DE1455118C - Zwei- oder dreiachsiges Drehgestell mit zentral gelegenem Motor oder Getriebe, insbesondere für elektrische Lokomotiven oder Diesellokomotiven - Google Patents
Zwei- oder dreiachsiges Drehgestell mit zentral gelegenem Motor oder Getriebe, insbesondere für elektrische Lokomotiven oder DiesellokomotivenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zwei- oder dreiachsiges Drehgestell mit zentral gelegenem Motor oder Getriebe,
insbesondere für elektrische Lokomotiven oder Diesellokomotiven, bei dem zur Zugkraftübertragung
zwischen Brückenträger und Drehgestell 5 horizontal liegende, nur auf Zug beanspruchte Lenker
in Höhe der Achslager angreifend angeordnet sind, wobei ein Ende jedes Lenkers an der Kopftraverse
des Drehgestellrahmens angelenkt ist.
Bei Drehgestellen für Triebfahrzeuge ist es oft erforderlich, in der Drehgestellmitte einen Antriebsmotor
oder ein Getriebe derart anzuordnen, daß es nicht mehr möglich ist, in diesem Bereich einen
Drehzapfen, zumal in Tiefanlenkung, unterzubringen. Es sind zur Erfüllung dieser Erfordernisse schon
verschiedene Ausführungen für eine drehzapfenlose Anlenkung des Brückenträgers an das Drehgestell
vorgeschlagen worden.
So sind Drehgestelle bekannt, bei denen an Stelle eines zentralen Drehzapfens zwischen dem Brücken- ao
träger und dem Drehgestell Lenker vorgesehen sind und die Zugkraft über diese Lenker übertragen wird.
Diese Lenker greifen im Innern des Drehgestelles an kleinen, an den Motoren befestigten Nasen an, während
sie außerhalb der Kopfträger des Drehgestells an Konsolen im Brückenträger angelenkt sind. Man
hat auch schon die Lenker vom Kopfträger des Drehgestells nach außen hin zum Brückenträger geführt.
Ferner sind auch schon für die Anlenkung des Wagenkastens am Drehgestellrahmen gefederte Lenker
vorgeschlagen worden, die über Gummikörper auf Zug vorgespannt am Wagenkasten angelenkt
sind. Weiter ist es bekannt, bei zweiachsigen Motorfahrzeugen zur elastischen Lagerung des Wagenkastens
verschiedene Lenker einzubauen, wobei es sich um eine Kombination aus Achslenker und Tatzlageranordnung
handelt. In einem anderen Falle ist nur eine vertikale Pendelmöglichkeit der Lenker vorgesehen,
die aber eine Drehung des Radsatzpaares in einer horizontalen Ebene nicht zuläßt.
Bei den bekannten Anordnungen sind entweder Lenker zu einem System zusammengefaßt oder mehrere
ringförmige Anschläge eingebaut. Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß sowohl die Lenkersysteme
als auch die Anschläge in nicht allzu großer Entfernung vom Drehgestellmittelpunkt angeordnet
werden müssen und somit in diesem Bereich eine Häufung von Material des Drehgestellrahmens,
der Getriebe und unter Umständen der Antriebsmotoren auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und ein Drehgestell der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, welches konstruktiv einfach und platzsparend aufgebaut ist und bei
dem sich die Mittel für die Drehgestellanlenkung an Stellen befinden, die von Antriebsaggregaten frei
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die an den Kopftraversen des Drehgestellrahmens
angreifenden Lenker mit ihren jeweils entgegengesetzten Enden nach dem Drehgestellinnern
zu geführt sind, wo sie an vom Brückenträger in das Drehgestell hinabragenden Drehzapfen über Kugelgelenke
angreifen, wobei die beiden Drehzapfen etwa im gegenseitigen Abstand des Drehgestellachsstandes
angeordnet sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Brückenträger über Gummi- oder Stahlfedern auf
dem Rahmen des Drehgestells derart abgestützt, daß bei einer horizontalen Bewegung des Brückenträgers
gegenüber dem Drehgestell quer zur Längsachse der Lokomotive Rückstellkräfte in den Federn erzeugt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch ein zweiachsiges Drehgestell und
F i g. 2 die Draufsicht.
Die zwei Drehzapfen 6 und 6' sind in der üblichen Ausführung so nahe wie möglich zum Drehgestellzentrum
hin im Brückenträger angeordnet. Die freien Enden der Drehzapfen tragen kugelartige Gelenke 5
und 5'. Diese kugelartigen Gelenke 5 und 5' werden von den Enden der Lenker 1 bzw. 1' umschlossen,
die mit ihren anderen Enden in den Kopftraversen 2 bzw. 2' des Drehgestellrahmens 3 gelagert sind. Jede
Lagerstelle hat eine kardanische Schneidenlagerung, so daß der Lenker 1 bzw. 1' sich gegenüber dem
Drehgestell in jeder Richtung bewegen kann. Je eine Feder 9 sorgt mit einem Anschlag 10 dafür, daß nur
bei einer Beanspruchung des Lenkers 1 bzw. 1' auf Zug durch diesen Lenker Kräfte übertragen werden.
Bei der Erzeugung von Zugkräften wird sich das Drehgestell unter, dem Brückenträger in Fahrtrichtung
bewegen wollen und über den vorderen Lenker und den vorderen Drehzapfen den Brückenträger
mitnehmen. Durch die Federung in dem vorderen Lenker erfolgt dabei eine geringe Verschiebung des
Drehgestelles gegenüber dem Brückenträger. Die Feder 0 des hinteren Lenkers wird durch einen Anschlag
10 an der Ausdehnung gehindert, so daß der hintere Lenker unbelastet bleibt. Die Lenker können
im Drehgestell verhältnismäßig tief angeordnet werden, so daß trotz der Vermeidung eines zentrischen
Drehzapfens eine Tiefanlenkung des Drehgestelles an dem Brückenträger vorhanden ist.
Die Führung des Brückenträgers quer zur Längsachse der Lokomotive kann nicht von den Lenkern 1
und 1' und den beiden Drehzapfen 6 und 6' übernommen werden. Um besondere Anschläge für Bewegungen
quer zur Lokomotiv-Längsrichtung zu vermeiden, sind seitliche Federn 8 als Gummi- oder
Stahlfedern derart angeordnet, daß sie bei einer Bewegung zwischen Brückenträger und Drehgestellrahmen
3 quer zur Lokomotiv-Längsrichtung Rückstellkräfte erzeugen.
Die Ansprüche 2 und 3 gelten als echte Unteransprüche nur in Verbindung mit dem Anspruch 1.
Claims (3)
1. Zwei- oder dreiachsiges Drehgestell mit zentral gelegenem Motor oder Getriebe, insbesondere
für elektrische Lokomotiven oder Diesellokomotiven, bei dem zur Zugkraftübertragung
zwischen Brückenträger und Drehgestell horizontal liegende, nur auf Zug beanspruchte Lenker in
Höhe der Achslager angreifend angeordnet sind, wobei ein Ende jedes Lenkers an der Kopftraverse
des Drehgestellrahmens angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die an den
Kopftraversen (2 bzw. 2') des Drehgestellrahmens (3) angreifenden Lenker (1 bzw. 1') mit ihren jeweils
entgegengesetzten Enden nach dem Drehgestellinnern zu geführt sind, wo sie an vom
Brückenträger in das Drehgestell hinabragenden Drehzapfen (6 bzw. 6'), die sich etwa im gegenseitigen
Abstand des Drehgestellachsstandes befinden, über Kugelgelenke (5 bzw. 5') angreifen.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brückenträger über
Gummi- oder Stahlfedern (8) auf dem Drehgestellrahmen (3) derart abgestützt ist, daß bei
einer horizontalen Bewegung des Brückenträgers gegenüber dem Drehgestell quer zur Längsachse
der Lokomotive Rückstellkräfte in den Federn (8) erzeugt werden.
3. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (1
und 1') im Bereich ihrer Lagerstellen in den Kopftraversen (2 bzw. 2') je eine Feder (9) und
einen Anschlag (10) tragen, die derart ausgebildet sind, daß nur durch den auf Zug beanspruchten
Lenker Kräfte vom Brückenträger auf das Drehgestell und umgekehrt übertragbar sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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