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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verriegeln einer Schusswaffe,
wobei die Schusswaffe einen Schlagbolzen aufweist. Ferner betrifft
die Erfindung eine Verriegelungsvorrichtung für eine Schlagbolzensicherung
einer Schusswaffe, wie z.B. eines Gewehrs, wobei die Schlagbolzensicherung
einen Schlagbolzen aufweist.
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Nach
dem neuen Gesetz über
Feuerwaffen müssen
Feuerwaffen verriegelt sein, wenn sie aufbewahrt werden. Schusswaffen
können
z.B. in einem verschlossenen Schrank aufbewahrt werden, oder die
Schlagbolzensicherung/der Verschluss kann entfernt und an einem
abgeschlossenen Ort aufbewahrt werden, der Abzug kann entweder durch
eine separate Verriegelungsvorrichtung verriegelt werden, oder die
Schusswaffe kann am Abzugsbügel
in einer Wandhalterung gesichert werden.
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Das
Aufbewahren von Schusswaffen in einem abgeschlossenen Schrank ist
als solches eine geeignete Art und Weise, um zu verhindern, dass
die Schusswaffen in die falschen Hände gelangen, z.B. in jene
von Kindern oder Einbrechern – aber
es ist andererseits ziemlich einfach, Schränke aufzubrechen, wonach die
Schusswaffen in voller Einsatzbereitschaft zur Verfügung stehen.
Ebenso gilt, dass das Entfernen der Schlagbolzensicherung eine Schusswaffe
als solche unbrauchbar macht, aber es ist trotz alledem ziemlich
einfach, abgeschlossene Schränke aufzubrechen.
Verschiedene Verriegelungsvorrichtungen für den Abzug lassen sich ebenfalls
einfach aufbrechen oder aufbohren, so dass die Schusswaffe voll
funktionsfähig
gemacht wird.
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Aus
der Druckschrift DE-43 00 532-A1 ist bereits ein Verfahren zum Verriegeln
einer Schusswaffe bekannt. Dieses Verfahren zielt darauf ab, die Schusswaffe
gegen unbeabsichtigtes Abfeuern zu verriegeln, vorzugsweise gegen
das Abfeuern auf den rechtmäßigen Besitzer
der Schusswaffe, z.B. einen Polizeibeamten. Der Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, dass die Schusswaffe gespannt bleiben
kann, während
sie verriegelt ist, oder sie sogar gespannt werden kann, während sie
verriegelt ist, und diese Eigenschaft kann ein Sicherheitsrisiko
darstellen, falls die Schusswaffe unachtsam entriegelt wird.
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Es
ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Verriegelung zu realisieren, durch die eine Schusswaffe so verriegelt
werden kann, dass es unmöglich
wird, sie ohne Erlaubnis zu benutzen. Das Ziel der Erfindung ist
es insbesondere, eine Verriegelungsvorrichtung zu realisieren, die nicht
aufgebrochen werden kann, ohne gleichzeitig die Schusswaffe zu zerstören, d.h.
die nicht gewaltsam geöffnet
werden kann, während
die Schusswaffe gleichzeitig einsatzbereit bleibt.
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Das
Verfahren und die Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung werden durch
die Angaben in den angefügten
Ansprüchen
charakterisiert.
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Das
Verfahren zum Verriegeln einer Schusswaffe, die einen Schlagbolzen
und einen mit einem Ausleger versehenen Schließzylinder aufweist, wobei der
Schlagbolzen eine Ausnehmung aufweist, die sowohl in der Form als
auch in der Größe im Wesentlichen
an den Ausleger des Schließzylinders
angepasst ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – die Schusswaffe
durch Drehen des Auslegers in die erste Stellung entriegelt wird,
in welcher der Ausleger in die Ausnehmung eingepasst ist, so dass
der Schlagbolzen in Richtung Schließzylinder bewegt werden kann,
und
- – die
Schusswaffe durch Drehen des Auslegers in die zweite Stellung verriegelt
wird, in welcher der Ausleger nicht in die Ausnehmung eingepasst
ist, wodurch er den Schlagbolzen daran hindert, sich in Richtung
Schließzylinder
zu bewegen.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Verriegelungsvorrichtung für eine Schlagbolzensicherung
einer Schusswaffe, wie z.B. eines Gewehrs, wobei die Schlagbolzensicherung
einen Schlagbolzen und einen mit einem Ausleger versehenen Schließzylinder aufweist,
und wobei der Schlagbolzen eine Ausnehmung aufweist, die sowohl
in der Form als auch in der Größe im Wesentlichen
an den Ausleger des Schließzylinders
angepasst ist. Die Verriegelungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass
- – der
Ausleger über
mindestens zwei Stellungen verfügt
und dass der Ausleger in der ersten Stellung in die Ausnehmung eingepasst
werden kann, so dass der Schlagbolzen in Richtung Schließzylinder
bewegt werden kann, und
- – dass
der Ausleger in der zweiten Stellung nicht in die Ausnehmung eingepasst
werden kann, wodurch er den Schlagbolzen daran hindert, sich in Richtung
Schließzylinder
zu bewegen, und somit die Schusswaffe verriegelt und das Spannen
derselben verhindert.
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Die
Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung
kann in vorteilhafter Weise bei Gewehren, und insbesondere bei Schlagbolzensicherungen/Verschlüssen von
Gewehren angewendet werden. Der Zweck eines Gewehrverschlusses ist
es u.a., die Patrone in der Patronenkammer einzuschließen.
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Die
Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung
ist einfach aufgebaut und besitzt nun wenige bewegliche Teile, wodurch
sie sehr resistent dagegen ist, verschiedenen Wettereinflüssen ausgesetzt zu
werden, z.B. Regen oder Temperaturen unter Null.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann der Schließzylinder
weder mit Gewalt von der Schusswaffe entfernt werden und die Schusswaffe
gleichzeitig in einsatzbereitem Zustand verbleiben, noch kann er
ohne ein zum Öffnen
der Verriegelungsvorrichtung vorgesehenes Mittel geöffnet werden.
Das zum Öffnen
der Vorrichtung vorgesehene Mittel ist vorteilhafterweise ein Schlüssel, durch
den der Ausleger des Schließzylinders
in seinen verschiedenen Stellungen angeordnet werden kann. Dadurch
erfüllt
die Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung
die Anforderungen, die im Gesetz über Feuerwaffen bezüglich des
Verriegelns von Schusswaffen festgelegt sind. Darüber hinaus
ist es für
den Besitzer einer Schusswaffe einfach, die Vorrichtung gemäß der Erfindung
zu benutzen, da er nichts weiter tun muss, als den Schlüssel oder
ein anderes zum Öffnen
der Verriegelung vorgesehenes Mittel zu entfernen.
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Bzgl.
des äußeren Erscheinungsbilds
kann das Mittel ähnlich
herkömmlicher
Schlüssel,
wie z.B. Abloy®-Schlüssel, ausgestaltet
sein, in diesem Fall kann der Schlüssel z.B. in einem Schlüsselring
oder im Büro
aufbewahrt werden, und es ist für
andere Personen unmöglich
festzustellen, dass der Schlüssel
zu einer Schusswaffe gehört.
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Ein
besonderer Vorteil der Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung
besteht darin, dass die Schusswaffe ohne jede zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtungen auch während des Transports verriegelt
bleibt. Falls gewünscht,
kann die Schusswaffe rasch in den einsatzbereiten Zustand versetzt
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann der Schlüssel
oder das andere Mittel nicht aus dem Schließzylinder entfernt werden, wenn
der Ausleger sich in seiner ersten Stellung befindet. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann der Schlüssel
oder das andere Mittel aus dem Schließzylinder entfernt werden,
wenn sich der Ausleger in seiner ersten Stellung befindet. Es ist offensichtlich,
dass, falls der Schlüssel
während
der Benutzung der Waffe aus dem Schließzylinder entfernt werden kann,
es vorteilhaft ist, das Schlüsselloch
mit einem aus dem Stand der Technik als solchen bekannten Schutz
abzudecken, um den Schließzylinder
vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Schlüssel zwei
Teile, die voneinander getrennt werden können. Diese Ausführungsform
wird unten stehend noch detaillierter beschrieben.
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Ferner
kann die Verriegelungsvorrichtung gemäß der Erfindung in eine Schusswaffe
eingebaut werden, die sich bereits im Herstellungsprozess befindet,
oder sie kann danach in eine gebrauchsfertige Schusswaffe installiert
werden, in dem beispielsweise das untere Ende des Schlosses und
der Schlagbolzen ersetzt werden. Dadurch kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung
in sehr vielfältiger
Art und Weise eingesetzt werden.
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Es
ist für
einen Fachmann offensichtlich, dass das Verfahren und die Vorrichtung
zum Verriegeln gemäß der Erfindung
auch realisiert werden können,
in dem der Schlagbolzen mit einem Ausleger versehen wird und der
Schließzylinder
mit einer Ausnehmung versehen wird, die sowohl in der Form als auch
in der Größe im Wesentlichen
an den Ausleger angepasst ist.
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter
erläutert,
wobei
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1 eine
Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer verriegelter Stellung, ist,
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2 eine
Seitenansicht eines Schlagbolzens gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung ist,
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3 eine
Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung, dargestellt in geöffneter
Stellung, ist,
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4a eine
Rückansicht
eines Schließzylinders
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung ist,
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4b eine
Draufsicht eines Schließzylinders
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung ist,
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5a eine
Draufsicht einer Schlüsselanordnung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer ersten Stellung, ist,
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5b eine
Draufsicht einer Schlüsselanordnung
gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer zweiten Stellung, ist, und
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5c eine
Seitenansicht einer Schlüsselanordnung
gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer dritten Stellung, ist.
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1 ist
eine Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung gemäß der ersten
Ausführungsform der
Erfindung, dargestellt in der verriegelten Stellung. Gezeigt sind
ein Schlagbolzen 1, ein Schließzylinder 2, ein Ausleger 3 des
Schließzylinders,
ein Schlüsselloch 4 des
Schließzylinders
und ein Schlüssel 6.
Die Verriegelungsvorrichtung ist verriegelt, d.h. der Ausleger 3 befindet
sich in seiner zweiten Stellung, in der er nicht in die Ausnehmung
eingepasst ist, mit der der Schlagbolzen 1 versehen ist,
und somit wird der Schlagbolzen daran gehindert, sich nach hinten,
in Richtung Schließzylinder
zu bewegen, was bedeutet, dass die Schusswaffe nicht gespannt werden
kann.
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2 ist
eine Seitenansicht eines Schlagbolzens gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung. Es ist eine Ausnehmung 5 des Schlagbolzens 1 dargestellt,
die sowohl in der Form als auch in der Größe im Wesentlichen an den Ausleger 3 des Schließzylinders
angepasst ist. Selbstverständlich kann
der Schlagbolzen auch in einer anderen Form ausgeführt werden.
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3 ist
eine Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung gemäß der ersten
Ausführungsform der
Erfindung, dargestellt in einer geöffneten Stellung. Es sind ein
Schlagbolzen 1, ein Schließzylinder 2 und ein
Schlüsselloch 4 des
Schließzylinders
dargestellt. In der Zeichnung ist der Schließzylinder geöffnet, d.h.
der Ausleger 3, der nicht dargestellt ist, befindet sich
in seiner ersten Stellung, in der der Ausleger 3 in die
Ausnehmung des Schlagbolzens eingepasst ist, so dass der Schlagbolzen
sich rückwärts in Richtung
Schließzylinder
bewegen und die Schusswaffe gespannt werden kann. In der Zeichnung
ist der Schlagbolzen 1 im Vergleich zu der in 1 dargestellten
verriegelten Vorrichtung als in Richtung des Schließzylinders
zurück
gezogen dargestellt.
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4a zeigt
eine von der Seite des Schlagbolzens gesehene Endansicht eines Schließzylinders
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung. Der Schließzylinder 2 ist
mit einem Ausleger 3 ausgestattet, der hier die Form eines
Kegelstumpfes mit gekrümmter
Unterseite aufweist. Selbstverständlich
kann der Ausleger 3 auch irgendeine andere Form aufweisen. 4b zeigt
in einer Draufsicht den Schließzylinder 2 und
seinen Ausleger 3 gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung.
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5a ist
eine Draufsicht einer Schlüsselanordnung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer Schnittansicht in ihrer ersten
Stellung. Der Schlüssel
gemäß der zweiten Ausführungsform
weist zwei Teile auf, und er umfasst sowohl ein Schlüsselteil 7 als
auch ein Drehteil 8. Das Schlüsselteil 7 umfasst den
Schlüsselstift 9,
der nach einer aus dem Stand der Technik bekannten Art und Weise
konstruiert ist und in das Schlüsselloch 4 des
Schließzylinders 2 eingeführt werden
kann. Das Schlüsselteil 7 umfasst
zusätzlich
ein Gehäuse 10, das
mit einer Nut 11 versehen ist. Das Drehteil 8 umfasst
einen Halter 12, der mit einem Ende versehen ist, das in
die Nut 11 eingepasst werden kann. Der Halter 12 ist
in einer Öffnung 13 angeordnet,
und am anderen Ende des Halters 12 sind Federn 14 angeordnet.
Die Federn 14 halten den Halter 12 in seiner Endlage,
so dass das Drehteil 8 nicht von alleine vom Schlüsselteil 7 getrennt
werden kann. Darüber
hinaus ist im mittleren Abschnitt des Halters 12 ein Ring 15 angeordnet.
Dieser Ring 15 ist so angeordnet, dass er durch einen durch
das Drehteil 8 gebohrten Durchgang 16 verläuft. Der
Durchgang 16 ist ausreichend groß gestaltet, um das Zurückziehen
des Halters 12 durch den Ring 15 zu erlauben,
so dass das Drehteil 8 von dem Schlüsselteil 7 getrennt
werden kann.
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5b ist
eine Draufsicht einer Schlüsselanordnung
gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung, dargestellt in einer Schnittansicht in ihrer zweiten
Stellung. In der zweiten Stellung ist das Schlüsselteil 7 in den
Schließzylinder 2 eingepasst, und
das Drehteil 8 ist von dem Schlüsselteil 7 getrennt.
Der Zweck dieser Ausführungsform
ist es, das Benutzender Waffe zu ermöglichen, ohne dass ein großer, störender Schlüssel an
ihr festgelegt ist. Gleichzeitig schützt das Schlüsselteil
den Schließzylinder
z.B. vor Feuchtigkeit und Schmutz, der in den Schließzylinder
gelangen kann, falls der Schlüssel während des
Benutzens der Waffe vollständig
entfernt wird. Wie bereits oben stehend ausgeführt wurde, ist es offensichtlich,
dass zum Schutz des Schließzylinders
auch andere Arten von Vorrichtungen in der Erfindung benutzt werden
können.
Es ist für
einen Fachmann ebenfalls offensichtlich, dass das alleinige Entfernen
des Drehteils von der Schusswaffe nicht ausreicht, um die Schusswaffe
in der durch das Gesetz über
Feuerwaffen festgelegten Art und Weise zu verriegeln.
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5c ist
eine Seitenansicht einer Schlüsselanordnung
gemäß der zweiten
Ausführungsform der
Erfindung, dargestellt in ihrer dritten Stellung, d.h. in einer
Stellung, in der das Schlüsselteil 7 und
das Drehteil 8 angeordnet sind, um an der Schusswaffe 17 angebracht
zu werden. Die Zeichnung zeigt auch den Durchgang 16 und
den Ring 15.