DE601713C - Drehgestell mit wenigstens drei Achsen fuer Schienenfahrzeuge - Google Patents
Drehgestell mit wenigstens drei Achsen fuer SchienenfahrzeugeInfo
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- B61F—RAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
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- B61F5/26—Mounting or securing axle-boxes in vehicle or bogie underframes
- B61F5/30—Axle-boxes mounted for movement under spring control in vehicle or bogie underframes
- B61F5/36—Arrangements for equalising or adjusting the load on wheels or springs, e.g. yokes
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Description
Drehgestelle für Lokomotiven und Eisenbahnwagen haben gegenüber starren Achsen
u. a. den Vorteil, daß sie die Wirkung von Stößen, welche durch Unebenheiten des Geleises,
z. B. an den Stoßfugen, verursacht werden, abschwächen.
Wenn bei vierrädrigen Drehgestellen, die
heute am gebräuchlichsten sind, eine der Achsen infolge einer örtlichen Unebenheit
des Geleises um einen Betrag b gehoben wird, so hebt sich der Drehzapfen höchstens um
den Betrag — oder, wenn diese Unebenheit
sich nur an einer Schiene befindet (z. B. bei
versetzten Stoßfugen), nur um —, da dann
jeweils nur eines der Räder auf die betreffende Unebenheit stößt. Dies ergibt sich ohne
weiteres aus den Fig. 1, 2 und 3, die ein zweiachsiges Drehgestell schematisch darstellen;
in Fig. ι ist mit unterbrochenen Linien die Stellung angedeutet, welche der
Rahmen und das Vorderrad einnimmt, wenn dieses auf eine Unebenheit von der Höhe&
gerät. Es gibt auch sechsrädrige Drehgestelle mit einem starren Rahmen, und durch Überlegungen
wie die vorhergehenden könnte man feststellen, daß die Vermehrung der Achsen
eine Verringerung der Größe der auf den Wagenkasten übertragenen senkrechten Verschiebungen
bewirkt.
Ebenso verhält es sich mit den seitlichen Verschiebungen. Fig. 3 zeigt, daß, wenn bei
einem zweiachsigen Drehgestell das Vorderrad eine seitliche Verschiebung α erleidet,
der Drehgestellzapfen nur eine Verschiebung — erfährt.
Bis jetzt sind aber Drehgestelle mit mehr als drei Achsen nicht verwendet worden wegen
der Schwierigkeiten, welche die Verwendung starrer Rahmen bieten würde, wenn ein
einwandfreies Befahren der Krümmungen erzielt werden soll. Man muß schon bei Drehgestellen
mit drei Achsen und starrem Rahmen der mittleren Achse volle Freiheit zu den seitlichen Verschiebungen lassen, was
die Sicherheit gefährdet. Es sind auch schon Gelenkdrehgestelle mit drei Achsen vorgeschlagen
worden, bei denen jede Achse einen besonderen Rahmen hat und die Rahmen
der äußeren Achsen mit demjenigen der mittleren durch zentrale Drehzapfen und miteinander
durch Ausgleichhebel verbunden sind, die auf ihnen mittels schwingender
Blöcke ruhen, so daß eine ungefähr gleiche Verteilung der Last auf die drei Achsen
stattfindet. Bei dieser verwickelten Bauart ist es für den Fachmann schwer ersichtlich,
wie er das Prinzip dieses Drehgestells mit drei Achsen bei Drehgestellen mit mehr als
drei Achsen anwenden könnte, wenn er wegen
der Belastung des Fahrzeuges oder aus anderen Gründen die Anzahl der Drehgestellachsen
vergrößern muß, um dadurch die Vorteile zu erzielen, die man nach vorstehendem davon
erwarten muß und die z. B. zu wünschen sind, wenn ein Fahrzeug sich auf einem Geleis
mit einer Geschwindigkeit bewegen soll, die viel größer ist als diejenige, für die das
Geleis bestimmt ist, wenn also dieses Fahrzeug in den Krümmungen ungewöhnliche und
folglich gefährliche Stöße infolge der Fliehkraft erhält.
Ein den bekannten Gelenkdrehgestellen anhaftender Nachteil ist ihre zu große Form-Veränderlichkeit
und die zu große Freiheit der Zwischenachsen, so daß die Gestelle, wenn durch die Vorderachse eine Entgleisung
eingeleitet wird, nicht imstande sind, die Rückkehr dieser Achse in das Geleis zu erzwingen.
Die Vielheit von Verbindungsteilen und Gelenken, deren Spiele sich unter den ungünstigsten Bedingungen addieren, und das
Vorhandensein von Gelenken auf der Längsachse des Fahrzeuges (weil man es bis jetzt
s5 für nötig hielt, die Achsen sich in den Krümmungen
radial einstellen zu lassen) haben zur Folge, daß, wenn ein Rad in eine falsche Richtung kommt oder wenn ein Schienenstrang
auch nur auf geringe Länge unterbrochen ist, das. Drehgestell das Bestreben hat, gänzlich dieser falschen Richtung zu
folgen oder sich quer zu stellen und folglich eine Entgleisung herbeizuführen oder deren
Folgen zu verschlimmern.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein einfaches, von den vorstehend angeführten Nachteilen
befreites Drehgestell. Bei diesem kann auch die Anzahl der Achsen, die wenigstens
gleich drei ist, nach Belieben des Konstrukteurs vergrößert werden, ohne daß dadurch
Schwierigkeiten entstehen und ohne daß irgendeiner der Vorteile, die den Drehgestellen
mit mehreren Achsen theoretisch zugeschrieben werden können, verlorengeht. Dieser
Vorteil ist vom Gesichtspunkt des Betriebes der Eisenbahnen von großer Bedeutung;
denn bis jetzt konnte man eine erhebliche Beschleunigung der Geschwindigkeiten nur bei einer Änderung der Geleise unter
Überhöhung der Außenschiene der Krümmungen ins Auge fassen, die nicht nur lästig,
sondern auch der Fahrt langsamer Züge, die in den Krümmungen bedeutenden Widerständen
begegnen würden, nachteilig sein würde. Die Praxis hat gezeigt, daß dieses Drehgestell
gestattet, auf Geleisen, die für eine Höchstgeschwindigkeit von I2okm/Std. bestimmt
sind und Krümmungen haben, in denen die Überhöhung für diese Geschwindigkeit bemessen ist, ohne jeden Schaden und
mit vollkommener Befriedigung hinsichtlich der Abfederung mit einer Geschwindgkeit
von 180 km/Std. zu fahren.
Das Neue und Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß die Achsen paarweise
oder gruppenweise so -miteinander zwangsläufig verbunden sind, daß jede Schräglage
einer Achse eine entsprechende Parallellage aller übrigen Achsen herbeiführt. Vorteilhafterweise
werden die Querverschiebungen der Achsen durch Anschläge oder Stoßdämpfer
auf das im Betrieb zulässige, praktisch sehr kleine Höchstmaß beschränkt, wodurch
die Formveränderlichkeit des Drehgestells verringert und seine Sicherheit noch erhöht
wird.
Zur Übertragung und gleichen Verteilung der Kräfte werden in der Technik gebräuchliche
Mittel (Ausgleichhebel, Federn, Lenker o. dgl.) benutzt, jedoch mit der Eigentümlichkeit,
daß sie nicht nur zur Übertragung und Verteilung der senkrechten Belastung des Fahrzeuges, sondern auch zu derjenigen der
waagerechten Kräfte, z. B. der Schleuderkräfte, dienen. Vorteilhafterweise werden
hierzu Verbindungsmittel vorgesehen, die den Achsen ihre parallele Lage aufzwingen.
Die Fig. 4 bis 22 stellen einige Ausführungsbeispiele dar, und zwar zeigen Fig. 4
bis 6, 7 bis 9, 10 bis 12 sowie 13 und 14 je
ein Drehgestell mit drei bzw. vier, fünf und sechs Achsen, Fig. 15 und 16 eine andere
Ausführung eines Drehgestelles mit drei Achsen, Fig. 17 und 18 eine solche eines
Drehgestelles mit fünf Achsen, Fig. 19 und 20 die Drehgestelle eines Fahrzeuges mit
zwölf Achsen und Fig. 21 und 22 diejenigen eines solchen mit sechzehn Achsen.
Das dreiachsige Drehgestell nach Fig. 4, 5 und 6 hat einen starren Rahmen 1 mit
einem den Drehzapfen 2 tragenden mittleren Querträger und zwei äußeren längeren Querträgern,
ferner zwei Paar Lenker 4, die an den Enden der äußeren Querträger bei 3, an den beiden äußeren Achsen 5 bei 6 und an '05
der mittleren Achse 8 bei 7 angelenkt sind. Die Gelenke 7 sind an den Enden der beiden
rechten Lenker 4 sowie an der Achse 8 fest angebracht und in den gabelförmigen Enden
der beiden linken Lenker 4 verschiebbar. Die Gelenke 3 gestatten den Lenkern 4, sowohl
um eine senkrechte als auch um eine waagerechte Achse zu schwingen. Die Lenker 4
können von den Tragfedern gebildet werden.
Wie Fig. 6 zeigt, beträgt das Maß der Querverschiebung des Drehzapfens 2 bei einer
solchen einer der äußeren Achsen 5 um das
Maß α nur —, während es bei einem zweiachsigen Drehgestell nach Fig. 2 und 3 —
beträgt.
Die Querverschiebungen der Achsen S und 8 können durch Federn oder andere elastische
Mittel oder durch Stoßdämpfer gedämpft und begrenzt werden.
Das vierachsige Drehgestell nach Fig. 7, 8 und 9 hat ebenfalls einen starren Rahmen 1
mit dem Drehzapfen 2 auf dem mittleren Querträger und Gelenken 3 an den Enden der beiden äußeren Querträger sowie zwei
Paar Lenker 4. Diese sind wie diejenigen in Fig. 4, 5 und 6 bei 3 an den äußeren Querträgern
angelenkt, aber im Gegensatz' zu jenen Lenkern gleicharmig; ferner sind sie
sowohl an den beiden äußeren als auch an den beiden inneren Achsen 5 bei 6 angelenkt.
Hier beträgt, wie Fig. 9 zeigt, daß Maß der
Querverschiebung des Drehzapfens 2 nur —.
Bei dem fünfachsigen Drehgestell nach Fig. 10, 11 und 12 sind je zwei äußere Achsen
5 durch zwei Lenker 4 und diese durch zwei weitere Lenker 9, die bei 3 an den äußeren
Querträgern des Rahmens 1, bei 10 an den Lenkern 4 und bei 7 an der mittleren
Achse 8 angelenkt sind, mit letzterer verbunden. Wenn aus baulichen oder anderen Gründen
die zusammengehörigen Gelenke 10, 3 und 7 nicht in der gleichen senkrechten Ebene
angeordnet werden können (s. Fig. 11 und 12), dann muß das eine der beiden Gelenke 7
mit axialem Spiel auf der Achse 8 angebracht werden. Die zusammengehörigen Gelenke 10
können, wie Fig. 11 und 12 links zeigen,
durch eine Querstange verbunden werden, die dazu dienen kann, das Ganze zu versteifen
oder die Federn, Stoßdämpfer usw. zu tragen. Das sechsachsige Drehgestell nach Fig. 13
und 14 unterscheidet sich von dem vorbeschriebenen fünfachsigen dadurch, daß bei
ihm anstatt der einen mittleren Achse 8 ein den beiden äußeren Achspaaren 5 gleichendes
mittleres Achspaar 11 angeordnet ist. Die Achsen 11 sind durch zwei Lenker 12 verbunden,
die an den inneren Enden der beiden Lenker 9 angelenkt sind.
Bei dem dreiachsigen Drehgestell nach Fig. 15 und 16 ruht der den Drehzapfen 13
tragende Quertäger 12 mittels der Längsträger 14 einerseits auf zwei durch Lenker
miteinander verbundenen Achsen 15 und andererseits auf einer Achse 16, auf der die
Enden der Träger 14 begrenzt verschiebbar sind.
Das fünf achsige Drehgestell nach Fig. 17 und 18 unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 10, 11 und 12 dadurch, daß bei ihm
die die beiden äußeren Achspaare 25 mit der mittleren Achse 26 verbindenden Lenker 27
paarweise an den Enden zweier besonderer Querträger unbeweglich befestigt, diese aber
an den zusammengeführten Enden der Längsträger des den Drehzapfen 29 tragenden Rahmens
28 angelenkt sind.
Das Fahrzeug nach Fig. 19 und 20 hat zwei sechsachsige Drehgestelle, deren jedes
wieder aus einem vierachsigen Drehgestell 31 und einem zweiachsigen Drehgestell 32 besteht.
Jedes der beiden Gestelle 31 ist mit dem zugehörigen Gestell 32 durch einen
starren, dreieckigen Rahmen 33 verbunden, der den Drehzapfen 34 trägt. Dieser Rahmen
ist mit seinem spitzen Ende an dem mittleren Querträger des starren Rahmens des Gestells
31 und mit seinem breiten Ende an den beiden Lenkern des Gestells 32 angelenkt.
Ebenso hat das Fahrzeug nach Fig. 21 und
22 zwei achtachsige Drehgestelle, deren jedes aus zwei vierachsigen Drehgestellen 37 von
der gleichen Bauart wie die Gestelle 31 in Fig. 19 und 20 besteht. Je zwei zusammengehörige
Gestelle 37 sind durch einen an dem mittleren Querträger ihres Rahmens angelenkten
und den Drehzapfen tragenden Rahmen miteinander verbunden.
Die Lenker und einige Gelenke der beschriebenen Drehgestelle können anstatt innerhalb,
wie dargestellt, auch außerhalb der Räder angeordnet werden.
Claims (3)
1. Drehgestell· mit wenigstens drei Achsen für Schienenfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achsen paarweise oder gruppenweise so miteinander zwangsläufig verbunden sind, daß jede Schräglage
einer Achse eine entsprechende Parallellage aller übrigen Achsen herbeiführt.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverschiebungen
der Achsen durch Anschläge oder Stoßdämpfer auf das im Betrieb zulässige
Höchstmaß beschränkt werden.
3. Drehgestell nach Anspruch 1, bei dem die Kräfte mittels Ausgleichhebel,
Federn, Lenker o. dgl. übertragen und verteilt werden, gekennzeichnet durch Verbindungen, die bei der Übertragung
und Verteilung der waagerechten und der senkrechten Kräfte den Achsen ihre parallele
Lage aufzwingen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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1933
- 1933-02-01 US US654752A patent/US2089110A/en not_active Expired - Lifetime
- 1933-02-06 GB GB3589/33A patent/GB401143A/en not_active Expired
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Also Published As
| Publication number | Publication date |
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| GB401143A (en) | 1933-11-09 |
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