Verfahren und Einriehtung zur Wiedergabe von Tonfilmen. Bei den bisherigen Tonfilmen bestanden sowohl bei der Aufnahme, als auch bei .der Wiedergabe Schwierigkeiten in künstleri scher Beziehung, die eine hochwertige Wie dergabe in Frage stellen.
Durch die gebräuchliche, gleichzeitige Aufnahme von Bild und Ton auf einem ge meinsamen Bande ist ein nachträgliches Schneiden der Filme mit Rücksicht auf die bildliche Darstellung nur sehr schwer mög lich, -da gleichzeitig das Phonogramm zer schnitten wird. Entweder muss man daher beim Schneiden einen schroffen Übergang im Phonoagramm zulassen, oder auf eine nach trägliche Auswahl des Bildausschnittes ver zichten. Diese Schwierigkeiten stellen sich auch immer dann ein, wenn .der Film bei der Vorführung reisst.
Darüber hinaus besteht vor ,allem bei der Herstellung .der Tonfilme eine grosse Schwie rigkeit darin, da.ss eine vollwertige Tonauf nahme nur sehr schwer durchzuführen ist. Die Bildfilm- Aufnahmetechnik bedarf Ate liers mit allerlei Hilfsapparaten und Maschi- nen. Derartige, rein nach technischen Ge sichtspunkten ausgestattete Räume können jedoch akustisch nicht günstig sein. Ausser dem ist es meist nicht möglich, die Schall a,ufnahmeorgane (Mikrophone) günstig auf zustellen, da durch die Bildfilmaufnahme- wppa.rate und .die Beleuchtungseinrichtung e:, viel Platz beansprucht wird.
Vor allen Din gen aber müssen geräuschlos arbeitende Ka meras in entsprechend schallsicheren Räu men verwendet werden. Sollen Aussenauf nahmen gemacht werden, so werden durch die atmosphärischen Störungen aller Art die Tonaufnahmen ebenfalls ungünstig beeinflusst. Bei den fertigen Filmen trifft man daher häufig die Erscheinung, dass Gesangsstimme und Sprache ein und desselben Künstlers je nach der im Atelier verwendeten Szenerie oder je nach der Bewölkung derart ver schieden sind, -dass man nicht den Eindruck hat, als ob :derselbe IKünstler agiere; wie in der vorherigen Szene.
711 bedenken ist auch noch, dass der er wähnte schallsichere Aufbau das gewohnte Arbeiten des Regisseurs sehr behindert, denn. er kann sich mit den Schauspielern nurmehr durch stumme Zeichen verständigen, da an dernfalls seine Angaben auf dem Phono gramm mitaufgezeichnet würden. Auch für die Filmschauspieler wird die Arbeit er schwert, .da sie .die Rollen genauestens be herrschen müssen, denn .die Verwendung des im Theaterbetrieb üblichen Souffleurs ist ebenfalls nicht möglich.
Bei den Tonfilmen, die mit getrennten Bild- und Phonogrammträgern arbeiten, er geben sich im Falle eines Reissens des Bild filmes derartige Schwierigkeiten, Üass eine gleichzeitige Weiterführung von Bild- und Tonvorführung sehr in Frage gestellt ist. In all diesen Fällen muss entweder -die Film vorführung ohne Begleitmusik zu Ende ge- führt,oder es muss von vorn ,angefangen wer den. Diese Tatsache ist leicht einzusehen, wenn man bedenkt, dass man der überwiegend verwendeten Schallplatte nicht ansehen kann, -welcher Teil derselben dem dazugehörigen Bild entspricht.
Die angeführten Übelstände köi?nen ver- inieden werden, wenn man gemäss dem Ver fahren nach der Erfindung den Gleichlauf zwischen Bild- und Tonträger bei der Wie dergabe durch ein Zwischenglied ein Rhyth musband herstellt. Durch dieses Zwischen glied ist einerseits eine Trennung von Bild und Tonaufnahme durchführbar, auch kön nen -die beiden Aufnahmen in beliebiger Weise und an beliebigen Orten vorgenommen werden; -anderseits können insbesondere die bei Schallplatten und andern Phonogrammen auftretenden Schwierigkeiten beim Reissen .des Bildfilmes völlig beseitigt werden.
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses Wiederg abeverf ahr ens.
Ausführungsbeispiele dieser Einrichtung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: .
Fig. 1 einen Abschnitt eines Rhythmus bandes in Ansicht; Fig.2 zeigt eine schematische Darstel- lung des Zusammenarbeitens von Bildfilm, Rhythmusband und Phonogramm; Fig.B zeigt eine schematische Darstel lung der hierbei verwendeten Einrichtung; Fig.4 zeigt eine schematische Darstel lung einer Schallwiedergabeeinriohtung mit Tonband; Fig.5 zeigt das Schema einer mecha nischen Abtasteinrichtung; Fig.6 und 7 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen des Magnetsystems je in Ansicht und Draufsicht;
Fig.8 zeigt ein Doppelplattengerä.t im Längsschnitt; Fig. 9 zeigt eine schematische Darstelhin-- eines Filmprojektors mit einem Doppel plattengerät, und Fig. 10 und 11 Einzelheiten; Fig. 12 ist ein Schaltungsschema der in Fig. 9 dargestellten Kombination; Fig. 18 zeigt eine schematische Darstel lung eines Mehrfachplattengerätes zur Auf nahme der Tonbegleitung zu einem Bildfilm, und Fig. 14 eine Einzelheit hierzu;
Fig. 15 zeigt eine weitere Ausführungs form eines Mehrplattengerätes im Schnitt, und Fig. 16 das Schaltungsschema hierzu. Das Wesen des Rhythmusbandes sei zu nächst anhand der beiliegenden Fig. 1 erläu tert. Auf einem Bande 1 sind Noten oder an dere Zeichen in einem räumlichen Abstand aufgetragen, der ihrem zeitlichen Abstand entspricht. Wird dieses Band unter einem feststehenden Bezugspunkt 2 in der Pfeil richtung vorbeigeführt, so kommen die ein zelnen Noten nacheinander an der Bezugs marke 2 vorbei. Wird die Bewegung des Bandes völlig gleichmässig durchgeführt, so ist der Zeitabstand des Erscheinens an dem Bezugssystem 2 abhängig von dem räum lichen Abstand der Noten auf dem Bande.
Ist bei der Herstellung des Bandes dafür ge sorgt worden, dass die Notenzeichen durch eine feststehende Schreibvorrichtung im Augenblick ihres tatsächlichen oder gedach- ten Erklingens auf e,#nem mit gleichbleiben der Geschwindigkcit ablaufenden Bande auf gezeichnet wurden, so müssen die zeitlichen Abstände bei der Wiedergabe dieselben wie bei der Aufnahme sein. Es sei hier gleich darauf hingewiesen, dass selbtsverständlich die Geschwindigkeiten von Teilen des Ban des bei der Herstellung und Wiedergabe des Bandes verschieden sein können, da.ss jedoch die Bewegung für die jeweils eingestellte Geschwindigkeit völlig gleichförmig sein muss.
Auch bei verschiedenen Geschwindig keiten wird ja der relative Zeitabstand zwi schen den einzelnen rhythmischen Zeichen stets dem der Aufnahme entsprechen. Lässt man das Band mit halber Geschwindigkeit laufen, so ist eben der Zeitabstand für sämt liche Noten doppelt so gross. Die Herstellung dieser Bänder interessiert im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung nicht.
Es sei noch das zeitliche Zusammenarbei ten von Bildfilm, Rhythmusband und Phono gramm anhand der Fig. 2 erläutert: Mit 3 ist das Bildfilmband bezeichnet. In einem be stimmten Augenblick, der durch eine Be zugslinie 6 dargestellt sein soll, befindet sich ein bestimmtes Bild des Bildfilmes 3 im Bild fenster des Projektors und wird projiziert Gleichzeitig befindet sich im Wiedergabe a.ppa,rat für das Rhythmusband der Takt 13-i des Bandes 4 unter der Richtmarke. In die sem Augenblick muss der entsprechende Ton des Phonogrammes 5, das im vorlieg enden Beispiel ein fortlaufendes profiliertes Band sei, erklingen.
Wird dafür gesorgt, dass diese in der Fig. 2 dargestellte Bedingung stets er halten bleibt, das heisst, dass im selben Mo ment Rhythmusband -t und Phonogramm 5 übereinstimmend gelesen und gehört werden und gleichzeitig das zugeordnete Bild des Bildfilmes 3 wiedergegeben wird, so ist der Gleichlauf zwischen Bildfilm und Tonträ.aer hergestellt, ohne dass beide auf demselben Bande, wie beim bisherigen Tonfilm, ver zeichnet sind. Bei der Wiedergabe hat man also darauf zu achten, dass anhand des Rhythmusbandes 4 der Gleichlauf hergestellt wird, indem die Bewegungen des Bild- und des Tonbandes gleich sind mit der des Rhythmusbandes.
In der Fig. 3 ist eine Einrichtung hierzu in rein schematischer Weise angedeutet. Der Antriebsmotor 7 eines Projektionsapparates 8 kann mit Hilfe seiner Erregerwicklung 9 in seiner Geschwindigkeit reguliert werden. Auf seiner Welle oder einer Welle des Pro jektors sitzt ausserdem eine Kontakteinrich tung 10, von der Art wie im Patent Nr. 1422,59, die unter Zwischenschaltung einer Stromquelle 11 sowohl den Bandablauf apparat 12 für das Rhythmusband mit sei nem Antriebsmotor 13 und das Schallwieder- gabegerät 14 mit seinem Antriebsmotor 15 steuert. Die Erregerwicklungen der Antriebs- motore 13 und 15 sind parallel geschaltet.
Es werden also durch die Kontakteinrich tung 10, Bandablaufapparat 12 und Schall wiedergabeeinrichtung 14 in gleicher Weise gesteuert. Den Antriebsmotor 7 des Projek- tors wird man vorteilhafterweise durch den Regulierwiderstand 9' fernsteuern und den selben im Bandablaufapparat 12 unter bringen.
Es ist bei einer derartigen Einrich tung gleichgültig, ob als Tonträger die üb lichen Schallplatten bezw. Zylinder dienen und ob das Gerät 14 ein Einfach- oder lsZehr- fachplattengerät ist, oder ob ein in Fig. 2 ge zeigtes Eisenband 5 oder sonst irgendwelche Tonträger Verwendung finden.
Es sei zunächst eine Schallwiedergabe einrichtung zur Verwendung von Stahlbän dern gezeigt. Derartige Bänder werden her gestellt. indem irgend Pine elektrische Ein richtung eine Kurve auf einem präparierten Eisenband beschreibt und längs dieser Kurve dann eine Zertrennung des Bandes etwa mit Hilfe eines Ätzverfahrens vorgenommen wird, so dass das in den Abbildungen ge zeigte profilierte Band entsteht. Die Her stellung interessiert jedoch in vorliegendem Falle nicht, sondern nur die Wiedergabe der artiger Bänder.
Die Abnahxhe von diesem Tonband er folgt entweder mechanisch oder elektro magnetisch. Das Eisenband 5 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, zwischen den beiden Schneiden 16 und 16' eines Elektromagnetes durchgeführt. Die Stärke des magnetischen Feldes wird je nach dem Profil des Bandes 5 schwanken, da sich ja zwischen dem Mag neten mehr oder weniger Eisen befindet. Die beiden Enden der Elektromagnetspule sind über einen Transformator 17 mit einem Ver stärker 18 bekannter Art verbunden, durch welchen der Lautsprecher 19 gesteuert wird. Im Primärkreis des Transformators wird zweckmässig eine Batterie 20 eingeschaltet.
Um das Band bei seiner Bewegung sicher zu führen, läuft es in zwei Rollen 21 und 22, die entsprechend der Breite des Stahlbandes gerillt sind. Damit das Band nicht nach rechts, in Fig.4, ausweichen kann, wird es durch zwei unter einer konstanten Spannung stehenden Elektromagnete 23 und 24 nach links gegen die Rollen 21 und 22 gezogen.
In Fig.5 ist eine mechanische Abtast- einrichtung dargestellt, bei welcher auf dem Profil des Bandes 5 ein zweckmässig zwei zinkiger Reiter 25 schleift, der auf eine Elek- troschalldose 26 oder auf ein \Widerstands mikrophon einwirkt. Durch den über den Transformator 27 angeschlossenen Verstär ker 28 wird auch bei dieser Anordnung der Lautsprecher 19 gesteuert.
Da es sich als vorteilhaft erweist, die Führung des Tonbandes nicht durch zwei Elektromagnete, wie in Fig. 4 dargestellt, zu gewährleisten, sondern das Stahlband durch eine Perforation mechanisch zu führen, wird eine besondere Ausführungsform des Ab nahme-Magnetsystems erforderlich. Das Magnetsystem mini so ausgebildet sein, dass die Perforation 29 des Bandes 5 unwirksam ist, das heisst im magnetischen Feld nur sol che Bandteile liegen, die keine Perforation besitzen.
Zu diesem Zweck ist der eine Pol 30 in Fig. 6 klammerartig ausgebildet, so dass er über die Perforation hinweggreift. Die der Profilierung des Bandes gegenüber liegende Schneide 16 besitzt dieselbe Form wie in Fig. 4.
Eine ähnliche Ausführungsform ist in Fig.7 dargestellt, die sich dadurch unter- scheidet, dass das Eisenband nicht hochkann durch das magnetische Feld hindurchläuft, sondern flach liegt. Es stehen der profilier ten Randlinie die beiden Pole 31 und 32 gegenüber, und das Band wird so hindurch gezogen, dass die Perforation ausserhalb der Pole liegt. Die Elektromagnetspule 3-3 ist auch in diesem Falle mit dem Eingangs transformator des Verstärkers verbunden.
Bei den in Fig. 4 bis 7 dargestellten An ordnungen wird also der magnetische Fluss entsprechend der Profilierung des Bande schwanken und diese Flussschwankungen werden über den Verstärker in Lautstä.rke- schwankungen umgewandelt, das heisst, das Phonogramm wird durch den Lautsprecher wiedergegeben.
Auf dem Eisenband werden vorteilhafter weise Taktstriche aufgebracht, deren Nume- rierung derjenigen der Taktstriche auf dem Rhythmusband 4 entspricht. Hierdurch ist es möglich, bei einem Reissen des Bildfilme oder aus irgend einem andern Grunde einen Teil aus dem Phonogramm herauszuschnei den und dabei unbedingt die richtige Stelle herauszunehmen, die nur anhand des Rhyth musbandes 4 mühelos beurteilt werden kann.
In den weiteren Figuren ist die Ton wiedergabe zum Film mittelst Schallplatten üblicher Form dargestellt und der Aufbau eines Mehrfachplattengerätes an einem Dop pelplattengerät veranschaulicht.
In Fig. 8 ist ein Schnitt durch das Dop pelplattengerät gezeigt, dessen Platten mit 34 und 35 bezeichnet sind. Über den Plat ten befinden sich zwei Elektrodosen (piek up), die in nicht dargestellter Weise an Füh rungsarmen befestigt sind. Gegen die Sehall dosen werden die Platten gehoben, nachdem die Plattenteller selbst angehoben und hier durch die Platten mitgenommen werden. Zu diesem Zweck sind die Plattenteller 36 und 37 an ihrer Unterseite mit Büehsen 38 und 39 versehen, in welchen die Achsen 40 und 41 eingreifen.
Die Büchsen<B>38</B> und 39 lassen sich in vertikaler Richtung auf den Achsen verschieben und nehmen dauernd an der Drehbewegung der Achsen teil, die von. dem Motor 42 durch Schraubenräder angetrieben werden. Durch Hebel 43 und 44 können die Plattenteller angehoben werden und dadurch die Platten unter die Abnahmeorgane ge langen.
Die Steuerung der Hebel 43 und 44 er folgt elektromagnetisch, indem durch die Elektromagnete 45 und 46 ihre Enden an gehoben werden. Durch eine Bewegung der Hebel wird einerseits der im Eingriff ste liende Plattenteller verschoben, anderseits entsprechende Stromkreise geschlossen.
Auf der Vorderwand des Gerätes befin den sich, wie aus Fig. 9, die das Zusammen arbeiten zwischen Doppelplattengerät und einem Filmprojektor darstellt, hervorgeht, zwei b1essuhren, deren Zifferblätter mit 47 und 48 bezeichnet sind. Die eine dieser Uhren ist dem Teller 3,6, die andere dem Teller 37 zugeordnet. Diese Zifferblätter tragen an ihren Enden Kontaktpaare 5-9 und 60, wie aus Fig.10 ersichtlich ist. Durch den an seinem Ende als Schleifkontakt ausgebilde ten Zeiger 49 werden die Kontakte geschlos sen und verschiedene Stromkreise, wie spä ter noch erläutert, getätigt.
Ausserdem sitzen auf den Zeigerachsen 50 Sperrädchen .51, die unter der Einwirkung eines Ankers 52: ste hen. Der Anker 62 kann durch einen Elek tromagneten 53 angezogen werden und wird in seiner Ruhelage durch eine Spiralfeder 54 in der dargestellten Stellung gehalten.
Das Zusammenarbeiten der einzelnen Ein richtungen ist im folgenden beschrieben: Die Büchsen 38 und 39 tragen Kontakt stifte 5.5 und 56, die je einem feststehenden Kontakt 57 und 58 gegenüberstehen (siehe Fig.8). Bei jeder Umdrehung eines in Ar beitsstellung befindlichen Tellers (in der Fi gur Teller 36) wird der Kontakt einmal zwi schen 55 und 57 bezw. 56 und 58 geschlos sen. Hierdurch wird der dazugehörige Elek tromagnet 53 erregt und das Zahnrädchen und damit gleichzeitig der Zeiger 4 9 um einen Skalenteil weitergerückt. Aus der Zeigerstellung auf den Skalen 47 und 48 ist also die Zahl der bereits zurückgelegten Um- drehungen der Platten zu ersehen.
Da jedoch grosse Schallplatten im allgemeinen 350 Um drehungen besitzen, müsste die Zahl der Zähne des Rädchens 51 ebenso gross sein. Um eine derartige grosse Zähnezahl zu vermeiden, ist es vorteilhaft, ein entsprechendes Über setzungsgetriebe einzuschalten. Es ist auch möglich, diese Anzeigevorrichtung rein me chanisch durchzubilden.
Beim Ablauf der Plattenteller werden nacheinander die aus Fig.12 ersichtlichen Stromkreise getätigt. In der Figur ist, wie schon in Fig. 8 angenommen, die rechte Platte in Arbeitsstellung. In diesem Augen blick ist der Hebel 43 durch den Elektro magnet 45 angezogen und die drei Kontakte <I>a, b,</I> c geschlossen. Der Elektromagnet 45 bezw. 46 besitzt drei Wicklungen a', b' und c', die durch die genannten Kontakte<I>a, b, c</I> erregt werden. Die Wicklung a' des Elek tromagnetes 45 ist, wie aus der Schaltung entnommen werden kann, unter Strom und hält den Hebel 43 in Arbeitsstellung.
Sobald die rechte Platte 34 fast abgelaufen ist, über brückt der Zeiger 49 die Kontakte 60 und die Wicklung e' des Elektromagnetes 46 schaltet sich ein. In diesem Augenblick wird der Hebel 44 angezogen, und die linke Schall platte wird in Arbeitsstellung gerückt. Der Hebel 44 überbrückt nunmehr die ihm zu gehörigen Kontakte<I>d, e, f.</I> Der Zeiger 61 der Skala 4,8 beginnt nun zu laufen. Der nunmehr durch f' fliessende Strom unter stützt die Wirkung des durch e' laufenden Stromes. Für wenige Sekunden ist also die linke und rechte Schallplatte in Tätigkeit, so dass die toten Rillen zu Beginn der zweiten Platte bereits abgelaufen sind, wenn die erste Platte abgespielt ist.
Da es praktische Schwierigkeiten bieten kann, die Zahl der to ten Rillen so genau abzupassen, ist es zweck mässig, die letzten Takte der ersten Platte auf der zweiten Platte zu wiederholen und gleichzeitig auf beiden Platten spielen zu lassen. Um hierbei ein plötzliches Anwach sen der Lautstärke zu vermeiden, ist es not wendig, die Schallwiedergabe zu dämpfen, sobald sich zwei Plattenteller in Arbeitsstel- Jung befinden. Sobald der Zeiger 49 die Kon takte 59 überbrückt, wird die Wicklung e' unter Strom gesetzt und arbeitet der Wick lung cc' entgegen. Hierdurch kehrt der He bel 43 in seine Ruhelage zurück und damit auch die rechte Platte.
Durch ein Verschieben der Kontakte 60 voneinander kann man die Zeitdauer, wäh rend welcher beide Platten laufen, beliebig einstellen. Nach dem Ablauf der ersten Plattenseite wird die Platte ausgewechselt und die dritte Platte bezw. Seite aufgelegt, wobei sich am Ende der zweiten Platte die selben Schaltungen wie vorher wiederholen.
Damit die Nadel der Schalldose beim Ein rücken mit Sicherheit in die Rille der Schall platte eingreift, ist die Rille der Schallplatte an ihrem Anfang, wie aus Fig. 14 ersicht lich, erweitert. Aus der beschriebenen Wir kungsweise ergibt sich die Notwendigkeit, die Platte in bestimmter Winkellage einzu legen. Dies kann dadurch bewirkt werden, dass die Platte am Rande eine Einstellmarke E trägt, die einer Markierung E' in der Deck platte 62 des Gerätes entspricht.
Sollen nur Teile einer Platte wiedergegeben werden, so kann man die richtige Einstellung der Na del mit Hilfe von Schablonen durchführen, oder indem das synchron mit Platte und Film ablaufende Rhythmusband, welches wie der Film geschnitten ist, als Steuerorgan dient, etwa derart, dass dieses entsprechend den Sprüngen präpariert wird, um die Um stellung der Dose elektromagnetisch vor sich gehen zu lassen.
Im Zusammenhang mit der Fig. 9 ist noch zu sagen, dass dort eine Hilfseinrichtung an geordnet ist, durch welche auch im Falle eines Filmrisses die tbereinstimmung zwi schen den Schallplatten und dem Bildfilm jederzeit ohne weiteres hergestellt werden kann. Zu diesem Zweck ist eine der Kontakt einrichtung 10 in Fig. 3 entsprechende Hilfs einrichtung, die durch eine Handkurbel be tätigt werden kann, vorgesehen und mit 63 bezeichnet.
Nachdem durch den Operateur der Bildfilm geklebt bezw. einige Takte wei ter eingespannt worden sind, wird von ihm oder von einer dritten Person das Rhyth musband 4 mittelst der<B>'</B> Hilfskontakteinrich- tung 63 genau auf denselben Takt ein gestellt. Da Rhythmusband und Doppel plattengerät parallel miteinander arbeiten, wird hierdurch gleichzeitig die Schallwieder- gabeeinrichtung soweit gedreht, wie es dem Bildfilm im Projektor entspricht.
Fig.13 veranschaulicht schematisch die Aufnahme der tonlichen Begleitung zu einem Bildfilm mit Hilfe des Mehrfachplatten gerätes. In diesem Falle werden die Platten mit dem Phonogramm versehen -mit Hilfe zweier Graviernadeln 64 und 6,5, 'die von einem Mikrophon 66 gesteuert werden. Da der Ablauf zwischen dem Rhythmusband und den Plattentellern gleichförmig erfolgt, so werden die durch das Mikrophon auf genommenen Schallschwingungen in rich tiger Weise aufgezeichnet, sofern man nach dein Rhythmusband die Schallschwingungen erzeugt, das heisst die Künstler nach diesem spielen lässt bezw. dirigiert.
Da das Rhyth musband selbst wiederum mit dem Bildfilm genau übereinstimmt, erhält man also die er forderliche Gleichförmigkeit zwischen Bild film und Phonogramm über das Rhythmus band. Bei der Aufnahme des Bildfilmes kön nen in beliebiger Weise mehrere .Aufnahme geräte parallel arbeiten und nachträglich die günstigste Bildaufnahme herausgesucht wer den. Da alle Bewegungen mit dem Rhyth musband übereinstimmen, müssen auch die einzelnen Bildfilme rhythmisch übereinstim men, so dass jede Bildaufnahme Verwendung finden kann. Die Umschaltung von einer Platte zur nächsten erfolgt selbsttätig, nach dem der Zeiger 49 der Skala 47 die Kon takte 60 überbrückt.
Hierdurch wird dann der zweite Plattenteller in die Aufnahme stellung gerückt und auf ihm der weitere Teil des Phonogrammes aufgezeichnet usw.
Die oben beschriebene Anordnung hat sich jedoch für manche Zwecke als weniger günstig gegenüber der nachfolgend beschrie benen gezeigt. Die Umschaltung von einem zum andern Plattenteller des Mehrfach- plattengerätes kann mit Hilfe von Kurven bändern erfolgen, die synchron mit dem Film- und Rhythmusband zum Ablauf ge bracht werden. Gegenüber einer mecha nischen Umschaltung von einem Plattenteller zum andern, die man relativ einfach durch führen könnte, besitzt diese Einrichtung den Vorteil, dass der Zeitpunkt der Umschaltung völlig variabel ist und der Tonwiedergabe und Bildwiedergabe jederzeit in beliebiger Weise angepasst werden kann.
Das in Fig.15 dargestellte Mehrfa,ch- plattengerät entspricht in seinem mecha nischen Aufbau dem vorher beschriebenen. Der Unterschied besteht darin, dass das Mag netsystem zur Umschaltung der Platten teller wesentlich einfacher ist und nur ein fache Magnete 67 mit ihren Spulenenden 6-8 und 69 vorhanden sind. Der Stromkreis die ser Magnete 67 wird elektrisch gesteuert mit Hilfe von Kurvenbändern, die synchron mit Bild- und Rhythmusband zum Ablauf ge bracht werden.
Die Schaltung hierzu ist in Fig. 16 dar gestellt. Die Takteinteilung des in Fig. 1 gezeigten Rhythmusbandes 1 ist, um auch beim Reissen des Bildfilmes jederzeit den richtigen Takt der Begleitmusik bezw. das richtige Wort wieder einstellen zu können, auf das profilierte Kurvenband 70 auf getragen. Durch die beiden Kanten des Kur venbandes werden die beiden Plattenteller gesteuert. Oben und unten liegen zwei Gleit- röllchen 71 und 72 an die profilierte Kante an. Dieselben sind an den Enden zweier un ter dem Einfluss von Federn 73 stehenden Hebel 74 und 75 angebracht, die selbst um die Punkte 76 und 77 drehbar sind.
Durch die Enden der- Hebel können Kontakte 78 und 79 unterbrochen bezw. geöffnet werden. Je nachdem, ob den Röllchen ein Kurvental oder ein Kurvenberg gegenüberliegt, werden die Kontakte 78 und 79, wie aus der Zeich nung zu ersehen ist, geöffnet bezw. geschlos sen. Von je einem Kontaktpaar ist einer der Kontakte mit dem Pluspol der Batterie 80 verbunden, während die beiden andern Kon- takte zu den Enden<B>08</B> und 69 der Magnet spulen führen. Die beiden andern Enden der Magnete liegen an dem Minuspol der Bat terie. In der gezeichneten Stellung ist also der linke Elektromagnet 6 7 ausgeschaltet, das heisst die linke Platte befindet sich in Ruhe, während die rechte in Arbeitsstellung ist.
Da das Band gleichzeitig mit dem Eilm- und mit dem Rhythmusband abläuft, wer den die Platten abwechselnd im richtigen Augenblick ein- und ausgeschaltet. Eine Kontrolle über das richtige Arbeiten ergibt sich jeweils aus dem gleichzeitig ablaufen den Rhythmusbande.
Die Herstellung der Leitkurven auf dem profilierten Band 70 erfolgt zweckmässig während der Tonaufnahme, indem mittelst zweier Schreibstifte auf einem synchron mit dem Bildfilm ablaufenden, unprofilierten Bande eine Linie aufgetragen wird entspre chend der jeweiligen Tätigkeit der Platte. Die den Plattentellern zugeordneten Schreib stifte werden am besten elektromagnetisch betätigt. Beim Umschalten von einer Platte zur nächsten tritt der andere Schreibstift in Tätigkeit, so dass auf dem Bande eine obere und untere Begrenzungslinie aufgezeichnet wird, an welcher der übrige, nach aussen lie gende Teil des Bandes durch ein beliebiges Verfahren abgetrennt wird.
Als Material hat sich Zelluloid als vorteilhaft erwiesen, da dasselbe leicht geschnitten und verbunden werden kann, während bei Stahlbändern ein Atzverfahren notwendig ist. Auch lassen sich auf dem Zelluloidmaterial die Takt striche nebst Numerierung einfacher auf tragen. An Stelle eines besonderen Kurven bandes 70 können auch die Kanten des Rhyth musbandes selbst profiliert werden. Da je doch die Länge des Bandes 70 nicht sehr er heblich ist, dürfte es sich für die meisten Fälle als vorteilhaft erweisen, ein besonderes Band synchron mit Bild- und Rhythmusband ablaufen zu lassen.
Aus den obigen Beispielen ist ersichtlich, dass gleichzeitig mit dem jeweiligen Phono gramm und dem zugehörigen Bildfilm ein Rhythmusband zum Ablauf gebracht wird. Hierdurch hat man es zum Beispiel in der Hand, bei einem Filmriss eine beliebige Stelle des jeweiligen Phonogrammes einstellen zu können und von dieser Stelle ab syn chron mit der Bildwiedergabe die Schall wiedergabe weiterzuführen. Durch die Zwi schenschaltung des Rhythmusbandes ist es weiterhin möglich, dauernd die Übereinstim mung zwischen Bildfolge und Phonogramm einer Kontrolle zu unterziehen.
Grosse Vor teile liegen aber auch auf der Aufnahmeseite, da es erst durch dieses Hilfsmittel möglich ist, Bild- und Tonaufnahme räumlich und zeitlich voneinander derart zu trennen, da.ss Ton- und Bildaufnahme für sich unter Be rücksichtigung ihrer Eigenarten durch geführt werden können.