DE601069C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsaeure aus Acetaldehyd - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsaeure aus Acetaldehyd

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DE601069C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/21Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
    • C07C51/23Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of oxygen-containing groups to carboxyl groups
    • C07C51/235Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of oxygen-containing groups to carboxyl groups of —CHO groups or primary alcohol groups

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsäure aus Acetaldehyd Es ist bekannt, daß bei der Oxydation von Acetaldehyd mit Sauerstoff labile Zwischenprodukte (Persäure) gebildet werden, welche zu Explosionen Veranlassung geben können. Zur Behebung der darauf beruhenden Schwierigkeiten hat man u. a. vorgeschlagen, zwecks Zerstörung der Persäure Katalysatoren, z. B. Mangansalze, zuzusetzen. Ein anderer Vorschlag beruht auf der Zerstörung der Persäure durch Hitze, wobei bei den in technischen Apparaten gegebenen Verweilzeiten Temperaturen von etwa roo° C erforderlich sind. Die Zerstörung der Persäure durch derartige Maßnahmen hat einen entsprechenden Verlust an Ausgangsmaterial und geringe Ausbeuten zur Folge, da die Persäure dabei unter Entwicklung von Kohlenoxyd und Kohlensäure, auch von kleinen Mengen Methan, zerfällt. Schließlich haben derartige Maßnahmen noch den Nachteil, daß die bei der Reaktion entwickelte Wärme, welche ohnehin umfangreiche Kühlmaßnahmen erforderlich macht, noch beträchtlich gesteigert wird, insbesondere wenn z. B. in Abwesenheit überschüssiger Essigsäure gearbeitet wird. Nach vorliegender Erfindung gelingt die kontinuierliche Herstellung von Essigsäure aus Acetaldehyd auf gefahrlosem Wege dadurch, daß die sich bildende Peressigsäure durch ständig umlaufende Rohessigsäure in großer Verdünnung, beispielsweise in Konzentrationen unter o,2 °/o gehalten und in dieser Form auf großer Oberfläche zur Umsetzung mit gasförmigem Acetaldehyd gebracht wird, während der Acetaldehyd im Mischgefäß in weitgehend verdünnten Lösungen bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen oxydiert wird.
  • Es hat sich als möglich erwiesen, die gebildete Persäure zur erfolgreichen praktisch verlustlosen Umsetzung mit weiteren Aldehydmengen heranzuziehen, ohne daß sich die Persäurekonzentration an irgendeiner Stelle der Apparate in bedenklicher Weise erhöhen kann. Man kann infolgedessen beim Arbeiten nach der Erfindung auf die bisher üblichen Maßnahmen der Anwendung von Katalysatoren oder von Hitze zwecks Zerstörung von Persäure verzichten.
  • Die Umsetzung der Persäure mit dem Acetaldehyd erfolgt nach der Gleichung: Es treten dabei keinerlei Verluste an Aldehyd auf; auch wird kein Sauerstoff zu Nebenreaktionen, welche eine nachteilige Erhöhung der Reaktionswärme zur Folge haben, verbraucht.
  • Die Durchführung der Erfindung gestaltet sich derart, daß ständig so viel Rohsäure in der Apparatur in Umlauf gehalten wird, daß die Persäure auch an solchen Stellen, wo sie sich bevorzugt bildet, infolge der Verdünnung niemals in Konzentrationen bzw. Mengen auftreten kann, die irgendwelche nachteiligen Erscheinungen im Gefolge haben können. Durch Steigerung des Verhältnisses der in der Zeiteinheit umlaufenden Säure zu der in der gleichen Zeit durch Oxydation von Aldehyd erzeugten kann man die Persäurekonzentration schon an sich auf einen geringen Wert herabdrücken. Erfindungsgemäß wird aber die Menge und Konzentration der Persäure noch dadurch verringert, daß man die verdünnte Persäurelösung in einem an das Oxydationsgefäß angeschlossenen Kreislaufsystem mit gasförmigem Aldehyd auf großer Oberfläche, und zwar vorzugsweise bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, z. B. solchen zwischen 2o und 5o°, zur Umsetzung bringt. Hierbei verläuft die Reaktion zwischen der Persäure und dem Aldehyd, wie gefunden wurde, fast ausschließlich nach obengenannten Gleichungen. Die überführung der Persäure in Essigsäure kann z. B. in mit geeignetem Füllmaterial ausgestatteten, mit Kühleinrichtungen versehenen Türmen vorgenommen werden, durch welche persäurehaltige Essigsäure herabrieselt und durch welche Aldehyddämpfe im Gegenstrom nach oben geführt werden. Bei Einhaltung geeigneter Reaktionstemperaturen, z. B. solcher zwischen 2o und 5o° C, gelingt es dabei, die Persäure bis auf ganz geringe, nicht mehr störende Mengen, gegebenenfalls bis auf o, i % und weniger, zu beseitigen, so daß die nunmehr praktisch persäurefreie Rohsäure zur Verdünnung des Reaktionsgemisches an anderen Stellen der Apparatur zur Verfügung steht. Wie gefunden wurde, ist es auch mög lieh, die Zerstörung der Persäure in der beschriebenen Weise durchzuführen, wenn die Aldehyddämpfe noch mit sauerstoffhaltigen Gasen gemischt sind, wobei also die Bildung neuer Mengen von Persäure noch nebenher erfolgen kann. Allerdings sollte der Sauerstoffgehalt derartiger Gase nicht mehr allzu groß sein. Er sollte z. B. nicht mehr als etwa 1o °/o des aldehydhaltigen Gasgemisches ausmachen.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß man die Ausgangsstoffe, nämlich flüssigen Acetaldehyd und Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase, z. B. Luft, in einen Kessel einleitet, welcher mit gut wirkendem Rührwerk und Kühlvorrichtung ausgestattet ist und mit einem oder mehreren Türmen verbunden ist, die mit geeignetem Füllriiaterial gefüllt und ebenfalls mit Kühlvorrichtungen versehen sind. Die aus dem Kessel kontinuierlich abfließende Rohsäure wird durch einen Kühler auf z. B. 15' abgekühlt und auf die Türme hinaufgepumpt, während das aus dem Kessel entweichende Dampfgemisch, welches den nicht umgesetzten Aldehyd, mäßige Mengen von Sauerstoff und sehr geringe Mengen von Kohlensäure enthält, von unten in die Türme eintritt, so daß die Rohsäure mit dem aldehydhaltigen Dampfgemisch auf großer Oberfläche zusammentrifft. Die Temperatur der Türme wird z. B. zwischen etwa :2o und 4o° C gehalten. Temperaturen von beispielsweise 4o bis 50° dürfen nur im untersten Teil des Turmes auftreten, da sonst dort eine zu lebhafte Nachreaktion von nicht umgesetztem Aldehyd mit noch vorhandenem Sauerstoff auftreten könnte und infolgedessen der Ablauf aus den Türmen einen höheren Persäuregehalt aufweisen könnte als angestrebt wird. Der Ablauf aus den Türmen, bestehend aus Rohsäure, wird in den Rührwerkskessel zurückgereitet und dient nun dort zur Herabsetzung des Persäuregehaltes im Kessel selbst auf ein beliebig geringes Maß.
  • Die Erfindung bietet u. a. auch den Vorteil, daß die Reaktionstemperatur im Kessel vergleichsweise niedrig gehalten werden kann, ,venn nur das Rührwerk für eine genügende Durchmischung der Ausgangsstoffe sorgt. Während bei anderen Verfahren zur Oxydation des Acetaldehyds bei Anwendung von reinem Sauerstoff als Oxydationsmittel im allgemeinen Temperaturen von 7o bis zoo° C erforderlich sind, haben sich für vorliegendes Verfahren, selbst bei Verwendung von Sauerstoff-Stickstoff-Gemischen, wie z. B. Luft, also an sich ungünstigeren Bedingungen, Kesseltemperaturen von unter 70° als gut geeignet und völlig ausreichend erwiesen. Bei derartig niedrigen Temperaturen treten die bereits mehrfach geschilderten, Verluste bedingenden und durch Wärmeentwicklung störenden Nebenreaktionen in verhältnismäßig sehr .geringem Grade auf, und die ,gebildete Persäure wird mit dem eintretenden Aldehyd zu Essigsäure umgesetzt, während die Zerstörung z. B. durch Hitze völlig in den Hintergrund tritt. Der günstige Reaktionsverlauf im Kessel ist u. a. aus dem Umstande ersichtlich, daß trotz der Verdünnung mit der fortwährend zulaufenden Rohsäure und der dadurch bedingten starken Herabsetzung der Aldehydkonzentration auf z. B. nur z bis z1/2 % sehr befriedigende Durchsätze bei vorzüglichen Ausbeuten infolge Unterdrückung unerwünschter Nebenreaktionen erzielt werden.
  • Bei Verwendung von mehreren der beschriebenen Türme, die zur Umsetzung der Persäure dienen, kann die Schaltung in verschiedener Weise vorgenommen werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, zwei Türine für die aus dem Kessel austretenden Gase hintereinanderzuschalten, dagegen die die =türme durchfließende Rohsäure jeweils direkt dem Kessel wieder zuzuleiten. Auf diese Weise fungiert der zweite Turm zum Teil schon als Wäscher und führt einen Teil des in den Reaktionsgasen enthaltenen, nicht umgesetzten Aldehyds dem Kessel wieder zu. Die Apparatur ist dann noch durch eine 'Waschvorrichtung zu ergänzen, zweckmäßigerweise einen dritten Turm, in dem in an sich bekannter Weise der nicht umgesetzte Aldehyd aus den Reaktionsgasen wiedergewonnen wird. Zweckmäßig berieselt man diesen Turm mit Essigsäure, deren Waschwirkung besser ist als die des Wassers, ebenso wie sich die Wiedergewinnung des Acetaldehyds durch Destillation bei diesemWaschmittel günstiger gestaltet.
  • Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, sogenannte Reaktionstürme zur Oxydation von Acetaldehyd zu benutzen, evtl. auch mit der besonderen Maßnahme, daß das Füllmaterial solcher Türme vorher mit Essigsäure benetzt wird. Durch derartige Arbeitsweisen können die Vorteile vorliegender Erfindung nicht erreicht werden. Wenn der Durchlauf größerer Mengen von Essigsäure unterbleibt, ist die Verdünnung der Persäure auf das aus Sicherheitsgründen notwendige Maß nicht möglich. Weiterhin gelingt die günstig verlaufende Umsetzung mit weiterem Aldehyd unter praktischer Vermeidung von Verlusten in Form von Kohlensäure nur mit genügend verdünnter Persäure, wie sie gemäß vorliegender Erfindung zielbewußt erhalten wird. Die günstige Arbeitsweise gemäß vorliegendem Verfahren geht u. a. auch daraus hervor, daß der Kohlensäuregehalt in den Abgasen beim Durchgang derselben durch die Türme nicht mehr zunimmt.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Türme mit Ausfüllungen zu verwenden, welche nur geringen Raum zum Durchtritt der Gase lassen. Diese Maßnahme ist direkt gefährlich, da es bei engen Zwischenräumen unvermeidlich ist, daß bei schon geringen Druckschwankungen Stauungen auftreten, die den Durchfluß der Säure verringern oder vorübergehend ganz aufhalten können, so daß die Persäurekonzentration örtlich bedenkliche Werte annehmen kann. Im übrigen hat der starke Säuredurchfluß durch die Türme, wie er gemäß vorliegender Erfindung stattfindet, noch den Vorteil, daß die Regulierung der Reaktionstemperatur, welche für eine einwandfreie Persäureumsetzung von erheblicher Bedeutung ist, sich gleichmäßig und zuverlässiger gestaltet. Beispiele i. Ein Reaktionskessel, der mit einer Reihe von Ein- und Auslaßstutzen sowie mit Rührwerk und Kühlvorrichtung versehen ist, wird mit zwei mit Raschigringen gefüllten Türmen so verbunden, daß die aus dem Reaktionsgefäß austretenden Gase und Dämpfe die beiden Türme nacheinander von unten nach oben durchströmen und daß ein Essigsäurestrom im Kreislauf zuerst die beiden Türme und dann das darunter befindliche Rührgefäß durchfließt.
  • Bei einem Säurekreislauf von stündlich 5oo kg wird ein Luftstrom von loo cbm je Stunde durch die Apparatur geleitet. 45 kg Acetaldehyd treten stündlich in das Rührgefäß ein. Die Temperatur im Rührkessel beträgt 65' C. Die im Kreislauf befindliche Essigsäure verläßt zusammen mit der erzeugten Essigsäure den Reaktionskessel mit einem Gehalt von o,15 °4 Peressigsäure, welche bei der Oxydation gebildet wurde. Diese Säure wird nun gekühlt, in einen Zwischenbehälter geleitet, von hier' mittels einer Pumpe einem hochliegenden Zwischenbehälter zugeführt und von da auf die beiden Türme verteilt, so daß jeder Turm mit stündlich 25o kg roher Essigsäure. berieselt wird.
  • Nachdem die in der Essigsäure enthaltene Persäure mit den in den Türmen aufsteigenden Acetaldehyddämpfen bei Zimmertemperatur in Reaktion getreten ist, fließt die Essigsäure fast völlig frei von P'eressigsäure in das Mischgefäß zurück. Eine dem oxydierten Acetaldehyd entsprechende Menge Essigsäure wird kontinuierlich aus dem Kreislauf entfernt, z. B. durch Entnahme aus dem hochliegenden Zwischenbehälter. Aus den Abgasen wird unveränderter Acetaldehyd ausgewaschen. Die Ausbeute beträgt 96 °/o der Theorie. Die Oxydation kann beliebig lange fortgesetzt werden und verläuft vollkommen gleichmäßig und kontinuierlich.
  • 2. In ein Mischgefäß werden, wie in Beispiel 1, 45 kg Acetaldehyd und loo cbm Luft je Stunde kontinuierlich eingeleitet.
  • Die aus dem Mischgefäß austretenden Gase und Dämpfe werden durch vier hintereinandergeschaltete Türme geleitet. Der erste Turm wird mit 8o kg Rohsäure und der zweite mit 27o kg Rohsäure j e Stunde berieselt. Die aus diesen beiden Türmen ablaufende Säure wird in den Reaktionskessel zurückgeleitet, 30b kg der umlaufenden Essigsäure werden stündlich durch einen Destillationsapparat geführt, wo sie vom gelösten- Acetaldehyd befreit werden, der in konzentrierter Form zurückgewonnen wird. Die destillierte, aldehydfreie Säure wird nach Entfernung einer dem oxydierten Acetaldehyd entsprechenden Menge Säure in gleichen Teilen zum Berieseln der beiden letzten Türme benutzt. - Das aus diesen Türmen abgehende Gas ist daher frei von Aldehyddämpfen.
  • Die Temperatur im Mischgefäß beträgt 65' C. Die aus dem Mischgefäß,abfließende Rohsäure enthält 11,i 111, Peressigsäure. Die Ausbeute beträgt 97 o/oder Theorie.
  • 3. Bei einer dem Beispiel i analogen Arbeitsweise werden 409,5 kg- Acetaldehyd bei 65' C mit 611o cbm Luft; entsprechend "107,4 0/11 der theoretisch nötigen Luftmenge, oxydiert. Es wurden 360 kg Essigsäure erhalten, entsprechend einer Ausbeute - von 94,3 11j11 der Theorie. Der Peressigsäuregehalt -der aus dem Reaktionskessel ablaufenden Essigsäure betrug auch in diesem Falle nur o,16 %.
  • Zum Zwecke des Vergleichs des, vorliegenden. Verfahrens mit dem Verfahren des Patents-261 589, nach welchem in diskontinuierlicher Weise in -Gegenwart überschüssiger Essigsäure, aber bei vergleichsweise höheren Aldehydkonzentrationen "sowie in Abwesenheit-von-Katalysatoren bei Temperaturen von ;7o-.bis foo° -gearbeitet wird, wurden besondere Versuche durchgeführt. Den Verlauf der -Persäurekonzentrationen während der Versuche zeigen die einzelnen Kurven auf der beiliegenden graphischen .Darstellung.
  • Kurve I zeigt den Verlauf der Persäurekonzentrai,ion bei einem Versuch nach dem Verfahren des genannten Patents. Die PersäurekQnzentration nimmt -bis, zu- einem Höchstwert von etwa 11,5 °/o zu und sinkt gegen Ende der Reaktion, ab, da hier die Sauerstoffzufuhr kleiner wird und somit weniger Essigsäure und weniger Persäure gebildet wird.
  • Will man ein Maximum von 11,2 0/11 während des gesamten Verlaufs der Oxydation nicht überschreiten, so genügt es also nicht, die Temperatur oberhalb einer bestimmten Grenze zu halten, man muß vielmehr außerdem die Sauerstoffaufnahme ,hinreichend langsam durchführen. Leitet man rascher Sauerstoff ein, so nimmt die Reaktion bei dem in Rede stellenden Verfahren den durch Kurve II angezeigten Verlauf.. Man- erkennt, deutlich, daß die raschere Durchführung der Oxydation den Persäuregehalt bis auf o,6.0/, erhöht, ohne daß die Versuchstemperatur von- 8a° eine Zerstörung, der Persäure -bewirkt. Bei einer Reaktionstemperatur von 75° wurden sogar Persäüregeh.alte von 0,7 bis o,9 gefunden.
  • Beim Vorgehen nach der Erfindung war der Verlauf der Oxydation vollkommen gleichmäßig. Der Persäuregehalt der aus dem Rührkessel austretenden Flüssigkeit betrug gleichbleibend etwa o,-90/, (Kurve III), während die in den Rührkessel zurückkehrende Flüssigkeit gleichmäßig 0,15 bis o,16 % Persäure (Kurve IV) enthält.
  • Die in den Kurven dargestellten Versuche beweisen, daß beim diskontinuierlichen Arbeiten nach dem Verfahren des Patents 261589 die Persäurekonzentration keinen konstanten Wert hat, sondern daß sie von der Konzentration des Acetaldehyds in der Reaktionsflüssigkeit, ferner von der Geschwkdigkeit, mit der die Oxydation durchgeführt wird und von der Oxydationstemperatur abhängig ist: Da die Aldehydkonzentration in der Reaktionsflüssigkeit mit fortschreitender Oxydation abnimmt, so ändert sich auch die Persäurekonzentration im Verlauf der Oxydation, während der sie aber beträchtliche Werte .erreicht. Nach diesem Verfahren ist die ZTberschreitung einer bestimmten Grenze der Persäurekonzentration also nur dadurch zu verhüten, daß man mit hinreichend kleiner Oxydationsgeschwindigkeit und bei genügend hoher Temperatur arbeitet. Das Verfahren bedarf demnach einer sehr genauen überwachung, derart, daß gleichzeitig mit dem Fortschreiten der Oxydation jeweils andere Arbeitsbedingungen eingestellt werden, um unter den gegebenen Bedingungen möglichst große Durchsätze zu. erzielen.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren wird dagegen die Menge der Ausgangsmaterialien, die umlaufende Säuremenge und die Kühlwassermenge konstant gehalten und so ein gleichmäßiger , Oxydationsverlauf gewährleistet, der nur die einfachste Bedienung erfordert. ' Da eine bestimmte Oxydationsgeschwindigkeit nicht einzuhalten ist, können entsprechend größere Durchsätze erzielt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Essigsäure durch Oxydation von Acetaldehyd mittels Sauerstoff oder sauerstoffhaltiger Gasgemische in Gegenwart-,_ eines Überschusses an Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die sich bildende Peressigsäure durch in einem an das Oxydationsgefäß angeschlossenen System von Türmen o. dgl. umlaufende Rohessigsäure in - großer Verdünnung, beispielsweise in Konzentrationen unter 11,2 0f11 gehalten und in -.dieser Form auf großer Oberfläche bei niedrigen Temperaturen, z. B. solchen zwischen zo und 50°.C, zur Umsetzung mit gasförmigem Acetaldehyd gebracht wird, während der Acetaldehyd im Reaktionsgefäß in weitgehend, z. B. bis auf die Größenordnung von i °/9, verdünnten Lösungen bei Temperaturen von in der Regel nicht über 7o°, vorzugsweise 6o bis 70°, oxydiert wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als umlaufende Rohsäure die persäur ehaltige Säure selbst benutzt wird.
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