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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein chemisch behandeltes Stahlblech,
das aufgrund der Erzeugung einer umgewandelten Schicht mit einer
Eigenreparaturfähigkeit
auf einer Oberfläche
einer Zinkplattierungsschicht eine beträchtlich verbesserte Korrosionsbeständigkeit
aufweist.
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Stahlbleche,
die mit Zn oder dessen Legierung beschichtet sind (nachstehend als „Zink-beschichtetes Stahlblech" bezeichnet), wurden
als korrosionsbeständiges
Material verwendet. Wenn das Zink-beschichtete Stahlblech jedoch
als solches in einer feuchten Umgebung, einem Abgas oder einer Umgebung
gehalten wird, die einer feinen Verteilung von Meersalzkörnern für einen
langen Zeitraum ausgesetzt ist, wird dessen äußere Erscheinung aufgrund der
Erzeugung von weißem
Rost auf der Plattierungsschicht verschlechtert. Die Erzeugung von
weißem
Rost wird herkömmlich
durch Chromatieren inhibiert.
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Eine
herkömmliche
Chromatschicht ist aus komplexen Oxiden und Hydroxiden von dreiwertigem
und sechswertigem Chrom zusammengesetzt. Kaum lösliche Verbindungen von Cr(III),
wie z.B. Cr2O3,
wirken als Barriereschicht gegen eine korrosive Umgebung und schützen ein
Stahlgrundblech vor einer Korrosionsreaktion. Verbindungen von Cr(VI)
werden als Oxoat-Anionen
wie z.B. Cr2O7 2– von
der umgewandelten Schicht gelöst
und aufgrund einer Reduktionsreaktion mit freiliegenden Teilen eines
Stahlgrundblechs, die durch Bearbeiten oder Zerspanen gebildet worden
sind, als kaum lösliche
Verbindungen von Cr(III) wieder ausgeschieden. Das Wiederausscheiden
von Cr(III)-Verbindungen repariert automatisch fehlerhafte Teile
der umgewandelten Schicht, so dass die korrosionsverhindernde Fähigkeit
der umgewandelten Schicht nach dem Bearbeiten oder Zerspanen nach
wie vor aufrechterhalten wird.
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Obwohl
eine Chromatierung die Erzeugung von weißem Rost effektiv inhibiert,
ist mit der Chromatierung eine aufwändige Nachbehandlung von Cr-Ionen-enthaltenden
Abfallfluiden verbunden. Im Hinblick darauf wurden verschiedene
Verfahren unter Verwendung chemischer Flüssigkeiten, die anstelle von
Chromat Titanverbindungen, Zirkonat, Molybdat oder Phosphat enthalten,
zur Erzeugung Cr-freier umgewandelter Schichten vorgeschlagen.
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Bezüglich der
Erzeugung einer Molybdatschicht wurde in der JP 51-2419 B1 ein Verfahren
des Eintauchens eines Stahlelements in eine chemische Flüssigkeit,
die Magnesium- oder Calciummolybdat enthält, vorgeschlagen, und in der
JP 6-146003 A1 wurde ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine chemische
Flüssigkeit,
die ein partiell reduziertes Oxid von Mo(VI) in einem Verhältnis von
Mo(VI)/gesamtes Mo von 0,2 bis 0,8 enthält, auf ein Stahlelement aufgebracht
wird. Bezüglich
der Erzeugung einer Titan-enthaltenden Schicht wurde in der JP 11-61431
A1 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine chemische Flüssigkeit,
die Titansulfat und Phosphorsäure
enthält,
auf ein galvanisiertes Stahlblech aufgebracht wird.
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Diese
umgewandelten Schichten, die anstelle der herkömmlichen Chromatschicht vorgeschlagen
wurden, zeigen keine derartige Eigenreparaturfähigkeit wie die Chromatschicht.
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Beispielsweise
zeigt eine Titan-enthaltende Schicht aufgrund einer Unlöslichkeit
keine Eigenreparaturfähigkeit,
obwohl sie in der gleichen Weise wie die Chromatschicht einheitlich
auf einer Oberfläche
eines Stahlgrundblechs erzeugt wird. Als Folge davon ist die Titan-enthaltende Schicht
bezüglich
der Unterdrückung einer
Korrosion, die von fehlerhaften Teilen ausgeht, die während der
chemischen Umwandlung oder einer plastischen Verformung erzeugt
worden sind, nicht effektiv. Die anderen Cr-freien umgewandelten
Schichten sind aufgrund einer schlechten Eigenreparaturfähigkeit
für eine
Korrosionsprävention
ebenfalls unzureichend.
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Eine
chemische Flüssigkeit,
die durch Mischen von Phosphorsäure
mit einer wässrigen
Titansulfatlösung
hergestellt wird, kann leicht Abscheidungen erzeugen. Sobald Abscheidungen
erzeugt worden sind, ist es schwierig, die chemische Flüssigkeit
auf einer Oberfläche
eines Stahlgrundblechs einheitlich zu verteilen, was zur Erzeugung
einer uneinheitlichen umgewandelten Schicht führt. Wenn in der umgewandelten
Schicht Abscheidungen enthalten sind, werden das Haftvermögen der
umgewandelten Schicht und die äußere Erscheinung
des behandelten Stahlblechs verschlechtert. Die Korrosionsbeständigkeit
der umgewandelten Schicht würde
sich aufgrund von zurückbleibenden
Sulfatresten verschlechtern. Darüber
hinaus wird die Zusammensetzung der chemischen Flüssigkeit
häufig
zu einem Zustand verändert,
der aufgrund der Abscheidung zur Erzeugung einer umgewandelten Schicht
mit einer hohen Qualität
ungeeignet ist.
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Eine
Mangan-enthaltende umgewandelte Schicht, die aus einer Phosphat-Flüssigkeit
erzeugt wird, ist relativ löslich
und in einer feuchten Umgebung findet eine Auflösung der umgewandelten Schicht
statt. Diesbezüglich
ist der Effekt der umgewandelten Schicht auf die Korrosionsbeständigkeit
selbst dann schlecht, wenn die umgewandelte Schicht dicker gemacht
wird. Ferner sollte die Phosphat-Flüssigkeit aufgrund der schlechten
Löslichkeit
von Manganphosphat intensiv angesäuert werden. Die angesäuerte Flüssigkeit
reagiert heftig mit einer Zink-Plattierungsschicht
und verliert innerhalb kurzer Zeit ihren Nutzen.
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Die
DE-A-197 49 508 und die EP-A-0949353 beschreiben Zusammensetzungen
und Verfahren zur Oberflächenbehandlung
metallischer Materialien.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
behandelten, Zink-beschichteten Stahlblechs,
das durch die Erzeugung einer umgewandelten Schicht, die unlösliche oder
kaum lösliche
Verbindungen, die als Barriere zur Isolierung eines Stahlgrundblechs
von einer Umgebung geeignet sind, und lösliche Verbindungen mit einer
Eigenreparaturfähigkeit
zum Reparieren beschädigter
Teile der umgewandelten Schicht enthält, eine beträchtlich
verbesserte Korrosionsbeständigkeit
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein neues, behandeltes Zink-beschichtetes Stahlblech vor, das ein Stahlgrundblech,
das mit einer Plattierungsschicht aus Zn oder dessen Legierung beschichtet
ist, und eine chemisch umgewandelte Schicht umfasst, wie es im Anspruch
1 definiert ist.
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Eine
chemische Flüssigkeit
zur Erzeugung einer solchen umgewandelten Schicht enthält eine
Manganverbindung, eine Titanverbindung, Phosphorsäure oder
ein Phosphat, ein Fluorid und organische Säuren. Die chemische Flüssigkeit
ist auf pH 1 bis 6 eingestellt.
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Die
umgewandelte Schicht kann ferner ein oder mehrere lösliche(s)
oder kaum lösliche(s)
Metallphosphat(e) oder Komplexphosphat(e) enthalten. Das lösliche Metallphosphat
oder Komplexphosphat kann ein Salz eines Alkalimetalls, Erdalkalimetalls
oder von Mn sein. Das kaum lösliche
Metallphosphat oder Komplexphosphat kann ein Salz von Al, Ti, Zr,
Hf oder Zn sein.
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Nachdem
die chemische Flüssigkeit
auf einem Zink-beschichteten Stahlblech verteilt worden ist, wird das
Stahlblech als solches ohne Waschen bei 50 bis 200°C getrocknet,
um auf einer Oberfläche
einer Plattierungsschicht eine umgewandelte Schicht zu erzeugen.
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Manganverbindungen
sind von Chromverbindungen verschiedene effektive Komponenten, die
einer umgewandelten Schicht eine Eigenreparaturfähigkeit verleihen, da diese
Verbindungen in einer Umgebung einmal in Wasser gelöst werden
und dann als kaum lösliche
Verbindungen an fehlerhaften Teilen der umgewandelten Schicht wieder
ausgeschieden werden.
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Eine
Manganverbindung, die in einer umgewandelten Schicht vorliegt, wird
teilweise in eine lösliche Komponente
umgewandelt, die bezüglich
der Realisierung einer Eigenreparaturfähigkeit effektiv ist. Unter
Berücksichtigung
des Merkmals der Mangan-enthaltenden umgewandelten Schicht haben
die Erfinder experimentell verschiedene Arten von Chemikalien zugesetzt
und Effekte der Chemikalien auf die Korrosionsbeständigkeit
erforscht. Im Zuge der Forschungen haben die Erfinder gefunden,
dass die Zugabe einer Titanverbindung zu einer chemischen Flüssigkeit
zur Erzeugung einer Manganverbindung-enthaltenden, umgewandelten Schicht
das Lösen
der umgewandelten Schicht effektiv unterdrückt, ohne die Eigenreparaturfähigkeit
zu schwächen.
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Die
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
durch die Zugabe einer Titanverbindung ist vermutlich wie folgt
begründet
und wird durch die nachstehend angegebenen Beispiele bestätigt.
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Eine
umgewandelte Schicht, die aus einer Manganphosphatflüssigkeit
auf einer Oberfläche
einer Zinkplattierungsschicht erzeugt wird, ist relativ porös. Die poröse Schicht
ermöglicht
das Eindringen korrosiver Komponenten durch die poröse Schicht
zu einem Stahlgrundblech, was zu einer Korrosion führt.
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Wenn
andererseits eine umgewandelte Schicht aus einer Titan-enthaltenden
chemischen Flüssigkeit erzeugt
wird, werden Poren der umgewandelten Schicht mit Titanverbindungen
gefüllt,
die aus der chemischen Flüssigkeit
ausgeschieden worden sind. Die Titanverbindungen sind unlöslich oder
kaum löslich
und wirken als Barriere zur Abschirmung eines Stahlgrundblechs von
einer Umgebung. Da darüber
hinaus die chemische Flüssigkeit
auf einen sauren Bereich eingestellt wird, um das Titansalz zu lösen, wird
das Lösen
von Zn von einer Plattierungsschicht aus Zn oder dessen Legierung
gefördert.
Das gelöste
Zn wird als Zinkhydrat wieder ausgeschieden, das als Korrosionsinhibitor
an Poren der umgewandelten Schicht nützlich ist. Folglich weist die
umgewandelte Schicht eine überlegene
Korrosionsbeständigkeit
auf und zeigt eine Eigenreparaturfähigkeit. Ferner kann die Titanverbindung
aufgrund des gleichzeitigen Vorliegens von Titanionen mit Manganionen in
der chemischen Flüssigkeit
ohne übermäßiges Senken
des pH-Werts gelöst
werden.
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Ein
Stahlblech, das erfindungsgemäß chemisch
behandelt werden soll, ist ein Stahlblech, das durch Elektroplattieren,
Heißtauchbeschichten
oder Vakuumabscheidungsbeschichten mit einer Plattierungsschicht aus
Zn oder dessen Legierung beschichtet worden ist. Die Plattierungsschicht
aus einer Zn-Legierung kann Zn-Al, Zn-Mg, Zn-Ni oder Zn-Al-Mg sein.
Ein mit einer Zinklegierung beschichtetes Stahlblech, das nach dem Heißtauchbeschichten
einer Legierungsbehandlung unterworfen worden ist, wird ebenfalls
als Stahlgrundblech zum chemischen Behandeln verwendet.
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Eine
chemische Flüssigkeit
zur Erzeugung einer umgewandelten Schicht, die eine Komplexverbindung
aus Mn und Ti enthält,
ist eine Säurelösung, die
eine oder mehrere von Manganverbindungen und Titanverbindungen enthält. Die
Manganverbindung kann eine oder mehrere von Mn(H2PO4)2, MnCO3, Mn(NO3)2, Mn(OH)2, MnSO4, MnCl2 und Mn(C2H3O2)2 sein. Die Titanverbindung kann eine oder
mehrere von K2TiF6, TiOSO4, (NH4)2TiF6, K2[TiO(COO)2], TiCl4 und Ti(OH)4 sein.
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Die
Manganverbindung wird einer chemischen Flüssigkeit vorzugsweise in einem
Anteil von nicht weniger als 0,1 g/Liter, berechnet als Mn, zugesetzt,
um eine Abscheidungsrate von Mn zu erreichen, die für eine Korrosionsbeständigkeit
ausreichend ist. Eine übermäßige Zugabe
von Mn von mehr als 100 g/Liter verschlechtert in nachteiliger Weise
die Stabilität
der chemischen Flüssigkeit.
Die Titanverbindung wird vorzugsweise in einem Ti/Mn-Molverhältnis von
nicht weniger als 0,05 zugegeben, um die Korrosionsbeständigkeit
zu verbessern, ohne die Eigenreparaturfähigkeit der umgewandelten Schicht
zu verschlechtern. Der Effekt der Titanverbindung auf die Korrosionsbeständigkeit
wird mit steigendem Molverhältnis
von Ti/Mn intensiviert, jedoch verursacht ein übermäßiges Ti/Mn-Molverhältnis von
mehr als 2 eine Instabilität
der chemischen Flüssigkeit
und auch einen Anstieg der Verfahrenskosten.
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Die
chemische Flüssigkeit
enthält
Phosphorsäure
oder Phosphat, die bzw. das eine Oberfläche einer Plattierungsschicht
aus Zn oder dessen Legierung zu einem aktivierten Zustand ätzt und
in ein kaum lösliches Phosphat
umgewandelt, das bezüglich
einer Korrosionsbeständigkeit
effektiv ist. Bei dem Phosphat kann es sich um Manganphosphat, Natriumdihydrogenphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat, Magnesiumphosphat und Ammoniumdihydrogenphosphat
handeln. Phosphorsäure
oder Phosphat wird der chemischen Flüssigkeit vorzugsweise in einem
P/Mn-Molverhältnis
von 0,2 bis 4 zugesetzt. Ein Effekt von Phosphorsäure oder
Phosphat auf die Korrosionsbeständigkeit
tritt bei einem P/Mn-Molverhältnis
von nicht weniger als 0,2 deutlich auf, jedoch führt ein übermäßiges P/Mn-Molverhältnis von
mehr als 4 zu einer zu intensiven Ätzwirkung und einer Instabilität der chemischen
Flüssigkeit.
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Die
chemische Flüssigkeit
enthält
ferner ein oder mehrere Fluorid(e), das bzw. die ebenfalls die Oberfläche einer
Plattierungsschicht aus Zn oder dessen Legierung zu einem aktivierten
Zustand ätzt
bzw. ätzen, und
Mangan- und Titan-Chelatverbindungen. Das Fluorid kann Fluorwasserstoff,
Titanfluorid, Ammoniumfluorid, Kaliumfluorid oder Fluorokieselsäure sein.
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Ferner
wird der chemischen Flüssigkeit
eine organische Säure
mit einer Chelatisierungsfunktion zugesetzt, um kaum lösliche Metalle
wie z.B. Mn und Ti als stabile Metallionen aufrechtzuerhalten. Die
organische Säure
kann eine oder mehrere von Wein-, Gerb-, Zitronen-, Oxal-, Malon-,
Milch- und Essigsäure
sein. Die organische Säure
wird vorzugsweise in einem organische Säure/Mn-Molverhältnis von
0,05 bis 1 zugesetzt. Ein Effekt der organischen Säure auf
die Chelatisierung von Metallionen zur Stabilisierung der chemischen
Flüssigkeit
tritt typischerweise bei einem organische Säure/Mn-Molverhältnis von
nicht weniger als 0,05 auf, jedoch vermindert ein übermäßiges Verhältnis von
mehr als 1 den pH-Wert der chemischen Flüssigkeit und verschlechtert
die kontinuierliche Verarbeitbarkeit.
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Die
Manganverbindung, die Titanverbindung, die Phosphorsäure oder
das Phosphat, das Fluorid und die organische Säure werden in Verhältnissen
gemischt, die derart sind, dass der pH-Wert der chemischen Flüssigkeit
auf 1 bis 6 eingestellt wird. Mit sinkendem pH-Wert wird die Ätzwirkung
der chemischen Flüssigkeit auf
eine Oberfläche
einer Plattierungsschicht aus Zn oder dessen Legierung beschleunigt
und die Oberfläche der
Plattierungsschicht wird in einer kurzen Zeit in einen aktivierten
Zustand umgewandelt. Eine übermäßige Absenkung
des pH-Werts unter 1 verursacht jedoch ein starkes Lösen von
Zn von der Plattierungsschicht und eine Instabilität der chemischen
Flüssigkeit,
und ein übermäßig hoher
pH-Wert von mehr als 6 vermindert ebenfalls die Stabilität der chemischen
Flüssigkeit
aufgrund der Ausscheidung von Titanverbindungen.
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Orthophosphate
oder Polyphosphate verschiedener Metalle können zum Einbringen löslicher
oder kaum löslicher
Metallphosphate oder Komplexphosphate in eine umgewandelte Schicht
zugesetzt werden.
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Ein
lösliches
Metallphosphat oder Komplexphosphat wird aus einer umgewandelten
Schicht gelöst,
reagiert mit Zn und Al in einem Stahlgrundblech aufgrund fehlerhafter
Teile der umgewandelten Schicht und wird in Form kaum löslicher
Phosphate wieder ausgeschieden, welche die Eigenreparaturfähigkeit
von Titanfluorid unterstützen.
Bei der Dissoziation des löslichen
Phosphats wird die Umgebung geringfügig angesäuert, so dass die Hydrolyse
des Titanfluorids, d.h., die Erzeugung von kaum löslichem
Titanoxid oder -hydroxid, beschleunigt wird. Eine Metallkomponente,
die ein lösliches
Phosphat oder ein Komplexphosphat erzeugen kann, ist ein Alkalimetall,
ein Erdalkalimetall, Mn, usw. Diese Metalle werden der chemischen
Flüssigkeit
als Metallphosphate allein oder zusammen mit Phosphorsäure, Polyphosphorsäure oder
einem anderen Phosphat zugesetzt.
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Ein
kaum lösliches
Metallphosphat oder Komplexphosphat wird in der umgewandelten Schicht
dispergiert, was zur Beseitigung von Defekten und einer Erhöhung der
Festigkeit führt.
Eine Metallkomponente, die ein kaum lösliches Phosphat oder Komplexphosphat
erzeugen kann, ist Al, Ti, Zr, Hf, Zn, usw. Diese Metalle werden
der chemischen Flüssigkeit
als Metallphosphate allein oder zusammen mit Phosphorsäure, Polyphosphorsäure oder
einem anderen Phosphat zugesetzt.
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Von
den verschiedenen Arten Zink-beschichteter Stahlbleche weist ein
Stahlblech, das mit einer Al-enthaltenden Plattierungsschicht beschichtet
ist, den Nachteil auf, dass deren Oberfläche leicht geschwärzt wird.
Ein solches Schwärzen
wird durch Einbringen von einem oder mehreren Salzen) von Fe, Co
und Ni in die umgewandelte Schicht inhibiert. Die Eigenreparaturfähigkeit,
die von Fluorid und Phosphat abgeleitet ist, ist manchmal unzureichend,
wenn durch eine plastische Verformung des Stahlblechs mit einem
hohen Umformverhältnis
große
Risse in der umgewandelten Schicht erzeugt werden. In diesem Fall
wird die Eigenreparaturfähigkeit
durch Zusetzen von einem oder mehreren löslichen Oxoaten von Mo(VI)
und W(VI) zu der umgewandelten Schicht in einem hohen Anteil intensiviert.
Die Oxoate weisen so die gleiche Funktion wie Cr(VI) zur Reparatur
der fehlerhaften Teile der umgewandelten Schicht auf, was zu einer
Wiederherstellung der Korrosionsbeständigkeit führt.
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Der
chemischen Flüssigkeit
werden gegebenenfalls ein oder mehrere Schmiermittel zugesetzt,
um eine umgewandelte Schicht mit einem Schmiervermögen auszustatten.
Bei dem Schmiermittel kann es sich um pulverförmige synthetische Harze handeln,
wie z.B. Polyolefinharze wie ein Fluorkohlenstoffpolymer, Polyethylen
und Polypropylen, Styrolharze wie z.B. ABS und Polystyrol, oder
Halogenidharze wie z.B. Vinylchlorid und Vinylidenchlorid. Als Schmiermittel
kann auch eine anorganische Substanz wie z.B. Siliziumdioxid, Molybdändisulfid,
Graphit und Talk verwendet werden. Durch die Zugabe des Schmiermittels
zu der umgewandelten Schicht in einem Anteil von nicht weniger als
1 Massen-% wird eine Verbesserung der Bearbeitbarkeit eines behandelten
Stahlblechs festgestellt, jedoch beeinträchtigt eine übermäßige Zugabe
von mehr als 25 Massen-% die Erzeugung der umgewandelten Schicht,
was zu einer Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit führt.
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Nachdem
die chemische Flüssigkeit,
die in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellt worden ist,
auf die auf einem Stahlblech ausgebildete Plattierungsschicht aus
Zn oder dessen Legierung mit einer Auftragwalze, einer Schleudervorrichtung,
einer Sprüh-
bzw. Spritzvorrichtung oder dergleichen verteilt worden ist, wird
das Stahlblech als solches ohne Waschen getrocknet, um eine umgewandelte
Schicht mit einer guten Korrosionsbeständigkeit auf einer Oberfläche der
Plattierungsschicht zu erzeugen. Die chemische Flüssigkeit wird vorzugsweise
in einem Anteil von nicht weniger als 10 mg/m2,
berechnet als abgeschiedenes Mn, oder in einem Anteil von nicht
weniger als 1 mg/m2, berechnet als abgeschiedenes
Ventilmetall, aufgebracht, um eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit
zu realisieren.
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Die
Konzentrationen von Elementen, die in die umgewandelte Schicht eingebracht
worden sind, werden mittels Röntgenfluoreszenz,
ESCA oder dergleichen gemessen. Ein quantitativer Effekt der chemischen Flüssigkeit
auf die Korrosionsbeständigkeit
ist bei 1000 mg/m2, berechnet als abgeschiedenes
Mn, gesättigt, und
eine weitere Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit kann selbst dann,
wenn die umgewandelte Schicht dicker gemacht wird, nicht erwartet
werden.
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Das
Stahlblech, das eine umgewandelte Schicht aufweist, die aus der
chemischen Flüssigkeit
erzeugt worden ist, die auf eine Oberfläche einer Plattierungsschicht
aufgebracht worden ist, kann bei Normaltemperatur getrocknet werden,
wird jedoch unter Berücksichtigung
einer kontinuierlichen Verarbeitungsfähigkeit vorzugsweise in einer
kurzen Zeit bei einer Temperatur von 50°C oder mehr getrocknet. Ein
Trocknen bei einer zu hohen Temperatur von über 200°C verursacht jedoch eine thermische
Zersetzung von organischen Substanzen einer umgewandelten Schicht,
was zu einer Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit führt.
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Auf
die umgewandelte Schicht kann ein organischer Anstrichmittelfilm
mit einer guten Korrosionsbeständigkeit
aufgebracht werden. Ein derartiger Anstrichmittelfilm wird durch
Aufbringen eines Harzanstrichmittels, das ein oder mehrere Olefinharz(e)
wie z.B. Urethan, Epoxy, Polyethylen, Polypropylen und Ethylen-Acryl-Copolymer,
Styrolharze wie z.B. Polystyrol, Polyester, Acrylharze oder diese
Copolymere oder degenerierte Harze enthält, gebildet. Das Harzanstrichmittel
kann auf die umgewandelte Schicht mit einer Auftragwalze oder einer
elektrostatischen Zerstäubung
aufgebracht werden. Wenn ein Anstrichmittelfilm mit einer Dicke
von 0,5 bis 5 μm
auf die umgewandelte Schicht aufgebracht wird, übertrifft die umgewandelte
Schicht eine herkömmliche
Chromatschicht bezüglich
der Korrosionsbeständigkeit.
Die umgewandelte Schicht kann durch Laminieren eines organischen
Anstrichmittelfilms mit einer guten elektrischen Leitfähigkeit
auf die umgewandelte Schicht mit einem Schmiervermögen oder
einem Schweißvermögen ausgestattet
werden.
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Beispiel
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Zwei
Arten von Stahlblechen wurden als Stahlgrundblech für die chemische
Behandlung verwendet. Ein Stahlblech A wies eine Dicke von 0,5 mm
auf und war mit Zn bei einem Abscheidungsverhältnis von 20 g/m2 pro
Einzeloberfläche
elektroplattiert worden. Ein Stahl blech B wies eine Dicke von 0,5
mm auf und war mit einer Zn-6 Massen-% Al-3 Massen-% Mg-Legierung
bei einem Abscheidungsverhältnis
von 50 g/m2 pro Einzeloberfläche heißtauchbeschichtet
worden. Diese Stahlbleche A und B wurden präparativ entfettet und gebeizt.
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Umgewandelte Schicht,
die eine Komplexverbindung von Mn und Ti enthält
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Manganverbindungen,
Titanverbindungen, Fluoride, Phosphorsäure oder Phosphate und organische Säuren wurden
in verschiedenen Verhältnissen
gemischt, um verschiedene chemische Flüssigkeiten mit den in der Tabelle
1 gezeigten Zusammensetzungen herzustellen. Jede Flüssigkeit
unmittelbar nach der Herstellung und nachdem sie als solche 25 Stunden
bei 50°C
nach der Herstellung stehen gelassen worden ist, wurde untersucht.
Die Stabilität
jeder Flüssigkeit
wurde gemäß dem Vorliegen
(x) oder dem Fehlen (O) von Ausscheidungen bewertet.
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Die
chemischen Flüssigkeiten
Nr. 1 bis 6, 8 und 9, in denen nach der Herstellung keine Ausscheidungen
nachgewiesen wurden, wurden zur chemischen Behandlung des Stahlblechs
A verwendet. Nachdem jede chemische Flüssigkeit auf dem Stahlblech
verteilt worden war, wurde das Stahlblech in einen elektrischen
Ofen überführt und
als solches bei 150°C
getrocknet. Eine umgewandelte Schicht, die auf einer Oberfläche der Zn-Plattierungsschicht
erzeugt worden ist, wurde mittels Röntgenfluoreszenz und ESCA analysiert,
um die Konzentration von Mn in der umgewandelten Schicht zu messen
und die Verhältnisse
von Ti/Mn, P/Mn, organische Säure/Mn
und F/Mn zu berechnen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt.
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Aus
jedem behandelten Stahlblech wurden Prüfkörper herausgeschnitten und
einem Korrosionstest unterworfen. In dem Korrosionstest wurde jeder
Prüfkörper an
seiner Kante versiegelt und eine NaCl-Lösung mit 35°C wurde unter den in JIS Z2371
vorgeschriebenen Bedingungen aufgesprüht. Nachdem das Salzwasseraufsprühen für eine vorgegebene
Zeit fortgesetzt wurde, wurde eine Oberfläche des Prüfkörpers untersucht, um das Auftreten
von weißem
Rost zu erfassen. Das Verhältnis
der Oberfläche
des Prüfkörpers, die
von weißem
Rost belegt war, wurde berechnet. Die Korrosionsbeständigkeit
des chemisch behandelten Stahlblechs wurde gemäß den Berechnungsergebnissen
der Flächenverhältnisse
wie folgt bewertet: Ein Flächenverhältnis von
nicht mehr als 5% als ⊙,
ein Flächenverhältnis von
5 bis 10 als O, ein Flächenverhältnis von
10 bis 30% als Δ,
ein Flächenverhältnis von
30 bis 50 als
und
ein Flächenverhältnis von
mehr als 50% als x.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2 gezeigt, wobei ein behandeltes
Stahlblech, das eine Chromatschicht aufwies, die mit einer herkömmlichen
Chromatierungsflüssigkeit
(als ZM-3387 von
Nihon Parkerizing Co., Ltd. angeboten) erzeugt worden war, als Vergleichsbeispiel
unter den gleichen Bedingungen getestet worden ist.
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Aus
den in der Tabelle 2 gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, dass
jedwede der umgewandelten Schichten, die erfindungsgemäß erzeugt
worden sind, einer herkömmlichen
Chromatschicht bezüglich
der Korrosionsbeständigkeit überlegen
war. Die umgewandelte Schicht wies eine gute Affinität mit einem
darauf ausgebildeten Anstrichmittelfilm auf.
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Das
Stahlblech A wurde als Stahlgrundblech in den vorstehend genannten
Beispielen verwendet, jedoch ist als Stahlgrundblech auch ein Zn-Legierung-elektroplattiertes
Stahlblech oder ein anderes Zn- oder Zn-Legierung-beschichtetes
Stahlblech, das durch ein Heißtauch- oder Vakuumabscheidungsverfahren
hergestellt worden ist, geeignet. Tatsächlich haben die Erfinder bestätigt, dass
auf diesen Stahlblechen eine beträchtliche Verbesserung der Korro sionsbeständigkeit
durch die Erzeugung einer umgewandelten Schicht, die Komplexverbindungen
von Ti und Mn enthält,
erreicht wird.
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Zugabe eines Schmiermittels
zu einer umgewandelten Schicht, die eine Komplexverbindung von Mn
und Ti enthält
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Mehrere
Schmiermittel, die in der Tabelle 3 gezeigt sind, wurden der chemischen
Flüssigkeit
Nr. 1 gemäß der Tabelle
1 separat zugesetzt, um Schmiermittel-enthaltende chemische Flüssigkeiten
herzustellen. Jede chemische Flüssigkeit
wurde unter den gleichen Bedingungen, wie sie vorstehend genannt
worden sind, auf ein Stahlblech A aufgebracht. Die umgewandelte
Schicht war mit der umgewandelten Schicht, die keinerlei Schmiermittel
enthielt, bezüglich
der Mn-Konzentration sowie bezüglich
der Molverhältnisse
von Ti/Mn, P/Mn, organische Säure/Mn
und F/Mn nahezu identisch.
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Prüfkörper wurden
von jedem behandelten Stahlblech herausgeschnitten und einem Korrosionstest unterworfen,
um die Korrosionsbeständigkeit
an einem bearbeiteten Teil zu bewerten. In dem Korrosionstest wurde
jeder Prüfkörper mit
einer Größe von 35
mm × 200
mm durch eine Bördelziehuntersuchung
unter den Bedingungen einer Bördelhöhe von 4
mm, einem Radius von 4 mm an der Spitze einer Bördelung und einem Druck von
4,9 kN getestet und dann wurde das gleiche Salzwasser für eine vorgegebene
Zeit auf den bearbeiteten Prüfkörper aufgesprüht. Danach
wurde der bearbeitete Teil des Prüfkörpers untersucht und die Korrosionsbeständigkeit
an dem bearbeiteten Teil wurde mit den gleichen Standards bewertet.
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Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 3 gezeigt. Es ist ersichtlich, dass
die Bearbeitbarkeit von jedem behandelten Stahlblech durch Einbringen
eines Schmiermittels in eine umgewandelte Schicht verbessert wurde und
dass die Korrosionsbeständigkeit
selbst an einem bearbeiteten Teil nach wie vor auf einem Niveau
aufrechterhalten wurde, welches das einer herkömmlichen Chromatschicht übertraf.
Andererseits wiesen umgewandelte Schichten, die keine Schmiermittel
enthielten, aufgrund des Einbringens vieler Defekte, die durch eine
unzureichende Schmierung verursacht wurden, eine schlechte Korrosionsbeständigkeit
auf.
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Tabelle
3: Effekte von Schmiermitteln auf die Korrosionsbeständigkeit
an bearbeiteten Teilen
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Das
erfindungsgemäße chemisch
behandelte Stahlblech, das vorstehend beschrieben worden ist, umfasst
ein Stahlgrundblech, das mit einer Plattierungsschicht aus Zn oder
dessen Legierung beschichtet ist, und eine umgewandelte Schicht,
die eine kaum lösliche
Metallverbindung und eine lösliche
Metallverbindung enthält
und auf einer Oberfläche
der Plattierungsschicht erzeugt worden ist. Die kaum lösliche Metallverbindung wirkt
als Barriere zur Isolierung des Stahlgrundblechs von der Umgebung
und die lösliche
Metallverbindung zeigt eine Eigenreparaturfähigkeit. Fehlerhafte Teile
der umgewandelten Schicht, die während
der plastischen Verformung des Stahlblechs erzeugt werden, werden
durch das Wiederausscheiden kaum löslicher Fluoride automatisch
repariert, so dass das behandelte Stahlblech selbst nach einer plastischen
Verformung ohne partielles Aussetzen eines Stahlblechs einer Umgebung
nach wie vor eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit aufweist.
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Die
umgewandelte Schicht kann mit einem ausreichenden Schmiervermögen ausgestattet
werden, so dass eine plastische Verformung des behandelten Stahlblechs
mit einem hohen Umformverhältnis
möglich
ist, und zwar durch die Zugabe eines Schmiermittels zu der umgewandelten
Schicht. Ein verbessertes Schmiervermögen vermindert effektiv das
Auftreten von Defekten, die als Ausgangspunkte für eine Korrosionsreaktion wirken
würden.
Die Korrosionsbeständigkeit
des behandelten Stahlblechs wird durch Einbringen von Phosphorsäure oder
Phosphat in die umgewandelte Schicht weiter auf ein Niveau verbessert,
welches dasjenige einer herkömmlichen
Chromatschicht übertrifft.
Darüber
hinaus ist die umgewandelte Schicht frei von Cr, das schädliche Einflüsse auf
die Umwelt haben würde.
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Aufgrund
dieser Merkmale werden die behandelten Stahlbleche anstelle eines
herkömmlichen
chromatierten Stahlblechs in vielen verschiedenen industriellen
Bereichen verwendet werden.