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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein flüssigkristallines Polyesterharz.
Insbesondere betrifft sie ein flüssigkristallines
Polyesterharz, das gute Färbbarkeit,
verbesserte Hitzebeständigkeit
und gute mechanische Eigenschaften besitzt.
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Stand der Technik
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Thermotropes
flüssigkristallines
Polyesterharz (das nachfolgend als flüssigkristallines Polyesterharz oder
LCP bezeichnet wird) wird aufgrund seiner guten Eigenschaften einschließlich der
Hitzebeständigkeit,
der mechanischen Eigenschaften, wie z.B. der Steifigkeit, der chemischen
Beständigkeit
und der dimensionalen Genauigkeit, nicht nur zur Herstellung von
geformten Gegenständen,
sondern auch zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten, wie z.B.
Fasern und Filmen, verwendet. Insbesondere die Bauteile in Personal
Computern und Mobiltelefonen sind hochgradig integriert und es besteht
ein Bedürfnis,
noch kleiner dimensionierte, dünnere
und kleinere Bauteile zu verwenden. Auf dem Gebiet der Informations-
und Telekommunikations-Technologie ist es gelegentlich erforderlich,
sehr dünne
Bauteile mit einer Dicke von 0,5 mm oder weniger zu verwenden. Aufgrund
der hervorragenden Formungseigenschaften der LCPs einschließlich der
guten Fließfähigkeit und
einer geringeren Gradbildung im Vergleich zu anderen thermoplastischen
Harzen hat die Verwendung von LCPs zugenommen.
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Andererseits
besteht nach wie vor ein Bedürfnis
nach Verbesserung der Fließfähigkeit,
der Hitzebeständigkeit
und der mechanischen Eigenschaften von flüssigkristallinen Polyesterharzen
und es sind zahlreiche Vorschläge
zur Verbesserung von LCP gemacht worden. Zum Beispiel beschreibt
die japanische Patentanmeldung Nr. 511573/1996 eine flüssigkristalline
Polyesterharzzusammensetzung mit verbesserter Hitzebeständigkeit,
hergestellt durch Einmischen eines alkalischen Metalls in bestimmte
Arten von Monomeren und Polymerisieren derselben.
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Es
bestehen jedoch noch Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich der
gleichförmigen
Färbbarkeit
und der Wiederherstellung der Farbe von Färbemitteln, wie z.B. Ruß, Azopigmenten
und dergleichen. Demgemäß ist die
Verwendung von LCP auf Gebieten, die eine gleichförmige Färbbarkeit
und intensive Färbung
erfordern, beschränkt
geblieben.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein flüssigkristallines
Polyesterharz mit guter Färbbarkeit,
verbesserter Hitzebeständigkeit
und zufrieden stellenden mechanischen Eigenschaften bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass ein flüssigkristallines Polyesterharz
mit guter Färbbarkeit,
verbesserter Hitzebeständigkeit
und guten mechanischen Eigenschaften erhalten werden kann durch
Copolymerisieren einer geringen Menge von 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure mit anderen polymerisierenden
Monomeren und Zumischen einer bestimmten Menge einer alkalischen
Metallverbindung zu dem Copolymer, und haben die Erfindung fertiggestellt.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein flüssigkristallines
Polyesterharz mit guter Färbbarkeit, verbesserter
Hitzebeständigkeit
und guten mechanischen Eigenschaften bereit, welches Monomereinheiten umfasst,
die abgeleitet sind von 2-Hydroxy-3-napthoesäure und/oder 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure und
zwar in einer Menge von 1 bis 5000 mmol-%, bezogen auf die gesamten
Monomerkomponenten des Harzes, und eine alkalische Metallverbindung
bzw. Alkalimetallverbindung, und zwar in einer Menge von 30 bis 3000
ppm als Alkalimetall, bezogen auf die gesamten Monomerkomponenten
des Harzes.
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Beste Ausführungsformen
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz umfasst als strukturelle Komponenten Monomereinheiten,
die abgeleitet sind von 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure und
zwar in einer Menge von 1 bis 5000 mmol-%, bevorzugt 10 bis 4000
mmol-%, und mehr bevorzugt 50 bis 3000 mmol-%, bezogen auf die gesamten
Monomereinheiten der Monomerkomponenten des flüssigkristallinen Polyesterharzes.
Wenn 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure in Kombination miteinander
verwendet werden, beträgt
deren Gewichtsverhältnis
bevorzugt 10/90 bis 90/10, mehr bevorzugt 20/80 bis 80/20.
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2-Hydroxy-3-naphthoesäure kann
hergestellt werden durch Umsetzen von 2-Naphthol mit Natriumhydroxid,
um Natrium-2-naphtholat zu ergeben, Umsetzen des Natrium-2-naphtholats mit Kohlendioxid
unter erhöhtem
Druck und Abtrennen des Produkts mittels saurer Kristallisierung.
Das Produkt kann optional gereinigt werden.
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2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure kann
hergestellt werden durch das in WO 98/17621 (japanische Patentanmeldung
Nr. 519205/1998) beschriebene Verfahren, d.h. durch Umsetzen von
Kalium-2-naphtholat mit Kohlendioxid, Abtrennen des Produkts mittels
saurer Kristallisierung und optionales Reinigen des so erhaltenen
Produkts.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz umfasst des Weiteren eine alkalische Metallverbindung
bzw. Alkalimetallverbindung und zwar in einer Menge von 30 bis 3000
ppm, bevorzugt 30 bis 2000 ppm, mehr bevorzugt 30 bis 1000 ppm,
als Alkalimetall.
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Beispiele
für Alkalimetalle
umfassen Lithium, Natrium, Kalium, Caesium und Rubidium. Von diesen sind
Natrium und Kalium bevorzugt und Kalium ist am meisten bevorzugt.
Alkalimetallverbindungen in LCP liegen in Form von Salzen vor. Beispiele
für solche
Salze umfassen Sulfate, Carbonate, Bicarbonate, Nitrate, Carboxylate
und Halogenide von Alkalimetallen. Von diesen sind Carboxylate,
Sulfate und Carbonate bevorzugt. Als Carboxylate sind Salze mit
aliphatischen Carbonsäuren
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und das Einführen der Komponente von dem
flüssigkristallinen
Polyesterharz bevorzugt. Beispiele für solche Carboxylate umfassen
Acetate, 4-Hydroxybenzoate, 2-Hydroxy-6-naphthoate, 2-Hydroxy-3-naphthoate, 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarboxylate
und Salze von polymerisierenden Monomeren, von denen andere aromatische
Carbonyl-Monomereinheiten abgeleitet sind, und dergleichen.
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Der
mittlere Volumendurchmesser des Alkalimetallsalzes in dem Polyesterharz
beträgt
bevorzugt 0,01 bis 500 μm,
mehr bevorzugt 0,05 bis 150 μm.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz ist nicht besonders beschränkt und kann jedes Polyesterharz
sein, das eine anisotrope Schmelzphase aufweist, und vom Fachmann
als thermotrophes flüssigkristallines
Polyesterharz verstanden wird.
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Die
anisotrope Schmelzphase kann mittels herkömmlicher Systeme mit polarisiertem
Licht unter Verwendung orthogonaler Polarisationsfilter festgestellt
werden. Genauer gesagt kann die Probe auf dem Heiztisch unter Stickstoffatmosphäre beobachtet
werden.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz kann bevorzugt ein flüssigkristallines Polyesterharz
oder ein flüssigkristallines
Polyesteramidharz sein, das eine anisotrope Schmelzphase zeigt,
und strukturelle Monomereinheiten umfasst, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus aromatischen Hydroxycarbonsäuren, aromatischen
Dicarbonsäuren,
aromatischen Diolen, aromatischen Hydroxydicarbonsäuren, aromatischen
Hydroxyaminen, aromatischen Diaminen und aromatischen Aminocarbonsäuren. Von
diesen sind aromatische Diole, aromatische Dicarbonsäuren, aromatische
Hydroxycarbonsäuren
und aromatische Hydroxydicarbonsäuren
bevorzugt.
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Beispiele
für die
aromatischen Hydroxycarbonsäuren
umfassen 4-Hydroxybenzoesäure,
3-Hydroxybenzoesäure,
2-Hydroxybenzoesäure,
2-Hydroxy-6-naphthoesäure,
2-Hydroxy-5-naphthoesäure, 2-Hydroxy-3-naphthoesäure, 4'-Hydroxyphenyl-4-benzoesäure, 3'-Hydroxyphenyl-4-benzoesäure, 4'-Hydroxyphenyl-3-benzoesäure und
Alkyl-, Alkoxy- oder Halogensubstituierte Derivate davon sowie esterbildende
Derivate davon. Von diesen sind 4-Hydroxybenzoesäure und 2-Hydroxy-6-naphthoesäure im Hinblick
auf die Kontrolle der Eigenschaften und des Schmelzpunktes des resultierenden
flüssigkristallinen
Polyesterharzes bevorzugt.
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Beispiele
für die
aromatischen Dicarbonsäuren
umfassen aromatische Dicarbonsäuren,
wie z.B. Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure,
1,6-Naphthalindicarbonsäure,
2,7-Naphthalindicarbonsäue,
4,4'-Dicarboxybiphenyl,
Bis(4-carboxyphenyl)ether, Bis(4-carboxylphenoxy)butan, Bis(4-carboxyphenyl)ethan,
Bis(3-carboxyphenyl)ether, Bis(3-carboxyphenyl)ethan und Alkyl-,
Alkoxy- oder Halogen-substituierte Derivate davon sowie esterbildende
Derivate davon. Von diesen sind Terephthalsäure und 2,6-Naphthalindicarbonsäure im Hinblick
auf die Einstellung der mechanischen Eigenschaften, der Hitzebeständigkeit, des
Schmelzpunktes und der Formbarkeit des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes auf die gewünschten
Werte bevorzugt.
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Beispiele
für die
aromatischen Diole umfassen aromatische Diole, wie z.B. Hydrochinon,
Resorcin, 2,6-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,6-Dihydroxynaphthalin,
4,4'-Dihydroxybiphenyl,
3,3'-Dihydroxybiphenyl,
3,4'-Dihydroxybiphenyl,
4,4'-Dihydroxy biphenylether,
Bis(4-hydroxyphenyl)ethan und Alkyl-, Alkoxy- oder Halogen-substituierte
Derivate davon sowie esterbildende Derivate davon. Von diesen sind
Hydrochinon und 4,4'-Dihydroxybiphenyl
im Hinblick auf die gute Reaktivität während des Polymerisationsverfahrens
und die guten Eigenschaften des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes bevorzugt.
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Beispiele
für die
aromatischen Hydroxyamine, aromatischen Diamine und aromatischen
Aminocarbonsäuren
umfassen aromatische Hydroxamine, wie z.B. 4-Aminophenol, N-Methyl-4-aminophenol,
3-Aminophenol, 3-Methyl-4-aminophenol, 4-Amino-1-naphthol, 4-Amino-4'-hydroxydiphenyl,
4-Amino-4'-hydroxydiphenylether,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylmethan,
4-Amino-4'-hydroxybiphenylsulfid,
aromatische Diamine, wie z.B. 1,4-Phenylendiamin, N-Methyl-1,4-phenylendiamin,
N,N'-Dimethyl-1,4-phenylendiamin,
4,4'-Diaminophenylsulfid(Thiodianilin),
2,5-Diaminotoluol, 4,4'-Ethylendianilin,
4,4'-Diaminodiphenoxyethan,
4,4'-Diaminobiphenylmethan(Methylendianilin),
4,4'-Diaminodiphenylether(Oxydianilin),
4,4'-Diaminodiphenylsulfon,
aromatische Aminocarbonsäuren,
wie z.B. 4-Aminobenzoesäure,
6-Amino-2-naphthoesäure,
7-Amino-2-naphthoesäure
und esterbildende Derivate davon.
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Beispiel
für die
aromatischen Hydroxydicarbonsäuren
umfassen 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure, 4-Hydroxyisophthalsäure, 5-Hydroxyisophthalsäure und
Alkyl-, Alkoxy- oder
Halogen-substituierte Derivate davon sowie esterbildende Derivate
davon.
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Darüber hinaus
kann das erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz mit anderen als den oben beschriebenen Monomeren copolymerisiert
werden, sofern diese die Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe nicht
beeinträchtigen.
Beispiele für
solche Monomere umfassen alicyclische Dicarbonsäuren, aliphatische Diole, alicyclische
Diole, aromatische Mercaptocarbonsäuren, aromatische Dithiole,
aromatische Mercaptophenole, aromatische Mercaptonaphthole und dergleichen.
Die Menge dieser zusätzlichen
Monomere im Verhältnis
zur Gesamtmenge der aromatischen Hydroxycarbonsäure, aromatischen Dicarbonsäure und
dem aromatischen Diol beträgt
bevorzugt nicht mehr als 10 Mol-%.
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Beispiele
für alicyclische
Dicarbonsäuren,
aliphatische Diole und alicyclische Diole umfassen alicyclische
Dicarbonsäuren,
wie z.B. Hexahydroterephthalsäure;
alicyclische Diole, wie z.B. trans-1,4-Cyclohexandiol, cis-1,4-Cyclohexandiol,
trans-1,4-Cyclohexandimethanol, cis-1,4-Cyclohexandimethanol, trans-1,3-Cyclohexandiol,
cis-1,2-Cyclohexandiol, trans-1,3-Cyclohexandimethanol, lineare oder verzweigte
aliphatische Diole, wie z.B. Ethylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, Neopentylglykol
und esterbildende Derivate davon.
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Beispiele
für aromatische
Mercaptocarbonsäuren,
aromatische Dithiole, aromatische Mercaptophenole und aromatische
Mercaptonaphthole umfassen aromatische Mercaptocarbonsäuren, wie
z.B. 4-Mercaptobenzoesäure,
2-Mercapto-6-naphthoesäure,
2-Mercapto-7-naphthoesäure;
aromatische Dithiole, wie z.B. Benzol-1,4-dithiol, Benzol-1,3-dithiol,
2,6-Naphthalindithiol, 2,7-Naphthalindithiol; aromatische Mercaptophenole,
wie z.B. 4-Mercaptophenol, 3-Mercaptophenol;
aromatische Mercaptonaphthole, wie z.B. 6-Mercapto-2-naphthol, 7-Mercapto-2-naphthol und esterbildende
Derivate davon.
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In
der voranstehenden Beschreibung bezüglich der strukturellen Monomerkomponente
bedeutet die Bezeichnung „Alkyl-substituierte
Derivate" ein Monomer,
das substituiert ist mit einer linearen oder verzweigten Alkylgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, das verwendet werden kann, um eine
gewünschte
Strukturkomponente in das Harz einzuführen. Die Bezeichnung „Alkoxy-substituiertes
Derivat" bedeutet
ein Monomer, das substituiert ist mit einer Alkoxygruppe, die verwendet
werden kann, um eine gewünschte
strukturelle Komponente in das Harz einzuführen. Die Bezeichnung „Halogen-substituiertes
Derivat" bedeutet
ein Monomer, das mit einem Halogenatom substituiert ist, das verwendet
werden kann, um eine gewünschte
strukturelle Komponente in das Harz einzuführen. Die Bezeichnung „esterbildendes
Derivat" bedeutet
ein reaktives Monomer oder Oligomer, das verwendet werden kann,
um eine gewünschte
strukturelle Komponente in das Harz mittels Veresterungsreaktion
einzuführen.
Beispiele für
geeignete esterbildende Derivate umfassen Monomere, deren Carboxylgruppe
in einen Alkylester oder ein Säurehalogenid überführt worden
ist.
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Das
flüssigkristalline
Polyesterharz, das die oben genannten Monomerkomponenten umfasst,
kann sowohl solche enthalten, die eine anisotrope Schmelzphase ergeben,
als auch solche, die keine anisotrope Schmelzphase ergeben, und
zwar in Abhängigkeit
von den strukturellen Komponenten des Polyesterharzes und dem Verhältnis derselben
sowie der Sequenzverteilung. Die gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendeten flüssigkristallinen
Polyesterharze sind auf diejenigen beschränkt, die eine anisotrope Schmelzphase
aufweisen.
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Beispiele
für die
bevorzugten flüssigkristallinen
Polyesterharze umfassen diejenigen mit den folgenden Monomer-Grundkomponenten:
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Isophthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Isophthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Hydrochinon-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Hydrochinon-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Hydrochinon-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/2,6-Naphthalindicarbonsäure/Hydrochinon/4,4'-Dihydroxybiphenyl-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4-Aminophenol-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4-Aminophenol-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/4-Aminophenol-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Ethylenglykol-Copolymer;
2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Ethylenglykol-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/Ethylenglykol-Copolymer;
4-Hydroxybenzoesäure/2-Hydroxy-6-napthoesäure/Terephthalsäure/4,4'-Dihydroxybiphenyl/Ethylenglylkol-Copolymer.
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Von
diesen sind die bevorzugten erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Polyester
diejenigen, die als strukturelle Komponenten umfassen: die Monomereinheiten
der folgenden Formeln (I) und (II), die Monomereinheiten der folgenden
Formeln (II), (III) und (IV) oder die Monomereinheiten der folgenden
Formeln (I), (II), (III) und (IV)
worin Ar
1 und
Ar
2 für
einen Benzolring, Naphthalinring, Biphenylring, Biphenyletherring
oder Biphenylalkanring stehen, wobei die Alkaneinheit 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält,
und die Ringe substituiert sein können mit Alkylgruppen, Alkoxygruppen
oder Halogenatomen.
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Beispiele
für die
obigen genannten Substituenten, wie z.B. Alkylgruppen und Alkoxygruppen,
umfassen lineare oder verzweigte Gruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Beispiele für
Halogenatome umfassen Fluor, Chlor, Brom und Iod.
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Wenn
die Monomereinheiten der Formeln (I) und (II) verwendet werden,
beträgt
das Molverhältnis
von (I)/(II) bevorzugt 10/90 bis 90/10, mehr bevorzugt 20/80 bis
80/20. Wenn die Monomereinheiten der Formeln (II), (III) und (IV)
verwendet werden, beträgt
das Molverhältnis
(II)/(III) + (IV) bevorzugt 90/10 bis 10/90, mehr bevorzugt 85/15
bis 60/40. Wenn die Monomereinheiten der Formeln (I), (II), (III)
und (IV) verwendet werden, ist das Molverhältnis von (I)/(II) bevorzugt
wie oben beschrieben und das Molverhältnis von (I) + (II)/(III)
+ (IV) beträgt
bevorzugt 90/10 bis 50/50, mehr bevorzugt 85/15 bis 60/40.
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Beispiele
für Monomere,
die verwendet werden, um die Monomereinheit der Formel (I) einzuführen, umfassen
4-Hydroxybenzoesäure.
Beispiele für
Monomere, die verwendet werden, um die Monomereinheit der Formel
(II) einzuführen,
umfassen 2-Hydroxy-6-napthoesäure.
Beispiele für
Monomere, die verwendet werden, um die Monomereinheit der Formel
(III) einzuführen,
umfassen Terephthalsäure
und 2,6-Naphthalindicarbonsäure.
Beispiele für
Monomere, die verwendet werden, um die Monomereinheit der Formel
(IV) einzuführen,
umfassen Hydrochinon und 4,4'-Dihydroxybiphenyl.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz kann hergestellt werden durch Zugeben einer Alkalimetallverbindung
und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure
und/oder 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure zu den strukturellen Monomereinheiten
des flüssigkristallinen
Polyesterharzes vor oder während
der Polymerisationsreaktion.
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Alternativ
können
die Alkalimetallverbindung und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure in einem der zur Herstellung
des flüssigkristallinen
Polyesterharzes verwendeten Monomeren enthalten sein. Das erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz kann hergestellt werden durch Copolymerisieren des
Monomers, enthaltend die Alkalimetallverbindung und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure und die anderen polymerisierenden
Monomere.
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Wenn
die Alkalimetallverbindung und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder
2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure in einer
Monomerkomponente enthalten sind, ist das bevorzugte Monomer 2-Hydroxy-6-napthoesäure. Insbesondere
umfasst 2-Hydroxy-6-napthoesäure
bevorzugt die Alkalimetallverbindung in einer Menge von 50 bis 5000
ppm als Alkalimetall und 2-Hydroxy-3-naphthoesäure und/oder 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure in einer
Menge von 50 bis 10000 ppm.
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Das
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Polyesterharzes
ist nicht beschränkt
und jedes bekannte Verfahren kann eingesetzt werden. Zum Beispiel
können
herkömmliche
Polymerisationsverfahren, wie z.B. das Schmelzazidolyse-Verfahren
und das Aufschlämmungs-Polymerisationsverfahren,
eingesetzt werden, um einen Polyester herzustellen, indem Esterbindungen
zwischen den oben genannten Monomerkomponenten gebildet werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt das Schmelzazidolyse-Verfahren verwendet. Bei
diesem Verfahren werden die polymerisierenden Monomere erhitzt,
um eine geschmolzene Lösung
der Ausgangsstoffe zu ergeben, und die Lösung wird anschließend umgesetzt,
um das geschmolzene Polymer zu ergeben. Die letzte Stufe dieses
Verfahrens kann unter Vakuum durchgeführt werden, um die Entfernung
der flüchtigen
Nebenprodukte, wie z.B. von Essigsäure oder Wasser, zu erleichtern.
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Das
Aufschlämmungs-Polymerisationsverfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Monomere in einer Wärmeaustauschflüssigkeit
miteinander umgesetzt werden, um ein Feststoffpolymer in Form einer
Suspension in dem Wärmeaustauschflüssigkeitsmedium
zu ergeben.
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Sowohl
bei dem Schmelzazidolyse-Verfahren als auch dem Aufschlämmungs-Polymerisationsverfahren
können
die zur Herstellung des flüssigkristallinen
Polyesterharzes verwendeten polymerisierenden Monomerkomponenten
in der denaturierten Form verwendet werden, d.h. in Form von niederen
Acylestern, die erhalten werden durch Veresterung der Hydroxylgruppe
bei Raumtemperatur. Die niedere Acylgruppe kann bevorzugt 2 bis
5, mehr bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatome, enthalten. Für diese
Reaktion werden am meisten bevorzugt Essigsäureester verwendet.
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Die
niederen Acylester der Monomere können im Vorhinein hergestellt
werden durch Acylieren der Monomere oder sie können in dem Reaktionssystem
hergestellt werden durch Zugeben eines Acylierungsmittels, wie z.B.
Essigsäureanhydrid,
zu dem Monomeren bei der Herstellung des flüssigkristallinen Polyester.
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Sowohl
bei dem Schmelzazidolyse-Verfahren als auch bei dem Aufschlämmungs-Polymerisationsverfahren
kann, sofern gewünscht,
ein Katalysator in der Reaktion verwendet werden.
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Beispiele
für die
Katalysatoren umfassen organische Zinnverbindungen, wie z.B. Dialkylzinnoxid
(z.B. Dibutylzinnoxid) und Diarylzinnoxid; organische Titanverbindungen,
wie z.B. Titandioxid, Alkoxytitansilicat und Titanalkoxid; Antimontrioxid;
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze von Carbonsäuren, wie z.B. Kaliumacetat;
und gasförmige
saure Katalysatoren, wie z.B. Lewis-Säure (z.B. BF3)
und Halogenwasserstoff (z.B. HCl).
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Wenn
ein Katalysator verwendet wird, beträgt die zu der Reaktion zugegebene
Menge des Katalysators, bezogen auf die gesamten Monomere, bevorzugt
30 bis 1000 ppm und mehr bevorzugt 30 bis 200 ppm.
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Der
Logarithmus der Viskosität
des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharzes wird bevorzugt in Pentafluorphenol gemessen. Der
Logarithmus der Viskosität
des Polymers, gemessen bei einer Komponenten von 0,1 g/dl in Pentafluorphenol
bei 60°C,
beträgt
bevorzugt 0,3 dl/g oder mehr, mehr bevorzugt 0,5 bis 10 dl/g, am
meisten bevorzugt 1 bis 8 dl/g.
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Die
Schmelzviskosität
des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharzes, gemessen mit einem Kapillarrheometer bei einer
Temperatur 30°C
oberhalb des Schmelzpunkts des Harzes beträgt bevorzugt 1 bis 1000 Pa·s, mehr
bevorzugt 5 bis 300 Pa·s.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren eine flüssigkristalline
Polyesterharzzusammensetzung bereit, die das voranstehend beschriebene
flüssigkristalline
Polyesterharz enthält.
Die flüssigkristalline
Polyesterharzzusammensetzung kann erhalten werden durch Zumischen
eines oder mehrerer Füllstoffe
und/oder Verstärkungsmittel
zu dem flüssigkristallinen
Polyesterharz. Der Füllstoff
und/oder das Verstärkungsmittel
können
in jeder herkömmlichen
Form von Verstärkungsmitteln
und/oder Füllstoffen
für Harzzusammensetzungen vorliegen,
wie z.B. in Form von Fasern, Plättchen
oder Teilchen.
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Beispiele
für faserförmige Füllstoffe
und Verstärkungsmittel
umfassen Glasfaser, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Faser, Aluminiumoxidfaser,
Kohlenstofffaser und Aramidfaser. Von diesen ist Glasfaser wegen
ihrer guten Ausgewogenheit der physikalischen Eigenschaften und
Kosten bevorzugt.
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Beispiele
für plättchen-
oder teilchenförmige
Füllstoffe
umfassen Talk, Glimmer, Graphit, Wollastonit, Calciumcarbonat, Dolomit,
Ton, Glasflocken, Glasperlen, Bariumsulfat und Titanoxid.
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Die
Füllstoffe
und/oder Verstärkungsmittel
können
zu der flüssigkristallinen
Polyesterharzzusammensetzung in einer Menge von 0 bis 100 Gew.-Teilen,
insbesondere 20 bis 70 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des
flüssigkristallinen
Polyesterharzes, zugegeben werden. Wenn die Menge des faser-, plättchen- und/oder
teilchenförmigen
anorganischen Füllstoffs
mehr als 100 Gew.-Teile beträgt,
verschlechtert sich die Formbarkeit der resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzzusammensetzung oder die Abnutzung des Zylinders oder
der Düse
der Formungsvorrichtung erhöht
sich.
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Der
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharzzusammensetzung können,
falls gewünscht, des
Weiteren ein oder mehrere herkömmliche
Zusätze
für Harzzusammensetzungen
zugemischt werden, wie z.B. Pressformschmiermittel, wie z.B. höhere aliphatische
Säuren,
höhere
aliphatische Ester, höhere
aliphatische Amide, höhere
aliphatische Säuremetallsalze,
Polysiloxane und Fluorkohlenstoffharze; Färbemittel, wie z.B. Farbstoffe
und Pigmente; Antioxidantien; thermische Stabilisatoren; UV-Absorbentien;
antistatische Mittel und oberflächenaktive
Mittel.
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Zusätzlich kann
zu den Pellets des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharzes oder der flüssigkristallinen
Polyesterharzzusammensetzung ein Mittel zugegeben werden, das eine äußerliche Schmierwirkung
ergibt, wie z.B. höhere
aliphatische Säuren,
höhere
alipha tische Ester, höhere
aliphatische Säuremetallsalze
oder Tenside vom Fluorkohlenstoff-Typ, so dass das Mittel an der
Oberfläche
der Pellets haftet, bevor die Pellets dem Spritzgießverfahren
unterworfen werden.
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Der
erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharzzusammensetzung können
eine oder mehrere andere Harzkomponenten als die oben beschriebenen
zugegeben werden. Beispiele für
solche anderen Harzkomponenten umfassen thermoplastische Harze,
wie z.B. Polyamide, Polyester, Polyphenylensulfide, Polyetherketone,
Polycarbonate, Polyphenylenether und denaturierte Derivate davon,
Polysulfone, Polyethersulfone und Polyetherimide und hitzehärtende Harze,
wie z.B. Phenolharze, Epoxyharze und Polyimidharze.
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Die
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharzzusammensetzung kann erhalten werden durch Zugeben
von Füllstoffen,
Verstärkungsmitteln
und anderen Harzkomponenten zu dem Polyesterharz und Schmelzverkneten
des Gemisches bei einer Temperatur von nahe dem Schmelzpunkt des
Polymers bis zum Schmelzpunkt plus 100°C und zwar unter Verwendung
einer Knetmaschine, wie z.B. eines Banbury-Mischers, Kneters, Einzelschneckenextruders,
Doppelschneckenextruders oder dergleichen.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz oder die erfindungsgemäße flüssigkristalline Polyesterharzzusammensetzung
können
unter Verwendung eines herkömmlichen
Schmelzformverfahrens, bevorzugt durch Spritzgießen, Pressformen, Extrusionsformen
und Blasformen, geformt werden. Die aus dem erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharz erhaltene Gegenstände,
Filme und Fasern sind besonders geeignet zur Herstellung von Bauteilen
von elektrischen und elektronischen Vorrichtungen, Maschinen und
Autos.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
näher beschrieben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern und sind nicht in einem
beschränkenden
Sinn zu verstehen.
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In
den Beispielen werden folgende Abkürzungen verwendet.
- LCP:
flüssigkristalliner
Polyester
- BON3: 2-Hydroxy-3-naphthoesäure
- BON3,6: 2-Hydroxynaphthalin-3,6-dicarbonsäure
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Die verwendeten Monomere
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POB:
4-Hydroxybenzoesäure,
die weniger als 1 ppm (bestimmt durch Atomabsorptionsspektroskopie) Alkalimetall
enthalten kann.
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BON6:
2-Hydroxy-6-napthoesäure,
die weniger als die Nachweisgrenze (mittels HPLC) an BON3 und BON3,6
enthalten kann und die weniger als 1 ppm (bestimmt durch Atomabsorptionsspektroskopie)
an Alkalimetall enthalten kann.
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TPA:
Terephthalsäure,
die weniger als 1 ppm (bestimmt durch Atomabsorptionsspektroskopie)
an Alkalimetall enthalten kann.
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HQ:
Hydrochinon, das weniger als 1 ppm (bestimmt durch Atomabsorptionsspektroskopie)
an Alkalimetall enthalten kann.
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NDA:
2,6-Naphthalindicarbonsäure,
die weniger als 1 ppm (bestimmt durch Atomabsorptionsspektroskopie)
an Alkalimetall enthalten kann.
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Polymerisationsbedingungen
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<Polymerisationsbedingung-1>
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Nachfolgend
werden die Polymerisationsbedingungen für LCP-1, enthaltend 4-Hydroxybenzoesäure und
2-Hydroxy-6-napthoesäure,
im Verhältnis
von 70/30 (Mol-%) beschrieben.
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POB
und BON6 im Verhältnis
des oben genannten Verhältnises
von LCP-1 wurden in ein Reaktionsgefäß zugeführt, das mit einem Rührwerk mit
Drehmomentmesser und Kühler
versehen war, so dass die Gesamtmenge an Monomer 7,5 mol betrug.
Anschließend
wurde ein 1,025facher molarer Überschuss,
bezogen auf die gesamten Monomere, zu dem Gefäß zugegeben. Unter Stickstoffatmosphäre wurde
das Gemisch auf 150°C
erhitzt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten und anschließend schnell
auf 190°C
erhitzt, wobei die als Nebenprodukt gebildete Essigsäure abdestilliert
wurde und es wurde 1 Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten.
Das Gemisch wurde anschließend
3,5 Stunden lang auf 320°C
erhitzt und der Druck wurde über
etwa 30 Minuten auf 20 mmHg reduziert. Nachdem das Drehmoment einen
bestimmten Wert erreicht hatte, wurde die Polymerisationsreaktion
abgebrochen. Das resultierende Harz wurde aus dem Gefäß mit Hilfe eines
Entnahmemittels entfernt und zerstoßen, um Pellets zu ergeben.
Als Ergebnis wurde etwa die theoretische Menge an Essigsäure abdestilliert.
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<Polymerisationsbedingung-2>
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Nachfolgend
werden die Polymerisationsbedingungen für LCP-2, umfassend 4-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-6-napthoesäure, Terephthalsäure und
Hydrochinon, im Verhältnis
von 60/18/11/11 (Mol-%) beschrieben.
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POB,
BON6, TPA und HQ wurden in dem oben genannten Verhältnis für LCP-2
einem Reaktionsgefäß zugeführt. Die
Polymerisationsbedingungen waren die gleichen wie Bedingung-1 mit
der Ausnahme, dass das Gemisch 1 Stunde lang bei 190°C gehalten
wurde und über
3,75 Stunden auf 360°C
erhitzt wurde.
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<Polymerisationsbedingung-3>
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Nachfolgend
werden die Polymerisationsbedingungen für LCP-3, enthaltend 4-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-6-napthoesäure, Naphthalindicarbonsäure und
Hydrochinon im Verhältnis
von 65/5/15/15 (Mol-%) beschrieben.
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POB,
BON6, NDA und HQ wurden in dem oben genannten Verhältnis für LCP-3
einem Reaktionsgefäß zugeführt. Die
Polymerisationsbedingungen waren dieselben wie bei Bedingung-1 mit
der Ausnahme, dass das Gemisch 1 Stunde lang bei 190°C gehalten
und über
3,75 Stunden auf 360°C
erhitzt wurde.
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Färbung von LCP und Verfahren
zur Herstellung von Probekörpern
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Das
durch die Polymerisationsreaktion erhaltene flüssigkristalline Polyesterharz
wurde mit Ruß (Mitsubishi
Ruß #45,
Mitsubishi Chemical Corporation) schmelzverknetet, um ein gefärbtes flüssigkristallines
Polyesterharz zu ergeben. Bei diesem Färbeverfahren wurde ein Doppelschneckenextruder
PCM-30 (Ikegai Corporation) verwendet. Die verwendete Menge des
Rußes
betrug 1 Gew.-Teil, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Harzpellets.
Das Gemisch wurde anschließend
mit einem Strangschneider pelletisiert.
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Die
so erhaltenen schwarz gefärbten
Pellets wurden mit einer Spritzgießmaschine MINIMAT 26/15 (Sumitomo
Heavy Industries, Ltd.) (Zylindertemperatur: 350-350-310-280°C, Düsentemperatur:
70°C) geformt,
um streifenförmige
Biegeprobekörper
der Größe 12,7 × 64 × 3,0 (mm)
zu ergeben.
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Verfahren
zur Bewertung der Farbintensität
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Der
streifenförmige
Biegeprobekörper
wurde in den Messfensterrahmen (10 × 7,5 mm⌀) eines Spektrophotometers
(MACBETH COLOR-EYE 7000, Sakata Inx Corporation) eingesetzt und
die Parameter L*, a* und b* wurden gemessen. Der L*-Wert zeigt die
Farbintensität
an und ein niedrigerer L*-Wert bedeutet, dass der Probekörper gut
schwarz gefärbt
ist. Demgemäß wurde
dieser Wert zur Bewertung der Färbbarkeit
des Harzes verwendet.
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Verfahren
zur Bestimmung des Izod-Schlagzähigkeitswerts
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Der
Wert der Izod-Schlagzähigkeit
wurde unter Verwendung von streifenförmigen Biegeprobekörpern auf
der Grundlage von ASTM D256 gemessen.
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Beispiel 1
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Die
Monomerkomponenten LCP-1, BON3 und Kaliumsulfat wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation der Gehalt von BON3-Rest in dem Harz
500 mmol-% betrug und der Gehalt an Kaliumsulfat, berechnet als
Menge an Kalium in dem Harz, 200 ppm betrug. Die Polymerisation
und das Abdestillieren der Essigsäure wurden gemäß Polymerisationsbedingung-1
durchgeführt.
Die Färbbarkeit und
die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden gemessen. Der Kaliumgehalt der nach der Polymerisation
erhaltenen Pellets, gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie,
betrug 206 ppm.
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Beispiel 2
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Die
Polymerisation und die Bewertung wurden nach den Verfahren für Beispiel
1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass anstelle von BON3 BON3,6 eingesetzt wurde,
und zwar so, dass der Gehalt von BON3,6-Resten in dem Harz zu Beginn
der Polymerisation 700 mmol-%
betrug. Der Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen
flüssigkristallinen
Polyesterharzpellets, gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie,
betrug 203 ppm.
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Beispiel 3
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Die
Polymerisation und die Bewertung wurden nach dem Verfahren für Beispiel
1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass BON3,6 zusätzlich zu BON3 eingesetzt wurde,
und zwar so, dass der Gehalt an BON3- und BON3,6-Resten in dem Harz
zu Beginn der Polymerisation 500 mmol-% bzw. 700 mmol-% betrug.
Der Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen flüssigkristallinen
Polyesterharzpellets, gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie,
betrug 201 ppm.
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Beispiel 4
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Die
Monomerkomponenten LCP-2, BON3, BON3,6 und Kaliumsulfat wurden einem
Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation der Gehalt an BON3- und BON3,6-Resten
in dem Harz 800 mmol-% bzw. 1000 mmol-% betrugen und der Gehalt
an Kaliumsulfat, berechnet als Menge an Kalium in dem Harz, 400
ppm betrug. Die Polymerisation und das Abdestillieren der Essigsäure wurden
gemäß Polymerisationsbedingung-2
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden gemäß dem Verfahren
nach Beispiel 1 gemessen. Der Kaliumgehalt der nach der Polymerisation
erhaltenen Pellets, gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie,
betrug 399 ppm.
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Beispiel 5
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Die
Monomerkomponenten LCP-3, BON3, BON3,6 und Kaliumsulfat wurden einem
Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation die Gehalte an BON3- und BON3,6-Resten
in dem Harz 500 mmol-% bzw. 600 mmol-% betrugen und der Gehalt an
Kaliumsulfat, berechnet als Menge an Kalium in dem Harz, 250 ppm
betrug. Die Polymerisation und das Abdestillieren der Essigsäure wurden
nach dem Verfahren gemäß Polymerisationsbedingung-3
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden gemäß dem Verfahren
nach Beispiel 1 gemessen. Der Kaliumgehalt der nach der Polymerisation
erhaltenen Pellets, gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug
249 ppm.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
Monomerkomponenten LCP-1 und Kaliumsulfat wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass zu
Beginn der Polymerisation der Gehalt an Kaliumsulfat, berechnet
als Menge an Kalium in dem Harz, 300 ppm betrug. Die Polymerisation
und das Abdestillieren der Essigsäure wurden nach dem Verfahren
gemäß Polymerisationsbedingung-1
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 303 ppm.
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Vergleichsbeispiel 2
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Die
Monomerkomponenten LCP-1, BON3 und BON3,6 wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation die Gehalte an BON3- und BON3,6-Resten
in dem Harz 300 mmol-% bzw. 400 mmol-% betrugen. Die Polymerisation
und das Abdestillieren der Essigsäure wurden nach dem Verfahren gemäß Polymerisationsbedingung-1
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkrstallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 2 ppm.
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Vergleichsbeispiel 3
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Die
Monomerkomponenten LCP-1, BON3,6 und Kaliumsulfat wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation der Gehalt an BON3,6-Resten in dem
Harz 7000 mmol-% betrug und der Gehalt an Kaliumsulfat, berechnet
als Menge an Kalium in dem Harz, 200 ppm betrug. Die Polymerisation und
das Abdestillieren der Essigsäure
wurden nach dem Verfahren gemäß Polymerisationsbedingung-1 durchgeführt. Die
Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 200 ppm.
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Vergleichsbeispiel 4
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Die
Monomerkomponenten LCP-1, BON3 und Kaliumsulfat wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisation der Gehalt an BON3-Resten in dem Harz
8000 mmol-% betrug und der Gehalt an Kaliumsulfat, berechnet als
Menge an Kalium in dem Harz, 200 ppm betrug. Die Polymerisation und
das Abdestillieren der Essigsäure
wurden nach dem Verfahren gemäß Polymerisationsbedingung-1 durchgeführt. Die
Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 199 ppm.
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Vergleichsbeispiel 5
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Die
Monomerkomponenten LCP-2 und Kaliumsulfat wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass zu
Beginn der Polymerisation der Gehalt an Kaliumsulfat, berechnet
als Menge an Kalium in dem Harz, 5000 ppm betrug. Die Polymerisation
und das Abdestillieren der Essigsäure wurden nach dem Verfahren
gemäß Polymerisationsbedingung-2
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 5005 ppm.
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Vergleichsbeispiel 6
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Die
Monomerkomponenten LCP-3 und BON3 wurden einem Reaktionsgefäß so zugeführt, dass
zu Beginn der Polymerisationsreaktion der Gehalt an BON3-Resten
in dem Harz 400 mmol-% betrug. Die Polymerisation und das Abdestillieren
der Essigsäure
wurden nach dem Verfahren gemäß Polymerisationsbedingung-3
durchgeführt.
Die Färbbarkeit
und die Izod-Schlagzähigkeit
des resultierenden flüssigkristallinen
Polyesterharzes wurden nach dem Verfahren für Beispiel 1 gemessen. Der
Kaliumgehalt der nach der Polymerisation erhaltenen Pellets, gemessen
durch Atomabsorptionsspektroskopie, betrug 1 ppm.
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Diese
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz besitzt gute Färbbarkeit,
verbesserte Hitzebeständigkeit
und gute mechanische Eigenschaften. Das erfindungsgemäße flüssigkristalline
Polyesterharz und die Zusammensetzung, die das erfindungsgemäße Polyesterharz
enthält,
können
unter Verwendung herkömmlicher
Formverfahren, bevorzugt durch Spritzgießen, Pressformen, Extrusionsformen
und Blasformen, geformt werden. Die geformten Gegenstände, die
aus dem erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Polyesterharz erhalten werden, wie z.B. Spritzgussgegenstände, Filme
und Fasern, sind besonders geeignet zur Herstellung von Teilen für elektrische
und elektronische Geräte,
Maschinen und Autos.