-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft das Reinigen oder Freimachen des Inneren von
Fluidströmungsleitungen,
insbesondere von Rohren und Schläuchen,
und in anderen Aspekten die Bereitstellung einer Sperre am Ende
eines Fluidkörpers,
der die Leitung passiert, um sein Vermischen mit einem anderen Fluidkörper in
derselben Leitung zu verhindern. Insbesondere fassten die Erfinder
die Anwendung dieser neuen Verfahren in den Strömungsleitungen von Verarbeitungsanlagen
für Nahrungsmittelprodukte
und Nahrungsmittelkomponenten ins Auge, aber die Erfindung ist auch
in anderen Bereichen einsetzbar.
-
HINTERGRUND
-
Als
Hintergrund hat sich ein als „Molchen" bezeichnetes Verfahren
im Bereich der Gewinnung und Verteilung von Öl und Gas als weit verbreitet
erwiesen. Dabei wird ein „Molch", bei dem es sich
um einen festen Körper
oder eine feste Vorrichtung handelt, der/die so geformt ist, dass
er/sie genau in das Innere der Pipeline passt, mit Druck durch das
Rohr geschickt. Der Molch kann Abstreifer oder Bürsten aufweisen, um Verunreinigungen
von der Innenfläche
der Pipeline abzulösen
(US-A-5457841 und US-A-5903945);
zusätzlich
oder alternativ dazu kann er so angepasst sein, dass er Rückstände in der Pipeline
absorbieren oder auf andere Weise aufnehmen kann (US-A-4216026).
Bekannte Pipeline-Molche werden vollständig oder teilweise aus einem elastischen,
verformbaren Material hergestellt, das Krümmungen oder gelegentlich auftretende
Unregelmäßigkeiten,
wie z.B. Schweißnähte, in
der Pipeline ohne Schaden passieren kann und trotzdem in engem Kontakt
mit der Rohroberfläche
bleibt (siehe US-A-4389461 und US-A-5924158). Es wurde vorgeschlagen,
eine feste Kugel aus Eis als Molch einzusetzen, da diese sich spontan
und schadlos auflöst,
wenn sie stecken bleibt. Siehe z.B. US-A-4898197 und US-A-4724007. Außerdem wurde
vorgeschlagen, eine selbsterhaltende gelierte Masse, die durch Gelieren
eines Kohlenwasserstoffs hergestellt wird, durch die Pipeline zu
schicken, beispielsweise um einen Produktstrom vom anderen zu trennen
oder das Rohr trocken zu halten, wenn es nicht in Verwendung ist.
-
Das
US-A-3057758 beschreibt das Einfrieren von Erdöl in situ in einer Pipeline,
wobei gleichzeitig Dampf eingeblasen wird, um eine feststoffähnliche
koagulierte Masse zu bilden, die den gleichen Querschnitt aufweist
wie die Pipeline.
-
Ein
weiterer Einsatzbereich für
Molche, in dem sie sich etabliert haben, ist die Reinigung von Wärmeaustauschrohren,
in denen sich während
der Herstellung oder der Verwendung gebildete interne Reste akkumulieren:
siehe US-A-4860821.
-
In
den meisten Rohrsystemen werden für die Reinigung jedoch direkte
Verfahren, wie beispielsweise Bürsten
und/oder Spülen
mit Reinigungsflüssigkeiten,
eingesetzt, die leichter kontrolliert werden können und billiger sind als
Molche. Außerdem
können
Molche nicht eingesetzt werden, wenn Fluidströmungsleitungen einen stark
variierenden Querschnitt oder interne Hindernisse aufweisen, Flüssigkeiten
jedoch schon.
-
DIE ERFINDUNG
-
In
einem Aspekt schlagen die Erfinder ein Verfahren zum Freimachen
des Inneren einer Fluidströmungsleitung
vor, um deren Innenfläche
zu reinigen und/oder eine Sperre am Ende eines Fluidkörpers bereitzustellen,
der die Leitung passiert, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fluid,
eine Kunststoffmasse oder ein Agglomerat, die im Wesentlichen aus
mithilfe einer Benetzungsflüssigkeit
zusammenhaftenden Feststoffteilchen bestehen, in Kontakt mit ihrer
Innenfläche
durch die Leitung geschickt wird.
-
Die
Benetzungsflüssigkeit
ist ungeliert. Bevorzugte Benetzungsflüssigkeiten sind wässrig. Außerdem bevorzugen
die Erfinder, dass die Benetzungsflüssigkeit die Innenfläche der
Leitung benetzt, sodass die Feststoffteilchen über die Oberfläche gleiten.
-
Ein
zweiter unabhängiger
Aspekt, der auch eine bevorzugte Art der Umsetzung des ersten Aspekts
darstellt, besteht im Durchschicken eines Fluids, einer Kunststoff masse
oder eines Agglomerats aus einem Gemisch aus Feststoffteilchen und
einer Benetzungsflüssigkeit,
die eine aus dem Feststoff der Feststoffteilchen hergestellte Schmelzflüssigkeit
ist, im Wesentlichen daraus besteht oder eine solche umfasst. Solch
ein Gemisch kann beispielsweise leicht dadurch hergestellt werden,
indem der Feststoff fein zerkleinert und bei einer Temperatur nahe seines
Schmelzpunkts eingesetzt wird.
-
Ein
besonderer Vorteil dieser Vorschläge besteht darin, dass ein
feuchtes, zusammenhaftendes, fließfähiges Agglomerat – anders
als bekannte verformbare oder gelierte Molche, die im Allgemeinen nur
einer mäßigen Verformung
standhalten, bevor sie brechen oder ihre Wirksamkeit verlieren – eine wirklich
fluidförmige,
verformbare und nichtstreckbare Einheit bereitstellen kann, die
ihre Wirkung auch dann ausüben
kann, wenn es starke Veränderungen in
der Querschnittsform und/oder -größe, scharfe Krümmungen
oder sogar Abzweigungen von der Fluidströmungsleitung gibt. Normalerweise
muss das Molchanalogon des vorliegenden Vorschlags nicht auf spezielle
Weise an die Größe oder
Gestalt der jeweiligen Leitung angepasst werden, solange die Teilchen
wesentlich kleiner sind als die Leitung. Eine im Wesentlichen fluidförmige, teilbare
Masse kann leicht durch Leitungsquerschnitte geführt werden, die kein herkömmlicher
Molch passieren könnte.
-
Umgekehrt
sind die Erfinder der Ansicht, dass im Gegensatz zur Verwendung
von herkömmlichen
Reinigungsflüssigkeiten
eine fließfähige Masse der
beschriebenen Art, die im Wesentlichen aus zusammenhaftenden Feststoffteilchen
besteht, leicht durch eine Leitung geführt werden kann, ohne in der Leitung
zu zerfallen oder in eine benachbarte Flüssigkeit zu dispergieren. Ebenfalls
können
die Teilchen eine Reinigungswirkung durch Reibung an der Leitungswand
bereitstellen, die bei einer Flüssigkeit nicht
möglich
ist. Vorzugsweise sind die Teilchen hart, und vorzugsweise sind
sie auch scharfkantig.
-
Eine
dritte unabhängige
Ausführungsform der
Vorschläge
der Erfinder betrifft eine Reinigungs-, Freimachungs-, Trenn- oder
Sperrfunktion, wie sie oben beschrieben sind, indem eine Masse aus
fein zerkleinertem Eis durch die Leitung geschickt wird.
-
Solch
ein Eismolch bringt viele Vorteile mit sich. Die Erfinder sind der
Ansicht, dass er ausreichend fließfähig, verformbar und teilbar
ist, um leicht das Innere von Leitungen unterschiedlichster Formen
und Größen zu passieren.
Typischerweise haftet er ausreichend stark zusammen – aufgrund
des eigenen Schmelzwassers –,
sodass er in der Leitung nicht zerfällt oder dispergiert wird.
-
Weiters
kann Eis leicht, sparsam und sicher hergestellt werden. Demgemäß ist die
Anwendung der vorliegenden Verfahren in den Fließleitungen von Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen
praktisch.
-
Herkömmlicherweise
muss in Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen jedes Mal Material aus dem
Leitungs- oder Rohrsystem entfernt werden, wenn die Anlage eine
Reinigung erfordert und wenn die Produktlinie geändert wird. Das Entfernen von Nahrungsmittelmaterial
aus Leitungen ist teuer, zeitaufwendig und normalerweise abfallreich,
da es schwierig ist, das Rückvermischen
oder Diffundieren des Nahrungsmittelmaterials in die Reinigungsflüssigkeit
oder die nachfolgende Produktlinie, je nach Fall, zu verhindern.
Alle diese Schwierigkeiten erhöhen
die Kosten.
-
Im
Gegensatz dazu ist, auch wenn Nahrungsmittelmaterial mit Eis vermischt
wird, dieses nicht immer vollständig
verdorben, sondern kann beispielsweise für Tierfutter verwendet werden.
-
In
ihrer Arbeit haben die Erfinder herausgefunden, dass Eisschlamm
oder fein zerkleinertes Eis leicht in einer Form hergestellt werden
kann, die durch Rohrleitungen mit Krümmungen, Verbindungsstücken und
Querschnittsänderungen,
wie z.B. Steckblenden und Mischstrecken, geschickt werden kann.
-
Da
die gleichzeitige Gegenwart von Wasser und Eis die besten Ergebnisse
liefert, bevorzugen die Erfinder die Aufnahme eines Gefrierpunkt-Senkmittels
in das Wasser, das zur Herstellung des Eises verwendet wird. Dadurch
wird der Temperaturbereich vergrößert, in
dem das Eis und das Wasser nebeneinander existieren können.
-
Einfache
nichttoxische Verbindungen, wie beispielsweise Zucker und Salz,
können
dabei eingesetzt werden.
-
Die
Verwendung einer Masse aus gefrorenen Teilchen, die mit der entsprechenden
Schmelzflüssigkeit
benetzt ist, ist nicht auf herkömmliches Eis,
mit oder ohne Gefrierpunkt-Senkmittel, eingeschränkt. Bei chemischer und biochemischer
Bearbeitung können
beispielsweise gebrochene gefrorene organische Lösungsmittel eingesetzt werden.
Ein Beispiel ist Peressigsäure,
das leicht friert, äußerst aktiv
gegen Biokontaminanten ist und zur gegebenen Zeit zu harmlosen Verbindungen
zerfällt,
im Gegensatz zu den chlorhältigen
Bleichmitteln, die herkömmlicherweise
eingesetzt werden.
-
Ein
weiterer spezieller Aspekt des Vorschlags der Erfinder betrifft
ein allgemeines Verfahren oder eine allgemeine Situation, wo eine
Betriebsflüssigkeit
in Form eines Gemischs und/oder einer Lösung vorhanden ist oder die
Fluidleitung passiert. Die Erfinder schlagen vor, den Reinigungs-,
Freimachungs- oder Sperrvorgang in dieser Leitung wie hierin beschrieben
durchzuführen,
wobei als Fluidagglomerat gefrorenes Material verwendet wird, das
entweder aus der Betriebsflüssigkeit
selbst besteht und gefroren und in Teilchen zerbrochen wurde oder
in dem Sinne damit kompatibel ist, dass es im Wesentlichen oder
vollständig
frei von Bestandteilen ist, die keine Bestandteile der Betriebsflüssigkeit sind.
Solch ein Verfahren kann besonders gut geeignet sein, da das Schmelzen
oder Vermischen des Agglomeratkörpers
mit benachbarter Betriebsflüssigkeit in
der Leitung diese nicht wesentlich verunreinigt. Da viele Betriebsflüssigkeiten
aus Lösungen
bestehen oder solche umfassen, ist die Gefrierpunkt-Senkfunktion
diesem Material inhärent,
welches deshalb von Natur aus zum Einfrieren und Zerstoßen zur
Bereitstellung eines effektiven, zusammenhaftenden Agglomeratkörpers geeignet
ist.
-
Bestimmte
praktische Aspekte der hierin geoffenbarten Verfahren können von
Fachleuten leicht aufgrund des technischen Zusammenhangs und des technischen
Zwecks bestimmt werden.
-
So
ist die Teilchengröße im Agglomerat
beispielsweise normalerweise nicht entscheidend, solang das größte Teilchen
den gesamten Weg durch das relevante Leitungssystem zurücklegen
kann. In der Praxis liegen bei der Verwendung von zerstoßenem gefrorenem
Material sehr unterschiedliche Teilchengrößen vor. Nur um dies zu veranschaulichen, sind
in zerstoßenem
Eis, das zur Verwendung in Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen geeignet
ist – deren
Rohrabmessungen von etwa 100 mm über etwa
25 mm (Standard) bis zu etwa 10 mm bei kleineren Abzweigungen betragen –, Eisteilchen
mit bis zu 5 mm annehmbar und effektiv.
-
Auch
der Anteil an Feststoff und Flüssigkeit in
der Agglomeratmasse ist nicht entscheidend, solang die Masse ausreichend
stark zusammenhaftet, um sich unter den relevanten Bedingungen als
Körper
durch die relevante Leitung zu bewegen. Typischerweise beträgt der Feststoffgehalt
jedoch zumindest 30 Gew.-%.
-
Die
Geschwindigkeit, mit der die Agglomeratmasse durch die Leitung getrieben
wird, kann je nach Situation stark variieren. Jeder Wert von 0,05 bis
5 m/s kann beispielsweise geeignet sein.
-
Spezielle
Ausführungsformen
unserer Vorschläge
umfassen das Pumpen der Fluidmasse (Agglomerat) durch eine Fluidströmungsleitung
mit einem oder mehreren der folgenden Merkmale:
- – deutliche
Veränderungen
der Querschnittsfläche,
z.B. mehr als 20 %;
- – interne
Hindernisse, wie z.B. Sonden oder Sensoren, die in den Innenraum
der Leitung ragen;
- – Verzweigung
oder Vereinigung von Leitungen.
-
Im
Falle von Verzweigungen kann das Verfahren das Trennen der Fluidmasse
umfassen, sodass sie gleichzeitig unterschiedlichen Abzweigungen
folgt.
-
In
speziellen Ausführungsformen
des Verfahrens kann die genannte Fluidmasse zu einem oder mehreren
der folgenden Zwecke eingesetzt werden:
- – um einen
Körper
aus Fluidmaterial vor sich her entlang der Leitung zu treiben;
- – um,
allgemeiner gesehen, eine Sperre zwischen einem ersten stromabwärtigen Körper aus
Fluidmaterial in der Leitung und einem zweiten stromaufwärtigen Körper, z.B.
aus einem anderen Fluidmaterial, oder einem leeren Leitungsabschnitt zu
bilden;
- – um
die Innenfläche
der Leitung zu reinigen.
-
Üblicherweise
handelt es sich beim vorliegenden Agglomerat um einen der Länge nach
eingeschränkten
Körper
in der Leitung, dessen Länge
beispielsweise nicht mehr als zwanzig Mal so groß ist wie seine Breite.
-
Diese
Verfahren können
in Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen eingesetzt werden. Andere gewerbliche
Anwendungsbereiche umfassen die Kohlenwasserstoffgewinnung in der Ölindustrie,
petrochemische Verarbeitung und Feinchemikalien, wie z.B. Farbstoffe
und Pharmazeutika. In Bezug auf Feinchemikalen besteht ein Vorteil
in der Möglichkeit, eine
Leitung mit einer kleineren Masse Reinigungsmaterial (z.B. Eis oder
ein anderes gefrorenes Lösungsmittel)
zu reinigen als bei flüssiger
Reinigung. Dies unterstützt
die wirtschaftliche Rückgewinnung von
hochwertigen Rückständen. Die
Verunreinigung von Leitungsoberflächen im Allgemeinen stellt
einen wichtigen Bereich dar. Wenn toxische oder auf andere Weise
gefährliche
Rückstände vorhanden
sind, besteht wiederum ein Vorteil in der Gewinnung von relativ
geringen Volumina.
-
Nun
werden Anwendungsmodi der Erfindung als Beispiele erläutert, wobei
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird, die praktische Verfahren
und Tests veranschaulichen und worin:
-
1 die
Einführung
verschiedener Medien in ein Testrohr zeigt;
-
2 die
Trennung eines Nahrungsmittel von einem anderen in einem Testrohr
zeigt;
-
3 eine Änderung
des Querschnitts eines Rohrs zeigt;
-
4 das
Freimachen eines Rohrs zeigt;
-
5a,
b Phasen einer Strömung
zwei getrennter Fluide durch ein sich verzweigendes Rohr zeigen;
-
6 eine
Strömung
durch eine Mischstrecke zeigt; und
-
7a,
b Phasen der Reinigung eines Rohrs zeigen.
-
Pumpbares
Eis wurde durch Lösen
von Zucker oder Salz als Gefrierpunkt-Senkmittel in Wasser, gefolgt
vom Frieren und Zerstoßen
in einem Mixer hergestellt.
-
Wie
bekannt ist, hat ein Gefrierpunkt-Senkmittel die Wirkung, das gemeinsame
Vorhandensein von Eis und Schmelzwasser als fließfähiges Präparat über einen Temperaturbereich
zu stabilisieren, da sich das gelöste Gefrierpunkt-Senkmittel
in der Schmelze konzentriert, wenn der Gefriervorgang fortschreitet;
der Gefrierpunkt der Schmelze neigt somit dazu, in Übereinstimmung
mit steigender und fallender Umgebungstemperatur zu steigen oder
zu fallen.
-
Die
Erfinder fanden heraus, dass das resultierende Eis/Wasser-Gemisch
oder der Schlamm gut fließfähig ist
und vor allem unter herkömmlichen Pumpdrücken durch
Rohre gepumpt werden kann.
-
Um
die Wirksamkeit dieses fließfähigen Eises
beim Freimachen, Reinigen oder Trennen von Nahrungsmittelmaterialien
in Rohren von Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen zu testen, stellten
die Erfinder eine Labortestanlage mit transparenten Rohren her,
sodass das Verhalten der Fluids leicht beobachtet werden konnte.
-
An
der Eingangsöffnung
des Haupttestrohrs 5 (1) schlossen
die Erfinder die jeweiligen Eingangszufuhrleitungen 11, 12, 13 für ein erstes
Produkt 1, ein zweites Produkt 2 und pumpbares
Eis B an. Mithilfe eines Dreiwegventils 7 konnten diese
drei Substanzen je nach Wahl zu einem bestimmten Zeitpunkt in das
Testrohr 5 gepumpt werden. Um die visuelle Beurteilung
zu vereinfachen, waren „Nahrungsmittel" 1, 2 unterschiedlich
gefärbte,
mit Maisstärke
verdickte wässrige
Präparate.
-
Ein
Sammelbehälter 6 ist
am stromabwärtigen
Ende des Rohrs dargestellt. Es ist möglich, Detektoren einzusetzen,
um charakteristische Bestandteile in Zusammensetzungen zu bestimmen,
die das Rohr passieren, um den Fluss und vor allem den Vermischungsgrad
von verschiedenen Zusammensetzungen an Grenzflächen zu überwachen. In den vorliegenden
Tests reicht eine einfache visuelle Beurteilung aus. Das transparente
Rohr wies einen Innendurchmesser von 25 mm auf.
-
In
einem ersten Test (2) folgte auf einen ersten Fluss
des ersten Nahrungsmittels 1 ein kurzer Fluss pumpbares
Eis B, um eine Pufferregion vor dem Fluss des zweiten Nahrungsmittels 2 zu
schaffen. Die Erfinder bemerkten, dass sich der fließfähige Eisstöpsel B frei
und zusammenhaftend entlang des Rohrs bewegte, und zwar in vollem
Benetzungskontakt mit der Innenfläche, und es gab nur wenig Vermengung
an den Grenzflächen
zwischen Eisstöpsel B
und den Nahrungsmittelblöcken 1, 2.
Das vordere Ende des Eisstöpsels
B entfernte Spuren des ersten Nahrungsmittels 1 fast augenblicklich
von der Rohrwand, sodass keine erkennbare Verunreinigung des zweiten
Nahrungsmittels 2 vorhanden war.
-
Auf
diese Weise kann eine Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlage zwei unterschiedliche
Produkte nacheinander durch die gleiche Leitung schicken, und das
auf sehr bequeme Weise und ohne dazwischenliegende Stillstandzeit
für Reinigungsarbeiten.
-
In
einem zweiten Test wurde eine Steckblende 51 mit einem
Innendurchmesser von 10 mm in das Testrohr gegeben. Es zeigte sich,
dass der Stöpsel
B aus zerstoßenem
Eis leicht durch die Öffnung
strömen
konnte und auf der stromabwärtigen
Seite schnell wieder den gesamten Querschnitt der Leitung ausfüllte, sodass
kein Rückstand
des ersten Nahrungsmittels 1 hinter der Steckplatte vorhanden
war, nachdem dort der Eisstöpsel
B vorbeigeleitet war.
-
4 zeigt
einen dritten Test, bei dem das Rohr nach der Freimacharbeit des
Eisstöpsels
B leer war und der Stöpsel
B durch das Pumpen von Luft angetrieben wurde. Wieder wurde das
erste Nahrungsmittel 1 effektiv entfernt, und die Rohrwand blieb
sauber. Offensichtlich wirken der Feststoff und die Flüssigkeit,
die gleichzeitig im Stöpsel
B vorhanden sind, der die Rohroberfläche reinigt, durch eine Kombination
aus Benetzungs- und Wischwirkung zusammen.
-
5 zeigt einen anspruchsvolleren Test, bei
dem sich das Testrohr 5 an einer T-Verzweigung in zwei Abzweigungen verzweigt.
Der anfängliche Fluss
eines ersten Nahrungsmittels trennte sich in zwei entgegengesetzt
gerichtete Strömungen 1'. Wie in 5b zu
sehen fanden die Erfinder heraus, dass sich der anfängliche
fließfähige Eisstöpsel B an
der Verzweigung 52 problemlos in zwei Unterstöpsel B' trennte, die jeweils
einem Zweig der Verzweigung folgten und den jeweiligen Fluss des
ersten Nahrungsmittels 1' genauso
effektiv reinigten wie in den Tests mit nur einem Rohr. Das pumpbare
Eis kann – je
nach Länge
des anfänglichen
Stöpsels
B – in
jeder gewünschten
Menge in das Anfangsrohr eingeführt werden,
um sicherzustellen, dass die getrennten Stöpsel B' nach solch einer Trennung immer noch eine
ausreichende Größe aufweisen.
-
6 zeigt
ein Mischmodul 53, das im Testrohr inkludiert ist und einen
flachen Querschnitt aufweist, der durch eine Anordnung von Ablenkplatten blockiert
ist, zwischen denen das Fluid vermischt wird. Wie bei der Steckplatte
fanden die Erfinder heraus, dass das pumpbare Eis leicht bei ausreichender Benetzung
und ausreichendem Abwischen, um die erste Nahrungsmittelzusammensetzung
vollständig zu
entfernen, den komplizierten Wegen dieses Systems folgte.
-
7 zeigt einen Reinigungstest, bei dem die
Innenfläche
des sonst leeren Testrohrs über
einen Testabschnitt S zur Verunreinigung mit Marmelade 4 bestrichen
wurde. Indem das pumpbare Eispräparat
B entlang des Rohrs durch den Testabschnitt geschickt wurde, fanden
die Erfinder heraus, dass die anhaftende Marmelade vollständig aus
dem Rohr entfernt wurde; es gab keine sichtbaren Rückstände.
-
Eine
weitere positive Eigenschaften war die bemerkenswerte Temperaturverträglichkeit
des Verfahrens, trotz der Verwendung von Eis in einem System mit
einer Temperatur weit über
dessen Schmelzpunkt. Die Erfinder fanden heraus, dass die Verfahren
sogar in warmen Rohren effektiv waren. Dies ist auf die schlechte
Wärmeleitfähigkeit
von Eis gekoppelt mit der Fähigkeit
der Masse zurückzuführen, sich selbst
unter Pumpdruck anzupassen, sodass das Rohr trotz Schmelzverlusten
an der Oberfläche
ausgefüllt
bleibt.
-
Da
das pumpbare Eis ein wässriges
Präparat ist,
das nur einen milden gelösten
Stoff als Gefrierpunkt-Senkmittel umfasst, gibt es keine gesundheitlichen
oder Sicherheitsrisiken, wenn es durch Nahrungsmittel-Verarbeitungsanlagen
geschickt wird.
-
In
einem weiteren Beispiel war das Nahrungsmittelprodukt im Rohr Fruchtjoghurt.
Das technische Ziel bestand darin, das Joghurt in der größtmöglichen
Menge aus dem Rohr rückzugewinnen. Die
Erfinder froren eine kleine Menge Joghurt und zerstießen das
resultierende gefrorene Joghurt wie im vorherigen Versuch in einem
Mixer. Eine zusammenhaftende Masse gefrorener Joghurtteilchen konnte
leicht erhalten werden, und die Erfinder fanden heraus, dass diese
durch das Rohr gepumpt werden konnte und die flüssigen Joghurtreste genauso
leicht vor sich her schob wie reines Eis. Da das Joghurt zwar im
Wesentlichen wässrig
ist, aber wesentliche Mengen gelöster
Feststoffe und emulgierter Fette enthält, trat die Gefrierpunkt-Senkwirkung
natürlich
auf, sodass der Feststoff und eine gewisse Menge Schmelze gleichzeitig
vorhanden waren. Der gepumpte Stöpsel
aus gefrorenem Joghurtbrei reinigte das Rohr effektiv. Obwohl der
gefrorene Teil des Joghurts nach dem Auftauen von eher schlechter Qualität war, konnten
die direkt angrenzenden Teile des Blocks aus flüssigem Joghurt ihre Qualität perfekt
aufrechterhalten und verwendet werden.