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Hilfsmittel und Verfahren zur Herstellung von kinematographischenTricktonfilmen
Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel und seine Anwendun- bei Verfahren zur Herstel--
23 lung von Tricktonfilmen, die aus mindestens Z>
zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Aufnallnien. gewonnen - * werden und in welchen die gleiche Person zwei-
oder mehrfach auftritt (Doppelgängerszenen). Hierbei muß bekanntlich die auf zwei
oder mehrere Aufnahmen verteilte Tonbildherstellung mit ineinander-"reifenden bzw.
in geregelte Folg ei ge -zu brin genden Tondarbietungen erfolgen.
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Hierbei wird, wie es bisher geschieht, dem als Doppelgänger aufzunehnienden
Darsteller bei der zweiten oder späteren Aufnahme als Leitinittel für seine Darbietungen
eine nach Maßgabe der Tonvorgänge bei der vorher-"e#allgenen Aufnahme hergestellte
Zeit- bzw. Streckenaufzeichnung wahrnehmbar gemacht; er ersieht daraus, wann er
in der früheren Aufnahme jeweils zu sprechen begonnen und aufgehört hat, und kann
sich bei seiner neuen Darbietun '- danach richten.
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Solche bekannte (primäre) Leitiiiittel sagen dem Erzeuger der späteren
Tondirbietung aber nur, was geschehen ist, und nicht, was kommen soll. Das genügt
auch, wenn die zweite Darbietung sich. in einer Nachsynchronisierung erschöpft,
d.h. wenn Anfängge und -Schlüsse der Tonfolgen genau auf die \-org:iii,-e der ersten
Darbietwur aufzupassen sind. Das ist aber bei Doppelgänger- und l# 11 ähnlichen
Trickaufnahnien selten der Fall; in der Reggel ist es so, daß die zweite Aufnahine
mit der ersten wolit in einem bestiiiiiiiten Zusammenhang stehen muß. aber der Inhalt
der zweiten Darbietung vom Inlialt der ersten ini übrigen völlic unabb:ingig ist.
In solchem Falle wird (las priniäre Leitmittel nur in sehr einfachen F:illen ausreichen;
wird der Fall schwieriger, z. B. wenn der Doppela -er sich selbst in (lie Rede fallen
soll, so "äng werden die Darsteller bei der zweiten oder späteren Darbietung ohne
einen Zeicheng-eber für ihr richti-es Einsetzen sein.
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Die Erfindung beseitigt diesen. Mangel. Nach dieser werden dem Darsteller
bei der zweiten oder späteren Aufnahme Zeit- bzw. Streckenniarkierungen vorgeführt,
die sich mit den 2'%larkieluii"-en der ersten Teiltondarbietung überschneiden. Hierdurch
wird erreicht, (laß durch die sekundäre Aufzeichnung der Erzeuger der zweiten Tondarbictung
über Z,
den zeitlichen Verlauf der von ibin erwarteten neuen Tonfolgen genau
unterrichtet wird, mögen diese auch in. sehr weitem «L\Iaße vom zeitlichen Ablauf
der ersten Tondarbietung verschieden sein. Der Träger der sekundaren Leitaufzeichnung
kann, was in der Regel praktisch sein wird, die primären Zeit- und Streckeninarkierungen
initenthilten, es können letztere aber. auch fehlen.
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Die Wahrnehnibarmachung der Leitaufzeichnun- kann z. B. optisch durch
Projektion erfolgen. In manchen Fällen wird aber auch eine vorsichti- vorgenommene
akustische MI'ahrnehinbarinachung ang:ingig sein; liie#rztt 23 :Z z#
werden
sich besonders Aufzeichnungen eignen, die die Steuerung elektrischer Anzeigeeinrichtungen
gestatten. Solche Aufzeichnungen bzw. Einrichtungen können natürlich auch zur Hervorbringung
optischer Signale (Aufleuchten von Glimmlainpen o. dgl.) gut benutzt werden, sämtliche
Maßnahmen, die an sich in der Bildtonfilmtechnik- bekannt sind und für die kein
Schutz begehrt wird.
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In den Abb. i bis 6 ist die Erfindung an Ausführunggsbeispielen
erläutert.
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Abb. i stellt in Ansicht eine Tonbildaufnahmeeinrichtung dar, die
im wesentlichen aus der Kinoaufnahmekamera i und der Tonkamera2 besteht, welche
durch die Synchroni#ierungswelle 3 miteinander verbunden sind. An der Tonkamera
ist eine Vorrichtung zur Herstellung erfindungsmißiger Leitaufzeiche nungen angebaut
(in der Abbildung im Schnitt dargestellt im übrigen aber nur schematisch angedeutet).
Sie enthält die Abwickelrolle 4 und Aufwickelrolle 5 für den Träger
6 der Leitzeichen. Letztere werden durch Druck auf Knöpfe 7 der Schreibstif
te 8
erzeugt. Zur synchronen Abrollung des Trägers läuft dieser über eine
Förderrolle 9, die vom Antrieb der Tonkamera durch eine herausgeführte Welle
io und ein Kegelradvorgelege mitgenommen wird. Die Vorrichtung wird während der
Aufnahme durch eine geeignete Uilfsperson bedient, die über die Vorgänge der späteren
Aufnahmen unterrichtet sein muß.
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In der Abb. 2 ist der wichtigste Teil der in Abb. i gezeigten Schreibvorrichtung
in größerem Maßstab und in schaubildliclier Darstellung herausgezeichnet. An einer
senkrechten Platte i i ist eine Führungsrolle 12 für den Träger 13 der Leitzeichen
durch Böckchen 14 gelag gert; ferner ist durch Böcke chen, 15 an der gleichen
Platte eine Achse 16
,gelagert, urn die sich zwei durch Zugfedern 17 hochgehaltene
Schreibhebel j8 drehen könneu. jeder Schreibhebel besitzt einen Schreibstift ig
und einen Tastknopf 2o, durch dessen Niederdrücken der Schreibstift mit dem Träger
13 in Berührung kommt. Der Antrieb zur Fortbewegung des Trägers ist nicht gezeichnet
und kann in ähnlicher Weise erfolgen wie in Abb. i.
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In Abb- 3 ist eine mit der Vorrichtung nach Abb. i und 2 gefertigte
Leitaufzeichnung zu sehen. Die Linica'-b' ist durch einen, die T#inie c'-d' durch
den anderen Schreibstift er-Zeugt. Die Linienstücke a'-b' usw. kennzeichnen die
Tonvorgänge der ersten Aufnahme, und durch die ;,-weite Zeichengruppe c'-d' usw.
wird dein Darsteller bei der L' zweiten Aufnahnie die Allweistiii.#r für
E, insatz und Ende ,;einer neuen Darbietunggen gegeben. Die Pfeilrichtung
bezeichnet die Bewegungsrichtung des Trägers bei der Entstehung der L-eitzeichen.
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Da unter Umständen der Darsteller in der zweiten Aufnahme k(#inen
genügend großen b ZD Bereich des Leitzeichenträgers vor Augen haben kann,
so kann man, in den geradlinigen Leitzeichen Vorsichtszeichen anbringen, die den
Darsteller der zweiten Aufnahme schon vor seinem Stichzeichen zur Aufmerksamkeit
veranlassen sollen. Beispielsweise ist in Abb.4 eine Leitaufzeichnung dargestellt,
in der das Sprechen des Darstellers der ersten Aufnahme durch die Linienstückea"-b"
und c"-d" gekennzeichnet ist. Der Darsteller der zweiten Aufnahine hingegen hat
vorr e"-f" Zu sprechen. Damit ihn das Zeichen e" nicht unvermittelt trifft, ist
auf der Strecke a"-b" (las
Vorsichtszeichen g" einge-fügt, z. B. als Wellenlinie,
die in primitiver Weise durch Rüttelbewegungen am Hebel 18 der Vorrichtung aus Abb.
2 erzeugt sein kann. Ein solches Zeichen kann aber in der Linie e"-f" auch dazu
dienen, dein Darsteller der. zweiten Auf -nahrne das nahende Ende seiner Darbietung
anzudeuten (Vorsichtszeichen Y').
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Eine Vorrichtung zur vollk-ommeneren Herstellung "" solcher Vorsichtszeichen
ist in Abb. 5 darg estellt. In einem Böckchen 2 1 sind die beiden Druckhebel22
und 23 gelagert. Der Druck auf den TastknOpf 24 des Hebels 22 bewirkt ein
dauerndes Anliegen des Schreibstiftes25 auf dein über Rolle26 geführten Träger
27 und damit die Hetstelluneiner Vollinie. Der Druck a-uf den, Tastknopf
28 des Hebels 23 hingegen bewirkt die Erzeugung einer punktierten
Linie auf dein Tria_ - und zwar auf folgende Weise. In den ger:27, Hebel:23
ist eine elektrische Spule 29 eingebaut, die zusammen mit der Batterie
30, ICOntaktstelle 31 und Schwingkontakt 32 den mit einer Ankermassc
33 ausgestatteten Schreibstift:25 nach Art eines Neefschen Hammers in Schwingungen
versetzt, sofern der Kontakt an Stelle 31 durch Niederdrücken des Knopfes
28 geschlossen igt. Durch Betätig ing von gt ei
Knopf 24 entstehen
also volle Linien, durch Betätigung von Knopf 28 punktierte Linien auf Träger
27.
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In Abb. 6 ist eine so hergestellte Leitaufzeichnung zu sehen.
Die Zeicheii entsprechen den Zeichen a"-Ib" in Abb. 4.
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Im Bedarfsfalle kann die Herstellung der Zeichen auch auf Grund der
Bildvorgäncre (statt der Tonvorgängge) in der ersten bzw. einer früheren Aufnahnie
erfolgen; auch kann (las Verfahren auf die gestaffelte Aufnahnie durchweg stuninier
Szenen mit Vorteil ange-Z, el wandt werden, wobei dann die sieh überschneidenden
Markierungen ein Leitinittel für L' die Mitnik o. dgl. der Darsteller bei den sp:i-Z,
teren Aufnahmen sind.