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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von 4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-(4-pyridin-3-yl)pyrimidin-2-ylamino)phenyl]benzamid
(im Folgenden: „VERBINDUNG
I") oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen
zur Verwendung bei der Behandlung von gastrointestinalen Stromatumoren
(GISTs), die Verwendung der VERBINDUNG I oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon bei der Behandlung von GIST, und ein Verfahren
zur Behandlung warmblütiger
Lebewesen, die Menschen einschließen, die unter GIST leiden,
durch Verabreichung einer wirksamen Dosis der VERBINDUNG I oder
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon an das Lebewesen, das
einer solchen Behandlung bedarf.
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Gastrointestinale
Stromatumore (GISTs) sind eine unlängst gekennzeichnete Familien
von mesenchymalen Neoplasmen, die aus dem Gastrointestinaltrakt
stammen, am üblichsten
aus dem Bauch (60 bis 70 % aller GISTs. In der Vergangenheit wurden
diese Tumore verschieden klassifiziert als Leiomyoma, Leiomyoblastom
oder Leiomyosarkom. Es ist jedoch jetzt klar, dass GISTs eine getrennte
klinikopathologische Gruppe von Erkrankungen darstellen, basierend
auf ihrer einzigartigen molekularen Pathogenese und klinischen Eigenschaften.
GISTs treten am üblichsten
bei Menschen mittleren Alters oder älteren Menschen mit einem mittleren Alter
von 50 bis 60 Jahren bei der Einstellung auf und zeigen keinen signifikanten
Geschlechtsunterschied beim Vorkommen. Es wird geschätzt, dass
mindestens 10 bis 30 % der GIST bösartig oder maligne sind, was intraabdominale
Ausbreitung oder Distribution und Metastasen zur Folge hat, die
am häufigsten
in der Leber und peritonealen Aussaat gefunden werden. Malgine GISTs
treten mit einer jährlichen
Häufigkeit
von etwa 0,3 neuen Fällen
pro 100000 auf. Das häufigste
aufzeigende oder auffälligste
Symptom ist vager oder undeutlicher oberer Abdominalschmerz oder
Bauchschmerzen. Viele (30 %) sind asymptomatisch, und GISTs können diagnostiziert
werden während
der Bewertung einer Anämie,
die sich ergibt aus einem mit einem Tumor in Verbindung stehenden
gastrointestinalen Bluten.
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Das
Management oder die Behandlung eines metastatischen und nicht operierbaren
GIST ist ein Hauptproblem, da GISTs notorisch unempfänglich sind
für eine
Chemotherapie. Zum Beispiel sprachen in einer jüngsten Phase 11-Reihe 12 von
18 (67 %) Patienten mit fortgeschrittenen Leiomyosarkomen auf eine
Kur oder Behandlung an, die aus Dacarbazin, Mitomycin, Doxorubicin,
Cisplatin und Sargramostim bestand, aber nur einer (5 %) von 21
GISTs sprachen an (J. Edmondson, R. Marks, J. Buckner, M. Mahoney,
Proc. Am. Soc. Clin. Oncol. 1999; 18: 541a „Contrast of response to D-MAP
+ sargramostin between patients with advanced malignant gastrointestinal
stromal tumors and patients with other advanced leiomyosarcomas"). Behandlungsergebnisse
blieben gleichfalls wenig beeindruckend mit anderen Chemotherapiekuren
oder -behandlungen. Im Einklang mit klinischer Chemoresistenz sind
die Expression von P-Glykoprotein und Multidrug Resistance Protein
MRP1, die mit einer Multidrug Resistance (MDR) oder Mehrfacharzneimittelresistenz
in Verbindung gebracht werden noch deutlich hervortretender bei
malignen GIST im Vergleich zu Leiomyosarkomen.
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Es
wurde nun überraschend
gezeigt, dass GISTs erfolgreich behandelt werden können mit
der VERBINDUNG I oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon.
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Die
VERBINDUNG I ist 4-(4-Methylpiperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-(4-pyridin-3-yl)pyrimidin-2-ylamino)phenyl]benzamid,
das die folgende Formel I aufweist
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Die
Herstellung der VERBINDUNG I und deren Verwendung, insbesondere
als ein Anti-Tumor-Mittel, sind
beschrieben im Beispiel 21 der europäischen Patentanmeldung
EP 0 564 409 A ,
die am 6. Oktober 1993 veröffentlicht
wurde und in äquivalenten
Anmeldungen und Patenten in zahlreichen anderen Ländern, z.B.
in dem US Patent
US 5 521 184 und
in dem japanischen Patent
JP
2706682 .
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Die
pharmazeutisch annehmbaren Salze der VERBINDUNG I sind pharmazeutisch
annehmbare Säureadditionssalze,
wie z.B. solche mit anorganischen Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder einer
Phosphorsäure,
oder mit geeigneten organischen Carbon- oder Sulfonsäuren, z.B.
aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäuren, wie Trifluoressigsäure, Essigsäure, Propionsäure, Glykolsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Hydroxymaleinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure oder
Oxalsäure,
oder Aminosäuren,
wie Arginin oder Lysin, aromatischen Carbonsäuren, wie Benzoesäure, 2-Phenoxybenzoesäure, 2-Acetoxybenzoesäure, Salicylsäure, 4-Aminosalicylsäure, aromatisch
aliphatischen Carbonsäuren,
wie Mandelsäure
oder Zimtsäure,
heteroaromatischen Carbonsäuren,
wie Nicotinsäure
oder Isonicotinsäure,
aliphatischen Sulfonsäuren,
wie Methan-, Ethan- oder 2-Hydroxyethansulfonsäure, oder aromatischen Sulfonsäuren, z.B.
Benzol-, p-Toluol- oder Naphthalin-2-sulfonsäure.
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Das
Monomethansulfonsäureadditionssalz
der VERBINDUNG I (im Folgenden „SALZ I") und eine bevorzugte Kristallform davon
sind in der PCT Patentanmeldung WO 99/03854, die am 28. Januar 1999
veröffentlicht
wurde, beschrieben.
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Im
Folgenden werden Behandlungsergebnisse beschrieben von dem ersten
Patienten mit einem soliden Tumor mit nicht herausschneidbaren metastatischen
GIST, der mit dem SALZ I behandelt wurde. Der Patient wies einen
chemotherapieresistenten und schnell wachsenden metastatischen GIST
auf mit keinen anderen therapeutischen Optionen als die Teilnahme
in einer klinischen Untersuchung. Der Patient wies dokumentiertes
schnelles Voranschreiten oder schnelle Progression der chemotherapieresistenten
GISTs an mehreren Stellen auf. Das SALZ I wurde oral in der Dosis
von 400 mg täglich
gegeben. Der Behandlungseffekt wurde longitudinal bewertet mit Tomographie-
oder Bildgebungsuntersuchungen [einschließlich dynamischer Magnetresonanzbildgebung
(MRI) und Positron-Emissions-Tomographie (PET) unter Verwendung
von 18F-Fluordeoxyglucose als Indikatorsubstanz
oder Tracer]; außerdem
wurden Reihenbiopsien von metastatischem Tumor aus der Leber bewertet
für einen
Beweis eines histopathologischen Effekts vom SALZ I.
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Eine
vollständige
metabolische Antwort im Tumor mit negativer PET Bildgebung wurde
erhalten innerhalb eines Monats nach dem Beginn der Behandlung mit
dem SALZ I, wenn das Tumorvolumen um 52 % verringert war in der
Magnetresonanzbildgebung (MRI), d.h. einer 52% Reduktion im Gesamtvolumen
von Lebermetastasen erreicht wurde innerhalb eines Monats nach dem
Beginn der Behandlung mit dem SALZ I basierend auf der MRI. Viele
Lebermetastasen wurden zystisch, und die dynamische MRI zeigte eine
deutlich reduzierte Tumorsteigerung, was eine verringerte Tumorlebensfähigkeit
vorschlug. Außerdem
bestätigte
eine histopathologische Bewertung, die erhalten wurde durch Reihenbiospien
des Tumors die Antikrebswirkung dieser Behandlung. Der PET-Scan
zeigte, dass eine 18F-Fluordeoxyglucose
(FDG) Hoch-Avidität-Aufnahme
durch den Tumor negativ war innerhalb eines Monats der Behandlung
mit dem SALZ I. Das Muster der Kontraststeigerung des Tumors durch
dynamische MRI verringerte sich dramatisch innerhalb von zwei Wochen
nach dem Beginn der Behandlung mit dem SALZ I, und viele der metastatischen
Läsionen
wurden zystisch während
der Wiedervorlage. Das maligne GIST Gewebe wurde ersetzt durch Fibrose
und Nekrose in Reihennadelbiopsien. Bei fortgesetzter Behandlung
trat sukzessive Schrumpfung in der Größe der Leberläsionen auf,
und hypometabolische Flächen
wurden festgestellt anstelle von hypermetabolischen Lebermetastasen
in der PET. Diese Ergebnisse schlagen vor, dass die bestehenden
restlichen Leberläsionen,
die sichtbar sind in den MRI-Scans wahrscheinlich wenig oder keine
lebensfähige
Erkrankung enthalten. Diese nützlichen
klinischen und Bildgebungsanworten wurden 7 Monate lang bei der
Behandlung dokumentiert.
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Bedeutend
war das klinische Toxizitätsprofil
der oralen SALZ I Therapie bemerkenswert günstig, bestehend hauptsächlich aus
schwachen Cytopenien und leicht erhöhter Häufigkeit des Stuhlgangs.
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In
Abhängigkeit
von Spezies, Alter, individuellem Zustand, Art oder Weg der Verabreichung
und dem klinischen Bild, um das es geht, werden wirksame Dosen,
z.B. tägliche
Dosen von 100 bis 1000 mg, vorzugsweise 200 bis 600 mg, insbesondere
400 mg an warmblütige
Lebewesen von etwa 70 kg Körpergewicht
verabreicht. Für
erwachsene Patienten mit nicht operierbaren und/oder metastatischen
malignem GIST kann eine Anfangsdosis von 400 mg täglich empfohlen
werden. Bei Patienten mit einem unzureichenden Ansprechen nach einer
Bewertung des Ansprechens auf die Therapie mit 400 mg täglich kann
eine Dosissteigerung sicher in Betracht gezogen werden, und Patienten
können
solange behandelt werden, wie sie von der Behandlung Nutzen ziehen
und in Abwesenheit von beschränkenden
Toxizitäten.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Verabreichen der VERBINDUNG
I oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon an einen Menschen,
der GIST aufweist, wobei das Verfahren umfasst ein Verabreichen
einer wirksamen Menge der VERBINDUNG I oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon an den Menschen einmal täglich über einen
Zeitraum, der drei Monate überschreitet.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein solches Verfahren, bei dem
eine tägliche
Dosis von 200 bis 600 mg, insbesondere 400 bis 600 mg, vorzugsweise
400 mg, von dem SALZ I verabreicht werden.
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Beispiel 1
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A) Krankengeschichte
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Eine
50 Jahre alte, zuvor gesunde weiße oder kaukasische Frau zeigte
schwache Unterleibsbeschwerden und einen großen Tumor im oberen Unterleib
im Oktober 1996. Zwei Tumore, 6,5 und 10 cm im Durchmesser, wurden
aus dem Bauch entfernt unter Verwendung einer proximalen Magenektomie,
und das Bauchnetz (Omentum majus) und das mesokolische Peritoneum
wurden entfernt aufgrund der vielfachen metastatischen Knötchen mit
1 bis 2 mm Größe. Die
Tumorhistologie passt zusammen mit malignen GIST mit über 20 Mitosen
pro 10 Hochfrequenzfeldern. Ein wiederauftretender Tumor im linken
oberen Unterleib, zwei Lebermetastasen und mehrfache kleine intraabdominale
Metastasen wurden im Februar 1998 operativ entfernt, und im September
1998 wurden sechs weitere Lebermetastasen und eine Eierstocksmetastase
entfernt. Sieben Zyklen von IADIC (Ifosfamid, Doxoribicin und Dacarbazin)
wurden von November 1998 bis März
1999 gegen mehrfache Lebermetastasen gegeben. Kein Ansprechen auf
IADIC wurde erhalten, und eine große den Darm versperrende Metastase
und 45 kleinere Metastasen wurden bei einer Bauchhöhlenöffnung im
März 1999
entfernt. Sie wurde danach zwischen April 1999 und Februar 2000
mit einer experimentellen Kur behandelt, die aus Thalidomid 400
mg einmal täglich
und Interferon alpha 0,9 MU T.I.D. s.c. bestand, um die bestehende
Lebererkrankung zu bekämpfen.
Nach einer 6-monatigen Erkrankungsstabilisierung schritten die Lebermetastasen
schnell fort und mehrere neue Metastasen traten auf, und im Februar
2000 wurden 28 Lebermetastasen und mindestens zwei Metastasen im
oberen Unterleib im MRI gefunden, was eine Kompression der portalen
und hepatischen Venen verursachte.
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Die
Behandlung mit dem SALZ I in der Dosis von 400 mg (vier Kapseln,
wie beschrieben in Beispiel 2) einmal täglich oral wurde im März 2000
begonnen.
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B) Bewertung der Behandlungstoxizität und des
Ansprechens oder der Antwort
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Die
Behandlungstoxizität
wurde bestimmt bei Nachuntersuchungsbesuchen, die in zwei bis vier
Wochen Intervallen durchgeführt
wurden, und Blutkörperchenzählungen
und die Blutchemie wurden in ein bis zwei Wochenintervallen analysiert.
Die Behandlungsantwort oder das Ansprechen der Behandlung wurde
bewertet mit dynamischen MRI-Scans, 18F-Fluordeoxyglukose
(FDG) Positronen-Emissions-Tomographie (PET)-Untersuchungen
und Schneidnadelbiopsien aus einer Lebermetastase. Das dynamische
MRI wurde mit einem 1,5 T Magnetom Vision (Siemens, Erlangen, Deutschland)
durchgeführt.
Fettunterdrückte
T1-gewichtete Breithaltegradientenechotransaxialbilder wurden erhalten
sowohl vor als auch nach einer intravenösen Kontrastmittelinjektion
(0,1 mmol/kg Gadolinium-DOTA; Dotarem, Guerbet, Frankreich). Das
Steigerungsmuster wurde erhalten unter Verwendung folgender Bildgebung über 5 min,
und ein verzögertes
Scannen wurde durchgeführt
nach 10 min. FDG PET wurde durchgeführt unter Verwendung einer
8-Ring ECAT 931/08 Vorrichtung (Siemens-CTI Corp. Knoxville, TN).
Die gegebenen FDG Dosis variierte zwischen 355 bis 375 MBq.
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C) Ergebnisse
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Ansprechen
des Tumors im MRI
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Eine
beträchtliche
Reduktion in der Gesamttumorgröße des Patienten
wurde erhalten innerhalb von Wochen nach der Behandlung mit dem
SALZ I. Die Tumorfläche
(gemessen als die Summe der Produkte von 2 bisenkrechten Parametern)
von 8 großen
messbaren Lebermetastasen betrug 112,5 cm2 in
einem MRI-Scan, der einen Tag vor dem Beginn der Behandlung mit
dem SALZ I durchgeführt
wurde. In Nachuntersuchungs-MRI-Scans, die während der andauernden SALZ
I Behandlung durchgeführt
wurden, nahm die Gesamttumorgröße nach
zwei Wochen nach dem Beginn der Behandlung mit dem SALZ I (eine
Abnahme von 41 %) auf 66,9 cm2 ab, nach
1 Monat (52 % Abnahme) auf 54,3 cm2, nach
2 Monaten (63 % Abnahme) auf 41,5 cm2, nach
vier Monaten (68 % Abnahme) auf 36,2 cm2 und
nach 5,5 Monaten (71 % Abnahme) auf 32,5 cm2 auf
die Behandlung hin. Es traten keine neuen Läsionen auf und 6 der 28 Lebermetastasen
verschwanden. Die Randzone der Metastasen, die beträchtliche
Kontraststeigerung zeigten im dynamischen MRI (im Einklang mit einem
sichtbaren Tumor) vor dem Beginn der SALZ I Behandlung, zeigten
eine dramatische Verringerung dieses Befunds mit geringer oder keiner
Steigerung in dynamischen MRIs, die aufgenommen wurden während der
Behandlung, und viele Metastasen wurden zystisch. Im September 2000
sprach der Tumor weiterhin an und der Patient blieb klinisch in
Ordnung.
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Bildgebung durch Positronen-Emissions-Tomographie
(PET Scannen)
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Eine
beträchtliche
Veränderung
wurde beobachtet in Reihen FDG PET Bildgebungen des Tumors, was
eine antitumormetabolische Antwort andeutet. Mehrfache Lebermetastasen
und eine Akkumulation von FDG auf die rechte Niere im Einklang mit
Hydronephrose wurde in einem PET-Scan beobachtet, der 4 Tage vor
dem Beginn der Behandlung mit dem SALZ I aufgenommen wurde. In einem
Wiederholungs PET, der einen Monat nach dem Beginn der Behandlung
mit dem SALZ I aufgenommen wurde, war keine abnormale FDG Aufnahme
in der Leber vorhanden, und die rechte Niere zeigte normale Aufnahme.
Im Einklang mit der Induktion von zystischen Veränderungen in Metastasen, die
im MRI beobachtet wurden und einer Nekrose in der Nadelbiopsie,
wurden „kalte" Flächen an
den Stellen der Lebermetastasen in einem PET, das zwei Monate nach
dem Beginn der Behandlung mit dem SALZ I aufgenommen wurde, beobachtet,
die geringere FGD Aufnahme zeigten als das umgebende Leberparenchym.
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Histologisches Ansprechen
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Reihenschnittnadelbiopsien,
die aus am Bauch lokalisierten Lebermetastasen 1 und 2 Monate nach dem
Beginn der Behandlung mit dem SALZ I entnommen wurden, zeigten eine
deutliche Abnahme in der GIST Zelldichte und eine Myxoiddegeneration
und Vernarbung mit keinen Zeichen von offener Inflammationsreaktion
oder Nekrose.
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Verträglichkeit der SALZ I Behandlung
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Die
Behandlung mit dem SALZ I wurde insgesamt gut vertragen. Kein Haarverlust
wurde beobachtet, und die Patientin berichtete nur von schwachen
gelegentlich auftretendem Brechreiz oder Übelkeit in Verbindung stehend
mit dem Schlucken der Arzneimittelkapseln, was etwa 15 min andauerte
und sich verbesserte nach der Einnahme mit Nahrung. Blutkörperchenzahlveränderungen
waren nicht merklich. Ihr Bluthämoglobinwert
variierte zwischen 118 g/l und 125 g/l während der Therapie mit dem
SALZ I (der Vorbehandlungswert betrug 120 g/l), die Zahl der weißen Blutkörperchen
von 3,2 bis 4,4 × 109/l (5,5 × 109/l),
die Granulozytenzahl von 1,52 bis 2,39 × 109/l
(3,2 × 109/l) und die Plättchenzahl von 261 bis 365 × 109/l (360 × 109/l).
Es wurde keine mit dem Arzneimittel in Verbindung stehende Leber-,
Nieren- oder Herztoxizität
beobachtet. Die subjektive Haupttoxizität [alle vom Grad 1 (NCI CTC
Version 2.0)] bestand aus einer erhöhten Häufigkeit des Stuhlgangs (2
bis 4 Mal am Tag), gelegentlichen Muskelkrämpfen in den Beinen, leichten
flüchtigen
Gelenksödemen,
und eine Herpeszosterinfektion mit Ausschlag lokalisiert am linken
Ventral(LV)- oder linken Bauch Dermatom wurde diagnostiziert während der
Therapie mit dem SALZ I. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO)-Leistungsstatus
verbesserte sich von 1 (Krebs bezogene Symptome liegen vor) auf
0 (normal) während
der SALZ I Therapie.
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Beispiel 2: Kapseln mit
4-[(4-Methyl-1-piperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-[[4-(3-pyridinyl)-2-pyrimidinyl]amino]phenyl]benzamidmethansulfonat, β-Kristallform
-
Kapseln,
die 119,5 mg der Verbindung, die in der Überschrift genannt ist (= SALZ
I), entsprechend 100 mg der VERBINDUNG I (freie Base), als wirksamen
Inhaltsstoff enthielten, wurden in der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
Zusammensetzung | |
SALZ
I | 119,5
mg |
Cellulose
MK GR | 92
mg |
Crospovidon
XL | 15
mg |
Aerosil
200 | 2
mg |
Magnesiumstearat | 1,5 mg |
| 230
mg |
-
Die
Kapseln wurden hergestellt durch Mischen der Bestandteile und Einfüllen des
Gemischs in Hartgelatinekapseln der Größe 1.
-
Beispiel 3: Kapseln mit
4-[(4-Methyl-1-piperazin-1-ylmethyl)-N-[4-methyl-3-[[4-(3-pyridinyl)-2-pyrimidinyl]amino]phenyl]benzamidmethansulfonat, β-Kristallform
-
Kapseln,
die 100 mg der Verbindung, die in der Überschrift genannt ist (= SALZ
I) als wirksamen Inhaltsstoff enthalten, werden in der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
Zusammensetzung | |
Wirkstoff | 100
mg |
Avicel | 200
mg |
PVPPXL | 15
mg |
Aerosil | 2
mg |
Magnesiumstearat | 1,5 mg |
| 318,5
mg |
-
Die
Kapseln wurden hergestellt durch Mischen der Bestandteile und Füllen des
Gemischs in Hartgelatinekapseln der Größe 1.
-
Beispiel 4:
-
Zum
Prioritätszeitpunkt
der vorliegenden Patentanmeldung wurde eine klinische Untersuchung
durchgeführt
mit mehreren GIST Patienten analog zu der Untersuchung, die im Beispiel
1 beschrieben ist. Die Untersuchung war noch nicht beendet, aber
es konnte bereits festgestellt werden, dass aus 33 bewertbaren Patienten
6 Patienten nicht bewertet wurden, und dass aus den verbleibenden
27 Patienten nur 1 Patienten eine Progression oder ein Fortschreiten
der Erkrankung zeigte, 18 Patienten stabile Erkrankungen aufwiesen,
d.h. 4 bis 42 % Reduktion, und 8 Patienten eine Teilantwort oder
ein Teilansprechen zeigten, d.h. 50 bis 66 % Reduktion.
-
Beispiel 5:
-
Eine
Phase 2, open-label, multinationale Zufallsuntersuchung wurde durchgeführt bei
Patienten mit nicht operierbaren und/oder metastatischen malignen
gastrointestinalen Stromatumoren (GIST). Bei dieser Untersuchung
waren 147 Patienten eingeschrieben und wurden zufällig ausgesucht,
um entweder 400 mg oder 600 mg vom SALZ I oral einmal täglich für bis 24
Monate zu erhalten. Diese Patienten lagen im Altersbereich von 18
bis 83 Jahren und hatten eine pathologische Diagnose von CD 117
positiv, nicht operierbaren und/oder metastatischen malignen GIST.
Das erste Anzeichen der Wirksamkeit basierte auf objektiven Ansprechraten,
und die Zeit auf das Ansprechen, Dauer des Ansprechens, Zeit des
Behandlungsfehlers und das Überleben
wurden auch bewertet. Es war notwendig, dass die Tumore messbar
waren an mindestens einer Stelle der Erkrankung, und eine Ansprechcharakterisierung
basierte auf den South Western Onkologie Group (SWOG)-Kriterien.
Die Ergebnisse sind abgeleitet aus einer vorläufigen Analyse dieser Untersuchung
und sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
-
Bestes
Ansprechen des Tumors
-
Aufgrund
der beschränkten
Nachuntersuchung von Patienten und der signifikanten Zahl von Patienten mit
stabiler Erkrankung zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse, die durchgeführt wurde
ein Jahr nach dem Start der Untersuchung wurde diese Gruppe weiter
untersucht. Unter den 61 Patienten mit „stabiler Erkrankung" wurde ein signifikantes
Tumorschrumpfen bei 47 Patienten beobachtet, wobei entweder ein
teilweises Ansprechen noch nicht bestätigt war durch eine zweite
Bewertung (28 Patienten) oder eine Reduktion in der Größe von ihrem
Tumor um mehr als 25 % (19 Patienten). Die Anzahl der Ansprechenden
kann daher zunehmen in Zukunft mit der Bestätigung oder Erzielung eines
teilweisen Ansprechens, nachdem diese Patienten länger mit dem
SALZ I über
einen längeren
Zeitraum behandelt worden sind.
-
Insgesamt
wies eine Gesamtheit von 118 Patienten (80 %) eine Reduktion in
der Größe von ihrem
Tumor von mehr als 25 % bei mindestens einer Bewertung auf. Diese
Patienten schlossen solche ein, die ein bestätigtes (n = 59) und ein nicht
bestätigtes
(n = 28) teilweises Ansprechen aufwiesen, eine bestätigte stabile Erkrankung
mit mehr als 25 % Reduktion (n = 19) und 12 andere Patienten, die
eine Reduktion der Tumorgröße von mehr
als 25 % bei einer Tumorbestimmung aufwiesen. Keine Patienten mit
einem bestätigten
Ansprechen wiesen einen Rückfall
auf.
-
Die
mittlere Zeit des Beginnens des Ansprechens war 12 Wochen für die gesamte
Untersuchungspopulation. Die Dauer des Ansprechens, die beobachtet
wurde zum Zeitpunkt der Zwischenanalyse (keine Intervallsbewertung)
lag im Bereich von 7 bis 38 Wochen, mit einem Mittel von etwa 14
Wochen.
-
Eine
Schätzung
der Anzahl der Patienten, die nach 12 Wochen kein Misslingen der
Behandlung aufwiesen, betrug 80 %, und die Schätzung betrug 66 % nach 24 Wochen.
Ohne Zeitabstandsuntersuchungen betrugen die Schätzungen 81 % bzw. 67 %. Die
mittlere Zeit für
ein Misslingen der Behandlung (Behandlungsbeurteilung) betrug 54
Wochen bei der zusammengefassten Population (alle behandelten Patienten),
diese Schätzung
basierte jedoch nur auf zwei Patienten und ist daher keine verlässliche
Schätzung.
-
Das
Gesamtüberleben
wurde aufgrund der geringen Zahl von Todesfällen, die beobachtet wurden, und
dem relativ kurzen Nachuntersuchungszeitraum statistisch nicht analysiert.
-
Unterschiede
zwischen den Dosisgruppen konnten nicht beobachtet werden in irgendeinem
der Wirksamkeitsparameter, die bewertet wurden.