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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer synergistischen
Kombination aus einem Thrombolytikum und Levosimendan oder einem
pharmazeutisch verträglichen
Salz davon zur Behandlung von Myokardinfarkt. Die Erfindung betrifft
ferner ein medizinisches Produkt, das ein Thrombolytikum und Levosimendan
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon als Kombinationspräparat
umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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Myokardinfarkt
ist eine bedeutende Komplikation bei koronarer Herzkrankheit und
ist gewöhnlich
das Ergebnis einer kritischen Abnahme der Koronardurchblutung als
Folge einer Koronarthrombose. Intravenöse Thrombolytikatherapie wurde
weithin angewandt, um die Blutzufuhr zu der verschlossenen Koronararterie
wieder herzustellen. Ein Thrombolytikum ist ein Medikament, das
in der Lage ist, den Fibrin-Plättchen-Thrombus aufzulösen und
dadurch ermöglicht,
dass wieder Blut durch das betroffene Blutgefäß fließt. Solche Mittel beinhalten
Streptokinase, Urokinase, Prourokinase, Reteplase, Alteplase und
Gewebe-Plasminogenaktivator (t-PA). Die Mortalität von Patienten mit akutem
Myokardinfarkt bleibt hoch, selbst wenn sie mit Thrombolytika behandelt
wurden.
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Levosimendan,
bei dem es sich um das (–)-Enantiomer
von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phe-nyl]hydrazono]propandinitril
handelt, und das Verfahren zu seiner Herstellung sind in der
EP 565546 B1 beschrieben.
Levosimendan ist ein hochwirksames Mittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz
und weist eine signifikante calciumabhängige Bindung an Troponin auf.
Levosimendan hat die Formel:
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Die
hämodynamischen
Wirkungen von Levosimendan beim Menschen sind bei Sundberg, S. et
al., Am. J. Cardiol., 1995; 75:1061–1066 und Lilleberg, J. et
al., J. Cardiovasc. Pharmacol., 26 (Suppl. 1), S63–S69, 1995
beschrieben. Die Pharmakokinetik von Levosimendan beim Menschen
nach intravenöser
und oraler Gabe wird bei Sandell, E.-P. et al., J. Cardiovasc. Pharmacol.,
26 (Suppl. 1), S57–S62,
1995 beschrieben. Die Verwendung von Levosimendan bei der Behandlung
von Myokardischämie
wird in der WO 93/21921 beschrieben. Die Verwendung von Levosimendan
bei der Behandlung von pulmonalem Bluthochdruck wird in der WO 99/66912
beschrieben. Die Verwendung von Levosimendan bei der Behandlung
oder Vorbeugung von Vasospasmen an koronarem Graft wird in der WO
01/00211 beschrieben. Levosimendanlösungen, die sich zur intravenösen Verwendung
eignen, wurden in der WO 01/19334 beschrieben. Klinische Studien
haben die günstigen
Wirkungen von Levosimendan bei Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz
bestätigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde nun gefunden, dass die Verabreichung eines Thrombolytikums
zusammen mit Levosimendan eine vorteilhafte synergistische Wirkung
auf die Mortalität
von Patienten hat, die wegen Myokardinfarkt behandelt wurden. Daher
eignet sich die Kombination besonders zur Behandlung von akutem
Myokardinfarkt.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung einer
wirksamen Menge eines Thrombolytikums und von Levosimendan oder
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz davon zur Behandlung von akutem Myokardinfarkt, die die gleichzeitige,
getrennte oder zeitlich abgestufte Verabreichung umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines
Thrombolytikums in Kombination mit Levosimendan oder einem pharmazeutisch
verträglichen
Salz davon zur Behandlung von akutem Myokardinfarkt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer
wirksamen Menge eines Thrombolytikums und von Levosimendan oder
einem pharmazeutisch verträglichen
Salz davon zur Verringerung der Mortalität von Patienten mit akutem
Myokardinfarkt, die die gleichzeitige, getrennte oder zeitlich abgestufte
Verabreichung umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines Thrombolytikums
in Kombination mit Levosimendan oder einem pharmazeutisch verträglichen
Salz davon zur Verringerung der Mortalität von Patienten mit akutem
Myokardinfarkt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein medizinisches Produkt, umfassend
als Wirkstoffe, getrennt voneinander oder zusammen, ein Thrombolytikum
und Levosimendan oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon als Kombinationspräparat.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend als Wirkstoffe ein Thrombolytikum und Levosimendan oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines
Thrombolytikums und von Levosimendan oder einem pharmazeutisch verträglichen
Salz davon als Wirkstoffe zur Herstellung eines Kombinationspräparats zur
gleichzeitigen, getrennten oder zeitlich abgestuften Verabreichung.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
eines Thrombolytikums und von Levosimendan oder einem pharmazeutisch
verträglichen
Salz davon als Wirkstoffe zur Herstellung eines Medikaments zur
Verringerung der Mortalität
von Patienten mit Myokardinfarkt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
betrifft eine Kombinationstherapie zur wirksameren Behandlung von
akutem Myokardinfarkt. Das vorliegende Verfahren sieht eine Behandlung
vor, die das klinische Gesamtergebnis von mit einem Thrombolytikum
behandelten Patienten verbessert, indem Levosimendan in Kombination
mit einem Thrombolytikum verabreicht wird. Insbesondere ist die
erfindungsgemäße Kombinationsbehandlung
in der Lage, die Mortalität
bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt synergistisch zu verringern.
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Die
Begriffe "Behandlung" oder "behandeln", wie sie hier verwendet
werden, betreffen die Verringerung der Schwere oder Häufigkeit
von Symptomen und/oder ihrer zugrundeliegenden Ursache, das Verbessern
des klinischen Ergebnisses eines Patienten, die Prävention
des Auftretens der Symptome und/oder ihrer zugrundeliegenden Ursache,
und die Verbesserung oder Heilung von Schädigung.
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Der
Begriff "akuter
Myokardinfarkt" wird
als unmittelbarer oder plötzlicher
(nicht chronischer) Infarkt des Herzmuskels definiert, d.h. eine
Insuffizienz der arteriellen Durchblutung als Folge des Verschlusses
einer Koronararterie auf Grund einer wenigstens partiellen Blockade
der Arterie durch einen Embolus oder Thrombus. Der Begriff "Thrombus" oder "Embolus", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet ein Blutgerinnsel 'im Blutgefäß. "Wenigstens partielle Blockade" der Arterie bedeutet,
dass die Arterie einen Embolus oder Thrombus enthält, der
die Querschnittsfläche
der Arterie verringert.
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Der
Begriff Thrombolytikum soll jedes Mittel bezeichnen, das wirksam
hilft, einen okkludierenden Thrombus aufzulösen. Ein Thrombolytikum kann
aus solchen Thrombolytika ausgewählt
werden, wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Diese umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Streptokinase, Urokinase, Prourokinase, Alteplase, Reteplase,
Anistreplase und Gewebe-Plasminogenaktivator (t-PA) und biologisch
aktive Varianten davon. Eine Kombination aus zwei oder mehreren
Thrombolytika kann ebenfalls verwendet werden.
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Die
Wirkstoffe werden vorzugsweise gleichzeitig so bald wie möglich, vorzugsweise
innerhalb von sechs Stunden, nach Einsetzen von Symptomen eines
akuten Myokardinfarkts verabreicht. Wenn während der Therapie mit Thrombolytika,
die beispielsweise als intravenöser
Bolus oder als intravenöse
Infusion gegeben werden können,
eine weitere medizinische Behandlung vermieden werden soll, kann
Levosimendan zeitlich abgestuft nach dem Thrombolytikum verabreicht
werden.
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Obwohl
es bevorzugt ist, Levosimendan bei oder unmittelbar nach der Thrombolytikatherapie
zu verabreichen, wurde gefunden, dass die synergistische Wirkung
der Kombination auch noch erhalten wird, wenn die Verabreichung
von Levosimendan nicht später
als fünf
Tage, vorzugsweise nicht später
als drei Tage, besonders bevorzugt nicht später als 48 Stunden ab der Thrombolytikatherapie
oder, vorzugsweise, ab dem Einsetzen von Symptomen eines akuten
Myokardinfarkts begonnen wird.
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Falls
gewünscht
kann die Verabreichung von Levosimendan auch vor der Thrombolytikatherapie
erfolgen. Im allgemeinen sollte die Thrombolytikatherapie jedoch
sobald wie möglich
begonnen werden, sobald der Zustand einer blockierte Arterie diagnostiziert
wurde.
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Daher
wird es im Fall einer zeitlich abgestuften Verabreichung bevorzugt,
dass das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren
einen ersten Schritt der Verabreichung einer wirksamen Menge eines
Thrombolytikums und einen zweiten Schritt der Verabreichung einer
wirksamen Menge Levosimendan umfasst, wobei die Zeitspanne zwischen
den beiden Behandlungen nicht mehr als fünf Tage, vorzugsweise nicht
mehr als drei Tage, besonders bevorzugt nicht mehr als 48 Stunden
beträgt.
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Die
Verabreichungswege für
die Wirkstoffe beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, enterale, z.B. orale
oder rektale, oder parenterale, z. B. intravenöse, intramuskuläre, intraperitoneale
oder transdermale Verabreichung. Bei der Behandlung von Myokardinfarkt
werden die Wirkstoffe vorzugsweise parenteral verabreicht, wobei
der intravenöse
Verabreichungsweg besonders bevorzugt ist. Es können einmalige oder mehrmalige
Dosierungen gegeben werden. Vorzugsweise werden die Wirkstoffe mittels
kontinuierlicher Infusion verabreicht.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren das Verabreichen einer Menge der Kombination
an einen Patienten, die bei der Verringerung der Mortalität von Patienten
mit Myokardinfarkt synergistisch wirkt.
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Levosimendan
kann intravenös
mit einer Infusionsgeschwindigkeit von etwa 0,05 bis 0,4 μg/kg/min verabreicht
werden. Für
einen intravenösen
Bolus liegt eine geeignete Dosis im Bereich von etwa 5 bis 30 μg/kg. Bei
der Behandlung von Patienten mit akutem Myokardinfarkt kann ein
intravenöser
Bolus gefolgt von einer kontinuierlichen Infusion erforderlich sein.
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Levosimendan
kann einem Menschen oral in einer täglichen Dosis von etwa 0,1
bis 8 mg verabreicht werden, die einmal täglich oder aufgeteilt auf mehrere
Dosen pro Tag gegeben wird, abhängig
vom Alter, Körpergewicht
und Zustand des Patienten. Die einem Subjekt zu verabreichende wirksame
Menge Levosimendan hängt
vom zu behandelnden Zustand, vom Verabreichungsweg, vom Alter, vom
Gewicht und vom Zustand des Patienten ab.
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Bevorzugte
Thrombolytika umfassen Streptokinase, Urokinase, Prourokinase, Alteplase,
Reteplase, Anistreplase und Gewebe-Plasminogenaktivator (t-PA) und biologisch
aktive Varianten davon sowie beliebige Kombinationen davon. Das
Thrombolytikum kann in den für
diese Mittel üblichen
Dosierungsbereichen verabreicht werden, beispielsweise einer täglichen
Dosis wie sie verwendet wird, wenn das Mittel bei einer Thrombolytikatherapie
als Monotherapie verabreicht wird. Der Bereich schwankt natürlich abhängig vom
eingesetzten Thrombolytikum. Beispiele für normale Dosierungsbereiche
sind wie folgt: Urokinase – 500.000
bis 6.250.000 Einheiten/Patient; Streptokinase – 140.000 bis 2.500.000 Einheiten/Patient;
Prourokinase – 5.000 bis
100.000 Einheiten/Patient; Anistreplase – 10 bis 100 Einheiten/Patient;
t-PA – 0,5
bis 2,0 mg/kg Körpergewicht.
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Die
Verabreichung bei der Thrombolytikatherapie erfolgt üblicherweise
als intravenöser
Bolus allein oder gefolgt von intravenöser Infusion oder als Infusion
allein. Die Infusion wird normalerweise über einen Zeitraum von weniger
als einer Stunde bis etwa 12 Stunden verabreicht, üblicherweise über etwa
1 bis 3 Stunden. Die Thrombolytikatherapie kann beispielsweise eine
Verabreichung von bis zu 10 % der Gesamtdosis als Bolusinjektion über 1 bis
5 Minuten und dann der restlichen 90 % als konstante Infusion während der
nächsten Stunde
umfassen.
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Sobald
die Symptome bis zum gewünschten
Grad gelindert wurden, kann die Behandlung beendet werden.
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Die
Kombination kann durch ein oder mehrere andere Wirkstoffe, z. B.
gerinnungshemmende Mittel, oder durch chirurgische Verfahren wie
Angioplastie ergänzt
werden.
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Die
Wirkstoffe können
in pharmazeutische Dosierungsformen formuliert werden, die sich
zur erfindungsgemäßen Behandlung
eignen, wobei die dem Fachmann bekannten Grundstoffe verwendet werden.
Sie werden einem Patienten als solche oder vorzugsweise in Kombination
mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen in Form von Tabletten,
Dragees, Kapseln, Suppositorien, Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen gegeben,
wobei der Gehalt der aktiven Verbindung in der Formulierung etwa
0,5 bis 100 Gew.-% beträgt.
Die Wahl geeigneter Zusatzstoffe für die Zusammensetzung ist für den Fachmann
Routine. Es ist offensichtlich, dass auch geeignete Träger, Lösungsmittel,
gelbildende Zusätze,
dispersionsbildende Zusätze,
Antioxidanzien, Farbstoffe, Süßmittel,
Benetzungsmittel, retardierende Komponenten und andere Zusatzstoffe,
wie sie üblicherweise
auf diesem technischen Gebiet eingesetzt werden, verwendet werden
können.
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Die
Wirkstoffe können
in derselben pharmazeutischen Formulierung formuliert werden. Vorzugsweise wird
eine solche pharmazeutische Zusammensetzung aus Thrombolytikum und
Levosimendan zur intravenösen
Verabreichung ausgelegt. Solche Zusammensetzungen können zur
Lagerung vorbereitet werden, indem man diese Verbindungen mit optionalen
pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
Hilfsstoffen oder Stabilisatoren mischt, z.B. in Form von Infusionskonzentraten
oder wässrigen
Lösungen
oder in Form von Pulvern, die so ausgelegt sind, dass sie mit sterilem
Wasser oder wässrigen
Infusionsvehikeln zur Infusion rekonstituiert werden können.
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Alternativ
können
die Wirkstoffe als getrennte pharmazeutische Dosierungsformen formuliert
werden. Die Kombination der beiden pharmazeutischen Dosierungsformen
kann als ein einziges medizinisches Produkt oder als Kit zur Verwendung
in dem Verfahren der Erfindung verpackt werden.
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Formulierungen,
die sich zur intravenösen
Verabreichung eignen, wie Formulierungen zur Injektion oder Infusion,
umfassen sterile isotonische Lösungen
des Wirkstoffs und des Vehikels, vorzugsweise wässrige Lösungen. Üblicherweise umfasst eine Lösung von
Levosimendan zur intravenösen
Infusion etwa 0,01 bis 0,1 mg/ml Levosimendan. Bei Lagerung ist
die Levosimendanzusammensetzung vorzugsweise ein Infusionskonzentratprodukt,
das mit sterilem Wasser oder wässrigem
Infusionsvehikel zur Infusion rekonstituiert werden kann. Levosimendanlösungen,
die sich zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung eignen, sind
z. B. in der WO 01/19334 beschrieben.
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Geeignete
Träger
und Hilfsstoffe zur oralen Verabreichung von Levosimendan in Tablettenform
umfassen z. B. Lactose, Mais-stärke,
Magnesiumstearat, Calciumphosphat und Talk. Geeignete Träger und
Hilfsstoffe zur oralen Verabreichung in Kapselform umfassen z. B.
Lactose, Maisstärke,
Magnesiumstearat und Talk. Für
orale Zusammensetzungen mit kontrollierter Freisetzung können retardierende
Komponenten verwendet werden. Übliche
retardierende Komponenten umfassen hydrophile gelbildende Polymere
wie Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropyl-cellulose, Carboxymethylcellulosen,
Alginsäure
oder eine Mischung davon; pflanzliche Fette und Öle, einschließlich fester
pflanzlicher Öle
wie hydriertes Sojabohnenöl,
gehärtetes
Castoröl
oder Castorsamenöl
(vertrieben unter dem Handelsnamen Cutina HR), Baumwollsamenöl (vertrieben
unter den Handelsnamen Sterotex oder Lubritab) oder eine Mischung
davon; Fettsäureester
wie Triglyceride gesättigter
Fettsäuren
oder ihre Mischungen, z. B. Glyceryltristearate, Glyceryltripalmitate,
Glyceryltrimyristate, Glyceryltribehenate (vertrieben unter dem
Handelsnamen Compritol) und Glycerylpalmitostearinsäureester.
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Tabletten
können
hergestellt werden, indem Levosimendan mit den Trägern und
Hilfsstoffen vermischt und die pulverförmige Mischung zu Tabletten
verpreßt
wird. Kapseln können
hergestellt werden, indem Levosimendan mit den Trägern und
Hilfsstoffen vermischt und die pulverförmige Mischung in Kapseln,
z. B. Hartgelatinekapseln, gegeben wird. Üblicherweise umfasst eine Tablette
oder eine Kapsel etwa 0,1 bis 8 mg, üblicher noch 0,2 bis 5 mg Levosimendan.
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Zusammensetzungen
mit Thrombolytikum, wie sie in der klinischen Praxis eingesetzt
werden, umfassen im allgemeinen Wasser als Träger und im Stand der Technik
bekannte pharmazeutische Adjuvanzien, z. B. isotonisierende Mittel;
Säuren,
Basen oder Puffersubstanzen zur Einstellung des pH der Lösung; und
Stabilisierungsmittel für
das Thrombolytikum. Bei Lagerung ist die Zusammensetzung mit Thrombolytikum
vorzugsweise ein steriles lyophilisiertes Produkt, das mit sterilem
Wasser für
die Injektion rekonstituiert werden kann.
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Die
Konzentration des Thrombolytikums in der Zusammensetzung hängt von
der Natur des Thrombolytikums ab. Beispielsweise kann Gewebe-Plasminogenaktivator
in einer Menge von 2B mg bis 100 mg pro Dosierungsform vorliegen.
Die Konzentration von Gewebe-Plasminogenaktivator in einem lyophilisierten
Produkt liegt üblicherweise
im Bereich von 1,5 bis 2 (w/w). Als Mittel zur pH-Einstellung können Phosphorsäure und
gegebenenfalls Natriumhydroxid verwendet werden, so dass nach Rekonstitution
mit sterilem Wasser für die
Injektion ein pH von etwa 7,3 erreicht wird. Als Stabilisierungsmittel
für das
Thrombolytikum kann eine Aminosäure
verwendet werden, beispielsweise L-Arginin im Falle von Gewebe-Plasminogenaktivator.
Das Stabilisierungsmittel macht die Masse des lyophilisierten Thrombolytikums
aus, üblicherweise
etwa 70 % bis etwa 80 (w/w).
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Beispiele
für bevorzugte
erfindungsgemäße Produkte
sind solche, bei denen das Thrombolytikapräparat und die Levosimendanlösung mischbar
sind und nach dem Mischen bis zu acht Stunden bei Raumtemperatur
eine stabile Formulierung bilden. Die beiden Formulierungen können dann
zusammen, aber in getrennten Behältern
wie Ampullen, vorgefüllten
Spritzen und dergleichen aufbewahrt werden und unmittelbar vor der Verwendung
vermischt werden. Ein bevorzugter Behälter umfasst das Thrombolytikapräparat (a)
und die Levosimendanlösung
(b) getrennt in einem Zweikammerbehälter, der Mittel zum Mischen
der beiden Flüssigkeiten
enthält.
Der Zweikammerbehälter
ist Idealerweise eine vorgefüllte
Zweikammerspritze mit einem Bypass oder ähnlichen Mitteln (z. B. einer
Sollbruchstelle), die das Mischen der beiden getrennten Lösungen vor
der Verabreichung ermöglichen,
und ist außerdem
zur Verwendung mit Infusionsgeräten
ausgelegt.
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Alternativ
können
die getrennten Behälter
so ausgelegt sein, dass sie eine zeitlich abgestufte Verabreichung
des Thrombolytikapräparats
und der Levosimendanlösung
erlauben, z. B. so, dass die Levosimendanlösung unmittelbar nach dem Thrombolytikum
verabreicht werden kann oder z. B. eine Stunde nach der Verabreichung
des Thrombolytikums.
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Salze
von Levosimendan können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Pharmazeutisch verträgliche Salze
eignen sich als wirksame Medikamente, bevorzugte Salze sind jedoch
die Salze mit Alkali- oder Erdalkalimetallen. Pharmazeutische
Beispiele Beispiel
1. Konzentratlösung
zur intravenösen
Infusion
(a)
Levosimendan | 2,5
mg/ml |
(b)
Kollidon PF12 | 10
mg/ml |
(c)
Zitronensäure | 2
mg/ml |
(d)
wasserfreies Ethanol | ad
1 ml (785 mg) |
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Die
Konzentratlösung
wurde hergestellt, indem Zitronensäure, Kollidon PF121 und Levosimendan
in wasserfreiem Ethanol in einem sterilen Präparationsgefäß unter
Rühren
gelöst
wurden. Die resultierende Stammlösung
wurde durch ein Sterilfilter (0,22 μm) filtriert. Die sterilfiltrierte
Stammlösung
wurde dann aseptisch in 8 ml- und 10 ml- Injektionsampullen gefüllt (mit
5 ml und 10 ml Füllvolumen)
und mit Gummistopfen verschlossen.
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Die
Konzentratlösung
zur intravenösen
Infusion wird vor Verwendung mit einem wässrigen Vehikel verdünnt. Üblicherweise
wird die Konzentratlösung
mit wässrigen
isotonischen Vehikeln verdünnt,
beispielsweise 5%iger Glucoselösung
oder 0,9%iger NaCl-Lösung,
um so eine wässrige
intravenöse
Lösung
zu erhalten, in der die Menge an Levosimendan im Allgemeinen im
Bereich von etwa 0,001–1,0
mg/ml, vorzugsweise von etwa 0,01–0,1 mg/ml, liegt. Beispiel
2. t-PA-Zusammensetzung im lyophilisierten Zustand
(a)
t-PA | 2,0
% (w/w) |
(b)
Phosphorsäure | 20
% (w/w) |
(c)
L-Arginin | 78
% (w/w) |
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Die
Inhaltsstoffe wurden mit üblichen
Verfahren gemischt, lyophilisiert und sterilisiert. Das lyophilisierte Produkt,
das 20, 50 oder 100 mg t-PA pro Dosierungsform (Ampulle) umfasst,
wird mit sterilem Wasser für
die Injektion rekonstituiert, beispielsweise zu einer Lösung mit
einer Konzentration von 1 mg/ml. Beispiel
3. Orale Levosimendanzusammensetzung
Hartgelatinekapsel
Größe 3 | |
Levosimendan | 2,0
mg |
Lactose | 198
mg |
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Die
pharmazeutische Zubereitung in Form einer Kapsel wurde hergestellt,
indem Levosimendan mit Lactose vermischt und die pulverförmige Mischung
in Hartgelatinekapseln gefüllt
wurde.
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Experimente
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Wirkung der Kombination
auf die Mortalität
von Patienten mit akutem Myokardinfarkt
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Patienten,
die einen akuten Myokardinfarkt erlitten hatten, erhielten innerhalb
von fünf
Tagen Placebo oder eine 6-stündige
Levosimendaninfusion mit einem Bolus von 6, 12 oder 24 μg/kg und
anschließender
Infusion von 0,1, 0,2 oder 0,4 μg/kg/min.
Patienten wurden danach aufgeteilt, ob sie eine Thrombolytikatherapie erhalten
hatten oder nicht. Die 180-Tage-Mortalität wurde
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Man sieht, dass
die Kombination zu einer synergistischen Verringerung der Mortalität von Patienten
mit akutem Myokardinfarkt führte.
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TABELLE
1. Mortalität
von Patienten mit akutem Myokardinfarkt, die Levosimendan, ein Thrombolytikum
oder eine Kombination davon erhielten