, Gebirgskörper von verschiedenster Mächtigkeit,
ίο Zusammensetzung und Ablagerung derart abzubauen, daß ohne viel Arbeitsebenen und Gleisanlagen
die einzelnen Gebirgsmassen wahlweise und wechselweise, nacheinander oder gleichzeitig
auf möglichst kurzem Wege, sei es zur Ablagerung, sei es zu einer günstig gelegenen
Abförderungsanlage gebracht werden.
Dieses Gesamtziel wird durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung -erreicht. Sie bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Lösen, Fördem und Ablagern von Abraum sowie gegebenenfalls
zum Abbau und Abfordern der nutzbaren Massen in Tagebauen mittels einer die
Tagebaugrube überspannenden Brücke.
Das Neue besteht darin, daß ein oder mehrere an ihrem freien Ende mit einem Schaufelradbagger als Gewinnungsgerät ausgestattete Förderer
mit ihren brückenseitigen Enden in der Brücke selbst schwenkbar, im Ausmaß der Abbaubreite
längs verfahrbar sind, alle Höhenstufen des Abbaues mit ihrem Gewinnungsgerät erreichen und auf den oder die Hauptförderer
der Brücke abwerfen.
Eine derartige Einrichtung vermeidet die oben dargelegten Nachteile der älteren Vor-Schläge.
Gegenüber der Bauart mit den getrennten Geräten hat sie den Vorteil der größeren Einfachheit
und der Verwendbarkeit für die ganze Abbaubreite; gegenüber der Bauart mit dem ausziehbaren Schaufelradbaggeraggregat ergeben
sich folgende Fortschritte. Wenn der zu bearbeitende Gebirgskörper mächtiger wird,
wenn ein Kohlenvorrat verlangt ist, braucht man nur die Tragbrücke weiter zu spannen. Das einfache
Radbaggeraggregat und seine Aufhängung an der Tragbrücke bleiben unberührt. Unter
Abbaubreite ist auch hier die Breite desjenigen Erdkörpers zu verstehen, in dem Erdmassen
betriebsmäßig durch die Gewinnungsgeräte gelöst und abgefördert werden, d. h. — in der
senkrechten Projektion des Tagebauquerschnittes gesehen — die Gesamtbreite des mittels der
Brücke und ihrer Abbaueinrichtungen angegriffenen Teiles des Erdkörpers. Der unmittelbare Zweck des Lösens ist hierbei
nicht das Wesentliche, sondern der mittelbare, endgültige Zweck, d. h. der Abbau der
Kohle. Als unmittelbare Zwecke kommen neben dem hauptsächlichsten, der Entfernung von
Deckgebirge und Zwischenmitteln, z. B. auch in Frage das Wegbaggern von Kuppen des Liegenden zur Schaffung einer günstigen Arbeitsebene
oder zur gleitsicheren Auflagerung der Halde, das Einschneiden von Stufen in ein abfallendes
Liegende, ebenfalls zu dem letztgenannten Zweck, und das Einschneiden in das Liegende, um verworfene
Flözteile für den Bagger zugänglich zu machen.
Hierbei ist die Abbaubreite nicht beschränkt durch die jeweilige Anordnung der Brückenstützen,
da das Radbaggeraggregat wegen seiner Leichtigkeit und seines geringen Raumbedarfes
erlaubt, die Stützen z. B. portalartig zur Durchfahrung mit dem Bagger auszugestalten,
so daß man also bei der Anordnung der Stützen weitgehend auf die Gebirgsverhältnisse einerseits,
die statischen Verhältnisse andererseits Rücksicht nehmen kann.
Um zu vermeiden, daß mehrere in derselben Brücke fahrbar angeordnete Schaufelradbaggeraggregate
sich beim Abbau der übereinanderliegenden Gebirgsschichten behindern bzw. um eine gegenseitige Reserve zu schaffen, erfolgt
die Aufhängung des gewinnungsseitigen Endes des Zubringeförderers beispielsweise an auf dem
Brückenträger bewegbaren Laufkatzen, derart, daß der vorangehende Förderer mit seinem
brückenseitigen Ende durch diese Aufhängevorrichtung hindurchfahren kann.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. In
einer beispielsweise einen Braunkohlentagebau überspannenden Förderbrücke α sind ein Kohlenförderband
δ und ein Abraumförderband c fest angeordnet. Das Kohlenband δ führt bis
über das abbauseitige Fahrwerk der Brücke und kann hier über Tage laufende Großraumwagen
oder eine sonstige Kohlenförderanlage d unmittelbar oder über einen Pufferbunker beschicken.
Das Abraumband c fördert den Abraum in entgegengesetzter Richtung unmittelbar bis auf die Halde und hat im vorliegenden
Falle zwei Absturzstellen e und f. In der Brücke α sind ferner zwei Zubringerförderer g, h
fahrbar angeordnet, welche an ihrem abbauseitigen Ende die Schaufelradbagger i, k tragen.
Die Aufhängung dieser fahrbaren Zubringerförderer g, h mit eingebauten Schaufelradbaggern
erfolgt hierbei derart, daß die brückenseitigen Enden in Laufkatzen I, m schwenkbar
hängen, welche innerhalb der Brücke so angeordnet sind, daß der Drehpunkt mit dem Abgabepunkt
des Förderers zusammenfällt. Die gewinnungsseitigen Enden der fahrbaren Zubringerfördererhängen
z. B. in Seilen auf Laufkatzenw, 0, die sich auf dem Obergurt der Brücke
bewegen. Die Tragorgane sind hierbei zu beiden Seiten des Trägers angeordnet, damit der vorausgehende
Förderer mit seinem brückenseitigen Ende hindurchfahren kann, bis die Laufkatzen
aneinanderstoßen. Um hierbei das Gewinnungsgerät i I)Zw. k während des Arbeitens und gegen
Winddruck seitlich zu versteifen, können die Aufhängeorgane schräg angeordnet werden,
oder es können besondere Lenker auf den Katzen oder auch getrennt an der Brücke fahrbar
in bekannter Weise vorgesehen werden.
Es ist noch zu erwähnen, daß in besonderen Fällen, z. B. bei großen Tagebautiefen, mehrere
derartige Förderbrücken so hintereinandergeschaltet werden können, daß sie sich gegenseitig
in beiden Richtungen mit verschiedenartigen Materialien beschicken können.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum Lösen, Fördern und Ablagern von Abraum sowie gegebenenfalls zum Abbau und Abfördern der nutzbaren Massen in Tagebauen mittels einer den Tagebau überspannenden Brücke, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere an ihrem freien Ende mit einem Schaufelradbagger als Gewinnungsgerät ausgestattete Förderer (g, h) mit ihren brückenseitigen Enden in der Brücke (a) selbst schwenkbar, im Ausmaß der Abbaubreite längs verfahrbar sind, alle Höhenstufen des Abbaues mit ihrem Gewinnungsgerät erreichen und auf den oder die Hauptförderer (δ, c) der Brücke abwerfen.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente des freien Endes des Förderers (g) den Durchlaß eines vorangehenden Förderers (h) gestatten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE601812T | 1930-06-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE601812C true DE601812C (de) | 1934-08-24 |
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ID=6574761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930601812D Expired DE601812C (de) | 1930-06-22 | 1930-06-22 | Einrichtung zum Loesen, Foerdern und Ablagern von Abraum sowie gegebenenfalls zum Abbau und Abfoerdern der nutzbaren Massen in Tagebauen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE601812C (de) |
FR (1) | FR711307A (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1930
- 1930-06-22 DE DE1930601812D patent/DE601812C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-02-14 FR FR711307D patent/FR711307A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR711307A (fr) | 1931-09-07 |
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