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Vorrichtung zur ununterbrochenen Wiedergabe einer auf mehreren Filmrollen
verteilten Bild- oder Bildtonaufzeichnung bei gemeinsamem Träger Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Bild-, Ton- oder Bildtonfilmen, bei der das
wiederzugebende Stück aus mehreren getrennten Teilen besteht, die nacheinand2r durch
mehrere Apparateinheiten wiedergegeben werden müssen. Zur Projektion eines Bildfilms,
der sich über mehrere Filmrollen erstreckt, benutzt man gewöhnlich zwei Pro jektoren,
die abwechselnd arbeiten und den gesamten, von den verschiedenen Filmtrommeln ablaufenden
Film ohne Unterbrechung zur Vorführung bringen. Darin muß der Operateur in einem
bestimmten Moment den einen Projektor anlassen und mit der Projektion von dem einen
Projektor auf den anderen übergehen. Dabei wiederholt sich das Ende der einen Filmrolle
im Anfang der folgenden. Zur Ausführung dieses Verfahrens hat man sich verschiedener
Mittel bedient. Zur Vereinfachung des Projektionswechsels hat man den Clbergang
von einer Maschine zur anderen während einer Zeit vorgenorninen, in, der ein Titel
gezeigt wurde. Auf diese Weise konnten Ungenauigkeiten im Synchronismus nicht so
leicht bemerkbar «erden. Will man jedoch den Übergang während der Bildvorführung
selbst vornehmen, dann ist exakter Synchronismus erforderlich. Unbedingte Voraussetzung
ist dies bei der Wiedergabe von Tonaufzeichnungen, wobei der Ton mit dem Bild auf
dem gleichen Filmstreifen oder auf einem getrennten Filmstreifen oder auch auf mehreren
Schallplatten aufgezeichnet sein mag, die kontinuierlich nacheinander wiederzugeben
sind. Bisher hat man keine eigene Synchronisiervorrichtung vorgesehen, sondern den
Gleichlauf in der Wiedergabe selbst überwacht. Eine Kontrolle ist in dieseiri Falle
verhältnismäßig schwierig durchzufiihren, erfordert große Erfahrung, und die erzielte
Genauigkeit ist verhältnismäßig gering.
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Bei der auf mehreren Filmrollen verteilten Bild- oder Bildtonaufzeichnung
auf gemeinsamem Träger, bei der das Ende der Aufzeichnungen der einen Filmrolle
sich auf den Anfang der folgenden Filmrolle wiederholt, wird erfindungsgernäß an
diesen Stellen neben der normalen Bild- oder Bildtonaufzeichnung noch eine für beide
Filme gleiche Synchronisieraufzeichnung- vorgesehen. Durch das gleichzeitige Abhören
der Synchronisieraufzeichnurrgen
ist der Operateur in der Lage,
den Synchronismus in einfacher Weise bis zu einer Genauigkeit von io-5 Sekunden
zu überwachen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
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Abb. i zeigt zwei abwechselnd arbeitende Wiedergabeprojektoren. In
Abb. 2 ist ein Positivfilm, wie er in den Aggregaten Verwendung findet. In den Abb.
3 und 4 sieht man zwei aufeinanderfolgende Filrhrollen, die an bestimmten Stellen
gleiche Ton- und Bildaufzeichnungen und außerdem eine Tonaufzeichnung enthalten,
die zur Synchronisierung dient. In Abb.5 ist eine Vorrichtung zur Wiedergabe der
Syncnronisierzeichen dargestellt.
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Abb. i stellt eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Bildtonfilmen dar.
Sie besteht aus zwei gleichen Aggregaten i und 2 und jedes Aggregat aus einem Untergestell
3, einem Gehäuse 4 mit Projektions- und Wiedergabemechanismus, dem Lampenhaus
5 usw. Über und unter dein Gehäuse 4 sind die üblichen Filmmagazine 6 mit den Auf-
und Abwickeltrommein der kombinierten Bildtonfilme angeordnet. In dem oberen Teil
des Gehäuses .4 befindet sich ein Bildprojektor von bekannter Bauart, in dem unteren.
Teil ein ebenfalls bekannter Tonwiedergabeapparat. Der Film wird in jedem Aggregat
durch einen gleichmäßig laufenden Motor 7, zweckmäßig durch einen S;#rrclrronmotor,
angetrieben. Der Motor sitzt auf einer am Gehäuse 4 ausgebildeten Konsole und ist
mit dem Filmüritrieb im Gehäuse 4 über ein im Kasten 8 befindliches, an sich bekanntes
Differentialzahnradgetriebe verbunden. Die Mot-iren der beiden Aggregate sind über
die Schalter 2 1 und 22 an das gemeinsame Netz 2o angeschlossen.
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Die beiden Aggregate i und 2 können abwechselnd arbeiten, so daß man
auch dann, wenn der Film so lang ist, daß mehrere Filmrollen benötigt werden, bis
zum Ende ohne Unterbrechung vorführen kann. Der Film kann dabei nur Bild- oder auch
kombinierte Bild- und Tonaufzeichnung besitzen. In beiden Fällen wiederholt sich
der letzte, beispielsweise 30 m lange Teil der einen Filmrolle im ersten
Teil der nächstfolgenden Filmrolle. Die Wiederholung erhält man zweckmäßig dadurch,
daß man die zweite Bildkamera (bzw. Bild- und Tonkamera bei Bildtonfilmen) in Betrieb
nimmt, bevor die erste Bildkamera bzw. Bild- und Tonkamera am Ende ihrer eigenen
Filmrolle angelangt sind. Es entsteht ein Intervall, in dem die Bildkarnera bzw.
Bild- und Tonkamera gleichzeitig arbeiten und doppelte Aufzeichnungen auf dem Film
hergestellt werden. Das Duplikat kann man auch in entsprechender Länge durch Kopieren
des Originalnegativs herstellen. Auf dem gedoppelten Teil der Aufzeichnung und auf
beiden Filmen wird an irgendeiner passenden Stelle, z. B. zwischen einem Filmrand
und den Perforationen, gemäß der Erfindung eine Tonaufzeichnung als Synchronisieraufzeichnimg
vorgesehen, deren Tonhöhe sich allmählich ändert, beispielsleise eine musikalische
Note, deren Torfhöhe stetig zu- oder abnimmt. In Abb.2 ist ein solches Stück einer
kombinierten Bild- und Tonkopie 25 dargestellt. 26 ist die bekannte, die Bilder
begleitende Tonaufzeichnung; auf dem gegenüberliegenden Rand des Films befindet
sich die Synchronisieraufzeichnung 27 einer stetig sich verändernden Note. Diese
Note kann entweder auf dem Originalnegativ oder getrennt davon aufgezeichnet werden.
Sie kann zweckmäßig mittels geeigneter, auf Noten- und Negativaufzeichnung befindlicher
Kennmarke in die entsprechende Stellung auf die sich wiederholenden Teile zweier
Positivfilmrollen aufkopiert werden.
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Abb. 3 zeigt die obere und untere Filmrolle 28, die sich während der
Wiedergabe in den Magazinen 6 des Aggregates befinden. Der Film ist schon fast ganz
von der oberen Rolle ab- und auf die untere Rolle aufgewickelt, und es beginnt der
Filmteil mit doppelter Aufzeichnung und stetig sich änderndem Ton. In ähnlicher
Weise zeigt Abb.4 die obere und untere Filmrolle 29 des zweiten Aggregates und ein
Filmstück mit der gedoppelten Tonaufzeichnung 26 und der stetig sich verändernden
Tonaufzeichnung 27'. Im Gegensatz zu Abb. 3 beginnt hier gerade die Abwicklung,
und zwar wird der Film von der oberen Trommel ab- und auf die untere aufgewickelt.
25 sei der Film der ersten Rolle der kompletten Aufzeichnung, 25' der Filn-i der
zweiten Rolle. Besteht das komplette Filmstück noch aus einer dritten Rolle, dann
wiederholt sich der letzte Teil des Films 25 der zweiten Rolle im ersten Teil der
dritten Rolle, und auf den gedoppelten Teilen ist wie vorher eine sich stetig verändernde
Tonaufzeichnung angeordnet. Letztere hat den Zweck, die exakte Sychronisierung der
beiden Aggregate zu erleichtern, bevor die Wiedergabe von einem Aggregat auf das
nächste übergegangen ist.
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In jedem Aggregat i und 2 (Abb. 5) sind gemäß der Erfindung Einrichtungen
vorgesehen, um die stetig sich ändernde Tonaufzeichnung (Synchronisieraufzeichnung)
in .an sich bekannter Weise in entsprechende Stromschwankungen zu verwandeln. Letztere
werden passend verstärkt und in sonst bekannter Weise mittels eines Telephons oder
Lautsprechers in Töne umgesetzt. Zu jedem Aggregat gehört beispielsweise, wie bekannt,
die
Lichtquelle 32 und die Optik 33, die auf den entsprechenden
Tonaufzeichnungen 27 und 27' schmale Lichtlinien erzeugt. Hinter jedem Film befindet
sich eine Photozelle 34, die durch die von der Tonaufzeichnung gesteuerten Lichtstrahlen
belichtet Wird. jede 1.'hotozelle 3.1 ist über einem geeigneten Irreis an den Verstärker
35 angeschlossen, der entweder mit einem vom Operateur getragenen Kopftelephon oder
mit einem Lautsprecher 35 verbunden sein kann.
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Soll nun ein Bildtonfilm, der sich- aus. mehreren Filmrollen zusammensetzt,
mit der Vorrichtung vorgeführt werden, dann wird der Operateur zunächst die erste
Filmrolle, beispielsweise auf dem Aggregat i, abspielen. Unterdessen läßt er die
zweite Rolle auf dem Aggregat 2 aufwickeln und macht dieses spielbereit. Ist nun
die erste Filmrolle beinahe zu Ende, dann erhält der Operateur durch ein Signal
die Anweisung, das zweite Aggregat anlaufen zu lassen, den Schalter 22 zu schließen,
die Lampen auszuschalten usw. Dieses Signal, dem zweckmäßig noch ein `'Tarnungssignal
vorangeht, kann auf den Rand des Films (bei 27) aufgezeichnet sein, und der Operateur
hört es zweckmäßig mittels seines Kopftelephons oder eines Lautsprechers 36 ab,
der sich in der Projektionskabine befindet. Kurze Zeit nach dem Startsignal, nachdem
das zweite Aggregat seine volle Drehzahl erreicht hat, beginnt der Operateur die
konstant sich verändernden Noten 27 und 27' abzuhören. Bei Verwendung
eines Doppelkopftelephons verbindet man zweckmäßig die eine Muschel mit dem Ausgangskreis
der Photozelle 34. des einen Aggregats und die andere mit der Photozelle des zweiten
Aggregats. Dann hört der Operateur mit jedem Ohr gesondert den Ton jedes Aggregates.
In einem Einzellautsprecher dagegen, wie er in Abb. 5 angedeutet ist, sind die beiden
Töne vereinigt. Die Geschwindigkeit der beiden Aggregate ist notwendigerweise gleich.
Sind die beiden Aggregate nicht in exaktem Synchronismus, d. h. sind die beiden
jeweilig wiedergegebenen Bild- und Tonaufzeichnungen nicht genau gleich, dann haben
die beiden von dem Operateur gehörten Töne der beiden Aggregate nicht die gleiche
Tonhöhe; er hört - bei nicht allzu großer Differenz - einen Schwebungston. Der Operateur
erfährt so, daß der Film des Aggregats 2 gegenüber dem Film des Aggregats i vor-
oder nacheilt. Er dreht dann den Handgriff 18 des Aggregates 2 derart, daß die Voreilung
oder Verzögerung, die sich im Wechsel der Schwebungsnote kundgibi, vermindert wird.
Ist der Operateur befriedigt und exakter Synchronismus erreicht, dann können Bildprojektion
und Ton-Wiedergabe in bekannter Weise vom Aggregat i auf das Aggregat 2 umgeschaltet
""rerden. Nach vollständigem Ablauf des Aggregates i kann dieses mit einer etwaigen
dritten, sich an das Ende der Filmrolle 2 anschließenden Filmrolle beschickt werden.
Das Aggregat i wird hernach wieder angelassen und mit dem Aggregat 2 in der beschriebenen
Weise synchronisiert.
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Die Erfindung läßt sich nicht nur auf Bildtonfilme, sondern auch auf
reine Bild- und reine: Tonfilme anwenden. Sie ist auch nicht beschränkt auf photographische
Aufzeichnungen, sondern kann auch für andere, auf beliebigen Trägern hergestellte
Aufzeichnungen benutzt werden.