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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues thermotropes flüssigkristallines
Polymer, eine Zusammensetzung umfassend das thermotrope flüssigkristalline
Polymer und einen daraus hergestellten Formkörper. Gemäß der vorliegenden Erfindung
können
einige signifikante Nachteile von Formkörpern aus konventionellen thermotropen
flüssigkristallinen
Polymeren einschließlich
hoher mechanischer Anisotropie und niedriger Schweißstärke minimiert
werden.
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Stand der Technik
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Derzeit
nimmt die Nachfrage nach Hochleistungskunststoffen mehr und mehr
zu und neue Polymere mit einer Vielzahl von Funktionen sind entwickelt
worden. Unter diesen Kunststoffen haben flüssigkristalline Harze, die
optische Anisotropie zeigen und dadurch gekennzeichnet sind, dass
ihre Molekülketten
in parallelen Richtungen in geschmolzenem Zustand angeordnet sind
(thermotrope flüssigkristalline
Polymere) aufgrund ihrer hervorragenden Fließ- und mechanischen Eigenschaften
Aufmerksamkeit erregt. Überdies
weisen sie in Abhängigkeit
von der Molekülstruktur
hohe Deflektionstemperaturen unter Belastung sowie hohe Dauerverwendungstemperaturen
auf.
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Die
Harzzusammensetzungen, die aus thermotropen flüssigkristallinen Polymeren
mit solchen Eigenschaften hergestellt sind und mit fasrigen Verstärkungsmitteln,
wie Glasfaser oder anorganischen Füllstoffen, ausgerüstet sind,
werden für
eine Vielzahl von Produkten wie elektrische und elektronische Komponenten
unter Einschluss von Teilen für
Computer, Maschinenkomponenten und Präzisionsmaschinenkomponenten
in zweckmäßigerweise
verwendet. Beispielsweise werden sie für Motorkomponenten wie Verbindungsstücke, Verstärker, Schalter,
Spulenkörper
bzw. -kästen,
Kondensatoren, Verbindungsstücke,
Laut sprecher, Kommitatoren und Separatoren verwendet und für Abschirmelemente
wie Spulen-, Kristall- und IC-Chips eingesetzt.
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Andererseits
werden die Moleküle
von solchen thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren wie oben genannt leicht selbst bei geringer Scherkraft
orientiert. Dementsprechend treten einige Nachteile in einem Formkörper auf,
wie der signifikante Unterschied des Formschrumpfes zwischen der
Maschinenrichtung (MD) parallel zur Fließrichtung des Materials bei
der Formgebung und der transversalen Richtung (TD) zur MD. Mit anderen
Worten, der Formkörper
weist eine hohe Anisotropie in Bezug auf seine mechanische Festigkeit
auf. Als solches weist das Polymer an der Schweißnaht eine geringe Festigkeit
auf, wenn der Körper
eine Schweißnaht
besitzt.
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Zur
Verbesserung von solchen herabgesetzten mechanischen Eigenschaften
in Folge der Orientierung der Moleküle oder der Anisotropie bei
der Formgebung sind im Stand der Technik zahlreiche Methoden vorgeschlagen
worden. Zum Beispiel offenbart die japanische Patentveröffentlichung
(KOKOKU) Nr. 38007/1993 ein Verfahren zur Herstellung aromatischer
Polyester durch Polykondensation bestimmter Verbindungen, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Verbindungen mit polyfunktionellen
Gruppen wie 1,3,5-Trihydroxybenzol, 3,5-Dihydroxybenzoesäure, 5-Hydroxyisophthalsäure oder
funktionelle Derivate davon dem Reaktionssystem zugesetzt werden.
Bei diesem Verfahren können
aromatische Polyester mit verbesserten Formeigenschaften und reduzierter
Anisotropie ohne wesentliche Beeinträchtigung ihrer thermischen
Eigenschaften erhalten werden. Die Veröffentlichung lehrt, dass solche
multifunktionellen Verbindungen wie 1,3,5-Trihydroxybenzol und andere
Polymere mit guter thermischer Stabilität aufgrund ihrer herabgesetzten sterischen
Hinderung und hoher Reaktivität
liefern können.
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Jedoch
bringt dieses Verfahren keinen zufriedenstellenden Effekt hinsichtlich
der Verbesserung der Schweißfestigkeit
und der Verringerung der Anisotropie-Formschrumpffaktoren bei thermotropen
flüssigkristallinen
Polymeren.
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Offenbarung der Erfindung
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Durch die Erfindung zu
lösende
Probleme
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Die
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines thermotropen
flüssigkristallinen
Polymeren, das einen Formkörper
mit geringerer Anisotropie seiner mechanischen Eigenschaften und
verbesserter Schweißfestigkeit
liefert, einer Zusammensetzung umfassend das thermotrope flüssigkristalline
Polymer und eines daraus hergestellten Formkörpers sowie eines daraus hergestellten
Gegenstands wie einer Faser und eines Films.
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Die
benannten Erfinder haben gefunden, dass ein thermotropes flüssigkristallines
Polymer, dessen Hauptketten in parallelen Richtungen regelmäßig in geschmolzenem
Zustand zur Erzeugung einer anisotropen Schmelzphase angeordnet
sind und das für
die Schmelzverarbeitung geeignet ist, durch Copolymerisation bestimmter
trifunktioneller Hydroxynaphthalincarbonsäuren mit (einem) anderen polymerisierbaren
Manomer(en) erhalten werden kann, und die Erfindung vollendet.
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Die
vorliegenden Erfindung stellt ein thermotropes flüssigkristallines
Polymer bereit, erhältlich
durch Copolymerisation einer trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) und/oder eines reaktiven Derivats davon mit
(einem) anderen polymerisierbaren Monomer(en),
worin einer von m und n 1
und der andere 2 ist.
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Das
thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung zeigt optische Anisotropie.
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Das
thermotrope flüssigkristalline
Polymer, umfassend die trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I), zeigt verbesserte Schweißfestigkeit und geringere Anisotropie
in Bezug auf seine mechanische Festigkeit als konventionelle thermotrope
flüssigkristalline
Polymere mit diesen Nachteilen.
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In
dem erfindungsgemäßen thermotropen
flüssigkristallinen
Polymer kann der Anteil der trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) an der Gesamtmenge der polymerisierbaren Monomeren,
die das Polymer aufbauen, vorzugsweise 0,01-10 Mol-% betragen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine thermotrope flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung bereit, die das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung und ein Verstärkungsmittel und/oder einen
Füllstoff
umfasst. Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Fertigungsprodukt
bereit, das durch Schmelzverarbeitung des thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren oder der thermotropen flüssigkristallinen Polymerzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung erhalten wird.
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In
der allgemeinen Formel (I) können
sowohl die Hydroxygruppe(n) (-OH) und die Carboxylgruppe(n) (-COOH)
an beliebigen Positionen an dem Naphthalinring vorhanden sein. Vorzugsweise
sind eine Hydroxygruppe und eine Carboxylgruppe an demselben Benzolring
angeordnet und eine Hydroxy- oder Carboxylgruppe ist an dem anderen
Benzolring positioniert.
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In
der Beschreibung und den beigefügten
Ansprüchen
bedeutet der Begriff „reaktives
Derivat" ein Derivat
eines Monomeren, das die Monomereinheit in das Polymer einführen kann.
Geeignete reaktive Derivate der Monomere der vorliegenden Erfindung
schließen
Alkylester und Säurehalogenide
ein.
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In
dieser Anmeldung bedeutet „aromatisch" eine Verbindung
mit einer aromatischen Gruppe mit bis zu 4 kondensierten Ringen.
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„Aliphatisch" bedeutet eine Verbindung
mit einer gesättigten
oder ungesättigten
Kohlenstoffkette bestehend aus 2-12 Kohlenstoffatomen, die verzweigt
sein kann.
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„Alicyclisch" steht für eine Verbindung
mit einem gesättigten
Kohlenstoffring bestehend aus 3-6 Kohlenstoffatomen.
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Beispiele
für die
trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure der allgemeinen Formel
(I) schließen 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure, 2-Hydroxynaphthalin-3,7-dicarbonsäure, 4-Hydroxynaphthalin-1,3-dicarbonsäure, 4-Hydroxynaphthalin-1,8-dicarbonsäure, 2-Hydroxynaphthalin-1,8-dicarbonsäure, 3-Hydroxynaphthalin-1,8-dicarbonsäure, 1,4-Dihydroxynaphthalin-2-carbonsäure, 3,7-Dihydroxynaphthalin-2-carbonsäure und
3,5-Dihydroxynaphthalin-2-carbonsäure ein.
Darunter werden 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure und
3,5-Dihydroxynaphthalin-2-carbonsäure vorzugsweise verwendet,
da sie die Anisotropie in Bezug auf die mechanische Festigkeit verringern
und die Schweißfestigkeit
des Formkörpers
verbessern können,
während
die anderen mechanischen Eigenschaften beibehalten werden. 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure ist
besonders bevorzugt.
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Der
Anteil der trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) und/oder ihres reaktiven Derivats an der
Gesamtmenge der polymerisierbaren Monomeren, die das Polymer aufbauen, kann
vorzugsweise 0,01-10 Mol-%, mehr bevorzugt 0,1-5 Mol-% betragen.
Wenn der Anteil über
10 Mol-% beträgt,
weist das erhaltene Polymer tendenziell Quervernetzungen auf, die
in einer verringerten thermotropen Flüssigkristallinität resultieren
können.
Wenn andererseits der Anteil unterhalb von 0,01% liegt, werden die
Effekte der Herabsetzung der Anisotropie und der Verbesserung der
Schweißfestigkeit
tendenziell verringert.
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Weitere
polymerisierbare Monomere, die für
das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, können Monomere
sein, die für
konventionelle thermotrope flüssigkristalline Polymere
verwendet werden, und schließen
aromatische Hydroxycarbonsäuren,
aromatische Dicarbonsäuren,
aromatische Diole, aromatische Aminocarbonsäuren, aromatische Hydroxyamine,
aromatische Diamine und aliphatische Diole ein. Obwohl hierin anders
ausgedrückt,
können
diese polymerisierbaren Monomeren als reaktive Derivate davon verwendet
werden.
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Als
weitere polymerisierbare Monomere zur Verwendung in der Erfindung
können
(ein) Oligomer(e) einer oder mehrerer Arten der oben genannten Monomerverbindungen
der Copolymerisation mit der Verbindung der Formel (I) unterworfen
werden. In der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen wird jede Monomereinheit,
die das Oligomer aufbaut, bei der Diskussion des Anteils jedes polymerisierbaren
Monomeren, wenn ein Oligomer als die „polymerisierbaren Monomeren", bezogen auf die
polymerisierbaren Monomereinheiten, verwendet wird, gezählt.
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Als
weitere polymerisierbare Monomere, die für das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung verwendet werden, werden vorzugsweise
diejenigen eingesetzt, die eine aromatische Hydroxycarbonsäure umfassen,
und diejenigen, die im Wesentlichen äquimolare Mengen an aromatischer
Dicarbonsäure
und aromatischem Diol umfassen.
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Mehr
bevorzugt schließen
die weiteren polymerisierbaren Monomeren für das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung eine Kombination ein von:
einer
aromatischen Hydroxycarbonsäure
und
mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus aromatischen Dicarbonsäuren,
aromatischen Diolen, aromatischen Aminocarbonsäuren, aromatischen Hydroxyaminen,
aromatischen Diaminen und aliphatischen Diolen.
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Unter
den oben genannten polymerisierbaren Monomeren wird vorzugsweise
eine Kombination verwendet von:
einer aromatischen Hydroxycarbonsäure,
mindestens
einer Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus aromatischen Dicarbonsäuren und aromatischen
Diolen und
mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus aromatischen Aminocarbonsäuren, aromatischen
Hydroxyaminen, aromatischen Diaminen und aliphatischen Diolen.
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Insbesondere
umfasst das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung vorzugsweise als weitere polymerisierbare
Monomere
eine aromatische Hydroxycarbonsäure und
im Wesentlichen äquimolare
Mengen mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure und mindestens eines aromatischen
Diols unter dem Gesichtspunkt der Ausgewogenheit der Eigenschaften.
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Wenn
das erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer 5 Mol-% oder mehr aromatische Dicarbonsäuren (bezogen auf die Gesamtmenge
an polymerisierbaren Monomeren) enthält, beträgt das Molverhältnis zwischen
der
aromatischen Carbonsäure
und
der Gesamtmenge der aromatischen Diole, aromatischen Hydroxyamine,
aromatischen Diamine und aliphatischen Diole vorzugsweise 45/55
bis 55/45.
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Beispiele
für die
aromatischen Hydroxycarbonsäuren,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, schließen 4-Hydroxybenzoesäure, 3-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 2-Hydroxy-5-naphthoesäure, 2-Hydroxy-7-naphthoesäure, 2-Hydroxy-3-naphthoesäure, 4'-Hydroxyphenyl-4-benzoesäure, 3'-Hydroxyphenyl-4-benzoesäure, 4'-Hydroxyphenyl-3-benzoesäure und Alkyl-,
Alkoxy- oder Halogen-substituierte davon ein. Alkyl- und Alkoxysubstituentengruppen
besitzen vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome.
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Darunter
werden vorzugsweise 4-Hydroxybenzoesäure und 2-Hydroxy-6-naphthoesäure einzeln oder in Kombination
verwendet, da sie die Kontrolle bzw. Steuerung der Eigenschaften
oder des Schmelzpunkts des resultierenden flüssigkristallinen Polyesters
einfach machen.
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In
dem erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyester beträgt
der Anteil der aromatischen Hydroxycarbonsäure an der Gesamtmenge der
polymerisierbaren Monomeren vorzugsweise 10-90 Mol-%, mehr bevorzugt 50-90 Mol-%.
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Beispiele
für die
aromatischen Dicarbonsäuren,
die als weitere polymerisierbare Monomere in dem erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyester verwendet werden können,
schließen
Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure,
1,6-Naphthalindicarbonsäure,
2,7-Naphthalindicarbonsäure,
4,4'-Dicarboxybiphenyl,
3,4'-Dicarboxybiphenyl,
4,4''-Dicarboxyterphenyl, Bis(4-carboxyphenyl)ether,
Bis(4-carboxyphenoxy)butan,
Bis(4-carboxyphenyl)ethan, Bis(3- carboxyphenyl)ether
und Bis(3-carboxyphenyl)ethan und Alkyl-, Alkoxy- oder Halogen-substituierte
davon ein.
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Darunter
werden vorzugsweise Terephthalsäure,
Isophthalsäure
und 2,6-Naphthalindicarbonsäure verwendet
und insbesondere die Terephthalsäure
ist bevorzugt, da sie die Hitzebeständigkeit des resultierenden
flüssigkristallinen
Polymeren effektiv verbessern kann.
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Wenn
das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung eine aromatische Dicarbonsäure umfasst,
ist ihr Anteil an der Gesamtmenge der polymerisierbaren Monomeren
vorzugsweise nicht mehr als 45 Mol-%, mehr bevorzugt nicht mehr
als 25 Mol-%.
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Beispiele
für aromatische
Diole, die als weitere polymerisierbare Monomere in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, schließen Hydrochinon, Resorcin,
2,6-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
3,3'-Dihydroxybiphenyl,
3,4'-Dihydroxybiphenyl,
4,4'-Dihydroxybiphenyl,
4,4'-Dihydroxybiphenolether,
Bis(4-hydroxyphenyl)ethan, 2,2'-Dihydroxybinaphthyl
und Alkyl-, Alkoxy- oder
Halogen-substituierte davon ein.
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Darunter
werden vorzugsweise Hydrochinon, Resorcin, 4,4'-Dihydroxybiphenyl
und 2,6-Dihydroxynaphthalin verwendet und insbesondere Hydrochinon,
4,4'-Dihydroxybiphenyl
oder 2,6-Dihydroxynaphthalin ist
bevorzugt aufgrund der guten Reaktivität während des Polymerisationsverfahrens.
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Beispiele
für die
aromatischen Hydroxyamine, die als weitere polymerisierbare Monomere
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, schließen 4-Aminophenol,
N-Methyl-4-aminophenol,
3-Aminophenol, 3-Methyl-4-aminophenol, 4-Amino-1-naphthol, 4-Amino-4'-hydroxybiphenyl,
4-Amino-4'- hydroxybiphenylether,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylmethan,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylsulfid
und 2,2'-Diaminobinaphthyl
ein. Darunter wird vorzugsweise 4-Aminophenol verwendet, da es zu
der guten Ausgewogenheit der Eigenschaften des resultierenden Polymeren
beiträgt.
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Wenn
aromatische Diole und/oder aromatische Hydroxyamine verwendet werden,
beträgt
der Gesamtanteil an sämtlichen
polymerisierbaren Monomeren vorzugsweise nicht mehr als 45 Mol-%,
mehr bevorzugt nicht mehr als 25 Mol-%.
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Erfindungsgemäß umfasst
das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung vorzugsweise mindestens eine
Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus aromatischen Dicarbonsäuren, aromatischen
Diolen und aromatischen Hydroxyaminen, da diese Verbindungen es
erleichtern, die Bildung verzweigter Polymerketten bei der Copolymerisation
in Folge der Reaktion mit der trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) zu steuern.
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Außerdem kann
das thermotrope flüssigkristalline
Polymer der vorliegenden Erfindung mit anderen als den oben beschriebenen
Monomeren copolymerisiert werden, sofern dies den erfindungsgemäßen Effekt
nicht beeinträchtigt.
Beispiele für
solche polymerisierbaren Monomeren schließen aromatische Diamine, aromatische
Aminocarbonsäuren,
alicyclische Dicarbonsäuren,
aliphatische Diole, alicyclische Diole, aromatische Mercaptocarbonsäuren, aromatische
Dithiole, aromatische Mercaptophenole und reaktive Derivate davon
ein. Darunter werden vorzugsweise aromatische Diamine, aromatische
Aminocarbonsäuren
und aliphatische Diole eingesetzt. Der Anteil dieser Monomeren an
der Gesamtmenge der polymerisierbaren Monomeren beträgt vorzugsweise
nicht mehr als 20 Mol-%.
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Beispiele
für aromatische
Diamine und aromatische Aminocarbonsäuren schließen 1,4-Phenylendiamin, 1,3-Phenylendiamin,
N-Methyl-1,4-phenylendiamin, N,N'-Dimethyl-1,4-phenylendiamin,
4,4'-Diaminophenylsulfid(thiodianilin),
4,4'-Diaminobiphenylsulfon,
2,5-Diaminotoluol, 4,4'-Ethylendianilin,
4,4'-Diaminobiphenoxyethan,
4,4'-Diaminobiphenylmethan(methylendianilin),
4,4'-Diaminobiphenylether(oxydianilin),
4-Aminobenzoesäure,
3-Aminobenzoesäure,
6-Amino-2-naphthoesäure
und 7-Amino-2-naphthoesäure ein.
Als aromatische Diamine sind 1,4-Phenylendiamin
und 1,3-Phenylendiamin besonders bevorzugt und als aromatische Aminocarbonsäuren ist
die 4-Aminobenzoesäure
besonders bevorzugt.
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Beispiele
für alicyclische
Dicarbonsäuren,
aliphatische Diole und alicyclische Diole schließen Hexahydroterephthalsäure und
lineare oder verzweigte aliphatische Diole wie Trans-1,4-cyclohexandiol, Cis-1,4-cyclohexandiol,
Trans-1,4-cyclohexandimethanol, Cis-1,4-cyclohexandimethanol, Trans-1,3-cyclohexandiol, Cis-1,2-cyclohexandiol,
Trans-1,3-cyclohexandimethanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,2-Propandiol,
1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und Neopentylglykol sowie reaktive
Derivate davon ein. Darunter werden Ethylenglykol, Propylenglykol
und Butylenglykol vorzugsweise verwendet.
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Beispiele
für aromatische
Mercaptocarbonsäuren,
aromatische Dithiole und aromatische Mercaptophenole schließen 4-Mercaptobenzoesäure, 2-Mercapto-6-naphthoesäure, 2-Mercapto-7-naphthoesäure, Benzol-1,4-dithiol,
Benzol-1,3-dithiol, 2,6-Naphthalindithiol,
2,7-Naphthalindithiol, 4-Mercaptophenol, 3-Mercaptophenol, 6-Mercapto-2-hydroxynaphthalin,
7-Mercapto-2-hydroxynaphthalin
und reaktive Derivate davon ein.
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Das
erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer zeigt eine anisotrope Schmelzphase. Das Vorliegen dieser
ani sotropen Schmelzphase kann mittels eines konventionellen Systems
mit polarisiertem Licht unter Verwendung eines orthogonalen Lichtpolarisators
bestätigt
werden. Insbesondere kann die Probe auf einem Leitz-Heiztisch unter
Stickstoffatmosphäre
mit einem Leitz-Polarisationsmikroskop mit 40-facher Vergrößerung beobachtet
werden. Das oben beschriebene Polymer ist optisch anisotrop. D.h.,
dass das Polymer Licht durchlässt,
wenn es durch einen orthogonalen Lichtpolarisator betrachtet wird.
Wenn eine Probe optisch anisotrop ist, lässt die Probe selbst im statischen
Zustand polarisiertes Licht durch.
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In
der vorliegenden Erfindung können
bevorzugte Beispiele für
Kombinationen von polymerisierbaren Monomeren, die das thermotrope
flüssigkristalline
Polymer aufbauen, mit der essenziellen Komponente, der trifunktionellen
Hydroxynaphthalincarbonsäure
einschließen:
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/Isophthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/Isophthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/Terephthalsäure/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon/4,4'-Dihydroxybiphenyl
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/4-Aminophenol
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/4-Aminophenol
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/p-Phenylendiamin
4-Hydroxybenzoesäure / 2-Hydroxy-6-naphthoesäure /4-Aminobenzoesäure
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/Ethylenglykol
4-Hydroxybenzoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Ethylenglykol
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/Terephthalsäure/Ethylenglykol
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-naphthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Ethylenglykol
Terephthalsäure/Butylhydrochinon/Phenylhydrochinon
Terephthalsäure/Phenylhydrochinon/Bisphenol
A.
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In
dem erfindungsgemäßen thermotropen
flüssigkristallinen
Polymer können
andere multifunktionelle polymerisierbare Monomere, die drei oder
mehrere funktionelle Gruppen aufweisen, mit der trifunktionellen
Hydroxynaphthalincarbonsäure
der allgemeinen Formel (I) verwendet werden. Beispiele für solche
anderen multifunktionellen polymerisierbaren Monomere schließen 4-Hydroxyisophthalsäure, 5-Hydroxyisophthalsäure, Trimellitsäure, 1,3,5-Benzoltricarbonsäure und
Pyromellitsäure
ein. Wenn andere bzw. weitere multifunktionelle polymerisierbare
Monomere verwendet werden, beträgt
ihr Anteil an der Gesamtmenge der polymerisierbaren Monomeren vorzugsweise
0,01-5 Mol-%.
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Die
trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure, die für das erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer verwendet wird, kann durch jede konventionelle Methode hergestellt
werden. Zum Beispiel kann die 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure gemäß der in
der WO 98/17621 beschriebenen Methode erhalten werden, ohne Einschränkung jedoch
auf diese Methode.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines thermotrophen flüssigkristallinen
Polymeren bereit, das die Zugabe einer trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) zu einem Reaktionssystem zur Copolymerisation
der trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure mit dem bzw. den anderen
polymerisierbaren Monomer(en) umfasst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Methode
kann die trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) dem Reaktionssystem zusammen mit dem anderen
polymerisierbaren Monomeren gleichzeitig oder separat, auf einmal
oder aufeinander folgend vor Beendigung des Copolymerisationsverfahrens
zugesetzt werden.
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Die
Methode zur Herstellung des erfindungsgemäßen thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren unterliegt keinen Beschränkungen und jede bekannte Methode
kann verwendet werden. Zum Beispiel können konventionelle Methoden
zur Herstellung eines thermotropen flüssigkristallinen Polymeren
zur Erzeugung von Esterbindungen zwischen der trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure der
allgemeinen Formel (I) und anderen polymerisierbaren Monomerkomponenten
in der oben genannten Kombination, wie eine Schmelzacidolyse-Methode
und eine Aufschlämmungspolymerisationsmethode,
verwendet werden.
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Die
Schmelzacidolyse-Methode wird für
die vorliegende Erfindung vorzugsweise eingesetzt. Bei dieser Methode
werden die polymerisierbaren Monomeren zunächst zur Herstellung einer
geschmolzenen Lösung
der Reaktanten erhitzt und anschließend wird die Lösung zur
Herstellung des geschmolzenen Polymeren umgesetzt. Die letzte Stufe
dieser Methode kann unter Vakuum durchgeführt werden, um die Entfernung
flüchtiger
Nebenprodukte, wie Essigsäure
oder Wasser, zu erleichtern.
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Die
Aufschlämmungspolymerisationsmethode
ist dadurch gekennzeichnet, dass Monomere in einer Wärmeaustauscherflüssigkeit
umgesetzt werden, um ein Polymer im festen Zustand als Suspension
in dem flüssigen
Wärmeaustauschermedium
herzustellen.
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Sowohl
bei der Schmelzacidolyse-Methode als auch bei der Aufschlämmungspolymerisationsmethode
können
die trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure der allgemeinen Formel
(I) und die weiteren polymerisierbaren Monomerkomponenten, die für die Herstellung
des thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren verwendet werden, der Reaktion in denaturierter Form unterworfen
werden, die durch Veresterung der Hydroxylgruppe bei Raumtemperatur
erhalten wird, d.h. in der Form von niederen Acylestern.
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Die
niedere Acylgruppe weist vorzugsweise 2-5, mehr bevorzugt 2-3 Kohlenstoffatome,
auf und Essigester der polymerisierbaren Monomerkomponenten werden
am meisten bevorzugt für
die Reaktion verwendet.
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Die
niederen Acylester der polymerisierbaren Monomeren können zuvor
durch unabhängige
Acylierung hergestellt werden oder sie können in dem Reaktionssystem
durch Zugabe des Acylierungsmittels wie Essigsäureanhydrid zu den polymerisierbaren
Monomeren während
des Herstellungsprozesses des thermotropen flüssigkristallinen Polymeren
hergestellt werden.
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Sowohl
bei der Schmelzacidolyse-Methode als auch der Aufschlämmungspolymerisationsmethode kann
die Polymerisationsreaktion vorzugsweise bei einer Temperatur von
150-400°C,
mehr bevorzugt 250-370°C,
bei Atmosphärendruck
und/oder reduziertem Druck durchgeführt werden. Falls erforderlich,
kann ein Katalysator verwendet werden.
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Beispiele
für Katalysatoren
schließen
organische Zinnverbindungen wie Dialkylzinnoxid (z.B. Dibutylzinnoxid)
und Diarylzinnoxid; organische Titanverbindungen wie Titandioxid,
Antimontrioxid, Alkoxytitansilikat und Titanalkoxid; alkalische
oder erdalkalische Metallsalze von Carbonsäuren wie Kaliumacetat und gasförmige saure
Katalysatoren wie Lewissäuren
(z.B. BF3) und Halogenwasserstoffe (z.B.
HCl) ein.
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Wenn
ein Katalysator verwendet wird, beträgt die Menge des Katalysators,
die dem Reaktionssystem zugesetzt wird, bezogen auf die Gesamtmenge
der polymerisierbaren Monomeren vorzugsweise 5-1000 ppm und mehr
bevorzugt 10-200 ppm.
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Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer dergestalt, dass die log-Viskosität desselben in Pentafluorphenol
gemessen werden kann. Die log-Viskosität des Polymeren,
die bei einer Konzentration von 0,1 g/dl in Pentafluorphenol bei
60°C gemessen
wird, kann vorzugsweise 0,3 dl/g oder mehr, mehr bevorzugt 0,5-10
dl/g, am meisten bevorzugt 1-8 dl/g, betragen.
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Die
Schmelzviskosität
des thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren der vorliegenden Erfindung, die mit einem Kapillarrheometer
gemessen wird, kann vorzugsweise 1-1000 Pa·s, mehr bevorzugt 5-300 Pa·s, betragen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine thermotrope flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung bereit, die erhalten wird durch Vermischen
eines Verstärkungsmittels
und/oder Füllstoffs
mit dem thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren. Die Form des Verstärkungsmittels
und/oder Füllstoffs
kann jedwede konventioneller Verstärkungsmittel und/oder Füllstoffe
für Harzzusammensetzungen
wie eine faserförmige,
lamellare oder teilchenförmige
sein.
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Beispiele
für faserförmige Verstärkungsmittel
und Füllstoffe
schließen
Glasfaser, Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Faser, Aluminiumoxidfaser,
Kohlenstofffaser und Aramidfaser ein. Darunter werden aufgrund ihrer guten
Ausgewogenheit zwischen den physikalischen Eigenschaften und ihren
Kosten vorzugsweise Glasfasern eingesetzt.
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Beispiele
für lamellare
oder teilchenförmige
Füllstoffe
können
Talk, Glimmer, Grafit, Wollastonit, Kalziumcarbonat, Dolomit, Ton,
Glasflocken, Glaskugeln, Bariumsulfat und Titanoxid einschließen.
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Das
Verstärkungsmittel
und/oder der Füllstoff
können
dem erfindungsgemäßen thermotropen
flüssigkristallinen
Polymeren einzeln oder in Kombination miteinander zugesetzt werden.
Die Verstärkungsmittel und/oder
Füllstoffe
können
der flüssigkristallinen
Polymerzusammensetzung in einer Menge von 0-100 Gewichtsteilen,
insbesondere 20-70 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des thermotropen flüssigkristallinen
Polymeren, zugesetzt werden.
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Die
thermotrope flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann weiterhin mit einem oder mehreren Additiven vermischt
werden, die konventionell für
Harzzusammensetzungen verwendet werden, falls das gewünscht ist,
zum Beispiel mit Formgleitmitteln wie höheren aliphati schen Säuren, höheren aliphatischen
Estern, höheren
aliphatischen Amiden, Metallsalzen höherer aliphatischer Säuren, Polysiloxanen,
Fluorkohlenstoffharzen; mit Farbstoffen wie Färbemitteln und Pigmenten; mit
Antioxidantien; mit thermischen Stabilisatoren, UV-Absorbentien,
antistatischen Mitteln und Tensiden.
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Ferner
kann zu den Pellets aus dem thermotropen flüssigkristallinen Polymeren
oder der thermotropen flüssigkristallinen
Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Mittel zugegeben werden, das für einen äußeren Trenn- bzw. Gleiteffekt
sorgt, wie eine höhere
aliphatische Säure,
ein höherer
aliphatischer Ester, ein Metallsalz einer höheren aliphatischen Säure oder
eines Tensids vom Fluorkohlenstofftyp, so dass das Mittel an der
Oberfläche
der Pellets haftet bevor die Pellets dem Spritzgussverfahren unterworfen
werden.
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Das
erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer kann mit einer oder mehreren weiteren Harzkomponenten versetzt
werden. Beispiele für
die weiteren Harzkomponenten schließen thermoplastische Harze
wie Polyamid, Polyester, Polyphenylensulfid, Polyetherketon, Polycarbonat,
Polyphenylenether und denaturierte Derivate davon, Polysulfon, Polyethersulfon
und Polyetherimid und wärmehärtende Harze
wie Phenolharz, Epoxyharz und Polyimidharz ein. Die thermotropen
flüssigkristallinen
Polymerzusammensetzungen, die die weiteren Harzkomponenten umfassen,
sollen vom Umfang der Erfindung eingeschlossen sein.
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Die
Menge der weiteren Harzkomponenten, die dem Polymeren zugesetzt
werden, können
nach der Verwendung der Harzzusammensetzung bestimmt werden, und
vorzugsweise können
bis zu 100 Gewichtsteile, vorzugsweise bis zu 50 Gewichtsteile,
der weiteren Harzkomponenten 100 Gewichtsteilen des thermotropen
flüssigkristallinen
Polymeren zugesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung kann erhalten werden, indem Füllstoffe,
Verstärkungsmittel
und weitere Harzkomponenten dem flüssigkristallinen Polymer zugesetzt
werden und das Gemisch bei einer Temperatur in der Nähe des Schmelzpunkts
des Polymeren bis zu dem Schmelzpunkt plus 100°C in der Schmelze verknetet
wird, wobei eine Knetvorrichtung wie ein Banbury-Mischer, ein Knetwerk,
ein Einzelschneckenextruder, ein Doppelschneckenextruder oder dergleichen
verwendet wird.
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Das
thermotrope flüssigkristalline
Polymer oder die thermotrope flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann formpressend verarbeitet werden, indem ein konventionelles Schmelzgussverfahren,
vorzugsweise Spritzguss, Kompressionsguss, Extrusionsguss und Blasformen,
verwendet werden. Insbesondere kann das Polymer für die Filmextrusion
mit einer T-Düse,
das Filmblasformen mittels Blasformen oder dergleichen und Schmelzverspinnen
verwendet werden. Der aus dem thermotropen flüssigkristallinen Polymeren
der vorliegenden Erfindung hergestellte Formkörper, wie der durch Spritzguss hergestellte
Formkörper,
Film, Faser und der Behälter
zeigen weniger Anisotropie und eine verbesserte Schweißfestigkeit,
wenn der Formkörper
eine Schweißnaht
aufweist. Demgemäß ist das
thermotrope flüssigkristalline
Polymer oder die thermotrope flüssigkristalline
Polymerzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
besonders nützlich
für Teile
von elektrischen und elektronischen Vorrichtungen, Maschinen und
Automobilen.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele beschrieben. Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung
illustrieren und sollen nicht so ausge legt werden, dass sie den
Umfang der Erfindung beschränken.
In den Beispielen wurden die Parameter wie folgt bestimmt.
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<Schmelzpunkt>
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Unter
Verwendung eines DS-(differential scanning)-Kalorimeters wurde das Polymer von 50°C auf 355°C mit einer
Geschwindigkeit von 20°C/min
aufgeheizt und die endotherme Peak-Spitzentemperatur wurde als Schmelzpunkt
genommen.
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<Log-Viskosität>
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Das
erhaltene Polymer wurde in Pentafluorphenol unter Herstellung einer
0,1 gewichtsprozentigen Polymerlösung
aufgelöst.
Die Zeit, die für
den freien Fall der Polymerlösung
in dem Kapillarröhrchen
eines Ubbellohde-Viskosimeters erforderlich war, wurde in einem
Thermostatenbad bei 60°C
gemessen und die log-Viskosität η wurde berechnet.
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<Biegefestigkeit>
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Das
erhaltene Harz wurde bei einem Formschlussdruck von 15 Tonnen (Zylindertemperatur:
Schmelzpunkt plus 30°C,
Formtemperatur: 70°C)
mittels einer Spritzgussmaschine zu Probekörpern für den Biegetest von 12,7 × 64 × 1,6 (mm)
verarbeitet. Die Probekörper
wurden unter Verwendung entweder einer üblichen Form mit einem Angusssteg
am Ende oder unter Verwendung einer Form vom Schweißnahttyp
mit zwei Angussstegen an beiden Enden gegossen. Die Biegefestigkeit
wurde jeweils gemessen und die Retention der Schweißnaht-Biegefestigkeit
(Schweißnaht-Biegefestigkeit/Biegefestigkeit × 100) wurde
errechnet. Der Biegefestigkeitstest wurde gemäß ASTM D790 durchgeführt.
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<Linearer Ausdehnungskoeffizient>
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Die
oben beschriebenen Probekörper
für den
Biegetest wurden ausgehend von ihrer Mitte in Maschinenrichtung
(im Weiteren MD) und auch in Querrichtung dazu (im Weiteren TD)
geschnit ten, wobei 12,7 × 64 × 1,6 (mm)-Probekörper erhalten
wurden. Der lineare Ausdehnungskoeffizient bei 23°C-200°C der TD-
und MD-Richtungen
wurde gemäß ASTM D696
gemessen.
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Beispiel 1
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionsbehälter eingespeist,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensationsreaktion unter Essigsäureabspaltung
wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt.
4-Hydroxybenzoesäure: 70,81
Mol-%
2-Hydroxy-6-naphthoesäure:
26,19 Mol-%
4,4'-Dihydroxybiphenyl:
1 Mol-%
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure: 2 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,8 Mol
Kaliumacetat: 26 ppm
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Unter
Stickstoffatmosphäre
wurde das Gemisch über
einen Zeitraum von einer Stunde von 40°C auf 150°C erhitzt, 0,5 Stunden bei 150°C gehalten, über 5 Stunden
auf 325°C
erhitzt und bei 325°C
10 Minuten lang umgesetzt, anschließend wurde der Druck bei 325°C reduziert.
Fünfzehn
Minuten danach wurde der Druck auf 200 mmHg reduziert. Das Rührdrehmoment
erreichte einen vorbestimmten Wert. Zu dieser Zeit war die Polykondensationsreaktion
beendet. Als Ergebnis wurde die in etwa theoretische Menge an Essigsäure abdestilliert
und ein Polymer mit der folgenden theoretischen Strukturformel erhalten:
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Die
log-Viskosität
dieses Polymeren betrug η =
5,7 und sein Schmelzpunkt 275°C.
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Das
erhaltene Polymer wurde vermahlen und anschließend gegossen, um die Schweißnahtfestigkeit und
die lineare Expansionskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
zu bestimmen. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 zusammen mit der log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
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Beispiel 2
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 69,35 Mol-%
2-Hydroxy-6-naphthoesäure: 25,65
Mol-%
4,4'-Dihydroxybiphenyl:
1 Mol-%
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure: 4 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,78 Mol
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Beispiel 3
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wur den in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 68,44 Mol-%
2-Hydroxy-6-naphthoesäure: 25,31
Mol-%
Terephthalsäure:
1,25 Mol-%
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure: 5 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,6 Mol
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Beispiel 4
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 64 Mol-%
Hydrochinon:
17 Mol-%
2,6-Naphthalindicarbonsäure: 17 Mol-%
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure: 2 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,7 Mol
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Beispiel 5
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 69,35 Mol-%
2-Hydroxy-6-Naphthoesäure: 25,65
Mol-%
4,4'-Dihydroxybiphenyl:
1 Mol-%
3,5-Dihydroxynaphthalin-2-carbonsäure: 4 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
7,0 Mol
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 73 Mol-%
2-Hydroxy-6-Naphthoesäure: 27
Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,7 Mol
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Vergleichsbeispiel 2
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Die
folgenden Verbindungen wurden in einen Reaktionscontainer eingebracht,
der mit einem Rührblatt und
einem Kühler
ausgerüstet
war, und die Polykondensations- und Gussverfahren wurden in derselben
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Schweißnahtfestigkeit
und die linearen Ausdehnungskoeffizienten in den TD- und MD-Richtungen
wurden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit der
log-Viskosität η und dem
Schmelzpunkt gezeigt.
4-Hydroxybenzoesäure: 4,68 Mol-%
2-Hydroxy-6-Naphthoesäure: 1,75
Mol-%
4,4'-Dihydroxybiphenyl:
0,06 Mol-%
Pyromellitsäure:
0,04 Mol-%
Essigsäureanhydrid:
6,8 Mol
Kaliumacetat: 26 ppm
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Auf
Grundlage der in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse wies das erfindungsgemäße thermotrope
flüssigkristalline
Polymer, das mit einer trifunktionellen Hydroxynaphthalincarbonsäure copolymerisiert
worden war, eine verbesserte Schweißnahtfestigkeit an dünnen Stellen
und eine verringerte Anisotropie des linearen Expansionskoeffizienten
auf, während
im Vergleich zu Vergleichsbeispiel 1 ohne trifunktionelle Hydroxynaphthalincarbonsäure und
dem Vergleich zu Vergleichsbeispiel 2 mit Pyromellitsäure die
gute Biegefestigkeit beibehalten wurde.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die
erfindungsgemäßen thermotropen
flüssigkristallinen
Polymere werden zweckmäßigerweise
für elektrische
und elektronische Komponenten wie Teile für Computer, Maschinenteile
und Präzisionsmaschinenteile
verwendet. Sie können
für Motorkomponenten
verwendet werden wie für
Verbindungsstücke,
Verstärker, Schalter,
Spulenkörper
bzw. -kästen,
Kondensatoren, Verbindungsstücke,
Lautsprecher, Kommitatoren und Separatoren und auch verwendet werden
für Abschirmelemente
wie Spulen-, Kristall- und IC-Chips.