DE581216C - Nutzbarmachung von Salpetersaeure aus diese und fluechtige Saeuren oder deren Salze enthaltenden Loesungen - Google Patents

Nutzbarmachung von Salpetersaeure aus diese und fluechtige Saeuren oder deren Salze enthaltenden Loesungen

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DE581216C
DE581216C DEI33099D DEI0033099D DE581216C DE 581216 C DE581216 C DE 581216C DE I33099 D DEI33099 D DE I33099D DE I0033099 D DEI0033099 D DE I0033099D DE 581216 C DE581216 C DE 581216C
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DE
Germany
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nitric acid
salts
solutions containing
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volatile acids
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Application number
DEI33099D
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Dr Christoph Beck
Dr Helmut Weissbach
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/50Nitrous acid; Salts thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/38Nitric acid
    • C01B21/46Purification; Separation ; Stabilisation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Nutzbarmachung von Salpetersäure aus diese und flüchtige Säuren oder deren Salze enthaltenden Lösungen Aus Lösungen, die noch andere flüchtige Säuren, insbesondere Halogenwasserstoffsäuren, enthalten, kann Salpetersäure in reiner Form durch Destillation oder andere physikalische Trennungsmethoden ohne weiteres nicht gewonnen werden. Dies hat seine Ursache nicht nur in der Flüchtigkeit der verschiedenen Säuren, sondern vor allem auch darin, daß, z. B. im Falle des Vorhandenseins von Halogenwasserstoffsäuren, flüchtige- Nitrosylverbindungen der Halogene zum Teil schon in den Salpetersäure enthaltenden Lösungen, zum Teil während der Destillation oder Kondensation gebildet werden, die sich u. U. nur schwierig wieder verdichten lassen und zu erheblichen Stickstoffverlusten Veranlassung geben.
  • Es hat sich gezeigt, daß man aus Lösungen, die neben Salpetersäure noch andere flüchtige Säuren oder deren Salze enthalten, in vorteilhafter Weise eine vollständige Trennung der Komponenten unter Gewinnung reiner Salpetersäure erzielen kann, wenn man die in der Lösung enthaltene Salpetersäure durch Behandeln der Lösung mit Schwefeldioxyd oder solches enthaltende oder liefernde Stoffe bzw. 'Gemische in Stickoxyde überführt und diese, gegebenenfalls nach Waschen mit Wasser oder alkalischen Stoffen, zu Salpetersäure oxydiert. Das Verfahren kann z. B. in der Weise ausgeführt werden, daß man zunächst die Lösung, die außer Salpetersäure und einer oder mehreren anderen flüchtigen Säuren noch andere Stoffe, z. B. Salze oder nichtflüchtige Säuren, enthalten kann, mit Schwefeldioxyd behandelt, wodurch die Salpetersäure in niedere Stickoxyde übergeführt wird. Es ist dabei zweckmäßig, solche Reaktionsbedingungen zu wählen, welche die Bildung von vorzugsweise Stickoxyd bewirken, da dieses wegen seiner geringen Löslichkeit sehr leicht aus der Lösung ausgetrieben werden kann. Doch ist es in manchen Fällen auch von Vorteil, die Reduktion so zu leiten, daß hauptsächlich Stickstofftrioxyd oder -tetroxyd entsteht, zu deren Oxydation zu Salpetersäure dann weniger Sauerstoff gebraucht wird. Weiterhin läßt sich die Reaktion dadurch befördern, daß man inerte Gase, die auch Sauerstoff enthalten können, z. B.- Luft oder Dampf, durch das Reaktionsgemisch leitet, oder daß man die Lösung verdampft und in dampfförmigem Zustande auf das Reduktionsmittel einwirken läßt. Vielfach wird es sich empfehlen, die entstandenen Stickoxyde, namentlich bei der Reduktion bis zum Stickoxyd, vor der Oxydation von mitgeführten fremden flüchtigen Säuren zu befreien. Hierzu genügt häufig Waschen mit Wasser. Will man jedoch die Salpetersäure ganz frei von fremden Säuren erhalten, so unterwirft man das Stickoxyd an Stelle oder außer dem Waschen mit Wasser noch einer Behandlung mit alkalischen Mitteln. Zwecks Oxydation der Stickoxyde werden diese mit der erforderlichen Menge Sauerstoff oder Luft vermischt und in bekannter Weise, z. B. in saurer oder alkalischer Absorption, zu Salpetersäure oder Nitriten oder Nitraten verarbeitet.
  • Die bekannte Tatsache, daß sich aus wäßrigen Lösungen von Salpetersäure und Schwefelsäure bzw. aus nitrosen Gasen und Salpetersäure durch Behandlung mit Pyrit bzw: Schwefeldioxyd und nach Oxydation der entstandenen Stickoxyde die Salpetersäure als solche bzw. in Form von Nitriten gewinnen läßt, bot keine Anhaltspunkte für das vorliegende Verfahren, denn bekanntlich kann der Reaktionsverlauf zwischen Salpetersäure und einem Reduktionsmittel durch die Gegenwart verschiedener Stoffe beeinflußt werden. Es war nicht vorauszusehen, daß sich z. B. aus Chlorwasserstoff und Salpetersäure enthaltenden Lösungen die Salpetersäure in völlig chlorfreiem Zustand in der oben angegebenen Weise gewinnen lassen würde. Dieses Ergebnis überrascht um so mehr, als die Halogenwasserstoffsäuren und die Nitrosylverbindungen der Halogene, die sich leicht in den genannten Lösungen bilden können, die Eigenschaft aufweisen, leicht flüchtig zu sein und sich nur schwierig wieder verdichten zu lassen, so daß das Verfahren zunächst praktisch aussichtslos erscheinen mußte. Außerdem lag das vorliegende Verfahren auch deshalb nicht ohne weiteres nahe, weil z. B. das- Cl-Ion bei manchen Oxydationsvorgängen eine negativ katalytische Rolle spielt.
  • Daß Nitrosylchlorid eine Oxydationswirkung auf organische Stoffe, ausübt und daher z. B. zur Beseitigung übler Gerüche schwefelhaltiger und schwerer aromatischer Verbindung Verwendung finden kann, ist zwar ebenfalls bekannt, aber für das Verfahren der vorliegenden Erfindung konnte aus dieser bekannten Tatsache nichts entnommen werden, da bei diesem nicht von Nitrosylchlorid ausgegangen wird, sondern von aus Salpetersäure und anderen flüchtigen Säuren bestehenden Lösungen, die gegebenenfalls ebenfalls Nitrosylchlorid enthalten. Ebenso kann die bekannte Überführung der bei -der Denitrierung von Pyroxylin erhaltenen Nitritlaugen in Gegenwart von Salzsäure mittels Schwefelwasserstoffs in Stickoxyd und Umsetzung der Stickoxyde in Salpetersäure oder Nitrit bzw. Nitrat für die vorliegende Erfindung keinerlei Anhaltspunkte bieten.' Abgesehen davon, daß bei den bekannten Verfahren infolge der verhältnismäßig niedrigen Salzsäuretension keine nennenswerten Mengen Salzsäure oder andere Chlorverbindungen in das entstehende Stickoxyd gelangen, handelt es sich dort um die Reduktion von Nitritlaugen, während das vorliegende Verfahren ausschließlich die Reduktion von Salpetersäure betrifft, wobei aber bedeutend schwierigere Verhältnisse vorliegen als bei der Reduktion von Nitritlaugen. So ist z. B. eine wäßrige Salpetersäure gegenüber Reduktionsmitteln bedeutend widerstandsfähiger als salpetrige Säure bzw. Stickstofftrioxyd, insbesondere in Gegenwart von Salzsäure. Daß es daher möglich ist, aus Gemischen gemäß der vorliegenden Erfindung, praktisch chlorfreie Salpetersäure zu gewinnen, ist durchaus überraschend undwar bei Kenntnis des bekannten Verfahrens und auch unter gleichzeitiger Berücksichtigung der obenerwähnten bekannten Tatsache der Reduktion von Salpetersäure zu Stickoxyden mittels Reduktionsmitteln nicht vorauszusehen.
  • Beispiel = ooo kg einer Lösung, die 15o kg Salzsäure und ioo kg Salpetersäure enthält, werden auf 6o' erhitzt und in einem Rührgefäß mit insgesamt 55 cbm 98prozentigem Schwefeldioxyd behandelt. Die entweichenden Stickoxydgase werden durch einen auf dem Rührgefäß angebrachten Rückflußkühler, sodann durch einen mit Wasser berieselten und mit Füllkörpern ausgestatteten Turm und schließlich noch durch einen mit Kalkmilch beschickten Wäscher geleitet. Die so gereinigten Sticköxydgase werden darauf mit- insgesamt etwa 150 cbm Luft vermischt und einem sauren Absorptionssystem zugeführt. Es werden etwa 95 kg Salpetersäure als völlig chlorfreie Säure erhalten. In der Ausgangslösung bleibt fast die gesamte Salzsäure zurück, ebenso die aus dem zugeführten Schwefeldioxyd entstandene Schwefelsäure, die durch Eindampfen gleichzeitig konzentriert und von der Salzsäure befreit werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Nutzbarmachung von Salpetersäure aus diese und flüchtige Säuren oder deren Salze enthaltenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die in der Lösung enthaltene Salpetersäure durch Behandeln der Lösung mit Schwefeldioxyd oder solches enthaltenden oder liefernden Stoffen bzw. Gemischen in Stickoxyde überführt und diese, gegebenenfalls nachWaschen mit Wasser oder alkalischen Stoffen, in bekannter Weise zu Salpetersäure oxydiert bzw, zu Nitraten oder Nitriten verarbeitet.
DEI33099D 1928-01-01 1928-01-01 Nutzbarmachung von Salpetersaeure aus diese und fluechtige Saeuren oder deren Salze enthaltenden Loesungen Expired DE581216C (de)

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