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Die
vorliegende Erfindung betrifft die elektrolytische Erzeugung von
Metallen, wie beispielsweise Aluminium. Spezieller betrifft die
Erfindung die Elektrolyse in einer Zelle mit einer inerten Cermet-Anode,
die eine keramische Phase und eine Metallphase aufweist.
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Die
Energie- und Kosteneffizienz des Schmelzens von Aluminium lässt sich
deutliche unter Verwendung von inerten, nichtverzehrbaren und dimensionsstabilen
Anoden verringern. Der Austausch traditioneller Kohlenstoff-Anoden
gegen inerte Anoden ermöglicht
die Nutzung eines hochproduktiven Zellenaufbaus, wodurch sich die
Investitionskosten verringern lassen. Ebenfalls sind deutliche Umweltvorteile
möglich,
was darauf zurückzuführen ist,
dass Anoden im Wesentlichen keine CO2- oder CF4-Immissionen
erzeugen. Einige Beispiele für
inerte Anodenzusammensetzungen sind in den US-P-4 374 050; 4 374
761; 4 399 008; 4 455 211; 4 582 585; 4 584 172; 4 620 905; 5 279
715; 5 794 112 und 5 865 980 gegeben, die dem Rechtsschutz der vorliegenden
Patentanmeldung zuerkannt wurden. Diese Patentschriften sind hiermit
als Fundstellen einbezogen.
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In
der US-P-5 904 828 werden Anoden zur Verwendung in der Aluminiumerzeugung
beschrieben, die metallische und intermetallische Phasen mit einer
dichten Composite-Sauerstoffoberflächenschicht aufweisen.
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Eine
bedeutende Herausforderung für
die Markteinführung
der Technologie der inerten Anode ist das Anodenmaterial. Von Wissenschaftlern
wurde seit Anfang der Jahre des Hall-Heroult-Prozess nach geeigneten
inerten Anodenmaterialien gesucht. Das Anodenmaterial muss einer
Reihe von sehr schwierigen Bedingungen genügen. Beispielsweise darf das
Material in keinem nennbaren Umfang in dem Kryolith-Elektrolyten reagierten
oder sich in diesem auflösen.
Es darf weder mit Sauerstoff reagieren, noch in einer Sauerstoff
enthaltenen Atmosphäre
korrodieren. Es sollte bei Temperaturen von etwa 1.000°C thermisch
stabil sein. Es muss relativ kostengünstig sein und sollte über gute
mechanische Festigkeit verfügen.
Es muss eine hohe elektrische Leitfähigkeit bei den Arbeitstemperaturen
des Schmelzens in der Zelle haben, zum Beispiel etwa 900° bis 1.000°C, sodass
der Spannungsabfall an der Anode gering ist.
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Zusätzlich zu
den vorgenannten Kriterien, darf das mit den inerten Anoden erzeugte
Aluminium nicht durch Bestandteile des Anodenmaterials in irgendeinem
merklichen Umfang kontaminiert sein. Obgleich in der Vergangenheit
die Verwendung inerter Anoden in den Zellen der elektrolytischen
Aluminiumreduktion vorgeschlagen worden ist, ist die Verwendung
derartiger inerter Anoden bis jetzt noch nicht in die kommerzielle
Praxis umgesetzt worden. Einer der Gründe für diese fehlende Verwirklichung
war die seit langem bestehende Unfähigkeit zur Erzeugung von Aluminium
aus handelsreinen inerten Anoden zu erzeugen. Beispielsweise ist festgestellt
worden, dass Verunreinigungsmengen an Fe, Cu und/oder Ni in Aluminium,
das mit bekannten inerten Anodenmaterialien erzeugt wurde, unakzeptabel
hoch sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist angesichts der vorstehenden Ausführungen
entwickelt worden und ist auf weitere Mängel des Standes der Technik
gerichtet.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
eine inerte Anode, die eine keramische Phase und eine Metallphase
aufweist. Die keramische Phase weist Oxide des Eisens, Nickels und
Zinks auf. Die Metallphase weist bevorzugt mindestens ein Metall
auf, das ausgewählt
ist aus: Cu, Ag, Pd, Pt, Au, Rh, Ru, Ir und Os.
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In
einem Aspekt gewährt
die Erfindung eine inerte Cermet-Anodenzusammensetzung, die zur
Verwendung in einem schmelzflüssigen
Salzbad geeignet ist. Die Zusammensetzung weist mindestens eine
keramische Phase der Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ auf,
worin x etwa 0,2 bis 0,99 beträgt,
y beträgt
etwa 0,0001 bis etwa 0,8 und z beträgt etwa 0,0001 bis etwa 0,3.
Die Stöchiometrie
des Sauerstoffes kann um einen Faktor δ variieren, der im Bereich von
0 bis etwa 0,3 liegen kann. Die keramische Phase kann auch andere
Oxide enthalten, wie beispielsweise ein Oxid des Cobalts, Aluminiumoxid
oder Cr2O3. In dieser
Formel kann Sauerstoff zum Teil durch F und/oder N ersetzt sein.
Die inerte Anodenzusammensetzung schließt ebenfalls mindestens eine
Metallphase ein. Eine bevorzugte Metallphase schließt Cu und/oder
Ag ein und kann ebenfalls mindestens ein Edelmetall einschließen, das
ausgewählt
ist aus Pd, Pt, Au, Rh, Ru, Ir und Os.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung gewährt
ein Verfahren zum Herstellen einer inerten Cermet-Anodenzusammensetzung.
In das Verfahren einbezogen sind die Schritte des Mischens mindestens
eines Metalls mit einem keramischen Material der Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ, worin
x 0,2 bis 0,99 beträgt,
y beträgt
etwa 0,0001 bis 0,8, z beträgt
0,0001 bis etwa 0,3 und δ beträgt 0 bis
0,3, Pressen der Mischung und Sintern der Mischung.
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In
einem weiteren Aspekt gewährt
die Erfindung eine Elektrolysezelle zur Erzeugung von Metall. In
die Zelle einbezogen sind ein schmelzflüssiges Salzbad, das einen Elektrolyten
aufweist und ein Oxid eines Metalls, das aufgenommen werden soll,
eine Kathode und eine inerte Cermet-Anode gemäß der vorliegenden Erfindung.
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In
einem anderen Aspekt gewährt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Aluminium
mit handelsüblicher
Reinheit, in dem die inerte Cermet-Anode der vorliegenden Erfindung genutzt
wird.
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Andere
Aspekte und Vorteile der Erfindung gehen für den Fachmann auf dem Gebiet
aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Teilansicht im Querschnitt einer Elektrolysezelle für die Herstellung
von Aluminium, einschließlich
einer inerten Cermet-Anode gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
ternäres
Phasendiagramm zur Veranschaulichung der Bereiche von Nickel-, Eisen-
und Zinkoxide, die gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in den inerten Anodenzusammensetzungen
genutzt werden;
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3 ein
ternäres
Phasendiagramm, das die Mengen von Nickel-, Eisen- und Zinkoxiden
zeigt, die in den speziellen inerten Anodenzusammensetzungen gemäß den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung genutzt werden;
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4 eine
graphische Darstellung von Beispielen in Gewichtsprozent der aufgelösten Metalle
in einem Salzbad, das im typischen Fall in einer Zelle zur Aluminiumerzeugung
zur Anwendung gelangt, nachdem die Anodenzusammensetzungen, die
Nickeloxid, Eisenoxid und unterschiedliche Mengen an Zinkoxid enthalten,
dem Salzbad exponiert worden sind;
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5 und 6 graphische
Darstellungen von Beispielen in Gewichtsprozent von aufgelösten Oxiden
in einem Salzbad, das im typischen Fall in einer elektrolytischen
Aluminium-Reduktionszelle zur Anwendung gelangt, nachdem die Anodenzusammensetzungen,
die Nickeloxid, Eisenoxid und unterschiedliche Mengen an Zinkoxid
enthalten, dem Salzbad exponiert worden sind;
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7 ein
Umrissdiagramm von NiO, Fe2O3 und
ZnO-aufgelösten
Oxiden in einem üblichen
Aluminium-Reduktionssalzbad für
unterschiedliche Zusammensetzungen der Ni-Fe-Zn-O-Anodenmaterialien,
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8 ein
Umrissdiagramm der NiO-Löslichkeit
in einem üblichen
Aluminium-Reduktionssalzbad
für unterschiedliche
Zusammensetzung von Ni-Fe-Zn-O-Anodenmaterialien.
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1 veranschaulicht
schematisch eine Elektrolysezelle für die Erzeugung von Aluminium,
worin eine inerte Cermet-Anode gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung einbezogen ist. In die Zelle einbezogen
ist ein innerer Tiegel 10, der sich in einem Schutztiegel 20 befindet.
In dem inneren Tiegel 10 befindet sich ein Kryolith-Bad 30,
wobei in dem Bad 30 eine Kathode 40 vorgesehen
ist. In dem Bad 30 ist eine inerte Cermet-Anode 50 in
Position gebracht. Ein Aluminiumoxid-Beschickungsrohr 60 erstreckt
sich zum Teil in den inneren Tiegel 10 über dem Bad 30 hinein.
Die Kathode 40 und die inerte Anode 50 sind um
eine Distanz 70 voneinander getrennt, die als Anoden-Kathoden-Abstand
(ACD) bekannt ist. Das während
eines Durchlaufs erzeugte Aluminium 80 wird auf der Kathode 40 abgeschieden,
sowie auf dem Boden des Tiegels 10. Zusätzlich zu der Erzeugung von
Aluminium, lassen sich die inerten Cermet-Anoden der Erfindung auch
in der Erzeugung anderer Metalle nutzen, wie beispielsweise: Blei,
Magnesium, Zink, Zirconium, Titan, Lithium, Calcium, Silicium, Barium,
Strontium, Scandium, Niob, Vanadium, Tantal, Zinn, Germanium, Indium,
Hafnium, Molybdän und
dergleichen, und zwar mit Hilfe der elektrolytischen Reduktion eines
Oxids oder eines anderen Salzes des Metalls.
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Der
hierin verwendete Begriff "inerte
Anode" bedeutet
eine im Wesentlichen nichtverzehrbare Anode, die über eine
ausreichende Korrosionsbeständigkeit
und Stabilität
während
des Prozesses der Aluminiumerzeugung verfügt. Mindestens ein Teil der
inerten Anode weist das Cermetmaterial der vorliegenden Erfindung auf.
Beispielsweise kann eine inerte Anode vollständig aus dem erfindungsgemäßen Cermetmaterial
erzeugt sein, oder die inerte Anode kann eine äußere Beschichtung oder eine
Lage des Cermetmaterial über
einem zentralen Kern aufweisen. Sofern das Cermet als eine äußere Beschichtung
bereitgestellt wird, hat es vorzugsweise eine Dicke von 0,1 bis
50 mm und mehr bevorzugt von 1 bis 10 oder 20 mm.
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Der
hierin verwendete Begriff "Aluminium
mit handelsüblicher
Reinheit" bedeutet
Aluminium, das den Standards der Handelsreinheit bei der Erzeugung
mit Hilfe eines elektrolytischen Reduktionsprozesses genügt. Das
mit Hilfe der inerten Cermet-Anoden der vorliegenden Erfindung erzeugte
Aluminium in handelsüblicher
Reinheit weist vorzugsweise maximal 0,2 Gew.% Fe auf, 0,1 Gew.%
Cu und 0,034 Gew.% Ni. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform
weist das Aluminium mit handelsüblicher
Reinheit maximal 0,15 Gew.% Fe auf, 0,034 Gew.% Cu und 0,03 Gew.%
Ni. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Aluminium
mit handelsüblicher
Reinheit maximal 0,13 Gew.% Fe auf, 0,03 Gew.% Cu und 0,03 Gew.%
Ni. Das Aluminium in handelsüblicher
Reinheit genügt
außerdem
vorzugsweise den folgenden Standards für andere Arten von Verunreinigungen
in Gewichtsprozent: maximal 0,2 Si, maximal 0,03 Zn und maximal
0,034 Co. Die Verunreinigungsmengen an Zn und Co werden mehr bevorzugt
unterhalb von 0,03 Gew.% für
die jeweilige Verunreinigung gehalten. Die Verunreinigungsmenge
an Si wird mehr bevorzugt unterhalb von 0,15% oder 0,10 Gew.% gehalten.
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Die
inerten Anodenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung weisen
im typischen Fall 50% bis etwa 95 Gew.% mindestens einer keramischen
Phase und von etwa 0,5% bis etwa 50 Gew.% mindestens einer Metallphase
auf. Vorzugsweise macht die keramische Phase von etwa 80% bis etwa
90 Gew.% des Cermets aus, und die Metallphase macht von etwa 10%
bis etwa 20 Gew.% aus. Es ist darauf hinzuweisen, dass für jeden
hierin ausgeführten
Zahlenbereich oder festgesetzte Grenze alle Zahlen innerhalb des
Bereichs oder der Grenze und einschließlich alle Bruchteile oder
Dezimalzahlen zwischen ihrem angegebenen Minimum und Maximum im
Rahmen der vorliegenden Beschreibung als angegeben und offenbart
gelten.
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Die
keramische Phase weist bevorzugt Eisen- und Nickeloxide auf, sowie
Zinkoxid. Die keramische Phase hat die Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ, worin
x 0,2 bis 0,99 beträgt,
y beträgt
0,0001 bis 0,8 und z beträgt 0,0001
bis 0,3. In der vorgenannten Formel ist die stöchiometrische Angabe für Sauerstoff
nicht notwendigerweise gleich 3y + x + z, sondern kann sich nach
oben oder unten geringfügig
in Abhängigkeit
beispielsweise von den Feuerungsbedingungen um einen Faktor δ ändern. Der
Wert für δ kann im
Bereich von 0 bis etwa 0,3 und bevorzugt von 0 bis etwa 0,2 liegen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die keramische Phase Eisen-, Nickel-, und Zinkoxid auf. In
der vorliegenden Ausführungsform
weist die keramische Phase Oxide des Nickels, Eisens und Zinks auf
und hat die Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ, worin
x der Molenbruch von NiO ist, y ist der Molenbruch von Fe2O3 und z ist der
Molenbruch von ZnO.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
liegt der Molenbruch von NiO im typischen Fall im Bereich von etwa
0,2 bis etwa 0,99, der Molenbruch von Fe2O3 liegt im typischen Fall im Bereich von
etwa 0,0001 bis etwa 0,8 und der Molenbruch von ZnO liegt im typischen
Fall im Bereich von etwa 0,0001 bis etwa 0,3. In einer bevorzugten
Zusammensetzung liegt der Molenbruch von NiO im Bereich von etwa
0,45 bis etwa 0,8, der Molenbruch von Fe2O3 liegt im Bereich von etwa 0,05 bis etwa
0,499 und der Molenbruch von ZnO liegt im Bereich von 0,001 bis
etwa 0,26. In einer mehr bevorzugten Zusammensetzung liegt der Molenbruch
von NiO im Bereich von etwa 0,45 bis etwa 0,65, der Molenbruch von
Fe2O3 liegt im Bereich
von etwa 0,2 bis etwa 0,049 und der Molenbruch von ZnO liegt im
Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,22.
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In
Tabelle 1 sind die typischen bevorzugten und mehr bevorzugten Bereiche
des Molenbruchs von NiO, Fe
2O
3 und
ZnO zusammengestellt. Die angegebenen Molenbrüche können mit 100 multipliziert
werden, um die Angaben in Molprozent zu erhalten. Innerhalb dieser
Bereiche ist die Löslichkeit
der Oxidbestandteile in einem Elektrolysebad deutlich herabgesetzt.
Es wird angenommen, dass eine geringere Oxid-Löslichkeit in dem Elektrolysebad
die Reinheit des in dem Bad erzeugten Aluminiums verbessert. Tabelle
1 Molenbrüche von
NiO, Fe
2O
3 und ZnO
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2 ist
ein ternäres
Phasendiagramm, mit dem typische, bevorzugte und mehr bevorzugte
Bereiche für
NiO, Fe2O3 und ZnO
als Ausgangsmaterialien veranschaulicht werden, die zur Erzeugung
inerter Anodenzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Obgleich die in 2 dargestellten
Angaben in Molprozent auf NiO, Fe2O3 und ZnO als Ausgangsmaterialien bezogen
sind, können
andere Nickel-, Eisen- und Zinkoxide oder Verbindungen als Ausgangsmaterialien
verwendet werden, die bei der Calcinierung Oxide bilden.
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In
Tabelle 2 sind einige ternäre
Ni-Fe-Zn-O-Materialien zusammengestellt, die zur Verwendung als
keramische Phase der erfindungsgemäßen inerten Cermet-Anoden geeignet sein
können,
sowie dazu einige Vergleichsmaterialien. Zusätzlich zu den in Tabelle 2
angegebenen Phasen, können
geringfügige
Mengen oder Spurenmengen anderer Phasen vorhanden sein. Tabelle
2 Ni-Fe-Zn-O-Zusammensetzungen
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3 ist
ein ternäres
Phasendiagramm zur Veranschaulichung der Mengen an NiO, Fe2O3 und ZnO als Ausgangsmaterialien,
die zur Erzeugung der in Tabelle 2 aufgeführten Zusammensetzungen verwendet werden
und die als keramische Phase(n) der inerten Cermet-Anoden verwendet
werden können.
Diese inerten Anoden können
wiederum zur Anwendung gelangen, um Aluminium mit handelsüblicher
Reinheit gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen.
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Die
in Tabelle aufgeführten
und in 3 gezeigten Ni-Fe-Zn-O-Zusammensetzungen lassen
sich wie folgt herstellen und testen. Mit Hilfe einer nass-chemischen
Vorgehensweise oder mit Hilfe traditioneller kommerzieller Methoden
können
Oxidpulver synthetisch dargestellt werden. Die Ausgangsmaterialien
schließen ein,
eine Mischung von Oxiden, von Chloriden, Acetaten, Nitraten, Tartraten,
Citraten und Sulfaten von Ni-, Fe- und Zn-Salzen. Derartige Präkursoren
sind kommerziell verfügbar
bei Herstellern, wie beispielsweise Aldrich und Fisher. Eine homogene
Lösung
kann angesetzt werden, indem die gewünschten Mengen der Chemikalien in
deionisiertem Wasser aufgelöst
werden. Der pH-Wert der Lösung
wird durch Zusatz von Ammoniumhydroxid unter Rühren auf 6 bis 9 eingestellt.
Bevorzugt ist ein pH-Wert
von 7 bis 8. Die viskose Lösung
wird mit Hilfe eines Ofens, Gefriertrockners, Sprühtrockners
oder dergleichen getrocknet. Der resultierende getrocknete Feststoff
ist amorph. Die kristallinen Oxidpulver werden nach Calcinieren
des getrockneten Feststoffes erhalten, beispielsweise bei einer
Temperatur von 600° bis
800°C über eine
Dauer von 2 Stunden. Die Oxidpulver werden sodann uniaxial oder
isostatisch zu einer Pelletform unter einem Druck von 10.000 bis
30.000 psi und im typischen Fall von 20.000 psi gepresst. Die gepressten
Pellets werden in einer Luft bei einer Temperatur von 1.000° bis 1.500°C und im
typischen Fall bei 1.200°C
für 2 bis
4 Stunden gesintert. Die Kristallstruktur und die Zusammensetzung
der gesinterten Oxidpellets können
mit Hilfe der Röntgendiffraktometrie
20 (XRD) und mit Hilfe von Methoden des induktiv gekoppelten Plasmas
(ICP) analysiert werden.
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Es
wurden die Löslichkeiten
der Ni-Fe-Zn-O-Zusammensetzungen der keramischen Phase getestet. Die
Löslichkeit
jeder keramischen Mischung wurde gemessen, indem näherungsweise
3g gesinterter Oxidpellets in 160g eines standardgemäßen schmelzflüssigen Kryolith-Salzbades
für 96
Stunden bei 960°C
gehalten wurden. Das standardgemäße Salzbad
war in einem Platintiegel enthalten und wurde angesetzt, indem chargenweise
NaF, AlF, Greenland-Kryolith, CaF2 und Al2O3 so verwendet
wurden, dass NaF: AlF3 = 1,1; Al2O3 = 5 Gew.% und
CaF2 = 5 Gew.% galten. Bei diesen Versuchen
wurde über
das Salzbad trockene Luft mit einer Durchsatzrate von 100 cm3/min zirkuliert. Für die Analyse des chemischen
Bades wurden regelmäßig Proben aus
der Schmelze gezogen.
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4 zeigt
die Verunreinigungsmengen an Fe, Zn und Ni, die in regelmäßigen Abständen für die Zusammensetzung
E3 gemessen wurden. Nach 50 Stunden betrug die Fe-Löslichkeit
0,075 Gew.%, was eine Fe2O3-Löslichkeit
von 0,1065 Gew.% ergibt. Die Löslichkeit
von Zn betrug 0,008 Gew.%, was einer ZnO-Löslichkeit von 0,010 Gew.% entspricht.
Die Löslichkeit
von Ni betrug 0,004 Gew.%, was eine NiO-Löslichkeit
von 0,005 Gew.% ergibt.
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Bei
Anwendung der vorstehend ausgeführten
Methode zum Test der Löslichkeit
betrug die Summe der aufgelösten
Oxide in Gewichtsprozent vorzugsweise weniger als 0,1 Gew.% und
mehr bevorzugt weniger als 0,08 Gew.%. Die Menge der insgesamt aufgelösten Oxide,
das heißt
Fe2O3, NiO und ZnO,
die mit Hilfe der vorstehend ausgeführten Prozedur gemessen wurde,
wird hierin festgelegt als die "Löslichkeit
im Bad der Hall-Zelle".
Die Löslichkeit
im Bad der Hall-Zelle der vorliegenden Zusammensetzungen ist vorzugsweise
kleiner als die Löslichkeit
von stöchiometrischem
Nickelferrit.
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In
Tabelle 3 sind nominelle Zusammensetzungen jeder getesteten Probe
einer keramischen Phase, der Mittelwert des aufgelösten Metalls
(Fe, Ni und Zn) in dem Elektrolysebad in Gewichtsprozent und der
Mittelwert von aufgelöstem
Oxid (Fe2O3, NiO
und ZnO) in dem Elektrolysebad in Gewichtsprozent zusammengestellt.
Die aufgelösten
Mengen an Metall und Oxid wurden bestimmt, nachdem die Badzusammensetzung
mit den Komponenten der Oxid-Testproben Sättigung erreicht hatte. Die
Ergebnisse sind ebenfalls als Oxid-Sättigungswerte des Bads angegeben.
Der Gesamtgehalt an aufgelöstem
Oxid des Bads ist die Summe der Oxid-Sättigungswerte,
wobei ein geringer Gesamtgehalt an aufgelöstem Oxid wünschenswert ist.
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5 und 6 sind
eine graphische Veranschaulichung der Menge aufgelöster Oxide
für Proben, die
unterschiedliche Mengen an NiO, Fe2O3 und ZnO aufweisen. Die in 5 angegebenen
Zusammensetzungen zeigen eine sehr geringe Oxid-Auflösung und
speziell bei Zusammensetzungen, die 1% bis 30 Mol% ZnO enthalten.
Zinkoxid in Konzentrationen von 5% bis 25 Mol% zeigt eine extrem
geringe Oxid-Löslichkeit. Die
in 5 veranschaulichten Zusammensetzungen gehören zur
Linie entlang der Punkte BC2 bis Punkt D in 3. Die in 6 angegebenen
Zusammensetzungen zeigen im Vergleich zu den Zusammensetzungen in 5 eine
höhere
Oxid-Löslichkeit.
Die Zusammensetzungen in 6 gehören zur Spinell-Linie von Punkt F
bis Punkt D in 3. Anders als bei den Zusammensetzungen,
die zu der Linie BC2-D gehören,
zeigen diejenigen entlang der Linie D-F kein Minimum der Oxid-Löslichkeit,
wie in 6 veranschaulicht wird. Der Gesamtgehalt an aufgelöstem Oxid
des Bads nimmt zu, wenn sich die Zusammensetzung des Oxids von NiFe2O4 zu ZnFe2O4 hin bewegt. Die
verbesserten Oxid-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung,
die eine wesentlich geringere Elektrolytlöslichkeit zeigen, sind in den
Zusammensetzungsbereichen von 2 dargestellt.
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Zum
Kurvenausgleich der in Tabelle 3 zusammengestellten Löslichkeitsergebnisse
wurde kommerziell verfügbare
Software (JMP) verwendet. 7 ist ein
Umrissdiagramm für
die Summe aufgelöster
Oxide (NiO, Fe2O3 und
ZnO) für
keramische Zusammensetzungen, die unterschiedliche Mengen an NiO,
Fe2O3 und ZnO aufweisen.
Ein Bereich, indem die Menge der insgesamt aufgelösten Oxide
weniger als 0,10 Gew.% beträgt, ist
in 7 dargestellt, sowie ein Bereich, worin die Menge
der insgesamt aufgelösten
Oxide kleiner ist als 0,075 Gew.%.
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8 ist
ein Umrissdiagramm für
das aufgelöste
NiO für
Zusammensetzungen der keramischen Phase, die unterschiedliche Mengen
an NiO, Fe2O3 und
ZnO aufweisen. Wie in der unteren rechten Ecke des Diagramms von 8 gezeigt
wird, liefern keramische Zusammensetzungen, die reich an NiO sind,
die höchsten Werte
für aufgelöstes NiO.
Beispielsweise werden in 8 Bereiche dargestellt, in denen
die Mengen an aufgelöstem
NiO größer sind
als 0,025; 0,030; 0,035 und 0,040 Gew.%. Diese hohen Mengen an aufgelöstem NiO sind
für die
Erzeugung von Aluminium mit handelsüblicher Reinheit besonders
nachteilig, da die kommerziellen Reinheitsstandards, die die höchstzulässigen Mengen
an Nickelverunreinigungen festlegen, sehr streng sind, zum Beispiel
0,03% oder 0,34 Gew.% Ni maximal. Die bevorzugten Zusammensetzungen
der keramischen Phase der vorliegenden Erfindung zeigen nicht nur
wesentlich verringerte Gesamtlöslichkeiten
des Oxids, sondern zeigen auch wesentlich verringerte NiO-Löslichkeiten.
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Zusätzlich zu
den vorgenannten Materialien der keramischen Phase ist in die inerten
Cermet-Anoden der vorliegenden Erfindung mindestens eine Metallphase einbezogen.
Die Metallphase kann eine geschlossene Phase oder eine disperse
Phase sein und weist bevorzugt ein Grundmetall auf und mindestens
ein Edelmetall. Sofern es sich bei der Metallphase um eine geschlossene
Phase handelt, bildet sie ein zusammenhängendes Netzwerk oder Skelett,
das die elektrische Leitfähigkeit
der Cermet-Anode wesentlich erhöhen
kann. Wenn es sich bei der Metallphase um eine disperse Phase handelt,
sind diskrete Partikel des Metalls mindestens teilweise von der
keramischen Phase/den keramischen Phasen umgeben, die die Korrosionsbeständigkeit
der Cermet-Anode verbessern können.
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Bevorzugte
Grundmetalle der Metallphase sind Kupfer und Silber. Wahlweise lassen
sich jedoch auch andere Metalle zum Austausch aller oder eines Teils
des Kupfers oder Silbers verwenden. Darüber hinaus können zusätzliche
Metalle wie beispielsweise Co, Ni, Fe, Al, Sn, Nb, Ta, Cr, Mo, W
und dergleichen mit dem Grundmetall der Metallphase legiert sein.
Diese Grundmetalle können
von einzelnen oder legierten Pulvern der Metalle bereitgestellt
werden oder als Oxide oder andere Verbindungen derartiger Metalle,
zum Beispiel CuO, Cu2O, und so weiter.
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Das
Edelmetall der Metallphase umfasst bevorzugt mindestens ein Metall,
das ausgewählt
ist aus: Ag, Pd, Pt, Au, Rh, Ru, Ir und Os. Mehr bevorzugt umfasst
das Edelmetall Ag, Pd, Pt, Ag und/oder Rh. Am meisten bevorzugt
umfasst das Metall Ag, Pd oder eine Kombination davon. Das Edelmetall
kann aus einzelnen oder legierten Pulvern der Metalle oder als Oxide
oder andere Verbindungen derartiger Metalle bereitgestellt werden,
zum Beispiel Silberoxid, Palladiumoxid usw.
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Bevorzugt
weist die Metallphase etwa 70% bis etwa 99,95 Gew.% des Grundmetalls
auf, sowie etwa 0,05% bis etwa 30 Gew.% des/der Edelmetalls/Edelmetalle.
Mehr bevorzugt weist die Metallphase etwa 90% bis etwa 99,9 Gew.%
des Grundmetalls auf und etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.% des/der Edelmetalls/Edelmetalle.
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Die
Typen und Mengen von Grund- und Edelmetallen, die in der Metallphase
der inerten Anode enthalten sind, werden so ausgewählt, um
eine unerwünschte
Korrosion, Auflösung
oder Reaktion der inerten Anoden weitgehenden zu verhindern und
um den hohen Temperaturen zu widerstehen, denen die inerten Anoden während des
elektrolytischen Metallreduktionsprozesses ausgesetzt sind. Beispielsweise
wird in der elektrolytischen Aluminiumerzeugung die Herstellungszelle
im typischen Fall ununterbrochen bei Schmelztemperaturen oberhalb
von 800°C
betrieben und gewöhnlich
bei Temperaturen von 900° bis
980°C. Dementsprechend sollten
inerte Anoden, die in derartigen Zellen zur Anwendung gelangen,
vorzugsweise Schmelzpunkte der Metallphase oberhalb von 800°C und mehr
bevorzugt oberhalb von 900°C
und im optimalen Fall oberhalb von etwa 1.000°C haben.
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In
einer der Ausführungsformen
der Erfindung weist die Metallphase der Anode Kupfer als das Grundmetall
auf und eine relativ geringe Menge Silber als das Edelmetall. In
dieser Ausführungsform
beträgt
der Gehalt an Silber vorzugsweise weniger als etwa 10% oder 15 Gew.%.
Beispielsweise kann das Ag von etwa 0,2% bis etwa 9 Gew.% ausmachen
oder kann von etwa 0,5% bis etwa 8 Gew.% ausmachen, wobei der Rest
Kupfer ist. Durch Vereinigen dieser relativ geringen Mengen an Ag
mit diesen relativ großen
Mengen an Cu wird der Schmelzpunkt der Cu-Ag-Legierungsphase deutlich erhöht. Beispielsweise
hat eine Legierung, die 95 Gew.% Cu und 5 Gew.% Ag aufweist, einen
Schmelzpunkt von näherungsweise
1.000°C,
während
eine Legierung, die 90 Gew.% Cu und 10 Gew.% Ag aufweist, ein Eutektikum
mit einem Schmelzpunkt von näherungsweise 780°C bildet.
Die Differenz der Schmelzpunkte ist besonders dort erheblich, wo
die Legierungen als Teil inerter Anoden in elektrolytischen Aluminium-Reduktionszellen
verwendet werden sollen, die im typischen Fall bei Schmelztemperaturen
oberhalb von 800°C
betrieben werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weist die Metallphase Kupfer als das Grundmetall auf und
eine relativ geringe Menge an Palladium als das Edelmetall. In dieser
Ausführungsform
beträgt
der Pd-Gehalt vorzugsweise weniger als etwa 20 Gew.% und mehr bevorzugt
von etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.%.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Metallphase Silber als das Grundmetall auf und
eine relativ geringe Menge an Palladium als das Edelmetall. In dieser
Ausführungsform
ist der Pd-Gehalt vorzugsweise kleiner als etwa 50 Gew.% und beträgt mehr
bevorzugt von etwa 0,05% bis etwa 30 Gew.% und im optimalen Fall
von etwa 0,1% bis etwa 20 Gew.%. Alternativ kann Silber allein als
die Metallphase der Anode verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weist die Metallphase der Anode Cu, Ag und Pd auf. In
dieser Ausführungsform
sind die Mengen an Cu, Ag und Pd vorzugsweise so ausgewählt, um
eine Legierung mit einem Schmelzpunkt oberhalb von 800°C und mehr
bevorzugt oberhalb von 900°C
und im optimalen Fall oberhalb von etwa 1.000°C bereitzustellen. Der Silbergehalt
beträgt
vorzugsweise etwa 0,5% bis etwa 30 Gew.% der Metallphase, während der
Pd-Gehalt vorzugsweise von etwa 0,01% bis etwa 10 Gew.% beträgt. Mehr
bevorzugt beträgt
der Ag-Gehalt von etwa 1% bis etwa 20 Gew.% der Metallphase und
der Pd-Gehalt von etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.%. Das Gewichtsverhältnis von
Ag zu Pd beträgt
bevorzugt etwa 2:1 bis etwa 100.1 und mehr bevorzugt etwa 5:1 bis
etwa 20:1.
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Nach
einer der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden die Vertreter und Mengen der Grund-
und Edelmetalle, die in der Metallphase enthalten sind, so ausgewählt, dass
das resultierende Material mindestens eine Legierungsphase bildet,
die einen erhöhten
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Schmelzpunktes des speziellen
Legierungssystems hat. Beispielsweise kann, wie vorstehend in Verbindung mit
dem binären
Cu-Ag-Legierungssystem diskutiert wurde, die Menge der Ag-Zugabe
kontrolliert werden, um den Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen
Schmelzpunktes der Cu-Ag-Legierung wesentlich zu erhöhen. Es
können dem
binären
Cu-Ag-Legierungssystems andere Edelmetalle, wie beispielsweise Pd
und dergleichen in kontrollierten Mengen zugegeben werden, um Legierungen
zu erzeugen, die über
Schmelzpunkte oberhalb der eutektischen Schmelzpunkte der Legierungssysteme
verfügen.
Damit lassen sich binäre,
ternäre, quaternäre usw.
Legierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugen, die über
ausreichend hohe Schmelzpunkte zur Verwendung als Teil inerter Cermet-Anoden
in elektrolytischen Zellen für
die Metallerzeugung verfügen.
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Die
erfindungsgemäßen inerten
Cermet-Anoden lassen sich mit Hilfe von Methoden erzeugen, wie beispielsweise
Pulversintern, Sole-Gel-Prozesse, Schlickerguss und Spritzformen.
Vorzugsweise werden die inerten Anoden mit Hilfe von Pulvermethoden
erzeugt, worin die Oxide und Metalle aufweisenden Pulver gepresst
und gesintert werden. Die inerte Anode kann eine monolithische Komponente
derartiger Materialien aufweisen. Alternativ kann die inerte Anode
ein Substrat mit mindestens einer Beschichtung oder einer äußeren Lage
des erfindungsgemäßen Cermet-Materials
aufweisen oder kann einen Kern aus dem erfindungsgemäßen Cermet-Material
aufweisen, der mit einem Material einer anderen Zusammensetzung
beschichtet ist, wie beispielsweise einem keramischen Werkstoff,
in den keine Metallphase einbezogen ist oder in den eine verringerte
Menge einer Metallphase einbezogen ist.
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Vor
dem Vereinen der Keramik- und Metallpulver können die Keramikpulver, wie
beispielsweise kommerziell verfügbare
NiO-, Fe2O3- und
ZnO-Pulver, in einem Mischer vermengt werden. Wahlweise können die durchmischten
Keramikpulver bis zu einer kleineren Partikelgröße gemahlen werden, bevor sie
in einen Ofen gegeben werden, wo sie calciniert werden, zum Beispiel
bei 1.250°C
für 12
Stunden. Die Calcinierung erzeugt eine Mischung, die aus Oxidphasen
besteht, wie beispielsweise in den 2, 3, 9 und 10 veranschaulicht wurde.
Nach Erfordernis können
in die Mischung andere Oxidpulver einbezogen werden, wie beispielsweise Cr2O3 oder oxidbildende
Metalle, wie beispielsweise Al.
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Die
Oxidmischung kann in eine Kugelmühle
gegeben werden, wo sie bis zu einer mittleren Partikelgröße von näherungsweise
10 Mikrometer gemahlen wird. Die feinen Oxidpartikel werden mit
einem polymeren Bindemittel abgemischt, sowie mit Wasser, um in
einem Sprühtrockner
eine Aufschlemmung anzusetzen. Die Aufschlemmung enthält zum Beispiel
etwa 60 Gew.% Feststoffe und etwa 40 Gew.% Wasser. Das Sprühtrocknen
der Aufschlemmung erzeugt trockene Agglomerate der Oxide, die in
einen V-Mischer gegeben und mit Metallpulvern gemischt werden. Alternativ
können
die Oxid- und Metallbestandteile gemeinsam sprühgetrocknet werden. Die Metallpulver
können
im Wesentlichen reine Metalle und Legierungen davon aufweisen oder
können
Oxide des Grundmetalls und/oder Edelmetalls aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden etwa 0,1 bis 10 Gewichtsteile eines organischen polymeren
Bindemittels, Weichmacher und Dispergiermittel zu 100 Gewichtsteilen
der Keramik- und Metallpartikel zugegeben. Einige geeignete Bindemittel
schließen
Polyvinylalkohol ein, Acrylpolymere, Polyglykole, Polyvinylacetat,
Polyisobutylen, Polycarbonate, Polystyrol, Polyacrylate und Mischungen
und Copolymere davon. Vorzugsweise werden etwa 0,3 bis 6 Gewichtsteile
des Bindemittels zu 100 Gewichtsteilen der Keramik- und Metallmischung
zugegeben.
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Die
abgemischte Mischung von Keramik- und Metallpulvern kann in eine
Presse gegeben werden, wo sie isostatisch beispielsweise bei 10.000
bis 40.000 psi zu Anodenformen gepresst werden. Ein Druck von etwa
20.000 psi ist für
viele Anwendungen besonders geeignet. Die gepressten Formen können in
einem Ofen mit geregelter Atmosphäre gesintert werden, dem eine
Argon-Sauerstoff-Gasmischung, eine Stickstoff-Sauerstoff-Gasmischung
oder andere geeignete Mischungen zugeführt wird. Temperaturen des
Sinterns, die geeignet sein können,
betragen 1.000° bis
1.400°C.
Der Ofen wird im typischen Fall für 2 bis 4 Stunden bei 1.350° bis 1.385°C betrieben.
In dem Sinterprozess werden jegliche polymere Bindemittel aus den
Anodenformen ausgebrannt.
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Das
während
des Sinterns zugeführte
Gas enthält
bevorzugt etwa 5 bis 3.000 ppm Sauerstoff und mehr bevorzugt etwa
5 bis 700 ppm und am meisten bevorzugt etwa 10 bis 350 ppm. Geringere
Konzentrationen von Sauerstoff führen
zu einem Produkt, das eine umfangreichere Metallphase hat, als erwünscht ist, während übermäßiger Sauerstoff
zu einem Produkt führt,
welches zuviel von der Metalloxide enthaltenen Phase (Keramikphase)
hat. Der Rest der Gasatmosphäre
weist vorzugsweise ein Gas auf, wie beispielsweise Argon, das gegenüber dem
Metall bei der Reaktionstemperatur inert ist.
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Das
Sintern der Anodenzusammensetzungen in einer Atmosphäre aus kontrolliertem
Sauerstoffgehalt verringert im typischen Fall die Porosität bis zu
akzeptablen Werten und vermeidet ein Ausbluten der Metallphase.
Die Atmosphäre
kann überwiegend
aus Argon bestehen mit kontrollierten Gehalten an Sauerstoff im Bereich
von 17 bis 350 ppm. Die Anoden können
in einem Röhrenofen
für 2 Stunden
bei 1.350°C
gesintert werden. Anodenzusammensetzungen, die unter diesen Bedingungen
gesintert werden, haben im typischen Fall eine Porosität von weniger
als 0,5%, wenn die Zusammensetzungen in Argon mit einem Gehalt von
70 bis 150 ppm Sauerstoff gesintert werden.
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Die
gesinterte Anode kann im Inneren einer Elektrolysezelle für die Metallerzeugung
mit einem geeigneten, elektrisch leitenden Trägerteil mit Hilfe des Schweißens, Diffusionsschweißens, Hartlötens, mechanischen
Befestigens, Zementierens und dergleichen verbunden werden. Beispielsweise
kann in die inerte Anode ein Cermet entsprechend der vorstehenden
Beschreibung einbezogen sein, das nacheinander in Reihe mit einem Übergangsbereich
eines höheren
Metallgehaltes verbunden wird und mit einem Ende aus Metall oder
Metalllegierung, wie beispielsweise Nickel oder Inconel. Es kann
ein Stab aus Nickel oder einer Nickel-Chromlegierung mit dem Metallende verschweißt werden.
In dem Übergangsbereich
können
beispielsweise vier Lagen einer abgestuften Zusammensetzung im Bereich
von 25 Gew.% Ni angrenzend an dem Cermet-Ende und sodann 50%, 75%
und Gew.% Ni, Rest der Mischung aus Oxid und Metallpulvern entsprechend
der vorstehenden Beschreibung einbezogen sein.
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Gemäß den vorstehend
beschriebenen Prozeduren sind von uns mehrere inerte Cermet-Anodenzusammensetzungen
mit Durchmessern von entweder etwa 5/8 inch oder etwa 2 inch und
einer Länge
von etwa 5 inch hergestellt worden. Diese Zusammensetzungen wurden
in einer Prüfzelle
nach Hall-Heroult ähnlich
derjenigen bewertet, wie sie schematisch in 1 veranschaulicht
ist. Die Zelle wurde für
100 Stunden bei 960°C mit
einem Verhältnis
des Aluminiumfluorid- zu Natriumfluoridbades von etwa 1:1 betrieben,
wobei die Konzentration von Aluminiumoxid bei etwa 7% bis 7,5 Gew.%
gehalten wurde. Die Anodenzusammensetzungen und die Verunreinigungskonzentrationen
in dem mit Hilfe der Zelle erzeugten Aluminiums sind in Tabelle
7 gezeigt. Die Werte für
die Verunreinigungen, die in Tabelle 7 dargestellt sind, repräsentieren
den Mittelwert von vier Testproben des erzeugten Metalls, die an
vier verschiedenen Stellen nach einer Testdauer von 100 Stunden genommen
wurden. Zwischenproben des erzeugten Aluminiums lagen durchweg unterhalb
der angegebenen Verunreinigungsendwerte.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen geringe Werte der Aluminium-Verunreinigung
durch die inerten Cermet-Anoden. Darüber hinaus war in jeder getesteten
Probe die Verschleißrate
der inerten Anode extrem gering. Die Reinheit des gemäß der Erfindung
erzeugten Aluminiums könnte
durch Optimierung der Prozessparameter und des Zellenbetriebs weiter
verbessert werden.
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Inerte
Anoden sind besonders nützlich,
in Elektrolysezellen für
die Aluminiumerzeugung, die bei Temperaturen im Bereich von etwa
800° bis
1.000°C
betrieben werden. Eine besonders bevorzugte Zelle wird bei einer
Temperatur von etwa 900° bis
980°C und
bevorzugt etwa 930° bis
970°C betrieben.
Zwischen inerter Anode und einer Kathode wird ein elektrischer Strom
durch ein schmelzflüssiges
Salzbad geleitet, welches einen Elektrolyten und ein Oxid des abzuschaltenden
Metalls aufweist. In einer bevorzugten Zelle für die Aluminiumerzeugung weist
der Elektrolyt Aluminiumfluorid und Natriumfluorid auf, während das
Metalloxid Aluminiumoxid ist. Das Gewichtsverhältnis von Natriumfluorid und
Aluminiumfluorid beträgt
etwa 0,7 bis 1,25 und bevorzugt etwa 1,0 bis 1,20. Der Elektrolyt
kann auch Calciumfluorid, Lithiumfluorid und/oder Magnesiumfluorid
enthalten.
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Obgleich
die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben worden
ist, können
zahlreiche Änderungen,
Hinzufügungen
und Modifikationen vorgenommen werden, ohne vom Schutzumfang der Erfindung,
wie er in den beigefügten
Ansprüchen
festgelegt ist, abzuweichen.