DE2451274B2 - Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden aus Abgasen - Google Patents
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden aus Abgas;en. Zur Entfernung von
Stickoxiden, im folgenden als NO, bezeichnet, hat man
bislang Verbrennungsvorrichtungen verwendet, die jedoch eine Verringerung des ΝΟ,-Gehalts sowohl aus
theoretischen als aus wirtschaftlichen Gründen nur in engen Grenzen erlauben.
Es ist ferner aus den Dissertationen von J. W. M e 11 ο r »A Comprehensive Treatise on Inorganic and
Theoretical Chemistry«, Vol. VIII, 1931, Seite 423, und von B. F. G. J ο h η s ο η und J. A. M c C1 e ν e r t y »A
Progress in Inorganic Chemistry«, Vol. 7,1966, Seite 277 und aus »Journal of Applied Chemistry, U.S.S.R.«, 26,
1953, Seite 925 von S. N. Gang und L. I. Ma mo n bekannt, daß Salze bestimmter Metalle mit NO, unter
Bildung von Komplexen resigieren bzw. diese Eigenschaften
von Metallsalzen zur NO, Absorption zu nutzen, indem ΝΟ,-haltiges Abgas mit einer wäßrigen
Lösung dieser Metallsalze in Kontakt gebracht wird. Dieses Verfahren ist jedoch bei großen Mengen von
Abgasen kaum wirksam; selbst bei Verwendung von Eisen(II)-salz, das am besten zur Bildung von Komplexen
mit NO, geeignet zu sein scheint, ist eine lange Kontaktzeit zwischen Gas und Flüssigkeit erforderlich,
um das in geringer Konzentration vorhandene NO, zu entfernen.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein wirksames Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden
aus Abgasen vorzuschlagen und insbesondere sowohl die Auflösungsgeschwindigkeit des NO, in der
wäßrigen Lösung als auch die Reaktionsgeschwindigkeit des NO, mit dem Metallsalz zu steigern. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird daher ein Verfahren gemäß Patentanspruch vorgeschlagen.
Die Alkalisalze von organischen Säuren sind wasserlösliche Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze organischer
Säuren, z. B. einbasiger Säuren wie Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure, zweibasiger Säuren wie
Malonsäure und Bernsteinsäure, mehrbasiger Säuren wie Äthylendiamintetracarbonsäuren und Nitrilotricarbonsäuren.
Da sich Ameisensäure leicht zersetzt, werden organische Säuren mit zwei oder mehr
Kohlenstoffatomen bevorzugt. Diese organischen Sauren sind schwächer als schweflige Säure und stärker als
CO2. Ein typisches Beispiel für Athyldiamintetracarbonsäuren ist Athylendiamintetraessigsäure, im folgenden
als ÄDTE bezeichnet, und ein typisches Beispiel für die Nitrilotricarbonsäuren ist Nitrilotriessigsäure, im fol- b5
genden als NTE bezeichnet.
Die wasserlöslichen Salze von Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer und/oder Mangan sind z. B. Sulfate, Chloride,
Nitrate und Thiocynate, anorganische Komplexsalze wie Kaliumr:yanoferrat und Salze, die durch Umsetzung
der genannten Metalle mit den oben aufgeführten organischen Säuren gebildet werden.
Die Gegenwart von einem Alkalisulfit, eines Alkalibisulfits oder von Ammoniumsulfit und/oder -bisulfit
verhindert, daß die erhebliche Mengen Sauerstoff enthaltenden Abgase das in der wäßrigen Lösung
gelöste Metallsalz oxidieren und dadurch die Wirksamkeit der NO,-Entfernung beeinträchtigen.
Als Alkalisulfite bzw. Alkalibisulfite werden Verbindungen der Formel M2SO3 oder MHSO3, in der M ein
Alkalimetall entsprechend dem der genannten organischen Säuren bedeutet, verwendet, wie Natriumsulfit,
Kaliumsulfit, Natriumbisulfit oder Kaliumbisulfit Wenn das NOjrhaltige Abgas SO2 oder SO3, im folgenden als
SO, bezeichnet, enthält, braucht nicht unbedingt Alkalisulfit in die wäßrige Lösung gegeben werden, da
das SO, in der wäßrigen Lösung absorbiert wird und mit den in der wäßrigen Lösung vorhandenen Alkalisalzen
der organischen Säuren zu Aikalisulfit reagiert Wenn der wäßrigen Lösung ein Alkalisulfit zugesetzt wird,
kann zusätzlich noch eine freie organische Säure zugesetzt werden, damit nicht das Metall des Metallsalzes
in der wäßrigen Lösung als wasserunlösliches Hydroxid oder Oxid ausfällt.
Da die für die ΝΟ,-Entfernung am besten geeigneten
Eisen(II)- oder Kupfer(I)-Salze durch die Reduktion von NO, zu N2O und außerdem durch den im Abgas
enthaltenden Sauerstoff leichter oxidiert werden und wasserunlösliche Metallsalze bilden und dadurch den
Absorptionsfaktor NO, verringern, werden vorzugsweise Alkalisalze mehrbasiger Säuren, insbesondere von
Äthylendiamintetracarbonsäuren oder Nitrilotricarbonsäuren verwendet, die mit dem Metall des Metallsalzes
in der wäßrigen Lösung stabile Chelatverbindungen bilden. Auf diese Weise ist das Metall ausreichend
geschützt und es besteht keine Gefahr, daß sich ein unlösliches Metallsalz bildet. Bei Verwendung eines
Alkalisalzes einer mehrbasigen Säure kann anstelle des Eisen(II)-Salzes auch ein Eisen(III)-Salz verwendet
werden, das in der wäßrigen Lösung als Chelatverbindung vorliegt und durch Alkalisulfit zu Eisen(II)-Salz,
aber nicht zu einem wasserunlöslichem Metallsalz reduziert wird.
Die Temperatur der wäßrigen Absorptionslösung beträgt vorzugsweise 20 bis 9O0C, und der pH-Wert
liegt vorzugsweise zwischen 4 und 7. Eine Konzentration von 0,06 Mol/l oder mehr an Alkalisalz der
organischen Säure und 0,003 Mol/l oder mehr an Metallsalz in der wäßrigen Lösung ist ausreichend. Die
Konzentration dieser Salze soll jedoch vorzugsweise unter der Löslichkeitskonzentration der Alkalisalze bei
der Absorptionstemperatur sein. Besonders bevorzugte Konzentrationen sind 0,06 bis 3,6 Mol/l Alkalisalz
organischer Säuren, 0,003 bis 1,2 Mol/l Metallsalz und 0,008 bis 1,2 Mol/l Alkalisulfit. Außerdem werden
vorzugsweise 0,01 bis 2,4 Mol/l freie organische Säure der wäßrigen Lösung zugesetzt. Es kann z. B. eine
wäßrige Lösung verwendet werden, die 1,2 Mol/l Natriumacetat, 0,14 Mol/l Eisen(II)-sulfat und 0,15 Mol/
Natriumsulfit enthält, oder eine wäßrige Lösung, die 0,16 Mol/l Natriumäthylendiamintetraacetat, 0,14 Mol/
Eisen(II)-Sulfat und 0,15 Mol/l Natriumsulfit enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht nichi nur eine wirksame Entfernung von NO, aus dem Abgas
sondern auch von eventuell vorhandenem SO,, z. B. au! Schwerölverbrennungsgasen, wobei SO, und NO
gemeinsam entfernt werden. Da die organische Säure des Alkalisalzes schwächer als SO2, aber stärker als CO2
ist, besteht keine Gefahr, daß in dem Abgas vorhandenes CO2 die Entfernung von SO2 verhindert. Das
erfindungsgemäße Verfahren zur wirksamen Entfernung von NO» und SO1 ist besonders geeignet zur
Behandlung von Erdgas.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Beispiele näher erläutert, wobei die Bestimmung des
ΝΟχ-Gehalts nach dem Naphthyläthylendiaminverfah- ι ο
ren erfolgte. Mit diesem Verfahren wird das im Abgas vorhandene Distickstoffoxid nicht erfaßt; deshalb wird
NOx als absorbiert betrachtet, auch wenn es nach erfolgter Absorption in der Absorptionsflüssigkeit
wieder als Distickstoffoxid mit dem Abgas vermischt wird. Wie sich aus dem folgenden Beispiel 12 ergibt,
wird das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren absorbierte NOx nur zu einem sehr geringen Teil 2u
Distickstoffoxid umgesetzt, so daß der durch dieses Analyseverfahren erhaltene Absorptionsfaktor als NO1-Entfernungsfaktor
angesehen werden kann. Im vorangestellten Vergleichsbeispiel entwickelte sich eine
große Menge Distickstoffoxid, so daß der NOx-Entfernungsfaktor
nicht mit dem Absorptionsfaktor übereinstimmt
Bei allen folgenden Beispielen ist der Anteil der gasförmigen Substanzen, wie NO, No2 oder O2, als
Vol.-% und der Anteil der nicht gasförmigen Substanzen, wie Natriumacetat oder Eisensulfat, als Gew.-%
angegeben.
Vergleichsbeispiel
Dieses Beispiel gibt die verschiedenen NO^-Absorptionseffekte
wieder, die durch Verwendung verschiedener Kombinationen von organischem Alkalisalz und
Metallsalz erreicht wurden.
Zwei getrennte Waschflaschen, jede mit einem Glasfilter, einem inneren Durchmesser von ungefähr
5 cm und einer Höhe von ungefähr 15 cm wurden hintereinander geschaltet. Bei jedem Versuch wurden
200 ml Wasser in die erste Flasche und 200 ml einer der in Tabelle la und Ib aufgeführten Absorptionsflüssigkeiten
in die zweite Flasche gegeben. Die Flaschen wurden auf 55" C gehalten. Zwischen der ersten und der
zweiten Waschflasche war eine Gasentnahmevorrichtung S] angebracht. Eine zweite Gasentnahmevorrichtung
S2 befand sich am Auslaß der zweiten Waschflasche.
Das NOv-Absorptionsverfahren wurde durchgeführt, indem in die erste Waschflasche ein NO^-haltiges
Gas eingeleitet wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 381/Std.
Als NOj-haltiges Gas wurden ein Gasgemisch, das
aus Stickstoff bestand und 350 ppm NOx (NO, 90%; NO2,
10%) enthielt, und ein anderes Gasgemisch, das aus Stickstoff bestand und 350 ppm NOx und 5% Sauerstoff
enthielt, verwendet
Die NOx-Analysen wurden durchgeführt nach JIS KO
104 (1968, Naphtliyläthylendiaminverfahren) und der NOx-Absorptionsfaktor wurde gemäß der folgenden
Formel berechnet:
NO^-Absorptionsfaktor (%) =
S-S
χ 100
Tabelle 1 a
Sauerstofffreies Gas
Sauerstofffreies Gas
Zusammensetzung der
Absorptionsflüssigkeit
Absorptionsflüssigkeit
NOx-Absorptionsfaktor (%)
nach nach nach 5 Min. 30 Min. 60 Min.
10% Natriumacetat
2% Eisen(H)-sulfat
2% Eisen(H)-sulfat
10% Natriumacetat
2% Eisen(Il)-chlorid
2% Eisen(Il)-chlorid
10% Calciumacetat
2% Eisen(II)-chlorid
2% Eisen(II)-chlorid
10% Natriumpropionat
2% Eisen(II)-sulfat
2% Eisen(II)-sulfat
10% Natriumacetat
2% Kupfer(I)-chlorid
2% Kupfer(I)-chlorid
Tabelle 1 b
Sauerstoffhaltiges Gas
Sauerstoffhaltiges Gas
97
98
97 87
76
Zusammensetzung der
Absorptionsflüssigkeit
Absorptionsflüssigkeit
NOx-Absorptionsfaktor
nach
5 Min.
5 Min.
nach 30 Min.
nach 60 Min.
10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat
2% Eisen(II)-sulfat
10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-chlorid
2% Eisen(II)-chlorid
10% Calciumacetat
2% EisendD-chlorid
2% EisendD-chlorid
10% Natriumpropionat
2% Eisen(II)-sulfat
2% Eisen(II)-sulfat
10% Natriumacetat
2% Kupfer(I)-chlorid
2% Kupfer(I)-chlorid
58 | 21 | 0 |
62 | 32 | Π |
43 | 16 | 0 |
38 | 6 | 0 |
35 | 7 | 0 |
(S1: NOjc-Konzentration vor der Absorption
S2: NO*-Konzentration nach der Absorption).
S2: NO*-Konzentration nach der Absorption).
Zwei getrennte Waschflaschen, jede mit einem Glasfilter, einem inneren Durchmesser von ungefähr
5 cm und einer Höhe von ungefähr 17 cm wurden hintereinander geschaltet Bei jedem Versuch wurden in
die erste Waschflasche 200 ml Wasser und in die zweite Waschflasche 200 ml einer der in Tabelle 2 aufgeführten
Absorptionsflüssigkeiten eingefüllt. Die Waschflaschen wurden mit Hilfe eines Thermostaten auf konstanter
Temperatur gehalten. Zwischen der ersten und zweiten Waschflasche befand sich eine Gasentnahmevorrichtung
Si. Eine zweite Gasentnahmevorrichtung Sj befand
sich am Austritt der zweiten Waschflasche. Zur Durchführung des NO^Absorptionsverfahrens wurde
in die erste Waschflasche eine Gasmischung, die neben Stickstoff 350 ppm NOx(NO, 90%; NO2, 10%) und 5%
Sauerstoff enthielt, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 401/Std. eingeleitet.
Die NOx-Analysen zur Bestimmung des NOx-Absorptionsfaktors
wurden auf die gleiche Art und Weise wie im vorangestellten Vergleichsbeispiel durchgeführt.
Zusammensetzung der
Absorptionsflüssigkeit
Absorptionsflüssigkeit
Absorptions- NOx-Absorptemperatur
tionsfaktor (%)
(°C) nach 60 Min.
15
20
10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 55 92
3 % Natriumsulfit
10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 80 93
2% Natriumsulfit
10% Kaliumacetat
2% Eisen(II)-sulfai 55 89
3% Kaliumsulfit
10% Natriumpropionat
2% Eisen(II)-chiorid 55 92
2% Eisen(II)-chiorid 55 92
3 % Natriumsulfit
10% Natriumacetat
2% Kobaltsulfat 55 76
3% Natriumbisulfit
10% Natriumacetat
10% Natriumacetat
2% Nickelsulfat 55 72
3% Natriumsulfit
10% Kaliumacetat
2% Kupfersulfat 55 88
3% Kaliumbisulfit
10% Natriumacetat
2% Mangansulfat 55 73
3% Natriumsulfit
Es wurde eine 55° C warme wäßrige Lösung, die 4,9% Dinatriumäthylendiamintetraacetat χ 2 H2O, 2%
Eisen(II)-sulfat und 2,2% Natriumsulfit enthielt und mit
Ätznatron auf einen pH-Wert von 53 eingestellt war, als
Absorptionsflüssigkeit verwendet Gemäß Beispiel 1 wurde 330 ppm Stickoxide und 5% Sauerstoff enthaltender
Stickstoff bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 1001/Std. gewaschen. Der Stickoxidabsorptionsfaktor
nach einer Stunde betrug 95%.
Es wurde eine 55° C warme wäßrige Lösung, die 4,9% Dinatriumäthylendiamintetraacetat χ 2 H2O, 2%
Eisen(II)-sulfat, 2,2% Natriumsulfit, 10% Natriumacetat und 2,4% Essigsäure enthielt und auf einen pH-Wert
von 5,3 eingestellt war, als Absorptionsflüssigkeit verwendet. Gemäß Beispiel 1 wurde Stickstoff, der
300 ppm Stickoxide und 5% Sauerstoff enthielt, bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 1001/Std. gewaschen.
Der Stickoxidabsorptionsfaktor betrug nach einer Stunde 90%.
Eine 55° C warme wäßrige Lösung, die 4,9% Dinatriumäthylendiamintetraacetat χ 2 H2O, 2%
Eisen(III)-sulfat, 4,4% Natriumsulfit, 10% Natriumacetat und 2,4% Essigsäure enthielt und auf einen pH-Wert
von 5,3 eingestellt war, wurde als Absorptionslösung verwendet. Gemäß Beispiel 1 wurde Stickstoff, der
300 ppm Stickoxide und 5% Sauerstoff enthielt, bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 1001/Std. gewaschen.
Der Stickoxidabsorptionsfaktor betrug nach 2 Stunden 88%.
30
35
40
45
50
Es wurde eine Stickoxidabsorption gemäß Beispiel 3 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die Absorptionsflüssigkeit
anstelle von Dinatriumäthylendiamintetraacetat χ 2 H2O 5,1 % Trinat.riumnitrilotriacetat χ
H2O enthielt. Der Absorptionsfaktor nach 70 Minuten betrug 70%.
Eine wäßrige Lösung, die 10% Natriumacetat, 3% Eisen(lI)-sulfat und 3% Natriumsulfit enthielt und deren
Temperatur auf 55° C gehalten wurde, wurde als Absorptionsflüssigkeit verwendet Gemäß Beispiel 1
wurde Stickstoff, der 350 ppm NOx (NO, 90%; NO2,
10%), 870 ppm SO2 und 5% Sauerstoff enthielt bei einer
Strömungsgeschwindigkeit von 38 1/Std. gewaschen. Bei
diesem Verfahren wurde nicht nur NO*. sondern auch SO2 absorbiert Der NOx-Absorptionsfaktor betrug
97% und der SO2-Absorptionsfaktor 99%.
Es wurde eine SO2-Analyse nach einem Jodverfahren
durchgeführt, nach dem das SO2 in einer 5%igen
wäßrigen Natronlauge absorbiert worden war. Der SO2-Absorptionsfaktor wurde entsprechend dem NOx-Absorptionsfaktor
berechnet
Es wurde eine NOx- und SO2-Absorption gemäß
Beispiel 6 durchgeführt mit dem Unterschied, daß eine wäßrige Lösung, die 10% Natriumpropionat 3%
Eisen(II)-sulfat und 3% Natriumsulfit enthielt, verwendet
wurde. Der NOx-Absorptionsfaktor betrug 89% und
der SO2-Absorptionsfaktor 99%.
Es wurden 200 ml 15%ige, wäßrige Natriumacetatlösung in die Apparatur gemäß Beispiel 1 als Absorptionsflüssigkeit
eingefüllt und dann wurde 1500 ppm SO2 enthaltender Stickstoff 10 Stunden bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 501/Std. gewaschen. Danach enthielt die Absorptionsflüssigkeit 2% Natriumsulfit Zu
dieser Absorptionsflüssigkeit wurden 2% Eisen(II)-sulfat zugesetzt Gemäß Beispiel 7 wurde dann Stickstoff,
der 350 ppm NOx (NO, 90%; NO2, 10%), 870 ppm SO2
und 5% Sauerstoff enthielt, zur Absorption von NO* und SO2 bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 381/Std.
gewaschen. Der NOjrAbsorptionsfaktor betrug 97% und der SO2-Absorptionsfaktor betrug 99%.
Der Versuch gemäß Beispiel 7 wurde mit allen anderen in Tabelle 3 aufgeführten Metallsalzen anstelle
von Eisen(II)-sulfat wiederholt Die Absorptionsfaktoren für NOx und SO2 sind in Tabelle 3 aufgeführt
Tabelle 3 | NOx-Ab- sorp tions faktor |
SO2-Absorp- tionsfaktor |
Zugesetztes Metallsalz | 73 72 89 87 87 |
99 99 99 99 99 |
Kobaltsulfat Nickelsulfat Kupfer(II)-sulfat Mangansulfat Kupfer(I)-chlorid |
||
Fortsetzung
Zugesetztes Metallsalz
NO1-Ab- | SOi-Absorp |
sorptions- | tionslaktor |
l'aktor | <%> |
88 | 99 |
96 | 99 |
98 | 99 |
97 | 99 |
Kupferchlorid
Eisen(II)-chlorid
Eisen(II)-nitrat
Eisen(II)-acetat
Eisen(II)-chlorid
Eisen(II)-nitrat
Eisen(II)-acetat
Beispiel 10
Es wurde eine NO,- und SO2-Absorption in gleicher
Weise und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 6 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die
Konzentration des Einsen(II)-Sulfats verändert wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben.
Tabelle 4 | ΝΟ,-Absorptions | S02-Absorptions- |
Eisen(II)-sulfat- | faktor | faktor |
konzentration | 79 | 99 |
0,05 | 91 | 99 |
0,1 | 98 | 99 |
0,5 | 98 | 99 |
3 | 99 | 99 |
10 | ||
Beispiel 11
Es wurde eine NO1- und SO2-Absorption in gleicher
Weise und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 6 durchgeführt mit dem Unterschied, daß die
Konzentration des Natriumacetats verändert wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
absorbierten NO, wurden zu Distickstoffoxid umgesetzt.
Wurde als Absorptionsflüssigkeit jedoch eine wäßrige Lösung, die 10% Natriumacetat, 2% Eisen(II)-sulfat
ι und 2% Natriumsulfit enthielt, verwendet, betrug der ΝΟ,-Absorptionsfaktor nach 60 Minuten 92% und
weniger als 1% des absorbierten NOx wurde zu Distickstoffoxid umgesetzt.
Beispiel 13
In eine mit einem Glasfilter versehene Waschflasche wurden 200 ml Absorptionsflüssigkeit gegeben. Zur
Absorption von Stickoxiden wurde dann ein Sauerstoff und eine geringe Menge Stickoxide enthaltendes Gas
i) gewaschen.
Die Absorptionsflüssigkeit war eine wäßrige Lösung, die 2% Eisen(II)-sulfat, 4,9% Dinatriumäthylendiamintetraacetat
χ 2 H2O und 2,2% Natriumsulfit enthielt und mit Ätznatron auf einem pH-Wert von 5,3
eingestellt war. Die Waschflasche befand sich in einem heißen Wasserbad und wurde auf 550C gehalten. Mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von 1001/Std. wurde Stickstoff, der ungefähr 330 ppm Stickoxide und 5%
Sauerstoff enthielt, durch die Waschflasche geleitet. Der Stickoxidabsorptionsfaktor betrug nach einer Stunde
95,2%.
Beispiel 14
Ein Sauerstoff und eine geringe Menge Stickoxide enthaltendes Gas wurde gemäß Beispiel 13 zwecks
Absorption der Stickoxide gewaschen. Die Absorptionsflüssigkeit war eine wäßrige Lösung, die 2%
Eisen(II)-sulfat, 4,9% Dinatriumäthylendiamintetraacetat χ 2 H2O, 2,2% Natriumsulfit, 10% Natriumacetat
und 2,4% Essigsäure enthielt und auf einen pH-Wert von 5,3 eingestellt war. Natriumacetat und Essigsäure
wurden zur Einstellung des pH-Werts der wäßrigen Lösung zugesetzt.
Mit dieser wäßrigen Lösung wurde Stickstoff, der
•to ungefähr 300 ppm Stickoxide und 5% Sauerstoff
enthielt, bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 100 1/Std. gewaschen. Der Stickoxidabsorptionsfaktor
nach einer Stunde betrug 90,4%.
Natriumacetat | NO,-Absorptions | SO2-Absorptions- |
konzentration | faktor | l'aktor |
("■») | (%) | |
0,5 | 68 | 95 |
2 | 88 | 99 |
5 | 93 | 99 |
15 | 98 | 99 |
20 | 98 | 99 |
Beispiel 12
Gemäß Beispiel 6 wurde Stickstoff, der 350 ppm NO» (NO: 90%; NO2: 10% und 5% Sauerstoff enthielt
zwecks ΝΟ,-Absorption bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 40 1/Std. gewaschen. Der NOr Absorptionsfaktor wurde nach dem Verfahren gemäß Beispiel 1
gemessen und das Vorhandensein von Distickstoffoxid in behandeltem Gas wurde gaschromatographisch
geprüft.
Wenn als Absorptionsflüssigkeil eine wäßrige Lösung,
die 10% Natriumacetat und 2% Eisen(II)-sulfat enthielt, verwendet wurde, betrug der ΝΟ,-Absorptionsfaktor
nach 30 Minuten 21% und 16% des
Beispiel 15
Es wurde gemäß Beispiel 13 eine Stickoxidabsorption durchgeführt mit 200 ml einer wäßrigen Lösung als
Absorptionsflüssigkeit, die eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 14 besaß mit dem Unterschied, daß sie
anstelle von Eisen(II)-sulfat 2% Eisen(III)-sulfat und 4,4% Natriumsulfit enthielt. Der Absorptionsfaktor
nach 2 Stunden betrug 86%.
Beispiel 16
200 ml einer wäßrigen Lösung, die eine Zusammensetzung
gemäß Beispiel 14 besaß mit dem Unterschied, daß sie anstelle von Dinatriumäthylendiamintetraacetat
χ 2 H2O 5,1% Trinatriumnitrilotriacetat χ H2O
enthielt, wurden als Absorptionslösung verwendet. Es wurde eine Stickoxidabsorption gemäß Beispiel 1
durchgeführt. Der Absorptionsfaktor nach 70 Minuten betrug 70%.
Beispiel 17
Fünf mit einem Glasfilter versehene Waschflaschen (Innendurchmesser jeweils ungefähr 5 cm, Höhe ungefähr
17 cm) wurden hintereinander geschaltet. Die erste
Waschflasche wurde mit 200 ml Wasser beschickt. Die restlichen 4 Waschflaschen wurden mit jeweils 200 ml
einer Absorptionslösung gefüllt, die 10% Natriumacetat, 3% Eisen(II)-sulfat, 2,5% Essigsäure, 3,1% Natriumsulfat
und 3% Natriumsulfit enthielt. Die Waschflaschen befanden sich in einem Thermostaten und wurden auf
einer bestimmten Temperatur gehalten.
Zwischen der ersten und zweiten Waschflasche befand sich eine Gasentnahmevorrichtung S]. Eine
zweite Gasentnahmevorrichtung 52 befand sich am
Auslaß der fünften Waschflasche. Die ΝΟ,-Bestimmung wurde nach dem Napthyläthylendiaminverfahren JlS
KO 104 (1968) durchgeführt. In bezug auf SO» wurde nur
SO2 nach dem Jodverfahren bestimmt, nachdem es in
einer 5%igen wäßrigen Natronlauge absorbiert worden war.
Die Absorptionsfaktoren für NOx und SOx wurden
nach folgender Formel berechnet:
Konzentration vor der Absorption
NOx, SO,-Absorptionsfaktor (%) = ^L^J^
Konzentration
nach der Absorption
nach der Absorption
Konzentration vor der Absorption
In dieser Gleichung werden die Konzentrationen von NOi und SOx gemessen bei Si als Konzentrationen vor
der Absorption und die Konzentrationen von NOx und SOx gemessen bei S2 als Konzentrationen nach erfolgter
Absorption angesehen.
Absorptionstemperatur:
55°C
55°C
Zusammensetzung des Gases:
NOx, 350 ppm (NO2,10%; NO, 90%)
SOx, 870 ppm, Rest Stickstoff
SOx, 870 ppm, Rest Stickstoff
20 Gasströmungsgeschwindigkeit:
38 1/Std.
38 1/Std.
Die NOx- und SOx-Entfernungsfaktoren veränderten
sich mit der Zeit wie folgt:
Nach
5 Min.
5 Min.
Nach
30 Min.
30 Min.
Nach
60 Min.
60 Min.
NO,-Entfernungstaktor (%) 97
SO.v-Entfernungsfaktor (%) >99
SO.v-Entfernungsfaktor (%) >99
98
97
98
95
95
Zwei mit einem Glasfilter versehene Waschflaschen, jo
die jeweils einen Innendurchmesser von ungefähr 5 cm und eine Höhe von ungefähr 17 cm besaßen, wurden
hintereinander geschaltet. Bei jedem Versuch wurden 20OmI Wasser in die erste Waschflasche und 200 ml
einer ausgewählten Absorptionsflüssigkeit in die zweite Waschflasche gegeben. Die Waschflaschen wurden in
einem Thermostaten auf einer bestimmten Temperatur gehalten. Zwischen der ersten und zweiten Waschflasche
befand sich eine Gasentnahmevorrichtung Si. Eine weitere Gasentnahmevorrichtung S2 befand sich am
Auslaß der zweiten Waschflasche. Die Analysen wurden alle nach dem Naphthyläthylendiaminverfahren durchgeführt.
Der NOx-Entfernungsfaktor wurde nach folgender
Formel berechnet:
NOj-Entfernungsfaktor (%) =
ΝΟχ-Konzentration vor der Absorption NOj-Konzentration
nach Absorption
nach Absorption
NOr-Konzentration vor der Absorption
100
In dieser Gleichung bedeutet die bei Si gemessene
Konzentration die NOi-Konzentration vor der Absorption
und die bei S2 gemessene Konzentration die Konzentration nach erfolgter Absorption. Die Absorptionsbedingungen
waren wie folgt:
Absorptionstemperatur:
55-C
NOx- Konzentration:
NOx- Konzentration:
350 ppm (NO2,10%; NO, 90%)
51) O2-Konzentration:
5% Restgas:
Stickstoff
Gasströmungsgeschwindigkeit:
Gasströmungsgeschwindigkeit:
401/Std.
In Tabelle 6 sind die Ergebnisse mit verschiedenen Absorptionsflüssigkeiten aufgeführt, wobei die Versuche
1 —3 zu Vergleichszwecken dienen.
Absorptionsflüssigkeit
Veränderung des NOv-Entfemungsfaktors (%) mit der Zeit
nach 5 Min. nach 30 Min. nach 60 Min. nach 120 Min. nach 180 Min.
10% Natriumacetat | 58 | 21 | 0 |
2% Eisen(ll)-sulfat | |||
10% Natriumacetat | 62 | 32 | 7 |
2% EisendD-chlorid | |||
10% Natriumpropionat | 38 | 6 | 0 |
2% Eiscndn-sulfat |
11
12
Fortsetzung
Absorptionsflüssigkeit Veränderung des ΝΟ,-Knll'ernungslaktors CH.) mit der Zeit
nach 5 Min. nach 30 Min. nach 60 Min. nach 120 Min. nach ISO Min.
4. 10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 2% Natriumsulfit 2% Essigsäure
5. 10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 4% Natriumbisulfit 1 % Essigsäure
6. 10% Kaliumacetat
2% EisenUD-sulfat 2% Kaliumsulfit 2% Essigsäure
7. 10% Kaliumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 4% Kaliumsulfit 1 % Essigsäure
8. 10% Natriumpropionat
2% Eisen(II)-sulfat 2% Natriumsulfit 3% Propionsäure
9. 10% Natriumacetat
2% EisendD-sulfat 0,1% Natriumsulfit 1 % Essigsäure
10. 10% Natriumacetat
2% EisendD-sulfat 10% Natriumsulfit 5% Essigsäure
11. 10% Natriumacetat
2% Eisen(II)-sulfat 0,1% Natriumbisulfit 1 % Essigsäure
12. 10% Natriumacetat
2% Eisen(Il)-i3ulfat 10% Natriumbisulfit 1 % Essigsäure
92
90
89
73
88
96
91
87 94
92
90
92
91
90
95
92
88
85
96
88
90
81
87
95
87
88
79
86
97
78
87
Beispiel 19
In einer Apparatur und nach einem Verfahren gemäß Beispiel 18 wurde Stickstoff, der 350 ppm NO, (NO2,
10%; NO, 90%) enthielt bei 55° C und einer Strömungsgeschwindigkeit
von 401/Std. gewaschen.
Wenn die Absorptionsflüssigkeit 10% Natriumacetat und 2% Eisen(II)-sulfat enthielt, betrug der ΝΟ,-EntfernunEsfaktor
nach 60 Minuten 87% und 16% des entfernten NO, wurden zu Stickstoffdioxid umgesetzt.
Wurde eine andere Absorptionsflüssigkeit mit 10% Natriumacetat, 2% Eisen(II)-sulfat, 2% Natriumsulfit
und 2% Essigsäure verwendet, betrug der NO,-Entfernungsfaktor nach 60 Minuten 90% und weniger als 1%
des entfernten NO, wurde zu Stickstoffdioxid umgesetzt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Entfernung von Stickoxiden aus Abgasen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abgas mit einer wäßrigen Lösung in Kontakt bringt, die ein Alkalisalz einer organischen Säure und in Gegenwart, eines Alkalisulfits, eines Alkalibisulfits oder von Ammoniumsulfit und/oder Ammoniumbisulfit ein Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Kupfer- und/oder Mangansalz enthält
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