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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flüssigkristallines Polymer, eine
flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung und einen daraus hergestellten, geformten
Gegenstand.
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Hintergrund
des Standes der Technik
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Heutzutage
nimmt der Bedarf an Hochleistungskunststoffen mehr und mehr zu,
und neuartige Polymere mit einer Vielzahl an Funktionen sind entwickelt
worden. Unter diesen Kunststoffen haben flüssigkristalline Polymere, die
optische Anisotropie zeigen, aufgrund ihrer ausgezeichneten mechanischen
Eigenschaften die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Insbesondere
ist ein flüssigkristallines
Polymer, das aus einem aromatischen Polyester besteht, der hauptsächlich aus
p-Hydroxybenzoesäure
oder Derivaten davon gebildet worden ist, ausgezeichnet hinsichtlich
mechanischer und elektrischer Eigenschaften, ebenso wie hinsichtlich
der Wärmebeständigkeit
und thermischen Stabilität,
und dieses flüssigkristalline
Polymer ist für
eine Vielzahl von Produkten, z.B. Maschinenkomponenten, elektrischen
und elektronischen Komponenten, Automobilteilen und Tischgeschirr,
verwendet worden.
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Die
Moleküle
eines derartigen, voranstehend genannten flüssigkristallinen Polymers werden
sogar mit leichter Schwerkraft, wie sie beim Spritzgussverfahren
auftritt, leicht ausgerichtet. Dementsprechend bestehen einige Probleme
bei einem geformten Gegenstand, z.B. der Unterschied zwischen der
Formschwindung in Maschinenlaufrichtung (MD) parallel zum Materialfluss
beim Formen und der Transversalrichtung (TD) zur MD, die hohe Anisotropie
der mechanischen Festigkeit und die schlechte Festigkeit an der
Nahtlinie, wenn der Gegenstand eine Nahtlinie besitzt.
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Zur
Beseitigung der Anisotropie beim Formen sind im Stand der Technik
verschiedene Methoden vorgeschlagen worden.
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Beispielsweise
beschreibt die japanische Patentveröffentlichung (KOKOKU) Nr. 38007/1993
ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polyestern durch
Polykondensation bestimmter Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass Verbindungen mit polyfunktionellen Gruppen, z.B. 1,3,5-Trihydroxybenzol, 3,5-Dihydroxybenzoesäure, 5-Hydroxyisophthalsäure oder
funktionelle Derivate davon, dem Reaktionssystem zugesetzt werden.
Die japanische Patentveröffentlichung
Nr. 38007/1993 lehrt, dass 1,3,5-Trihydroxybenzol und die übrigen eine
geringe sterische Hinderung besitzen, hochreaktiv sind und Materialien
darstellen, die ein Polymer mit guter thermischer Stabilität liefern
können,
und dass der durch das Verfahren erhaltene aromatische Polyester
verbesserte Formeigenschaften und eine geringere Anisotropie zeigt.
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Zusätzlich dazu
beschreibt die offengelegte japanische Patentanmeldung (KOKAI) Nr.
331275/1993 die Verbesserung der Nahtfestigkeit des Polyesterharzes
durch Zugabe eines Whiskers, der aus nadelartigem Titanoxid oder
nadelartigem Aluminiumborat besteht.
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Jedoch
waren die Verbesserungseffekte hinsichtlich der Nahtfestigkeit bei
flüssigkristallinen
Harzen, die durch die voranstehend beschriebenen Verfahren erzielt
worden sind, nicht ausreichend, und es bestand ein weiteres Problem
dorthingehend, dass die Fließfähigkeit
des Harzes stark abnahm.
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Dementsprechend
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Lösung der
voranstehend beschriebenen Probleme und in der Bereitstellung eines
flüssigkristallinen
Polymers, das ausgezeichnet hinsichtlich der Wärmebeständigkeit, den Formeigenschaften,
den Fließeigenschaften
und den mechanischen Eigenschaften ist, und insbesondere in der
Bereitstellung eines flüssigkristallinen
Polymers, das einen geformten Gegenstand mit verbesserter Nahtfestigkeit
und geringer Anisotropie in den Formeigenschaften bilden kann.
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Die
benannten Erfinder haben intensive Studien zur Lösung der voranstehend aufgeführten Probleme durchgeführt und
herausgefunden, dass ein flüssigkristallines
Polymer, das aus bestimmten polyfunktionellen aromatischen Monomeren
gebildet worden ist, zur Bereitstellung eines geformten Gegenstands
mit verbesserter Nahtfestigkeit und geringer Anisotropie eingesetzt
werden kann.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein flüssigkristallines Polymer zur
Verfügung,
das ein zur Schmelzverarbeitung geeignetes Polymer ist, wobei die
Hauptketten des Polymers regulär
in paralleler Richtung ausgerichtet sind, was eine anisotrope Schmelzphase
ergibt. Das Polymer weist eine optisch anisotrope Eigenschaft auf.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein flüssigkristallines Polymer zur
Verfügung,
das durch Copolymerisieren mindestens eines polyfunktionellen, aromatischen
Monomers, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Verbindungen der folgenden allgemeinen
Formeln (I), (II) und (III):
worin Z für -NH-A-NH- oder -O-A'-O- steht, worin
A und A' eine gegebenenfalls
substituierte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Kohlenstoffatomen, die
eine heterocyclische Gruppierung aufweisen kann, oder eine heterocyclische
Gruppe sind;
R und R' gleich
oder verschieden sein können
und für
ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Kohlenstoffatomen
stehen;
Y und Y' gleich
oder verschieden sein können
und jeweils für
eine Hydroxygruppe oder ein reaktives Derivat davon stehen;
Q
und Q' jeweils für eine gegebenenfalls
verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom,
eine Nitrogruppe oder eine Nitrosogruppe stehen; und
m und
m' jeweils für eine ganze
Zahl von 0–3
stehen
worin X für eine gegebenenfalls substituierte
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20
Kohlenstoffatomen, die eine heterocyclische Gruppierung aufweisen
kann, oder eine heterocyclische Gruppe steht;
R
1,
R
2, R
3 und R
4 gleich oder verschieden sein können und
jeweils für
ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Kohlenstoffatomen
stehen;
Q und Q' jeweils
für eine
gegebenenfalls verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen,
ein Halogenatom, eine Nitrogruppe oder eine Nitrosogruppe stehen;
und
m und m' jeweils
für eine
ganze Zahl von 0–3
stehen;
mit mindestens einem polymerisierbaren Monomer erhalten
wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
Beispiele der Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Kohlenstoffatomen in den
Definitionen von A, A' und
X Alkylengruppen, Alkenylengruppen und Arylengruppen, z.B. Phenylen-
und Diphenylengruppen, ein.
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Beispiele
der Kohlenwasserstoffgruppe mit 1–20 Kohlenwasserstoffatomen
in der Definition von R und R' schließen Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl- und Ethylgruppen,
eine Benzylgruppe, eine Phenylgruppe und eine Phenazylgruppe ein.
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Das
reaktive Derivat der Hydroxygruppe in der Definition von Y und Y' kann ein beliebiges
sein, das einen Ester bilden kann.
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In
der folgenden Darstellung der vorliegenden Erfindung wird die mindestens
eine Verbindung, ausgewählt
aus den polyfunktionellen aromatischen Monomeren der allgemeinen
Formeln (I), (II) und (III), also dargestellt.
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Das
mindestens eine polymerisierbare Monomer, das im erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polymer eingesetzt worden ist, kann ein beliebiges, in herkömmlichen
flüssigkristallinen
Polymeren eingesetztes Monomer sein. Beispiele der bevorzugten Monomere
sind die nachfolgend in ➁–➄ beschriebenen.
- ➁: mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
aromatischen Dicarbonsäuren;
- ➂: mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
aromatischen Diolen;
- ➃: mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
aromatischen Hydroxycarbonsäuren;
und
- ➄: mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus aromatischen Hydroxyaminen, aromatischen
Diaminen und aromatischen Aminocarbonsäuren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das flüssigkristalline Polymer gemäß der vorliegenden
Erfindung aus der Kombination der folgenden Punkte A)–G) bestehen:
- A) ein Polyester, bestehend aus ➀, ➁ und ➂;
- B) ein Polyester, bestehend aus ➀ und ➃;
- C) ein Polyester, bestehend aus ➀, ➁, ➂ und ➃;
- D) ein Polyester, bestehend aus ➀, ➂ und ➃;
- E) ein Polyesteramid, bestehend aus ➀, ➂, ➃ und ➄;
- F) ein Polyesteramid, bestehend aus ➀, ➁, ➃ und ➄;
und
- G) ein Polyesteramid, bestehend aus ➀, ➁, ➂, ➃ und ➄.
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Des
weiteren kann das erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polymer dasjenige sein, das durch Copolymerisieren der voranstehend
beschriebenen Komponenten mit einer oder mehreren Verbindungen,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einer alicyclischen Dicarbonsäure, einem
alicyclischen Diol, einem aliphatischen Diol, einer aromatischen
Thiolcarbonsäure,
einem aromatischen Dithiol und einem aromatischen Thiolphenol, erhalten
worden ist.
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Beispiele
der Verbindungen, die als zur Herstellung des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polymers eingesetzte Monomere geeignet sind, werden im Folgenden
beschrieben.
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Das
polyfunktionelle aromatische Monomer ➀ ist eine Verbindung
der Formeln (I), (II) oder (III), insbesondere eine Verbindung,
erhalten durch Verknüpfen
der 3-Position eines 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure-Derivats
mit Ester- und/oder Amidbindungen, z.B. 1,4-Bis(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen,
eine Verbindung, erhalten durch Verknüpfen der 2'-Position eines 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure-Derivats
mit einer Etherbindung, z.B. 2,2'-Hexylendioxybis(3,6-dihydroxycarbonylnaphthalin),
und eine Verbindung, erhalten durch Verknüpfen der 6-Position eines 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure-Derivats
mit Ester- und/oder Amidbindungen, z.B. 4,4'-Bis(2"-Hydroxy-3"-hydroxycarbonylnaphtho-6"-ylcarbonyl)biphenol.
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Als
das mindestens eine polymerisierbare Monomer werden die voranstehend
beschriebenen Verbindungen ➁–➄ und aus einem oder
mehreren dieser Monomere erhaltene Oligomere bevorzugt eingesetzt.
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Beispiele
der aromatischen Dicarbonsäuren ➁ schließen aromatische
Dicarbonsäuren
und Alkyl-, Alkoxy- oder Halogen-substituierte Derivate davon, z.B.
Terephthalsäure,
Chlorterephthalsäure,
Dichlorterephthalsäure,
Bromterephthalsäure,
Methylterephthalsäure,
Dimethylterephthalsäure,
Ethylterephthalsäure,
Methoxyterephthalsäure,
Ethoxyterephthalsäure,
Isophthalsäure,
Naphthalin-2,6-dicarbonsäure,
Naphthalin-1,6-dicarbonsäure,
Naphthalin-2,7-dicarbonsäure,
Biphenyl-4,4'-dicarbonsäure, Terphenyl-4,4"-dicarbonsäure, Diphenylether-4,4'-dicarbonsäure, Diphenoxybutan-4,4'-dicarbonsäure, Diphenylethan-4,4'-dicarbonsäure, Diphenylether-3,3'-dicarbonsäure und
Diphenylethan-3,3'-dicarbonsäure, ein.
Unter den Voranstehenden sind Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure und
Biphenyl-4,4'-dicarbonsäure bevorzugt.
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Beispiele
der aromatischen Diole ➂ schließen aromatische Diole und Alkyl-,
Alkoxy- oder Halogen-substituierte
Derivate davon, z.B. Hydrochinon, Chlorhydrochinon, Methylhydrochinon,
1-Butylhydrochinon, Phenylhydrochinon, Methoxyhydrochinon, Phenoxyhydrochinon,
2,6-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
4,4'-Biphenol, 4,4"-dihydroxyterphenyl,
4,4'-Dihydroxybiphenylether, 3,3'-Dihydroxybiphenylether,
Bis(4-hydroxyphenoxy)ethan,
3,3'-Biphenol, 2,2'-Bis(4-hydroxyphenyl)methan, Resorcin,
4-Chlorresorcin
und 4-Methylresorcin, ein. Unter den Voranstehenden sind Hydrochinon,
Methylhydrochinon, Phenylhydrochinon, 2,6-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin
und 4,4'-Dihydroxybiphenyl bevorzugt.
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Beispiele
der aromatischen Hydroxycarbonsäure ➃ schließen aromatische
Hydroxycarbonsäuren
und Alkyl-, Alkoxy- oder Halogen-substituierte Derivate davon, z.B.
4-Hydroxybenzoesäure,
3-Methyl-4-hydroxybenzoesäure,
3,5-Dimethyl-4-hydroxybenzoesäure,
2,6-Dimethyl-4-hydroxybenzoesäure, 3-Chlor-4-hydroxybenzoesäure, 2-Chlor-4-hydroxybenzoesäure, 2,3-Dichlor-4-hydroxybenzoesäure, 3-Brom-4-hydroxybenzoesäure, 6-Hydroxy-2-naphthoesäure, 6-Hydroxy-5-methyl-2-naphthoesäure, 6-Hydroxy-5-methoxy-2-naphthoesäure, 6-Hydroxy-5-chlor-2-naphthoesäure, 6-Hydroxy-7-chlor-2-naphthoesäure, 6-Hydroxy-5,7-dichlor-2-naphthoesäure, 3-Hydroxy-2-naphthoesäure und
2-Hydroxy-3-naphthoesäure,
ein. Unter den Voranstehenden sind 4-Hydroxybenzoesäure und
6-Hydroxy-2-naphthoesäure
bevorzugt.
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Beispiele
der aromatischen Hydroxyamine, aromatischen Diamine und aromatischen
Dicarbonsäuren ➄ schließen 4-Aminophenol,
N-Methyl-4-aminophenol, 3-Aminophenol, 3-Methyl-4-aminophenol, 4-Amino-1-naphthol,
4-Amino-4'-hydroxybiphenyl,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylether,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylmethan,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylsulfid,
1,4-Phenylendiamin, N-Methyl-1,4-phenylendiamin, N,N'-Dimethyl-1,4-phenylendiamin,
4,4'-Diaminosulfid (Thiodianilin),
4,4'-Diaminobiphenylsulfon,
2,5-Diaminotoluol, 4,4'-Ethylen dianilin,
4,4'-Diaminobiphenoxyethan,
4,4'-Diaminobiphenylmethan
(Methylendianilin), 4,4'-Diaminobiphenylether
(Oxydianilin), 4-Aminobenzoesäure,
3-Aminobenzoesäure,
6-Amino-2-naphthoesäure, 7-Amino-2-naphthoesäure, ein.
Unter den Voranstehenden sind 4-Aminophenol, 1,4-Phenylendiamin
und 4-Aminobenzoesäure
bevorzugt.
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Die
voranstehenden Polymere A)–G),
die die voranstehend beschriebenen Komponenten umfassen, können solche,
die eine anisotrope Schmelzphase ergeben, und solche, die dies nicht
tun, einschließen.
Dies hängt
von den Komponenten des Polymers und ihrem Verhältnis sowie der Sequenzverteilung
ab. Das erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polymere deckt nur diejenigen ab, die eine anisotrope Schmelzphase
liefern.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polymer kann durch Copolymerisieren der voranstehend aufgeführten Komponente ➀ mit
mindestens einem polymerisierbaren Monomer hergestellt werden. Der
Anteil des mindestens einen polyfunktionellen aromatischen Monomers,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den Verbindungen der Formeln (I),
(II) und (III) (d.h. der Komponente ➀), zu den gesamten
Monomeren, die das Polymer bilden, kann 0,01–5 Mol %, vorzugsweise 0,01–2 Mol %,
und bevorzugter 0,01–1
Mol % betragen.
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Zur
Herstellung des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polymers kann die polyfunktionelle aromatische Monomerkomponente ➀ dem
Reaktionsgemisch in der anfänglichen
Stufe des Polymerisationsprozesses zugesetzt werden; die polymerisierbaren
Monomere, wie z.B. ➁-➄,
können
vor der Zugabe der Komponente ➀ teilweise vorpolymerisiert
werden, und das Ganze kann zusammen polymerisiert werden; alternativ kann
die Komponente ➀ dem Gemisch der polymerisierbaren Monomere
sukzessiv zugesetzt werden, während
sie sich im Polymerisierungsstadium vor Abschluss der Reaktion befinden.
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Die
Polymerisation kann bei einer Temperatur von 200–400°C, vorzugsweise 250–350°C, durchgeführt werden.
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Beispiele
der Kombination der Komponenten, aus denen bevorzugte erfindungsgemäße Polymere
bestehen, sind die Folgenden:
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In
den voranstehenden Formeln steht Z für -O-A'-O- und/oder -NH-A-NH-, wobei A, A' und X jeweils beispielsweise
für eine
Alkylengruppe, eine Phenylengruppe und eine Biphenylengruppe stehen.
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Erfindungsgemäße Polyester
und Polyamide, d.h. die flüssigkristallinen
Polymere, die eine anisotrope Schmelzphase ergeben, können gemäß einer
Vielzahl an Ester- und Amidbildungsmethoden hergestellt werden,
die die Umsetzung organischer Monomere mit funktionellen Gruppen,
die zur Bildung der erforderlichen repetitiven Einheit beitragen,
miteinander durch eine Kondensationsreaktion ermöglichen. Beispiele der funktionellen
Gruppen der organischen Monomere schließen Carboxyl-, Hydroxy-, Ester-,
Acyloxy-, Halogencarbonyl- und Aminogruppen ein. Die voranstehenden
organischen Monomerverbindungen können durch ein Acidolyseverfahren
in der Schmelze ohne die Anwesenheit einer Wärmeaustauschflüssigkeit
umgesetzt werden. In diesem Verfahren werden zunächst Monomere miteinander erwärmt, was
eine geschmolzene Lösung
der Reaktanten ergibt. Mit Fortschreiten der Reaktion scheinen die
Oligomerpartikel im Reaktionsmedium eine Suspension zu ergeben.
Zur Vereinfachung des Entfernens flüchtiger Materialien (beispielsweise
treten Essigsäure
oder Wasser im Endstadium der Kondensationsreaktion auf) kann die
Reaktion unter Vakuum durchgeführt
werden.
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Zur
Herstellung des für
die vorliegende Erfindung geeigneten, aromatischen Gesamtpolymers
kann ebenso das Festphasen-Polymerisationsverfahren angewendet werden.
Bei diesem Verfahren können
die festen Produkte als feine Partikel in einem Fließbettmodus
oder einem stationären
Modus polymerisier werden oder sie können durch Suspendieren in
einem Wärmeaustauschmedium
polymerisiert werden.
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Die
organischen Monomerreaktanten, die das aromatische Gesamtpolymer
liefern, können
der Acidolyse in der Schmelze oder der Festphasenpolymerisation
als modifizierte Verbindungen unterzogen werden, in denen die Hydroxygruppen
der Monomere bei Raumtemperatur verestert sind (d.h. als Niederacylester).
Die Niederacylgruppe kann vorzugsweise 2–4 Kohlenstoffatome besitzen.
Zusätzlich
dazu werden ebenso Acetate dieser organischen Monomere bevorzugt
der Reaktion unterzogen.
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Beispiele
für Katalysatoren,
die gegebenenfalls bei dem Acidolyseverfahren in der Schmelze oder
dem Festphasen-Polymerisationsverfahren eingesetzt werden können, schließen Monoalkylzinnoxid
(z.B. Monobutylzinnoxid), Dialkylzinnoxid (z.B. Dibutylzinnoxid),
Diarylzinnoxid, Titandioxid, Antimontrioxid, Alkoxytitansilikat,
Titanalkoxid, ein Alkali- oder Erdalkalimetallsalz einer Carbonsäure (z.B.
Zinkacetat) sowie gasförmige Säurekatalysatoren,
z.B. eine Lewis-Säure
(z.B. BF3), und halogenierten Wasserstoff
(z.B. HCl), ein. Die zu verwendende Menge des Katalysators kann
0,01–1
Gew.-%, vorzugsweise 0,02–0,2
Gew.-%, der Gesamtmenge der Monomere betragen.
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Die
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polymere zeigen eine Tendenz dorthingehend, dass sie gegenüber herkömmlichen
Lösungsmitteln
im Wesentlichen unlöslich
sind. Sie sind daher zum Lösungsgießen nicht
geeignet. Wie bereits voranstehend angemerkt worden ist, werden
diese Polymere jedoch leicht durch ein herkömmliches Schmelzformen verarbeitet.
Einige der am meisten bevorzugten aromatischen Gesamtpolymere zeigen
eine gewisse Löslichkeit
in Pentafluorphenol.
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Wenn
es gewünscht
wird, können
die erfindungsgemäß erhaltenen
flüssigkristallinen
Polymere mit verschiedenen Verstärkungsmitteln,
Füllstoffen
und Stabilisatoren sowie Farbmitteln bis zu dem Maß vermischt
werden, dass diese den Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht
beeinträchtigen.
Die zuzugebende Menge der verstärkenden
Materialien und Füllstoffe
kann etwa 1–60
Gew.-% betragen. Beispiele für
verstärkende
Materialien, Füllstoffe
und Stabilisatoren sowie Farbmittel schließen Glasfaser, Carbonfaser,
Aramidfaser, Siliciumdioxid, Talk, Glimmer, Wollastonit, Ton, Aluminiumborat-Whisker,
Kaliumtitanat-Whisker, Glasflocken, pulverförmigen Quarz, Sand, Quarzstaub,
Siliciumcarbid, Aluminiumoxid, Zinnoxid, Eisenoxid, Zinkoxid, Graphit,
Titandioxid und Ruß ein.
Zusätzlich
dazu kann das Polymer Additive, wie ein Nukleierungsmittel, ein
Antioxidans, einen Stabilisator, ein Schmiermittel, ein Trennmittel
und ein Flammverzögerungsmittel, bis
zu dem Maß enthalten,
dass diese Additive den Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht
verschlechtern.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polymer kann einem dreidimensionalen Formverfahren, z.B. Spritzgießen, Extrusionsformen
und Blasformen, einem Faserspinnen oder Filmgießen, unterzogen werden, die
unter Bedingungen, bei denen die Zylindertemperatur oberhalb der
Einsetztemperatur des Flüssigkristallzustands,
vorzugsweise oberhalb einer Temperatur von (Einsetztemperatur des
Flüssigkristallzustands +10°C), jedoch
unterhalb des Punkts, an dem sich das Polymer zersetzt, liegt, durchgeführt werden.
Dementsprechend kann das Polymer einen geformten Gegenstand mit
guter Dimensionsgenauigkeit liefern.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
weiter beschrieben. Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung
veranschaulichen und sollen nicht als Beschränkung des Umfangs der Erfindung
ausgelegt werden.
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Synthese von polyfunktionellen
aromatischen Monomeren
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In
den Beispielen verwendete polyfunktionelle, aromatische Monomere
wurden wie folgt synthetisiert:
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Synthesebeispiel
1 1,4-Bis(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen
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17,2
g 2-Hydroxy-6-hydroxycarbonyl-3-methoxycarbonylnaphthalin wurden
in 150 g Tetrahydrofuran beinahe gelöst. 0,05 g N,N-Dimethylformamid
und 16,7 g Thionylchlorid wurden zugesetzt, und das Gemisch wurde
3 Stunden lang bei 50°C
gerührt.
Daraufhin wurde das Lösungsmittel
zusammen mit dem überschüssigen Thionylchlorid
abdestilliert, und eine Lösung
von 35,4 g N-Amylalkohol in 200 g Tetrahydrofuran wurde zugesetzt,
und man ließ 15
Stunden lang bei 70°C
reagieren. Das Reaktionsgemisch wurde eingeengt, und der Rückstand
wurde in 200 g Methanol dispergiert und filtriert, was hellgelbe
Kristalle ergab. Die Kristalle wurden in 320 g N,N-Dimethylformamid
und 200 g Methanol suspendiert. Der Suspension wurde eine Lösung von
28,7 g Natriumhydrogencarbonat in 450 g Wasser zugesetzt, und man
ließ etwa
10 Stunden lang bei 75°C
reagieren. Nach Abschluss der Reaktion wurde der pH-Wert der Reaktionslösung mit
10%iger wässriger
HCl auf 2 eingestellt, und die ausgefällten Kristalle wurden durch
Filtration gesammelt. Auf diese Weise erhaltenes 2-Hydroxy-3-hydroxycarbonyl-6-n-pentyloxycarbonylnaphthalin
wurde gut getrocknet, und 12,7 g davon wurden in 100 g Tetrahydrofuran
gelöst.
Die Lösung
wurde mit 0,1 g N,N-Dimethylformamid und 5,0 g Thionylchlorid versetzt
und 2 Stunden lang bei 50°C
gerührt.
Daraufhin wurde das Lösungsmittel
zusammen mit überschüssigem Thionylchlorid
abdestilliert, eine Lösung
von 1,4 g p-Phenylendiamin in 100 g Tetrahydrofuran wurde dem Rückstand
zugesetzt, und man ließ sich
das Gemisch mehr als 20 Stunden lang unter Rückfluss umsetzen. Danach wurde
das Reaktionsgemisch eingeengt, und der Rückstand wurde in 200 g Methanol
dispergiert und filtriert. Der Rückstand
auf dem Filter wurde in 100 g N-Methyl-2-pyrrolidon bei 70°C gelöst, langsam
auf Raumtemperatur abgekühlt,
und die ausgefällten
Kristalle wurden durch Filtration gesammelt. Der Niederschlag wurde
gut mit Methanol gewaschen und getrocknet, was 2,9 g brauner Kristalle
ergab. Die erhaltenen braunen Kristalle wurden einer Mischlösung aus
10%igem wässrigen
NaOH (103,7 g) und Methanol (68,4 g) zugesetzt. Man ließ das Gemisch
6 Stunden lang unter Rückfluss
reagieren, Methanol wurde aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert,
und der Rückstand
wurde mit 10%iger wässriger
HCl versetzt um die Kristalle zu präzipitieren. Die erhaltenen
Kristalle wurden abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet,
was 1,0 g pulverförmiges
1,4-Bis(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen
ergab (Schmelzpunkt, Zersetzungspunkt: 369,7°C).
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Synthesebeispiel
2 2,2'-Hexylendioxybis(3,6-dihydroxycarbonylnaphthalin)
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2,6
g 2-Hydroxy-3,6-dimethoxycarbonylnaphthalin wurden in 30 g N,N-Dimethylformamid
suspendiert. Es wurden 1,10 g 1,6-Dibromhexan, 2,1 g Kaliumcarbonat
und 0,1 g Polyethylenglykol (durchschnittliches Molekulargewicht
3000) zugesetzt, und man ließ 15
Stunden lang bei 100°C
reagieren. Danach wurde die Reaktionssuspension in eine gemischte
Lösung
aus 400 g Wasser und 100 g Methanol gegossen. Das Gemisch ließ man etwa
1 Stunde lang stehen, bevor der Niederschlag durch Filtration gesammelt
wurde. Der gesammelte Niederschlag wurde gut mit Methanol und Wasser
gewaschen und getrocknet, was 1,68 g grau-weißes Pulver ergab. 1,37 g des
auf diese Weise erhaltenen grau-weißen Pulvers, d.h. 2,2'-Hexylendioxybis(3,6-methoxycarbonylnaphthalin),
wurden in 20 g 1,4-Dioxan gelöst,
mit 1,0 g Natriumhydroxid und 20 g Wasser versetzt, und das Gemisch
ließ man
2 Stunden lang unter Rückfluss
reagieren. Daraufhin wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
abgekühlt,
mit 40 g Wasser und 10 g Aktivkohle versetzt und man ließ es vor der
Filtration etwa 1 Stunde lang stehen. Das Filtrat wurde auf 50–60°C erwärmt, mit
10%iger wässriger
HCl auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und zur Abkühlung stehen
gelassen. Die ausgefallenen Kristalle wurden durch Filtration gesam melt,
gut mit 10%igem wässrigen
Methanol gewaschen und getrocknet, was 1,05 g eines grauweißen Pulvers
ergab (Zersetzungspunkt: 329°C).
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Synthesebeispiel
3 4,4'-Bis(2"-hydroxy-3"-hydroxycarbonylnaphtho-6"-ylcarbonyl)biphenol
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8,2
g 2-Hydroxy-6-hydroxycarbonyl-3-methoxycarbonylnaphthalin wurden
in 60 g Tetrahydrofuran annähernd
gelöst,
mit 7,8 g Thionylchlorid versetzt und 3 Stunden lang bei 50°C gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde zusammen mit dem überschüssigen Thionylchlorid
abdestilliert, der Rückstand
wurde mit einer Lösung
von 2,79 g 4,4'-Biphenol
in 13 g Tetrahydrofuran und 3,5 g N-Methyl-2-pyrrolidon versetzt,
und man ließ mehr
als etwa 20 Stunden lang bei 75°C
reagieren. Die unlöslichen
Bestandteile wurden durch Filtration gesammelt, gut mit Methanol
gewaschen und getrocknet, was 3,3 g der Zielverbindung als gelblich-braune
Kristalle ergab. 3,3 g des auf diese Weise erhaltenen 4,4'-Bis(2"-hydroxy-3"-methoxycarbonylnaphtho-6"-ylcarbonylbiphenol wurden in 200 g Methanol
suspendiert und mit 50 g 24%igem wässrigen NaOH versetzt. Das
Gemisch ließ man 6
Stunden lang bei 50°C
reagieren. Danach wurde das Reaktionsgemisch mit 200 g Wasser versetzt,
daraufhin tropfenweise mit 100 g 10%igem wässrigen HCl, und die ausgefällten Kristalle
wurden durch Filtration gesammelt. Der Niederschlag wurde gut mit
Methanol und Wasser gewaschen und getrocknet, was 3,0 g der Zielverbindung
als gelblich-braune Kristalle ergab (Zersetzungspunkt: 346°C).
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Synthesebeispiel
4 Synthese
von 2,5-Bis{4"-(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenyl}-3,4-oxadiazol
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12,7
g 2-Hydroxy-3-hydroxycarbonyl-6-n-pentyloxycarbonylnaphthalin, das
durch dieselbe Art und Weise wie das Synthesebeispiel 1 erhalten
wurde, wurden in 100 g Tetrahydrofuran gelöst, mit 0,1 g N,N-Dimethylformamid
und 5,0 g Thionylchlorid versetzt und etwa 15 Stunden lang bei 60–70°C gerührt. Daraufhin wurde
das Lösungsmittel
zusammen mit dem überschüssigen Thionylchlorid
abdestilliert, und der Rückstand wurde
mit einer Lösung
von 2,9 g 2,5-Di-(4'-aminophenyl)-3,4-oxadiazol
in 100 g Tetrahydrofuran versetzt. Das Gemisch ließ man mehr
als 20 Stunden lang bei 70–80°C reagieren.
Dem Reaktionsgemisch wurden 200 g Methanol zugesetzt, und die präzipitierten
Kristalle wurden durch Filtration gesammelt. Das Präzipitat
wurde gut mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocknet, was
3,5 g braune Kristalle ergab. Die auf diese Weise erhaltenen braunen
Kristalle wurden einer gemischten Lösung aus 99,7 g 10%igem wässrigen
NaOH und 65,8 g Methanol zugesetzt, und man ließ das Gemisch 6 Stunden lang
unter Rückfluss
reagieren. Methanol wurde aus dem Reaktionsgemisch entfernt, und
die zurückbleibende
Flüssigkeit
wurde mit 10%igem wässrigen
HCl versetzt um Kristalle zu präzipitieren.
Die Kristalle wurden durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen
und getrocknet, was 1,2 g pulverförmiges 2,5-Bis{4"-(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenyl}-3,4-oxadiazol
ergab (Schmelzpunkt, Zersetzungspunkt: 375,9°C).
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Synthesebeispiel
5 Synthese
von 1,4-Bis(2'-acetoxy-6'-methoxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen
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500
g 2-Hydroxy-3,6-hydroxycarbonylnaphthalin wurden in 3500 g Tetrahydrofuran
annähernd
gelöst, mit
0,4 g N,N-Dimethylformamid und 768 g Thionylchlorid versetzt und
4 Stunden lang bei 45°C
gerührt.
Daraufhin wurde das Lösungsmittel
zusammen mit dem überschüssigen Thionylchlorid
abdestilliert, und der Rückstand
wurde mit 7000 g Methanol versetzt. Das Gemisch ließ man 1
Stunde lang bei 65°C
reagieren. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und
die präzipitierten
Kristalle wurden durch Filtration gesammelt. Die auf diese Weise
erhaltenen Kristalle wurden gut mit 50%igem wässrigen Methanol gewaschen und
getrocknet. 260 g des auf diese Weise erhaltenen 2-Hydroxy-3,6-methoxycarbonylnaphthalin
wurden in 2340 g N,N-Dimethylformamid und 2340 g Methanol gelöst und mit
einer wässrigen
Lösung
von 168 g Natriumhydrogencarbonat in 2400 g Wasser versetzt. Das
Gemisch ließ man
etwa 7 Stunden lang bei 75°C
reagieren. Nach Abschluss der Reaktion wurde der pH- Wert des Reaktionsgemisches
mit 10%iger wässriger
HCl auf 3 eingestellt, und die präzipitierten Kristalle wurden
durch Filtration gesammelt. Die auf diese Weise erhaltenen 395 g
2-Hydroxy-3-hydroxycarbonyl-6-methoxycarbonylnaphthalin
wurden in 1800 g N,N-Dimethylformamid gelöst, mit 961 g Essigsäure, 817
g Essigsäureanhydrid
und 4 g 4-Dimethylaminopyridin versetzt. Das Gemisch ließ man etwa
2 Stunden lang bei 80°C
reagieren. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
in 6 l Wasser gegossen. Die präzipitierten
Kristalle wurden durch Filtration gesammelt und getrocknet. 450
g des auf diese Weise erhaltenen 2-Acetoxy-3-hydroxycarbonyl-6-methoxycarbonylnaphthalin wurden
in Tetrahydrofuran gelöst,
mit 0,3 g N,N-Dimethylformamid und 278,5 g Thionylchlorid versetzt
und 2 Stunden lang bei 50°C
gerührt.
Daraufhin wurde das Lösungsmittel
zusammen mit dem überschüssigen Thionylchlorid
abdestilliert, der Rückstand
wurde in 1350 g Tetrahydrofuran suspendiert und mit einer Lösung von 80
g p-Phenylendiamin in 1350 g Tetrahydrofuran versetzt. Das Gemisch
ließ man
15 Stunden lang bei 65°C reagieren.
Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, die
präzipitierten
Kristalle wurden durch Filtration gesammelt und gut mit Methanol
und daraufhin mit Wasser gewaschen, was eine Rohverbindung ergab.
195 g der Rohverbindung wurden aus N,N-Dimethylformamid umkristallisiert,
was die Zielverbindung, 1,4-Bis(2'-acetoxy-6'-methoxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen,
ergab (Schmelzpunkt, Zersetzungspunkt: 264°C).
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Beispiel 1
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionsbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet war, eingespeist, und die Polykondensationsreaktion
unter Abspaltung von Essigsäure wurde
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
p-Hydroxybenzoesäure: 655
Gew.-Teile (73,4 Mol %)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 318
Gew.-Teile (26,1 Mol %)
1,4-Bis(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen:
17 Gew.-Teile (0,5
Mol %)
Essigsäureanhydrid:
688 Gew.-Teile
Kaliumacetat: 0,07 Gew.-Teile
-
Unter
einer Stickstoffatmosphäre
wurde das Gemisch im Verlauf von 3 Stunden von 40°C auf 190°C erwärmt, 1 Stunde
lang bei 190°C
gehalten, im Verlauf von 2 Stunden und 20 Minuten auf 325°C erwärmt, 10 Minuten
lang bei 325°C
umgesetzt, worauf der Druck im Verlauf von 20 Minuten bei 325°C auf 20
mmHg reduziert wurde. Zum Abschluss der Polykondensationsreaktion
ließ man
weitere 5 Minuten lang reagieren. Es wurde annähernd die theoretische Menge
an Essigsäure
abdestilliert, und es wurde ein Harz mit der folgenden theoretischen
Strukturformel erhalten:
-
-
-
Der
erhaltene Polyester wurde in Pentafluorphenol gelöst, was
eine Polymerlösung
mit einer Konzentration von 0,1 Gew.-% ergab. Die für das Durchlaufen
der Polymerlösung
durch das Kapillarrohr eines Ubbelohde-Viskosimeters erforderliche
Zeit wurde in einem 60°C
warmen Thermostatbad gemessen. Die intrinsische Viskosität η wurde durch
die nachfolgende Formel bestimmt und zu η = 7,7 erhalten:
-
-
Der
Schmelzpunkt des erhaltenen Harzes betrug 283°C.
-
Das
wie oben erhaltene Harz wurde zerstoßen und einem Spritzgießen mit
einer Spritzgussapparatur MINIMAT 26/15 (Sumitomo Heavy Industries,
Ltd.) unterzogen (Zylindertemperatur: 300-300-290-280°C, Formtemperatur:
70°C), was
Dumbbell-Proben (Gesamtlänge:
64 mm, Länge
des linearen Anteils: 12 mm, Breite des linearen Anteils: 3,4 mm,
Dicke: 1,5 mm) und Biegeteststreifen mit 12,7 × 64 × 2,0 (mm) ergab. Zwei Arten
von Dumbbell-Proben wurden unter Verwendung einer herkömmlichen
Form mit einem Ausgang am Ende und einer Form vom Nahtlinien-Typ
mit zwei Ausgängen
an beiden Enden geformt, und von beiden wurde die Zugfestigkeit
zur Berechnung der Beibehaltung der Nahtlinien-Zugfestigkeit gemessen.
-
Des
weiteren wurden die Biegeteststreifen aus dem Mittelteil in Maschinenlaufrichtung
(nachfolgend MD) und ebenso in Transversalrichtung (nachfolgend
TD) herausgeschnitten, und die linearen Ausdehnungskoeffizienten
bei 23°C
bis 200°C
der TD- und MD-Richtungen wurden mit einem EXSTRA 6000 (SEIKO DENSHI
KOGYO Ltd.) gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet war, eingespeist, und Polykondensation und Formen wurden
auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehnungskoeffizienten in
TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben bewertet. Die erhaltenen
Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der Schmelzpunkt des Harzes
sind in Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 655 Gew.-Teile (72,6 Mol
%)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure:
318 Gew.-Teile (25,9 Mol-%)
2,2'-Hexylendioxybis(3,6-dihydroxycarbonylnaphthalin):
18 Gew.-Teile (0,5 Mol %)
4,4'-Biphenol: 12 Gew.-Teile (1,0 Mol-%)
Essigsäureanhydrid:
695 Gew.-Teile
Kaliumacetat: 0,07 Gew.-Teile
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Beispiel 3
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet worden war, eingespeist, und Polykondensation und Formen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehungskoeffizienten
in TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben beurteilt. Die
erhaltenen Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der
Schmelzpunkt des Harzes sind in der Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 655
Gew.-Teile (73,4 Mol %)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 318
Gew.-Teile (26,1 Mol-%)
4,4'-Bis(2"-hydroxy-3"-hydroxycarbonylnaphtho-6"-ylcarbonyl)biphenol:
20 Gew.-Teile (0,5 Mol %)
Essigsäureanhydrid: 688 Gew.-Teile
Kaliumacetat:
0,07 Gew.-Teile
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Beispiel 4
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet worden war, eingespeist, und Polykondensation und Formen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehnungskoeffizienten
in TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben beurteilt. Die
erhaltenen Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der
Schmelzpunkt des Harzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 655
Gew.-Teile (73,4 Mol-%)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 318
Gew.-Teile (26,1 Mol-%)
2,5'-Bis{4"-(2'-hydroxy-6'-hydroxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenyl}-3,4-oxadiazol: 21,5 Gew.-Teile (0,5
Mol %)
Essigsäureanhydrid:
688 Gew.-Teile
Kaliumacetat: 0,07 Gew.-Teile
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Beispiel 5
-
Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet worden war, eingespeist, und Polykondensation und Formen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehnungskoeffizienten
in TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben beurteilt. Die
erhaltenen Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der
Schmelzpunkt des Harzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 655
Gew.-Teile (73,4 Mol-%)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 318
Gew.-Teile (26,1 Mol-%)
1,4-Bis(2'-acetoxy-6-methoxycarbonylnaphtho-3'-ylcarbonylamino)phenylen:
17,9 Gew.-Teile
(0,5 Mol %)
Essigsäureanhydrid:
688 Gew.-Teile
Kaliumacetat: 0,07 Gew.-Teile
Antimontrioxid:
0,18 Gew.-Teile
-
Vergleichsbeispiel (ohne
polyfunktionelles aromatisches Monomer)
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet worden war, eingespeist, und Polykondensation und Formen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehnungskoeffizienten
in TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben beurteilt. Die
erhaltenen Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der
Schmelzpunkt des Harzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 655
Gew.-Teile (73 Mol-%)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 318 Gew.-Teile (27 Mol
%)
Essigsäureanhydrid:
688 Gew.-Teile
Kaliumacetat: 0,07 Gew.-Teile
-
Vergleichsbeispiel 2 (Pyromellitsäure wurde
eingesetzt)
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktorbehälter, der
mit einem Rührflügel und
einem Kühler
ausgestattet worden war, eingespeist, und Polykondensation und Formen
wurden auf die gleiche Art und Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt. Die
Nahtfestigkeit und die Anisotropie der linearen Ausdehnungskoeffizienten
in TD- und MD-Richtung wurden anhand von Testproben beurteilt. Die
erhaltenen Ergebnisse, ebenso wie die intrinsische Viskosität η und der
Schmelzpunkt des Harzes sind in Tabelle 1 gezeigt.
p-Hydroxybenzoesäure: 646
Gew.-Teile (72,6 Mol-%)
6-Hydroxy-2-naphthoesäure: 330
Gew.-Teile (25,9 Mol-%)
Pyromellitsäure: 8,3 Gew.-Teile (0,5 Mol
%)
4,4'-Biphenol:
12 Gew.-Teile (1,0 Mol-%)
Essigsäureanhydrid: 695 Gew.-Teile
Kaliumacetat:
0,07 Gew.-Teile
-
-
Auf
Basis der in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse, zeigte das erfindungsgemäße, thermotrope,
flüssigkristalline
Polymer, das darin mit einem polyfunktionellen aromatischen Monomer
copolymerisiert worden ist, eine verbesserte Nahtlinienfestigkeit
im dünnen
Anteil und eine reduzierte Anisotropie des linearen Ausdehnungskoeffizienten,
während
die gute Zugfestigkeit im Vergleich zu Vergleichsbeispiel 1, ohne
das polyfunktionelle aromatische Monomer, beibehalten wurde. Das
erfindungsgemäße Polymersystem
ist bei weitem wirksamer als diejenigen, in die Pyromellitsäure eingearbeitet
worden ist.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Die
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polymere sind ausgezeichnet hinsichtlich der Wärmebeständigkeit, der Formbarkeit und
der Fließeigenschaften,
und sie können
einen geformten Gegenstand mit guten mechanischen Eigenschaften,
insbesondere einer verbesserten Nahtlinienfestigkeit und einer reduzierten Anisotropie
in den Eigenschaften des geformten Gegenstands liefern.
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Das
flüssigkristalline
Polymer, die flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung und der daraus hergestellte Gegenstand können für eine Vielzahl
von Produkten, z.B. Maschinenkomponenten, elektrischen und elektronischen
Komponenten, Automobilteilen und Tischgeschirr, verwendet werden.