DE917309C - Laufwerk fuer Schienenfahrzeuge mit auch in der Kurve senkrecht zum Gleis einstellbaren Radsaetzen, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge mit Mittelkupplung - Google Patents

Description

• Laufwerk für Schienenfahrzeuge mit auch in der Kurve senkrecht zum Gleis einstellbaren Radsätzen, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit Mittelkupplung Die Erfindung betrifft ein neues Laufwerk für Schienenfahrzeuge, bei welchem alle Radachsen auch in der Kurve senkrecht zur Gleisrichtung im Sinne der Übersteuerung eingestellt werden, so daß auch bei höchsten Geschwindigkeiten Entgleisungssicherheit gewährleistet ist. Erfindungsgemäß werden unter jedem Fahrzeug möglichst viele Radsätze bzw. Leichträder von geringem Gewicht (Leichtradsätze) angeordnet und die Leichtradsätze je durch leichte Laufrahmen geführt, wobei jeder Laufrahmen durch Gelenke mit je zwei eine Kette bildenden Lenkern verbunden ist, die um ein Gelenk in geringem Maße waagerecht gegeneinander schwenkbar sind. Durch die Anordnung einer Vielzahl von Radsätzen werden die statischen Raddrücke vermindert, desgleichen auch die dynamischen Kräfte zwischen Rad und Schiene, da diese wesentlich vom Gewicht des Rades bzw. des Radsatzes abhängig sind. Die hohen Stoßbeanspruchungen zwischen Rad und Schiene erzeugen Impulse in den Rädern, die sich als Stoßimpulse auf den Kasten auswirken. Mit den Mitteln der Erfindung ergibt sich eine weitgehend verringerte Stoßeinwirkung der Fahrbahn auf den Wagenkasten, da einmal die von einem einzelnen Rade ausgehende Stoßwirkung weitgehend gemildert wird, andererseits durch die Anwendung möglichst vieler Leichträder an Stelle weniger schwerer Räder eine ausgleichende Wirkung zwischen den durch die Federn auf den Kasten übertragenen Stoßimpulsen stattfindet. Die gleiche Wirkung tritt auch ein hinsichtlich der horizontalen Stoßimpulse, die z. B. bei polygonalem Gleis besonders unangenehm in Erscheinung treten. Diese Stoßimpulse werden ebenfalls weitgehend unterteilt, so daß sie einmal in ihrer Einzelwirkung geringer werden, zum andern aber auch durch die Vielzahl der gleichzeitig erregten Impulse verschiedenen Vorzeichens ausgeglichen werden.
• In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt.
• Abb. i zeigt ein Fahrzeug im Grundriß, Abb. 2 einen aus mehreren Fahrzeugen bestehenden Zug im Grundriß, Abb. 3 die gelenkige Verbindung zwischen den einzelnen Lenkgliedern und die gelenkige Verbindung zwischen letzteren und einem Rahmen im Längsschnitt; Abb. 4 ist ein teilweiser Grundriß zu Abb. 3; Abb. 5 zeigt die federnde Verbindung zwischen Kasten und Achse im Längsschnitt.
• Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, sind die Radsätze jedes Fahrzeuges durch eine Laufgestellkette verbunden, die bei Abb. i beispielsweise aus fünf lenkerartigen Kettengliedern i, 2, 3, 4, 5 besteht, welche im Gelenkpunkt 6 durch den Bolzen 7 miteinander verbunden sind. Die unter dem Wagenkasten 15 in gewissem Maße waagerecht schwenkbaren Lenker z bis 5 tragen an ihrem Ende eine Mittelkupplung 8, welche es gestattet, zwei oder mehrere Fahrzeuge zu einem Zug zu vereinigen, wobei die Kupplung 8 eine kraftschlüssige und biegungssteife Verbindung mit dem benachbarten Lenker i bzw. 5 des anderen Wagens gewährleistet. Die Längen der Lenker 2 bis q. sind gleich, lediglich die Lenker i und 5 werden den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt. Die Endlenker i und 5 sind vertikal gegen den Wagenkasten 15 abgefedert, wobei Dämpfungseinrichtungen Resonanzschwingungen des frei schwebend aufgehängten letzten Endlenkers im Zuge verhindern. Te zwei benachbarte Lenker, z. B. i und 2, sind entsprechend Abb.3 und q. mit einem die Lager des Radsatzes tragenden Rahmen 9 drehbar über Bolzen io vereinigt, wobei die Bolzen fest mit dem Rahmen verbunden sind, so daß in an sich bekannter Weise beim Bogenlauf die Stellung der Radsätze senkrecht zum Gleisbogen erfolgen muß. Gemäß Abb. 5 ist der Rahmen 9 mit den Achs- j Buchsen i i starr verbunden, jedoch kann diese Verbindung so beschaffen sein, daß zwar eine kleine Vertikalfederung zwischen Rahmen 9 und Achsbuchse i i möglich ist, aber keine Horizontalverschiebung beider Teile gegeneinander. Auf dem Rahmen 9 sind die Federn 12 befestigt, welche in langen Gehängen 13, die selbst Federn mit oder ohne Dämpfungseinrichtungen sein können, über die Federstützen 14 mit dem Wagenkasten 15 verbunden sind. Dadurch ergibt sich einmal die Möglichkeit der Anpassung der Laufgestellkette i bis 5 an die Schienenkrümmung beim Bogenlauf, während. andererseits jede horizontale Unebenheit des Gleises ohne große Kraftwirkung auf den Wagen übertragen wird. Die äußersten Radsätze (Endradsätze) jedes Fahrzeugs verschieben sich beim Bogenlauf gegenüber den in der Mitte angeordneten Radsätzen im umgekehrten Sinne horizontal, und zwar in annähernd senkrechter Richtung gegen die Fahrzeuglängsachse. Bei nicht umlaufenden Achsen mit Losrädern können die Achsen gekröpft sein, um Platz für die Gelenkverbindung 7 der einzelnen Lenker i bis 5 zu schaffen.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Laufwerk für Schienenfahrzeuge mit auch in der Kurve senkrecht zum Gleis einstellbaren Radsätzen, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit Mittelkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß möglichst viele Leichtradsätze bzw. -räderpaare vorgesehen sind, die je durch leichte Laufrahmen (9) geführt werden, von denen jeder (durch Gelenke io) gelenkig mit je zwei eine Kette bildenden Lenkern (i bis 5) verbunden ist, die um ein Gelenk (6, 7) in geringem Maße waagerecht gegeneinander schwenkbar sind.
2. 2. Laufwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die freien, die Kupplung (8) tragenden Enden der äußeren Lenker (i bis 5) durch die Kupplungen biegungssteif miteinander verbunden sind.
3. 3. Laufwerk nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die fest mit dem Radsatz bzw. dem Rahmen (9) verbundenen Achsbuchsfedern (12) durch lange Gehänge (13) gegenüber dem Wagenkasten (15) zwecks Erzielung einer weichen Seitenfederung abgefedert sind. q..
4. Laufwerk nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die langen Gehänge (13) selbst als Federn mit oder ohne Dämpfungseinrichtungen ausgebildet sind.
5. 5. Laufwerk nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Endlenker (i, 5) der Kette vertikal gegen den Wagenkasten (15) abgefedert sind, wobei Dämpfungseinrichtungen Resonanzschwingungen des frei schwebend aufgehängten letzten Kettengliedes (i bzw. 5) im Zuge verhindern.
6. 6. Laufwerk nach den Ansprüchen i bis 5, mit Losrädern auf nicht umlaufenden Achsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen gekröpft sind, um Platz für die Gelenkverbindung (6, 7) der einzelnen Lenker (i bis 5) zu schaffen. Angezogene Druckschriften: Liechty: Das bogenläufige Eisenbahn-Fahrzeug, Verlag Schultheß & Co., Zürich, 1934, S. B.