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Die
vorliegende Erfindung betrifft die elektrolytische Herstellung von
Metallen, wie beispielsweise Aluminium. Spezieller betrifft die
Erfindung die Elektrolyse in einer Zelle, die über eine Oxide von Nickel,
Eisen und Zinkoxide aufweisende inerte Anode verfügt.
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Der
energetische Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit des Schmelzens
von Aluminium lassen sich unter Verwendung inerter, nichtverzehrbarer
und dimensionsstabiler Anoden deutlich verbessern. Der Austausch
von traditionellen Kohlenstoffanoden gegen inerte Anoden ermöglicht die
Nutzung eines Zellenaufbaus mit hoher Produktivität, wodurch
die Investitionskosten verringert werden. Außerdem sind erhebliche ökologische
Vorteile möglich,
da inerte Anoden im Wesentlichen keine CO2-
oder CF4-Emissionen erzeugen. Einige Beispiele
für inerte
Anodenzusammensetzungen liefern die US-P-4 374 050, 4 374 761, 4
399 008, 4 455 211, 4 582 585, 4 584172, 4 620 905, 5 279 715, 5
794 112 und 5 865 980, die an den Rechtsnachfolger der vorliegenden
Patentanmeldung übertragen
worden sind.
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Eine
bedeutendes Herausforderung für
die Kommerzialisierung der Technologie inerter Anoden ist das Anodenmaterial.
Seit den ersten Jahren des Hall-Heroult-Prozesses
haben Wissenschaftler nach geeigneten inerten Anodenmaterialien
gesucht. Das Anodenmaterial muss einer Reihe sehr schwieriger Bedingungen
genügen.
Beispielsweise darf das Material in keinerlei merklichem Umfang
mit dem Kryolith-Elektrolyten reagieren oder diesen auflösen. Es
darf nicht mit Sauerstoff in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre reagieren oder
korrodieren. Es muss bei Temperaturen von etwa 1.000°C thermisch
stabil sein. Es muss relativ kostengünstig sein und sollte über eine
gute mechanische Festigkeit verfügen.
Es muss bei den Betriebstemperaturen der Elektrolysezellen von beispielsweise
etwa 900° bis
1.000°C
eine hohe elektrische Leitfähigkeit
haben, so dass der Spannungsabfall an der Anode gering ist.
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Zusätzlich zu
den vorgenannten Kriterien sollte das mit den inerten Anoden erzeugte
Aluminium nicht durch Bestandteile des Anodenmaterials in irgendeinem
merklichen Umfang kontaminiert sein. Obgleich in der Vergangenheit
die Verwendung inerter Anoden in Reduktionszellen der Aluminiumelektrolyse
vorgeschlagen worden sind, ist die Anwendung derartiger inerter
Anoden nicht in eine kommerzielle Praxis umgesetzt worden: Einer
der Gründe
für das
Fehlen einer Umsetzung war die seit langem bestehende Unfähigkeit
gewesen, mit inerten Anoden Aluminium in handelsüblicher Reinheit zu erzeugen.
Beispielsweise hat sich gezeigt, dass in Aluminium, das mit bekannten
inerten Anodenmaterialien erzeugt wurde, die Verunreinigungsmengen
an Fe, Cu und/oder Ni unakzeptabel waren.
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In
Anbetracht der vorgenannten Ausführungen
und zur Lösung
anderer Mängel
des Standes der Technik ist die vorliegende Erfindung entwickelt
worden.
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
eine inerte Anode unter Einbeziehung mindestens eines Materials einer
keramischen Phase, das Oxide von Nickel, Eisen und Zink aufweist.
Die inerte Anode kann auch mindestens eine metallische Phase aufweisen,
in die Kupfer und/oder mindestens ein Edelmetall einbezogen sind.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist die Schaffung einer inerten Anodenzusammensetzung,
die zur Verwendung in einem schmelzflüssigen Salzbad geeignet ist.
Die Zusammensetzung weist Oxide von Nickel, Eisen und Zink der Formel
NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ) auf,
worin x der Molenbruch von NiO ist, y ist der Molenbruch von Fe2O3, z ist der Molenbruch
von ZnO und δ ist
eine Variable, die von den Feuerungsbedingungen abhängt.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist die Gewährung eines Verfahrens zum
Erzeugen einer inerten Anodenzusammensetzung. Das Verfahren schließt die Schritte
des Mischens von Eisenoxid, Nickeloxid und Zinkoxid oder Präkursoren
solcher Oxide ein, gefolgt von einem Calcinieren der Mischung zur
Erzeugung eines keramischen Materials der Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ) worin
x der Molenbruch von NiO ist, y ist der Molenbruch von Fe2O3, z ist der Molenbruch
von ZnO und δ ist
eine Variable, die von den Feuerungsbedingungen abhängt.
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Einige
andere Aspekte der Erfindung betreffen die Schaffung einer Elektrolysezelle
und die Gewährung
eines elektrolytischen Verfahrens zum Herstellen von handelsreinem
Aluminium unter Nutzung inerter Anodenmaterialien der Erfindung.
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung werden dem Fachmann auf dem Gebiet
anhand der folgenden detaillierten Beschreibung offenkundig.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise schematische Schnittansicht einer Elektrolysezelle für die Herstellung
von Aluminium unter Einbeziehung einer inerten Anode nach einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
ternäres
Phasendiagramm zur Veranschaulichung der Bereiche von Nickel-, Eisen-
und Zinkoxiden, die in inerten Anodenzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung zum Einsatz gelangen;
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3 ein
ternäres
Phasendiagramm, welches die Mengen an Nickel-, Eisen- und Zinkoxiden
zeigt, die in speziellen inerten Anodenzusammensetzungen nach Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden;
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4 eine
graphische Darstellung von Beispielen der in einem Salzbad aufgelösten prozentualen
Gewichtsanteile von Metallen, das im typischen Fall in einer Elektrolysezelle
zur Aluminiumherstellung verwendet wird, nachdem Anodenzusammensetzungen,
die Nickeloxid, Eisenoxid und variierende Mengen an Zinkoxid enthalten,
dem Salzbad ausgesetzt worden waren;
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5 und 6 graphische
Darstellungen von Beispielen für
die in einem Salzbad gelösten
prozentualen Gewichtsanteile von Oxiden, das im typischen Fall in
einer Reduktionszelle der Aluminiumelektrolyse verwendet wird, nachdem
Anodenzusammensetzungen, die Nickeloxid, Eisenoxid und variierende
Mengen an Zinkoxid enthalten, dem Salzbad ausgesetzt worden waren;
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7 ein
Umrissdiagramm der gelösten
Oxide von NiO, Fe2O3 und
ZnO in einem üblichen
Al-Reduktionssalzbad für
variierende Zusammensetzungen von Ni-Fe-Zn-O-Anodenmaterialien;
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8 ein
Umrissdiagramm der NiO-Löslichkeit
in einem üblichen
Al-Reduktionssalzbad für
variierende Zusammensetzungen von Ni-Fe-Zn-O-Anodenmaterialien.
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1 veranschaulicht
schematisch eine Elektrolysezelle für die Aluminiumerzeugung, in
die eine inerte Anode nach einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung einbezogen ist. In die Zelle einbezogen ist ein innerer
Tiegel 10, der sich in einem Schutztiegel 20 befindet.
Der innere Tiegel 10 enthält ein Kryolith-Bad 30,
wobei in dem Bad 30 eine Kathode 40 bereitgestellt
ist. In dem Bad 30 ist eine inerte Anode 50 angeordnet.
Ein Beschickungsrohr 60 für Aluminiumoxid erstreckt sich
teilweise in den inneren Tiegel 10 bis über das Bad 30 hinein.
Die Kathode 40 und inerte Anode 50 sind um einen
Abstand 70 voneinander getrennt, der als der Anoden/Kathoden-Abstand
(ACD) bekannt ist. Das während
eines Durchlaufs erzeugte Aluminium 80 wird auf der Kathode 40 und
auf dem Boden des Tiegels 10 abgeschieden. Zusätzlich zu
der Erzeugung von Aluminium können
die inerten erfindungsgemäßen Anoden
auch für
die Erzeugung von Metallen nützlich sein,
wie beispielsweise Blei, Magnesium, Zink, Zirconium, Titan, Lithium,
Calcium, Silicium und dergleichen, und zwar durch elektrolytische
Reduktion eines Oxids oder anderen Salzes des Metalls.
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Der
hierin verwendete Begriff "inerte
Anode" bedeutet
eine im Wesentlichen nicht verzehrbare Anode, die eine zufriedenstellende
Korrosionsbeständigkeit
und Stabilität
während
des Prozesses der Aluminiumerzeugung besitzt. Der hierin verwendete
Begriff "handelsreines
Aluminium" bedeutet
Aluminium, das den Standards der Handelsreinheit bei der Erzeugung
mit Hilfe eines Prozesses der elektrolytischen Reduktion genügt. Das
handelsreine Aluminium weist bevorzugt maximal 0,2 Gew.% Fe auf,
0,1 Gew.% Cu und 0,034 Gew.% Ni. In einer mehr bevorzugten Ausführungsform
weist Aluminium in Handelsreinheit maximal 0,15 Gew.% Fe auf, 0,034
Gew.% Cu und 0,03 Gew.% Ni. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist Aluminium in Handelsreinheit maximal 0,13 Gew.% Fe auf, 0,03
Gew.% Cu und 0,03 Gew.% Ni. Für
andere Arten von Verunreinigungen genügt Aluminium in Handelsreinheit
vorzugsweise den folgenden Standards in Gew.%: maximal 0,2 Si; maximal
0,034 Zn und maximal 0,03 Co. Die Verunreinigungsmenge an Si wird
mehr bevorzugt unterhalb von 0,15% oder 0,10 Gew.% gehalten und
die Zn-Menge mehr bevorzugt unterhalb von 0,03 Gew.%. Es ist darauf
hinzuweisen, dass für
jeden hierin festgelegten Zahlenbereich oder Grenzwert alle Zahlen
innerhalb des Bereichs oder des Grenzwerts einschließlich jeder
Bruch oder Dezimalwert zwischen deren angegeben Minimum und/oder
Maximum als in der vorliegenden Beschreibung angegeben und offenbart
gelten.
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Inerte
Anoden der vorliegenden Erfindung haben mindestens eine keramische
Phase und in einer speziellen Ausführungsform außerdem mindestens
eine metallische Phase. Bei Cermets macht die keramische Phase im
typischen Fall mindestens 50 Gew.% des Cermets und bevorzugt von
etwa 70% bis etwa 90 Gew.% des Cermets aus. Mindestens ein Anteil
der Anode kann die keramische Phase bis zu 100% aufweisen. In einer
der Ausführungsformen
kann die Anode einen Cermet- oder Metallkern aufweisen, der mit
der keramischen Phase beschichtet ist. In dieser Ausführungsform
hat die äußere keramische
Lage vorzugsweise eine Dicke von 0,1 bis 50 mm und mehr bevorzugt
von 0,2 bis 5 mm.
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Die
keramische Phase weist Oxide von Nickel, Eisen und Zink auf und
hat die Formel NixFe2yZnzO(3y+x+z)±δ), worin
x der Molenbruch von NiO ist, y ist der Molenbruch von Fe2O3, z ist der Molenbruch von
ZnO und δ ist
eine Variable, die von den Feuerungsbedingungen abhängt. In
der vorgenannten Formel ist die Sauerstoff-Stöchiometrie nicht notwendigerweise
gleich 3y+x+z, sondern kann in Abhängigkeit von den Feuerungsbedingungen
um einen Faktor δ geringfügig nach
oben oder unten schwanken. Der Wert für δ kann im Bereich von Null bis
0,3 liegen und vorzugsweise von Null bis 0,2.
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In
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
liegt der Molenbruch von NiO im typischen Fall im Bereich von 0,2
bis 0,99, der Molenbruch von Fe2O3 im typischen Fall im Bereich von 0,0001
bis 0,8 und der Molenbruch von ZnO im typischen Fall im Bereich
von 0,0001 bis 0,3. In bevorzugten Zusammensetzungen liegt der Molenbruch
von NiO im Bereich von 0,45 bis 0,8, der Molenbruch von Fe2O3 im Bereich von
0,05 bis 0,499 und der Molenbruch von ZnO im Bereich von 0,001 bis
0,26. In den mehr bevorzugten Zusammensetzungen liegt der Molenbruch
von NiO im Bereich von 0,45 bis 0,65, der Molenbruch von Fe2O3 im Bereich von 0,2
bis 0,49 und der Molenbruch von ZnO im Bereich von 0,001 bis 0,22.
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In
Tabelle 1 sind typische bevorzugte und mehr bevorzugte Bereiche
für den
Molenbruch von NiO, Fe2O3 und
ZnO zusammengestellt. Die angegebenen Molenbrüche können zur Angabe der Molprozente
mit 100 multipliziert werden. Innerhalb dieser Bereiche ist die
Löslichkeit
der Oxidbestandteile in einer Elektrolytschmelze deutlich verringert.
Es wird angenommen, dass eine geringere Oxidlöslichkeit in der Elektrolytschmelze
die Reinheit des in der Schmelze erzeugten Aluminiums verbessert.
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Tabelle
1 Molenbrüche von
NiO, Fe
2O
3 und ZnO
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2 ist
ein ternäres
Phasendiagramm, das typische bevorzugte und mehr bevorzugte Bereiche
von NiO, Fe2O3 und
ZnO als Ausgangsmaterialien veranschaulicht, die zur Erzeugung inerter
Anodenzusammensetzungen nach diesen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Obgleich die in 2 veranschaulichten
Angaben in Molprozent auf NiO, Fe2O3 und ZnO als Ausgangsmaterialien bezogen sind,
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung auch andere Nickel-, Eisen- und Zinkoxide oder Verbindungen
als Ausgangsmaterialien verwendet werden, die bei der Calcinierung
Oxide bilden.
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Tabelle
2 ist eine Zusammenstellung einiger ternärer Ni-Fe-Zn-O-Materialien,
die zur Verwendung als die keramische Phase der erfindungsgemäßen inerten
Anoden geeignet sein können,
sowie eine Zusammenstellung einiger Vergleichsmaterialien. Zusätzlich zu
den in Tabelle 2 angegebenen Phasen können geringfügige Mengen
oder Spurenmengen anderer Phasen vorhanden sein. Tabelle
2 Ni-Fe-Zn-O-Zusammensetzungen
S bedeutet
eine Peakverschiebung
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3 ist
ein ternäres
Phasendiagramm zur Veranschaulichung der Mengen an NiO, Fe2O3 und ZnO als Ausgangsmaterialien,
die zur Erzeugung der in Tabelle 2 angegebenen Zusammensetzungen
verwendet werden und die sich allein oder als die keramische Phase
(2) von inerten Cermet-Anoden verwenden lassen. Derartige inerte
Anoden lassen sich wiederum zur Erzeugung von Aluminium in Handelsreinheit
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwenden.
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Die
in Tabelle 2 angegebenen Oxidzusammensetzungen, die in 3 gezeigt
sind können
wie folgt hergestellt und getestet werden. Es werden Oxidpulver
in einem nass-chemischen Verfahren synthetisch hergestellt. In die
Ausgangsmaterialien einbezogen sind jeweils ein oder eine Mischung
von Chloriden, Acetaten, Nitraten, Tartraten, Citraten und Sulfaten
von Ni-, Fe- und Zn-Salzen. Bevorzugte Präkursoren sind Chloride, Acetate
und Nitrate von Ni-, Fe- und Zn-Salzen.
Diese Präkursoren
sind kommerziell bei Lieferfirmen verfügbar, wie beispielsweise Aldrich
und Fisher. Es wird eine homogene Lösung hergestellt, indem die
gewünschten Mengen
der Chemikalien in deionisiertem Wasser aufgelöst werden. Der pH-Wert der
Lösung
wird auf 6 bis 9 eingestellt, indem Ammoniumhydroxid unter Rühren zugegeben
wird. Bevorzugt wird ein pH-Wert von 7 bis 8. Die viskose Lösung wird
mit Hilfe eines Ofens, Gefriertrockners, Sprühtrockners oder dergleichen
getrocknet. Der resultierende getrocknete Feststoff ist amorph.
Nach der Calcinierung des getrockneten Feststoffes bei beispielsweise
einer Temperatur von 600° bis
800°C für 2 Stunden
werden kristalline Oxidpulver erhalten. Die Oxidpulver werden sodann
uniaxial oder isostatisch unter einem Druck von 69 MPa bis 207 MPa
(10.000 bis 30.000 psi) und im typischen Fall 138 MPa (20.000 psi)
zu einer Pelletform gepresst. Die gepressten Pellets werden in Luft
bei einer Temperatur von 1.000° bis
1.500°C
und im typischen Fall 1.200°C
für 2 bis
4 Stunden gesintert. Die kristalline Struktur und die Zusammensetzung
der gesinterten Oxidpellets kann mit Hilfe der Methoden der Röntgendifraktometrie
(XRD) und des induktiv gekoppelten Plasmas (ICP) analysiert werden.
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Die
Löslichkeiten
der Zusammensetzungen der Ni-Fe-Zn-O-Keramikphase wurden getestet.
Die Löslichkeit
jeder keramischen Mischung wurde gemessen, indem näherungsweise
3g gesinterte Oxidpellets in 160g eines üblichen kryolithischen schmelzflüssigen Salzbades
bei 960°C
für 96
Stunden gehalten wurden. Die Standardsalzschmelze war in einem Platintiegel
enthalten und wurde mit Hilfe von Chargen von NaF, AlF3, Greenland,
Kryolith, CaF2 und Al2O3 hergestellt, so dass NaF:AlF3=1,1,
Al2O3=5 Gew.% und
CaF2=5 Gew.% betragen. Um oxidierende Bedingungen
aufrecht zu erhalten, wurde in diesen Versuchen über die Salzschmelze mit einer
geringen Durchflussmenge von 100 cm3/min
zirkuliert sowie periodisch in das schmelzflüssige Salz durchgeperlt. Zur
chemischen Analyse der Schmelze wurden in regelmäßigen Abständen Schmelzproben gezogen.
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4 zeigt
Verunreinigungsmengen an Fe, Zn und Ni, die regelmäßig für die Zusammensetzung
E3 gemessen wurden. Nach 50 Stunden betrug die Fe-Löslichkeit 0,075 Gew.%, was
eine Fe2O3-Löslichkeit
von 0,1065 Gew.% ergibt. Die Löslichkeit
von Zn betrug 0,008 Gew.%, was einer ZnO-Löslichkeit von .0,010 Gew.%
entspricht. Die Löslichkeit
von Ni betrug 0,004 Gew.%, was eine NiO-Löslichkeit
von 0,005 Gew.% ergibt.
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Bei
Anwendung der vorgenannten Testmethode für die Löslichkeit liegen die Werte
für die
insgesamt aufgelösten
Oxide in Gew.% vorzugsweise unterhalb von 0,1 Gew.% und mehr bevorzugt
unterhalb von 0,08 Gew.%. Die Menge der insgesamt aufgelösten Oxide,
d.h. Fe2O3, NiO
und ZnO, die mit Hilfe der vorstehend ausgeführten Prozedur gemessen wurde,
wird hierin bezeichnet als die "Löslichkeit
im Bad der Hall-Zelle".
Die Löslichkeit
im Bad der Hall-Zelle der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen liegt
bevorzugt unterhalb der Löslichkeit
von stöchiometrischem
Nickelferrit.
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Tabelle
3 ist eine Zusammenstellung der nominellen Zusammensetzung jeder
getesteten Probe der keramischen Phase des Mittelwerts des aufgelösten Metalls
in Gew.% (Fe, Ni und Zn) in der Elektrolytschmelze und des Mittelwerts
des aufgelösten
Oxids in Gew.% (Fe2O3,
NiO und ZnO) in der Elektrolytschmelze. Die Werte für aufgelöstes Metall
und Oxid wurden ermittelt, nachdem die Badzusammensetzung Sättigung
mit den Komponenten der getesteten Oxidproben erreicht hatte. Die
Ergebnisse sind außerdem
als Sättigungswerte für die Bad-Oxide
angegeben. Der Gesamtgehalt an aufgelöstem Oxid der Schmelze ist
die Summe der Sättigungswerte
des Oxids, wobei ein geringer Gehalt an insgesamt gelöstem Oxid
wünschenswert
ist.
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5 und 6 veranschaulichen
graphisch die Menge an aufgelösten
Oxiden bei Proben, die variierende Mengen an NiO, Fe2O3 und ZnO aufweisen. Die in 5 dargestellten
Zusammensetzungen zeigen eine sehr geringe Oxid-Auflösung
und speziell Zusammensetzungen, die 1% bis 30 Mol.% ZnO enthalten. Zinkoxid-Konzentrationen
von 5% bis 25 Mol.% zeigen eine extrem geringe Oxidlöslichkeit.
Die in 5 dargestellten Zusammensetzungen fallen alle
auf die Linie von Punkt BC2 zum Punkt D in 3. Die in 6 gezeigten
Zusammensetzungen zeigen im Vergleich zu den Zusammensetzungen von 5 eine
höhere Oxidlöslichkeit.
Die Zusammensetzungen von 6 fallen
auf die Spinell-Linie
von Punkt F bis Punkt D in 3. Anders
als die Zusammensetzungen, die auf der Linie BC2-D liegen, zeigen
solche auf der Linie D-F kein Minimum der Oxidlöslichkeit, wie in 6 dargestellt
ist. Der Gehalt an insgesamt aufgelöstem Oxid der Schmelze nimmt
in dem Maße
zu, wie sich die Zusammensetzung des Oxids von NiFe2O4 zu ZnFe2O4 verändert.
Die verbesserten Oxidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung,
die eine wesentlich geringere Elektrolytlöslichkeit zeigen, sind in den
Zusammensetzungsbereichen von 2 dargestellt.
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Zur
Anpassung der Konturen der Löslichkeitsergebnisse,
die in Tabelle 3 zusammengestellt sind, wurde kommerziell verfügbare Software
(JMP) verwendet. 7 ist ein Umrissdiagramm der
insgesamt aufgelösten
Oxide (NiO, Fe2O3 und
ZnO) für
keramische Anodenzusammensetzungen, die variierende Mengen an NiO, Fe2O3 und ZnO aufweisen.
In 7 ist ein Bereich veranschaulicht, in welchem
die Menge der insgesamt aufgelösten
Oxide unterhalb von 0,10 Gew.% liegt, sowie ein Bereich, in welchem
die Menge der insgesamt aufgelösten
Oxide kleiner ist als 0,075 Gew.%.
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8 ist
ein Umrissdiagramm von aufgelöstem
NiO für
keramische Anodenzusammensetzungen, die variierende Mengen an NiO,
Fe2O3 und ZnO aufweisen.
Wie in der rechten unteren Ecke des Diagramms von 8 gezeigt
wird, liefern keramische Anodenzusammensetzungen, die reich an NiO
sind, die höchsten
Werte von aufgelöstem
NiO. Beispielsweise sind in 3 Bereiche
dargestellt, in denen die. Mengen an aufgelöstem NiO größer sind als 0,025%, 0,030%,
0,035% und 0,040 Gew.%. Diese hohen Werte an aufgelöstem Ni
sind besonders während
der Herstellung von Aluminium mit Handelsreinheit von Nachteil,
da die Standards für Handelsreinheit
die höchstzulässigen Mengen
von Nickelverunreinigungen sehr stringent diktieren, z.B. 0,03 oder
0,34 Gew.% als Maximum für
Ni. Die bevorzugten inerten Anodenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zeigen nicht nur wesentlich verringerte Oxid-Gesamtlöslichkeiten,
sondern zeigt auch wesentlich verringerte NiO-Löslichkeiten.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
zusätzlich
zu der/den Ni-Fe-Zn-O-Keramikphase(n) die
inerten Anoden mindestens eine metallische Phase enthalten. Bevorzugte
unedle Metalle sind Kupfer und Silber. Allerdings lassen sich wahlweise
andere elektrisch leitfähige
Metalle verwenden, um das gesamte oder ein Teil des Kupfers oder
Silbers zu ersetzen. Darüber
hinaus können
zusätzliche
Metalle, wie beispielsweise Co, Ni, Fe, Al, Sn, Nb, Ta, Cr, Mo,
W und dergleichen mit dem Grundmetall legiert sein. Derartige Grundmetalle können von
einzelnen oder legierten Pulvern der Metalle oder als Oxide derartiger
Metalle bereitgestellt werden.
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Das
Edelmetall weist bevorzugt mindestens ein Metall auf, das ausgewählt ist
aus: Ag, Pd, Pt, Au, Rh, Ru, Ir und Os. Mehr bevorzugt weist das
Edelmetall Ag, Pd, Pt, Ag und/oder Rh auf. Am meisten bevorzugt weist
das Edelmetall Ag, Pd oder eine Kombination davon auf. Das Edelmetall
kann von einzelnen oder legierten Pulvern der Metalle oder in Form
von Oxiden derartiger Metalle, z.B. Silberoxid, Palladiumoxid, usw.,
bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise
macht machen die Metallphase(n) der inerten Elektrode mindestens
etwa 60 Gew.% des vereinten Grundmetalls und Edelmetalls aus und
mehr bevorzugt mindestens etwa 80 Gew.%. Das Vorhandensein von Grundmetall/Edelmetall
gewährt
hohe Werte für
die elektrische Leitfähigkeit
durch die inerten Elektroden. Die Grundmetall-/Edelmetallphase können entweder
eine zusammenhängende
Phase(n) im Inneren der Elektrode oder eine disperse Phase(n) bilden,
die von der/den Oxidphase(n) getrennt sind.
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Die
Metallphase der inerten Elektrode weist im typischen Fall etwa 50%
bis etwa 99,99 Gew.% des Grundmetalls auf und von etwa 0,01 % bis
etwa 50 Gew.% des/der Edelmetalle(s). Vorzugsweise weist die Metallphase
etwa 7O% bis etwa 99,95 Gew.% des Grundmetalls auf und von etwa
0,05% bis etwa 30 Gew.% des/der Edelmetalle(s). Mehr bevorzugt weist
die Metallphase etwa 90% bis etwa 99,9 Gew.% des/der Grundmetalle(s)
auf und von etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.% des/der Edelmetalle(s).
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Die
Arten und Mengen der in der Metallphase der inerten Anode enthaltenden
Grund- und Edelmetalle werden so ausgewählt dass eine unerwünschte Korrosion,
Auflösung
oder Reaktion der inerten Elektroden weitgehend verhindert werden
und diese den hohen Temperaturen widerstehen, denen die inerten
Elektroden während
des elektrolytischen Metall-Reduktionsprozesses ausgesetzt sind.
Beispielsweise wird in der elektrolytischen Erzeugung von Aluminium
die Produktionszelle im typischen Fall bei anhaltenden Schmelztemperaturen
oberhalb von 800°C
und gewöhnlich
bei Temperaturen von 900° bis
980°C betrieben.
Dementsprechend sollten inerte Anoden, die in derartigen Elektrolysezellen
zur Anwendung gelangen, vorzugsweise über Schmelzpunkte oberhalb
von 800°C
verfügen,
mehr bevorzugt oberhalb von 900°C
und optimal oberhalb von etwa 1.000°C.
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In
einer der Ausführungsformen
der Erfindung weist die metallische Phase als das Grundmetall Kupfer auf
und eine relativ geringe Menge an Silber für das Edelmetall. In dieser
Ausführungsform
beträgt
der Silbergehalt vorzugsweise weniger als etwa 10 Gew.% und mehr
bevorzugt etwa 0,2% bis etwa 9 Gew.% und optimal etwa 0,5% bis etwa
8 Gew.% und der Rest ist Kupfer. Durch Vereinigen dieser relativ
geringen Mengen an Ag mit einer solchen relativ großen Menge
an Cu wird der Schmelzpunkt der Cu-Ag-Legierungsphase relativ zum
eutektischen Punkt bedeutend erhöht.
Beispielsweise hat eine Legierung mit 95 Gew.% Cu und 5 Gew.% Ag
einen Schmelzpunkt von näherungsweise
1.000°C,
während
eine Legierung mit 90 Gew.% Cu und 10 Gew.% Ag ein Eutektikum mit
einem Schmelzpunkt von näherungsweise
780°C bildet.
Diese Differenz der Schmelzpunkte ist dort besonders entscheidend,
wo die Legierungen als Teil inerter Anoden in elektrolytischen Reduktionszellen
für Aluminium
verwendet werden sollen, die im typischen Fall bei Schmelztemperaturen oberhalb
von 800°C
betrieben werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weist die metallische Phase als Grundmetall Kupfer auf
sowie eine relativ geringe Menge an Palladium als das Edelmetall.
In dieser Ausführungsform
beträgt
der Pd-Gehalt vorzugsweise weniger als etwa 20 Gew.% und mehr bevorzugt
von etwa 0,1 % bis etwa 10 Gew.%.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die metallische Phase als Grundmetall Silber auf
sowie eine relativ geringe Menge von Palladium als das Edelmetall.
In dieser Ausführungsform
ist der Pd-Gehalt vorzugsweise kleiner als etwa 50 Gew.% und beträgt mehr
bevorzugt etwa 0,05% bis etwa 30 Gew.% und optimal etwa 0,1% bis
etwa 20 Gew.%. Alternativ kann als die metallische Phase der Anode
Silber allein verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weist die metallische Phase Cu, Ag und Pd auf. In dieser
Ausführungsform
werden die Mengen an Cu, Ag und Pd bevorzugt so ausgewählt, dass
eine Legierung geschaffen wird, die einen Schmelzpunkt oberhalb
von 800°C
hat und mehr bevorzugt oberhalb von 900°C und optimal oberhalb von etwa
1.000°C.
Der Silbergehalt beträgt
vorzugsweise etwa 0,5% bis etwa 30 Gew.% der metallischen Phase,
während
der Pd-Gehalt vorzugsweise
etwa 0,01 % bis etwa 10 Gew.% beträgt. Mehr bevorzugt beträgt der Ag-Gehalt
etwa 1 % bis etwa 20 Gew.% der metallischen Phase und der Pd-Gehalt
etwa 0,1% bis etwa 10 Gew.%. Das Gewichtsverhältnis von Ag zu Pd beträgt vorzugsweise
etwa 2:1 bis etwa 100:1 und mehr bevorzugt etwa 5:1 bis etwa 20:1.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Vertreter und Mengen der in
der metallischen Phase enthaltenen Grundmetalle und Edelmetalle
so ausgewählt,
dass das resultierende Material mindestens eine Legierungsphase
bildet, die über
einen erhöhten
Schmelzpunkt oberhalb des eutektischen Schmelzpunktes des speziellen
Legierungssystems verfügt.
Beispielsweise lässt
sich, wie vorstehend im Zusammenhang mit dem binären Cu-Ag-Legierungssystem
diskutiert wurde, die Menge der Ag-Zugabe so kontrollieren, dass
der Schmelzpunkt wesentlich über
dem eutektischen Schmelzpunkt der Cu-Ag-Legierung liegt. Zu dem
binären
Cu-Ag-Legierungssystem können
in kontrollierten Mengen andere Edelmetalle zugegeben werden, wie
beispielsweise Pd und dergleichen, um Legierungen zu erzeugen, die Schmelzpunkte
oberhalb der eutektischen Schmelzpunkte der Legierungssysteme haben.
Derartige binäre, ternäre, quaternäre, usw.
Legierungen können
gemäß der vorliegenden
Erfindung so hergestellt werden, dass sie über ausreichend hohe Schmelzpunkte
zur Verwendung als Teil von inerten Elektroden in Elektrolysezellen für die Metallherstellung
verfügen.
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Die
inerten Anoden können
mit Hilfe von Methoden erzeugt werden, wie beispielsweise Pulversintern, Verarbeiten
im Sol-Gel-Prozess, Schlickerguss und Spritzformen. Vorzugsweise
werden die inerten Anoden mit Hilfe von Pulververfahren geformt,
bei denen Pulver, die die Oxide und wahlweisen Metalle aufweisen,
gepresst und gesintert werden. Die inerte Anode kann eine monolithische
Komponente solcher Materialien aufweisen oder kann ein Substrat
aufweisen, das mindestens eine Beschichtung oder Lage aus einem
solchen Material hat.
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Vor
dem Vereinen der keramischen und Metallpulver können die Keramikpulver, wie
beispielsweise NiO, Fe2O3 und
ZnO, in einem Mischer vermengt werden. Wahlweise können die
vermengten Keramikpulver auf eine kleinere Partikelgröße vor dem
Transfer in einen Ofen gemahlen werden, wo sie z.B. für 12 Stunden bei
1.250°C
gebrannt werden. Die Calcinierung erzeugt eine Mischung, die aus
Oxidphasen besteht, wie sie beispielsweise in 2 und 3 veranschaulicht
sind. Nach Erfordernis können
in die Mischung andere Oxidpulver und/oder Oxid erzeugende Metallpulver,
wie beispielsweise Al, einbezogen werden. Zusätzliche Oxidpulver können Oxide
von Metallen aus den Gruppen IIA bis VA und IB bis VIIIB des Periodensystems
der Elemente einschließen
sowie Seltenerdmetalle und dergleichen. Als zusätzliche Oxide lassen sich beispielsweise
Cr2O3, Co3O3 und/oder CoO
verwenden. Als eine Alternative zur Verwendung von gemischten Metalloxiden
als Ausgangsmaterialien können
die Oxidpulver mit Hilfe nass-chemischer Methoden unter Einsatz
von Präkursoren
der Oxide der Bestandteile erzeugt werden, wie beispielsweise die
Chloride, Acetate, Nitrate, usw. von Ni-, Fe- und Zn-Salzen, wie
vorstehend beschrieben wurde.
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Die
calcinierte Oxidmischung kann auf eine mittlere Partikelgröße von näherungsweise
10 μm z.B.
in einer Kugelmühle
gemahlen werden. Die feinen Oxidpartikel werden mit einem polymeren
Bindemittel und Wasser zur Aufbereitung einer Aufschlämmung vermengt.
Die Aufschlämmung
kann etwa 60% Feststoffe und etwa 40 Gew.% Wasser enthalten. Das
Sprühtrocknen
der Aufschlämmung
erzeugt trockene Agglomerate der Oxide, die in einen V-Mischer gegeben
werden können
und wahlweise mit den Metallpulvern gemischt werden. Die Metallpulver
können
im Wesentlichen reine Metalle und Legierungen davon aufweisen oder
können
Oxide eines Grundmetalls und/oder eines Edelmetalles aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden etwa 1 bis 10 Gewichtsteile eines organischen polymeren Bindemittels
zu 100 Gewichtsteilen der Partikel des Metalloxids und wahlweisen
Metalls gegeben. Einige geeignete Bindemittel schließen Polyvinylalkohol
ein, acrylische Polymere, Polyglykole, Polyvinylacetat, Polyisobutylen,
Polycarbonate, Polystyrol, Polyacrylate und Mischungen sowie Copolymere
davon. Vorzugsweise werden etwa 3 bis 6 Gewichtsteile des Bindemittels
zu 100 Gewichtsteilen der Mischung aus dem Oxid und Metall gegeben.
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Die
im V-Mischer aufbereitete Mischung von Oxid- und wahlweisen Metallpulvern
kann zu einer Presse geschickt werden, wo sie isostatisch zu Anodenformen
beispielsweise mit 69 MPa bis 414 MPa (10.000 bis 60.000 psi) gepresst
werden. Bei zahlreichen Anwendungen ist ein Druck von etwa 138 MPa
(20.000 psi) besonders geeignet. Die verpressten Formen können in
einem Ofen mit kontrollierter Atmosphäre gesintert werden, der mit
einer Argon-Sauerstoff-Gasmischung versorgt wird. Es können Sintertemperaturen
von 1.000° bis 1.400°C geeignet
sein. Der Ofen wird im typischen Fall bei 1.350° bis 1.385°C für 2 bis 4 Stunden betrieben. Durch
den Sinterprozess wird jegliches polymere Bindemittel aus den Anodenformen
ausgebrannt und die Porosität
des Presslings verringert.
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Das
während
des Sinterns zugeführte
Gas enthält
vorzugsweise etwa 5 bis 3.000 ppm Sauerstoff, mehr bevorzugt etwa
5 bis 7.000 ppm und am meisten bevorzugt etwa 10 bis 350 ppm. Geringere
Konzentrationen an Sauerstoff führen
zu einem Produkt, das eine größere metallische
Phase als erwünscht
aufweist, während überschüssiger Sauerstoff
zu einem Produkt führt,
das zu viel von der Metalloxide (keramische Phase) enthaltenden
Phase aufweist. Der übrige
Teil der Gasatmosphäre
weist vorzugsweise ein Gas auf, wie beispielsweise Argon, das gegenüber dem
Metall bei der Reaktionstemperatur inert ist.
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Das
Sintern von Anodenzusammensetzungen in einer Atmosphäre mit kontrolliertem
Sauerstoffgehalt verringert typischerweise die Porosität bis zu
akzeptablen Werten und vermeidet ein Ausbluten irgendeiner metallischen
Phase. Die Atmosphäre
kann überwiegend
Argon mit kontrollierten Mengen an Sauerstoff im Bereich von 17
bis 350 ppm sein. Die unter diesen Bedingungen gesinterten Anodenzusammensetzungen
haben eine Porosität
von typischerweise weniger als 0,5%, wenn die Zusammensetzungen
in Argon mit einem Gehalt von 70 bis 150 ppm Sauerstoff gesintert
wurden. Die Anoden lassen sich wahlweise durch Heißpressen
oder durch isostatisches Heißpressen
verdichten.
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Die
gesinterte Anode kann mit Hilfe von Methoden, wie beispielsweise
Schweißen,
Diffusionsschweißen,
Hartlöten,
mit Hilfe mechanischer Befestigung, Kitten und dergleichen mit einem
geeigneten, elektrisch leitfähigen
Halteteil im Inneren der Elektrolysezelle für die Metallerzeugung verbunden
werden.
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Die
inerte Anode kann, wie vorstehend beschrieben wurde, eine Keramik
enthalten, die nacheinander in Reihe mit einem Übergangs-Cermetbereich und
einem Nickelende verbunden ist. Mit dem Nickelende kann ein Stab
aus Nickel oder einer Nickel-Chrom-Legierung verschweißt werden.
Der Übergangsbereich
kann beispielsweise 4 Lagen einer Zusammensetzung mit Gradienten
im Bereich von 25 Gew.% Ni, angrenzend an dem Keramik- oder Cermet-Ende
einschließen
und sodann 50, 75 und 100 Gew.% Ni, Rest der Mischung von Oxid-
und wahlweise Metallpulvern entsprechend der vorstehenden Beschreibung.
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Verschiedene
inerte Cermet-Anodenzusammensetzungen, die sowohl keramische als
auch metallische Phasen aufweisen, wurden nach den vorstehend beschriebenen
Prozeduren hergestellt und haben Durchmesser von etwa 16 mm (5/8
inch) und eine Länge
von etwa 127 mm (5 inch). Diese Zusammensetzungen wurden in einer
Testzelle nach Hall-Heroult ähnlich
der schematisch in 1 veranschaulichten ausgewertet.
Die Zelle wurde für
100 Stunden bei 96O°C
mit einem Verhältnis
der Schmelze von Aluminiumfluorid zu Natriumfluorid von 1:1 betrieben
und die Konzentration von Aluminiumoxid bei etwa 7% bis 7,5 Gew.%
gehalten. Die Anodenzusammensetzungen und Konzentrationen der Verunreinigungen
in dem mit Hilfe der Zelle erzeugten Aluminium sind in Tabelle 4
zusammengestellt. Die Werte für
die Verunreinigungen, die in Tabelle 4 gezeigt werden, repräsentieren
den Mittelwert von 4 Testproben des erzeugten Metalls das nach einer
Testdauer von 100 Stunden an 4 verschiedenen Stellen entnommen wurde.
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Dazwischen
entnommene Proben des erzeugten Aluminiums lagen gleichbleibend
unterhalb den angegebenen Verunreinigungs-Endwerten.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen geringe Werte der Verunreinigung
in dem mit den inerten Anoden erzeugten Aluminium und speziell für Anoden,
die Eisen-, Nickel- und Zinkoxide aufweisen. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung wird angenommen, dass das Vorhandensein einer kontrollierten
Menge an ZnO die Löslichkeit
von NiO in dem Elektrolytbad verringert und dadurch die Menge an
Ni-Kontamination in dem in dem Bad erzeugten Aluminium herabsetzt.
Darüber
hinaus war die Abnutzungsrate der inerten Anode in jeder getesteten
Probe außerordentlich
gering. Eine Optimierung der Prozessparameter und des Betriebs der
Zelle kann die Reinheit des nach der vorliegenden Erfindung erzeugten
Aluminiums weiter verbessern.
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Die
erfindungsgemäßen inerten
Anodenzusammensetzungen sind besonders in Elektrolysezellen für die Aluminiumerzeugung
nützlich,
die bei Temperaturen im Bereich von etwa 800° bis 1.000°C betrieben werden. Eine besonders
bevorzugte Zelle wird bei einer Temperatur von etwa 900° bis 980°C und bevorzugt
etwa 930° bis
970°C betrieben.
Es wird ein elektrischer Strom zwischen der inerten Anode und einer
Kathode durch ein schmelzflüssiges
Salzbad geleitet, welches einen Elektrolyten aufweist und ein Oxid
des aufzufangenden Metalls. In einer bevorzugten Zelle zur Alumniumerzeugung
weist der Elektrolyt Aluminiumfluorid und Natriumfluorid auf, während das
Metalloxid Aluminiumoxid ist. Das Gewichtsverhältnis von Natriumfluorid zu
Aluminiumfluorid beträgt
etwa 0,7 zu 1,25 und bevorzugt etwa 1,0 zu 1,20. Der Elektrolyt
kann auch Calcium enthalten.
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Obgleich
die Erfindung in Form bevorzugter Ausführungsformen beschrieben worden
ist, können
zahlreiche Änderungen,
Zusätze
und Modifikationen vorgenommen werden, ohne vom Schutzumfang der
Erfindung abzuweichen, die in den folgenden Ansprüchen festgelegt
ist.