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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft neue Verfahren zum Multiplexieren von Nukleinsäurereaktionen,
einschließlich Amplifikation,
Nachweis und Gentypisierung. Die Erfindung beruht auf der Verwendung
von Präzyklus-Sonden,
welche in Gegenwart der entsprechenden Zielnukleinsäuren zirkularisiert,
geschnitten und dann amplifiziert werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Krankheiten
des Menschen entstehen aus einer komplexen Wechselwirkung von DNA-Polymorphismen
oder -Mutationen und Umweltfaktoren. Einzelnukleotidpolymorphismen
(SNPs) sind kürzlich
als potentielle wirkungsvolle Methode für die genetische Typisierung
identifiziert worden, und von ihnen wird vorhergesagt, die Mikrosatelliten-Wiederholungs-Analyse
als Standard für
genetische Assoziations-, Kopplungs- und Kartierungsuntersuchungen
abzulösen.
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Das
hauptsächliche
Ziel in der Humangenetik besteht darin, die Beziehung zwischen DNA-Sequenzvariation
und phänotypischer
Variation zu ermitteln. Für
diese Untersuchungen sind molekulare Polymorphismen für herkömmliche
meiotische Kartierung, Feinstruktur-Kartierung und Haplotyp-Analysen
unverzichtbar. Mit der beabsichtigten Sequenzierung eines humanen
Referenz-Genoms und Identifizierung aller menschlichen Gene wird
jedoch erwartet, dass Untersuchungen von komplexen genetischen Krankheiten
effizienter sind, wenn man alle humanen Gene hinsichtlich funktioneller
Varianten durch Assoziations- und Kopplungs-Ungleichgewicht-Untersuchungen systematisch
durchsuchen könnte.
Dies erfordert die Entwicklung von Technologie und Verfahren für die systematische
Ermittlung von genetischer Variation in humaner DNA, in erster Linie
der Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs), welche die häufigsten
sind.
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Es
sind mehrere unterschiedliche Typen von Polymorphismen berichtet
worden. Ein Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (RFLP) bedeutet
eine Variation in der DNA-Sequenz, welche die Länge eines Restriktionsfragmentes
verändert,
wie beschrieben in Rotstein et al., Am. J. Hum. Genet. 32, 314–331 (1980).
Der Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
kann eine Restriktionsstelle erzeugen oder deletieren, wodurch die
Länge des
Restriktionsfragmentes verändert
wird. RFLPs sind weithin in genetischen Analysen an Menschen und
Tieren eingesetzt worden (siehe
WO
90/13668 ;
WO 90/11369 ;
Donis-Keller, Cell 51, 319–337 (1987);
Lander et al., Genetics 121, 85–99
(1989)). Wenn ein vererbbares Merkmal mit einem besonderen RFLP
in Zusammenhang gebracht werden kann, kann das Vorhandensein des
RFLP in einem Individuum verwendet werden, um die Wahrscheinlichkeit
vorherzusagen, mit welcher das Tier ebenfalls das Merkmal aufzeigen
wird.
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Andere
Polymorphismen nehmen die Form von kurzen Tandem-Wiederholungen
(Short Tandem Repeats, STRs) ein, welche tandemartige Di-, Tri-
und Tetranukleotid-Wiederholungsmotive einschließen. Diese Tandem-Wiederholungen
werden ebenfalls als "Variable-Anzahl-Tandem-Repetition" (VNTR, variable
number tandem repeat)-Polymorphismen bezeichnet. VNTRs sind bei
der Identitäts-
und Vaterschaftsanalyse (
U.S.-Pat.
Nr. 5 075 217 ; Armour et al., FEBS Lett. 307, 113–115 (1992);
Horn et al.,
WO 91/14003 ;
Jeffreys,
EP 370 719 )
und in einer großen
Anzahl von genetischen Kartierungsuntersuchungen verwendet worden.
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Andere
Polymorphismen nehmen die Form von Einzelnukleotidvariationen zwischen
Individuen der gleichen Art ein. Solche Polymorphismen sind bei
weitem häufiger
als RFLPs, STRs und VNTRs. Einige Einzelnukleotidpolymorphismen
treten in Protein-codierenden Sequenzen auf, wobei in diesem Fall
eine der polymorphen Formen zur Expression eines defekten oder anderweitig
abweichenden Proteins führen
kann. Andere Einzelnukleotidpolymorphismen treten in nicht-codierenden
Regionen auf. Einige dieser Polymorphismen können auch zu einer defekten
oder abweichenden Proteinexpression führen (z. B. als Ergebnis von
fehlerhaftem Spleissen). Andere Einzelnukleotidpolymorphismen weisen
keine phänotypischen
Auswirkungen auf. Einzelnukleotidpolymorphismen treten mit größerer Häufigkeit
und gleichmäßiger über das
Genom verteilt auf als andere Formen von Polymorphismus. Die größere Häufigkeit
und Gleichmäßigkeit
von Einzelnukleotidpolymorphismen bedeutet, dass eine größere Wahrscheinlichkeit
besteht, dass ein derartiger Polymorphismus in enger[er] Nachbarschaft
zu einem genetischen Locus von Interesse vorgefunden werden wird,
als dies für
andere Polymorphismen der Fall ist. Das Vorhandensein von SNPs kann
zum Beispiel mit einer bestimmten Population, einem Krankheitszustand
oder einer Neigung für
einen Krankheitszustand gekoppelt sein.
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Im
Allgemeinen können
Polymorphismen mit der Anfälligkeit,
eine bestimmte Krankheit oder ein bestimmtes Leiden zu entwickeln,
assoziiert sein. Das Vorhandensein von Polymorphismen, welche eine Änderung
in der Proteinstruktur verursachen, korreliert mit größerer Wahrscheinlichkeit
mit der Möglichkeit
der Entwicklung eines bestimmten Types oder "Merkmals". Somit ist dies in hohem Maße erwünscht zur
Einrichtung von Verfahren, welche die rasche und kostengünstige Genotypisierung
von Subjekten gestatten. Die frühe Identifizierung
von Allelen, welche mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der
Ausprägung
eines Leidens gekoppelt sind, wird eine frühe Intervention und Prävention
der Entwicklung der Krankheit erlauben.
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Pharmakogenomics
besteht in der Untersuchung der Beziehung zwischen dem Genotyp eines
Individuums und der Antwortreaktion dieses Individuums auf eine(n)
fremde(n) Verbindung oder Arzneistoff. Unterschiede im Metabolismus
von Therapeutika können
zu starker Toxizität oder
Therapieversagen durch Veränderung
der Beziehung zwischen der Dosis und der Blutkonzentration des pharmakologisch
wirksamen Arzneimittels führen.
Daher kann ein Arzt oder Kliniker die Anwendung der in relevanten
Pharmakogenomics-Untersuchungen erhaltenen Erkenntnisse für die Bestimmung
des Arzneimitteltyps und der Dosierung und/oder des Therapieplans
der Behandlung in Erwägung
ziehen.
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Pharmakogenomics
beschäftigt
sich mit klinisch signifikanten erblichen Variationen in der Antwortreaktion
auf Arzneimittel aufgrund veränderter
Arzneistoffanfälligkeit
und abnormaler Wirkung in den betroffenen Personen; siehe zum Beispiel
Eichelbaum, M., et al., (1996) Clin. Exp. Pharmacol. Physiol. 23(10–11): 983–985, und
Linder, M. W., et al., (1997) Clin. Chem. 43(2): 254–266. Im
allgemeinen können
zwei Typen von pharmakogenetischen Zuständen unterschieden werden.
Genetische Zustände,
die als ein Einzelfaktor übertragen
werden, welcher die Weise ändert,
auf welche Arzneimittel auf den Körper wirken (veränderte Arzneimittelwirkung),
oder genetische Zustände,
die als Einzelfaktoren übertragen
werden, welche die Weise ändern, auf
welche der Körper
auf Arzneimittel einwirkt (veränderter
Arzneimittel-Metabolismus). Diese pharmakogenetischen Zustände können entweder
als seltene genetische Defekte oder als natürlich vorkommende Polymorphismen
auftreten. Zum Beispiel ist Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Defizienz
(G6PD) eine häufige vererbte
Enzymopathie, in welcher die hauptsächliche klinische Komplikation
die Hämolyse
nach der Aufnahme von Oxidationsmittelarzneistoffen (Anti-Malaria-Mittel,
Sulfonamide, Analgetika, Nitrofarane) und dem Verzehr von Fava-Bohnen
ist. Daher wäre
es in hohem Maße
wünschenswert,
rasche und kostengünstige
Verfahren zur Bestimmung des Genotyps eines Subjekts einzurichten,
so dass die beste Behandlung vorausgesagt werden kann.
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Somit
besteht ein beträchtlicher
Bedarf für
die Nukleotidsequenz-Identifizierung (z. B. SNPs) mit hohem Durchsatz
und bei sehr geringen Kosten in Regionen von bekannter Sequenz,
um Allele von polymorphen Genen, z. B. SNPs, zu identifizieren.
Es sind derzeitig viele Verfahren verfügbar, um Polymorphismen, z.
B. SNPs, zu screenen. Eine typische Genotypisierungs-Strategie beinhaltet
drei grundlegende Schritte. Der erste Schritt besteht aus der Amplifizierung
der Ziel-DNA, was notwendig ist, da ein humanes Genom 3 × 109 Basenpaare DNA enthält, und den meisten Assays
sowohl die Empfindlichkeit als auch die Selektivität fehlt,
um eine kleine Anzahl an Basen, insbesondere eine einzelne Base,
aus einem so komplexen Gemisch exakt nachzuweisen. Als ein Ergebnis
beruhen die meisten derzeitig angewandten Strategien darauf, zuerst
eine Region von mehreren hundert Basen, einschließlich der
zu screenenden polymorphen Region, unter Anwendung von PCR zu amplifizieren.
Diese Reaktion erfordert 2 einmalige Primer für jede amplifizierte Region
("Amplikon"). Sobald die Komplexität verringert
worden ist, besteht der zweite Schritt in den derzeitig angewandten
Verfahren aus der differentiellen Markierung der Allele, so dass
man in der Lage ist, den Gentyp zu identifizieren. Dieser Schritt
beinhaltet das Anheften irgendeines identifizierbaren Markers (z.
B. fluoreszente Markierung, Massen-Tag bzw. -Anhängsel, etc.) auf eine Weise,
die spezifisch für
die zu testende Base ist. Der dritte Schritt in derzeitig angewandten
Verfahren besteht aus dem Nachweisen des Allels zur Bestimmung der
Genotypen der Individuen. Nachweismechanismen schließen Fluoreszenzsignale,
die Polarisierung eines Fluoreszenzsignals, Massenspektrometrie
zum Identifizieren von Massen-Anhängseln etc. ein.
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Empfindlichkeits-,
d. h. Nachweisgrenzen bleiben ein bedeutendes Hindernis in Nukleinsäure-Nachweissystemen,
und eine Vielfalt von Techniken ist entwickelt worden, um dieses
Problem zu lösen.
Kurz gesagt können
diese Techniken entweder als Zielamplifikation oder Signalamplifikation
klassifiziert werden. Zielamplifikation beinhaltet die Amplifikation
(d. h. Replikation) der nachzuweisenden Zielsequenz, was zu einer
signifikanten Erhöhung
der Anzahl von Zielmolekülen
führt.
Zielamplifikationsstrategien schließen die Polymerasekettenreaktion
(PCR), Strangverdrängungs-Amplifikation
(SDA) und die Nukleinsäuresequenz-basierende Amplifikation
(NASBA) ein.
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Alternativ
dazu verwenden andere Techniken, anstatt das Ziel zu amplifizieren,
das Ziel als eine Matrize, um eine Signaling-Sonde zu replizieren,
wobei gestattet wird, dass eine kleine Anzahl von Zielmolekülen zu einer
großen
Anzahl von Signaling-Sonden führt,
welche dann nachgewiesen werden können. Signalamplifikationsstrategien
schließen
die Ligasekettenreaktion (LCR), die "Cycling-Probe"-Technologie (CPT), invasive Spaltungstechniken,
wie InvaderTM-Technologie, Q-Beta-Replikase(QβR)-Technologie
und die Verwendung von "Verstärkungssonden", wie "verzweigter DNA" ein, welche dazu
führen,
dass mehrere Markierungssonden an eine einzelne Zielsequenz binden.
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Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) ist weithin verwendet und beschrieben
und beinhaltet die Verwendung von Primerverlängerung, kombiniert mit thermischem
Zyklieren, um eine Zielsequenz zu amplifizieren; siehe
U.S.-Patente Nr. 4 683 195 und
4 683 202 und "PCR Essential Data", J. W. Wiley & Sons, Hrsg.:
C. R. Newton, 1995. Darüber
hinaus gibt es eine Anzahl von Variationen der PCR, welche ebenfalls
in der Erfindung Anwendung finden, einschließlich, unter anderen, "quantitativer kompetitiver
PCR" oder "QC-PCR", "arbiträr geprimter
PCR" oder "AP-PCR", "Immuno-PCR", "Alu-PCR", "PCR-Einzelstrang-Konformationspolymorphismus" oder "PCR-SSCP", allelischer PCR
(siehe Newton et al., Nucl. Acid Res. 17: 2503 (1989)); "Reverse-Transkriptase-PCR" oder "RT-PCR", "Biotin-Einfang-PCR", "Vectorette-PCR", "Pfannenstiel-PCR" und "PCR-Select-cDNA-Subtraktion".
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Die
Strangverdrängungsamplifikation
(SDA) wird allgemein in Walker et al., in Molecular Methods for Virus
Delection, Academic Press, Inc., 1995, und den
U.S.-Patenten Nr. 5 455 166 und
5 130 238 beschrieben. Nukleinsäuresequenz-basierende
Amplifikation (NASBA) wird allgemein im
U.S.-Patent Nr. 5 409 818 und "Profiting from Gene-based
Diagnostics", CTB
International Publishing Inc., N. J., 1996, beschrieben, welche beide
hierin durch den Bezug darauf einbezogen sind.
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"Cycling-Probe"-Technologie (CPT)
ist ein Nukleinsäurenachweissystem,
basierend auf Signal- oder Sondenamplifikation
anstatt von Zielamplifikation, wie es in Polymerasekettenreaktionen
(PCR) durchgeführt wird.
Die Cycling-Probe-Technologie beruht auf einem molaren Überschuß von markierter
Sonde, welche eine spaltbare Bindung von RNA enthält. Nach
der Hybridisierung der Sonde an das Ziel enthält das resultierende Hybrid
einen Bereich von RNA:DNA. Dieser Bereich von RNA:DNA-Duplex wird
von RNAseH erkannt, und die RNA wird herausgeschnitten, was zur
Spaltung der Sonde führt.
Die Sonde besteht nun aus zwei kleineren Sequenzen, welche freigesetzt
werden können,
wodurch das Ziel für
wiederholte Runden der Reaktion intakt belassen wird. Die nicht-umgesetzte
Sonde wird entfernt und die Markierung wird dann detektiert. CPT
wird allgemein in den
U.S.-Patenten
Nr. 5 011 769 ,
5 403
711 ,
5 660 988 und
4 876 187 und den veröffentlichten PCT-Anmeldungen
WO 95/05480 ,
WO 95/1416 und
WO 95/00667 beschrieben.
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Die
Invader
TM-Technologie basiert auf strukturspezifischen
Polymerasen, welche Nukleinsäuren
in einer stellenspezifischen Weise spalten. Es werden zwei Sonden
verwendet: eine "Invader"-Sonde und eine "Signaling"-Sonde, welche benachbart, mit einer
nicht-komplementären Überlappung,
an eine Zielsequenz hybridisieren. Das Enzym spaltet an der Überlappung
aufgrund seiner Erkennung des "Schwanzes" und setzt den "Schwanz" mit einer Markierung
frei. Diese kann dann nachgewiesen werden. Die Invader
TM-Technologie
wird in den
U.S.-Patenten Nr.
5846717 ;
5 614 402 ;
5 719 028 ;
5 541 311 ; und
5 843 669 beschrieben.
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Keines
der derzeitig verwendeten Verfahren ist besonders gut für einen
sehr hohen Durchsatz bei geringem Kostenaufwand geeignet. Einer
der Hauptnachteile der verfügbaren
Verfahren besteht darin, dass sie auf der Polymerasekettenreaktion
(PCR) zur Erzeugung einer relativ einfachen DNA-Matrize für Polymorphismusanalyse
(d. h. Genotypisierung) beruhen. Diese Reaktion wird nicht einfach
multiplexiert, was impliziert, dass jeder Assay zum Identifizieren
eines jeweiligen Polymorphismus eine separate Reaktion benötigt. Dies macht
jedweden Hochdurchsatz-Assay schwerfällig und kostspielig, da Millionen
von Reaktionen durchgeführt werden
müssen,
um die erforderliche Anzahl an Polymorphism(en) zu screenen. Daher
besteht ein Bedarf nach einem Verfahren, welches gestattet, dass
tausende von polymorphen Regionen, z. B. SNPs, in einem einzelnen
Reaktionsgefäß analysiert
und quantifiziert werden, wodurch der Durchsatz in großem Maße erhöht und die
Kosten der Analyse gesenkt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß den oben
skizzierten Zielen, stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum
Nachweis einer Zielsequenz, die eine erste und eine zweite Zieldomäne umfasst,
in einer Probe bereit. Das Verfahren umfasst das Hybridisieren der
Zielsequenz mit einer Präzyklus-Sonde,
um einen ersten Hybridisierungskomplex zu bilden. Die Präzyklussonde
umfasst: eine erste das Ziel erkennende bzw. Targeting-Domäne, eine
zweite das Ziel erkennende Domäne,
mindestens eine erste universellen Primer bindende Stelle und eine
Schnittstelle. Die erste und zweite das Ziel erkennenden Domänen hybridisieren
mit den ersten und zweiten Zieldomänen. Der erste Hybridisierungskomplex
wird mit einer Ligase in Kontakt gebracht, um eine geschlossene
ringförmige
Sonde zu bilden, und die geschlossene ringförmige Sonde wird an der Schnittstelle
geschnitten, um eine geschnittene Sonde zu bilden. Die geschnittene
Sonde wird amplifiziert, um eine Vielzahl von Amplikons zu bilden,
und die Amplikons werden nachgewiesen, um das Vorhandensein der
Zielsequenz in der besagten Probe nachzuweisen. Die Präzyklus-Sonde
kann gegebenenfalls eine zweite universellen Primer bindende Stelle umfassen,
und der zweite Schritt des Inkontaktbringens umfasst ferner das
Inkontaktbringen der geschnittenen Sonde mit einem zweiten universellen
Primer. Die Schnittstelle liegt gegebenenfalls zwischen den ersten
und zweiten universellen Primer bindenden Stellen.
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Darüber hinaus
kann die Zielsequenz außerdem
eine Fugendomäne
zwischen den ersten und zweiten Zieldomänen umfassen. Das Verfahren
umfasst ferner den zusätzlichen
Schritt des Inkontaktbringens des ersten Hybridisierungskomplexes
mit einem kettenverlängernden
Enzym und mindestens einem Abfrage-NTP vor der Bildung der geschlossenen
ringförmigen
Sonde. Alternativ dazu umfasst das Verfahren außerdem den zusätzlichen
Schritt des Inkontaktbringens des besagten ersten Hybridisierungskomplexes
mit mindestens einem Fugenoligonukleotid vor der Bildung der besagten
geschlossenen ringförmigen
Sonde, wobei besagtes Fugenoligonukleotid eine Nukleinsäuresequenz
besitzt, die völlig
komplementär
zu besagter Fugendomäne
ist, wobei der Nachweis der besagten Amplikons die besagte Fugendomäne identifiziert.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren außerdem den zusätzlichen
Schritt des Verdauens von jedweden linearen Präzyklus-Sonden vor dem Schneiden
der besagten geschlossenen ringförmigen
Sonde.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren außerdem den zusätzlichen
Schritt des Abbauens von jedweden dNTPs vor dem Zugeben der Abfrage-dNTPs.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung Verfahren zum Nachweisen
einer Zielsequenz in einer Probe vor, wobei besagte Zielsequenz
eine erste und zweite Zieldomäne
und eine Fugendomäne
zwischen besagten ersten und zweiten Zieldomänen umfasst, wobei besagtes
Verfahren umfasst:
- a) Hybridisieren von mindestens
einer aus einer Mehrzahl von Präzyklus-Sonden
mit besagter Zielsequenz, um eine Mehrzahl von ersten Hybridisierungskomplexen
zu bilden, wobei die besagten Präzyklus-Sonden jeweils
umfassen:
- i) eine erste das Ziel erkennende Domäne;
- ii) eine zweite das Ziel erkennende Domäne;
- iii) eine Nachweis-Domäne;
- iv) mindestens eine erste universellen Primer bindende Stelle;
- v) eine Schnittstelle; und
- vi) eine Barcode-Sequenz;
wobei die besagte Mehrzahl erster
und zweiter das Ziel erkennender Domänen zu der besagten Mehrzahl erster
und zweiter Zieldomänen
komplementär
ist, und die Fugendomäne
mit mindestens einer der besagten Mehrzahl von Nachweisdomänen hybridisieren
wird;
- b) Inkontaktbringen der besagten Mehrzahl erster Hybridisierungskomplexe
mit einer Ligase, um eine Mehrzahl geschlossener ringförmiger Sonden
zu bilden;
- c) Schneiden der besagten Mehrzahl geschlossener ringförmiger Sonden
an den besagten Schnittstellen, um eine Mehrzahl geschnittener Sonden
zu bilden;
- d) Amplifizieren der besagten geschnittenen Sonden, um Amplikons
zu bilden; und
- e) Nachweis des Vorliegens der besagten Amplikons, um das Vorliegen
der besagten Mehrzahl von Zielsequenzen in der besagten Probe nachzuweisen.
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In
einem zusätzlichen
Aspekt sieht die Erfindung Verfahren zum Nachweis einer Mehrzahl
von Zielsequenzen in einer Probe vor, wobei jede der besagten Mehrzahl
von Zielsequenzen erste und zweite Zieldomänen umfasst, wobei besagtes
Verfahren umfasst:
- a) Hybridisieren der besagten
Mehrzahl von Zielsequenzen mit einer Mehrzahl von Präzyklus-Sonden, um eine Mehrzahl
von ersten Hybridisierungskomplexen zu bilden, wobei jede der besagten
Präzyklus-Sonden umfasst:
- i) eine erste das Ziel erkennende Domäne;
- ii) eine zweite das Ziel erkennende Domäne;
- iii) mindestens eine erste universellen Primer bindende Stelle;
- iv) eine Schnittstelle; und
- v) eine Barcode-Sequenz;
wobei die besagte Mehrzahl erster
und zweiter das Ziel erkennender Domänen mit der besagten Mehrzahl erster
und zweiter Zieldomänen
hybridisiert;
- b) Inkontaktbringen der besagten Mehrzahl erster Hybridisierungskomplexe
mit einer Ligase, um eine Mehrzahl geschlossener ringförmiger Sonden
zu bilden;
- c) Schneiden der besagten Mehrzahl geschlossener ringförmiger Sonden
an den besagten Schnittstellen, um eine Mehrzahl geschnittener Sonden
zu bilden;
- d) Amplifizieren der besagten geschnittenen Sonden, um Amplikons
zu bilden; und
- e) Nachweis des Vorliegens der besagten Amplikons, um das Vorliegen
der besagten Mehrzahl von Zielsequenzen in der besagten Probe nachzuweisen.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung Verfahren zur Identifizierung
der Base an einer Nachweisposition in einer Zielsequenz vor, die
eine erste und eine zweite Zieldomäne umfasst, welche durch eine Fugendomäne getrennt
sind, wobei die besagte Fugendomäne
die besagte Nachweisposition umfasst, wobei besagtes Verfahren umfasst:
- a) Hybridisieren der besagten Zielsequenz mit
einer Präzyklus-Sonde,
um einen ersten Hybridisierungskomplex zu bilden, wobei die besagte
Präzyklus-Sonde
umfasst:
i) eine 5' gelegene
erste das Ziel erkennende Domäne;
ii)
eine 3' gelegene
zweite das Ziel erkennende Domäne;
iii)
mindestens eine erste universellen Primer bindende Stelle; und
iv)
eine Schnittstelle;
wobei die besagten ersten und zweiten das
Ziel erkennenden Domänen
mit besagten ersten und zweiten Zieldomänen hybridisieren;
- b) Inkontaktbringen des besagten ersten Hybridisierungskomplexes
mit einer Polymerase und mindestens einem Abfrage-dNTP, um eine
verlängerte
Präzyklus-Sonde
zu bilden;
- c) Inkontaktbringen des besagten ersten Hybridisierungskomplexes,
der die besagte verlängerte
Präzyklus-Sonde
und die besagte Zielsequenz umfasst, mit einer Ligase, um eine geschlossene
ringfärmige
Sonde zu bilden;
- d) Schneiden der besagten geschlossenen ringförmigen Sonde
an der besagten Schnittstelle, um eine geschnittene Sonde zu bilden;
- e) Amplifizieren der besagten geschnittenen Sonde, um eine Mehrzahl
von Amplikons zu bilden;
- f) Nachweis des Vorliegens der besagten Amplikons, um das Vorliegen
der besagten Zielsequenz in der besagten Probe nachzuweisen.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung Verfahren zum Amplifizieren
einer Zielsequenz, die eine erste und eine zweite Zieldomäne umfasst,
in einer Probe vor, wobei besagtes Verfahren umfasst:
- a) Hybridisieren der besagten Zielsequenz mit einer Präzyklus-Sonde,
um einen ersten Hybridisierungskomplex zu bilden, wobei besagte
Präzyklus-Sonde
umfasst:
i) eine erste das Ziel erkennende Domäne;
ii)
eine zweite das Ziel erkennende Domäne;
iii) mindestens eine
erste universellen Primer bindende Stelle; und
iv) eine Schnittstelle;
wobei
die besagten ersten und zweiten das Ziel erkennenden Domänen mit
besagten ersten und zweiten Zieldomänen hybridisieren;
- b) Inkontaktbringen des besagten ersten Hybridisierungskomplexes
mit einer Ligase, um eine geschlossene ringförmige Sonde zu bilden;
- c) Schneiden der besagten geschlossenen ringförmigen Sonde
an der besagten Schnittstelle, um eine geschnittene Sonde zu bilden;
und
- d) Amplifizieren der besagten geschnittenen Sonde.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die Erfindung Verfahren zum Nachweis
einer Zielsequenz, die eine erste und eine zweite Zieldomäne umfasst,
in einer Probe vor, wobei besagtes Verfahren umfasst:
- a) Hybridisieren der besagten Zielsequenz mit einer Präzyklus-Sonde,
um einen ersten Hybridisierungskomplex zu bilden, wobei die besagte
Präzyklus-Sonde
umfasst:
i) eine erste das Ziel erkennende Domäne;
ii)
eine zweite das Ziel erkennende Domäne; und
iii) mindestens
eine erste universellen Primer bindende Stelle;
wobei die besagten
ersten und zweiten das Ziel erkennenden Domänen mit besagten ersten und
zweiten Zieldomänen
hybridisieren;
- b) Inkontaktbringen des besagten ersten Hybridisierungskomplexes
mit einer Ligase, um eine geschlossene ringförmige Sonde zu bilden;
- c) Inkontaktbringen der besagten geschlossenen ringförmigen Sonde
mit mindestens einem ersten universellen Primer, einem kettenverlängernden
Enzym und NTPs, um ein verlängertes
Produkt zu bilden;
- d) Amplifizieren des besagten verlängerten Produktes, um Amplikons
zu bilden; und
- e) Nachweis der besagten Amplikons, um das Vorliegen der besagten
Zielsequenz in der besagten Probe nachzuweisen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
ein Diagramm einer bevorzugten Ausführungsform einer Präzyklus-Sonde
gemäß der vorliegenden
Erfindung, umfassend erste und zweite das Ziel erkennende Domänen, einen
ersten universellen Primer, eine Schnittstelle, einen zweiten optionalen
bzw. wahlfreien Primer, einen wahlfreien Barcode und eine wahlfreie
Restriktionsstelle.
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Die 2A–2H zeigen
einen bevorzugten Assay der Erfindung unter Verwendung einer anstoßenden ("fugenfreien") Präzyklus-Sonde.
Die 2A zeigt die Bildung eines
Hybridisierungskomplexes, worin die das Ziel erkennenden Domänen der
Präzyklus-Sonde
an die Zieldomänen
der Zielsequenz hybridisieren, wobei die 5'- und 3'-Termini der gebundenen Sonde aneinandergrenzen
gelassen werden. Im Falle von Genotypisierungs-Reaktionen kann entweder
das 5'- oder 3'-Ende der Präzyklus-Sonde
eine Abfrage-Position umfassen, und eine Mehrzahl von Präzyklus-Sonden,
jeweils umfassend eine unterschiedliche Base an der Abfrage-Position
und eine unterschiedliche Barcode-Sequenz, kann verwendet werden.
Die 2B zeigt die Ver wendung einer
Ligase, um die Präzyklus-Sonde
zu zirkularisieren, um einen geschlossenen Ring zu bilden. Gegebenenfalls
(nicht gezeigt) können
die verbleibenden linearen Präzyklus-Sonden
und/oder die Zielsequenz entfernt, abgebaut oder anderweitig dazu
unfähig
gemacht werden, amplifiziert zu werden. Die 2C zeigt
das Schneiden an der Schnittstelle, wobei die Zielsequenz noch vorhanden
ist. Die 2D–2G zeigen
die bevorzugte PCR-Amplifikationsreaktion, umfassend das Anlagern
bzw. Annealen des ersten universellen Primers (2D),
die Verlängerung
des ersten Primers (2E), das Annealen der zweiten
und ersten Primer (2F) und die Verlängerung
der Primer (2G). Gegebenenfalls kann die
Verwendung eines Restriktionsenzyms die Barcode- und zweiten universellen
Primer bindenden Sequenzen, welche markiert sein können, wie
hierin angegeben, freisetzen.
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Die 3A–3D zeigen
verschiedene Ausführungsformen
der Fugen-Präzyklus-Sonden
der vorliegenden Erfindung. 3A zeigt
eine Einzelnukleotid-Fugen-Präzyklus-Sonde,
wobei die Fugenposition der SNP-Nachweisposition in der Zielsequenz
entspricht. Nach Zugabe des korrekten NTP und eines kettenverlängernden
Enzyms, gefolgt von Ligation mit einer Ligase, schreitet das Verfahren
wie in 2 voran. Die 3B zeigt eine Mehrfachnukleotid-Fugen-Präzyklus-Sonde,
welche mit NTPs unter Verwendung eines kettenverlängernden
Enzyms aufgefüllt
werden kann. Die 3C zeigt die Verwendung eines
Fugenoligonukleotids, um die Fuge der Präzyklus-Sonde aufzufüllen, wobei
eine Ligation an beiden Enden des Fugenoligos auftritt. Die 3D zeigt eine "Klappen-Fugen"-Präzyklus-Sonde.
Alle von diesen können
in dem in 2 gezeigten allgemeinen
Verfahren verwendet werden.
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Die 4 zeigt
eine Variation an den Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung.
In dieser Ausführungsform,
welche mit jedweder der anstoßenden
oder Fugen-Präzyklus-Sonden
angewandt werden kann, flankieren die universellen Primer die Barcode-Sequenz.
Diese Ausführungsform
kann eine Vielfalt von Formen einnehmen; in einer Ausführungsform
wird die Präzyklus-Sonde
mit der Zielsequenz hybridisiert, Fugen werden aufgefüllt, wie
erforderlich, und die Präzyklus-Sonden
werden ligiert, um geschlossene ringförmige Sonden zu bilden. In
dieser Ausführungsform
ist es bedeutend, dass jedwede nicht-zirkularisierten Sonden entfernt
werden. Die universellen Primer werden zugegeben, und die Barcode-Sequenz
wird amplifiziert. Dies kann entweder mit einer geschlossenen ringförmigen Sonde
durchgeführt
werden, oder die Sonden können wahlfrei
an einer oder mehreren Positionen geschnitten werden.
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Die 5A–5K zeigen
die "Zwei-Schritt"-Ausführungsform
der Erfindung, beginnend mit einer anstoßenden Präzyklus-Sonde, obwohl es vom
Fachmann auf dem Gebiet richtig eingeschätzt werden wird, dass jedwede
der Fugensonden ebenso gut verwendet werden kann. Die 5A zeigt die Präzyklus-Sonde. Die 5B zeigt die Bildung eines Hybridisierungskomplexes,
wobei die das Ziel erkennenden Domänen der Präzyklus-Sonde mit den Zieldomänen der
Zielsequenz hybridisieren, wobei die 5'- und 3'-Termini aneinandergrenzen gelassen
werden. Im Falle von Genotypisierungs-Reaktionen kann entweder das
5'- oder 3'-Ende der Präzyklus-Sonde
eine Abfrage-Position umfassen, und eine Mehrzahl von Präzyklus-Sonden,
jeweils umfassend eine andere Base an der Abfrage-Position und eine
unterschiedliche Barcode-Sequenz,
kann verwendet werden. Die 5C zeigt
die Verwendung einer Ligase, um die Präzyklus-Sonde zu zirkularisieren,
um einen geschlossenen Ring zu bilden. Gegebenenfalls (nicht gezeigt)
können
die verbleibenden linearen Präzyklus-Sonden
und/oder die Zielsequenz entfernt, abgebaut oder anderweitig dazu
unfähig
gemacht werden, amplifiziert zu werden. Die 5D zeigt
das Annealing des ersten Primers, gefolgt von Verlängerung
unter Verwendung von NTPs und einem kettenverlängernden Enzym (5E).
-
Die 5F zeigt das Schneiden an den Schnittstellen,
welches alle Sonden zu einer Amplifikation unfähig macht. Die 5G–5J zeigen
die bevorzugte PCR-Amplifikationsreaktion des in 5E erzeugten verlängerten
Produkts, umfassend das Annealen des zweiten universellen Primers
(5G), die Verlängerung des
Primers (5H), das Annealen der zweiten
und ersten Primer (5I) und die Verlängerung
der Primer (5J). Gegebenenfalls kann die
Verwendung eines Restriktionsenzyms die Barcode- und zweiten universellen
Primer bindenden Sequenzen freisetzen, welche markiert sein können, wie
hierin angegeben (5K).
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Die 6A–6D zeigen
ein Diagramm eines Verfahrens vom "Ligase"-Typ der Erfindung an zwei Allelen eines
Gens, wobei ein Allel ein A an der SNP-Nachweisposition aufweist,
während
das andere Allel ein T an dieser Position aufweist.
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Die 7 ist
ein Diagramm eines Verfahrens vom "Ligase/Polymerase"-Typ der Erfindung an Allelen eines
Gens, wobei ein Allel ein A an der SNP-Position aufweist, während das
andere Allel ein T an dieser Position aufweist.
-
Die 8 ist
ein Diagramm, welches ein Verfahren zum Feststellen, ob ein Subjekt
hinsichtlich einer Insertionsmutation homozygot oder heterozygot
ist, repräsentiert.
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AUFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf neue Verfahren zur Multiplexierung
von Amplifikations-, Nachweis- und Genotypisierungs-Reaktionen,
im Besonderen Polymerasekettenreaktions(PCR)-Reaktionen, obwohl,
wie hierin beschrieben, eine Vielfalt an Amplifikationstechniken
angewandt werden kann. Der Fachmann auf dem Gebiet wird davon ausgehen,
dass es eine breite Vielfalt von Konfigurationen und Assays gibt, welche
eingesetzt werden können;
im Allgemeinen kann die Erfindung wie folgend beschrieben werden,
und wird in den Figuren im Allgemeinen dargestellt. Es gibt zwei
allgemeine Methodiken: ein "Ein-Stufen"- und ein "Zwei-Stufen"-Verfahren.
-
Das "Ein-Stufen"-Verfahren kann im
Allgemeinen wie folgend beschrieben werden. Eine Präzyklus-Sonde
wird zu einer Zielsequenz aus einer Probe, welche eine erste und
eine zweite Zieldomäne
enthält, zugegeben,
um einen Hybridisierungskomplex zu bilden. Wie nachstehend vollständiger geschildert,
können diese
Zieldomänen
in der Zielsequenz direkt aneinandergrenzend sein oder können durch
eine Fuge von einem oder mehreren Nukleotiden getrennt sein. Die
Präzyklus-Sonde
umfasst erste und zweite das Ziel erkennende Domänen an ihren Termini, welche
im Wesentlichen komplementär
zu den Zieldomänen
der Zielsequenz sind. Die Präzyklus-Sonde
umfasst eine oder gegebenenfalls mehrere universellen Primer bindende Stellen,
getrennt durch eine Schnittstelle, und eine Barcode-Sequenz. Wenn
es keine Fuge zwischen den Zieldomänen der Zielsequenz gibt, und
die 5'- und 3'-Nukleotide der Präzyklus-Sonde
völlig
komplementär
zu den entsprechenden Basen an der Grenzstelle der Zieldomänen sind,
dann sind die 5'-
und 3'-Nukleotide der Präzyklus-Sonde
aneinander "anstoßend" und können miteinander
unter Verwendung einer Ligase ligiert werden, um eine geschlossene
ringförmige
Sonde zu bilden. Das 5'-
und 3'-Ende eines
Nukleinsäuremoleküls werden als
aneinander "anstoßend" bezeichnet, wenn
sie in ausreichend nahem Kontakt stehen, um die Bildung einer kovalenten
Bindung, in Gegenwart von Ligase und angemessenen Bedingungen, zu
gestatten.
-
Dieses
Verfahren basiert auf der Tatsache, dass die zwei das Ziel erkennenden
Domänen
einer Präzyklus-Sonde
präferenziell
miteinander ligiert werden können,
wenn sie so mit einem Zielstrang hybridisiert sind, dass sie anstoßen, und
wenn eine perfekte Komplementarität an den zwei Basen, welche
miteinander ligiert werden, existiert. Eine perfekte Komplementarität an den
Termini gestattet die Bildung eines Ligationssubstrats, so dass
die zwei Termini unter Bildung einer geschlossenen ringförmigen Sonde
miteinander ligiert werden können.
Wenn diese Komplementarität
nicht vorliegt, wird kein Ligationssubstrat gebildet, und die Sonden
werden nicht zu einem nennenswerten Ausmaß miteinander ligiert.
-
Sobald
die Präzyklus-Sonden
ligiert worden sind, werden die unligierten Präzyklus-Sonden und/oder Zielsequenzen
wahlfrei entfernt oder inaktiviert. Die geschlossene ringförmige Sonde
wird dann durch Schneiden an der Schnittstelle linearisiert, was
zu einer geschnittenen Sonde führt,
welche die universellen Primer bindenden Stellen an den neuen Termini
der gespaltenen Sonde umfasst. Die Zugabe von universellen Primer, einem
kettenverlängernden
Enzym, wie einer Polymerase, und NTPs fährt zur Amplifikation der geschnittenen Sonde,
um Amplikons zu bilden. Diese Amplikons können auf einer Vielfalt an
Arten nachgewiesen werden. In dem Fall, wo Barcode-Sequenzen verwendet
werden, können
die Amplikons, welche die Barcodes enthalten, dann zum Beispiel
zu universellen Biochip-Arrays zugegeben werden, wie es im Fachgebiet
allgemein bekannt ist, obwohl der Fachmann auf dem Gebiet davon
ausgehen wird, dass eine Reihe von anderen Nachweisverfahren, einschließlich Lösungsphasen-Assays,
durchgeführt
werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
gibt es eine Fuge zwischen den Zieldomänen der Zielsequenz. Im Falle
einer Genotypisierungs-Reaktion gibt es eine Einzelnukleotid-Fuge,
welche die Nachweisposition, z. B. die SNP-Position, umfasst. Das
Zugeben eines einzelnen Typs an dNTP und einer Polymerase zu dem
Hybridisierungskomplex [führt
zum] "Auffüllen" der Fuge, wenn das
dNTP perfekt komplementär
zu der Nachweisposition-Base ist. Die dNTPs werden gegebenenfalls
entfernt, und die Ligase wird zugegeben, um eine geschlossene ringförmige Sonde
zu bilden. Das Schneiden, die Amplifikation und der Nachweis gehen
wie oben geschildert vor sich.
-
Alternativ
dazu kann eine Fuge von mehr als einem Nukleotid zwischen den Zieldomänen vorliegen. In
diesem Fall, wie es nachstehend vollständiger angegeben wird, kann
entweder eine Mehrzahl von dNTPs, ein "Fugenoligonukleotid", wie allgemein in der 3C abgebildet, oder eine Präzyklus-Sonde mit einer "Klappe", wie allgemein in
der 3D abgebildet, verwendet werden,
um die Reaktion zu bewerkstelligen.
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Das "Zwei-Stufen"-Verfahren ist ähnlich zu
dem oben geschilderten Verfahren. In dieser Ausführungsform wird jedoch, nachdem
die Präzyklus-Sonde
zirkularisiert worden ist, ein einzelner universeller Primer in Gegenwart
einer Polymerase und von dNTPs zugegeben, so dass eine neue lineare
Kopie der geschlossenen Sonde, mit neuen Termini, produziert wird.
Diese linearisierte geschlossene Sonde wird dann amplifiziert, wie es
nachstehend vollständiger
beschrieben wird. Das "Zwei-Stufen"-Verfahren ist besonders
vorteilhaft zum Reduzieren von unerwünschten Hintergrundsignalen,
welche aus anschließenden
Amplifikationsreaktionen entstehen. Dies kann durch Entwurf der
Schnittstellen in den Präzyklus-Sonden
bewerkstelligt werden, welche, wenn sie geschnitten sind, jedwede
Amplifikation irgendeiner Sonde verhindern werden. Zusätzliche
Vorgehensweisen zur Hintergrundverringerung können ebenfalls in die Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung eingebunden werden und
werden hierin ausführlicher
erörtert.
-
Die
Verfahren der Erfindung sind besonders vorteilhaft bei der Verringerung
von Problemen, die mit Kreuzhybridisierungen und Wechselwirkungen
zwischen mehreren Sonden assoziiert sind, welche zu unerwünschter
Hintergrundamplifikation führen
können.
Durch Zirkularisieren der Präzyklus-Sonden
und Behandeln der Reaktionen mit Exonuklease, werden lineare Nukleinsäuren abgebaut
und können
somit nicht an Amplifikationsreaktionen teilnehmen. Dies erlaubt
dem Verfahren der Erfindung robuster und multiplexierbarer als andere
Amplifikationsverfahren, welche auf linearen Sonden beruhen, zu
sein.
-
Folglich
sieht die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren
zum Nachweisen, Quantifizieren und/oder Genotypisieren von Zielnukleinsäuresequenzen
in einer Probe vor. Im Allgemeinen betreffen die hierin beschriebenen
Genotypisierungs-Verfahren den Nachweis von Nukleotidsubstitutionen,
obwohl es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird,
dass Deletionen, Insertionen, Inversionen etc. ebenfalls nachgewiesen
werden können.
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Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, kann die Probenlösung jedwede
Anzahl von Bestandteilen umfassen, einschließlich, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
Körperflüssigkeiten
(einschließlich,
ohne Einschränkung
darauf, Blut, Urin, Serum, Lymphe, Speichel, anale und vaginale
Sekretionen, Schweiß und
Samen) oder feste Gewebeproben von praktisch jedwedem Organismus,
wobei Säuger-Proben
bevorzugt und humane Proben besonders bevorzugt sind; Umweltproben
(einschließlich,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Luft, Landwirtschafts-, Wasser- und Bodenproben); Proben
aus Mitteln der biologischen Kriegsführung; Forschungsproben; gereinigte
Proben, wie gereinigte oder unreine genomische DNA, RNA, Proteine
etc.; Rohproben (Bakterien, Virus, genomische DNA, mRNA etc.). Der
Fachmama auf dem Gebiet wird davon ausgehen, dass praktisch jedwede
experimentelle Manipulation an der Probe ausgeführt worden sein kann.
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Es
gibt keine Einschränkung
hinsichtlich der Quelle der Matrizennukleinsäure: sie kann aus einem Eukaryot,
z. B. aus einem Säuger,
wie Mensch, Maus, Schaf oder Rind, oder aus einer Pflanze stammen;
sie kann aus einem Prokaryot, z. B. Bakterien, oder Protozoen stammen;
und sie kann auch aus einem Virus stammen.
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Nukleinsäureproben
können
aus einem Individuum der Spezies, welche analysiert werden soll,
entweder unter Verwendung "invasiver" oder "nicht-invasiver" Probenentnahmemethoden
erhalten werden. Eine Probenentnahmemethode wird als "invasiv" bezeichnet, wenn
sie das Absammeln von Nukleinsäuren
aus dem Inneren von Haut oder Organen eines Tieres beinhaltet (einschließlich insbesondere
eines mausartigen, eines menschenartigen, eines schafartigen, eines
pferdeartigen, eines rinderartigen, eines schweineartigen, eines hundeartigen
oder eines katzenartigen Tiers). Beispiele von invasiven Verfahren
schließen
Blutentnahme, Samenentnahme, Nadelbiopsie, Pleura-Aspiration, Nabelschnur-Biopsie
etc. ein. Beispiele solcher Verfahren werden von Kim, C. H., et
al., (J. Virol. 66: 3879–3882
(1992)); Biswas, B., et al. (Annals NY Acad. Sci. 590: 582–583 (1990));
Biswas, B., et al. (J. Clin. Microbiol. 29: 2228–2233 (1991)) erörtert.
-
Im
Gegensatz dazu ist eine "nicht-invasive" Probenentnahmemethode
eine solche, in welcher die Nukleinsäuremoleküle von einer inneren oder äußeren Oberfläche des
Tiers gewonnen werden. Beispiele solcher "nicht-invasiver" Probenentnahmemethoden schließen "Abstreichen", Sammeln von Tränen, Speichel,
Urin, Fäkalmaterial,
Schweiß oder
Perspiration, Haaren etc. ein. Wie hierin verwendet, bezeichnet "Abstreichen" das Inkontaktbringen
eines Applikators/Kollektors ("Tupfer"), enthaltend oder
umfassend ein Adsorbens-Material, mit einer Oberfläche auf
eine Weise, die ausreicht, um lebende Zellen, Oberflächen-Zelltrümmer und/oder tote
oder abgeworfene Zellen oder Zelltrümmer zu sammeln. Ein solches
Absammeln kann durch Abstrich von nasalen, oralen, rektalen, vaginalen
oder Ohren-Öffnungen,
durch Kontaktieren der Haut oder Tränengänge, durch Sammeln von Haarfollikeln
etc. bewerkstelligt werden.
-
Verfahren
zum Isolieren von Nukleinsäureproben
sind im Fachgebiet bekannt und werden von dem Typ der isolierten
Nukleinsäure
abhängen.
Wenn es sich bei der Nukleinsäure
um RNA handelt, muss darauf geachtet werden, RNA-Abbau zu vermeiden,
z. B. durch Einschließen
von RNAsin. Genomische DNA kann zum Beispiel aus menschlichen Zellen
präpariert
werden, wie z. B. im
U.S.-Patent
Nr. 6 027 889 beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung sieht Zusammensetzungen und Verfahren zum
Genotypisieren und/oder Nachweis der Gegenwart oder Abwesenheit
von Zielnukleinsäuresequenzen
in einer Probe vor. Mit "Nukleinsäure" oder "Oligonukleotid" oder grammatikalischen Äquivalenten
hierin werden mindestens zwei Nukleotide, welche miteinander kovalent
verbunden sind, gemeint. Eine Nukleinsäure der vorliegenden Erfindung
wird im Allgemeinen Phosphodiesterbindungen enthalten, obwohl in
manchen Fällen,
wie nachstehend angegeben, wie etwa beim Entwurf von Sonden, Nukleinsäureanaloge,
welche alternative Grundgerüste
aufweisen können,
umfassend zum Beispiel Phosphoramid-(Beaucage et al., Tetrahedron
49(10): 1925 (1993) und Bezugsstellen darin; Letsinger, J. Org.
Chem. 35: 3800 (1970); Sprinzi et al., Eur. J. Biochem. 81: 579
(1977); Letsinger et al., Nucl. Acids Res. 14: 3487 (1986); Sawai
et al., Chem. Lett. 805 (1984), Letsinger et al., J. Am. Chem. Soc.
110: 4470 (1988); und Pauwels et al., Chemica Scripta 26: 141 (1986)),
Phosphorthioat-(Mag et al., Nucleic Acids Res. 19: 1437 (1991);
und
U.S.-Patent Nr. 5 644 048 ),
Phosphordithioat-(Briu et al., J. Am. Chem. Soc. 111: 2321 (1989),
O-Methylphosphoramidit-Bindungen (siehe Eckstein, Oligonucleotides
and Analogues: A Practical Approach, Oxford University Press) sowie
Peptid-Nukleinsäuregrundgerüste und
-Bindungen (siehe Egholm, J. Am. Chem. Soc. 114: 1895 (1992); Meier
et al., Chem. Int. Ed. Engl. 31: 1008 (1992); Nielsen, Nature, 365:
566 (1993); Carlsson et al., Nature 380: 207 (1996), welche alle
durch den Bezug darauf einbezogen sind) eingeschlossen werden. Andere
Analog-Nukleinsäuren schließen diejenigen
mit positiven Grundgerüsten
(Denpcy et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 6097 (1995)), nicht-ionischen
Grundgerüsten
(
U.S.-Patente Nr. 5 386 023 ,
5 637 684 ,
5 602 240 ,
5 216 141 und
4 469 863 ; Kiedrowshi et al., Angew.
Chem. Intl. Ed. English 30: 423 (1991); Letsinger et al., J. Am.
Chem. Soc. 110: 4470 (1988); Letsinger et al., Nucleoside & Nucleotide 13:
1597 (1994); Kapitel 2 und 3, ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg.: Y. S. Sanghui und P. Dan Cook; Mesmaeker et al., Bioorganic & Medicinal Chem. Lett.
4: 395 (1994); Jeffs et al., J. Biomolecular NMR 34: 17 (1994);
Tetrahedron Lett. 37: 743 (1996)) und Nicht-Ribose-Grundgerüste, einschließlich denjenigen,
beschrieben in den
U.S.-Patenten
Nr. 5 235 033 und
5 034
506 , und Kapiteln 6 und 7, ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg.: Y. S. Sanghui und P. Dan Cook, ein. Nukleinsäuren, welche
einen oder mehrere carbocyclische Zucker enthalten, sind ebenfalls
innerhalb der Definition von Nukleinsäuren eingeschlossen (siehe
Jenkins et al., Chem. Soc. Rev. (1995) S. 169–176). Mehrere Nukleinsäureanaloge
werden in Rawis, C & E
News, 2. Juni 1997, Seite 35, beschrieben. Diese Modifikationen
des Ribose-Phosphat-Grundgerüsts
können
vorgenommen werden, um die Zufügung
von Markierungen zu erleichtern oder um die Stabilität und Halbwertszeit
solcher Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen.
-
Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, können alle
diese Nukleinsäureanaloge
Anwendung in der vorliegenden Erfindung finden. Darüber hinaus
können
Mischungen von natürlich
vorkommenden Nukleinsäuren
und Analogen hergestellt werden. Alternativ dazu können Mischungen
von unterschiedlichen Nukleinsäureanalogen
und Mischungen von natürlich
vorkommenden Nukleinsäuren
und Analogen hergestellt werden.
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Die
Nukleinsäuren
können
einzelsträngig
oder doppelsträngig,
wie angegeben, sein oder Bereiche von beidem, doppelsträngiger oder
einzelsträngiger
Sequenz, enthalten. Die Nukleinsäure
kann DNA, sowohl genomisch als auch cDNA, RNA oder ein Hybrid sein,
wobei die Nukleinsäure
jedwede Kombination von Desoxyribo- und Ribonukleotiden und jedwede
Kombination von Basen, einschließlich Uracil, Adenin, Thymin,
Cytosin, Guanin, Inosin, Xathanin, Hypoxathanin, Isocytosin, Isoguanin
etc., enthält.
Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet Nukleinsäuresonden,
die einen gewissen Anteil an Uracil umfassen, wie es nachstehend vollständiger geschildert
wird. Eine Ausführungsform
verwendet Isocytosin und Isoguanin in Nukleinsäuren, die ausgelegt sind, um
zu anderen Sonden, anstatt zu Zielsequenzen, komplementär zu sein,
da dies die nicht-spezifische Hybridisierung verringert, wie es
im Allgemeinen beschrieben wird im
U.S.-Patent
Nr. 5 681 702 . Wie hierin verwendet, schließt der Ausdruck "Nukleosid" Nukleotide, wie
auch Nukleosid- und Nukleotidanaloge und modifizierte Nukleoside,
wie markierte Nukleoside ein. Darüber hinaus schließt "Nukleosid" nicht-natürlich vorkommende
analoge Strukturen ein. So werden beispielsweise die einzelnen Einheiten
einer Peptid-Nukleinsäure,
jeweils enthaltend eine Base, hierin als ein Nukleosid bezeichnet.
In ähnlicher
Weise schließt
der Begriff "Nukleotid" (hierin manchmal
abgekürzt
als "NTP") sowohl Ribonukleinsäure als
auch Desoxyribonukleinsäure
ein (hierin manchmal abgekürzt
als "dNTP") ein. Während viele
nachstehende Beschreibungen den Begriff "dNTP" verwenden,
sollte es bemerkt werden, dass in vielen Fällen, abhängig von der Matrize und dem
Enzym, NTPs substituiert werden können.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung richten sich auf den
Nachweis von Zielsequenzen. Der Begriff "Zielsequenz" oder "Zielnukleinsäure" oder grammatikalische Äquivalente
bezeichnen hierin eine Nukleinsäuresequenz
auf einem Einzelstrang von Nukleinsäure. Die Zielsequenz kann ein
Bereich eines Gens, einer regulatorischen Sequenz, genomischer DNA,
cDNA, RNA, einschließlich
mRNA oder rRNA oder sonstigen, sein. Wie hierin angegeben, kann
die Zielsequenz eine Zielsequenz aus einer Probe oder ein sekundäres Ziel,
wie ein Produkt einer Genotypisierungs- oder Amplifikationsreaktion,
wie eine ligierte zirkularisierte Sonde, ein Amplikon aus einer
Amplifikationsreaktion, wie PCR, etc. sein. So wird zum Beispiel
eine Zielsequenz aus einer Probe amplifiziert, um ein sekundäres Ziel
(Amplikon) herzustellen, welches nachgewiesen wird. Alternativ dazu,
wie nachstehend vollständiger
angegeben, ist das, was amplifiziert wird, die Sondensequenz, obwohl
dies nicht allgemein bevorzugt wird. Die Zielse quenz kann von jedweder
Länge sein,
wobei es sich versteht, dass längere
Sequenzen spezifischer sind. Wie es der Fachmann auf dem Gebiet
richtig einschätzen
wird, kann die Komplementaritäts-Zielsequenz
viele Formen einnehmen. Sie kann zum Beispiel innerhalb einer größeren Nukleinsäuresequenz
enthalten sein, d. h. unter anderem der Gesamtheit oder einem Teil
eines Gens oder einer mRNA, einem Restriktionsfragment von einem
Plasmid oder genomischer DNA. Wie es nachstehend vollständiger angegeben
wird, werden Sonden hergestellt, um mit Zielsequenzen zu hybridisieren,
um die Gegenwart, Sequenz oder Menge einer Zielsequenz in einer
Probe zu bestimmen. Allgemein gesprochen wird dieser Begriff vom
Fachmann auf dem Gebiet verstanden werden. Bevorzugte Zielsequenzen
liegen im Bereich von etwa 20 bis etwa 1000000 hinsichtlich der
Größe, weiter
bevorzugt von etwa 50 bis etwa 10000, wobei von etwa 40 bis etwa
50000 am stärksten
bevorzugt wird.
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Falls
erforderlich wird die Zielsequenz unter Anwendung bekannter Techniken
hergestellt. Zum Beispiel kann die Probe behandelt werden, um die
Zellen unter Verwendung von bekannten Lysepuffern, Schallbehandlung,
Elektroporation etc. zu lysieren, wobei eine Reinigung und Amplifikation
wie nachstehend angegeben nach Bedarf stattfindet, wie es der Fachmann
auf dem Gebiet richtig einschätzen
wird. Darüber
hinaus können
die hierin angegebenen Reaktionen auf einer Vielzahl von Wegen bewerkstelligt
werden, wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird.
Komponenten der Reaktion können
gleichzeitig oder sequenziell, in beliebiger Reihenfolge zugegeben
werden, wobei bevorzugte Ausführungsformen
nachstehend angegeben sind. Darüber
hinaus kann die Reaktion eine Vielzahl anderer Reagenzien einschließen, welche
in den Assays eingeschlossen werden können. Diese schließen Reagenzien
wie Salze, Puffer, neutrale Proteine, z. B. Albumin, Detergenzien
etc. ein, welche verwendet werden können, um eine optimale Hybridisierung
und Detektion zu erleichtern und/oder nicht-spezifische oder Hintergrund-Wechselwirkungen
zu verringern. Des Weiteren können
Reagenzien, welche anderweitig die Effizienz des Assays verbessern,
wie Proteaseinhibitoren, Nukleaseinhibitoren, antimikrobielle Agenzien
etc., abhängig
von den Proben-Herstellungsverfahren und der Reinheit des Ziels
verwendet werden.
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Darüber hinaus
werden, in den meisten Ausführungsformen,
doppelsträngige
Zielnukleinsäuren
denaturiert, um sie einzelsträngig
zu machen, so dass eine Hybridisierung der Primer und anderer Sonden
der Erfindung gestattet wird. Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet einen Wärmeschritt,
im Allgemeinen durch Erhöhen
der Temperatur der Reaktion auf etwa 95°C, obwohl pH-Änderungen
und andere Techniken ebenfalls angewandt werden können.
-
Weiterhin
kann in einigen Fällen,
zum Beispiel wenn genomische DNA verwendet werden soll, selbige eingefangen
werden, wie etwa durch Anwendung von Präzipitations- oder Größenausschlusstechniken.
Alternativ dazu kann DNA prozessiert werden, um Fragmente gleichmäßiger Länge zu ergeben,
wobei im Fachgebiet allgemein bekannte Techniken eingesetzt werden,
wie z. B. hydrodynamische Scherung oder Restriktionsendonukleasen.
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Die
Zielsequenzen der vorliegenden Erfindung umfassen im Allgemeinen
mindestens eine erste und eine zweite Zieldomäne. Zieldomänen sind Abschnitte der Zielsequenz.
Im Allgemeinen kann jede Zieldomäne jedwede
Länge aufweisen,
wobei es sich versteht, dass längere
Sequenzen spezifischer sind. Die geeignete Länge der Zieldomänen in einer
Sonde wird von Faktoren, einschließlich des GC-Gehalts der Regionen
und ihrer Sekundärstruktur,
abhängen.
Die Überlegungen
sind ähnlich
zu denjenigen, welche zum Identifizieren einer passenden Sequenz
zur Verwendung als Primer angewandt werden, und werden nachstehend
weiter beschrieben. Die Länge
der Sonde und der GC-Gehalt werden die Tm des Hybrids bestimmen
und daher die Hybridisierungsbedingungen, welche zum Erhalten einer
spezifischen Hybridisierung der Sonde an die Matrizennukleinsäure notwendig
sind. Diese Faktoren sind dem Fachmann auf dem Gebiet allgemein
bekannt und können
ebenfalls in Assays getestet werden. Eine umfassende Richtlinie
hinsichtlich der Hybridisierung von Nukleinsäuren findet sich in Tijssen
(1993), "Laboratory
Techniques in biochemistry and molecular biology – hybridization
with nucleic acid grobes".
Im Allgemeinen werden stringente Bedingungen ausgewählt, um
etwa 5°C niedriger
als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
definierter/m Ionenstärke
und pH zu sein. Die Tm ist die Temperatur (unter definierter/m Ionenstärke und
pH), bei welcher 50% der Zielsequenz an eine perfekt passende Sonde
hybridisieren. Hochstringente Bedingungen werden gewählt, um
gleich dem Tm-Punkt für
eine jeweilige Sonde zu sein. Manchmal wird der Begriff "Td" verwendet, um die
Temperatur zu definieren, bei welcher mindestens die Hälfte der
Sonde von einer perfekt passenden Zielnukleinsäure dissoziiert. In jedem Fall
steht eine Vielzahl von Schätzungstechniken
zum Abschätzen
der Tm oder Td zur Verfügung
und wird allgemein in Tijssen, siehe oben, beschrieben. Typischerweise
schätzt
man von G-C-Basenpaaren in einem Duplex bzw. Doppelstrang, etwa
3°C zur
Tm beizusteuern, während
man von A-T-Basenpaaren schätzt,
etwa 2°C
beizusteuern, bis zu einem theoretischen Maximum von etwa 80–100°C. Allerdings
sind weiterentwickelte Modelle der Tm und Td verfügbar und
angemessen, in welchen G-C-Stacking-Wechselwirkungen,
Lösungsmitteleffekte,
die gewünschte
Assaytemperatur und dergleichen berücksichtigt werden. Zum Beispiel
können
Sonden entworfen werden, um eine Dissoziationstemperatur (Td) von
ungefähr
60°C aufzuweisen,
wobei die folgende Formel angewandt wird: Td = (((((3 × #GC) +
(2 × #AT)) × 37) – 562)/#bp) – 5; worin #GC,
#AT und #bp die Anzahl von Guanin-Cytosin-Basenpaaren, die Anzahl
von Adenin-Thymin-Basenpaaren bzw. die Anzahl der insgesamten Hasenpaare
sind, welche am Annealen der Sonde an die Matrizen-DNA beteiligt
sind.
-
Der
Stabilitätsunterschied
zwischen einem perfekt gepaarten Duplex und einem fehlgepaarten
Duplex, insbesondere wenn die Fehlpaarung lediglich eine einzelne
Base ist, kann ziemlich gering sein, entsprechend einem Unterschied
in der Tm zwischen den beiden von so wenig wie 0,5 Grad; siehe Tibanyenda,
N., et al., Eur. J. Biochem. 139: 19 (1984), und Ebel, S., et al.,
Biochem. 31: 12083 (1992). Noch bedeutender versteht es sich, dass
mit Zunahme der Länge
der Homologieregion die Auswirkung einer Einzelbasen-Fehlpaarung auf
die gesamte Duplexstabilität
ab nimmt. Wenn es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass Fehlpaarungen
zwischen der Sonde und den Zieldomänen vorliegen werden, kann
es daher ratsam sein, eine längere
das Ziel erkennende Domäne
in der Sonde einzuschließen.
-
Somit
können
die Spezifität
und Selektivität
der Sonde angepasst werden, indem man geeignete Längen für die das
Ziel erkennenden Domänen
und passende Hybridisierungsbedingungen wählt. Wenn es sich bei der Matrizen-Nukleinsäure um genomische
DNA, z. B. genomische Säuger-DNA,
handelt, muss die Selektivität
der das Ziel erkennenden Domänen
hoch genug sein, um die korrekte Base in 3 × 109 zu
identifizieren, damit eine Weiterverarbeitung direkt aus genomischer
DNA gestattet wird. In Situationen, bei welchen ein Teil der genomischen
DNA zuerst aus dem Rest der DNA isoliert wird, z. B. durch Trennen
eines oder mehrerer Chromosomen vom Rest der Chromosomen, ist die
Selektivität
oder Spezifität
der Sonde jedoch weniger bedeutungsvoll.
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Die
Länge der
Sonde, und daher die Hybridisierungsbedingungen, werden auch davon
abhängen,
ob eine einzelne Sonde an die Matrizen-Nukleinsäure hybridisiert wird, oder
mehrere Sonden. Wenn mehrere Sonden verwendet werden, und wenn alle
der Sonden gleichzeitig mit der Matrizen-Nukleinsäure hybridisiert werden
sollen, dann ist es wünschenswert,
die das Ziel erkennenden Domänen
der verschiedenen Sonden so zu entwerfen, dass deren Tm und/oder
Td ähnlich
ist, so dass alle der Sonden spezifisch mit der Matrizen-Nukleinsäure hybridisieren
werden. Diese Bedingungen können
vom Fachmann auf dem Gebiet bestimmt werden, wobei die oben erörterten
Faktoren, ebenso wie diejenigen, welche im Zusammenhang mit den
Primern beschrieben sind, berücksichtigt
werden.
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Auf
Grund der Länge
der Präzyklus-Sonden
wird es jedoch bevorzugt, dass jede Zieldomäne hinsichtlich der Größe in einem
Bereich von etwa 5 Basen bis etwa 100 Basen liegt, wobei etwa 5
bis etwa 40 besonders bevorzugt sind. Wie es der Fachmann auf dem
Gebiet richtig einschätzen
wird, können
die Zieldomänen die
gleiche Länge
oder unterschiedliche Längen
aufweisen und können
im großen
Maße unterschiedliche
Tm's aufweisen.
Mit den Begriffen "erste" und "zweite" wird nicht gemeint,
eine Orientierung der Sequenzen im Hinblick auf die 5'-3'-Orientierung der Zielsequenz zuzuweisen.
Unter Voraussetzung einer 5'-3'-Orientierung der komplementären Zielsequenz
kann die erste Zieldomäne
zum Beispiel entweder 5' gelegen
zur zweiten Domäne
oder 3' gelegen
zur zweiten Domäne
angeordnet sein.
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Wie
hierin angegeben, können
die Zieldomänen
benachbart (d. h. angrenzend) oder getrennt, d. h. durch eine "Fuge" getrennt, sein.
Falls getrennt, können
die Zieldomänen
von einem einzelnen Nukleotid oder einer Mehrzahl von Nukleotiden
getrennt sein, wobei 1 bis etwa 2000 bevorzugt sind, und 1 bis etwa
500 besonders bevorzugt werden, obwohl der Fachmann auf dem Gebiet
davon ausgehen wird, dass in einigen Ausführungsformen längere Fugen
Anwendung finden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
z. B. für
Genotypisierungs-Reaktionen, wie es nachstehend vollständiger angegeben
ist, umfasst die Zielsequenz eine Position, für welche Sequenzinformation
gewünscht wird,
welche hierin im Allgemeinen als die "Nachweisposition" bezeichnet wird. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist die Nachweisposition ein Einzelnukleotid, obwohl sie in alternativen
Ausführungsformen eine
Mehrzahl von Nukleotiden umfassen kann, entweder miteinander fortlaufend
oder durch ein oder mehrere Nukleotide voneinander getrennt. Mit "Mehrzahl", wie hierin verwendet,
sind mindestens zwei gemeint. Wie hierin verwendet, wird die Base,
welche mit der Nachweispositions-Base in einem Ziel eine Basenpaarung
eingeht, als die "Abfrage-Position" bezeichnet. In dem
Fall, worin eine Einzelnukleotid-Fuge verwendet wird, wird das NTP,
welches eine perfekte Komplementarität zu der Nachweisposition aufweist, "Abfrage-NTP" genannt.
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In
diesem Zusammenhang sollte es bemerkt werden, dass "Fehlpaarung" ein relativer Begriff
ist und damit gemeint wird, einen Unterschied in der Identität einer
Base an einer besonderen Position, welche hierin als "Nachweisposition" bezeichnet wird,
zwischen zwei Sequenzen anzugeben. Im Allgemeinen werden Sequenzen,
welche von Wildtypsequenzen abweichen, als Fehlpaarungen bezeichnet.
Allerdings, und besonders im Fall von SNPs, kann das, was einen "Wildtyp" ausmacht, schwierig
zu bestimmen sein, da relativ häufig mehrere
Allele in der Population zu beobachten sind, und "Fehlpaarung" in diesem Zusammenhang
daher die künstliche
Annahme einer Sequenz als dem Standard erfordert. Für die Zwecke
dieser Erfindung werden Sequenzen daher hierin als "perfekte Paarung" und "Fehlpaarung" bezeichnet. Auf "Fehlpaarungen" wird manchmal ebenfalls
als "allelische
Varianten" Bezug
genommen. Der Begriff "Allel", der hierin austauschbar
mit "allelische
Variante" verwendet
wird, bezieht sich auf alternative Formen von einem Gen oder Abschnitten
davon. Allele besetzen den gleichen Locus oder die gleiche Position
auf homologen Chromosomen. Wenn ein Subjekt zwei identische Allele
eines Gens aufweist, sagt man, dass das Subjekt hinsichtlich des
Gens oder Allels homozygot ist. Wenn ein Subjekt zwei unterschiedliche
Allele eines Gens aufweist, sagt man, dass das Subjekt hinsichtlich
des Gens heterozygot ist. Allele eines spezifischen Gens können sich
voneinander in einem einzelnen Nukleotid oder mehreren Nukleotiden
unterscheiden und können
Substitutionen, Deletionen und Insertionen von Nukleotiden einschließen. Ein
Allel eines Gens kann auch eine Form eines Gens sein, welche eine Mutation
enthält.
Der Begriff "allelische
Variante einer polymorphen Region eines Gens" bezieht sich auf eine Region eines
Gens, an welcher, in anderen Individuen der gleichen Art, eine von
mehreren Nukleotidsequenzen in dieser Region des Gens vorgefunden
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Präzyklus-Sonden
bereit, welche mit der Zielsequenz, wie hierin beschrieben, hybridisieren.
Im Allgemeinen werden die Sonden der vorliegenden Erfindung entworfen,
um komplementär
zu einer Zielsequenz zu sein (entweder der Zielsequenz der Probe
oder zu anderen Sondensequenzen, zum Beispiel universellen Primern
und Barcodes, wie es hierin beschrieben wird), so dass die Hybridisierung
des Ziels und der Sonden der vorliegenden Erfindung stattfindet.
Diese Komplementarität
muss nicht perfekt sein; es kann jedwede Anzahl von Hasenpaaren-Fehlpaarungen
geben, welche die Hybridisierung zwischen der Zielsequenz und den
einzelsträngigen
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung stören
wird. Wenn jedoch die Anzahl an Mutationen so groß ist, dass
keine Hybridisierung, selbst unter den am wenigsten stringenten
Hybridisierungsbedingungen, auftreten kann, ist die Sequenz nicht
eine komplementäre
Zielsequenz. Somit wird mit "im
Wesentlichen komplementär" hierin gemeint,
dass die Sonden ausreichend komplementär zu den Zielsequenzen sind,
um unter den gewählten
Reaktionsbedingungen zu hybridisieren.
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Eine
Vielfalt an Hybridisierungsbedingungen kann in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, einschließlich Bedingungen von hoher,
mäßiger und
geringer Stringenz; siehe zum Beispiel Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe 1989, und Short Protocols
in Molecular Biology, Hrsg.: Ausubel et al., welche hierin zum Bezug
einbezogen sind. Stringente Bedingungen sind sequenzabhängig und werden
unter verschiedenen Umständen
unterschiedlich sein. Längere
Sequenzen hybridisieren spezifisch bei höheren Temperaturen. Eine umfassende
Richtlinie hinsichtlich der Hybridisierung von Nukleinsäuren findet sich
in Tijssen, Techniques in Biochemistry and Molecular Biology – Hybridization
with Nucleic Acid Probes, "Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993).
Im Allgemeinen werden stringente Bedingungen so ausgewählt, dass
sie etwa 5–10°C niedriger
als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
definierter Ionenstärke
und definiertem pH sind. Die Tm ist die Temperatur (unter definierter
Ionenstärke,
definiertem pH und definierter Nukleinsäurekonzentration), bei welcher
50% der zum Ziel komplementären
Sonden mit der Zielsequenz im Gleichgewicht hybridisieren (da die
Zielsequenzen im Überschuss
vorhanden sind, sind bei der Tm 50% der Sonden im Gleichgewicht
besetzt). Stringente Bedingungen werden diejenigen sein, bei welchen
die Salzkonzentration geringer als etwa 1,0 M Natriumion, typischerweise
etwa 0,01 bis 1,0 M Natriumionenkonzentration (oder andere Salze)
bei einem pH-Wert von 7,0 bis 8,3 ist, und die Temperatur mindestens
etwa 30°C,
für kurze
Sonden (z. B. 10 bis 50 Nukleotide), und mindestens etwa 60°C für lange
Sonden (z. B. größer als
50 Nukleotide) beträgt.
Stringente Bedingungen können auch
durch die Zugabe von Helixdestabilisierenden Mitteln, wie Formamid,
erzielt werden. Die Hybridisierungsbedingungen können ebenfalls variieren, wenn
ein nicht-ionisches Grundgerüst,
d. h. PNA, verwendet wird, wie es im Fachgebiet bekannt ist. Darüber hinaus
können
Vernetzungsmittel nach der Zielbindung zugegeben werden, um die
zwei Stränge
des Hybridisierungskomplexes zu vernetzen, d. h. kovalent zu binden.
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Somit
werden die Assays im Allgemeinen unter Stringenzbedingungen durchgeführt, welche
die Bildung des Hybridisierungskomplexes nur in Gegenwart von Ziel
gestatten. Die Stringenz kann gesteuert werden durch Änderung
eines Stufen-Parameters, welcher eine thermodynamische Variable
ist, einschließlich, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Temperatur, Formamid konzentration, Salzkonzentration, Konzentration
an chaotropem Salz, pH-Wert, Konzentration an organischem Lösungsmittel,
etc. Alternativ dazu kann auch ein Einzelstrang-bindendes Protein
verwendet werden, um die Spezifität zu erhöhen.
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Diese
Parameter können
auch angewandt werden, um die nicht-spezifische Bindung zu steuern,
wie es im Allgemeinen in
U.S.-Patent
Nr. 5 681 697 geschildert wird. Daher kann es wünschenswert
sein, bestimmte Schritte bei höheren
Stringenzbedingungen durchzuführen,
um nicht-spezifische
Bindung zu reduzieren.
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Der
Entwurf, die Herstellung und Anwendung der Präzyklus-Sonden gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nun ausführlich
beschrieben werden. Wie oben skizzenartig angegeben und hierin vollständiger erläutert, umfassen
die Präzyklus-Sonden
der vorliegenden Erfindung mindestens erste und zweite das Ziel erkennende
Domänen
und mindestens eine universellen Primer bindende Stelle oder Sequenz.
Gegebenenfalls können
die Präzyklus-Sonden
ferner eine oder mehrere Schnittstellen, Barcode-Sequenzen, eine
oder mehrere Restriktionsstellen und/oder Markierungssequenzen umfassen.
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Eine "universellen Primer
bindende" bzw. "universelle" Priming-Stelle ist
eine Stelle, mit welcher ein universeller Primer hybridisieren wird.
Im Allgemeinen bezieht sich "universell" auf die Verwendung
eines einzigen Primers oder Satzes an Primern für eine Mehrzahl von Amplifikationsreaktionen.
Beim Nachweis oder Genotypisieren von 100 unterschiedlichen Zielsequenzen
können
beispielsweise alle Präzyklus-Sonden
die identischen universellen Primer bindenden Sequenzen gemeinsam
haben, was die Multiplex-Amplifikation der 100 unterschiedlichen
Sonden unter Verwendung eines einzigen Satzes an Primer gestattet.
Dies gestattet eine einfache Synthese (z. B. wird nur ein Satz an
Primer hergestellt), was zu verminderten Kosten führt, sowie Vorteile
in der Kinetik der Hybridisierung. Am bedeutsamsten vereinfacht
die Verwendung solcher Primer in großem Maße die Multiplexierung dahingehend,
dass nur zwei Primer benötigt
werden, um eine Mehrzahl von Sonden zu amplifizieren.
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Es
sollte ebenfalls bemerkt werden, dass "Sätze" von universellen
Primer bindenden Sequenzen/Primer verwendet werden können. Zum
Beispiel kann es, in hochmultiplexierten Reaktionen, nützlich sein,
mehrere Sätze
von universellen Sequenzen anstatt einem einzelnen Satz zu verwenden;
zum Beispiel können
100 unterschiedliche Präzyklus-Sonden
die gleichen Primer bindenden Sequenzen aufweisen, und die zweiten
100 einen unterschiedlichen Satz, etc.
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Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, können die
Präzyklus-Sonden
der Erfindung eine Vielzahl von Konfigurationen einnehmen. Zur Vorbereitung
können
die Präzyklus-Sonden
entworfen werden, wobei die 5'-
und 3'-Termini der
das Ziel erkennenden Domänen
an benachbarte Nukleotide in der Zielsequenz, oder mit Fugen, hybridisieren,
wie es nachstehend vollständiger
dargelegt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Präzyklus-Sonde
zwei das Ziel erkennende Domänen,
welche aneinandergrenzend (d. h. ohne irgendwelche Fugennukleotide)
mit den Zieldomänen
der Zielsequenz hybridisieren; dies wird hierin manchmal als eine "anstoßende" Präzyklus-Sonde
bezeichnet. Diese Ausführungsform
findet Verwendung in beiden, auf Nachweis und/oder Genotypisierung
gerichteten Anwendungen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die anstoßende
Präzyklus-Sonde
eher für
den Nachweis von Zielsequenzen als für Genotypisierung verwendet.
In dieser Ausführungsform
enthält
die Zielsequenz keine besondere Nachweisposition. Daher sind anstoßende Präzyklus-Sonden entworfen,
wobei sie 5'- und 3'-Termini aufweisen,
welche, mit perfekter Komplementarität, mit den direkt aneinandergrenzenden
Zieldomänen
der Zielsequenz hybridisieren, so dass die 5'- und 3'-Termini anstoßend sein werden, wenn die
Sonde mit dem Ziel hybridisiert wird. Nur wenn perfekte Komplementarität an den
5'- und 3'-Termini existiert,
werden die zwei Enden der anstoßenden
Präzyklus-Sonde
in Gegenwart einer Ligase ligiert, wie nachstehend angegeben, um
eine geschlossene ringförmige
Sonde zu bilden, welche dann weiter behandelt werden kann, wie es nachstehend
geschildert wird. Selbstverständlich
wird der Fachmann auf dem Gebiet davon ausgehen, dass die Sonde
umso wahrscheinlicher ligiert werden wird, je weiter irgendeine
nicht-komplementäre
Sequenz von der Stelle der Ligation [entfernt] liegt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird eine anstoßende
Präzyklus-Sonde
für die
Genotypisierung einer Nachweisposition in der Zielsequenz verwendet.
In dieser Ausführungsform
umfasst mindestens eine der anstoßenden Präzyklus-Sonden eine Abfrage-Base
entweder am 3'- oder 5'-Terminus der Präzyklus-Sonde, z.
B. ein Nukleotid, welches perfekte Komplementarität zur Nachweisposition
der Zielsequenz besitzt. Wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig
einschätzen
wird, kann entweder die 3'-
oder 5'-Position
verwendet werden, da Ligasen nicht ligieren werden, es sei denn
eine perfekte Basenpaarung zwischen beiden Termini besteht. Diese
Ausführungsform
wird in 3A im Allgemeinen abgebildet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird eine Mehrzahl von anstoßenden
Präzyklus-Sonden
verwendet. In einer solchen Ausführungsform
umfasst jede anstoßende
Präzyklus-Sonde
eine unterschiedliche Barcode-Sequenz, wie es nachstehend vollständiger beschrieben
wird. Wenn zum Beispiel die SNP-Position biallelisch ist, z. B.
zwei unterschiedliche Basen enthält,
werden zwei anstoßende
Präzyklus-Sonden
verwendet, jede mit einer anderen Abfrage-Base und einem unterschiedlichen
Barcode. Nur wenn perfekte Komplementarität zwischen der Abfrage-Base
und der Nachweisposition vorliegt, wird eine Ligation stattfinden.
In dieser Ausführungsform
dient die Barcode-Sequenz als ein Typ von "Markierung" oder "Tag",
der identifiziert, welche Base an der Abfrage-Position vorhanden
war. Alternativ dazu werden zwei anstoßende Präzyklus-Sonden verwendet, welche
eine unterschiedliche Abfrage-Base aber den gleichen Barcode aufweisen.
In dieser Ausführungsform
werden die Sonden in separaten Reaktionsmischungen verwendet und
werden einzeln weiterbearbeitet und wie hierin beschrieben nachgewiesen,
so dass nur die Sonde mit perfekter Komplementarität zwischen
der Abfrage-Base
und der Nachweisposition unter Bildung einer zirkularisierten Sonde
zum Nachweis ligiert werden wird. Die letztgenannte Ausführungsform
kann z. B. zur Unterscheidung zwischen hauptsächlichen und nebensächlichen
Allelen eines Gens von Interesse verwendet werden.
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Die
Präzyklus-Sonden
der vorliegenden Erfindung können
auch nicht-anstoßende,
das Ziel erkennende Domänen
umfassen, welche nicht aneinander angrenzend auf der Zielsequenz
hybridisieren, d. h. die entsprechenden Zieldomänen der Zielsequenz sind durch
eine Fugendomäne
getrennt, die ein oder mehrere Nukleotide umfasst. Diese Sonden
können
auch in Anwendungen, welche sich auf Nachweis, Amplifikation und/oder
Genotypisierung richten, verwendet werden.
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In
einer solchen Ausführungsform
umfasst die Präzyklus-Sonde
zwei das Ziel erkennende Domänen, welche
mit zwei Zieldomänen
in einer Zielsequenz hybridisieren, die durch eine Einzelnukleotid-Fugendomäne getrennt
sind (eine Einzelnukleotid-Fugenposition). Wiederum findet diese
Ausführungsform
in Anwendungen, die auf beides, Nachweis und/oder Genotypisierung,
gerichtet sind, Verwendung, wobei letztere bevorzugt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Einzelfugen-Präzyklus-Sonde
für die
Gentypisierung von Zielsequenz verwendet. In dieser Ausführungsform
schließt
die Zielsequenz eine besondere Nachweisposition in der Fugendomäne ein,
und Präzyklus-Sonden
sind entworfen, wobei sie das Ziel erkennende Domänen aufweisen,
die mit perfekter Komplementarität
an die durch das Einzelnukleotid getrennten Zieldomänen der
Zielsequenz hybridisieren. In dieser Ausführungsform werden eine Polymerase
und eine Spezies von dNTP zugegeben. Wenn das dNTP ein Abfrage-dNTP
ist, z. B. eine perfekte Komplementarität zum Nachweispositions-Nukleotid
aufweist, wird die Polymerase die Präzyklus-Sonde verlängern und
eine Ligationsstruktur bilden. Das Zugeben einer Ligase, wie hierin
angegeben, führt
dann zu einer zirkularisierten Sonde.
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In
dieser Genotypisierungs-Ausführungsform
muss eine Mehrzahl von getrennten Reaktionen vorliegen; das heißt, wenn
das Allel biallelisch ist, werden mindestens zwei Reaktionen ausgeführt, jede
mit einem anderen dNTP. In ähnlicher
Weise werden triallelische Positionen mit mindestens drei Reaktionen
ausgeführt, etc.
Jede Reaktionsmischung kann separat bearbeitet und nachgewiesen
(z. B. zu einem Array bzw. einer Feldanordnung zugefügt) werden,
oder sie können
vereinigt werden, nach der Zirkularisierung und Entfernung der Extra-dNTPs,
und gemeinsam verarbeitet werden. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
können alle
vier dNTP-Reaktionen gleichzeitig in getrennten Reaktionsmischungen
ausgeführt
werden, jede mit einem anderen dNTP, um die Komplementarität eines
Allels zu identifizieren, und/oder um ein Maß des Eigenhintergrunds zu
liefern.
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Alternativ
dazu wird ein Fachmann auf dem Gebiet erkennen, dass man die Einzelfugen-Präzyklus-Sonde
auch für
Nachweis und/oder Amplifikation einfach verwenden kann durch gleichzeitiges
Zugeben aller vier dNTPs in die gleiche Reaktionsmischung, zusammen
mit einer Polymerase, welche die dNTPs mit perfekter Komplementarität zur Nachweisposition,
für die
anschließende
Ligation und Amplifikation der Sonde, anfügt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Präzyklus-Sonde
zwei das Ziel erkennende Domänen,
welche mit zwei Zieldomänen
hybridisieren, die durch eine Fugendomäne getrennt sind, die eine Mehrzahl
von Nukleotiden umfasst (eine "Oligofugen"-Sonde). Wie oben,
findet diese Ausführungsform
entweder in Nachweis-, Amplifikations- oder Genotypisierungs-Reaktionen Verwendung
und kann entweder auf Sonden mit einer "Klappen-Fuge" oder auf einem oder mehreren zusätzlichen
Oligonukleotiden, die hierin manchmal als "Fugenoligonukleotide" oder "dazwischenliegende Oligonukleotide" bezeichnet werden,
beruhen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Oligofugen-Präzyklus-Sonde
in Amplifikationsreaktionen verwendet. In dieser Ausführungsform,
wie es allgemein in der 3B abgebildet
ist, schreitet die Reaktion unter Verwendung einer Polymerase und
von dNTPs, in Gegenwart einer Ligase, voran, um eine geschlossene
ringförmige
Sonde zu bilden. Die geschlossene ringförmige Sonde wird dann geschnitten
und amplifiziert, wie es hierin angegeben wird. Der Fachmann auf
dem Gebiet wird davon ausgehen, dass man, durch Einbinden desselben
Primers oder derselben Primer in jeder einer Mehrzahl von Sonden
gegen eine Mehrzahl von unterschiedlichen Zielsequenzen, mehrere
Ziele von Interesse in einem einzigen Reaktionsgefäß gleichzeitig
amplifizieren kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die Mehrnukleotidfugen-Sonde mit einem oder mehreren Fugenoligonukleotiden
verwendet. In dieser Ausführungsform,
wie sie allgemein in 3C abgebildet wird, wird, anstatt
die Fuge enzymatisch aufzufüllen,
ein im Wesentlichen komplementäres
Fugenoligonukleotid verwendet, welches dann auf jedem Ende ligiert
wird, wie es hierin angegeben ist. Wie es der Fachmann auf dem Gebiet
richtig einschätzen
wird, kann diese Ausführungsform
ebenfalls auf der Verwendung einer Mehrzahl von Fugenoligonukleotiden
beruhen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Oligofugen-Sonde in Genotypisierungs-Reaktionen verwendet.
In dieser Ausführungsform
liegt die Nachweisposition in der "Mitte" (z. B. an irgendeiner Position, intern
zur Fuge) der Fuge, und eine "Klappen-Fugen"-Präzyklus-Sonde
wird verwendet. Diese Ausführungsform
ist allgemein in der 3D abgebildet. Anders als die
anderen hier angegebenen Reaktionen, beruht diese Ausführungsform
auf herkömmlichen
Hybridisierungsverfahren, welche die Variation von Stringenzbedingungen
(Temperatur, Pufferbedingungen etc.) verwenden, um Nukleotide an
der Nachweisposition zu unterscheiden. Daher wird die Reaktion unter
Bedingungen durchgeführt,
welche eine Ligation nur erlauben, wenn die Abfrage-Base perfekt
komplementär
zu der Nachweisbase ist. Das heißt, da alle anderen Parameter
gleich sind, wird eine perfekt komplementäre Sonde bei irgendeiner besonderen
Temperatur stabiler sein und vermutlich eine langsamere Ablösegeschwindigkeit
(off rate) aufweisen als eine Sonde, welche eine Fehlpaarung umfasst.
Durch Verwenden unterschiedlicher Sonden, jede mit einer anderen
Base an der Abfrage-Position, wird demgemäß die Identifizierung der Base
an der Nachweisposition aufgeklärt.
Wie oben angegeben, können
identische oder verschiedene Barcodes in die Sonden für einen
anschließenden
Nachweis jeweils in getrennten oder den gleichen Reaktionsmischungen
eingebunden werden. Die Unterschiede können durch Verwenden verschiedener
Temperaturen verstärkt
werden. Es sollte ebenfalls bemerkt werden, dass in dieser Ausführungsform
die Länge
der Fuge und die Position der Abfrage-Base berücksichtigt werden sollten,
solange Fugen mit entfernt vom Terminus gelegenen Abfrage-Basen
noch hybridisieren und das Stattfinden einer Ligation erlauben können.
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Alternativ
dazu kann derselbe Typ an Reaktion unter Verwendung von einem oder
mehreren Fugenoligonukleotiden stattfinden, wie in der 3C abgebildet. In dieser Ausführungsform wird, wenn die Abfrage-Position
intern hinsichtlich des Fugenoligonukleotids liegt, eine herkömmliche
Stringenzkontrolle durchgeführt.
Alternativ dazu kann die Abfrage-Position entweder am 5'- oder 3'-Terminus (oder beiden,
im Falle dass zwei SNP-Nachweispositionen nahe beieinander liegen)
des Fugenoligonukleotids vorliegen. Diese Ausführungsform kann in dem Fall
Verwendung finden, in welchem die Zieldomänen aufgrund von Spezifitätsbedenken
lang sein müssen;
im Allgemeinen bestehen jedoch umso mehr Qualitätskontrollen-Probleme bei der
Synthese, je länger
die Präzyklus-Sonde
ist.
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In ähnlicher
Weise können
Genotypisierungs-Reaktionen mit einer Mehrzahl von Fugenoligonukleotiden
durchgeführt
werden, erneut entweder mit internen Abfrage-Positionen oder Abfrage-Positionen
an einem oder mehreren Termini der Fugenoligonukleotide.
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Alle
der vorangehenden Ausführungsformen
der beanspruchten Erfindung werden von einer Verringerung von Hintergrundsignalen
während
der anschließenden
Amplifikationsreaktionen profitieren. Wie es hierin ausführlicher
beschrieben wird, kann man irgendwelche nicht-umgesetzten Sonden und/oder Zielsequenzen auf
eine Vielzahl von Wegen für
eine Amplifikation nicht-verfügbar
machen. Bevorzugte Ausführungsformen schließen z. B.
die Zugabe von Exonuklease nach der Ligation, um verbleibende lineare
Nukleinsäuren
abzubauen, und/oder die Einbindung von geeigneten Markierungen (z.
B. Biotin), um eine Abtrennung und Entfernung von entweder nicht-umgesetzter
Sonde oder dem zirkularisierten Sonde:Ziel-Komplex zu gestatten,
insbesondere wenn der Letztere genomische DNA umfasst, ein. Zusätzliche
Verringerungsschritte werden ebenfalls in Betracht gezogen und werden
nachstehend ausführlicher
erörtert,
einschließlich
z. B. Kettenverlängerung
der zirkularisierten Sonde für
eine weitere Analyse des verlängerten
Produkts.
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Wie
es allgemein in den Figuren abgebildet und hierin beschrieben wird,
gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, einschließlich
eines "Ein-Stufen"- und eines "Zwei-Stufen"-Verfahrens, welche
nach der Ligation der Präzyklus-Sonde angewandt werden
können.
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In
dem "Ein-Stufen"-Verfahren wird die
geschlossene ringförmige
Sonde geschnitten und direkt amplifiziert. In dem "Zwei-Stufen"-Verfahren wird die
geschlossene ringförmige
Sonde zuerst unter Verwendung einer einzelnen universellen Primer
bindenden Stelle kopiert, um ein verlängertes Produkt der geschlossenen ringförmigen Sonde
herzustellen. Die geschlossene ringförmige Sonde wird dann zusammen
mit der Zielsequenz und jedweden nicht-zirkularisierten Präzyklus-Sonden
entfernt. Dieses Verlängerungsprodukt
oder "Zweitstrang" wird nun amplifiziert,
wobei die hierin angegebenen Techniken verwendet werden. Diese Ausführungsform
wird allgemein in den 5A–5I abgebildet.
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Wie
nachstehend angegeben, gibt es eine große Vielzahl von Amplifikationsverfahren,
welche angewandt werden können,
die entweder eine einzelne universellen Primer bindende Stelle oder
zwei Primer bindende Stellen erfordern. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Amplifikationsreaktion die PCR-Reaktion, und die Präzyklus-Sonde
umfasst zwei universelle Primer, einen in jeder Orientierung, zur
Verwendung in PCR-Reaktionen. Das heißt, wie es im Fachgebiet bekannt
ist, die Orientierung von Primer ist derartig, dass eine exponentielle
Amplifikation gestattet wird, sodass die erste universellen Primer
bindende Sequenz in der "Sinn"-Orientierung vorliegt
und die zweite universellen Primer bindende Sequenz in der "Antisinn"-Orientierung vorliegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die universellen Primer orientiert sein, wie es allgemein in
den 1–3 abgebildet ist, so dass nach der Ligation
und dem anschließenden
Schneiden eine PCR-Amplifikation der dazwischenliegenden das Ziel
erkennenden Domänen
und eines wahlfreien Barcodes erhalten werden kann. Diese Ausführungsform
wird besonders z. B. für
die Amplifikation der Zielsequenz(en) bevorzugt. Alternativ dazu
können
die Primer orientiert sein, wobei sie einen Barcode flankieren,
wie es allgemein in der 4 abgebildet ist, so dass nur
der Barcode und Primer in anschließenden PCR-Reaktionen exponentiell
amplifiziert werden können.
Darüber
hinaus können
die resultierenden Amplikons auch durch Einbinden von Schnittstellen
verkürzt
werden, wie es nachstehend ausführlicher
beschrieben wird.
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Im
Allgemeinen weisen die universellen Primer bindenden Sequenzen/Primer
jeweils eine Länge
im Bereich von etwa 12 bis etwa 40 auf, wobei etwa 15 bis etwa 25
bevorzugt wird. Geeignete universellen Primer bindende Sequenzen
schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, diejenigen ein, welche spezifisch hierin veranschaulicht
werden.
-
Andere
Amplifikationsreaktionen, welche nachstehend angegeben werden, können ebenfalls
eine oder mehrere universellen Primer bindende Sequenzen erfordern.
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Zusätzlich zu
den das Ziel erkennenden Domänen
und den universellen Primer bindenden Stellen umfassen die Präzyklus-Sonden
vorzugsweise mindestens eine erste Schnittstelle. Bevorzugte Schnittstellen sind
diejenigen, welche das Schneiden von Nukleinsäuren an spezifischen Stellen
gestatten. Geeignete Schnittstellen schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
den Einbau von Uracil oder anderen Ribosenukleotiden, Restriktionsendonukleasestellen
etc. ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Schnittstelle eine Uracil-Base. Dies gestattet die Verwendung
von Uracil-N-Glykosylase, einem Enzym, welches die Uracil-Base entfernt,
während
die Ribose intakt gelassen wird. Diese Behandlung, kombiniert mit
der Veränderung
des pH-Werts (zum Alkalischen) durch Erwärmen, oder Inkontaktbringen
der Stelle mit einer apurinischen Endonuklease, welche basische
Nukleoside schneidet, gestattet ein hochspezifisches Schneiden der
geschlossenen ringförmigen
Sonde.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Restriktionsendonukleasestelle verwendet, vorzugsweise
eine solche, die selten vorkommt. Wie es vom Fachmann auf dem Gebiet
richtig eingeschätzt
werden wird, kann dies das Hinzufügen eines zweiten Strangs von
Nukleinsäure
zum Hybridisieren mit der Restriktionsstelle erfordern, da viele
Restriktionsendonukleasen doppelsträngige Nukleinsäuren benötigen, auf
welche sie einwirken. In einer Ausführungsform kann die Restriktionsstelle
Teil der Primersequenz sein, so dass das Annalen des Primers die
Restriktionsstelle doppelsträngig
machen und das Schneiden gestatten wird.
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Wenn
zwei Primer bindende Stellen verwendet werden, liegt die Schnittstelle
vorzugsweise zwischen den zwei Primer bindenden Stellen, so dass
nach dem Schneiden eine lineare Sonde mit den Primer bindenden Stellen
an den Termini erzeugt wird, wobei die Amplifikation von allem,
was dazwischen liegt, gestattet wird.
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In
manchen Ausführungsformen
wird mehr als eine Schnittstelle eingeschlossen. In dieser Ausführungsform,
wie sie allgemein in der 5F abgebildet
ist, gibt es eine Mehrzahl von Schnittstellen in der Präzyklus-Sonde.
Dies kann wegen einer Vielzahl von Gründen ausgeführt werden. In einer Ausführungsform
können
mehrere Schnittstellen verwendet werden, um jedwede Sonde unfähig zur
Amplifikation zu machen. Dies kann angewandt werden, um unerwünschte PCR-Hintergründe zu unterdrücken, wie
es hierin im Zwei-Stufen-Verfahren erörtert ist. In einer anderen
Ausführungsform
sind, durch Abschneiden von Teilen der Präzyklus-Sonde, die erforderten
Komponenten für
die Amplifikation geringer. Zum Beispiel müssen, durch Schneiden an der
Grenzstelle der Zieldomänen
und der anderen Komponenten der Sonde, lediglich der Barcode und die
universellen Primer amplifiziert werden. Ein weiterer Vorteil des
Anordnens der Schnittstelle an anderen Orten als zwischen den zwei
Primer besteht darin, dass sie verwendet werden kann, um fälschliche
Amplifikation zu verhindern, insbesondere in dem oben beschriebenen
Zwei-Stufen-Verfahren.
-
Zusätzlich zu
den das Ziel erkennenden Domänen,
Schnittstelle(n) und universellen Primer bindenden Stellen können die
Präzyklus-Sonden
der Erfindung ferner eine Barcode-Sequenz umfassen. Die Begriffe "Barcodes", "Adapter", "Tags" und "Zipcodes" sind alle benutzt
worden, um künstliche
Sequenzen zu beschreiben, welche an Amplikons hinzugefügt werden,
um die Auftrennung von Nukleinsäurefragment-Pools
zu gestatten. Eine bevorzugte Form von Barcodes sind Hybridisierungs-Barcodes.
In dieser Ausführungsform
werden Barcodes so gewählt,
dass die Hybridisierung mit den komplementären Einfangsonden auf einer
Oberfläche
eines Arrays gestattet werden. Barcodes dienen als einmalige Identifikatoren
der Sonde. Im Allgemeinen werden Sätze von Barcodes und entsprechende
Einfangsonden entwickelt, um Kreuzhybridisierung sowohl miteinander
als auch mit anderen Komponenten der Reaktionsmischungen zu minimieren,
einschließlich
den Zielsequenzen und Sequenzen auf den größeren Nukleinsäuresequenzen
außerhalb
der Zielsequenzen (z. B. Sequenzen innerhalb von genomischer DNA).
Andere Formen von Barcodes sind Massen-Tags, welche unter Verwendung
von Massenspektroskopie abgetrennt werden können, elektrophoretische Tags,
welche basierend auf der elektrophoretischen Mobilität abgetrennt
werden können,
etc.
-
Im
Allgemeinen können
sowohl Barcodes als auch universellen Primier bindende Sequenzen/Primer auf
vielfältige
Weise gewählt
werden, um Kreuzhybridisierung zu vermeiden, wodurch eine Kompetition
zwischen individuellen Primern und einer Zielnukleinsäure verhindert
und die Duplexbildung der Primer in Lösung sowie eine mögliche Konkatenatbildung
der Primer während
der PCR verhindert wird. Wenn es mehr als eine konstante Region
in dem Primer gibt, werden die konstanten Regionen des Primers so
gewählt,
dass sie nicht selbst-hybridisieren oder Haarnadelstrukturen bilden.
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass es eine Vielzahl von
möglichen
Wegen zur Durchführung
der oben genannten Selektionsschritte gibt, und dass Variationen
an den Schritten angemessen sind. Am typischsten werden die Selektionsschritte
unter Verwendung einfacher Computerprogramme durchgeführt, um
die Selektion wie oben dargestellt durchzuführen; allerdings werden alle
Schritte gegebenenfalls manuell durchgeführt. Ein verfügbares Computerprogramm
für die
Primerauswahl ist das MacVectorTM-Programm
von Kodak.
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Darüber hinaus
können
die entworfenen Primer mit bekannten Sequenzen in der Matrizen-Nukleinsäure verglichen
werden, um nicht-spezifische Hybridisierung der Primer an die Matrizen-Nukleinsäure zu vermeiden.
Zum Beispiel können
Primer zur Verwendung beim Nachweis von Nukleotiden in humaner genomischer
DNA gegen humane GenBank-Sequenzen "geblastet" werden, z. B. beim National Center
for Biotechnology Information (NCBI) unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/.
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Es
gibt zahlreiche Algorithmen, welche zum Vergleichen von Sequenzen,
wie Sondensequenzen, mit Matrizen-DNA-Sequenzen und Sonden- und
Primer-Sequenzen verwendet werden können. Diese Algorithmen schließen Sequencher,
GCG und die HGS-Iris-Software ein. Jedwede Software, welche Sequenz
alignieren und Regionen von Homologie aufspüren kann, kann verwendet werden,
oder die Sequenzen können
manuell verglichen werden.
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Ein
Barcode zum Nachweis in der Array-Hybridisierung, z. B. hochdichten
Arrays, ist vorzugsweise etwa 20 Nukleotide lang, und wird z. B.
in Shoemaker et al., (1996) Nature Genetics 14: 450, beschrieben.
Barcode-Sequenzen sollten maximal unterschiedlich sein, aber dennoch ähnliche
Hybridisierungseigenschaften beibehalten, um die gleichzeitige Analyse
auf Hochdichte-Oligonukleotid-Arrays zu erleichtern. Wie in Shoemaker
et al., siehe oben, beschrieben, kann ein Algorithmus verwendet
werden, um Sätze
von Tausenden (über
9000) maximal unterschiedenen 20mer-Barcode-Sequenzen zu selektieren,
von welchen vorausgesagt wird, ähnliche
Schmelztemperaturen, keine Sekundärstrukturen und keine umfassende Ähnlichkeit
zwischen beliebigen zwei Sequenzen (mehr als 5 Fehlpaarungen) aufzuweisen.
Darüber
hinaus sind Hybridisierungen empfindlich und in der Lage, kleine
Unterschiede im Hybridisierungssignal nachzuweisen. Zum Beispiel
wurde, wie in Shoemaker et al., siehe oben, weiter beschrieben,
eine zweifache Änderung
in der Konzentration in Gegenwart einer Hybridisierungsmischung
mit 120 Oligonukleotiden nachgewiesen.
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Die
Verwendung von Barcodes gestattet die Anwendung von "universellen Arrays", z. B. können Arrays
mit einem Satz von Einfangsonden angefertigt werden, welche in einer
breiten Vielfalt von Anwendungen eingesetzt werden können. Die
Verwendung von Barcode-Sequenzen, welche die Anwendung von universellen
Arrays gestatten, ist in beschränkten
Zusammenhängen
beschrieben worden; siehe zum Beispiel Chee et al., Nucl. Acid Res.
19: 3301 (1991); Shoemaker et al., Nature Genetics 14: 450 (1998);
Barany, F. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 189–193;
EP 0 799 897 A1 ;
WO 97/31256 .
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Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, wird die Länge der
Barcode-Sequenzen
variieren, abhängig
von der gewünschten "Festigkeit" der Bindung und
der gewünschten
Anzahl von unterschiedlichen Barcodes. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Länge
der Barcode-Sequenzen im Bereich von etwa 6 bis etwa 500 Basenpaaren,
wobei etwa 8 bis etwa 100 bevorzugt sind, und etwa 10 bis etwa 25
besonders bevorzugt sind.
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In
einer Ausführungsform
werden Nukleinsäure-Barcodes
verwendet, aber nicht ihre Hybridisierungseigenschaften. Vielmehr
können
Barcodes mit verschiedener Länge
verwendet werden, wobei alternativ dazu die Sequenz des Barcodes
verändert
wird, was zu unterschiedlichen Molekulargewichten führt. Was
in dieser Ausführungsform
bedeutsam ist, ist dass jeder Barcode ein verschiedenes Molekulargewicht
besitzt. Die Barcodes werden vom Rest des Amplikons abge schnitten,
wie hierin beschrieben, und einer Massenspektroskopie-Analyse oder
anderen Techniken, welche auf unterschiedlichen Molekulargewichten
zur Abtrennung beruhen, wie Gelelektrophorese, unterzogen.
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Bevorzugte
Barcode-Sequenzen (und somit ihre entsprechenden komplementären Einfangsonden-Sequenzen)
sind in den Beispielen abgebildet und schließen diejenigen ein, welche
komplementär
zum GenFlex-Chip von Affymetrix sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Präzyklus-Sonden
auch weitere Elemente umfassen. Wie es hierin angegeben ist, kann
auch eine Markierungssequenz verwendet werden. Eine Markierungssequenz
besitzt substanzielle Komplementarität zu einer Markierungssonde,
welche Markierungen umfasst, die den Amplikons hinzugefügt werden
können,
um sie zu markieren, wie es nachstehend vollständiger dargestellt wird. Wiederum
wird es bevorzugt, "universelle" Markierungssequenzen,
oder Sätze
von Sequenzen, zu verwenden, um das erforderliche Ausmaß an Sequenzsynthese
zu minimieren und die Multiplexierung unter Verwendung mehrerer
Sonden und/oder mehrerer Ziele zu vereinfachen.
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Folglich
sieht die Erfindung Präzyklus-Sonden
vor, umfassend eine Anzahl von Komponenten, einschließlich, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, das Ziel erkennende Domänen,
universellen Primer bindende Stelle(n), Schnittstelle(n), Barcode-Sequenzen
und Markierungssequenzen. Wie es im Fachgebiet bekannt ist, können diese
Präzyklus-Sonden
(und die hierin dargestellten Primer und Einfangsonden) auf vielen Wegen
hergestellt werden. Sie können
chemisch synthetisiert werden, z. B. gemäß dem Festphasen-Phosphoramidit-Triester-Verfahren,
welches von Beaucage und Caruthers (1981), Tetrahedron Letts., 22(20): 1859–1862, beschrieben
wurde, z. B. unter Verwendung eines automatisierten Synthesizers,
wie in Needham-VanDevanter et al. (1984) Nucleic Acids Res., 12:
6159–6168,
beschrieben. Oligonukleotide können
auch maßgeschneidert
angefertigt und über
eine Vielzahl kommerzieller Quellen, die dem Fachmann bekannt sind, bestellt
werden. Die Reinigung von Oligonukleotiden, falls notwendig, wird
typischerweise entweder durch native Acrylamid-Gelelektrophorese
oder durch Anionenaustausch-HPLC
durchgeführt,
wie beschrieben in Pearson and Regnier (1983), J. Chrom. 255: 137–149. Die
Sequenz der synthetischen Oligonukleotide kann unter Verwendung
des chemischen Abbauverfahrens von Maxam und Gilbert (1980) in Grossman
und Moldave (Hrsg.), Academic Press, NY, Methods in Enzymology 65:
499–560,
bestätigt
werden. Maßgeschneiderte
Oligos können
auch leicht über
eine Vielzahl kommerzieller Quellen, die dem Fachmann bekannt sind,
bestellt werden.
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Falls
Sonden durch synthetische Verfahren hergestellt werden, kann es
notwendig sein, das 5'-Ende der Sonde zu
phosphorylieren, da Oligonukleotid-Synthesizer üblicherweise keine Oligonukleotide
herstellen, welche ein Phosphat an ihrem 5'-Ende aufweisen. Die Abwesenheit eines
Phosphats am 5'-Ende
der Sonde würde
ansonsten die Ligation der 5'-
und 3'-Enden der
Sonde verhindern. Die Phosphorylierung kann gemäß im Fachgebiet allgemein bekannten
Verfahren durchgeführt
werden, z. B. unter Verwendung von T4-Polynukleotidkinase, wie z.
B. beschrieben in
U.S. 5 593
840 .
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Sonden
und Primer können
auch durch rekombinante Verfahren hergestellt werden, wie durch
Einschließen
der Sonde in einem Plasmid, welches in einer Wirtszelle, z. B. Bakterien,
repliziert, amplifiziert und durch im Fachgebiet bekannte Verfahren
isoliert werden kann. Die Sonde kann dann aus dem Plasmid unter Verwendung
eines Restriktionsenzyms herausgeschnitten werden, welches um die
Sonde herum schneidet. Alternativ dazu können große Mengen an Sonde durch PCR-Amplifikation
unter Verwendung von Primern hergestellt werden, welche komplementär zu den
5'- und 3'-Enden der Sonde
sind. Die Sonde kann dann weiter gemäß im Fachgebiet bekannten Verfahren
gereinigt werden.
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Sonden
können
in einem Schritt hergestellt werden, z. B. durch synthetisches Synthetisieren
der gesamten Sonde. Alternativ dazu können Sonden in mindestens zwei
Teilen synthetisiert und durch Verknüpfungs- bzw. Linker-Oligonukleotide
miteinander verknüpft
werden. Zum Beispiel können
zwei Teile einer Präzyklus-Sonde
synthetisiert werden und können
durch Verwenden eines Verbrückungs-Oligonukleotids
miteinander verknüpft
werden, welches Sequenzen enthält,
die komplementär
zu Teil A und Teil B der Sonde sind. Dies wird im Beispiel 7 weiter
beschrieben. Das Verbrückungs-Oligonukleotid
ist vorzugsweise mindestens etwa 20 bis etwa 50 Nukleotide lang,
z. B. zwischen 30 und 40 Nukleotide. Das Verbrückungs-Oligonukleotid umfasst
vorzugsweise mindestens etwa 10, weiter bevorzugt mindestens etwa
15 oder 20 Nukleotide, welche komplementär zu jedem von Teil A und Teil
B der Sonde sind. Die Kriterien, die beim Entwurf von Verbrückungs-Oligonukleotiden
zu berücksichtigen
sind, sind die gleichen wie diejenigen, welche am Entwurf eines Primers
für die
Hybridisierung an eine jeweilige Sequenz beteiligt sind, wie oben
beschrieben. Die Ligation in Gegenwart des Verbrückungs-Oligonukleotids kann
durch reguläre
Ligationsverfahren durchgeführt
werden.
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Die
Verfahren der Erfindung gehen mit der Zugabe der Präzyklus-Sonden
zur Zielsequenz vor sich. Die das Ziel erkennenden Domänen der
Präzyklus-Sonden
hybridisieren mit den Zieldomänen
der Zielsequenz. Wenn Fugen vorkommen, schreitet die Reaktion mit
der Zugabe von einem oder mehreren NTPs und einem kettenverlängernden
Enzym voran (oder einem Fugenoligo, wie hierin beschrieben) voran.
Mit "kettenverlängerndes
Enzym" ist hierin
ein Enzym gemeint, welches eine Sequenz durch die Addition von NTPs
verlängern
wird. Wie es im Fachgebiet allgemein bekannt ist, gibt es eine große Vielzahl
von geeigneten kettenverlängernden
Enzymen, von welchen Polymerasen (sowohl RNA als auch DNA, abhängig von
der Zusammensetzung der Zielsequenz und der Präzyklus-Sonde) bevorzugt werden.
Bevorzugte Polymerasen sind diejenigen, denen eine Strangverdrängungsaktivität fehlt,
so dass sie in der Lage sein werden, lediglich die notwendigen Basen
an dem Ende der Sonde zu addieren, ohne die Sonde weiter zu verlängern, um
Nukleotide einzuschließen,
welche komplementär
zu einer das Ziel erkennenden Do mäne sind, und somit die Zirkularisierung
zu verhindern. Geeignete Polymerasen schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
sowohl DNA- als auch RNA-Polymerasen, einschließlich des Klenow-Fragments
von DNA-Polymerase I, SEQUENASE 1.0 und SEQUENASE 2.0 (U.S. Biochemical),
T5-DNA-Polymerase und Phi29-DNA-Polymerase und verschiedenen RNA-Polymerasen,
wie etwa aus Thermus sp. oder Q-Beta-Replikase aus Bakteriophage,
ein. Auch SP6-, T3-, T4- und T7-RNA-Polymerasen können, unter
anderen, verwendet werden.
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Noch
stärker
bevorzugte Polymerasen sind diejenigen, welchen im Wesentlichen
eine 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität fehlt, so dass gewährleistet
ist, dass die Sonde nicht über
das 5'-Ende der
Sonde hinaus verlängert
werden wird. Beispielhafte Enzyme, denen 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität fehlt, schließen das Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase und das Stoffel-Fragment von DNAPTaq-Polymerase
ein. Zum Beispiel fehlt dem Stoffel-Fragment von Taq-DNA-Polymerase die 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität auf Grund
von genetischen Manipulationen, welche zur Erzeugung eines verkürzten Proteins
führen,
dem die N-terminalen 289 Aminosäuren
fehlen (Siehe z. B. Lawyer et al., J. Biol. Chem., 264: 6427–6437 [1989];
und Lawyer et al., PCR Meth. Appl., 2: 275–287 [1993]). Analoge Mutanten-Polymerasen
sind für
aus T. maritima abgeleitete Polymerasen, Tsps17, TZ05, Tth und Taf
erzeugt worden.
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Noch
stärker
bevorzugte Polymerasen sind diejenigen, welchen eine 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität fehlt,
welche üblicherweise
als Proof-Reading- bzw. Korrekturlese-Aktivität bezeichnet wird, und welche
Basen entfernt, die am 3'-Ende
eines Primer-Matrize-Duplex fehlgepaart sind. Obwohl das Vorliegen
von 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität eine erhöhte Genauigkeit
im synthetisierten Strang vorsieht, baut die in thermostabilen DNA-Polymerasen
wie Tma (einschließlich
Mutantenformen von Tma, denen 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität fehlt)
gefundene 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität auch einzelsträngige DNA,
wie die in der PCR verwendeten Primer, einzelsträngige Matrizen sowie einzelsträngige PCR-Produkte,
ab. Die Integrität
des 3'-Endes eines in einem
Primerverlängerungsverfahren
verwendeten Oligonukleotidprimers ist kritisch, da es dieser Terminus
ist, von welchem die Kettenverlängerung
des wachsenden Strangs beginnt. Ein Abbau des 3'-Endes führt zu einem verkürzten Oligonukleotid,
was seinerseits zu einem Verlust an Spezifität in der Priming- bzw. Primer-Eindungs-Reaktion
führt (d.
h. je kürzer
der Primer, desto wahrscheinlicher wird es, dass ein ungewolltes
oder nicht-spezifisches Priming auftreten wird.
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Noch
stärker
bevorzugte Polymerasen sind thermostabile Polymerasen. Für die Zwecke
dieser Erfindung wird ein wärmebeständiges Enzym
als jedwedes Enzym definiert, welches den Großteil seiner Aktivität nach einer
Stunde bei 40°C
unter Optimalbedingungen beibehält.
Beispiele für
thermostabile Polymerasen, denen sowohl 5'-nach-3'-Exonuklease als auch 3'-nach-5'-Exonuklease fehlt, schließen das
Stoffel-Fragment von Taq-DNA-Polymerase ein. Dieser Polymerase fehlt
die 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität auf Grund
von genetischer Manipulation, und es ist keine 3'-nach-5'-Aktivität vorhanden, da der Taq-Polymerase
die 3'-nach-5'-Exonuklease- Aktivität natürlicherweise
fehlt. Die Tth-DNA-Polymerase ist aus Thermus thermophilus abgeleitet
und ist von Epicentre Technologies, Molecular Biology Resource Inc.,
oder Perkin-Elmer Corp. erhältlich.
Andere nützliche
DNA-Polymerasen, denen 3'-Exonuklease-Aktivität fehlt,
schließen
Vent[R](exo-), erhältlich
von New England Biolabs, Inc. (gereinigt aus Stämmen von E. coli, welche ein
DNA-Polymerase-Gen aus dem Archaebakterium Thermococcus litoralis
tragen) und Hot-Tub-DNA-Polymerase, welche aus Thermus flavus abgeleitet
und von Amersham Corporation erhältlich
ist, ein.
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Andere
bevorzugte Enzyme, welche thermostabil und frei von 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität und von
3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität sind,
schließen
AmpliTaq Gold ein. Weitere DNA-Polymerasen,
welche zumindest im Wesentlichen äquivalent sind, können verwendet
werden, wie sonstige N-terminal verkürzte Thermus-aquaticus(Taq)-DNA-Polymerase
I. Die Polymerasen mit dem Namen KlenTaq I und KlenTaq LA sind für diesen
Zweck durchaus geeignet. Selbstverständlich kann auch jedwede andere
Polymerase mit diesen Merkmalen gemäß der Erfindung verwendet werden.
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Die
Bedingungen zur Durchführung
der Addition von einem oder mehreren Nukleotiden am 3'-Ende der Sonde werden von dem verwendeten
jeweiligen Enzym abhängen
und werden den Bedingungen folgen, welche von dem Hersteller der
verwendeten Enzyme empfohlen werden.
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Die
Nukleotide werden vorzugsweise zu einer Endkonzentration von etwa
0,01 μM
bis etwa 100 μM, und
vorzugsweise etwa 0,1 μM
bis 10 μM
in der Reaktion zugegeben. Die Konzentration an zuzusetzender Ligase
wird im folgenden Abschnitt beschrieben. Bevorzugte Mengen an Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
schließen
0,05 U/μl
ein. Ein typisches Reaktionsvolumen beträgt etwa 10 bis 20 μl. Bevorzugte
Mengen an Matrize und Sonden-DNA werden ebenfalls im nachfolgenden
Abschnitt beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Matrizen-Nukleinsäuren
und Sonde(n) in einer Reaktionsmischung zusammen mit einer Ligase,
Ligasepuffer und Polymerase vereinigt. Die Matrize und Sonde(n)
werden dann z. B. durch Inkubation bei 95°C während etwa 5 bis 10 Minuten
denaturiert und danach annealt, z. B. durch Senken der Temperatur
der Reaktion. Wie oben beschrieben, werden die Annealing-Bedingungen
von der Tm der Homologieregionen abhängen. Die Polymerisation und
Ligation erfolgen dann durch Zugeben von Nukleotiden, gefolgt von
Inkubation z. B. während
etwa 10 Minuten bei 65°C.
Alternativ dazu werden die Nukleinsäuren zuerst zusammen in Abwesenheit
von Enzymen inkubiert, denaturiert und annealt, und dann werden
die Enzyme zugegeben und die Reaktionen werden, während z.
B. etwa 10 Minuten bei 65°C,
weiter inkubiert.
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Um
die Hintergrundsignale zu verringern, welche aus der Anheftung und
Ligation eines nicht-komplementären Nukleotids
resultieren, könnte
man, anstatt ein einzelnes dNTP zur Polymerisa tionsreaktion zuzugeben,
ein dNTP zusammen mit den anderen drei ddNTPs zusetzen. Diese ddNTPs
werden keine Ligation gestatten, aber werden die Reaktion gegenüber geringen
Mengen an kontaminierendem Nukleotid unempfindlich machen.
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Hintergrundsignale
können
auch aus dem Vorhandensein des "korrekten" Nukleotids in der
Reaktion auf Grund der Gegenwart von Nukleotiden in Reagenzien und
dessen Anheftung an die Sonde resultieren. Eine Kontamination von
Reagenzien mit Nukleotiden kann durch Behandlung der Reagenzien
mit einem Enzym, welches freie Nukleotide abbaut, verringert werden.
Bevorzugte Enzyme schließen
Apyrase und Phosphatasen ein, wobei das Erstgenannte besonders bevorzugt
wird. Wie in den Beispielen beschrieben, wird Apyrase üblicherweise
vor der Zugabe des einen oder der mehreren dNTPs zu der Reaktion
gegeben, etwa bei einer Konzentration von 0,5 mU/μl in einer
typischen Reaktion von etwa 20 μl.
Im Allgemeinen werden die Reaktionen dann bei 20°C während einigen Minuten bis zu
30 Minuten inkubiert. Das Enzym wird dann durch Inkubation der Reaktion
während
etwa 5 bis 10 Minuten bei 95°C
denaturiert. Alternativ dazu können
alkalische Phosphatasen verwendet werden, wie etwa alkalische Phosphatase
aus Krabben.
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Die
Ligation der 3'-
und 5'-Enden der
Sonde(n) kann unter Verwendung eines Enzyms oder chemisch durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird die Ligation enzymatisch unter Verwendung einer
Ligase in einem Standardprotokoll durchgeführt. Viele Ligasen sind bekannt
und sind zur Verwendung in der Erfindung geeignet, z. B. Lehman,
Science, 186: 790–797
(1974); Engler et al., DNA Ligases, Seite 3–30, in Boyer (Hrsg.), The Enzymes,
Band 15B (Academic Press, New York, 1982); und dergleichen. Bevorzugte
Ligasen schließen T4-DNA-Ligase,
T7-DNA-Ligase, E. coli-DNA-Ligase, Taq-Ligase, Pfu-Ligase und Tth-Ligase
ein. Protokolle für
deren Verwendung sind allgemein bekannt, z. B. Sambrook et al. (oben
zitiert); Barany, PCR Methods and Applications, 1: 5–16 (1991);
Marsh et al., Strategies, 5: 73–76
(1992); und dergleichen. Im Allgemeinen erfordern Ligasen, dass
eine 5'-Phosphatgruppe
für die
Ligation an das 3'-Hydroxyl
eines anstoßenden
Strangs vorhanden ist. Bevorzugte Ligasen schließen thermostabile oder (thermophile)
Ligasen, wie pfu-Ligase, Tth-Ligase, Taq-Ligase und Ampligase-DNA-Ligase
(Epicentre Technologies, Madison, Wis.) ein. Ampligase besitzt eine
geringe Glattenden-Ligationsaktivität.
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Die
bevorzugte Ligase ist eine solche, welche die geringste Aktivität zur Fehlpaarungs-Ligation
und Ligation über
die Fuge aufweist. Die Spezifität
der Ligase kann durch Substituieren der spezifischeren NAD
+-abhängigen
Ligasen, wie E. coli-Ligase und (thermostabiler) Taq-Ligase für die weniger
spezifische T4-DNA-Ligase erhöht
werden. Die Verwendung von NAD-Analogen in der Ligationsreaktion
erhöht
die Spezifität
der Ligationsreaktion weiter; siehe das
U.S.-Patent Nr. 5 508 179 von Wallace
et al.
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Die
Bedingungen zur Durchführung
der Ligation werden von der besonderen verwendeten Ligase abhängen und
werden im Allgemeinen den Empfehlungen des Herstellers folgen. Zum
Beispiel sind bevorzugte Ampligase-Konzentrationen etwa 0,0001 bis
etwa 0,001 U/μl
und vorzugsweise etwa 0,0005 U/μl.
Bevorzugte Konzentrationen von Sonden-Nukleinsäuren betragen etwa 0,001 bis
etwa 0,01 Picomol/μl
und noch stärker bevorzugt
etwa 0,015 Picomol/μl.
Bevorzugte Konzentrationen an Matrizen-Nukleinsäuren schließen etwa 1 Zeptomol/μl bis etwa
1 Attomol/μl,
am stärksten
bevorzugt etwa 5 Zeptomol/μl
ein. Eine typische Reaktion wird in insgesamt etwa 20 μl durchgeführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Matrizen-Nukleinsäuren
und Sonde(n) in einer Reaktionsmischung zusammen mit einer Ligase
und Ligasepuffer vereinigt. Die Matrize und die Sonde(n) werden dann
z. B. durch Inkubation bei 95°C
während
etwa 5 bis 10 Minuten denaturiert und danach annealt, z. B. durch
Senken der Temperatur der Reaktion. Die Annealing-Bedingungen werden
von der Tm der Homologieregionen, wie andernorts hierin beschrieben,
abhängen.
Das Annealing kann durch Verlangsamen der Senkung der Temperatur
von 95°C
herab auf etwa die Tm oder mehrere Grad unterhalb der Tm durchgeführt werden.
Alternativ dazu kann das Annealing durchgeführt werden durch Inkubieren
der Reaktion bei einer Temperatur einige Grad unter der Tm während z.
B. etwa 10 bis etwa 60 Minuten. Zum Beispiel kann der Annealing-Schritt
etwa 15 Minuten lang durchgeführt
werden. Die Ligation kann dann durch Inkubation der Reaktionen während etwa
10 Minuten bei 65°C
durchgeführt
werden.
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Alternativ
dazu werden die Nukleinsäuren
denaturiert und in Abwesenheit der Ligase annealt, und die Ligase
wird zu den annealten Nukleinsäuren
zugegeben und dann z. B. während
etwa 10 Minuten bei 65°C inkubiert.
Diese Ausführungsform
wird für
nicht-wärmestabile
Ligasen bevorzugt.
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Wie
früher
erwähnt,
können
nicht umgesetzte Sonden zu Hintergrund aus unerwünschter nicht-spezifischer Amplifikation
beitragen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird veranlasst,
jegliche nicht umgesetzten Präzyklus-Sonden
und/oder Zielsequenzen für
eine Amplifikation nicht [mehr] verfügbar sind. Dies kann auf vielen
Wegen durchgeführt
werden, wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird. In
einer Ausführungsform
werden Exonukleasen zugegeben, welche jedwede linearen Nukleinsäuren abbauen
werden, wobei die geschlossenen ringförmigen Sonden übrig gelassen
werden. Geeignete 3'-Exonukleasen
schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, exo I, exo III, exo VII, exo V und Polymerasen, da viele
Polymerasen eine hervorragende Exonuklease-Aktivität aufweisen,
etc., ein.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann terminale Transferase verwendet werden, um Nukleotide, umfassend
Abtrennungsmarkierungen, wie Biotin, an jedwede linearen Moleküle anzufügen, und dann
wird die Mischung durch ein Streptavidin-System laufen gelassen,
um jedwede linearen Nukleinsäuren zu
entfernen, wobei lediglich die geschlossenen ringförmigen Sonden übrig gelassen
werden. Wenn zum Beispiel genomische DNA als das Ziel verwendet
wird, kann diese unter Anwendung einer Vielzahl von Techniken biotinyliert
werden, und die Präzyklus-Sonden
können
zugegeben und zirkularisiert werden. Da die zirkularisierten Sonden
auf der genomischen DNA katenatartig verknüpft werden, können die
linearen nicht-umgesetzten
Präzyklus-Sonden
fortgewaschen werden. Die geschlossenen ringförmigen Sonden können dann
so gespalten werden, dass sie von der genomischen DNA entfernt,
abgesammelt und amplifiziert werden. In ähnlicher Weise kann terminale
Transferase verwendet werden, um kettenterminierende Nukleotide
anzufügen,
um eine Kettenverlängerung
und/oder Amplifikation zu verhindern. Geeignete kettenterminierende
Nukleotide schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Didesoxytriphosphatnukleotide (ddNTPs), halogenierte dNTPs
und Acyclo-Nukleotide
(NEN) ein. Diese letztgenannten kettenterminierenden Nukleotidanaloge
sind besonders gute Substrate für "Deep vent (exo–)" und Thermosequenase.
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Darüber hinaus
können
bekannte auf Größe basierende
Trennungstechniken angewandt werden, um die genomische DNA mit der
assoziierten geschlossenen ringförmigen
Sonde und die linearen Sonden zu trennen.
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Weiterhin
ist es wichtig anzumerken, dass es einen PCR-Hintergrund geben kann,
welcher aus der Polymerase-Kettenverlängerung des 3'-Endes der Sonde
entlang der Matrize resultieren kann. Dieser Hintergrund kann verringert
werden, um hohe Anreicherungsspiegel der spezifisch ligierten Sonden
zu erhalten. Im Folgenden werden Beispiele für PCR-Hintergrund-Unterdrückungstechniken
angegeben. Diese Techniken können
auf der Eliminierung der Ursprungssonde und/oder der Matrizen-Nukleinsäuren beruhen.
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In
einer Ausführungsform
des "Zwei-Stufen"-Verfahrens wird,
nach Ligieren der Sonden, ein biotinylierter Primer eingebracht,
welcher komplementär
zum ersten Sonden-Primer ist. Eine kettenverlängernde Polymerisationsreaktion
wird dann ausgeführt,
welche entweder zu einem Volllängen-Sonden-Komplement
(im Falle der ligierten Sonden) oder einer verkürzten Sonde führt, der
die zweite Primerstelle fehlt (im Falle der nicht-ligierten Sonden)
(siehe z. B. 1). Dieses Produkt kann dann
auf magnetischen Streptavidin-Kügelchen
eingefangen werden, und die Matrize und die ursprünglichen
Sonden können
fortgewaschen werden. Die PCR kann dann unter Verwendung dieses "sauberen" Produkts durchgeführt werden.
Weil den nicht-ligierten Sondenprodukten die zweite Primerstelle
fehlen wird, werden sie nicht amplifizieren. Zahlreiche Beispiele
einer solchen Reaktion sind in den Beispielen angegeben. Biotinylierte
Sonden können
auf einem Oligonukleotidsynthesizer synthetisiert werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
lässt man
die Sonde eine Uracilbase zwischen der ersten Primersequenz und
der ersten Homologiesequenz enthalten. Nach einer "Run-off"-Reaktion, wie oben
beschrieben (das Zwei-Stufen-Verfahren), kann Uracil-N-Glykosylase
verwendet werden, um einen Strangschnitt auf allen ursprünglichen
Sonden einzubringen, was jedwede PCR unterbricht. Nur die Volllängen-Verlängerungsprodukte
werden amplifizieren.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann, anstatt der Verlängerungsreaktion,
wie oben beschrieben, eine "rollender
Kreis"-Polymerisationsreaktion
durchgeführt
werden. Auf diese Weise können
viele konkatenatartig verknüpfte
Kopien der ligierten Sonden hergestellt werden, was die Konzentration
der ligierten Sonden relativ zu den nicht-ligierten Sonden effektiv
erhöht
und zu einem geringeren Spiegel an amplifizierter nicht-ligierter
Sonde führt.
Diese Technik wird z. B. im Beispiel 2 und im
U.S.-Patent Nr. 5 854 033 von Lizardi et
al. beschrieben.
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Noch
andere Verfahren zum Verringern von Hintergrundamplifikation, d.
h. nicht-spezifischer Amplifikation, beinhalten die Verwendung einer
Exonuklease, um jedwede nicht-ligierte Sonde abzubauen. Vor der Amplifikation
muss jedwede Exonuklease aus der Reaktionsmischung eliminiert werden,
z. B. durch Hitzedenaturieren der Nuklease.
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Sobald
eine geschlossene ringförmige
Sonde gebildet ist, kann sie einem von zwei Schicksalen, wie hierin
beschrieben, folgen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden jedwede verbleibenden
linearen Sonden, Sequenzen und Primer entfernt, und die geschlossene
ringförmige
Sonde wird gespalten, wie hierin angegeben, und amplifiziert, wie
es nachstehend angegeben wird, um Amplikons zu bilden (das "Ein-Stufen"-Verfahren). Alternativ
dazu wird eine lineare Kopie der geschlossenen Sonde hergestellt,
und es ist diese lineare Kopie (umfassend neue Termini), welche
in den Amplifikationsreaktionen verwendet wird.
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Sobald
gespalten, können
die linearisierten geschnittenen Sonden dann amplifiziert werden.
Allerdings ist es in den Genotypisierungs-"Fugen"-Ausführungsformen nützlich,
jedwede dNTPs vor der Zugabe des Abfrage-dNTPs zuerst zu entfernen
oder abzubauen. Dies kann auf vielen Wegen erfolgen, wie hierin
angegeben, im Allgemeinen durch die Zugabe von Nukleotid abbauenden
Enzymen, einschließlich,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Apyrase, wie hierin erwähnt.
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Sobald
sie geschnitten sind, können
die linearisierten geschnittenen Sonden dann amplifiziert werden. Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, gibt es eine große Vielzahl
von geeigneten Amplifikationstechniken, welche angewandt werden
können,
um die Amplikons der Erfindung zu bilden, welche dann im Allgemeinen
durch die Anwendung von Arrays nachgewiesen werden, wie es nachstehend
vollständiger
angegeben ist. Geeignete Amplifikationsverfahren schließen sowohl
Zielamplifikation als auch Signalamplifikation ein und schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Polymerasekettenreaktion (PCR), Ligationskettenreaktion
(manchmal bezeichnet als Oligonukleotid-Ligase-Amplifikation OLA), "Cycling Probe"-Technologie (CPT),
Strangverdrängungs-Assay
(SDA), Transkriptions-vermittelte Amplifikation (TMA), Nukleinsäuresequenz-basierende
Amplifikation (NASBA) und invasive Spal tungs-Technologie ein. Alle
diese Verfahren erfordern eine Primer-Nukleinsäure (einschließlich Nukleinsäureanalogen),
welche an eine Zielsequenz hybridisiert wird, um einen Hybridisierungskomplex
zu bilden, und ein Enzym wird zugegeben, welches auf irgendeine
Weise den Primer modifiziert, um einen modifizierten Primer zu bilden.
Zum Beispiel erfordert PCR im Allgemeinen zwei Primer, dNTPs und
eine DNA-Polymerase; LCR erfordert zwei Primer, welche benachbart
an die Zielsequenz hybridisieren, und eine Ligase; CPT erfordert
einen schneidbaren Primer und ein schneidendes Enzym; invasive Spaltung
erfordert zwei Primer und ein schneidendes Enzym; etc. Somit wird, im
Allgemeinen, eine geschnittene Sonde zu einer Reaktionsmischung
zugegeben, welche die notwendigen Amplifikationskomponenten umfasst,
und Amplikons werden gebildet.
-
Im
Allgemeinen umfasst das Amplikon eine nachweisbare Markierung, wie
eine fluoreszente Markierung, welche entweder von dem Enzym eingebaut
wird oder auf dem ursprünglichen
Primer vorhanden ist. Nach Bedarf werden die nicht-umgesetzten Primer
auf vielen Wegen entfernt, wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig
einschätzen
wird. Der Hybridisierungskomplex wird dann disassoziiert und das
Amplikon wird nachgewiesen und gegebenenfalls durch einen Array
quantifiziert. In einigen Fällen
dient das erste Amplikon als Zielsequenz für eine sekundäre Reaktion,
welche dann eine Anzahl von zweiten Amplikons herstellt, die nachgewiesen
werden können,
wie es hierin angegeben wird.
-
Folglich
beginnt die Reaktion mit der Zugabe einer Primer-Nukleinsäure zu der
Zielsequenz, welche einen Hybridisierungskomplex bildet. Sobald
der Hybridisierungskomplex zwischen dem Primer und der Zielsequenz
gebildet worden ist, wird ein Enzym, manchmal bezeichnet als ein "Amplifikationsenzym" verwendet, um den
Primer zu modifizieren. Wie für
alle hierin angegebenen Verfahren, können die Enzyme an jedem Punkt
während
des Assays zugegeben werden, entweder vor, während oder nach der Zugabe
der Primer. Die Identität
des Enzyms wird von der verwendeten Amplifikationstechnik abhängen, wie
es nachstehend vollständiger
angegeben wird. In ähnlicher
Weise wird die Modifikation von der Amplifikationstechnik abhängen, wie nachstehend
angegeben.
-
Sobald
das Enzym den Primer unter Bildung eines Amplikons modifiziert hat,
wird der Hybridisierungskomplex disassoziiert. In einem Aspekt erfolgt
die Dissoziation durch Modifikation der Assaybedingungen. In einem
anderen Aspekt hybridisiert der modifizierte Primer nicht länger mit
der Zielnukleinsäure
und dissoziiert. Einer oder beide dieser Aspekte können in
Signal- und Zielamplifikationsreaktionen, wie nachstehend beschrieben,
zur Anwendung kommen. Im Allgemeinen werden die Amplifkationsschritte
während
einer Zeitperiode wiederholt, um eine gewisse Anzahl von Zyklen
zu erlauben, abhängig
von der Anzahl der Kopien der ursprünglichen Zielsequenz und der
Empfindlichkeit des Nachweises, wobei die Zyklen im Bereich von
1 bis Tausenden liegen, wobei 10 bis 100 Zyklen bevorzugt sind und
15 bis 50 Zyklen speziell bevorzugt sind. In bestimmten Ausführungsformen,
falls man z. B. wünscht,
eine spezifische Sequenz zu quantifizieren, kann es wünschenswert
sein, mehrere parallele Amplifikationsreaktionen, jeweils unter
Verwendung einer anderen Anzahl an Zyklen, durchzuführen, sodass
in mindestens einem Satz von Reaktionen die Amplifikationsreaktion
in der exponentiellen Phase sein wird und daher eine direkte Korrelation
zwischen dem Spiegel an amplifiziertem Produkt und der Anzahl an
Ursprungs-Sequenzen liefern wird.
-
Nach
einer geeigneten Zeit der Amplifikation werden nicht-umgesetzte
Primer, falls erforderlich, auf eine Vielzahl von Weisen entfernt,
wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird,
und der Hybridisierungskomplex wird disassoziiert. Im Allgemeinen
umfasst das Amplikon eine nachweisbare Markierung, wie eine fluoreszierende
Markierung, welche entweder durch das Enzym eingebaut oder auf dem
ursprünglichen
Primer vorhanden ist, und das Amplikon wird zu einem Array gegeben,
wie nachstehend geschildert. Der Nachweis erfolgt über das
Nachweisen der Markierung als Anzeige der Gegenwart, Abwesenheit oder
Menge der Zielsequenz, wie es nachstehend vollständiger geschildert wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Amplifikation eine Zielamplifikation. Zielamplifikation
beinhaltet die Amplifikation (Replikation) der nachzuweisenden Zielsequenz,
so dass die Anzahl von Kopien der Zielsequenz erhöht wird.
Geeignete Zielamplifikations-Techniken schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
die Polymerasekettenreaktion (PCR), Strangverdrängungs-Amplifikation (SDA),
Transkriptions-vermittelte Amplifikation (TMA) und Nukleinsäuresequenz-basierende
Amplifikation (NASBA) ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zielamplifikations-Technik PCR. Die Polymerasekettenreaktion
(PCR) wird weithin verwendet und beschrieben, und beinhaltet die
Anwendung einer Primerverlängerung,
kombiniert mit Wärmezyklieren,
um eine Zielsequenz zu amplifizieren; siehe die
U.S.-Patente Nr. 4 683 195 und
4 683 202 , und "PCR Essential Data", J. W. Wiley & Sons, Hrsg.:
C. R. Newton, 1995, welche alle hierin durch den Bezug darauf einbezogen
sind. Darüber
hinaus gibt es eine Anzahl von Variationen der PCR, welche ebenfalls
in der Erfindung Anwendung finden, einschließlich, unter anderen, "quantitativer kompetitiver PCR" oder "QC-PCR", "arbiträr geprimter
PCR" oder "AP-PCR", "Immun-PCR", "Alu-PCR", "PCR-Einzelstrang-Konformationspolymorphismus" oder "PCR-SSCP", "Reverse-Transkriptase-PCR" oder "RT-PCR", "Biotin-Einfang-PCR", "Vectorette-PCR", "Pfannenstiel-PCR" und "PCR-Select-cDNA-Subtraktion", "allel-spezifischer
PCR".
-
Im
Allgemeinen kann PCR in Kürze
wie folgend beschrieben werden. Eine doppelsträngige Zielnukleinsäure wird
denaturiert, im Allgemeinen durch Erhöhen der Temperatur, und dann
in Gegenwart eines Überschusses
eines PCR-Primers abgekühlt,
welcher dann an den ersten Zielstrang hybridisiert. Eine DNA-Polymerase
wirkt dann, um den Primer mit dNTPs zu verlängern, was zur Synthese eines
neuen Strangs unter Bildung eines Hybridisierungskomplexes führt. Die
Probe wird dann erneut erwärmt,
um den Hybridisierungskomplex zu disassoziieren, und das Verfahren
wird wiederholt. Durch Verwenden eines zweiten PCR-Primers für den komplementären Zielstrang,
findet eine rasche und exponentielle Amplifikation statt. Somit
handelt es sich bei den PCR-Schritten um Denaturierung, Annealing
und Kettenverlängerung.
Die Einzelheiten der PCR sind allgemein bekannt und beinhalten die
Anwendung einer thermostabilen Polymerase, wie Taq I-Polymerase, und
eines thermischen Kreislaufs bzw. Zyklierens.
-
Folglich
erfordert die PCR-Reaktion mindestens einen PCR-Primer, eine Polymerase
und einen Satz von dNTPs. Wie hierin geschildert, können die
Primer die Markierung umfassen, oder eines oder mehrere der dNTPs
können
eine Markierung umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zielamplifikationstechnik SDA. Strangverdrängungsamplifikation
(SDA) wird im Allgemeinen beschrieben in Walker et al., in Molecular
Methods for Virus Detection, Academic Press, Inc., 1995, sowie den
U.S.-Patenten Nr. 5 455 166 und
5 130 238 , welche alle hiermit
in ihrer Gesamtheit durch den Bezug darauf ausdrücklich einbezogen werden.
-
Im
Allgemeinen kann SDA wie folgend beschrieben werden. Eine einzelsträngige Zielnukleinsäure, üblicherweise
eine DNA-Zielsequenz, wird mit einem SDA-Primer in Kontakt gebracht.
Ein "SDA-Primer" besitzt im Allgemeinen
eine Länge
von 25–100
Nukleotiden, wobei SDA-Primer
von ungefähr
35 Nukleotiden bevorzugt werden. Ein SDA-Primer ist im Wesentlichen
komplementär
zu einer Region am 3'-Ende
der Zielsequenz, und der Primer besitzt eine Sequenz an seinem 5'-Ende (außerhalb
der Region, welche komplementär zum
Ziel ist), welche eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuklease
ist, welche hierin manchmal als ein "Nicking-Enzym" oder eine "Nicking-Endonuklease" bezeichnet wird, wie nachstehend geschildert.
Der SDA-Primer hybridisiert dann mit der Zielsequenz. Die SDA-Reaktionsmischung
enthält
auch eine Polymerase (eine "SDA-Polymerase", wie nachstehend
geschildert) und eine Mischung von allen vier Desoxynukleosid-Triphosphaten
(ebenfalls bezeichnet als Desoxynukleotide oder dNTPs, d. h. dATP,
dTTP, dCTP und dGTP), von denen mindestens eine Spezies ein substituiertes
oder modifiziertes dNTP ist; somit wird der SDA-Primer modifiziert,
d. h. verlängert,
um einen modifizierten Primer zu bilden, der hierin manchmal als "neu synthetisierter Strang" bezeichnet wird.
Das substituierte dNTP ist so modifiziert, dass es ein Schneiden
in dem Strang, der das substituierte dNTP enthält, inhibieren wird aber das
Schneiden auf dem anderen Strang nicht hemmen wird. Beispiele von
geeigneten substituierten dNTPs schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein, 2'-Desoxyadenosin-5'-O-(1-thiotriphosphat),
5-Methyldesoxycytidin-5'-triphosphat,
2'-Desoxyuridin-5'-triphosphat und
7-Desaza-2'-desoxyguanosin-5'triphosphat ein.
Darüber
hinaus kann die Substitution des dNTPs nach dem Einbau in einen
neu synthetisierten Strang stattfinden; zum Beispiel kann eine Methylase
verwendet werden, um Methylgruppen an den synthetisierten Strang
anzufügen.
Darüber
hinaus kann, wenn alle Nukleotide substituiert sind, die Polymerase
eine 5'→3'-Exonukleaseaktivität aufweisen.
Wenn jedoch we niger als alle Nukleotide substituiert sind, fehlt
der Polymerase vorzugsweise eine 5'→3'-Exonukleaseaktivität.
-
Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, kann das Erkennungsstelle/Endonuklease-Paar
ein Beliebiges aus einer großen
Vielfalt bekannter Kombinationen sein. Die Endonuklease wird gewählt, um
einen Strang entweder an der Erkennungsstelle oder entweder 3' oder 5' davon gelegen zu
schneiden, ohne die komplementäre
Sequenz zu schneiden, entweder weil das Enzym nur einen Strang schneidet oder
aufgrund des Einbaus der substituierten Nukleotide. Geeignete Erkennungsstelle/Endonuklease-Paare sind
im Fachgebiet allgemein bekannt; geeignete Endonukleasen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, HincII, HindII, AvaI, Fnu4HI, TthIIII, NclI, BstXI, BamHI,
etc. ein. Eine Aufstellung, welche geeignete Enzyme und ihre jeweiligen
Erkennungsstellen und das modifizierte, zu verwendende, dNTP angibt, findet
sich im
U.S.-Patent Nr. 5 455
166 , welches hiermit als Bezugsstelle ausdrücklich einbezogen
wird.
-
Sobald
er "genickt" wurde bzw. ihm ein
Einzelstrangbruch zugefügt
wurde, wird eine Polymerase (eine "SDA-Polymerase") verwendet, um den neu genickten Strang,
5'→3', zu verlängern, wodurch
ein anderer neu synthetisierter Strang erzeugt wird. Die gewählte Polymerase
sollte in der Lage sein, die 5'→3'-Polymerisation an
der Nick- bzw. Einzelstrangbruch-Stelle zu initiieren, sollte des
Weiteren den polymerisierten Strang stromabwärts des Nick verdrängen und
sollte frei von 5'→3'-Exonukleaseaktivität sein (dies
kann weiterhin durch die Zugabe eines Blockierungsmittels bewerkstelligt
werden). Somit schließen
geeignete Polymerasen bei SDA, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
das Klenow-Fragment von DNA-Polymerase I, SEQUENASE 1.0 und SEQUENASE
2.0 (U.S. Biochemical), T5-DNA-Polymerase und Phi29-DNA-Polymerase ein.
-
Folglich
benötigt
die SDA-Reaktion, in keiner besonderen Reihenfolge, einen SDA-Primer,
eine SDA-Polymerase, eine "Nicking"-Endonuklease und
dNTPs, von denen mindestens eine Spezies modifiziert ist.
-
Im
Allgemeinen erfordert die SDA kein Thermozyklieren. Die Temperatur
der Reaktion wird im Allgemeinen eingestellt, um hoch genug zu sein,
um eine nicht-spezifische Hybridisierung zu verhindern, aber niedrig
genug, um eine spezifische Hybridisierung zu erlauben; d. h. im
Allgemein etwa 37°C
bis etwa 42°C,
abhängig
von den Enzymen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wie für
den Großteil
der hier beschriebenen Amplifikationstechniken, kann eine zweite
Amplifikationsreaktion unter Verwendung der komplementären Zielsequenz ausgeführt werden,
was zu einer wesentlichen Erhöhung
der Amplifikation während
einer vorgegebenen Zeitperiode führt.
D. h., eine zweite Primer-Nukleinsäure wird an eine zweite Zielsequenz
hybridisiert, welche im Wesentlichen komplementär zu der ersten Zielsequenz
ist, um einen zweiten Hybridisierungskomplex zu bilden. Die Zugabe
des Enzyms, gefolgt von der Disassoziation des zweiten Hybridisierungskomplexes,
führt zur Erzeugung
einer Anzahl von neu synthetisierten Zweitsträngen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zielamplifikations-Technik die Nukleinsäuresequenz-basierende Amplifikation
(NASBA). NASBA wird allgemein beschrieben im
U.S.-Patent Nr. 5 409 818 ; Sooknanan
et al., Nucleic Acid Sequence-Based Amplifikation, Kapitel 12 (S.
261–285)
von "Molecular Methods
for Virus Detection",
Academic Press, 1995; und "Profiting
from Gene-based Diagnostics",
CTB International Publishing Inc., N. J., 1996, welche alle hierin
durch den Bezug darauf einbezogen sind. NASBA ist sehr ähnlich sowohl
zu TMA als auch QBR. Die Transkriptions-vermittelte Amplifikation
(TMA) wird allgemein in den
U.S.-Patenten
Nr. 5 399 491 ,
5 888
779 ,
5 705 365 ,
5 710 029 beschrieben, welche
alle als Bezugsstellen einbezogen sind. Der Hauptunterschied zwischen
NASBA und TMA besteht darin, dass NASBA die Zugabe von RNAse H verwendet,
um den RNA-Abbau zu bewirken, und TMA auf die inhärenten RNAse-Aktivität der reversen
Transkriptase angewiesen ist.
-
Im
Allgemeinen können
diese Techniken wie folgend beschrieben werden. Eine einzelsträngige Zielnukleinsäure, üblicherweise
eine RNA-Zielsequenz (hierin manchmal bezeichnet als "die erste Zielsequenz" oder "die erste Matrize", welche die geschnittene
ringförmige
Sonde ist), wird mit einem ersten Primer in Kontakt gebracht, der
hierin allgemein als ein "NASBA-Primer" bezeichnet wird
(obwohl "TMA-Primer" ebenfalls geeignet
ist). Das Beginnen mit einer DNA-Zielsequenz
wird nachstehend beschrieben. Diese Primer weisen im Allgemeinen
eine Länge
von 25–100
Nukleotiden auf, wobei NASBA-Primer von ungefähr 50–75 Nukleotiden bevorzugt sind.
Der erste Primer ist vorzugsweise ein DNA-Primer, welcher an seinem
3' -Ende eine Sequenz
aufweist, welche im Wesentlichen komplementär zum 3'-Ende der ersten Matrize ist. Der erste
Primer besitzt des Weiteren einen RNA-Polymerase-Promotor an seinem
5'-Ende (oder seinem
Komplement (Antisinn) abhängig
von der Konfiguration des Systems). Der erste Primer wird dann mit
der ersten Matrize hybridisiert, um einen ersten Hybridisierungskomplex
zu bilden. Die Reaktionsmischung schließt auch ein Reverse-Transkriptase-Enzym
(eine "NASBA"-Reverse-Transkriptase) und eine Mischung
der vier dNTPs ein, sodass der erste NASBA-Primer modifiziert, d.
h. verlängert,
wird, um einen ersten modifizierten Primer zu bilden, umfassend
einen Hybridisierungskomplex von RNA (der ersten Matrize) und DNA
(dem neu synthetisierten Strang).
-
Mit "reverse Transkriptase" oder "RNA-gesteuerte DNA-Polymerase" wird hierin ein
Enzym gemeint, das zum Synthetisieren von DNA von einem DNA-Primer
und einer RNA-Matrize aus in der Lage ist. Geeignete RNA-gesteuerte
DNA-Polymerasen schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Vogel-Myeloblastose-Virus-Reverse-Transkriptase ("AMV-RT") und die Moloney-Maus-Leukämie-Virus-RT
ein. Wenn es sich bei der Amplifikationsreaktion um TMA handelt,
umfasst das Reverse-Transkriptase-Enzym ferner eine RNA-abbauende
Aktivität,
wie nachstehend geschildert.
-
Zusätzlich zu
den oben aufgezählten
Komponenten schließt
die NASBA-Reaktion des Weiteren ein RNA-abbauendes Enzym ein, welches
hierin manchmal als Ribonuklease bezeichnet wird, das RNA von einem
RNA:DNA-Hybrid hydrolysieren wird, ohne einzel- oder doppelsträngige RNA
oder DNA zu hydrolysieren. Geeignete Ribonukleasen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, RNase H aus E. coli und Kälberthymus ein.
-
Die
Ribonukleaseaktivität
baut die erste RNA-Matrize in dem Hybridisierungskomplex ab, was
zu einer Disassoziation des Hybridisierungskomplexes führt, wobei
ein erster einzelstränginger,
neu synthetisierter DNA-Strang übrig
bleibt, der hierin manchmal als "die
zweite Matrize" bezeichnet
wird.
-
Zusätzlich dazu
schließt
die NASBA-Reaktion auch einen zweiten NASBA-Primer ein, der im Allgemeinen
DNA umfasst (obwohl wie für
alle Sonden hierin, einschließlich
Primern, auch Nukleinsäureanaloge
verwendet werden können).
Dieser zweite NASBA-Primer besitzt eine Sequenz an seinem 3'-Ende, welche im Wesentlichen
komplementär
zum 3'-Ende der
zweiten Matrize ist, und enthält
ebenfalls eine Antisinn-Sequenz für einen funktionellen Promotor
und die Antisinn-Sequenz einer Transkriptions-Initiationsstelle.
Somit enthält diese
Primersequenz, wenn sie als eine Matrize für die Synthese der dritten
DNA-Matrize verwendet wird, ausreichend Information, um die spezifische
und effiziente Bindung einer RNA-Polymerase und die Initiation der Transkription
an der gewünschten
Stelle zu gestatten. Bevorzugte Ausführungsformen verwenden eine(n)
solche(n) Antisinn-Promotor und Transkriptions-Initiationsstelle,
welche diejenigen der T7-RNA-Polymerase sind, obwohl andere RNA-Polymerase-Promotoren
und Initiationsstellen ebenfalls verwendet werden können, wie nachstehend
geschildert.
-
Der
zweite Primer hybridisiert mit der zweiten Matrize, und eine DNA-Polymerase,
welche ebenfalls als eine "DNA-gesteuerte
DNA-Polymerase" bezeichnet
wird, die ebenfalls in der Reaktion vorhanden ist, synthetisiert
eine dritte Matrize (einen zweiten, neu synthetisierten DNA-Strang), was zu einem
zweiten Hybridisierungskomplex fährt,
der zwei neu synthetisierte DNA-Stränge umfasst.
-
Letztendlich
führt der
Einschluss einer RNA-Polymerase und der erforderlichen vier Ribonukleosidtriphosphate
(Ribonukleotide oder NTPs) zur Synthese eines RNA-Strangs (einem
dritten neu synthetisierten Strang, welcher im Wesentlichen der
gleiche ist, wie die erste Matrize). Die RNA-Polymerase, welche
hierin manchmal als eine "DNA-gesteuerte
RNA-Polymerase" bezeichnet
wird, erkennt den Promotor und initiiert die RNA-Synthese spezifisch
an der Initiationsstelle. Darüber
hinaus synthetisiert die RNA-Polymerase vorzugsweise mehrere Kopien
von RNA pro DNA-Doppelstrang. Bevorzugte RNA-Polymerasen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, T7-RNA-Polymerase und andere Bakteriophagen-RNA-Polymerasen,
einschließlich
denjenigen von Phage T3, Phage ΦII,
Salmonella-Phage sp6 oder Pseudomonas-Phage gh-1, ein.
-
In
einigen Ausführungsformen
werden TMA und NASBA mit Start-DNA-Zielsequenzen verwendet. In dieser
Ausführungsform
ist es notwendig, den ersten Primer, umfassend den RNA-Polymerase-Promotor,
und ein DNA-Polymerase-Enzym zu verwenden, um ein doppelsträngiges DNA-Hybrid
mit dem neu synthetisierten Strang, welches die Promotorsequenz
umfasst, zu erzeugen. Das Hybrid wird dann denaturiert und der zweite Primer
wird zugegeben.
-
Demgemäß erfordert
die NASBA-Reaktion, in keiner besonderen Reihenfolge, einen ersten
NASBA-Primer, einen zweiten NASBA-Primer, umfassend eine Antisinn-Sequenz
eines RNA-Polymerase-Promotors,
eine RNA-Polymerase, welche den Promotor erkennt, eine reverse Transkriptase,
eine DNA-Polymerase, ein RNA-abbauendes Enzym, NTPs und dNTPs, zusätzlich zu
den nachstehend geschilderten Nachweiskomponenten.
-
Diese
Komponenten führen
zu einer einzelnen Start-RNA-Matrize, unter Erzeugung eines einzelnen DNA-Duplex;
da dieser DNA-Duplex jedoch zur Erzeugung von mehreren RNA-Strängen führt, welche
dann verwendet werden können,
um die Reaktion erneut zu initiieren, geht die Amplifikation rasch
vonstatten.
-
Demgemäß erfordert
die TMA-Reaktion, in keiner besonderen Reihenfolge, einen ersten
TMA-Primer, einen
zweiten TMA-Primer, umfassend eine Antisinn-Sequenz eines RNA-Polymerase-Promotors, eine RNA-Polymerase,
welche den Promotor erkennt, eine reverse Transkriptase mit RNA-abbauender
Aktivität, eine
DNA-Polymerase, NTPs und dNTPs, zusätzlich zu den unten geschilderten
Nachweiskomponenten.
-
Diese
Komponenten führen
zu einer einzelnen Start-RNA-Matrize, unter Erzeugung eines einzelnen DNA-Duplex;
da dieser DNA-Duplex jedoch zur Erzeugung von mehreren RNA-Strängen führt, welche
dann verwendet werden können,
um die Reaktion erneut zu initiieren, geht die Amplifikation rasch
vonstatten.
-
Auf
diese Weise wird eine Anzahl von sekundären Zielmolekülen (z.
B. Amplikons) hergestellt. Wie es nachstehend vollständiger geschildert
wird, können
diese Reaktionen (d. h. die Produkte dieser Reaktionen) auf vielen
Wegen nachgewiesen werden.
-
In
Ausführungsformen,
in welchen die nicht-umgesetzten linearen Sonden entfernt werden,
besteht eine Alternative zur Zielamplifikation in der Signalamplifikation,
basierend auf Wechselwirkungen mit einer spezifischen Sondensequenz,
wie einer Barcode-Sequenz. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Amplifikationstechnik die Signalamplifikation. Signalamplifika tion
beinhaltet die Verwendung einer begrenzten Anzahl von Zielmolekülen als
Matrizen, um entweder mehrere "Signaling"- bzw. Signalisierungs-Sonden
zu erzeugen oder die Verwendung mehrerer Signalisierungs-Sonden
zu gestatten. Die Signalamplifikations-Strategien schließen die
OLA-, CPT-, QβR-
und invasive Spaltungs-Technologie ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Einzelbasen-Verlängerung
(SBE bzw. "Single
Base Extension",
manchmal bezeichnet als "Mini-Sequenzieren") für die Amplifikation
verwendet. Kurz gesagt ist SBE eine Technik, welche einen Verlängerungsprimer
verwendet, der an die Zielnukleinsäure hybridisiert, in diesem Fall
an wenigstens die Barcode-Sequenz. Eine Polymerase (im Allgemeinen
eine DNA-Polymerase) wird verwendet, um das 3'-Ende des Primers mit einem Nukleotidanalog,
markiert mittels einer Nachweismarkierung, wie hierin beschrieben,
zu verlängern.
Basierend auf der Genauigkeit des Enzyms wird ein Nukleotid nur
in den Verlängerungsprimer
eingebaut, wenn es komplementär
zu der angrenzenden Base im Zielstrang ist. Im Allgemeinen kann
das Nukleotid so derivatisiert sein, dass keine weiteren Verlängerungen
stattfinden können, sodass
nur ein Einzelnukleotid angefügt
wird. Für
Amplifikationsreaktionen muss dies jedoch nicht notwendig sein.
Sobald das markierte Nukleotid zugesetzt wird, verläuft der
Nachweis der Markierung wie hierin geschildert; siehe im Allgemeinen
Sylvanen et al., Genomics 8: 684–692 (1990);
U.S.-Patente Nr. 5 846 710 und
5 888 819 ; Pastinen et al.,
Genomics Res. 7(6): 606–614
(1997).
-
Die
Reaktion wird durch Einbringen des Assay-Komplexes, umfassend die
geschnittene ringförmige Sonde,
in eine Lösung
initiiert, welche ein erstes Nukleotid, häufig ein Nukleotidanalog umfasst.
Mit "Nukleotidanalog" in diesem Zusammenhang
wird hierin ein Desoxynukleosidtriphosphat gemeint (ebenfalls bezeichnet
als Desoxynukleotide oder dNTPs, d. h. dATP, dTTP, dCTP und dGTP),
welches ferner derivatisiert ist, um kettenabbrechend zu sein. Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, kann jedwede Anzahl
von Nukleotidanalogen verwendet werden, solange ein Polymeraseenzym
noch das Nukleotid an der Abfrage-Position einbauen wird. Bevorzugte Ausführungsformen
verwenden die Didesoxytriphosphatnukleotide (ddNTPs). Im Allgemeinen
wird ein Satz von Nukleotiden, umfassend ddATP, ddCTP, ddGTP und
ddTTP, verwendet, von denen mindestens eines, und vorzugsweise alle
vier, eine Markierung einschließt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Nukleotidanaloge eine nachweisbare Markierung, welche
entweder eine primäre
oder sekundäre
nachweisbare Markierung sein kann, wie es nachstehend geschildert
wird. Allerdings ist der enzymatische Einbau von Nukleotiden, welche
Fluorophore umfassen, unter vielen Bedingungen gering; folglich
verwenden bevorzugte Ausführungsformen
sekundäre
nachweisbare Markierungen.
-
Zusätzlich zu
einem ersten Nukleotid umfasst die Lösung auch ein kettenverlängerndes
Enzym, im Allgemeinen eine DNA-Polymerase. Geeignete DNA-Polymerasen
schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt zu
sein, das Klenow-Fragment von DNA-Polymerase I, SEQUENASE 1.0 und
SEQUENASE 2.0 (U.S. Biochemical), T5-DNA-Polymerase und Phi29-DNA-Polymerase
ein. Wenn das NTP komplementär
zu der Base der Nachweisposition der Zielsequenz ist, welche zum
Verlängerungsprimer
benachbart ist, wird das kettenverlängernde Enzym selbiges an den
Verlängerungsprimer
anfügen.
Somit wird der Verlängerungsprimer
modifiziert, d. h. verlängert,
um einen modifizierten Primer zu bilden, der hierin manchmal als "neu synthetisierter
Strang" bezeichnet
wird.
-
Eine
Einschränkung
dieses Verfahrens besteht darin, dass, außer die Zielnukleinsäure liegt
in ausreichender Konzentration vor, die Menge an nicht verlängertem
Primer in der Reaktion den resultierenden verlängerten-markierten Primer in
großem
Maße übersteigt.
Der Überschuss
an nicht verlängertem
Primer konkurriert mit dem Nachweis des markierten Primers in den
hierin beschriebenen Assays. Folglich verwenden, wenn SBE angewandt
wird, bevorzugte Ausführungsformen
Verfahren für
die Entfernung von nicht verlängerten
Primer, wie es hierin geschildert wird.
-
Ein
Verfahren, um diese Einschränkung
zu überwinden,
ist die Thermokreislauf-Minisequenzierung, in welcher wiederholte
Zyklen aus Annealing, Primerverlängerung
und Hitzedenaturierung unter Verwendung eines Thermozyklers und
einer thermostabilen Polymerase die Amplifikation der Verlängerungssonde
gestatten, was zur Akkumulation von verlängerten Primern führt. Wenn
sich die Konzentration an ursprünglichem
unverlängerten
Primer zur Zielnukleinsäure
zum Beispiel auf 100:1 beläuft
und 100 Thermozyklen und Verlängerungen
durchgeführt
werden, wird eine Mehrheit des Primers verlängert werden.
-
Daher
benötigt
die SBE-Reaktion, in keiner besonderen Reihenfolge, einen Verlängerungsprimer,
eine Polymerase und dNTPs, von den mindestens eines markiert ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Signalamplifikations-Technik OLA. OLA, welche als Ligationskettenreaktion
(LCR) bezeichnet wird, wenn zweisträngige Substrate verwendet werden,
beinhaltet die Ligation von zwei kleineren Sonden zu einer einzelnen
langen Sonde unter Verwendung der Zielsequenz als Matrize. Bei der
LCR wird das ligierte Sondenprodukt die vorherrschende Matrize,
wenn die Reaktion fortschreitet. Das Verfahren kann auf zwei verschiedene
Weisen durchgeführt
werden; in einer ersten Ausführungsform
wird nur ein Strang einer Zielsequenz als Matrize für die Ligation
verwendet; alternativ dazu können beide
Stränge
verwendet werden. Siehe im Allgemeinen die
U.S.-Patente Nr. 5 185 243 ,
5 679 524 und
5 573 907 ;
EP 0 320 308 B1 ;
EP 0 336 731 B1 ;
EP 0 439 182 B1 ;
WO 90/01069 ;
WO 89/12696 ;
WO 97/31256 und
WO 89/09835 , und
U.S.-Seriennummern 60/078 102 und
60/073 011 .
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die geschnittene ringförmige
Sonde eine erste Zieldomäne
und eine zweite Zieldomäne,
welche benachbart und fortlaufend sind, und sollte die Barcode-Sequenz überspannen.
Eine erste OLA-Primer- und eine zweite OLA-Primer-Nukleinsäure werden
zugegeben, welche im Wesentlichen komplementär zu ihrer jeweiligen Zieldomäne sind
und somit mit den Zieldomänen
hybridisieren werden. Diese Zieldomänen können direkt benachbart, d.
h. fortlaufend, oder durch eine Anzahl von Nukleotiden getrennt
sein. Wenn sie nicht-fortlaufend sind, werden Nukleotide zusammen
mit Mitteln zum Verknüpfen
von Nukleotiden, wie einer Polymerase, welche die Nukleotide an
einen der Primer anfügen
wird, zugesetzt. Die zwei OLA-Primer werden dann kovalent verknüpft, zum
Beispiel unter Verwendung eines Ligase-Enzyms, wie es im Fachgebiet
bekannt ist, um einen modifizierten Primer zu bilden. Dies bildet
einen ersten Hybridisierungskomplex, welcher die ligierte Sonde
und die Zielsequenz umfasst. Dieser Hybridisierungskomplex wird
dann denaturiert (disassoziiert), und das Verfahren wird wiederholt,
um einen Pool von ligierten Sonden zu erzeugen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die OLA für
zwei Stränge
einer doppelsträngigen
Zielsequenz durchgeführt.
Die Zielsequenz wird denaturiert, und zwei Sätze von Sonden werden zugegeben:
Ein Satz, wie oben geschildert, für einen Strang des Ziels, und
ein separater Satz (d. h. dritte und vierte Primer-Sonden-Nukleinsäuren) für den anderen
Strang des Ziels. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die ersten
und dritten Sonden hybridisieren, und die zweiten und vierten Sonden
werden hybridisieren, so dass eine Amplifikation stattfinden kann.
D. h., wenn die ersten und zweiten Sonden angeheftet worden sind,
kann die ligierte Sonde nun als eine Matrize, zusätzlich zur
zweiten Zielsequenz, verwendet werden, für die Anheftung der dritten
und vierten Sonden. In ähnlicher
Weise werden die ligierten dritten und vierten Sonden als eine Matrize
für die
Anheftung der ersten und zweiten Sonden dienen, zusätzlich zum
ersten Zielstrang. Auf diese Weise kann eine exponentielle, statt
nur einer linearen, Amplifikation erfolgen.
-
Erneut,
wie oben geschildert, kann der Nachweis der LCR-Reaktion, in dem
Fall, worin einer oder beide der Primer mindestens eine nachweisbare
Markierung umfassen, ebenfalls direkt oder indirekt unter Anwendung
von Sandwich-Assays durch die Verwendung von zusätzlichen Sonden stattfinden;
d. h., die ligierten Sonden können
als Zielsequenzen dienen, und der Nachweis kann Amplifikationssonden,
Einfangsonden, Einfang-Verlängerungs-Sonden,
Markierungs-Sonden
und Markierungs-Verlängerungssonden
etc. anwenden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der Signalamplifikations-Technik um die invasive
Spaltungstechnologie, welche in einer Anzahl von Patenten und Patentanmeldungen,
einschließlich den
U.S.-Patenten Nr. 5 846 717 ;
5 614 402 ;
5 719 028 ;
5 541 311 und
5 843 669 , beschrieben wird. Die invasive
Spaltungstechnologie basiert auf strukturspezifischen Nukleasen,
welche Nukleinsäuren
auf stellenspezifische Weise schneiden. Zwei Sonden werden verwendet:
eine "Invader"-Sonde und eine "Signalling"-Sonde, welche benachbart,
mit Überlappung,
an eine Zielsequenz hybridisieren. Für die Fehlpaarungs-Unterscheidung
verlässt
sich die Invader-Technologie auf die Komplementarität an der Überlappungsposition,
wo das Schneiden stattfindet. Das Enzym schneidet an der Überlappung
und setzt den "Schwanz" frei, welcher markiert
sein kann, oder nicht. Dieser kann dann nachgewiesen werden.
-
Im
Allgemeinen kann die invasive Spaltungstechnologie wie folgend beschrieben
werden. Eine geschnittene ringförmige
Sonde wird von zwei unterschiedlichen Sonden erkannt. Eine erste
Sonde, welche hierin allgemein als eine "Invader"-Sonde bezeichnet wird, ist im Wesentlichen
komplementär
zu einem ersten Bereich der geschnittenen ringförmigen Sonde. In dieser Ausführungsform
ist ein Barcode nicht notwendig, da der erste Bereich der geschnittenen
ringförmigen
Sonde eine zielspezifische Domäne
einschließen
kann. Eine zweite Sonde, welche allgemein hierin als eine "Signalsonde" bezeichnet wird,
ist teilweise komplementär
zu einer Zieldomäne
der geschnittenen ringförmigen
Sonde; das 3'-Ende
des Signal-Oligonukleotids ist im Wesentlichen komplementär zu der
geschnittenen ringförmigen
Sonde, während
das 5'-Ende nicht-komplementär ist und
vorzugsweise einen einzelsträngigen "Schwanz" oder "Arm" bildet. Das nicht-komplementäre Ende
der zweiten Sonde umfasst vorzugsweise eine "generische" oder "einmalige" Sequenz, z. B. eine Barcode-Sequenz,
welche verwendet wird, um die Gegenwart oder Abwesenheit der Zielnukleinsäure anzuzeigen,
wie es nachstehend beschrieben ist. Die Barcode-Sequenz der zweiten
Sonde umfasst vorzugsweise mindestens eine nachweisbare Markierung,
obwohl, wie hierin geschildert, da diese Nachweissequenz als Zielsequenz
für eine
Einfangsonde wirken kann, auch Sandwich-Konfigurationen unter Verwendung
von Markierungssonden, wie hierin beschrieben, ausgeführt werden
können.
-
Die
Hybridisierung der ersten und zweiten Oligonukleotide nahe oder
angrenzend zueinander auf der Zielnukleinsäure bildet eine Anzahl von
Strukturen. In einer bevorzugten Ausführungsform bildet sich eine
gegabelte Spaltungsstruktur und ist ein Substrat für eine Nuklease,
welche die Nachweissequenz von dem Signal-Oligonukleotid abspaltet.
Die Stelle des Schneidens wird durch den Abstand oder die Überlappung
zwischen dem 3'-Ende
des Invader-Oligonukleotids und der stromabwärts gelegenen Gabel des Signal-Oligonukleotids
gesteuert. Deshalb wird kein Oligonukleotid einer Spaltung unterworfen,
wenn es mit der Zielnukleinsäure
fehlerhaft ausgerichtet oder wenn es nicht mit ihr gebunden ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nuklease, welche die gegabelte Spaltungsstruktur erkennt
und die Freisetzung des Schwanzes katalysiert, thermostabil, wodurch
das Thermozyklieren der Spaltungsreaktion gestattet wird, falls
gewünscht.
Bevorzugte Nukleasen, abgeleitet aus thermostabilen DNA-Polymerasen,
welche modifiziert worden sind, um eine reduzierte synthetische
Aktivität
aufzuweisen, welche eine unerwünschte
Nebenreaktion während
der Spaltung ist, werden in den
U.S.-Patenten
Nr. 5 719 028 und
5
843 669 beschrieben, die hierin ausdrücklich zur Bezugnahme einbezogen
werden. Die synthetische Aktivität
der DNA-Polymerase wird auf einen Spiegel verringert, bei welchem
sie nicht den Nachweis der Spaltungsreaktion und den Nachweis des
freigesetzten Schwanzes stört.
Vorzugsweise besitzt die DNA-Polymerase keine nachweisbare Polymeraseaktivität. Beispiele
von Nukleasen sind diejenigen, welche aus Thermus aquaticus, Thermus
flavus oder Thermus thermophilus abgeleitet sind.
-
In
einer anderen Ausführungsform
sind thermostabile strukturspezifische Nukleasen Flap-Endonukleasen (FENs),
ausgewählt
aus FEN-1 oder FEN-2 "like" (z. B. die XPG-
und RAD2-Nukleasen)
aus Archaebakterien-Spezies, zum Beispiel FEN-1 aus Methanococcus
jannaschii, Pyrococcus furiosis, Pyrococcus woesei und Archaeoglobus
fulgidus (
U.S.-Patent Nr. 5 843
669 , und Lyamichev et al., 1999, Nature Biotechnology 17: 292–297; welche
beide hierin ausdrücklich
als Bezugsstelle einbezogen werden).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nuklease AfuFEN1- oder PfuFEN1-Nuklease. Um eine gegabelte
Struktur zu schneiden, benötigen
diese Nukleasen mindestens ein überlappendes
Nukleotid zwischen der Signal- und Invasiv-Sonde, um das 5'-Ende der Signalsonde
zu erkennen und zu spalten. Um das Schneiden zu bewirken, wird von
dem 3'-terminalen
Nukleotid des Invader-Oligonukleotids nicht gefordert, komplementär zur Zielnukleinsäure zu sein.
Im Gegensatz dazu verhindert die Fehlpaarung der Signal-Sonde eine
Base stromaufwärts
der Schnittstelle die Erzeugung der Überlappung und das Schneiden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Signalamplifikations-Technik CPT. Die CPT-Technologie wird
in einer Anzahl von Patenten und Patentanmeldungen beschrieben,
einschließlich
den
U.S.-Patenten Nr. 5 011 769 ,
5 403 711 ,
5 660 988 und
4 876 187 , und den veröffentlichten
PCT-Anmeldungen
WO 95/05480 ,
WO 95/1416 und
WO 95/00667 und der
U.S. S.N. 09/014 304 .
-
Im
Allgemeinen kann CPT wie folgend beschrieben werden. Ein CPT-Primer
(hierin manchmal ebenfalls bezeichnet als ein "spaltbarer Primer") umfasst zwei Sondensequenzen, welche
von einer spaltbaren Bindung getrennt werden. Der CPT-Primer ist
im Wesentlichen komplementär
zur Zielsequenz und wird daher mit ihr hybridisieren, um einen Hybridisierungskomplex
zu bilden. Die spaltbare Bindung wird geschnitten, ohne die Zielsequenz
zu schneiden, was dazu führt,
dass die zwei Sondensequenzen getrennt werden. Die zwei Sondensequenzen
können
somit leichter von dem Ziel disassoziiert werden, und die Reaktion
kann beliebig oftmalig wiederholt werden. Im Allgemeinen umfasst
eine erste Sondensequenz (z. B. ein Ende des Primers) ein Einfang-Anhängsel, wie
Biotin, und die andere (die zweite Sondensequenz) mindestens eine
Markierung. Nach Vervollständigung
der Reaktion wird der Bindungspartner des Einfangs-Anhängsels (z.
B. Streptavidin) verwendet, um alle nicht-umgesetzten Sonden und
die gespaltenen ersten Sondensequenzen zu entfernen, wobei die zweite
Sondensequenz übrig
gelassen wird, welche zum Beispiel durch Bindung an einen Array nachgewiesen
werden kann. In der vorliegenden Erfindung sind die CPT-Primer und
Präzyklus-Sonden
so konstruiert, dass es die Barcode-Sequenz ist, welche als die
zweite Sondensequenz dient.
-
Mit "spaltbare Bindung" wird hierin eine
Bindung innerhalb der spaltbaren Sonde gemeint, welche geschnitten
werden kann, wenn die Sonde Teil eines Hybridisierungskomplexes
ist, d. h. wenn ein doppelsträngiger
Komplex gebildet wird. Es ist wichtig, dass die schneidbare Bindung
nur die schneidbare Sonde spaltet und nicht die Sequenz, an welche
sie hybridisiert ist (d. h. entweder die Zielsequenz oder eine Sondensequenz),
so dass die Zielsequenz in der Reaktion für die Amplifikation des Signals
wiederverwendet werden kann. Wie hierin verwendet, ist die spaltbare
Bindung jedwede verbindende chemische Struktur, welche zwei Sondensequenzen
verknüpft,
und welche in der Lage ist, selektiv geschnitten zu werden, ohne
Schneiden entweder der Sondensequenzen oder der Sequenz, an welcher
die spaltbare Sonde hybridisiert ist. Die spaltbare Bindung kann
eine Einzelbindung oder eine Mehrfacheinheit-Sequenz sein. Wie es
der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, kann eine Anzahl
von möglichen
spaltbaren Bindungen verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die spaltbare Bindung RNA. Dieses System, welches, wie oben
geschildert, früher
beschrieben wurde, basiert auf der Tatsache, dass bestimmte Doppelstrang-Nukleasen,
insbesondere Ribonukleasen, RNA-Nukleoside aus einem RNA:DNA-Hybridisierungskomplex
nicken oder herausschneiden werden. Von besonderer Verwendung in
dieser Ausführungsform
ist RNAseH, Exo III und reverse Transkriptase.
-
CPT
kann enzymatisch oder chemisch durchgeführt werden. Das heißt, zusätzlich zu
RNAseH gibt es mehrere andere Spaltungs-Agentien, welche nützlich zum
Schneiden der spaltbaren Bindungen von RNA (oder einer anderen Nukleinsäure) sind.
Zum Beispiel wurde über
mehrere chemische Nukleasen berichtet; siehe zum Beispiel Sigman
et al., Annu. Rev. Biochem. 1990, 59, 207–236; Sigman et al., Chem.
Rev. 1993, 93, 2295–2316,
Bashkin et al., J. Org. Chem. 1990, 55, 5125–5132; und Sigman et al., Nucleic
Acids and Molecular Biology, Band 3. F. Eckstein und D. M. J. Lilley
(Hrsg.), Springer-Verlag, Heidelberg 1989, S. 13–27.
-
Der
erste Schritt des CPT-Verfahrens erfordert das Hybridisieren eines
primären
spaltbaren Primers (ebenfalls bezeichnet als eine primäre spaltbare
Sonde) mit dem Ziel. Dies wird vorzugsweise bei einer Temperatur
durchgeführt,
welche sowohl die Bindung der Längeren
primären
Sonde als auch die Disassoziation der kürzeren geschnittenen Bereiche
der primären
Sonde gestattet, wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird.
-
Im
Allgemeinen werden die spaltbaren Sonden in einem molaren Überschuss
gegenüber
ihren Zielen eingebracht, wobei Verhältnisse von spaltbarer Sonde:Ziel
von mindestens etwa 100:1 bevorzugt werden, von mindestens etwa
1000:1 besonders bevorzugt werden, und von mindestens etwa 10000:1
speziell bevorzugt werden. In manchen Ausführungsformen wird der Überschuss
von Sonde:Ziel viel größer sein.
Darüber
hinaus können
Verhältnisse,
wie diese, für
alle hierin geschilderten Amplifikationstechniken verwendet werden.
-
Sobald
der Hybridisierungskomplex zwischen der primären spaltbaren Sonde und dem
Ziel gebildet worden ist, wird der Komplex Spaltungsbedingungen
unterzogen. Es wird davon ausgegangen, dass dies von der Zusammensetzung
der spaltbaren Sonde abhängt;
wenn diese RNA ist, wird RNAseH eingebracht. Es sollte bemerkt werden,
dass unter gewissen Umständen,
wie es im Allgemeinen geschildert wird in
WO 95/00666 und
WO 95/0067 , die Verwendung eines Doppelstrang-Bindungsagens,
wie RNAseH, erlauben kann, dass die Reaktion sogar bei Temperaturen über der
Tm des Hybridisierungskomplexes aus primärer Sonde:Ziel voranschreitet.
Folglich kann entweder zuerst die Zugabe der spaltbaren Sonde zum
Ziel, und danach die Einbringung von Spaltungs-Agens oder Spaltungsbedingungen
erfolgen, oder die Sonden können
in Gegenwart von Spaltungs-Agens oder -bedingungen zugegeben werden.
-
Die
Spaltungsbedingungen führen
zur Trennung der zwei (oder mehreren) Sondensequenzen der primären spaltbaren
Sonde. Als ein Ergebnis werden die kürzeren Sondensequenzen nicht
länger
mit der Zielsequenz hybridisiert bleiben, und somit wird der Hybridisierungskomplex
disassoziieren, wobei die Zielsequenz intakt gelassen wird.
-
Die
optimale Temperatur zur Durchführung
der CPT-Reaktionen beträgt
im Allgemeinen etwa 5°C
bis etwa 25°C
unter den Schmelztemperaturen des Sonde:Ziel-Hybridisierungskomplexes.
Dies gewährt
eine schnelle Geschwindigkeit der Hybridisierung und ein hohes Ausmaß an Spezifität für die Zielsequenz.
Die Tm von jedwedem besonderen Hybridisierungskomplex hängt von
der Salzkonzentration, dem G-C-Gehalt und der Länge des Komplexes ab, wie es
im Fachgebiet bekannt und hierin beschrieben ist.
-
Die
Schritte werden wiederholt, wobei man zulässt, dass die Reaktion während einer
Zeitperiode voranschreitet. Die Reaktion wird üblicherweise während etwa
15 Minuten bis etwa 1 Stunde durchgeführt. Im Allgemeinen wird jedes
Molekül
der Zielsequenz in dieser Periode zwischen 100- und 1000-Mal umgesetzt,
abhängig
von der Länge
und Sequenz der Sonde, den spezifischen Reaktionsbedingungen und
dem Spaltungsverfahren. Zum Beispiel werden für jede in der Testprobe vorhandene
Kopie der Zielsequenz 100 bis 1000 Moleküle durch RNAseH geschnitten.
Höhere
Spiegel der Amplifikation können
erhalten werden, indem man zulässt,
dass die Reaktion länger
ablauft, oder unter Verwendung von sekundären, tertiären oder quarternären Sonden,
wie es hierin geschildert wird.
-
Nach
Vervollständigen
der Reaktion, was allgemein durch die Zeit oder das Ausmaß des Schneidens bestimmt
wird, müssen
die ungeschnittenen spaltbaren Sonden vor dem Nachweis entfernt
oder neutralisiert werden, so dass die ungeschnittene Sonde nicht
an eine Nachweissonde bindet, was falsche positive Signale verursachen
würde.
Der Fachmann auf dem Gebiet wird davon ausgehen, dass dies auf vielen
Wegen durchgeführt
werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Abtrennung durch die Verwendung von Kügelchen erleichtert, welche
die primäre
Sonde enthalten. Wenn die spaltbaren Sonden an Kügelchen angeheftet werden, führt die
Entfernung der Kügelchen
durch Filtration, Zentrifugation, Anwenden eines magnetischen Feldes, elektrostatische
Wechselwirkungen für
geladene Kügelchen,
Adhäsion,
etc. somit zur Entfernung der ungeschnittenen Sonden.
-
Nach
dem Entfernen der ungeschnittenen Sonde, wie erforderlich, verläuft der
Nachweis durch das Zugeben der geschnittenen Sondensequenzen zu
den Array-Zusammensetzungen, wie es nachstehend geschildert ist.
Im Allgemeinen wird die geschnittene Sonde an eine Einfangsonde,
entweder direkt oder indirekt, gebunden und die Markierung wird
nachgewiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden keine Sonden
höherer
Ordnung verwendet, und der Nachweis basiert auf den Sondensequenz(en)
des primären
Primers. In einer bevorzugten Ausführungsform werden mindestens
eine und vorzugsweise mehrere sekundäre Sonden (hierin ebenfalls
bezeichnet als sekundäre
Primer) verwendet; die sekundären
Sonden hybridisieren an die Domänen
der Spaltungssonden; etc.
-
Somit
benötigt
CPT, wiederum in keiner besonderen Reihenfolge, einen ersten CPT-Primer,
umfassend eine erste Sondensequenz, eine spaltbare Bindung und eine
zweite Sondensequenz; und ein Spaltungs-Agens.
-
Auf
diese Weise führt
CPT zur Erzeugung einer großen
Menge an geschnittenen Primer, welche dann nachgewiesen werden können, wie
es untenstehend geschildert wird.
-
In
allen hierin beschriebenen Amplifikationsverfahren werden Markierungen
verwendet. Im Allgemeinen kann entweder ein direkter oder indirekter
Nachweis der Zielprodukte (z. B. Amplikons) durchgeführt werden.
Der "direkte" Nachweis, wie in
diesem Zusammenhang verwendet, wie auch für die anderen hier geschilderten
Reaktionen, erfordert den Einbau einer Markierung, in diesem Falle
einer nachweisbaren Markierung, vorzugsweise einer optischen Markierung,
wie einem Fluorophor, in das Amplikon, wobei der Nachweis wie untenstehend
geschildert abläuft.
In dieser Ausführungsform
können
die Markierung(en) auf vielen Wegen eingebaut werden: (1) Die Primer
umfassen die Markierung(en), zum Beispiel angeheftet an die Base,
eine Ribose, ein Phosphat oder die analogen Strukturen in einem
Nukleinsäureanalog;
(2) Es werden modifizierte Nukleoside verwendet, welche entweder
an der Base oder der Ribose (oder analogen Strukturen in einem Nukleinsäureanalog)
mit den Markierung(en) modifiziert sind; diese Markierungsmodifizierten
Nukleoside werden dann in die Triphosphatform umgewandelt und werden
durch ein kettenverlängerndes
Enzym, wie eine Polymerase, in einen neu synthetisierten Strang
eingebaut; (3) Es werden modifizierte Nukleotide verwendet, welche
eine funktionelle Gruppe umfassen, die verwendet werden kann (post-enzymatische
Reaktion), um eine nachweisbare Markierung anzufügen; (4) Es werden modifizierte
Primer verwendet, welche eine funktionelle Gruppe umfassen, die
verwendet werden kann, um eine nachweisbare Markierung in einer ähnlichen Weise anzufügen; oder
(5) eine Markierungssonde, welche direkt markiert ist und an einen
Bereich des Amplikons hybridisiert, kann verwendet werden. Jedes
dieser Verfahren führt
zu einem nachweisbaren Amplikon.
-
Somit
umfassen die modifizierten Stränge
eine Nachweismarkierung. Mit "Nachweismarkierung" oder "nachweisbare Markierung" wird hierin eine
Einheit gemeint, welche einen Nachweis zulässt. Hierbei kann es sich um
eine primäre
Markierung oder eine sekundäre
Markierung handeln. Folglich können
Nachweismarkierungen primäre
Markierungen (d. h. direkt nachweisbar) oder sekundäre Markierungen
(indirekt nachweisbar) sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Nachweismarkierung eine primäre Markierung. Eine primäre Markierung
ist eine solche, welche direkt durch spektroskopische, photochemische,
biochemische, immunochemische, elektrische, optische oder chemische
Methoden nachgewiesen werden kann. Verwendbare Markierungen in der
vorliegenden Erfindung schließen
spektrale Markierungen, wie fluoreszierende Farbstoffe (z. B. Fluoresceinisothiocyanat,
Texas-Rot, Rhodamin, Dixogenin, Biotin und dergleichen), radioaktive
Markierungen (z. B.
3H,
125I,
35S,
14C,
32P,
33P etc.), Enzyme
(z. B. Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase etc.), spektrale
kalorimetrische Markierungen, wie kolloidales Gold oder gefärbte Kügelchen
von Glas oder Kunststoff (z. B. Polystyrol, Polypropylen, Latex
etc.); magnetische, elektrische, thermische Markierungen; und Massen-Anhängsel ein.
Markierungen können
auch Enzyme (Meerrettichperoxidase etc.) und magnetische Teilchen
einschließen.
Bevorzugte Markierungen schließen
Chromophore oder Phosphore ein, sind aber vorzugsweise fluoreszierende
Farbstoffe. Geeignete Farbstoffe zur Verwendung in der Erfindung
schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, fluoreszente Einheiten, welche in die Markierungen der
Erfindung eingebunden sind, ein, wobei diese allgemein bekannt sind,
einschließlich
Texas-Rot, Dixogenin, Biotin, 1- und 2-Aminonaphthalen, p,p'-Diaminostilbene,
Pyrene, quaternäre
Phenanthridin-Salze, 9-Aminoacridine, p,p'-Diaminobenzophenonimine, Anthracene,
Oxacarbocyanin, Merocyanin, 3-Aminoequilenin, Perylen, Bis-benzoxazol, Bis-p-oxazolylbenzol,
1,2-Benzophenazin, Retinol, Bis-3-aminopyridiniumsalze, Hellebrigenin,
Tetracyclin, Sternphenol, Benzimidazolylphenylamin, 2-Oxo-3-chromen,
Indol, Xanthen, 7-Hydroxycoumarin, Phenoxazin, Calicylat, Strophanthidin,
Porphyrine, Triarylmethane und Flavin. Individuelle fluoreszente
Verbindungen, welche Funktionalitäten zur Verknüpfung an
ein Element aufweisen, das erwünschtermaßen in einer
Gerätschaft
oder einem Assay der Erfindung nachgewiesen wird, oder welche modifiziert
werden können,
um solche Funktionalitäten
einzubinden, schließen
z. B. Dansylchlorid; Fluoresceine, wie 3,6-Dihydroxy-9-phenylxanthydrol;
Rhodaminisothiocyanat, N-Phenyl-1-amino-8-sulfonatonaphthalen; N-Phenyl-2-amino-6-sulfonatonaphthalen;
4-Acetamido-4-isothiocyanato-stilben-2,2'-disulfonsäure; Pyren-3-sulfonsäure; 2-Toluidinonaphthalen-6-sulfonat;
N-Phenyl-N-methyl-2-amino[n]aphthalen-6-sulfonat; Ethidiumbromid; Stebrin; Auromin-0,2-(9'-anthroyl)palmitat;
Dansylphosphatidylethanolamin; N,N'-Dioctadecyloxacarbocyanin; N,N'-Dihexyloxacarbocyanin;
Merocyanin, 4-(3'-Pyrenyl)stearat;
d-3-Aminodesoxyequilenin; 12-(9'-Anthroyl)stearat;
2-Methylanthracen; 9-Vinyl anthracen; 2,2'(Vinylen-p-phenylen)bisbenzoxazol; p-Bis(2-methyl-5-phenyl-oxazolyl))benzen;
6-Dimethylamino-1,2-benzophenazin; Retinol; Bis(3'-aminopyridinium)-1,10-decandiyldiiodid;
Sulfonaphthylhydrazon von Hellibrienin; Chlortetracyclin; N-(7-Dimethylamino-4-methyl-2-oxo-3-chromenyl)maleimid;
N-(p-(2-Benzimidazolyl)phenyl)maleimid; N-(4-Fluoranthyl)maleimid;
Bis(homovanillinsäure);
Resazarin; 4-Chlor-7-nitro-2,1,3-benzooxadiazol; Merocyanin 540;
Resorufin; Bengalrosa; 2,4-Diphenyl-3(2H)-furanon, fluoreszierende
Lanthanidkomplexe, einschließlich
denjenigen von Europium und Terpium, Fluorescein, Rhodamin, Tetramethylrhodamin,
Eosin, Erythrosin, Coumarin, Methylcoumarine, Quantum-Dots (ebenfalls bezeichnet
als "Nanokristalle": siehe
U.S.-S.N. 09/315 584 ), Pyren, Malachit-Grün, Stilben,
Luzifer-Gelb, Cascade Blue
TM, Texas-Rot,
Cy-Farbstoffe (Cy3, Cy5 etc.), Alexa-Farbstoffe, Phycoerythin, Bodipy
und andere ein, beschrieben in der 6. Ausgabe des "Molecular Probes
Handbook" von Richard
P. Haugland, welches hierin ausdrücklich als Bezugsstelle einbezogen
ist. Andere Markierungen werden in der
U.S.S.N. 60/242 901 beschrieben,
welche am 24. Oktober 2000 eingereicht wurde.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine sekundäre
nachweisbare Markierung verwendet. Eine sekundäre Markierung ist eine solche,
welche indirekt nachgewiesen wird; zum Beispiel kann eine sekundäre Markierung
für den
Nachweis mit einer primären
Markierung binden oder reagieren, kann auf ein weiteres Produkt
einwirken, um eine primäre
Markierung zu erzeugen (z. B. Enzyme), oder kann die Abtrennung
der Verbindung, welche die sekundäre Markierung umfasst, von
nicht-markierten Material erlauben, etc. Sekundäre Markierungen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, eines von einem Bindungspartner-Paar; chemisch modifizierbare
Einheiten, Nukleaseinhibitoren, Enzyme wie Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatasen, Luciferasen etc. ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Markierung ein Bindungspartner-Paar. Zum Beispiel kann die Markierung
ein Hapten oder Antigen sein, welches seinen Bindungspartner binden
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Bindungspartner an einen festen Träger gebunden sein, um die Trennung
von verlängerten
und nicht-verlängerten
Primern zu gestatten. Zum Beispiel schließen geeignete Bindungspartner-Paare,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, ein: Antigene (wie Proteine (einschließlich Peptiden)) und Antikörper (einschließlich Fragmenten
davon (FAbs etc.)); Proteine und kleine Moleküle, einschließlich Biotin/Streptavidin;
Enzyme und Substrate oder Inhibitoren; andere Protein-Protein-wechselwirkende
Paare; Rezeptor-Liganden; und Kohlenhydrate und ihre Bindungspartner.
Nukleinsäure-Nukleinsäure-Bindungsproteinpaare
sind ebenfalls nützlich.
Im Allgemeinen wird der kleinere [Teil] des Paares an das NTP zum Einbauen
in den Primer gebunden. Bevorzugte Bindungspartner-Paare schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Biotin (oder Iminobiotin) und Streptavidin, Digeoxinin
[Digoxigenin] und Abs bzw. Antikörper, und
ProlinxTM-Reagenzien (siehe www.prolinxinc.com/ie4/home.hmtl)
ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Bindungspartner-Paar eine primäre Nachweismarkierung (zum
Beispiel angeheftet an das NTP und deshalb an das Amplikon) und
einen Antikörper,
welcher spezifisch an die primäre
Nachweismarkierung binden wird. Mit "spezifisch binden" wird hierin gemeint, dass die Partner
mit einer ausreichenden Spezifität
binden, um zwischen dem Paar und anderen Komponenten oder Kontaminanten
des Systems zu unterscheiden. Die Bindung sollte ausreichend sein,
um unter den Bedingungen des Assays gebunden zu bleiben, einschließlich Waschschritten
zum Entfernen von nicht-spezifischer Bindung. In einigen Ausführungsformen
werden die Dissoziationskonstanten des Paars geringer als etwa 10–4–10–6 M–1 sein,
wobei geringer als etwa 10–5 bis 10–9 M–1 bevorzugt
sind, und weniger als etwa 10–7–10–9 M–1 besonders
bevorzugt wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die sekundäre
Markierung eine chemisch modifizierbare Einheit. In dieser Ausführungsform
werden Markierungen, welche reaktive funktionelle Gruppen umfassen,
in die Nukleinsäure
eingebunden. Die funktionelle Gruppe kann dann anschließend mit
einer primären
Markierung markiert werden. Geeignete funktionelle Gruppen schließen, ohne
jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Aminogruppen, Carboxygruppen, Maleimidgruppen, Oxogruppen
und Thiolgruppen ein, wobei Aminogruppen und Thiolgruppen besonders
bevorzugt werden. Zum Beispiel können
primäre
Markierungen, welche Aminogruppen enthalten, an sekundäre Markierungen,
welche Aminogruppen umfassen, angeheftet werden, zum Beispiel unter
Verwendung von Linker, wie sie im Fachgebiet bekannt sind; zum Beispiel
homo- oder heterobifunktionellen Linker, wie sie allgemein bekannt
sind (siehe 1994-Katalog von Pierce Chemical Company, technischer
Abschnitt über
Vernetzungsmittel, Seite 155–200).
-
In
einer Ausführungsform
ist die Markierung ein Massenanhängsel,
wie es nachstehend vollständiger geschildert
wird.
-
Falls
zutreffend, werden die Amplikons, welche die Barcodes der Erfindung
umfassen, sobald sie markiert sind, nachgewiesen. Alle der Verfahren
und Zusammensetzungen hierin werden für Verfahren zum Nachweisen,
Quantifizieren und/oder Bestimmen der Base an der Nachweisposition
einer Zielnukleinsäure
entworfen bzw. herangezogen, und zwar im Allgemeinen dadurch, dass
man Unterscheidungs-Reaktionen abhängig von der Gegenwart oder
Abwesenheit einer Fehlpaarung stattfinden lässt. Die Reaktionsprodukte
werden im Allgemeinen auf Arrays nachgewiesen, wie es hierin geschildert
wird, obwohl eine Anzahl von anderen Nachweisverfahren angewandt
werden kann.
-
Folglich
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen
bereit, die nützlich
beim Nachweis von Nukleinsäuren
sind. Wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird,
können
die Zusammensetzungen der Erfindung eine große Vielfalt von Konfigurationen
einnehmen, wie es allgemein in den Figuren geschildert wird. Wie
es vollständiger
nachstehend geschildert wird, funktionieren bevorzugte Systeme der
Erfindung wie folgend. Ein Ampli kon wird (durch Hybridisierung)
an eine Array-Stelle angeheftet. Diese Anheftung ist allgemein eine
direkte Hybridisierung zwischen einem Barcode auf dem Amplikon und
einer entsprechenden Einfangsonde, obwohl das System in manchen
Fällen
auf indirekten "Sandwich"-Komplexen beruhen
kann, wobei Einfang-Verlängerer-Sonden
verwendet werden, wie es im Fachgebiet bekannt ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Zielsequenz (z. B. das Amplikon) selbst die Markierungen. Alternativ
dazu wird eine Markierungssonde zugegeben, welche an eine Markierungssequenz
auf dem Amplikon hybridisieren wird, wobei ein Assaykomplex gebildet
wird. Die Einfangsonden des Arrays sind im Wesentlichen (und vorzugsweise
perfekt) komplementär
zu den Barcode-Sequenzen.
-
Die
Begriffe Längenbestimmung,
Auftrennung-nach-Länge-Assay
und Auftrennung-nach-Länge-Assaymedium
werden kollektiv herangezogen, um ein Verfahren und dessen verwandte
Gerätschaft
zu bezeichnen, welches die Trennung von DNA-Fragmenten auf der Grundlage
der Länge,
Größe, Masse
oder irgendeiner anderen physikalischen Eigenschaft erzielt. Dies
schließt
im allgemeinen Flüssigkeitschromatographie, Elektrophorese
und direkte Massenspektrometrie; im genaueren Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
und Kapillarelektrophorese oder Gelelektrophorese bzw. MALDI-TOF
MS ein.
-
Falls
das Anhängsel
ein Hybridisierungs-Anhängsel
ist, um eine hohe Spezifität
beizubehalten, wird die Hybridisierung normalerweise unter den stringentesten
Bedingungen durchgeführt,
welche durch verschiedene Kombinationen aus Temperatur, Salzen,
Detergentien, Lösungsmitteln,
chaotropen Mitteln und Denaturierungsmitteln erzielt werden. Solche
Bedingungen werden hierin im Zusammenhang der Homologieregionen und
Primer weiter beschrieben.
-
Mehrfachproben-Nukleinsäurehybridisierungs-Analyse
ist an einer Vielzahl von Formaten mit Filtern und festen Trägern durchgeführt worden
(siehe G. A. Beltz et al., in Methods in Enzymology, Band 100, Teil
B; R. Wu, L. Grossmam, K. Moldave, Hrsg., Academic Press, New York,
Kapitel 19, S. 266–308,
1985). Ein Format, die sogenannte "Dot blot"-Hybridisierung, beinhaltet die nicht-kovalente
Anheftung von Ziel-DNAs an einen Filter, welche anschließend mit
(einer) Radioisotop-markierten Sonde(n) hybridisiert werden. Die "Dot blot"-Hybridisierung erlangte
eine weit verbreitete Anwendung, und es sind viele Versionen entwickelt
worden (siehe M. L. M. Anderson und B. D. Young, in Nucleic Acid
Hybridization – A
Practical Approach, B. D. Harnes und S. J. Higgins, Hrsg., IRL Press,
Washington D. C., Kapitel 4, S. 73–111, 1985). Die "Dot blot"-Hybridisierung ist
für die
Mehrfachanalyse von genomischen Mutationen (D. Nanibhushan und D.
Rabin, in
EPA 0228075 ,
8. Juli 1987) und für
den Nachweis von überlappenden
Klonen und die Konstruktion von genomischen Karten (G. A. Evans,
im
U.S.-Patent Nr. 5 219 726 ,
15. Juni 1993) weiter entwickelt worden.
-
Ein
anderes Format, die sogenannte "Sandwich"-Hybridisierung,
beinhaltet das kovalente Anheften von Oligonukleotidsonden an einen
festen Träger
und deren Verwendung zum Einfangen und Nachweisen mehrerer Nukleinsäureziele
(M. Ranki et al., Gene, 21, S. 77–85, 1983; A. M. Palva, T.
M. Ranki und H. E. Soderlund, in der GB-Patentanmeldung
GB 2156074A , 2.
Oktober 1985; T. M. Ranki und H. E. Soderlund im
U.S.-Patent Nr. 4 563 419 , 7. Januar
1986; A. D. B. Malcolm und J. A. Langdale, in PCT
WO 86/03782 , 3. Juli 1986; Y. Stabinsky,
im
U.S.-Patent Nr. 4 751 177 ,
14. Januar 1988, T. H. Adams et al., in PCT
WO 90/01564 , 22. Februar 1990; R.
B. Wallace et al., 6 Nucleic Acid Res. 11, S. 3543, 1979; und B.
J. Connor et al, 80 Proc. Natl. Acad. Sci. USA, S. 278–282, 1983).
Multiplexversionen dieser Formate werden als "Reverse Dot-Blots" bezeichnet.
-
In
einer anderen Vorgehensweise der Matrixhybridisierung verwendeten
Beattie et al., in "The
1992 San Diego Conference: Genetic Recognition", November 1992, ein Mikrorobotersystem,
um Mikrotröpfchen, welche
spezifische DNA-Sequenzen enthalten, in einzelne mikrofabrizierte
Probenvertiefungen auf einem Glassubstrat abzuscheiden. Die Hybridisierung
in jeder Probenvertiefung wird durch Abfragen von Miniaturelektroden-Test-Haltevorrichtungen
nachgewiesen, welche jede einzelne Mikrovertiefung mit einem elektrischen
Wechselstrom(AC)-Feld umgeben.
-
Ein
bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
sie zu Hochdurchsatz-Screening-Fähigkeiten
führt.
In den hierin beschriebenen Assays können von einigen wenigen bis
zu Millionen an unterschiedlichen Tags, welche z. B. SNPs identifizieren,
gleichzeitig identifiziert werden. Zum Beispiel können, unter
Anwendung einfacher Dot-Blot-Hybridisierungsverfahren, Membranen
mit Tausenden von immobilisierten Sonden für das Screening gegen Tags
erzeugt werden. Die nachstehend beschriebenen Festphasentechniken
können
angepasst werden, um buchstäblich
Millionen von unterschiedlichen immobilisierten Nukleinsäuren pro
Quadratzoll aufzuweisen. In ähnlicher
Weise können
sehr große
Sätze von
amplifizierten DNAs, z. B. Tags, auf Membranen immobilisiert werden,
und zwar für
das gleichzeitige Screening gegen eine oder mehrere Sequenz(en).
-
In
einer Ausführungsform
wird die Identität
der Amplifikationsprodukte durch Nachweisen der Molekulargewichte
des Amplifikationsproduktes oder eines Fragmentes davon bestimmt,
wie durch Chromatographie oder Massenspektroskopie.
-
Zum
Beispiel kann das Bruttomolekulargewicht eines Amplifikationsproduktes
oder eines einzelnen Fragments davon nachgewiesen werden. Wie oben
dargestellt, besitzt jedes Mitglied einer Sondenbibliothek (d. h.
alle der Sonden in der Reaktion) eine einzigartige Molekulargewichts-Markierung basierend
auf der jeweiligen Sequenz des Tags. Zum Beispiel kann Massenspektrometrie
eine hohe Nachweisempfindlichkeit und Genauigkeit von Massenmessungen
bereitstellen, welche zwischen Sonden unterscheiden können, die
sich, obgleich von identischer Länge,
hinsichtlich der Sequenz um nur eine Base unterscheiden. Somit können komplexe
Bibliotheken durch Berechnen des Gesamtmolekulargewichts von jedem
Amplifikationsprodukt, das nachgewiesen werden soll, durch Variieren
des G/C/A/T-Gehaltes in der Tag-Sequenz konstruiert wer den. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
die im Nachweis befindliche Nukleinsäuresequenz, als ihre einzige
variable Sequenz, die Tag-Sequenz und nicht die Matrizen-Homologieregionen
ein. Solche Fragmente können
beispielsweise erzeugt werden durch Einschließen von Restriktionsstellen,
welche die Tag-Sequenz flankieren, oder durch Wählen der PCR-Primer, so dass
nur die Tag-Sequenz die einzige variable Region des kovalent geschlossenen
ringförmigen
Produktes ist, welches in den Amplifikationsprodukten eingeschlossen
wird. Angesichts dessen müssen
in denjenigen Ausführungsformen,
worin das nachzuweisende Amplifikationsprodukt auch die Matrizen-Homologieregion(en)
einschließt,
die Berechnung und der Entwurf der Tag-Sequenzen ebenfalls die Variabilität in den
THRs bzw. Matrizen-Homologieregionen
einschließen,
um Produkte herzustellen, welche ein einmaliges Molekulargewicht
aufweisen, so dass sie voneinander durch Massenspektroskopie oder
andere Nachweismethoden nach Wahl unterscheidbar sind.
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass sehr einfache Algorithmen
angewandt werden können,
um die Molekulargewichte für
jeden Vertreter einer Bibliothek zu berechnen, durch Variieren der
Sequenz des Tags, wobei die Sequenzen der Matrizen-Humologieregionen
berücksichtigt
werden, falls notwendig. Die Molekulargewichtskomplexität des Tag
kann erhöht
werden, indem man gestattet, dass die Sonden sowohl hinsichtlich
der Länge
als auch der Sequenz variieren.
-
In
bestimmten Fällen
kann die Bibliothek durch chromatographische Techniken vor dem Nachweis durch
Massenspektroskopie entflochten werden. Zum Beispiel kann die Mischung,
vor dem Einbringen einer Probe in das Spektrometer, zuerst wenigstens
halb aufgereinigt werden. Auftrennungsvorgehensweisen auf Basis
der Größe (z. B.
Gelfiltration), Löslichkeit
(z. B. isoelektrische Präzipitation)
oder der elektrischen Ladung (z. B. Elektrophorese, isoelektrische
Fokussierung, Ionenaustauschchromatographie) können angewandt werden, um eine
Mischung von Amplimeren aufzutrennen. Ein bevorzugtes Trennungsvorgehen
ist die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC).
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Amplifikationsprodukt eine integrierte Massenmarkierung für Multiplex-Sequenzierung
einschließen.
Multiplexierung durch Massenmodifikation wird in diesem Fall durch Massen-Modifizieren
des Nukleinsäureprimers,
z. B. auf der Ebene der Zucker- oder Basen-Einheit, erreicht. Solche
Ausführungsformen
sind am praktischsten, wenn Amplifikationsprodukte eher nach dem
Amplifikationsschritt als davor für den Nachweis vermischt werden
sollen.
-
Geeignete
Messenspektrometrie-Techniken zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung schließen DNA-Analysen
der vorliegenden Erfindung ein, einschließlich Kollisions-induzierter
Dissoziations(CID)-Fragmentierungsanalyse (z. B. CID im Zusammenhang
mit einer MS/MS-Konfiguration,
siehe Schram, K. (1990) "Mass
Spectrometry of Nucleid Acid Components", in Biomedical Applications of Mass
Spectrometry 34: 203–287;
und Crain, P. (1990) Mass Spectrometry Reviews 9: 505–554); Beschuss
mit schnellen Atomen (FAB-Massenspektrometrie) und Plasmadesorption
(PD-Massenspektrometrie), siehe Koster et al. (1987) Biomedical
Environmental Mass Spectrometry 14: 111–116; und Elektrospray/Ionenspray(ES)- und Matrix-unterstützte Laser-Desorptions/Ionisations(MALDI)-Massenspektrometrie
(siehe Fenn et al. (1984), J. Phys. Chem. 88: 4451–4459, Smith
et al. (1990) Anal. Chem. 62: 882–889, und Ardrey, B. (1992)
Spectroscopy Europe 4: 10–18).
MALDI-Massenspektrometrie ist für
solche Analysen besonders gut geeignet, wenn eine Flugzeit (Time-of-flight,
TOF)-Konfiguration
als Massenanalysator verwendet wird (MALDI-TOF); siehe die Internationale Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33000 , veröffentlicht
am 12. September 1997, siehe auch Huth-Fehre et al. (1992), Rapid Communications
Mass Spectrometry 6: 209–213,
und Williams et al. (1990), Rapid Communications in Mass Spectrometry
4: 348–351.
-
Geeignete
Massenspektrometrie-Techniken zur Anwendung in den Massen-Tag-Analysen
der vorliegenden Erfindung beinhalten Kollisions-induzierte Dissoziations(CID)-Fragmentierungsanalyse
(z. B. CID im Zusammenhang mit einer MS/MS-Konfiguration, siehe
Schram, K. (1990) "Mass
Spectrometry of Nucleid Acid Components", in Biomedical Applications of Mass
Spectrometry 34: 203–287;
und Crain, P. (1990) Mass Spectrometry Reviews 9: 505–554); Beschuss
mit schnellen Atomen (FAB-Massenspektrometrie) und Plasmadesorption
(PD-Massenspektrometrie), siehe Koster et al. (1987) Biomedical
Environmental Mass Spectrometry 14: 111–116; und Elektrospray/Ionenspray(ES)-
und Matrix-unterstützte
Laser-Desorptions/Ionisations(MALDI)-Massenspektrometrie (siehe
Fenn et al. (1984), J. Phys. Chem. 88: 4451–4459, Smith et al. (1990)
Anal. Chem. 62: 882–889,
und Ardrey, B. (1992) Spectroscopy Europe 4: 10–18). MALDI-Massenspektrometrie
ist für
solche Analysen besonders gut geeignet, wenn eine Flugzeit (Time-of-flight,
TOF)-Konfiguration als ein Massenanalysator verwendet wird (MALDI-TOF).
Siehe die internationale Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33000 , veröffentlicht
am 12. September 1997, siehe auch Huth-Fehre et al. (1992), Rapid
Communications Mass Spectrometry 6: 209–213, und Williams et al. (1990),
Rapid Communications in Mass Spectrometry 4: 348–351.
-
In
dieser Hinsicht ist eine Anzahl von Massen-Tags, geeignet zur Verwendung
mit Nukleinsäuren,
bekannt (siehe
U.S.-Patent Nr.
5 003 059 von Brennan, und
U.S.-Patent
Nr. 5 547 835 von Koster), einschließlich Massen-Tags, welche von
der Nukleinsäure
abschneidbar sind (siehe internationale Veröffentlichung Nr.
WO 97/27331 ).
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
können
verschiedene Tag-Sequenzen konkatenatartig verknüpft und durch herkömmliche
Sequenzierungstechniken sequenziert werden, z. B. die Techniken
nach Sanger oder Maxim-Gilbert. Zur weiteren Veranschaulichung können die
Amplifikationsprodukte erzeugt werden, um Restriktionsstellen einzuschließen, welche
die Tag-Sequenz
flankieren. Somit kann das Amplifikationsprodukt durch die Formel
Linker-TAG- Linker
repräsentiert
werden. Nach der Behandlung der Amplifikationsprodukte mit den Restriktionsenzymen
werden Linker-TAG-Linker-Fragmente unter Bildung von konkatenatartig verknüpften Nukleinmolekülen ligiert.
Zum Beispiel können
5'- und 3'-Linker eine BamH1-
bzw. BglII-Stelle tragen, so dass kompatible klebrige Enden hergestellt
werden. Im veranschaulichten Beispiel wird, durch Ausführen der
Ligation in Gegenwart von BamH1 und BglII, das resultierende Konkatemer
dazu führen,
dass die Restriktionsfragmente in einem Kopf an-Schwanz-Format verknüpft werden,
vermittels des erneuten Verdaus von BamHI/BamHI- und BglII/BglII-Ligationsprodukten,
aber nicht der BamHI/BglII-Ligationsprodukte (welche nicht eine
Sequenz erzeugen, die von einem der beiden Restriktionsenzyme erkannt
wird).
-
Die
Kontatemer-Arrays können,
vorzugsweise als 2–3
kb große
Fragmente, isoliert und in einen Amplifikationsvektor ligiert werden.
Die amplifizierten Arrays können
dann ohne Weiteres sequenziert werden, wobei die Grenzstelle von
Restriktionsenzymen die Grenzen von einer Tag-Sequenz zur nächsten markieren.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden die Hybridisierungs-Tags auf einem mikroformatierten Multiplex
oder Matrix-Vorrichtungen (z. B. DNA-Chips) nachgewiesen (siehe
M. Barinaga, 253 Science, S. 1489, 1991; W. Rains, 10 Bio/Technology,
S. 757–758,
1992). Diese Verfahren heften üblicherweise
spezifische DNA-Sequenzen an sehr kleine spezifische Flächen auf
einem festen Träger,
wie Mikrovertiefungen eines DNA-Chips. In einer Variante ist die
Erfindung an Festphasen-Arrays für
den schnellen und spezifischen Nachweis von mehreren polymorphen
Nukleotiden, z. B. SNPs, angepasst. Typischerweise wird ein Oligonukleotid an
einen festen Träger
verknüpft,
und eine Tag-Nukleinsäure
wird an das Oligonukleotid hybridisiert. Entweder das Oligonukleotid
oder das Tag, oder beides, können
markiert sein, typischerweise mit einem Fluorophor. Falls das Tag
markiert ist, wird die Hybridisierung durch Nachweisen von gebundener
Fluoreszenz nachgewiesen. Falls das Oligonukleotid markiert ist,
wird die Hybridisierung typischerweise durch Ablöschen der Markierung nachgewiesen.
Falls sowohl das Oligonukleotid als auch das Tag markiert sind,
wird der Nachweis der Hybridisierung typischerweise durch Überwachen
einer Farbverschiebung durchgeführt,
welche aus der räumlichen
Nähe der
zwei gebundenen Markierungen resultiert. Eine Vielzahl von Markierungsstrategien,
Markierungen und dergleichen, insbesondere für fluoreszenzbasierende Anwendungen,
sind obenstehend beschrieben.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Array von Oligonukleotiden auf einem festen Träger synthetisiert. Beispielhafte
feste Träger
schließen
Glas, Kunststoff, Polymere, Metalle, Metalloide, Keramika, organische Stoffe
etc. ein. Unter Verwendung der Chip-Maskierungstechnologien und
von photoprotektiver Chemie ist es möglich, geordnete Arrays von
Nukleinsäuresonden
zu erzeugen. Diese Arrays, welche z. B. als "DNA-Chips" oder als "Very Large Scale Immobilized Polymer"-Arrays ("VLSIPSTM"-Arrays) bekannt
sind, können
Millionen von definierten Sonden regionen auf einem Substrat einschließen, welches
eine Fläche
von etwa 1 cm2 bis mehreren cm2 aufweist,
wodurch Sätze
von einigen wenigen bis zu Millionen an Sonden eingebunden werden.
-
Die
Konstruktion und Anwendung von Festphasen-Nukleinsäurearrays
zum Nachweisen von Zielnukleinsäuren
ist in der Literatur allgemein beschrieben; siehe Fodor et al. (1991)
Science, 251: 767–777;
Sheldon et al. (1993) Clinical Chemistry 39 (4): 718–719; Kozal
et al (1996) Nature Medicine 2(7): 753–759, und Hubbell,
U.S.-Patent Nr. 5 571 639 ;
siehe auch Pinkel et al.
PCT/US95/16155 (
WO 96/17958 ). Kurz gesagt,
ermöglicht
eine kombinatorische Strategie die Synthese von Arrays, welche eine
große
Anzahl an Sonden enthalten, unter Verwendung einer minimalen Zahl
an synthetischen Schritten. Es ist zum Beispiel möglich, alle denkbaren
DNA-8mer-Oligonukleotide (48.- oder 65.536 mögliche Kombinationen) unter
Verwendung von nur 32 chemischen synthetischen Schritten zu synthetisieren
und anzuheften. Im Allgemeinen sehen VLSIPS
TM-Vorgehensweisen
ein Verfahren zur Herstellung von 4n unterschiedlichen Oligonukleotidsonden
auf einem Array unter Anwendung von nur 4n synthetischen Schritten
vor.
-
Licht-gesteuerte
kombinatorische Synthese von Oligonukleotid-Arrays auf einer Glasoberfläche wird durchgeführt mit
automatisierter Phosphoramidit-Chemie und Chip-Maskierungstechniken, ähnlich zu
Photoresist-Technologien in der Computerchip-Industrie. Typischerweise
wird eine Glasoberfläche
mit einem Silanreagenz derivatisiert, das eine funktionelle Gruppe
enthält,
z. B. eine Hydroxyl- oder Amingruppe, blockiert von einer photolabilen
Schutzgruppe. Die Photolyse durch eine photolithografische Maske
wird selektiv angewandt, um funktionelle Gruppen zu belichten, welche
dann bereit sind, um mit eintretenden 5'-photogeschützten Nukleosidphosphoramiditen
zu reagieren. Die Phosphoramidite reagieren nur mit denjenigen Stellen,
welche beleuchtet werden (und somit durch Entfernung der photolabilen
Schutzgruppe exponiert werden). Somit addieren sich die Phosphoramidite
nur an diejenigen Flächen,
welche aus dem vorangehenden Schritt selektiv exponiert bzw. belichtet
wurden. Diese Schritte werden wiederholt, bis der gewünschte Array
von Sequenzen auf der festen Oberfläche synthetisiert worden ist.
-
Es
ist auch ein mit 96 Vertiefungen ausgestatteter automatisierter
Multiplex-Oligonukleotid-Synthesizer
(A.M.O.S.) entwickelt worden, und er ist in der Lage, Tausende von
Oligonukleotiden herzustellen (Lashkari et al. (1995) PNAS 93: 7912).
Die existierende licht-gesteuerte Synthesetechnologie kann Hochdichte-Arrays erzeugen,
welche über
65.000 Oligonukleotide enthalten (Lipshutz et al. (1995) Bio Tech.
19: 442).
-
Die
kombinatorische Synthese von verschiedenen Oligonukleotidanalogen
an unterschiedlichen Stellen auf dem Array wird durch das Muster
der Beleuchtung während
der Synthese und die Reihenfolge der Zugabe von Kopplungsreagenzien
bestimmt. Die Überwachung
der Hybridisierung von Zielnukleinsäuren an den Array wird typischerweise
mit Fluoreszenzmikroskopen oder Laserscanning-Mikroskopen durchgeführt. Zusätzlich dazu,
in der Lage zu sein, Sondenarrays unter Einsatz verfügbarer Techniken
zu entwerfen, zu bauen und anzuwenden, ist der Fachmann auf dem
Gebiet ebenfalls in der Lage, maßgeschneidert angefertigte
Arrays und Array-Ablesevorrichtungen
von Herstellern zu bestellen, welche auf die Array-Produktion spezialisiert sind.
Zum Beispiel stellt Affymetrix Corp., in Santa Clara, Calif., DNA-VLSIP[TM]TM-Arrays her.
-
Es
ist davon auszugehen, dass der Oligonukleotid-Entwurf von der beabsichtigten
Anwendung beeinflusst wird. Falls zum Beispiel mehrere Oligonukleotid-Tag-Wechselwirkungen
in einem einzelnen Assay nachzuweisen sind, z. B. auf einem einzelnen
DNA-Chip, ist es wünschenswert,
dass ähnliche
Schmelztemperaturen für
alle Sonden vorliegen. Folglich wird die Länge der Sonden so eingestellt,
dass die Schmelztemperaturen für
alle der Sonden auf dem Array sehr ähnlich sind (es ist davon auszugehen,
dass unterschiedliche Längen
für unterschiedliche
Sonden benötigt
werden können,
um eine jeweilige T[m] zu erzielen, falls unterschiedliche Sonden
unterschiedlichen GC-Gehalt besitzen). Obwohl die Schmelztemperatur
eine Haupterwägung beim
Sondenentwurf ist, werden ggf. andere Faktoren verwendet, um die
Sondenkonstruktion weiter anzupassen, wie das Selektieren gegen
Primer-Selbstkomplementarität
und dergleichen. Die "aktive" Natur der Vorrichtungen
liefert eine unabhängige
elektronische Kontrolle über
alle Aspekte der Hybridisierungsreaktion (oder einer beliebigen
anderen Affinitätsreaktion),
welche an jeder spezifischen Mikroörtlichkeit stattfindet. Diese
Vorrichtungen stellen einen neuen Mechanismus zur Beeinflussung
von Hybridisierungsreaktionen bereit, welcher elektronische Stringenzkontrolle
(ESC) genannt wird. Für
DNA-Hybridisierungsreaktionen, welche unterschiedliche Stringenzbedingungen
erfordern, überwindet
die ESC die inhärente
Beschränkung
von herkömmlichen
Array-Technologien. Die aktiven Vorrichtungen dieser Erfindung können elektronisch "unterschiedliche
Stringenzbedingungen" an
jeder Mikro-Örtlichkeit
herstellen. Somit können
alle Hybridisierungen in optimaler Weise in der selben Hauptlösung durchgeführt werden.
Diese Arrays werden im
U.S.-Patent
Nr. 6 051 380 von Sosnowski et al. beschrieben.
-
Folglich
sieht die vorliegende Erfindung Array-Zusammensetzungen vor, welche
mindestens ein erstes Substrat mit einer Oberfläche umfassen, die einzelne
Stellen umfasst. Mit "Array" oder "Biochip" wird hierin eine
Mehrzahl von Nukleinsäuren
in einem Array-Format gemeint; die Größe des Arrays wird von der
Zusammensetzung und Endanwendung des Arrays abhängen. Nukleinsäure-Arrays
sind im Fachgebiet bekannt und können
auf mehrere Weisen klassifiziert werden; sowohl geordnete Arrays
(z. B. das Vermögen,
Chemie-Arten an diskreten Stellen aufzulösen) als auch statistische
Arrays (z. B. Kügelchen-Arrays)
sind eingeschlossen. Geordnete Arrays schließen, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
diejenigen, welche unter Anwendung von Photolithographie-Techniken
(Affymetrix GeneChipTM), Spotting-Techniken
(Synteni und andere), Aufdrucktechniken (Hewlett Packard und Rosetta)
hergestellt werden, Elektrodenarrays, dreidimensionale "Gel-Pad"-Arrays etc., ein.
Flüssigarrays
können
ebenfalls verwendet werden.
-
Wie
es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird, wird die Größe des Arrays
variieren. Arrays mit etwa 2 unterschiedlichen Einfangsonden bis
zu vielen Millionen können
hergestellt werden, wobei sehr große Arrays möglich sind. Bevorzugte Arrays
liegen im Allgemeinen im Bereich von etwa 100 bis etwa 100 000 verschiedenen
Einfangsonden, wobei die Array-Dichten
demgemäß variieren.
-
Im
Allgemeinen umfassen die Arrays ein Substrat mit assoziierten Einfangsonden.
Mit "Substrat" oder "fester Träger" oder anderen grammatikalischen Äquivalenten
wird hierin jedwedes Material gemeint, welches modifiziert werden
kann, um diskrete individuelle Stellen zu enthalten, die geeignet
für die
Anheftung oder Assoziation von Einfangsonden sind, und welches wenigstens
einem Nachweisverfahren zuführbar
ist. Wie es der Fachmann auf dem Gebiet richtig einschätzen wird,
ist die Anzahl der möglichen
Substrate sehr groß.
Mögliche
Substrate schließen,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Glas und modifiziertes oder funktionalisiertes Glas, Kunststoffe
(einschließlich
Acryl, Polystyrol und Copolymere von Styrol und anderen Materialien, Polypropylen,
Polyethylen, Polybutylen, Polyurethanen, Teflon etc.), Polysaccharide,
Nylon oder Nitrozellulose, Harze, Siliciumdioxid oder Siliciumdioxid-basierende
Materialien, einschließlich
Silicium [Silikon] und modifiziertem Silicium, Kohlenstoff, Metalle,
anorganische Gläser,
Kunststoffe, optische Faserbündel
und eine Vielzahl anderer Polymere ein. Im Allgemeinen gestatten
die Substrate den optischen Nachweis und fluoreszieren nicht nennenswert
von selbst.
-
Verfahren
zum Zugeben, Waschen und Nachweisen der Amplikons auf dem Array
sind allgemein bekannt.
-
Somit
können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in einer Vielzahl
von Forschungs-, klinischen, Qualitätskontroll- oder Feldversuch-Umgebungen
angewandt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
findet die vorliegende Erfindung Anwendung bei der Quantifizierung
von PCR-Reaktionen. Somit stellt die Erfindung ein Verfahren zum
Quantifizieren der Anzahl von einer oder mehreren spezifischen Sequenzen
in einer Probe von Nukleinsäuren
bereit. Das Verfahren kann ähnlich zu
jedweden der oben beschriebenen Verfahren sein, solange das nachgewiesene
Produkt in Proportionen vorhanden ist, welche direkt mit der Menge
der ursprünglichen
Matrizensequenz korreliert sind. Dies ist z. B. der Fall, wo das
Verfahren einen Hybridisierungsschritt an die Matrizen-DNA, die
Zirkularisierung der Sonde, die Verlängerung der Primer und den
Nachweis des verlängerten
Produktes beinhaltet. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren
ferner einen Amplifikationsschritt, wobei die Amplifikationsreaktion eine
kontrollierte Amplifikation ist. Dies ist z. B. der Fall, wenn PCR-Amplifikation angewandt
und die PCR-Reaktion während
der exponentiellen Phase gestoppt wird. Die Menge an amplifizierten
Produkt in dieser Situation wird direkt proportional zur Menge der
ursprünglichen
Sequenz in der Nukleinsäureprobe
sein. Somit werden, in einer bevorzug ten Ausführungsform, mehrere Amplifikationsreaktionen
parallel durchgeführt,
wobei eine unterschiedliche Anzahl von Amplifikationszyklen in jeder
von ihnen verwendet werden. Dies wird gewährleisten, dass mindestens
eine der Reaktionen in der exponentiellen Phase angehalten worden
sein wird.
-
In
Verfahren zum Quantifizieren der Anzahl einer spezifischen Sequenz
in einer Probe, kann es auch in bestimmten Situationen wünschenswert
sein, eine Markernukleinsäure
einzuschließen.
Die Markernukleinsäure
kann der Reaktion während
der Hybridisierungs-Stufe oder an irgendeiner Stufe danach zugegeben werden,
und kann den gleichen Reaktionen unterzogen werden oder nicht. Alternativ
dazu wird die Marker-DNA lediglich verwendet, um die Menge an amplifizierten
Produkt am Ende des Amplifikationsschrittes zu bestimmen.
-
Die
Verfahren zur Genotypisierung und diejenigen zur Quantifizierung
können
gleichzeitig angewandt werden, solange die Verfahren so gesteuert
werden, dass die Menge an amplifiziertem Produkt direkt mit der Menge
der ursprünglichen
Sequenz in der Proben-Nukleinsäure
korreliert ist.
-
Nukleinsäurevariationen
(d. h. genetische Variationen), welche gemäß dem Verfahren der Erfindung nachgewiesen
werden sollen, schließen
Variationen in einem oder mehreren aufeinanderfolgenden oder nicht-aufeinanderfolgenden
Nukleotiden in einer Nukleinsäureprobe
ein. Diese Variationen können
auf einem einzelnen Nukleinsäuremolekül, z. B.
einem Chromosom, oder auf mehreren Nukleinsäuremolekülen vorhanden sein. Die Erfindung
ist insbesondere für
die Bestimmung der Identität
von Allelen von variablen genomischen Regionen anwendbar (hierin
ebenfalls bezeichnet als "allelische
Varianten einer polymorphen Region"), z. B. polymorphen Regionen, in Situationen,
bei welchen es früher
nachgewiesen worden ist, dass verschiedene Individuen eines von
mehreren möglichen
Allelen aufweisen können
(im Gegensatz zur Ermittlung einer neuen variablen Region). Im Allgemeinen
können
die Verfahren der Erfindung Nukleotidinsertionen, -deletionen, -substitutionen,
chromosomale Translokationen und andere genetische Schäden oder
Variationen nachweisen.
-
Beispielhafte
variable Regionen schließen
SNPs ein. Bestimmte SNPs weisen zwei Allele auf, andere besitzen
drei Allele und noch andere besitzen vier Allele. Das Vorhandensein
von SNPs kann zum Beispiel kennzeichnend für eine bestimmte Population,
einen Krankheitszustand oder eine Neigung für einen Krankheitszustand sein.
-
Andere
variable Regionen schließen
mehr als ein Nukleotid ein und können
polymorphe Regionen, "Simple"-Sequenz-Repetitionen
(SSRs), kurze Tandem-Repetitionen (STRs) und Mikrosatelliten-Repetitionen (MRs)
sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
gestatten die Verfahren der Erfindung den Nachweis und die Identifikation
von Mikroorganismen, z. B. Pathogenen, welche Säuger infizieren. Somit kann
die Erfindung z. B. angewandt werden, um den jeweiligen Stamm eines
Virus zu identifizieren, der ein humanes Subjekt infiziert, z. B.,
unter anderen, den besonderen Stamm von humanem Immunschwäche-Virus
oder Papillomvirus (HPV). Stämme
von Mikroorganismen unterscheiden sich häufig in einigen wenigen Nukleotiden
voneinander, wohingegen der Rest ihrer Genome identisch ist. Somit
können
Sonden hergestellt werden, um die konservierten Regionen zu erkennen
und um die jeweiligen variablen Nukleotid(e) zu identifizieren.
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Zum
Beispiel kann eine breite Vielzahl von Infektionskrankheiten durch
das Verfahren der vorliegenden Erfindung nachgewiesen werden. Typischerweise
werden diese durch bakterielle, virale, parasitäre und pilzliche infektiöse Agenzien
verursacht. Die Resistenz von verschiedenen infektiösen Agenzien
gegenüber Arzneistoffen
kann ebenfalls unter Verwendung der vorliegenden Erfindung bestimmt
werden.
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Bakterielle
infektiöse
Agenzien, welche durch die vorliegende Erfindung nachgewiesen werden
können,
schließen
Escherichia coli, Salmonella, Shigella, Klebsiella, Pseudomonas,
Listeria monocytogenes, Myobacterium tuberculosis, Mycobacterium
aviumintracellulare, Yersinia, Francisella, Pasteurella, Brucella,
Clostridia, Bordetella Pertussis, Bacteroides, Staphylococcus aureus,
Streptococcus pneumonia, B-hämolytischen Strep.,
Corynebakterien, Legionella, Mycoplasma, Ureaplasma, Chlamydia,
Neisseria gonorrhea, Neisseria meningitides, Haemophilus influenza,
Enterococcus faecalis, Proteus vulgaris, Proteus mirabilis, Helicobacter pylori,
Treponema Palladium, Borrelia burgdorferi, Borrelia recurrentis,
Rickettsia-Pathogene, Nocardia und Acitnomycetes ein.
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Pilzliche
infektiöse
Agenzien, welche durch die vorliegende Erfindung nachgewiesen werden
können, schließen Cryptococcus
neoformans, Blastomyces dermatitidis, Histoplasma capsulatum, Coccidioides
immites, Paracoccidioides brasiliensis, Candida albicans, Aspergillus
fumigautus, Phycomycetes (Rhizopus), Sporothrix schenckii, Chromomycosis
und Maduromycosis ein.
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Virale
infektiöse
Agenzien, welche durch die vorliegende Erfindung nachgewiesen werden
können, schließen humanes
Immunschwäche-Virus,
humanes T-Zell-lymphozytotrophes Virus, Hepatitisviren (z. B. Hepatitis-B-Virus
und Hepatitis-C-Virus), Epstein-Barr-Virus, Cytomegalovirus, humane
Papillomviren, Orthomyxoviren, Paramyxoviren, Adenoviren, Coronaviren,
Rhabdoviren, Polioviren, Togaviren, Bunyaviren, Arenaviren, Rubellaviren
und Reoviren ein.
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Parasitische
Agenzien, welche durch die vorliegende Erfindung nachgewiesen werden
können,
schließen
Plasmodium falciparum, Plasmodium malaria, Plasmodium vivax, Plasmodium
ovale, Onchoverva volvulus, Leishmania, Trypanosoma spp., Schistosoma
spp., Entamoeba histolytica, Cryptosporidum, Giardia spp., Trichimonas
spp., Balatidium coli, Wuchereria bancrofti, Toxoplasma spp., Enterobius
vermicularis, Ascaris lumbricoides, Trichuris trichiura, Dracunculus
medinesis, Trematoden, Diphyllobothrium latum, Taenia spp., Pneumocystis
carinii und Necator americanis ein.
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Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls nützlich für den Nachweis von Arzneistoffresistenz
durch infektiöse
Agenzien. Zum Beispiel können
Vancomycin-resistenter Enterococcus faecium, Methicillin-resistenter Staphylococcus
aureus, Penicillin-resistenter Streptococcus pneumoniae, mehrfach-arzneimittelresistenter Mycobacterium
tuberculosis und AZT-resistentes humanes Immunschwäche-Virus
alle mit der vorliegenden Erfindung identifiziert werden.
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Auch
genetische Krankheiten können
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung nachgewiesen werden.
Dies kann durch pränatales
oder postnatales Screening hinsichtlich chromosomalen und genetischen Abweichungen
und hinsichtlich genetischer Krankheiten durchgeführt werden.
Beispiele von nachweisbaren genetischen Krankheiten schließen ein:
21-Hydroxylase-Defizienz,
cystische Fibrose, Fragiles-X-Syndrom, Turner-Syndrom, Duchenne-Muskeldystrophie,
Down-Syndrom oder andere Trisomien, Herzerkrankung, Einzelgen-Erkrankungen,
HLA-Typisierung, Phenylketonurie, Sichelzellanämie, Tay-Sachs-Krankheit, Thalassämie, Klinefelter-Syndrom,
Huntington-Krankheit, Autoimmunkrankheiten, Lipidosis, Fettleibigkeits-Defekte, Hämophilie,
angeborene Fehler des Stoffwechsels und Diabetes.
-
Krebsarten,
welche durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung nachgewiesen
werden können, beinhalten
im Allgemeinen Onkogene, Tumorsuppressorgene, oder Gene, welche
an DNA-Amplifikation,
-Replikation, -Rekombination oder -Reparatur beteiligt sind. Beispiele
für diese
schließen
ein: BRCA1-Gen, p53-Gen, APC-Gen, Her2/Neu-Amplifikation, Bcr/Ab1,
K-ras-Gen und humane Papillomviren-Typen 16 und 18. Verschiedene
Aspekte der vorliegenden Erfindung können angewandt werden, um Amplifikationen,
große Deletionen
sowie Punktmutationen und kleine Deletionen/Insertionen der obenstehenden
Gene in den folgenden üblichen
Krebsarten des Menschen zu identifizieren: Leukämie, Dickdarmkrebs, Brustkrebs,
Lungenkrebs, Prostatakrebs, Hirntumoren, Tumoren des Zentralnervensystems,
Blasentumoren, Melanome, Leberkrebs, Osteosarkom und andere Knochenkrebsarten,
Hoden- und Eierstock-Karzinome, Kopf- und Halstumoren und Cervix-Neoplasmen.
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Auf
dem Feld der Umweltüberwachung
kann die vorliegende Erfindung zum Nachweis, Identifizieren und Überwachen
von pathogenen und indigenen Mikroorganismen in natürlichen
und konstruierten Ökosystemen
und Mikrokosmen verwendet werden, wie in kommunalen Abwasser-Reinigungssystemen
und Wasserreservoirs oder in verschmutzten Gegenden, welche einer
Bioremediation unterzogen werden. Es ist ebenfalls möglich, Plasmide
nachzuweisen, welche Gene enthalten, die Xenobiotika metabolisieren
können,
um spezifische Zielmikroorganismen in Populationsdynamik-Untersuchungen
zu überwachen,
um genetisch modifizierte Mikroorganis men in der Umwelt und in industriellen
Anlagen entweder nachzuweisen, zu identifizieren oder zu überwachen.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch in einer Vielzahl von forensischen
Gebieten angewandt werden, einschließlich zur Personenidentifizierung
für Militärpersonal
und Verbrechensaufklärung,
Vaterschaftstests und Familienverwandtschaftsanalyse, HLA-Kompatibilitätstypisierung
und beim Screening von Blut, Sperma oder Transplantationsorganen
hinsichtlich Kontamination.
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In
der Nahrungsmittel- und Futterindustrie findet die vorliegende Erfindung
eine große
Vielzahl von Anwendungen. Sie kann zum Beispiel zur Identifizierung
und Charakterisierung von Produktionsorganismen angewandt werden,
wie Hefe zur Produktion von Bier, Wein, Käse, Joghurt, Brot, etc. Ein
anderes Anwendungsgebiet besteht in Hinsicht auf die Qualitätskontrolle
und Zertifizierung von Produkten und Verfahren (z. B. Viehzucht,
Pasteurisierung und Fleischverarbeitung) in Bezug auf Kontaminanten.
Andere Anwendungen beinhalten die Charakterisierung von Pflanzen,
Knollen und Samen für
Züchtungszwecke,
die Identifizierung der Gegenwart von pflanzenspezifischen Pathogenen
und den Nachweis und die Identifizierung von tiermedizinischen Infektionen
und in Tierzuchtprogrammen.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur vollständigeren Beschreibung der Art
der Anwendung der oben beschriebenen Erfindung sowie zur Darstellung
der besten Formen, welche zur Ausführung verschiedener Aspekte
der Erfindung in Betracht gezogen werden. Es versteht sich, dass
diese Beispiele keineswegs dazu dienen, den gültigen Umfang dieser Erfindung
einzuschränken,
sondern vielmehr zu Zwecken der Veranschaulichung dargelegt sind.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Unterscheidung von zwei Matrizen,
welche sich um ein einziges Nukleotid unterscheiden
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass es möglich
ist, zwei Nukleinsäuren,
welche um ein einziges Nukleotid abweichen, durch ein Verfahren
zu unterscheiden, in welchem eine Oligonukleotidsonde vor der PCR-Amplifikation
mit der Nukleinsäure
hybridisiert wird.
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Es
wurden acht Reaktionen parallel durchgeführt, in welchen eine von zwei
Matrizen-DNAs, die sich voneinander um ein einziges Nukleotid unterscheiden
(hierin bezeichnet als "SNP"), mit oder ohne
einer von zwei Oligonukleotidsonden inkubiert wurde. Die verschiedenen
Kombinationen sind in der Tabelle 1 dargestellt. Die Matrizen-DNA
S7 ist eine 600 bp lange doppelsträngige DNA, amplifiziert aus
dem S. cerevisiae-Stamm S288C, welche die Nukleotidsequenz 5' ATCTCGGGATATCAGACTTAGCGGCACCGTCCTCACCG
3' (SEQ. ID. Nr.:
10):1 einschließt,
und die Matrizen-DNA Y7 ist eine 600 bp lange doppelsträngige DNA aus
dem S. cerevisiae-Stamm YJM789, welche die Nukleotidsequenz 5'-ATCTCGGGATATCAGACTTAGCGGTACCGTCCYCACCG-3' (SEQ. ID. Nr.: 11)
einschließt.
Die zwei Matrizen-DNAs sind mit Ausnahme des unterstrichenen Nukleotids
identisch. Die Oligonukleotidsonde "S" (ebenfalls
bezeichnet als Y2:L:S288C) besitzt die Nukleotidsequenz
5'CCGCTAAGTCTGATATCCCGAGAT/GTCCACGAGGTCTCTAGTC/GACCTGCAGCGTACG/CGGACCTCAAGTGAAGTACA/CGGTGAGGACGGT/G
3' (SEQ. ID. Nr.:
12); und die Oligonukleotidsonde "Y" (ebenfalls bezeichnet
als Y2:L:yjm789) besitzt die Nukleotidsequenz
5'CCGCTAAGTCTGATATCCCGAGAT/GTCCACGAGGTCTCTAGTC/GACCTGCAGCGTACG/CGGACCTCAAGTGAAGTACA/CGGTGAGGACGGT/A
3' (SEQ. ID. Nr.:
13). Der "/" in den Sondensequenzen
gibt die verschiedenen Teile der Sonde an: Homologie 1/Primer 1/Primer
2/Barcode/Homologie 2/SNP. Die Oligonukleotidsonde Y ist identisch
zur Sonde S, außer
dass die am meisten 3' gelegene
Base komplementär
zu dem SNP-Nukleotid in der Matrizen-DNA Y7 ist. Tabelle 1: Inhalt der verschiedenen Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | S | Y | keine | S | Y | keine | S | Y |
Matrize | S7 | S7 | S7 | Y7 | Y7 | Y7 | keine | keine |
-
Ein
Ligase-Mix wurde hergestellt durch Kombinieren (pro Reaktion) von:
8 μl 5 × Tth-Ligasepuffer (von Marsh
Biomedical, Rochester, New York); 0,32 μl Tth-Ligase (von Marsh Biomedical,
Rochester, New York) und 29,7 μl
Wasser. Zu den 38 μl
Ligase-Mix wurde 1 μl
Matrizen-DNA bei 10 pMol/μl
zugegeben. Die Reaktion wurde 60 Minuten lang bei 55°C inkubiert,
um die Matrizen-DNA und die Sonde zu hybridisieren und die 3'- und 5'-Enden der Oligonukleotidsonde
zu ligieren. Zu 12,5 μl
dieser Reaktion wurden dann 37,5 μl
PCR-Mix zugegeben, welcher durch Mischen (pro Reaktion) von 5 μl 10 × Taq Gold-Puffer
(von PE Biosystems, Foster City, CA); 6 μl dNTPs bei 1,25 mM; 0,2 μl AmpliTaq
Gold DNA-Polymerase bei 5 U/μl
(von PE Biosystems, Foster City, CA), 1 μl von Primer p1BAR bei 10 pMol/μl; 1 μl Primer
P2 bei 10 pMol/μl;
und 24,3 μl
Wasser hergestellt worden war. Der Primer p1Bar besitzt die Nukleotidsequenz
5'-GACTAGAGACCTCGTGGAC-3' (SEQ. ID. Nr.: 1),
und der Primer P2 besitzt die Nukleotidsequenz 5'-GACCTGCAGCGTACG-3' (SEQ. ID. Nr.: 2). Die Reaktionen wurden
dann 10 Minuten lang bei 95°C
inkubiert, um die Matrizen-DNA zu denaturieren, gefolgt von 14 Zyklen
von 95°C
während
20 Sekunden; 57°C
(sinkend um 0,5 Grad pro Zyklus) während 1 Minute; gefolgt von
16 Zyklen von 95°C
während
20 Sekunden; 50°C
während
45 Sekunden, gefolgt von Inkubation bei 4°C.
-
20 μl von jedem
der Amplifikationsprodukte wurden dann einer Elektrophorese auf
einem 2% (w/v) Agarosegel unterzogen, und die Amplifikationsprodukte
wurden durch Färbung
mit Ethidiumbromid und UV-Licht sichtbar gemacht. Die Ergebnisse
zeigen das Vorhandensein einer Bande von etwa 100 Nukleotiden in
den Spuren, welche die Reaktionsprodukte enthalten, in denen die
Sonde das komplementäre
SNP-Nukleotid zu demjenigen, welches in der Matrizen-DNA vorhanden ist,
enthält,
aber nicht in den anderen Spuren. Somit identifiziert die Sonde
S den SNP auf der Matrizen-DNA S7, und die Sonde Y identifiziert
den SNP auf der Matrizen-DNA
Y7. Kein Produkt wird aus einer Reaktionsmischung amplifiziert,
welche Matrizen-DNA S7 und Sonde Y oder Matrizen-DNA Y7 und Sonde
S enthält.
-
Somit
demonstriert dieses Beispiel die Identifizierung eines SNP unter
Anwendung eines Verfahrens, das Hybridisierung, Ligation und dann
PCR-Amplifikation beinhaltet.
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Beispiel 2: Identifizierung eines SNP
durch "Fugen-Auffüllen"
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Identität eines
Nukleotides, z. B. eines SNP, umfassend das Zugeben einer Oligonukleotidsonde
in vier Reaktionen, die eine Polymerase, eine Ligase und eines der
vier Nukleotide enthalten.
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Vier
verschiedene SNPs wurden in Singleplex-Reaktionen getestet. Sechzehn
Reaktionen wurden parallel ausgeführt, in welchen jede der vier
DNA-Matrizen mit einer von vier Sonden inkubiert wurde. In diesem Beispiel
waren die Matrizen-DNAs 36 bis 42 Basen lage Oligonukleotide aus
S. cerevisiae. Die verschiedenen Kombinationen sind in der Tabelle
2 dargestellt. Die Nukleotidsequenzen der Matrizen und Sonden waren
wie folgend (Die Struktur der Sonden ist angezeigt als: Homologie
1/Primer 1/Primer 2/Barcode/(+/– DraI)/Homologie
2): Matrizen-DNA
Y1:TOS:T:
Matrizen-DNA
Y2:TO S:C:
Matrizen-DNA
Y3:TO S:A:
Matrizen-DNA
Y5:TO S:G:
Sonde
Y1:PL:119:31 (ebenfalls bezeichnet als SNP1):
Sonde
Y2:PL:C:119:55 (ebenfalls bezeichnet als SNP2):
Sonde
Y3:PL:C:119:131 (ebenfalls bezeichnet als SNP3):
Sonde
Y5:PL:119:167 (ebenfalls bezeichnet als SNP5):
Tabelle 2: Inhalt der unterschiedlichen
Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | Y1:PL119:31 | Y1:PL119:31 | Y1:PL119:31 | Y1:PL119:31 | Y2:PL:C119:56 | Y2:PL:C119:55 | Y2:PL:C119:55 | Y2:PL:C119:5 |
Matrize | Y1:TO S:T | Y1:TO S:T | Y1:TO S:T | Y1:TO S:T | Y2:TO S:C | Y2:TO S:C | Y2:TO S:C | Y2:TO S:C |
dNTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
Reaktion | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
Sonde | Y3:PL119:131 | Y3:PL119:131 | Y3:PL119:131 | Y3:PL119:131 | Y5:PL:119:167 | Y5:PL:119:167 | Y5:PL:119:167 | Y5:PL:119:167 |
Matrize | Y3:TO S:A | Y3:TO S:A | Y3:TO S:A | Y3:TO S:A | Y5:TO S:G | Y5:TO S:G | Y5:TO S:G | Y5:TO S:G |
dNTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
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Ein
DNA-Mix wurde hergestellt durch Mischen von (je Reaktion) 2 μl pfu-Ligasepuffer
(von Stratagene, San Diego, CA); 0,1 μl Matrizen-Oligonukleotid bei
400 fmol/μl;
0,4 μl Sonden-Oligo (ebenfalls
bezeichnet als "Barcode-Oligo") bei 10 pmol/μl; und 17,5 μl Wasser.
Die DNA wurde durch Inkubieren dieser Reaktionen bei 95°C während 5
Minuten denaturiert. Die Nukleinsäuren wurden dann durch Inkubieren
der Reaktionen bei 65°C
während
einer Stunde annealt. Die letztendliche Matrizenmenge betrug 40
Femtomol/Reaktion und diejenige des Sondeno ligonukleotids betrug
4 Picomol/Reaktion. Zu jeder Reaktion wurden 20 μl vorgewärmter (1 Minute bei 65°C) Polymerase/Ligase/dNTP-Mix
zugegeben. Dieser Mix wurde hergestellt durch Vereinigen (je Reaktion)
von 2 μl
10 × pfu-Ligasepuffer
(von Stratagene, San Diego, CA); 2 μl von einem dNTP bei 1 mM; 0,05 μl Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
(von PE Biosystems, Foster City, CA) bei 10 U/μl; 1 μl pfu-Ligase (von Stratagene,
San Diego, CA) bei 4 U/μl;
und 14,95 μl
Wasser. Die 40-μl-Reaktionen
wurden 10 Minuten lang bei 65°C
inkubiert.
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Die
Matrizen-DNA wurde dann einer "rollender
Kreis"-Amplifikation
wie folgend unterzogen. 4 μl
der oben genannten Reaktionen wurden zu 32 μl RCA-Mix zugegeben, der 10
Minuten lang bei 65°C
vorgewärmt worden
war. RCA-Mix wurde hergestellt durch Vereinigen (je Reaktion) von
4 μl 10 × Vent-Puffer
(von New England Biolabs, Beverly, MA); 2 μl DMSO; 6,4 μl Vent-DNA-Pol.Exo- bei 2 U/μl (NEB);
0,36 μl
RCA-Primer bei 100 pmol/μl;
0,93 μl
T4-Gen32-Protein
bei 1,7 mg/ml (USB); 0,4 ml MgSO4 bei 100
mM und 17,91 μl
Wasser. Die Nukleotidsequenz des RCA-Primers enthält an ihrem
5'-Ende das Komplement
eines Abschnitts der Sequenz von Primer 2, gefolgt von der Sequenz
von Primer 1 und besitzt die Nukleotidsequenz 5'-GTCGTTTTACAGACTAGAGACCTCGTGGAC-3' (SEQ. ID. Nr.: 22).
Die Reaktionen wurden dann 3 Minuten lang bei 92°C deinkubiert (Hitzedenaturierung),
wonach 4 μl
vorgewärmter
dNTP-Mix mit 4 mM von allen vier Nukleotiden zugegeben wurde, und
die Reaktionen wurden bei 65,5°C
während
4,5 Stunden weiter inkubiert. Diese Amplifikation führt zur
Synthese eines langen Stranges, der an seinem 5'-Ende den RCA-Primer aufweist, woran sich
der Rest von Primer 2-Primer 1-HR1-HR2-Tag-Primer 2-[Primer 1-HR1-HR2-Tag-Primer
2-]n anschließt.
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Für den PCT-Amplifikationsschritt
wurden zwei Reaktionen für
jede der Matrize/Sonde-Kombinationen durch
Vereinigen von jeweils 1 μl
der oben genannten Reaktionen mit 19 μl PCR-Mix durchgeführt, welcher
(je Reaktion) 2 μl
10 × Taq-Gold-Puffer
(von PE Biosystems, Foster City, CA); 0,75 μl dNTPs bei 4,0 mM; 0,15 μl AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 U/μl
(PE); 0,16 μl
P1bar-Primer (SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl; 0,16 μl M13-Primer (d. h. Primer 2)
bei 100 pmol/μl;
2 μl MgCl2 bei 25 mM und 13,78 μl Wasser enthielt. Die Nukleotidsequenz
des M13-Primers ist 5' TGTAAAACGACGGCCAGT
3' (SEQ. ID. Nr.:
3). Die PCR-Reaktionen
wurden fünf
Minuten lang bei 95°C
denaturiert und dann entweder 15 oder 25 Zyklen von 20 Sekunden
bei 95°C und
1 Minute bei 50°C
unterzogen.
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20 μl von jeder
der Reaktionen wurden dann einer Gelelektrophorese in 2%iger Agarose
unterzogen, und die Produkte wurde sichtbar gemacht, wie es in Beispiel
1 beschrieben ist. Die Ergebnisse zeigen, dass in einer von jeder
der vier Reaktionen, welche jeweils ein unterschiedliches dNTP enthalten,
Amplifikationsprodukt mit dem dNTP erhalten wird, welches komplementär zu dem
SNP in der DNA ist. Zum Beispiel wurde mehr Amplifikationsprodukt
in der Reaktion nachgewiesen, in welcher dATP zu der Sonde, die
ein Thymidin als SNP-Nukleotid enthält, zugegeben wurde, verglichen
mit Reaktionen, in welchen dCTP, dGTP oder dTTP zugegeben wurde.
-
Somit
verdeutlicht dieses Beispiel ein Verfahren zum Identifizieren eines
Nukleotides in einer Nukleinsäure,
welches die Hybridisierung einer Sonde an die Nukleinsäure, Fugen-Auffüllung durch
Zugeben eines spezifischen dNTP durch Polymerisation und Ligation,
Verlängerung
eines Primers, Ligation, PCR-Amplifikation und den Nachweis von
amplifizierten Produkt(en) umfasst.
-
Beispiel 3: Hintergrundunterdrückung durch
Einfangen der "Run-off"-Produkte unter Verwendung
von Biotin-Streptavidin
-
Dieses
Experiment ist eine Verdeutlichung eines Biotin-Einfang-Reinigungsverfahrens,
das verwendet wird, um den Hintergrund zu unterdrücken, welcher
aus Elongationsereignissen entsteht, die durch nichtligierte Oligo-Sonde
während
einer PCR-Amplifikation geprimt werden. Ein biotinylierter Primer
wird verwendet, um eine erste Kopie der ligierten Sonde herzustellen.
Diese Kopie wird mit Streptavidin-beschichteten magnetischen Kügelchen
eingefangen, während
alle anderen Moleküle
fortgewaschen werden. Die eingefangene Kopie wird dann in einer
PCR-Reaktion amplifiziert.
-
Die
Matrizen-DNAs und Sonden waren identisch zu denjenigen, welche im
Beispiel 1 verwendet wurden: Die zwei verwendeten Matrizen-DNAs
waren die 600 bp großen
Amplikons mit der Bezeichnung S7 und Y7, umfassend SEQ. ID. Nr.:
10 bzw. 11, welche sich voneinander in einem einzelnen Nukleotid
unterscheiden; und die zwei Sonden S und Y, welche die SEQ. ID.
Nr.: 12 bzw. 13 aufweisen.
-
Die
verschiedenen Kombinationen aus Matrize und Sonden sind in der Tabelle
3 dargestellt. Tabelle 3: Komponenten der Reaktionsmischungen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | S-Allel | S-Allel | S-Allel | S-Allel | Y-Allel | Y-Allel | Y-Allel | Y-Allel |
Matrize | Y7 | S7 | S7 | keine | Y7 | Y7 | S7 | keine |
Sonstiges | | keine
Ligase | | | | keine
Ligase | | |
-
Zwei
Barcodeoligo-Mixe wurden hergestellt (einer für jedes Barcode-Oligo) durch
Mischen von 20 μl
5 × Tth-Ligasepuffer,
15 μl Barcode-Oligonukleotid
S oder Y bei 10 pmol/μl;
und 62,5 μl
Wasser, und 19,5 μl
dieses Mix wurden zu 8 Strip-Röhrchen
zugegeben. In jedes Strip-Röhrchen wurde
0,5 μl der
jeweiligen PCR-Matrize S7 oder Y7 bei 0,04 μg/μl zugesetzt. Die letztendliche
Menge an Barcode und Matrize betrug 30 Picomol bzw. 40 Femtomol
je Reaktion.
-
21,5 μl Ligase-Mix,
welcher durch Mischen von 36 μl
5 × Tth-Ligasepuffer
und 135 μl
Wasser hergestellt worden war, wurde zu den Strip-Röhrchen 3
und 6 (Reaktionen ohne Ligase) zugegeben. 3,5 μl Tth-Ligase (50 U/μl, Marsch
Bio.) wurden zu dem übrigen
Ligase-Mix zugegeben und 21 μl
dieses Mix wurden in die restlichen Röhrchen zugesetzt. Die Röhrchen wurden
1 Minute lang bei 65°C
erwärmt,
und 20 μl
von jedem Röhrchen
wurden in jedes der Strip-Röhrchen,
welche die DNAs enthielten, gegeben. Das Volumen jeder Reaktion
belief sich auf 40 μl.
-
Der
biotinylierte P1Bar-Primer ist identisch zum P1bar-Primer (SEQ.
ID. Nr.: 1), außer
dass er mit einem 5'-Biotin
synthetisiert wurde.
-
Für die "rollende" Amplifikation wurde
ein Kettenverlängerungsmix
(RCA-Mix) hergestellt durch Vereinigen (für 20 Reaktionen) von 40 μl 10 × Vent-Puffer;
20 μl DMSO;
64 μl Vent-DNA-Polymerase exo-
bei 2 U/μl (NEB);
3,6 μl P1bar-Biotin-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl;
9,3 μl T4-Gen32-Protein
bei 1,7 mg/ml; 4 μl
MgSO4 bei 100 mM; jeweils 40 μl der vier
dNTPs bei 4 mM; und 179,2 μl
Wasser, wodurch man ein Endvolumen von 360 μl erhielt. 18 μl RCA-Mix,
welcher 1 Minute lang bei 65°C
vorgewärmt
worden war, wurden zu 2 μl
der oben genannten Reaktionen zugegeben und 2,5 Minuten lang bei
65°C inkubiert.
Dies führt
dazu, dass 8 Röhrchen,
jeweils mit Taq- und Vent-verlängertem
Biotin-P1bar-Primer, vorliegen.
-
Das
biotinylierte "Run-off"-Produkt wurde unter
Verwendung von Ausgangsvorrat-Dynabeads (10 μg/μl) isoliert. Diese Kügelchen
können
bis zu 20 pmol biotinyliertes Oligo unter Verwendung von 10 μl des Ausgangsvorrats
einfangen. 20 μl
von den 40 μl
wurden aus jedem Reaktionsröhrchen
entnommen und wie folgend mit Dynal-Beads eingefangen: Die Ausgangsvorrat-Kügelchen wurden zuerst dreimal
mit 2 M NaCl-Puffer (unter Verwendung des gleichen Volumens an Puffer
wie Probe) gewaschen; gleiche Volumina an Probe und gewaschenen
Kügelchen
wurden vereinigt, um einen letztendlichen 1 M NaCl-Mix zu erhalten;
dieser Mix wurde bei 43°C
15 Minuten lang bei 1400 U/min zentrifugiert; die Kügelchen
wurden zweimal mit 100 μl
2 M NaCl-Puffer und dann einmal mit 100 μl doppelt-destilliertem Wasser
(anstattdessen durch vorsichtiges Klopfen, nicht durch Pipettieren)
gewaschen; die Kügelchen
wurden in 50 μl
an 50 mM NaOH resuspendiert und bei Raumtemperatur fünf Minuten
lang inkubiert; der Überstand
(welcher mit 5 μl
0,5 M HCl neutralisiert werden kann) wurde entfernt; und die Kügelchen
wurden in dem ursprünglichen
Probenvolumen (z. B. 20 μl) unter
Verwendung von 1 × TE
resuspendiert.
-
Ein
PCR-Mix wurde durch Mischen von 48 μl 10 × Taq-Gold-Puffer; 18 μl dNTPs bei
4,0 mM; 3,84 μl P1Bar-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl;
3,84 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 48 μl von MgCl2 bei
25 mM und 330,7 μl
Wasser hergestellt, um insgesamt 456 μl zu erhalten. 1,0 μl der Kügelchen-Aufschlämmungsreaktion
wurden zu 19 μl
PCR-Mix zugegeben; fünf
Minuten lang bei 95°C
denaturiert; und 30 oder 40 Zyklen PCR wie folgend unterzogen: 20
Sekunden bei 95°C
und 1 Minute bei 60°C.
-
20 μl jeder Reaktion
wurden dann einer Elektrophorese in 2%iger Agarose unterzogen, und
die Banden wurden sichtbar gemacht, wie es in den vorangehenden
Beispielen beschrieben wurde. Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass
mehr Amplifikationsprodukt in Reaktionen erhalten wurde, in welchen
die Sonde perfekt zur Matrizen-DNA passt und Ligase eingeschlossen
wird, d. h. in den Reaktionen 2 und 5. Darüber hinaus gestattet die Isolierung
des "Run-off"-Produkts auf den
Kügelchen
eine sauberere bzw. fehlerfreiere Amplifikation.
-
Beispiel 4: Hintergrundunterdrückung durch
Verdau der Sonde mit Uracil-N-Glykosylase vor der Amplifikation
-
Ein
anderes Verfahren zum Unterdrücken
von Hintergrund, welcher als ein Ergebnis der Verlängerung von
nicht-ligierter Oligonukleotidsonde während der PCR entsteht, besteht
darin, die nicht-ligierte Sonde mit Uracil-N-Glykosylase vor der
PCR-Amplifikation zu verdauen. Der Verdau der nicht-ligierten Oligonukleotidsonde
mit Uracil-N-Glykosylase (ebenfalls bezeichnet als "UNG") zerbricht die Sonde
in drei Fragmente, welche die Erzeugung von PCR-Hintergrund-Amplikons nicht länger Primen
können.
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren unter Anwendung des Vergleichens
von Uracil-N-Glykosylase
als einer und Biotin-Isolierung von "Run-off"-Produkt [als der anderen] Aufreinigungsmethode.
-
Die
Matrizen-DNA und Sonden waren die gleichen wie diejenigen, welche
in Beispiel 3 verwendet wurden (man bemerke, dass diese Oligonukleotide
mit U-Basen an den angegebenen Stellen synthetisiert wurden), und
die verschiedenen Kombinationen waren ebenfalls die gleichen (Tabelle
3). In diesem Beispiel wurde pfu-Ligase anstatt von Tth-Ligase verwendet.
-
Zwei
Barcode-Oligo-Mixe wurden hergestellt (einer für jedes Barcode-Oligo) durch
Mischen von 10 μl 5 × Tth-Ligasepuffer,
15 μl Barcode-Oligonukleotid
S (SEQ. ID. Nr.: 12) oder Y (SEQ. ID. Nr.: 13) bei 10 pmol/μl und 72,5 μl Wasser.
19,5 μl
dieses Mix wurden zu acht Strip-Röhrchen zugesetzt.
In jedes Strip-Röhrchen
wurden 0,5 μl
der jeweiligen PCR-Matrize S7 oder Y7 bei 0,40 μg/μl zugegeben. Die letztendliche
Menge von Barcode und Matrize betrug 30 Picomol bzw. 40 Femtomol
pro Reaktion.
-
Die
Reaktionsmischungen (enthaltend die DNAs) wurden fünf Minuten
lang bei 95°C
denaturiert und 15 Minuten lang bei 65°C annealed. 23,75 μl Ligase-Mix,
hergestellt durch Vereinigen von 24 μl an 10 × pfu-Ligasepuffer und 204 μl Wasser,
wurden in die Strip-Röhrchen
3 und 6 zugegeben. 10 μl
pfu-Ligase bei 4 U/μl (Stratagene)
wurden zu dem restlichen Mix von 204,25 μl zugesetzt. In jedes Röhrchen (außer Röhrchen 3
und 6) wurden 20 μl
Ligase-Mix, welcher 1 Minute lang bei 65°C vorgewärmt worden war, zugegeben,
und die Reaktionen wurden 10 Minuten lang bei 65°C inkubiert (Ligationsreaktionen).
Das letztendliche Reaktionsvolumen betrug 40 μl.
-
2 μl der Ligationsreaktionen
wurden zu 18 μl
des Verlängerungs-Mix
zugegeben, welcher hergestellt worden war durch Vereinigen von 40 μl an 10 × Taq-Gold-Puffer;
15 μl dNTPs
bei jeweils 4 mM; 3 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl (P. E.); 3,2 μl Biotin-RCAP1Bar-Primer (5'-GTCGTTTTACAGACTAGAGACCTCGTGGAC-3', SEQ. ID. Nr.: 28)
bei 100 pmol/μl
(gleich wie in Beispiel 3); 40 μl
MgCl2 bei 25 mM und 258,8 μl Wasser,
um ein Endvolumen von 360 μl
PCR-Reaktionsmischung zu erhalten. Die Reaktionen wurden dann 10
Minuten lang bei 95°C
inkubiert, um das ligierte Produkt zu denaturieren sowie Taq-Gold
zu akitivieren. Ein Satz von Reaktionen wurde dann 2 Minuten lang
bei 65°C
inkubiert, und ein anderer Satz von Reaktionen wurde [...]Ein Satz
von Reaktionen wurde dann 15 Minuten lang bei 65°C zum "Run-off" inkubiert, und ein anderer Satz von
Reaktionen wurde nicht bei 65°C
inkubiert (keine "Run-off"-Kontrolle). Dies
führte
zu 2 × 8
Röhrchen
mit Taq-verlängertem
Biotin-RCA-Primer.
Der RCA-Biotin-Primer enthält
Sequenz, angehängt
an das 5'-Ende des
P1-Primers, und wurde verwendet, um den Abstand zwischen den Primer
bindenden Sequenzen und den Kügelchen
zu vergrößern, in
dem Fall, dass das Kügelchen
die PCR-Reaktion sterisch behindert.
-
Zwei
PCR-Mixe wurden wie im Beispiel 3 beschrieben mit und ohne Zugabe
von 1 μl
pro Reaktion an Uracil-N-Glykosylase (PE Biosystems, Foster City,
CA) hergestellt. 1,0 μl
der Verlängerungsreaktionen
wurde zu 19 μl
PCR-Mix zugegeben; fünf
Minuten lang bei 95°C
denaturiert und 25 Zyklen PCR wie folgend unterzogen: 20 Sekunden
bei 95°C
und 1 Minute bei 64°C.
Als Kontrolle wurde auch 1 μl
einer 1:10-Verdünnung
der Ligationsreaktion (keine Kettenverlängerung) zu 19 μl PCR-Mix
zugegeben, fünf
Minuten lang bei 95°C
denaturiert und 25 Zyklen PCR wie folgend unterzogen: 20 Sekunden
bei 95°C
und 1 Minute bei 64°C.
-
20 μl jeder Reaktion
wurden dann einer Elektrophorese in 2%iger Agarose unterzogen, und
die Banden wurden sichtbar gemacht, wie es in den vorangehenden
Beispielen beschreiben ist. Die Ergebnisse zeigen, dass in den Kontrollen
ohne Verlängerung,
sämtlicher
Hintergrund durch UNG-Verdau der Sonde eliminiert ist (Spuren 1,
3, 4, 6, 7, 8). Darüber
hinaus zeigt diese Kontrolle, dass das spezifische Signal (Spuren
2 und 5) ebenfalls eliminiert war, ohne den Verlängerungsschritt, wodurch bestätigt wurde,
dass die ursprüngliche
Sonde durch UNG abgebaut wird und dass eine Kettenverlängerung
für das
Signal erfordert wird. Die Kettenverlängerungs-Experimente zeigen, dass UNG den Hintergrund
(Spuren 1, 3, 4, 6, 7, 8) aber nicht das spezifische Signal (Spuren
2 und 5) eliminiert.
-
Beispiel 5: Hintergrundunterdrückung durch
Verwenden von Apyrase
-
Eine
andere Quelle für
Hintergrundsignal stammt aus kontaminierenden Nukleotiden in verschiedenen Reagenzien,
wie Ligase- und Matrize-Präparationen.
Diese kontaminierenden Nukleotide erzeugen ein Signal im Polymerase-Ligase-Schritt,
selbst wenn das zugegebene Nukleotid nicht komplementär zu dem
getesteten SNP ist. Um diese Hintergrundquelle zu eliminieren wurde
Apyrase, ein Enzym, welches Nukleotide abbaut, zu allen Reagenzien
bei der Zusammenstellung der Reaktion zugesetzt. Kontaminierende
Nukleotide wurden in einer Inkubation bei 20°C, vor dem DNA-Denaturierungsschritt,
abgebaut. Die Apyrase wurde während
der Denaturierungs- und Eliminierungs-Schritte hitzeinaktiviert,
so dass das später
hinzugefügte
spezifische Nukleotid nicht abgebaut wird.
-
Die
verschiedenen durchgeführten
Reaktionen sind in der Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 4: Komponenten der verschiedenen
Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 |
Matrize | Y7 | Y7 | Y7 | Y7 | S7 | S7 | S7 | S7 |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
Sonstiges | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ | Apyrase
+ |
Reaktion | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
Sonde | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 | SNP2 |
Matrize | S7 | S7 | S7 | S7 | | S7 | S7 | S7 |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dGTP | dGTP | dTTP | |
Sonstiges | Apyrase
– | Apyrase
– | Apyrase
– | Apyrase
– | Apyrase
+
Matrize | Apyrase
+
Pol/Lig- | Apyrase
+
Pol/Lig- | Apyrase
+
dXTP- |
-
Drei
Matrize/Barcode-Mixe wurden durch Beimischen, in jedem, von 6 μl 10 × pfu-Ampligase-Puffer; 1,8 μl Barcode-Oligo
(mit der in SEQ. ID. Nr.: 19 dargestellten Sequenz); 3 μl PCR-Matrize (entweder
S7, SEQ. ID. Nr.: 10, Y7, SEQ. ID. Nr.: 11 oder Wasser; diese Matrizen
sind die gleichen, wie diejenigen, die in Beispiel 1 verwendet werden)
und 49,2 μl
Wasser hergestellt, wodurch man ein Endvolumen von 60 μl erhält. 12 μl von jedem
[Ansatz] wurden in die Röhrchen
verteilt.
-
12 μl Ligase-Mix
wurden in 16 Strip-Röhrchen
aliquotiert. Der Mix wurde für
die verschiedenen Reaktionen, wie in der Tabelle 5 beschrieben,
hergestellt, und die Ligaseverdünnung
wurde durch Mischen von 5 μl 10 × Ampligase-Puffer
mit 44,33 μl
Wasser und 0,67 μl
Ampligase bei 5 U/μl
hergestellt, was zu einer Lösung führte, die
0,067 U/μl
Ampligase enthielt. Tabelle 5: Herstellung von Ligase-Mixen
Ligase-Mix | jeweils | Reaktion
1–8, 13, 16
(× 16) | Reaktion
9–12 (× 8) | Reaktion
14 und 15 (× 4) |
10 × Ampligase-Puffer | 1,0 μl | 16,0 μl | 8,0 μl | 4,0 μl |
Ampligase-Verdünnung | 0,125
[μl] | 2,0 μl | 1,0 μl | N/A |
Taq-DNA-Pol.-Stoffel-Frag., 10 U/μl | 0,05 μl | 0,8 μl | 0,4 μl | N/A |
Apyrase
50 mU/μl | 0,2 μl | 3,2 μl | N/A | 0,8 μl |
H2O | | 106 μl | 54,6 μl | 27,2 μl |
insgesamt | 8,0 μl | 128,0 μl | 64,0 μl | 32,0 μl |
-
Die
Barcode/Matrize-Mischungen wurden 5 Minuten lang bei 95°C denaturiert
und 15 Minuten lang bei 65°C
annealt. 8 μl
große
Ligase-Mixe wurden zu den annealten DNA-Mischungen zugegeben. Diese
wurden dann 2 Minuten lang bei 20°C
inkubiert. Die Barcode/Matrize-Mischungen
wurden dann 5 Minuten lang bei 95°C
denaturiert und 15 Minuten lang bei 65°C annealt. Die Temperatur wurde
auf 65°C
angehoben, und 2 μl dXTP
(1 mM) wurden zu den passenden Röhrchen
zugesetzt, wonach sie 10 Minuten lang bei 65°C inkubiert wurden. Das letztendliche
Reaktionsvolumen betrug 20 μl.
Die letztendliche Enzym-Ligasekonzentration betrug 0,00042 Units/μl in der
Ligationsreaktion (insgesamt 0,0084 Units), die letztendliche Barcode-Konzentration betrug
0,015 Picomol/μl
und die Matrizen-Endkonzentration betrug ungefähr 2 Femtomol/μl [Diese
Abfolge von Schritten bitte bestätigen
oder anzweifeln].
-
2 μl jeder Ligationsreaktion
wurden zu 18 μl
PCR-Verlängerungs-Mix
zugegeben, der durch Vereinigen von 85 μl von 4 × E/U-Puffer (4 × Taq Gold-Puffer;
3,2 Picomol je Mikroliter P1bar-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 1); 10 mM MgCl2; 0,6 mM dNTPs);
2,55 μl
AmpliTaq Gold-DNA-Polymerase
(P. E. Biosystems, Foster City, CA) bei 5 U/μl und 218,5 μl Wasser hergestellt wurde,
wodurch man ein Endvolumen von 306 μl erhält. Die Reaktionen wurden 10
Minuten lang bei 95°C
inkubiert, um das ligierte Produkt zu denaturieren sowie Taq Gold
zu aktivieren. Die Reaktionen wurden dann zwei Minuten lang bei
65°C zum "Run-off" inkubiert.
-
Die
UNG-Säuberung
und die Amplifikation wurden wie folgend durchgeführt. Zu
jeder Reaktion (20 μl) wurden
20 μl UNG/PCR-Mix
zugegeben. Dieser Mix wurde hergestellt durch Kombinieren von 85 μl 4 × E/U-Puffer;
2,55 μl
AmpliTaq Gold-DNA-Polymerase (P. E.) bei 5 U/μl; 17 μl UNG (1 Unit/μl, PE Biosystems, Foster
City, CA); 5,44 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl und 230 μl Wasser, wodurch man ein Endvolumen
von 340 μl
erhielt. Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert
und dann fünf
Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert. Die PCR wurde während 33 Zyklen wie folgend
durchgeführt:
20 Sekunden bei 95°C
und 1 Minute bei 60°C.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden auf die gleiche Weise wie in den vorherigen
Beispielen analysiert. Die Ergebnisse zeigen an, dass das Vorhandensein
von Apyrase in den Reaktionen die Hintergrundamplifikation in starkem
Maße verringert.
Diese lässt
sich z. B. durch Vergleichen der ersten vier Spuren 3 und 4 ersehen,
in welchen die Abwesenheit von Apyrase in einem Röhrchen mit
dCTP (Nukleotid, welches nicht komplementär zum SNP in der Matrizen-DNA
ist) zu einer Bande führt,
wohingegen die Gegenwart von Apyrase in der gleichen Reaktion keine
Bande produziert. Im Vergleich, in den ersten zwei Spuren, welche
Reaktionen repräsentieren,
die mit dATP durchgeführt
wurden (das Nukleotid, welches komplementär zum SNP in der Matrizen-DNA
ist), beeinflusst die Gegenwart oder Abwesenheit von Apyrase das
beobachtete Signal nicht, wodurch gezeigt wird, dass das Signal
spezifisch ist und nicht aus einer Hintergrundamplifikation resultiert.
Somit kann die Anwendung von Apyrase die Hintergrundamplifikation
verringern.
-
Beispiel 6: Nachweis von zwei SNPs in
einer einzelnen Reaktion
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Beispiel einer Reaktion, in welcher zwei
SNPs gleichzeitig nachgewiesen wurden. Die Hintergrundreduktionsmethoden
unter Verwendung von Apyrase und Uracil-N-Glykosylase-Verdau und/oder
Biotin-Einfang von Verlängerungsprodukten
wurden eingeschlossen.
-
Die
Kombinationen von Matrize und Sonde waren wie in der Tabelle 6 gezeigt.
Die DNA-Matrizen
waren 600 bp große
DNA-Fragmente, welche aus S. cerevisiae amplifiziert worden waren.
Die Matrize S7 (SEQ. ID. Nr.: 10) wird in Beispiel 1 beschrieben.
Die Matrize S37 ist eine 600 bp lange doppelsträngige DNA, welche aus dem S.
cerevisiae-Stamm S288C amplifiziert worden war, welche die Nukleotidsequenz
5'-CCAGTCCCTTGAGTTCGCGAATAGTAATTTTGGTGATACCTG-3' (SEQ. ID. Nr.: 179)
einschließt.
Die Barcode-Oligonukleotide sind SNP2 (SEQ. ID. Nr.: 19) und SNP5
(SEQ. ID. Nr.: 21). Tabelle 6: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP
2 | SNP
2 | SNP
5 | SNP
5 | SNP
2
SNP 5 | SNP
2
SNP 5 | SNP
2
SNP 5 | SNP
2
SNP 5 |
Matrize | S-7 | S-7 | S-37 | S-37 | S-7
S-37 | S-7
S-37 | S-7
S-37 | S-7
S-37 |
dXTP | dCTP | dGTP | dCTP | dGTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
-
DNA-Matrize/Sonde-Reaktionsmischungen
wurden hergestellt, wie in Tabelle 7 dargestellt. Der Enzym-Mix,
welcher in der Tabelle aufgeführt
ist, wurde hergestellt durch Mischen von 154,3 μl Wasser; 22 μl 10 × Ampligasepuffer;
2,2 μl Apyrase
bei 50 mU/μl;
1,38 μl
Ampligase-Verdünnung (5 μl 10 × Ampligasepuffer; 44,33 μl Wasser
und 0,67 μl
Ampligase bei 5 U/μl);
und 0,55 μl
Taq-DNA-Pol.-Stoffel-Fragment bei 10 U/μl. Tabelle 7: Komponenten von DNA-Enzym-Mix
DNA/Enzym-Mix | Mix
1 & 2 (× 2,5) | Mix
3 & 4 (× 2,5) | Mix
5–8 (× 5) |
Enzym-Mix | 41,0 μl | 41,0 μl | 82,0 μl |
Matrize
S-7 | 1,25 μl (S7) | | 2,5 μl (S7) |
Matrize
S-37 | | 1,25 μl (S37) | 2,5 μl (S37) |
SNP2
1 pmol/μl | 0,75 μl (SNP2) | | 1,5 μl (SNP2) |
SNP5
1 pmol/μl | | 0,75 μl (SNP5) | 1,5 μl (SNP5) |
| | | |
insgesamt | 45,0 μl | 45,0 μl | 90,0 μl |
-
18 μl des Mix
wurden in Strip-Röhrchen
verteilt. Die potentiell kontaminierenden Nukleotide bzw. dXTPs
wurden durch Inkubation der Reaktionen während 4 Minuten bei 20°C abgebaut.
Die Reaktionen wurden dann 5 Minuten lang bei 95°C erwärmt und durch Inkubation während 15
Minuten bei 65°C
annealt. 2 μl
der jeweiligen dXTPs, 0,1 mM, welche in Tabelle 6 dargestellt sind,
wurden zu den Reaktionen gegeben, und die Reaktionen wurden 10 Minuten
lang bei 65°C
inkubiert (Ligationsreaktionen). In der Ligationsreaktion (20 μl) belief
sich die Barcode-Endkonzentration
auf 0,015 Picomol/μl,
und die Matrize betrug ungefähr
2 Femtomol/μl.
Die Ligase-Endkonzentration war 0,00042 Units/μl in der Ligationsreaktion (insgesamt
0,0084 Units).
-
6 μl der Ligationsreaktionen
wurden zu 54 μl
Verlängerungs-Mix
zugegeben, welcher 1 Minute lang bei 95°C vorgewärmt worden war. Der Verlängerungs-Mix
wurde durch Vereinigen von 54 μl
10 × Taq-Gold-Puffer; 4,05 μl AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 U/μl;
64,8 μl
dNTPs bei jeweils 1,25 mM; 54 μl
MgCl2 bei 25 mM; 4,32 μl P1BAR (SEQ. ID. Nr.: 1)-Biotin-Primer
bei 100 pmol/μl
und 101,61 μl
Wasser hergestellt.
-
Die
Reaktionen wurden 10 Minuten lang bei 95°C inkubiert, um die ligierten
Produkte zu denaturieren sowie Taq-Gold zu aktivieren, und danach
2 Minuten lang bei einem Gradienten von 55°C bis 79°C zum "Run-off" inkubiert. Die Reaktionen wurden dann
auf 4°C
abgekühlt.
-
Es
wurden drei Aufreinigungen durchgeführt: UNG-Säuberung, eine Niedrigstringenz-Biotin-Säuberung (3 Waschschritte) und
eine Biotin-Säuberung
von erhöhter
Stringenz (6 Waschschritte). 20 μl
jeder Reaktion wurden einem Einfang auf Dynal-Kügelchen unterzogen. Die Ausgangsvorrats-Kügelchen
wurden dreimal mit 2 M NaCl-Puffer unter Verwendung des gleichen
Volumens an Puffer wie demjenigen der Probe gewaschen. Zu 25 μl der Kügelchen
wurden 75 μl
1 M NaCl zugegeben. 20 μl
Probe wurden mit 80 μl
Kügelchen
in NaCl gemischt, um den letztendlichen 1 M NaCl-Mix zu erhalten,
und es wurde 15 Minuten lang bei 43°C inkubiert, wobei alle fünf Minuten
auf- und ab-pipetiert wurde. Die Kügelchen wurden dann drei- oder
sechsmal in 200 μl
0,5 M NaCl/0,5 M NaOH-Puffer gewaschen, gefolgt von einem Waschschritt
mit 200 μl
0,5 M NaCl in TE. Die Kügelchen
wurden in 200 μl
von 100 mM NaCl, TE, 0,25% DMSO, 0,01% Triton, resuspendiert und 15–20 Minuten
lang bei 70°C
erwärmt.
Dies setzt nicht-spezifisch an den Kügelchen gebundenes Produkt
frei. Die Kügelchen
wurden dann erneut mit 200 μl
TE gewaschen. Die Kügelchen
wurden in dem ursprünglichen Probenvolumen
(z. B. 20 μl)
unter Verwendung von 1 × TE
resuspendiert.
-
Eine
Amplifikation des gereinigten Verlängerungsproduktes wurde durch
Mischen von 20 μl
des Verlängerungsprodukts
mit 20 μl
UNG/PCR-Mix durchgeführt,
welcher hergestellt worden war durch Vereinigen von 18 μl 10 × TaqAQ
Gold-Puffer; 1,35 μl
AmpliTaq Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl; 21,6 μl dNTPs bei jeweils 1,25 mM;
18 μl MgCl2 bei 25 mM; 1,44 μl P1Bar-Primer (SEQ. ID. Nr.:
1!) bei 100 pmol/μl;
1,44 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 9 μl UNG bei 1 Unit/μl; und 109,17 μl Wasser.
Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert, fünf Minuten
lang bei 95°C
hitzedenaturiert und 14 PCR-Zyklen unterzogen, einschließend 20
Sekunden Denaturierung bei 95°C;
1 Minute Annealing bei 63°C;
und 10 Sekunden Kettenverlängerung
bei 72°C;
gefolgt von 20 Zyklen von 20 Sekunden bei 95°C; 45 Sekunden bei 56°C und 10 Sekunden
bei 72°C.
Die Reaktionen wurden weitere 10 Sekunden lang bei 72°C und danach
bei 4°C
inkubiert.
-
Die
Reaktionsprodukte wurden auf die gleiche Weise wie im vorangehenden
Beispiel analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass, wie erwartet,
ein stärkeres
Amplifikationssignal in den Spuren 2, 3, 6 und 7 (welche Reaktionen
entsprechen, einschließend
dNTPs, welche komplementär
zum SNP in der Matrizen-DNA sind) im Verhältnis zu den anderen Spuren
erhalten wurden. Da die Spuren 6 und 7 die zwei Matrizen-DNAs und
die gleichen zwei Sonden umfassen, und da die Reaktionen mit Ausnahme
der Zugabe von dCTP in einer Reaktion und dGTP in der anderen Reaktion, identisch
waren, zeigen diese Ergebnisse, dass zwei unterschiedliche SNPs
unter Verwendung [in] der selben Reaktion identifiziert werden können, wenn
die zwei dNTPs in der selben Reaktion(en) eingeschlossen werden.
-
Die
amplifizierten Produkte aus den Reaktionen 6 und 7 wurden ebenfalls
einem DraI-Restriktionsverdau
unterzogen, welcher zwischen der Tag-Sequenz und den Homologieregion-THR2's schneidet. Weil
die zwei verschiedenen Sonden unterschiedliche Längen der Homologieregionen
aufweisen, ist es offensichtlich, dass es möglich [ist] auf einem hoch
auflösenden
Gen zu identifizieren, welches die Sonde ist, die in jeder Reaktion
amplifiziert wurde. Die Sonde 5 bestand aus 109 Basen, wohingegen
die Sonde 2 aus 104 Basen bestand.
-
Folglich
wurde 1 μl
Dra I-Enzym zu 20 μl
PCR-Produkt der Reaktionen 6 und 7 zugegeben und eine Stunde lang
bei 37°C
inkubiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das in Reaktion 6 beobachtete
Amplifikationsprodukt, wie erwartet, der Sonde SNP2 entspricht,
wohingegen jenes, das in der Reaktion 7 beobachtet wurde, der Sonde
SNP7 entspricht. Diese Ergebnisse liefern eine weitere Unterstützung für das Multiplexieren.
-
Beispiel 7: Verwendung von zweiteiligen
Sonden anstatt einer einteiligen Sonde
-
Alle
oben beschriebenen Sondenoligonukleotide wurden als ein Einzelmolekül synthetisiert.
Dieses Beispiel zeigt die funktionelle Verwendung einer zweiteiligen,
ligierten, Oligonukleotidsonde. Diese Sonden wurden durch Ligieren
eines 40-Basen-Oligonukleotids an ein 60-Basen-Oligonukleotid unter Verwendung eines
Brückenoligonukleotides,
welches allen Sonden gemeinsam ist, konstruiert.
-
Die
Matrize/Sonde-Kombinationen sind in der Tabelle 8 dargestellt. Die
Matrize S37 und die Sonde SNP5 (SEQ. ID. NR.: 21) waren wie im vorangehenden
Beispiel beschrieben beschaffen. SNP5 wurde in Beispiel 2 beschrieben
(SEQ. ID. Nr.: 21). Die SNP5-2-Teile-Sonde wurde durch Ligieren
von Teil A, umfassend die Matrizenhomologieregion 1 und die Primer-1-Homologieregion,
mit dem Teil B, umfassend die Primer-2-Homologieregion, die Barcode-Sequenz, DraI und
die Matrizenhomologieregion 2, konstruiert. Die zwei Teile wurden
enzymatisch mit einem Verbrückungsoligonukleotid
ligiert, welches die Sequenz 5'-ACTGGCCGTCGTTTTACA/GACTAGAGACCTCGTGGAC-3' (SEQ. ID. Nr.: 226)
aufweist; das "/" zeigt die Abschnitte an,
welche zu Teil A bzw. Teil B komplementär sind. Die Ligation wurde
wie folgend durchgeführt:
10 Picomol jeweils von SNP5-Teil A, SNP5-Teil B und dem Verbrückungsoligonukleotid
wurden mit 5 Units Ampligase in 1 × Ampligasepuffer eine Stunde
lang bei 60°C
inkubiert. Die Sonden enthalten eine Uracilbase zwischen der Primer-2-Homologieregion und
der Barcode-Sequenz. Tabelle 8: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP5
Syn
3 | SNP5
Syn
3 | SNP5
Syn
3 | SNP5
Syn
3 | SNP5
2-teilig | SNP5
2-teilig | SNP5
2-teilig | SNP5
2-teilig |
Matrize | S-37 | S-37 | S-37 | S-37 | S-37 | S-37 | S-37 | S-37 |
dXTP | d-ATP | dCTP | dGTP | dTTP | d-ATP | dCTP | dGTP | dTTP |
-
Ein
Enzymmix wurde hergestellt durch Vereinigen von 148,3 μl Wasser,
20 μl pfu-Ampligase-Puffer; 5 μl Matrize
S37 bei 0,04....μg/μl; 2 μl Apyrase
bei 50 mU/μl;
1,25 μl
Ampligase-Verdünnung (5 μl 10 × Ampligasepuffer,
44,33 μl
Wasser; und 0,67 μl
Ampligase bei 5 U/μl);
und 0,5 μl
Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment bei 10 U/μl. DNA-Enzym-Mixe wurden durch
Vereinigen von 79,7 μl
Enzym-Mix mit 1,35 μl
jeder Sonde bei 1 pmol/μl
hergestellt. In der Ligationsreaktion (20 μl) belief sich die Barcode-Endkonzentration
auf 0,015 Picomol/μl,
die Matrize betrug ungefähr
2 Femtomol/μl.
Die letztendliche Ligasekonzentratione war 0,00042 Units/μl in der
Ligationsreaktion (insgesamt 0,0084 Units).
-
18 μl wurden
in Strip-Röhrchen
aliquotiert. Die potentiell kontaminierenden dXTP-Nukleotide wurden durch
Inkubation bei 20°C
während
vier Minuten abgebaut. Die DNA wird dann durch Inkubation während fünf Minuten
bei 95°C
denaturiert und durch Inkubation während 15 Minuten bei 65°C annealt.
2 μl der
jeweiligen dXTPs bei ...0,1 mM... wurden zu den entsprechenden Reaktionen
zugegeben und 10 Minuten lang bei 65°C inkubiert (Ligationsreaktion).
-
2 μl der Ligationsreaktionen
wurden zu 18 μl
Verlängerungsmix,
der auf 95°C
vorgewärmt
worden war, zugegeben. Der Verlängerungsmix
wurde hergestellt durch Vereinigen von 45 μl 4 × E/U-Puffer (beschrieben in
Beispiel 5); 1,35 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl und 115,65 μl Wasser.
Die Reaktionen wurden 10 Minuten lang bei 95°C inkubiert, um das ligierte
Produkt zu denaturieren sowie Taq Gold zu aktivieren. Die Reaktionen
wurden zwei Minuten lang zum "Run-off" inkubiert, und dann
auf 4°C
gebracht (kettenverlängernde
Reaktion).
-
UNG-Säuberung
und Amplifikation wurden durchgeführt durch Mischen von 20 μl Verlängerungsreaktion
mit 20 μl
UNG/PCR-Mix, hergestellt durch Vermischen von 85 μl 4 × E/U-Puffer;
2,55 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl; 17 μl UNG bei 1 Unit/μl; 5,44 μl M13-Primer (SEQ. ID.
Nr.: 3) bei 100 pmol/μl
und 230 μl
Wasser. Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert;
10 Minuten lang bei 95°C
denaturiert; 14 PCR-Zyklen von 20 Sekunden bei 95°C, 1 Minute
bei 69,6°C
(jeden Zyklus um 0,4° absinkend)
und 10 Sekunden bei 72°C
unterzogen; gefolgt von 20 PCR-Zyklen von 20 Sekunden bei 95°C; 45 Sekunden
bei 64°C;
und 10 Sekunden bei 72°C.
Die Reaktionen wurden dann 10 Sekunden lang bei 72°C inkubiert
und danach bei 4°C
belassen bzw. eingeweicht.
-
Die
Reaktionsprodukte wurden auf die gleiche Weise wie in den vorangehenden
Beispielen analysiert. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine
Amplifikation nur in den Spuren 2 und 6 beobachtet wurde, welche beide
das dGTP enthielten, bei welchem es sich um das Nukleotid handelt,
das komplementär
zum SNP in der Matrizen-DNA ist. Darüber hinaus waren die Banden
in den zwei Reaktionen ähnlich,
was anzeigt, dass 2-teilige Sonden ebenso funktionell wie eine einteilige
Sonde sind.
-
Beispiel 8: Nachweis eines SNP inmitten
von genomischer S. cerevisiae-DNA
-
Dieses
Beispiel beschreibt den Nachweis eines SNP innerhalb einer genomischen
S. cerevisiae-DNA-Matrize
unter Anwendung des Polymerase/Ligase-Verfahrens, mit einer zweiteiligen
Sonde, und von Apyrase und UNG zur Verringerung der Hintergrundsamplifikation.
-
Die
in diesem Beispiel verwendete PCR-Matrizen-DNA war entweder genomische
S. cerevisiae-DNA (bezeichnet
als genomische Matrize) allein, oder enthaltend variierende Konzentrationen
der Matrizen-DNA S37 (SEQ. ID. Nr.: 179, beschrieben in den vorangehenden
Beispielen), welche in genomischer S. cerevisiae-DNA (bezeichnet
als genomische Matrize) verdünnt
war. Um die verschiedenen Verdünnungen
von S37 genomischer DNA zu erhalten, tdie Hefe. Die in diesem Beispiel
verwendete Sonde war SNP5 (SEQ. ID. Nr.: 21). Sonden-DNA wurde zuerst
auf 0,3 pmol/μl
verdünnt,
woraus 4 Aliquots von 19 μl
hergestellt wurden. 1 μl S37-DNA
wurde in das erste Röhrchen
zugegeben, vermischt, 1 μl
dieser Verdünnung
wurde in das nächste Röhrchen zugesetzt,
usw., so dass die PCR-Matrize S37 durch die Sonde/genomische DNA
seriell verdünnt wird.
In den Reaktionen 7 und 8 wird keine PCR-Matrize zugegeben, und
lediglich genomische DNA-Matrize ist vorhanden.
-
Die
verschiedenen Kombinationen von Sonde und Matrizen-DNA sind in der
Tabelle 9 dargestellt. Tabelle 9: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 |
Matrize | S37/10 | S37/10 | S37/200 | S37/200 | S37/4000 | S37/4000 | | |
genomische
Matrize | + | + | + | + | + | + | + | + |
dXTP | C | G | C | G | C | G | C | G |
-
Die
Reaktionen wurden wie in Beispiel 7 beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt wurden die Matrize und die Sonden-DNAs vereinigt und mit
100 ng genomischer Hefe-DNA, Apyrase, Ampligase und Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
während
4 Minuten bei 20°C
inkubiert, um die potentiell kontaminierenden dXTP-Nukleotide abzubauen.
Die Reaktionen wurden dann durch Inkubation bei 95°C denaturiert
und durch rampenartiges Hinabführen
auf 65°C über etwa
30 Minuten hinweg annealt, und danach 10 Minuten lang bei 65°C inkubiert.
-
2 μl jeder Reaktion
wurden zu 18 μl "Run-off"-Mix zugegeben, welcher
hergestellt wurde durch Vereinigen (pro Reaktion) von 2 μl 10 × Taq Gold-Puffer;
0,75 μl
dNTPs bei jeweils 4 mM; 0,15 μl
AmpliTaq Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl; 0,16 μl P1-bar-Biotinprimer (SEQ.
ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl;
2 μl MgCl2 bei 25 mM; und 12,94 μl Wasser. Die Reaktionen wurden
10 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert, und "Run-off"-Produkte wurden
durch Inkubation während
zwei Minuten bei 60°C
erhalten. Während
die Reaktionen noch bei 60°C
waren, wurden 20 μl
der Reaktionen in einen UNG-PCR-Mix überführt, der hergestellt wurde
durch Vereinigen von 2 μl
10 × Taq-Gold-Puffer,
0,75 μl
dNTPs bei jeweils 1,25 mM; 0,3 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 100 pmol/μl;
1 μl UNG;
0,32 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 2 μl MgCl2 bei
25 mM und 13,31 μl
Wasser. Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert,
5 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert und jeweils 14 und 30 Amplifikationszyklen von
20 Sekunden bei 95°C
und 1 Minute bei 60°C
unterzogen.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden wie oben beschrieben analysiert. Die
Ergenisse zeigen die Gegenwart eines amplifizierten Produktes in
jeder Spur, die eine Reaktion mit einem dCTP enthielt (das Nukleotid, das
komplementär
zum SNP in der Matrizen-DNA ist), aber nicht in Spuren, die eine
Reaktion mit einem dGTP enthielten. Somit war die Identifizierung
des SNP sogar in einer Matrizen-DNA, welche stark mit Hefe-DNA verdünnt war,
deutlich. Darüber
hinaus wurde auch eine starke Bande in den Spuren 7 beobachtet,
welche lediglich genomische Matrize und keine S37-Matrize enthielten,
aber nicht in der Spur 8, welche dGTP enthielt. Daher zeigt dieses
Beispiel in klarer Weise, dass ein SNP in einer einmaligen Sequenz
in genomischer DNA identifiziert werden kann.
-
In
den Spuren 7 und 8, ohne zugesetzte PCR-Matrize, ist die einzige
vorhandene Matrize genomische Matrize, was verdeutlicht, dass ein
SNP aus genomischer DNA nachgewiesen werden kann.
-
Beispiel 9: Nachweis von fünf SNPs
in der gleichen Reaktion
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Identifizierung von fünf SNPs in Matrizen-DNA in
einer einzigen Reaktion, wobei das Ligase/Polymerase-Verfahren,
zweiteilige Sonden und die Apyrase, Biotin-Isolierung des Verlängerungsproduktes
und die UNG-Hintergrundverringerungs-Verfahren angewandt werden.
-
Die
Matrizen-DNAs waren eine Mischung von 600 Basenpaare großen PCR-Matrizen,
welche aus S. cerevisiae amplifiziert wurden; S-7 (SEQ. ID. Nr.:
10), 26, enthaltend die Sequenz 5'-ACATTTAGATCTGCAGTTTCTAATATGAATTCAGTGGAAAAT-3' (SEQ. ID. Nr.: 238),
30, enthaltend die Sequenz 5'-GATCAAATGCGACCATATTCATCAAACTTATAGGCG-3' (SEQ.
-
ID.
Nr.: 167) und 37, enthaltend beide Sequenzen 5'-TACTGTACCCATTTTTTTGTCGCTTAAGGTTTCGCGT-3' (SEQ. ID. Nr.: 5)
als auch SEQ. ID. Nr.: 17 (S37)9.. Die verwendeten Sonden waren
die SNPs 1, 2, 3 und 5, welche vorangehend z. B. im Beispiel 2 beschrieben
wurden. SNP4 (Y4:PL:C:119:159) besitzt die Nukleotidsequenz
5'ACAAAAAAATGGGTACAGTATAA/UGTCCACGAGGTCTCTAGTC//TGTAAAACGACGGCCAGT/UGGTAGTACGGTGCTCTTACA/TTTAAA/ACGCGAAACCTTAAG
3' (SEQ. ID. Nr.:
23, stellvertretend für
Homolgie 1/Primer 1/Primer 2/Barcode/DraI/Homologie 2; U ist Uracil).
Die verschiedenen Kombinationen von Matrizen-DNA und Sonden sind
in der Tabelle 10 dargestellt. Tabelle 10: Komponenten jeder Reaktion
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 | SNPs
1, 2, 3, 4, 5 |
Matrize | S-7,26, 30,37 | S-7,26, 30,37 | S-7,26, 30,37 | S-7,25, 30,37 | S-7,26, 30,37 | S-7,26, 30,37 | S-7,26, 30,37 | S-7,26, 30,37 |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
-
Die
Reaktionen wurden wie in Beispiel 8 beschrieben durchgeführt. Kurz
gesagt, werden die Matrize und Sonden-DNAs vereinigt und mit Apyrase,
Ampligase und Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
vier Minuten lang bei 20°C
inkubiert, um die dXTPs abzubauen. Der Enzym-Mix wurde hergestellt durch Vereinigen von
109,1 μl
Wasser, 18 μl
10 × pfu-Ampligase-Puffer;
2,7 μl jedes
Barcode-Oligos; 4,5 μl
jeder Matrizen-DNA; 1,8 μl
Apyrase bei 50 mU/μl;
1,125 μl
Ampligase-Verdünnung
(5 μl Ampligase-Puffer;
44,33 Wasser und 0,67 μl
Ampligase 5 U/μl);
und 0,45 μl
Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment bei 10 U/μl. 18 μl der Mischung wurden in Strip-Röhrchen überführt, welche
4 Minuten lang bei 20°C
inkubiert wurden, um potentielle kontaminierende Nukleotide abzubauen.
Die Reaktionen wurden dann durch 5 Minuten lange Inkubation bei
95°C denaturiert
und 15 Minuten lang bei 65°C
annealt. 2 μl
des jeweiligen dXTP wurde zugegeben, und die Reaktionen wurden 10
Minuten lang bei 65°C
inkubiert. In der Ligationsreaktion (20 μl) betrug die Barcode-Sonde-Endkonzentration
0,015 Picomol/μl
und die Matrizen-Konzentration belief sich auf ungefähr 2 Femtomol/μl. Die Ligase-Endkonzentration
betrug 0,00042 Units/μl
in der Ligationsreaktion (insgesamt 0,0084 Units).
-
2 μl jeder Reaktion
wurden zu 18 μl "Run-off"-Mix zugegeben, vorgewärmt auf
95°C, welcher
hergestellt worden war durch Vereinigen von 34 μl 10 × Taq Gold-Puffer; 40,8 μl dNTPs bei
jeweils 1,25 mM; 2,25 μl AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 U/μl;
2,72 μl
P1Bar-Biotin-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl;
34 μl MgCl2 bei 25 mM; und 306 μl Wasser. Die Reaktionen wurden
10 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert, und "Run-off"-Produkte wurden
durch Inkubation während
2 Minuten bei 60°C
erhalten. Die Reaktionen wurden dann auf 4°C gebracht.
-
Eine
Biotin-Säuberung
wurde wie im Beispiel 6 beschrieben durchgeführt. Kurz gesagt, wurden die Kügelchen
wie beschrieben gewaschen und in zwei Volumen 2 M NaCl resuspendiert.
20 μl jeder
Reaktion wurden zu 20 μl
Kügelchen
zugegeben, um einen 1 M NaCl-Mix zu erhalten. Der Mix wurde 15 Minuten
lang bei 43°C
inkubiert, wobei alle fünf
Minuten auf und ab pipetiert wurde. Die Kügelchen wurden dann sechsmal in
200 μl 0,5
M NaCl/0,5 M NaOH-Puffer gewaschen, woran sich ein Waschschritt
mit 200 μl
0,5 M NaCl in TE anschloss. Die Kügelchen wurden in 200 μl 100 mM
NaCl, TE, 0,25% DMSO, 0,01% Triton, resuspendiert und 15–20 Minuten
lang bei 70°C
erwärmt.
Dies setzt nicht-spezifisch an die Kügelchen gebundenes Produkt
frei. Die Kügelchen
wurden dann erneut mit 200 μl
TE gewaschen. Die Kügelchen
wurden im ursprünglichen
Probenvolumen (z. B. 20 μl)
unter Verwendung von 1 × TE
resuspendiert.
-
20 μl der Reaktionen
wurden in einen UNG-PCR-Mix überführt, welcher
durch Vereinigen von 18 μl
10 × Taq
Gold-Puffer; 21,6 μl
dNPTs bei jeweils 1,25 mM; 1,35 μl
AmplTaq Gold-DNA-Polymerase
bei 100 pmol/μl; 1,44 μl P1Bar-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl;
9 μl UNG;
2,88 μl
M13-Biotin-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 18 μl MgCl2 bei 25 mM und 107,9 μl Wasser hergestellt worden
war. Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert,
während
fünf Minuten
bei 95°C
hitzedenaturiert und 14 Amplifikationszyklen von 20 Sekunden bei
95°C; eine
Minute bei 69,6°C
(sinkend um 0,4°C
bei jedem Zyklus); und 10 Sekunden bei 72°C und 20 Amplifikationszyklen
von 45 Sekunden bei 64°C
und 10 Sekunden bei 72°C,
unterzogen. Die Reaktionen werden dann 10 Sekunden lang bei 72°C inkubiert
und bei 4°C
weiter inkubiert.
-
Die
amplifizierten Produkte wurden durch Gelelektrophorese analysiert,
und das Ergebnis zeigt, dass ein Amplifikationsprodukt für jedes
Nukleotid beobachtet wird, wie erwartet (A, C, G, T in den Spuren
1, 2, 3 bzw. 4). Die fünf
getesteten SNPs wiesen die folgenden Nukleotid-Paarungen (matches)
auf: SNP1: dATP; SNP2: dGTP; SNP3: dTTP; und sowohl SNP4 als auch
SNP5: dCTP. Deshalb werden verschiedene SNPs in jeder Spur amplifiziert,
obwohl dies nicht durch Gelelektrophorese unterschieden werden kann.
-
Dann
wurden die amplifizierten Produkte weiter durch Hybridisierung jeder
multiplexierten Reaktion mit einem DNS-Chip analysiert. Jede dXTP-Reaktion
(multiplexiert an 5 Sonden) wurde mit einem separaten Chip hybridisiert.
In jedem Fall bestand die Hybridisierungsmischung aus Folgendem:
2,0 μl der
oben genannten PCR-Reaktion, 0,5 μl
eines Kontroll(Grenz)-Oligos bei 0,7 fm/μl, 2,9 μl M13-Komplement-Oligo bei 10 pm/μl (zehnfacher Überschuss
gegenüber
dem M13-Primer der PCR-Reaktion), was in 6 × SSPE-T-Puffer (6 × SSPE-Puffer
mit 0,005% Triton) auf 160 μl
gebracht wurde. Diese Mischung wurde 2 Minuten lang bei 95°C denaturiert
und dann, inkubiert, 5 Minuten lang auf Eis gestellt. Die Lösung wurde
auf einem DNA-Chip aufgetragen und 4 Stunden lang bei 42°C hybridisiert.
Nach dieser Periode wurde der Chip fünfmal mit 6 × SSPE-T gewaschen
und für
die Fluoreszenzmarkierung mit Folgendem beladen: 0,5 μl Streptavidin
R-Phycoerythrin-Konjugat (1 mg/ml), 10 μl BSA (20 mg/ml), was in SSPE-T-Puffer auf 160 μl gebracht
wurde. Der Chip wurde 10 Minuten lang bei 42°C inkubiert. Hiernach wurde
der Chip erneut fünfmal
mit SSPE-T-Puffer gewaschen und auf einen Laser-Fluoreszenzscanner
für die
Analyse der multiplexierten Reaktionsprodukte aufgebracht. Das Signal
an jeder der fünf
Sonden-Einrichtungen von Interesse wurde über die 8×8 Pixel pro Einrichtung gemittelt,
der Hintergrund wurde abgezogen, und dann wurde unter Heranziehung
der durchschnittlichen Signalintensität der Kontroll(Grenz)-Einrichtungen
ein Normierung vorgenommen. Dies normierte in effektiver Weise den
Unterschied in der Hybridisierungseffizienz auf den vier verschiedenen
Chips. Die Tabelle 11 zeigt die normierte Signalintensität aus vier
Hybridisierungen, eine für
jedes Nukleotid. Das Signal:Rauschen-Verhältnis entspricht dem [Verhältnis von]
normierten Signal am erwarteten Nukleotid zu dem höchsten normierten
Signal an den anderen drei Nukleotiden. Tabelle 11: Normierte Signalintensität aus DNA-Chip-Hybridisierung
| A-Signal | C-Signal | G-Signal | T-Signal | Basen-Nennung | Signal:Rauschen |
Sonde
1 | 1,5 | 0,01 | 0,02 | 0,03 | korrekt | 50:1 |
Sonde
2 | 0,2 | 0,04 | 1,3 | 0,16 | korrekt | 6,5:1 |
Sonde
3 | 0,06 | 0 | 0 | 0,56 | korrekt | 9:1 |
Sonde
4 | 0,03 | 0,14 | 0,02 | 0,01 | korrekt | 5:1 |
Sonde
5 | 0,24 | 0,48 | 0,18 | 0,27 | korrekt | 2:1 |
-
Die
Ergebnisse der Hybridisierung der DNA-Chips sind nicht gezeigt,
allerdings wurden drei getrennte Hybridisierungen durchgeführt. Die
Reaktion, zu welcher dATP zugegeben wurden, war in grün gefärbt. Die Reaktion,
zu welcher dCTP zugegeben wurden, war blau. Die Reaktion, zu welcher
dGTP zugegeben erfolgte in rot. Die Allel-Abrufe bzw. -Nennungen
werden durch die Farbe des Flecks an der gegebenen SNP-Tag-Lokalisierung
gezeigt: SNP 1:A; SNP2:G und SNP5:C.
-
Somit
zeigt dieses Beispiel, dass Multiplexierung mit dem Verfahren der
Erfindung möglich
ist, und dass die unterschiedlichen SNPs leicht durch Hybridisierung
an DNA-Chips identifiziert werden könne.
-
Beispiel 10: Multiplexierung mit genomischer
S. cerevisiae-DNA
-
Dieses
Beispiel zeigt die Multiplexierung auf genomischer Hefe-DNA unter
Verwendung von Fugen-Modularsynthese und Apyrase und UNG zur Reduzierung
des Hintergrundes.
-
Die
Matrizen-DNA aus S. cerevisiae (genomische S96-DNA bei 197 ng/μl [was ist
S96-DNA? Wir testeten zwei Stämme
von Hefe S96 und YJM, in allen Beispielen wurde S96 verwendet])
wurde mit einer oder mehreren SNP-Sonden inkubiert, wie es in der
Tabelle 12 dargestellt wird.
-
Die
Sequenzen der zweiteiligen Sonden sind in den vorhergehenden Beispielen
angegeben. Tabelle 12: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP
1 | SNP
1 | SNP
1 | SNP
1 | SNP
2 | SNP
2 | SNP
2 | SNP
2 |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
Reaktion | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
Sonde | SNP
3 | SNP
3 | SNP
3 | SNP
3 | SNP
4 | SNP
4 | SNP
4 | SNP
4 |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
Reaktion | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |
Sonde | SNP
5 | SNP
5 | SNP
5 | SNP
5 | alle
5 Sonden | alle
5 Sonden | alle
5 Sonden | alle
5 Sonden |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
-
Die
Reaktionen wurden wie in Beispiel 9 beschrieben ausgeführt. Kurz
gesagt, wurden die Matrize und Sonden-DNAs vereinigt und mit Apyrase,
Ampligase und Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
während
4 Minuten bei 20°C
inkubiert, um die dXTPs abzubauen. Ein Enzym-Mix wurde hergestellt durch Vereinigen
von 409,95 μl
Wasser, 60 μl
10 × pfu-Ampligase-Puffer; 15,3 μl Matrizen-DNA
bei 197 ng/μl;
6 μl Apyrase
bei 50 mU/μl;
0,75 μl
Ampligase; und 3 μl
Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment bei 10 U/μl. 18 μl wurden in Strip-Röhrchen überführt. Der
letztendliche Mix wurde hergestellt durch Kombinieren (für fünf Reaktionen)
von 74,25 μl
Enzym-Mix; 1,35 μl
jeder Barcode-Oligosonde und TE, falls notwendig, um ein Volumen
von 81 μl
zu erhalten.
-
Die
Reaktionen wurden dann durch Inkubation bei 95°C denaturiert und 15 Minuten
lang bei 65°C
annealt. 2 μl
des jeweiligen dXTP bei 0,1 mM wurden zugegeben, und die Reaktionen
wurden 10 Minuten lang bei 65°C
inkubiert. In der Ligationsreaktion (20 μl) belief sich die Barcode-Sonden-Endkonzentration
auf 0,015 Picomol/μl.
-
3 μl jeder Reaktion
wurden zu 27 μl "Run-off"-Mix zugegeben, welcher
durch Vereinigen von 78 μl
10 × Taq
Gold-Puffer; 93,6 μl
dNTPs bei jeweils 1,25 mM; 5,85 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 U/μl;
6,24 μl
P1bar-Biotin-Primer (SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl; 78 μl MgCl2 bei 25 mM; und 440,31 μl Wasser hergestellt worden
war. Die Reaktionen wurden 10 Minuten lang bei 95°C hitzedenaturiert
(und hinsichtlich Taq aktiviert), und "Run-off"-Produkte wurden durch 2 Minuten lange
Inkubation bei 60°C
erhalten. Die Reaktionen wurden dann durch Inkubation bei 4°C abgekühlt.
-
20 μl der Reaktionen
wurden in einen UNG/PCR-Mix überführt, der
hergestellt worden war durch Vereinigen von 78 μl 10 × Taq-Gold-Puffer; 93,6 μl dNTPs bei
jeweils 1,25 mM; 78 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase; 39 μl
UNG; 12,48 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 6,24 μl P1Bar-Primer (SEQ. ID. Nr.: 1)
bei 100 pmol/μl;
78 μl MgCl2 bei 25 mM; und 466,83 μl Wasser. Die Reaktionen wurden
20 Minuten lang bei 37°C
inkubiert, 10 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert und 14 Amplifikationszyklen von 20 Sekunden bei 95°C; 1 Minute
bei 69,6°C
(bei jedem Zyklus um 0,4°C
absinkend), gefolgt von 30 Amplifikationszyklen von 20 Sekunden
bei 95°C;
45 Sekunden bei 64°C
und 10 Sekunden bei 72°C,
unterzogen. Die Reaktionen wurden dann 10 Sekunden lang bei 72°C inkubiert
und danach bei 4°C
belassen.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden, wie in Beispiel 8 beschrieben, analysiert.
Die Ergebnisse zeigen deutlich die Gegenwart von Amplifikationsprodukten
in Reaktionen, in welchen das dNTP, welches zugegeben wurde, komplementär zum SNP
in der Matrizen-DNA ist. Zum Beispiel zeigt die Spur 7 eine Reaktion
mit SNP2-Sonde und dGTP, welches das Nukleotid ist, das komplementär zum SNP
in der Matrizen-DNA an dieser Stelle ist. In ähnlicher Weise zeigt die Spur
18 ein Amplifikationsprodukt, welches aus der Zugabe von dCTP resultiert,
welches das komplementäre
Nukleotid zu SNP5 in Matrizen-DNA ist. In den Reaktionen 22, 23
und 24 sind ebenfalls Banden deutlich sichtbar, was anzeigt, dass
eine Amplifikation in multiplexierten Reaktionen stattfindet.
-
Die
dCTP- und die dGTP-Nukleotid-Reaktionen wurden auch durch Hybridisierung
mit DNA-Chips analysiert.
Die Hybridisierungsbedingungen waren ähnlich zu denjenigen in Beispiel
9, außer
dass 20 μl
der PCR-Reaktion in dem Hybridisierungs-Mix verwendet wurden und
der Chip 12 Stunden lang hybridisiert wurde. Die Tabelle 13 zeigt
die normierte Signalintensität
aus den zwei Hybridisierungen. Das Signal:Rauschen-Verhältnis entspricht
dem normierten Signal an dem erwarteten Nukleotid zu dem normierten
Signal an dem anderen Nukleotid. Tabelle 13: Normierte Signalintensität aus der
DNA-Chip-Hybridisierung
| C-Signal | G-Signal | Basen-Nennung | Signal:Rauschen |
Sonde
2 | 0,13 | 0,39 | korrekt | 3:1 |
Sonde
4 | 0,16 | 0,08 | korrekt | 2:1 |
Sonde
5 | 0,13 | 0,05 | korrekt | 2,5:1 |
-
Beispiel 11: Nachweis von SNPs in DNA
von sehr hoher Komplexität
-
Um
die Komplexität
und Menge von DNA, benötigt
zum Genotypisieren von humaner DNA, nachzuahmen, aber dennoch die
derzeitigen Hefe-spezifischen Sonden zu verwenden, wurde S. cerevisiae-DNA
mit Kalbsthymus-DNA in einem äquimolaren
Verhältnis
gemischt oder weiter verdünnt,
und dann wurde die SNP-Genotypisierungs-Reaktion durchgeführt. Kalbsthymus-DNA ist Säuger-DNA
und enthält
ungefähr
die gleiche Komplexizität
in Basenpaaren, wie es bei humaner DNA der Fall ist.
-
Die
Reaktionen sind in der Tabelle 143 dargestellt. Genomische Hefe-DNA
(200 ng/μl)
wurde seriell in Kalbsthymus (100 ng/μl) wie folgend verdünnt. 1 μl Hefe-S96
wurde mit 19 μl
Kalbsthymus (Verdünnung
1) gemischt. 2 μl
der Verdünnung
1 wurden in 18 μl
Kalbsthymus gemischt (Verdünnung
2). 2 μl
der Verdünnung 2
wurden in 18 μl
Kalbsthymus gemischt (Verdünnung
3). Tabelle 143: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonde | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 | SNP5 |
Hefe
S96, genomisch, ungeschnitten | 100
ng | 100
ng | 10
ng | 10
ng | 1
ng | 1
ng | 0,1
ng | 0,1
ng |
Kalbsthymus | 100
ng | 100
ng | 100
ng | 100
ng | 100
ng | 100
ng | 100
ng | 100
ng |
dXTP | C | G | C | G | C | G | C | G |
-
Ein
Enzymmix, enthaltend die Matrize und Sonden-DNAs wurde hergestellt
durch Vereinigen (pro Reaktion) von 4,875; 11,875; 13,875; oder
14,575 μl
Wasser; 2 μl
10 × pfu-Ampligase- Puffer; 0,3 μl Barcode-Oligo;
10, 3, 1 oder 0,3 μl
genomische Hefeverdünnung;
0,2 μl Apyrase
bei 50 mU/μl;
0,125 μl
Ampligase; und 0,5 μl
Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment bei 10 U/μl. 18 μl wurden in Strip-Röhrchen überführt. dXTPs, bzw.
potentiell kontaminierende Nukleotide, wurden durch Inkubation während 20
Minuten bei 4°C
abgebaut. Die Reaktionen wurden dann durch Inkubation bei 95°C während 5
Minuten denaturiert und rampenartig auf 65°C heruntergebracht. 2 μl dXTP bei
100 μM-Verdünnung wurde
zugesetzt, und die Reaktionen wurden 10 Minuten lang bei 65°C inkubiert.
-
Für einen
Taq-"Run-off", wurden 2 μl Ligationsmischung
zu 18 μl
Run-Off-Mix zugegeben und 10 Minuten lang bei 95°C hitzedenaturiert. Der Runoff-Mix
wurde hergestellt durch Kombinieren (je Reaktion) von 2 μl 10 × Taq-Gold-Puffer;
0,75 μl
dNTPs bei jeweils 4 mM; 0,15 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl; 0,16 μl P1bar-Biotin-Primer (SEQ.
ID. Nr.: 1) bei 10 pmol/μl;
2 μl MgCl2 bei 25 mM; 1 μl UNG; und 13,78 μl Wasser.
Die Reaktionen wurden hitzedenaturiert (und Taq-aktiviert) während 10
Minuten bei 95°C,
und Runoff-Produkte wurden durch Inkubation während 2 Minuten bei 60°C erhalten.
-
Nach
dem "Runoff" wurden, während die
Mischung noch bei 60°C
vorliegt, 20 μl
der Verlängerungsreaktion
in einen UNG/PCR-Mix überführt, hergestellt
durch Kombinieren (pro Reaktion) von 2 μl 10 × Taq-Gold-Puffer; 0,75 μl dNTPs bei
jeweils 1,25 mM; 0,15 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 Units/μl;
1 μl UNG;
0,16 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl; 0,16 μl P1Bar-Primer (SEQ. ID. Nr.:
1) bei 100 pmol/μl;
2 μl MgCl2 bei 25 mM; und 13,78 μl Wasser. Die Reaktionen wurden
20 Minuten lang bei 37°C
inkubiert, 5 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert und 35 Amplifikationszyklen von 20 Sekunden bei
95°C; 45
Sekunden bei 64°C;
und 10 Sekunden bei 72°C
unterzogen. Die Reaktionen werden dann 10 Sekunden lang bei 72°C inkubiert
und dann bei 4°C
belassen.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden durch Gelelektrophorese, wie beschrieben
in den vorstehenden Beispielen, analysiert. Die Ergebnisse zeigen
die Gegenwart eines Amplifikationsprodukts in allen Spuren, bei welchen
Reaktionen in Gegenwart von dCTP ausgeführt wurden, dem Nukleotid,
welches komplementär
zum SNP in der Matrizen-Nukleinsäure
ist. Dies verdeutlicht, dass, sogar in Gegenwart von mehreren Milliarden
Basenpaaren DNA, ein SNP durch dieses Verfahren nachgewiesen werden
kann.
-
Beispiel 12: Amplifikation von SNPs in
humaner DNA
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Anwendung des Systems, um SNPs in humaner
genomischer DNA zu identifizieren. Dieses Beispiel wendete das Polymerase/Ligase-Verfahren
mit zweiteiligen synthetisierten Sonden und die Apyrase- und UNG-Hintergrundverringerungs-Verfahren
an.
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Zwei
DNA-Proben wurden aus einem nordeuropäischen Spender und einem indischen
Spender erhalten. Die Proben wurden nach zwei Markern im humanen
ATM-Gen, GenBank-Zugangsnummer
HSU82828, gescreent. Dieses Gen enthält viele Polymorphismen, einschließlich zweier
SNPs: einem an der Base 46611 (Intron 17; G nach A: 34.107) und
dem zweiten an 60136 (Intron 22; T nach C: 35107). Die zum Nachweisen des
SNP an der Base 46611 entworfene Sonde wurde hergestellt durch Ligieren
von zwei Oligonukleotiden unter Verwendung eines Verbrückungsoligonukleotides,
wie oben beschrieben, um eine Sonde herzustellen, aufweisend die
Nukleotidsequenz 5'-AGAATAATTGTTTTTATTTCTTTGAAC/UGTCCACGAGGTCTCTAGTC/TGTAAAACGACGGCCAGT/UATGCGTACCCTCGACTGAG/TTTAAA/TAGAGAAAACACTGTCTGCC-3' (SEQ. ID. Nr.: 264),
repräsentiert
als Homologie1/Primer1/Primer2/Barcode/DraI/Homologie 2 ("U" gibt Uracilbasen an). Die Sonde zum
Nachweisen des zweiten SNP wurde ebenfalls durch Ligieren von zwei
Oligonukleotiden unter Verwendung eines Verbrückungsoligonukleotides konstruiert,
wodurch eine Sonde hergestellt wird, aufweisend die Nukleotidsequenz
5'-AATAACCTTTCAGTGAGTTTTGAC/UGTCCACGAGGTCTCTAGTC/TGTAAAACGACGGCCAGT/UACTGTCACCGGAGTCTGAG/TTTAAA/GACATATTGGAAGTAACTTA-3' (SEQ. ID. Nr.: 275).
-
Die
Zusammensetzungen der Reaktionen sind in der Tabelle 145 angegeben. Tabelle 154: Komponenten der Reaktionen
Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Sonden-Oligo | ATM46611 | ATM46611 | ATM46611 | ATM46611 | ATM60136 | ATM60136 | ATM60136 | ATM60136 |
genomische
Matrize | NE | NE | NE | NE | NE | NE | NE | NE |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
Reaktion | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |
Sonden-Oligo | ATM46611 | ATM46611 | ATM46611 | ATM46611 | ATM60136 | ATM60136 | ATM60136 | ATM60136 |
genomische
Matrize | EI | EI | EI | EI | EI | EI | EI | EI |
dXTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP | dATP | dCTP | dGTP | dTTP |
- NE steht für Nordeuropäer und EI steht für Indisch.
-
Ein
Enzym-Mix, enthaltend die Matrize und Sonden-DNAs wurde hergestellt
durch Vereinigen von 232,7 μl
Wasser; 40 μl
10 × pfu-Ampligase-Puffer;
4 μl Apyrase
bei bei 50 mU/μl;
2,5 μl Ampligase;
und 0,5 μl Taq-DNA-Polymerase-Stoffel-Fragment
bei 10 U/μl.
Vier Enzym/DNA-Mischungen
wurden hergestellt durch Vereinigen von 65,07 μl Enzymmix; 13,5 μl Matrizen-DNA; und 0,54 μl Sonden-DNA.
18 μl wurden
in Strip-Röhrchen überführt. Potentiell
kontaminierende dXTPs bzw. Nukleotide wurden durch 20 Minuten lange Inkubation
bei 4°C
abgebaut. Die Reaktionen wurden dann durch Inkubation bei 95°C während 5
Minuten denaturiert und während
etwa 15 Minuten rampenartig auf 65°C heruntergebracht. Zwei μl dXTP bei
100 μM? Verdünnung wurden
zugegeben, und die Reaktionen wurden bei 58 [°C] während 10 Minuten inkubiert.
-
Für Taq-"Run-Off" wurden 2 μl Ligationsmix
zu 18 μl "Run-Off"-Mix zugegeben, vorgewärmt auf
95°C, welcher
durch Vereinigen von 34 μl
10 × Taq-Gold-Puffer;
12,75 μl
dNTPs bei jeweils 1,25 mM; 2,55 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 U/μl; 2,72 μl P1bar-Biotin-Primer (SEQ. ID.
Nr.: 1) bei 10 pmol/μl;
34 μl MgCl2 bei 25 mM; und 220 μl Wasser hergestellt worden
war. Die Reaktionen wurden hitzedenaturiert (und hinsichtlich Taq
aktiviert) während
10 Minuten bei 95°C,
und "Run-Off"-Produkte wurden
durch 2 Minuten lange Inkubation bei 60°C erhalten, und dann wurde bei
4°C gekühlt.
-
20 μl der Verlängerungsreaktion
wurden in einen UNG/PCR-Mix überführt, welcher
hergestellt worden war durch Vereinigen von 34 μl 10 × Taq-Gold-Puffer; 12,75 μl dNTPs bei
jeweils 1,25 mM; 2,55 μl
AmpliTaq-Gold-DNA-Polymerase bei 5 Units/μl; 17 μl UNG bei 1 Unit/μl; 2,72 μl M13-Primer
(SEQ. ID. Nr.: 3) bei 100 pmol/μl;
2,72 μl
P1Bar-Primer (SEQ. ID. Nr.: 1) bei 100 pmol/μl; 34 μl MgCl2 bei
25 mM; und 234,26 μl
Wasser. Die Reaktionen wurden 20 Minuten lang bei 37°C inkubiert,
10 Minuten lang bei 95°C
hitzedenaturiert und 35 Amplifikationszyklen von 20 Sekunden bei
95°C; 45
Sekunden bei 64°C;
und 10 Sekunden bei 72°C
unterzogen. Die Reaktionen werden dann 10 Sekunden lang bei 72°C inkubiert
und dann bei 4°C
belassen.
-
Die
Amplifikationsprodukte wurden mittels Gelelektrophorese analysiert,
wie es in früheren
Beispielen beschrieben wurde. Die Ergebnisse zeigen das Vorhandensein
eines Amplifikationsprodukts in den Spuren 3 und 11 für den ATM46611-SNP,
was anzeigt, dass beide genomischen DNAs für diesen SNP homozygot G sind.
Amplifikationsprodukte in der Spur 6, aber nicht 8, für den nordeuropäischen Spender
zeigen, dass diese genomische DNA homozygot für C für den ATM60136-SNP ist, während die
ostindische genomische DNA heterozygot für C und T aufgrund des Vorhandenseins
von Produkten in den Spuren 14 bzw. 16 ist.
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Beispiel 13: Erhöhung des Signals aufgrund von
Freisetzung von ligierter ringförmiger
Sonde von genomischer DNA unter Verwendung von Uracil-N-Glykosylase-Verdau.
-
Weil
es für
Polymerasen schwierig ist, eine geprimte ringfömige Sonde zu kopieren, während sie
um lange DNA-Matrizen herum zirkularisiert ist, wird das Signal
verbessert, wenn die ligierte Sonde von der genomischen DNA-Matrize
freigegeben wird, was einen freien Zugang zu der ligierten Sonde
durch Primer und Polymerase erlaubt. In diesem Beispiel wird dies
durch die Depyrimidierung der ligierten zirkularisierten Sonde mittels
Uracil-N-Glykosylase (ebenfalls bezeichnet als UNG), gefolgt von
Hitzeschneiden der abasischen Stelle durch Hitze erreicht, was die
ligierte Sonde linearisiert, welche dann von der genomischen DNA-Matrize
[ab] hitzedenaturiert werden kann.
-
Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren zum Vergleichen von Sonden, welche
die UNG-Zielbase Uracil (dUTP oder einfach U) enthalten (Sonden
A9U und A10U) bzw. nicht enthalten (A9 und A10), in einer Reaktion,
die das verdauende Enzym Uracil-N-Glykosylase enthält, oder
nicht.
-
Die
verwendete Matrizen-DNA war gereinigte humane genomische DNA, und
die verwendeten Sonden besitzen die Nukleotidsequenz 5' A9
A10
A9
A10
-
Ein
Einzelnukleotidfugen-Auffüll-Reaktionsmix
wurde durch Mischen von 48 μl
10 × Ampligase-Reaktionspuffer
(Epicentre), 0,6 μl
Apyrase von 500 Milliunits/μl
(Sigma), 2,4 μl
Taq-Polymerase-Stoffel-Fragment, 10
Units/μl
(ABI), 0,6 μl
Ampligase-Enzym von 5 Units/μl
(Epicentre), 24 μl
humaner genomischer DNA von 100 ng/μl und 345 μl Wasser hergestellt. 44,75 μl dieses
Reaktionsmix wurden zu 0,25 μl
jeder Sonde (1,25 Femtomol/μl)
zugegeben, wovon 9 μl
in jede von vier Positionen in einer Reaktionsplatte, eine für jedes
Nukleotid, pipettiert wurden.
-
Die
Reaktionsmischungen (enthaltend die DNAs) wurden 4 Minuten lang
bei 20°C
inkubiert, 5 Minuten lang bei 95°C
denaturiert und 15 Minuten lang bei 55°C annealt. In jedes Röhrchen wurde
1 μl 1,25
mikromolares Desoxynukleotid (Pharmacia) zugegeben (wie angegeben
in der Tabelle XX), und die Reaktion wurde 10 Minuten lang bei 55°C inkubiert.
An diesem Punkt sind die Sonden um die genomische DNA herum zirkularisiert
worden, wenn das korrekte Nukleotid zugegeben worden war. Die Reaktionsmischung
wurde dann 2 Minuten lang bei 95°C
inkubiert und dann auf 37°C
gebracht. In jede Vertiefung wurden 25 μl Uracil-N-Glykosylase-Mix zugegeben,
welcher aus 2,5 μl
10 × Taq-Gold-Puffer
(ABI), 1,6 μl
25 mM MgCl2, Wasser und 10 μl UNG bestand
(falls in der Tabelle XX angegeben). Die Reaktionen wurden 20 Minuten
lang bei 37°C
für die Depyimidierung
und dann 10 Minuten lang bei 95°C
zum Zerbrechen der abasischen Stelle inkubiert.
-
Tabelle
XX: Komponenten der verschiedenen Reaktionen:
-
Ligierte
Sonden-Produkte wurden durch Zugeben von 25 μl eines Amplifikations-Mixes,
bestehend aus 2,5 μl
10 × Taq
Gold-Puffer (ABI), 1,6 μl
25 mM MgCl2, 2,24 μl dNTPs bei jeweils 1,25 mM,
0,08 μl
M13-Primer (SEQ. ID. Nr.: XX) bei 197 pmol/μl, 0,09 μl P1Bar-Primer (SEQ. ID. Nr.:
XX) bei 186 pmol/μl,
0,4 μl Amplitaq-Gold-DNA-Polymerase
bei 5 Units/μl
(ABI) und Wasser, und Thermozyklieren der Mischung während 20 Sekunden
bei 95°C,
45 Sekunden bei 64°C
und 10 Sekunden bei 72°C
während
31 Zyklen amplifiziert.
-
20 μl jeder Reaktion
wurden dann einer Elektrophorese in 4%iger Agarose unterzogen, und
die Banden wurden, wie in den früheren
Beispielen beschrieben, sichtbar gemacht. Die Ergebnisse zeigen,
dass das Signal, welches eine Bande ist, die bei 100 Basenpaaren
wandernd, wie verglichen mit der links aufgetragenen DNA-Leiter,
beobachtet wird, in großem
Maße in
Reaktionen mit Sonden erhöht
ist, welche ein Uracil enthalten und mit Uracil-N-Glykosylase inkubiert
worden waren. Dies zeigt, dass sowohl das Enzym als auch sein Ziel-Uracil
auf der Sonde notwendig sind, um die zirkularisierte Sonde von der
genomischen DNA-Matrize freizusetzen und eine effiziente Amplifikation
zu erlauben.