DE870678C

DE870678C - Schuerfkuebelbagger zur getrennten Gewinnung verschieden-artiger Schichten

Info

Publication number: DE870678C
Application number: DEM7085A
Authority: DE
Inventors: Anton Dipl-Ing Becker; Dr-Ing Wilh Mueller; Wilhelm Ries
Original assignee: Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
Current assignee: BWS Technologie GmbH
Priority date: 1950-10-04
Filing date: 1950-10-04
Publication date: 1953-03-16

Description

Bei den bekannten Schürfkübelbaggern wurde zur getrennten Gewinnung verschiedenartiger Schichten, beispielsweise Abraum und Kohle, mittels eines einzigen Gerätes die Fahrbahn für das Gerät in der Höhe der Trennungslinie der beiden Schichten angeordnet, so daß beispielsweise die Kohle im Tiefschnitt und der Abraum im Hochschnitt gewonnen wurde: Unter der Ausnutzung der Schwenkbarkeit des Gerätes wurde hierbei der Abraum in den ausgekohlten Teil des Tagebaues verstürzt und die Kohle auf der Oberkante der Abraumschicht angeordneten Abförderungseinrichtungen zugeführt.
Dieses Verfahren ist insofern nachteilig, als bei wellig öder unregelmäßig verlaufenden Schichten die Fährbahn des Gerätes zum Teil im Abraum und zum Teil auf der Kohle liegt. Zur Gewinnung einer unverschmutzten Kohle müssen hierbei entweder. zeitraubende Nachputzarbeiten oder Kohlenverluste in Kauf genommen werden. Auch muß das Gerät bei jedem Arbeitsgang des Schürfkübels zur Entleerung desselben verschwenkt werden, womit ein erheblicher Zeitverlust verbunden ist.
Mit der Erfindung sollen diese Nachteile vermieden und die Aufgabe gelöst werden; die getrennte Gewinnung der verschiedenartigen Schichten im Tiefschnitt durchzuführen. Das wird mit der. Erfindung dadurch erreicht, daß, das Schürfseil des im Tiefschnitt arbeitenden Gerätes in veränderlichem Abstand vom Baggergestell geführt wird. Das kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, daß die Führungsrolle für das Schürfseil am Baggergestell quer zum Stoß verschiebbar ist oder daß die Führungsrolle für das Schürfseil an einem in lotrechter Ebene drehbar und einstellbar im Baggergestell gelagerten Hebel gelagert ist. Mit der Erfindung wird erreicht, daß auch bei unregelmäßig verlaufenden Schichten die getrennte Gewinnung von Abraum und Kohle ohne zeitraubende Nebenarbeiten ermöglicht wird. Der gewonnene Abraüm kann. ohne Verschwenken des Oberbaues des Gerätes unmittelbar in den ausgekohlten Teil des Tagebaues verstürzt werden, womit eine erhebliche weitere Zeitersparnis verbunden ist. Lediglich zur Abgabe der gewonnenen Kohle an die Abfördereinrichtung muß der Oberbau v erschwenkt werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in. der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
Abb. z zeigt einen Tagebau im Querschnitt mit einem im Tiefschnitt arbeitenden Schürfl;übelbagger, Abb.2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines im Tiefschnitt arbeitenden Schürfkübelbaggers in Seitenansicht.
In Abb. 1 ist das Kohlenflöz mit a, das darüberliegende Deckgebirge mit b und die im ausgekohlten Teil des Tagebaues anzuschüttende Halde mit c bezeichnet. Die Deckgebirgsböschung ist gegenüber der Kohlenböschung in Richtung des Gesamtarbeitsfortschrittes um ein gewisses Maß versetzt, so daß zwischen der Kohlenböschung und der Abraumböschüng eine Berrne a1 entsteht; die dem Verlauf der Trennlinie für beide Schichten a und b folgt. Die Gewinnung der beiden Schichten a und b erfolgt mittels eines Schürfkübelbaggers; der in bekannter Weise mit Fahrwerken d, beispielsweise Schreitschuhen oder Raupenketten ausgerüstet ist, auf denen der schwenkbare Oberbau dl mit dem weitreichenden Ausleger d2 gelagert ist. Das Schürfseil e für den Schürfkübel f ist über eine im Baggergestell dl, d2 gelagerte Führungsrolle g zu der Winde h geführt. Erfindungsgemäß ist die Führungsrolle g quer zum Stoß verschiebbar gelagert, so daß das Schürfseil in veränderlichem Abstand vom Baggergestell dl, d2 geführt werden kann. Hierdurch ist e9möglich, mit demselben Gerät sowohl die Abraumböschung als auch die mit Abstand davorliegende Kohlenböschung im Tiefschnitt abzutragen. Beim Abtragen des Deckgebirges wird der Abraum durch Ausschwingen des Baggerkübels f an dem Hubseil i unmittelbar zur Halde c gefördert. Beim Abtragen der Kohlenböschung wird die Führungsrolle g in die gestrichelt gezeichnete Stellung verschöben. Die gewonnene Kohle wird durch Verschwenken des Oberbaues dl, d2 an die Abfördereinrichtung k abgegeben.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die Führungsrolle g für das Schürfseil e an einem einarmigen Hebel l gelagert, der im Oberbau dh d2 um die waagerechte, in Fahrtrichtung verlaufende Achse in drehbar gelagert ist. Der Hebel l wird mittels einer Einstellvorrichtung, beispielsweise der Zahnstange in die jeweils zum Abbau erforderliche Stellung eingeschwenkt, so daß erfindungsgemäß das Schürfseil e in veränderlichem Abstand zum Baggergestell dl, d2 geführt werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schürfkübelbagger zur getrennten Gewinnung verschiedenartiger Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß das Schürfseil (e) des im Tiefschnitt arbeitenden Gerätes in veränderlichem Abstand vom Baggergestell (dl, d2) geführt wird.
2. Schürfkübelbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrolle (g) für das Schürfseil (e) am Baggergestell (dl, d2) quer zum Stoß verschiebbar gelagert ist.
3. Schürfkübelhagger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 'die Führungsrolle (a) für das Schürfseil (e) an einem in lotrechter Ebene drehbar und einstellbar am Baggergestell (dl, d2) gelagerten Hebel (L) gelagert ist. Angezogene Druckschriften USA.-Patentschrift Nr. 1 137 171; Zeitschrift »Braunkohle«, 1933, S.513, S. 500 ff., Abb.2 ; . H ir z : »Entwicklung und Stand der Technik im deutschen Braunkohlenbergbau« in »1q,. Deutscher Bergmannstag, Essen« vom 2. 1. 1934; #@Handbuch für Maschinenwesen für Baubetriebe« von Garbotz, Bd. III, S. 5q.2.