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Die Erfindung betrifft eine Pistole, die aus einem eine Abzugseinrichtung enthaltendem Gehäu- se und einem auf diesem gleitenden Lauf und einen Verschluss enthaltenden Schlitten besteht, wobei der Verschluss mit einem von einer Schlagfeder antreibbaren Schlagbolzen versehen ist und ein Züngel mit der Abzugseinrichtung so in Wirkverbindung steht, dass bei dessen Betätigung der Schlagbolzen freigegeben wird und deren Verschluss quer zur Schussrichtung eine Bohrung besitzt, in der ein Sperrbolzen mit einem von aussen zugänglichen Kopf verschiebbar und verdrehbar ist, welcher in der Sperrstellung in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens ragt.
Aufgrund immer wieder vorkommender Unfälle und Zwischenfälle, bei denen Kinder oder Ju- gendliche unerlaubt Schusswaffen gebrauchen, wird eine Erschwerung des Zugriffes zu Schusswaf- fen gefordert, in zunehmendem Masse auch vom Gesetzgeber. Die bei Langwaffen übliche Aufbe- wahrung in versperrbaren Kästen hat sich bei Pistolen, die häufig in Schreibtischen oder Nacht- kästchen verstaut sind, nicht durchsetzen können. Die gebräuchliche Lösung sind daher den Abzugsschutz einschliessende und ausfüllende Zusatzvorrichtungen, die mittels eines Schlosses versperrt werden und so eine Bewegung des Züngels unmöglich machen. Abgesehen davon, dass diese Vorrichtungen klobig und unpraktisch sind, bieten sie keine vollkommene Sicherheit. Durch die Zwischenglieder zwischen Züngel und Schlagbolzen kann sich der Schlagbolzen trotzdem lösen, etwa wenn die Pistole fallengelassen wird.
Ausserdem kann so nicht verhindert werden, dass der Schlitten abgenommen und ein Schuss ausgelöst wird. Es besteht somit das Bedürfnis nach einer echten Schlagbolzensperre mit finaler Sicherheit, die auch eine Zugriffssperre erfordert.
Bei einer aus der DE 40 13 124 A1 bekannten Pistole besteht eine Fallsicherung in einem quer zur Schlagrichtung bewegbaren Sperrstück. Dessen Wirkungsweise erfordert aber die Beweglich- keit des Schlagbolzens in vertikaler Richtung und ist zudem nicht formschlüssig.
Aus der US 4,658,529 A ist eine Pistole bekannt, in der ein in Querrichtung angeordneter und verschiebbarer Sperrbolzen eine schräge Rippe aufweist, die im gesperrten Zustand in eine Aus- drehung am Schaft des Schlagbolzens eingreift. Wegen der Rippe ist der Sperrweg des Sperrbol- zens erheblich und ist der Sperrbolzen nicht verdrehbar, sodass er in der Sperrstellung nicht fixier- bar ist. Dadurch ist eine Zugriffssperre nur mit grossem Aufwand realisierbar. Weiters handelt es sich um eine Pistole mit Hahnschlagzündung, bei der die Schlagbolzenfeder gegen die Schussrich- tung wirkt. Diese Schlagbolzensicherung ist bei einer Pistole mit einer Schlagfeder, die in Schuss- richtung wirkt, nicht anwendbar.
Es ist Ziel der Erfindung, eine Zugriffssperre für gattungsgemässe Pistolen vorzuschlagen, die alle genannten Nachteile vermeidet, und die bei geringstem Bauaufwand höchste Sicherheit gegen den Gebrauch durch Unbefugte bietet.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass der Sperrbolzen in der Sperrstellung durch Drehen arretierbar ist und dass der Kopf des Sperrbolzens an seinem Aussenumfang mindestens eine Nase aufweist und der Verschluss am inneren Umfang der Bohrung mindestens eine Ausneh- mung, die in geöffneter Stellung des Sperrbolzens die Nase aufnimmt.
Durch die Drehbarkeit des Sperrbolzens ist seine Funktion kinematisch vollkommen unproble- matisch und auf sehr kleinem Raum unterzubringen, wodurch der Weg des Sperrbolzens nur sehr kurz zu sein braucht. Die Nase am Kopf des Sperrbolzens und die Ausnehmung am inneren Um- fang der Bohrung ermöglichen eine sichere und besonders platzsparende und billige Fixierung des Sperrbolzens in Sperrstellung.
Im Rahmen der Erfindung kann die Ausnehmung über die ganze Tiefe der Bohrung reichen und die Nase an ihrer nach aussen gekehrten Seite eine Farbmarke aufweisen. Dadurch ist visuell zu erkennen, ob die Waffe versperrt ist oder nicht. Dabei ist es für Fertigung und Gebrauch prak- tisch, wenn der Kopf innen an die Nase anschliessend einen Bund aufweist.
Es ist ein grosser Vorteil der Erfindung, dass sie wegen ihrer kinematischen Indifferenz bei sehr verschiedenen Pistolen und in verschiedenen Anordnungen eingesetzt werden kann. Besonders bedienungsfreundlich ist es, wenn die Bohrung von der Oberseite des Verschlusses senkrecht verlauft. Die Waffe ist dann von oben versperrbar, wobei man sich leicht die Sicherheit eines Zylinderschlosses zu nutze machen kann. Der Einbau in den Bolzen, erweist sich dabei als beson- ders raumsparend.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert. Es stellen dar :
Fig.1: eine erfindungsgemässe Pistole in Seitenansicht,
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Fig.2 : Detail A in Fig. 1 in offener Stellung,
Fig.3 : Detail A in Fig. 1 in versperrter Stellung
Fig.4 : Einen Querschnitt nach IV-IV, vergrössert und aufgewickelt.
In Fig. 1 ist der wesentliche Teil einer erfindungsgemässen Pistole zu sehen, und zwar ein Griff- stück 1, beispielsweise aus Kunststoff, über dem ein Laufschlitten 4 mit einem Lauf 2 verschiebbar geführt ist. Aus dem oberen Teil des Griffstückes 1 ragt ein Züngel 3 nach unten. Das Züngel 3 ist im Inneren des Griffstückes 1 schwenkbar gelagert. In dem Laufschlitten ist ein Verschluss 5 aus- gebildet, in dessen Innerem ein von einer Schlagfeder 6 beaufschlagter Schlagbolzen 7 in Längs- richtung verschiebbar ist. Dieser geht nach vorne an einer Schulter 8 in den Schlagstift 9 über und besitzt eine nach unten ragende Fahne 10, die zum Auslösen eines Schusses durch vom Züngel 3 betätigte Mittel 11, die sehr verschieden sein können und daher im Detail nicht dargestellt sind, freigegeben wird.
Der Schlagbolzen 7 ist in einer Längsbohrung 12 geführt, in seiner gespannten Stellung be- steht vor seiner Schulter 8 ein freier Raum 13. Von diesem ausgehend ist eine Querbohrung 14 mit einem Sperrbolzen 15 mit einem von aussen zugänglichen Kopf 16 vorgesehen, der vor der Schul- ter 8 in den freien Raum 13 schiebbar ist, um eine Schlagbolzensicherung zu bilden.
In Fig. 2 ist der Sperrbolzen 15 mit seinem Kopf 16 grösser dargestellt. Die Querbohrung 14 im Verschluss 5 kann (wie in der Fig. 2) vertikal, kann aber ebensogut seitlich angeordnet sein. Sperr- bolzen 15 und Querbohrung 14 wirken bajonettartig zusammen. Der Kopf 16 wird von einer Druck- feder 17 nach aussen gedrückt. Im Kopf 16 ist zentral ein Loch 18 beliebiger Form vorgesehen, in das ein entsprechender Schlüssel zur Betätigung der Sperre eingeführt werden kann.
Das bajonettartige Zusammenwirken des Kopfes 16 mit der Bohrung 14 wird in Zusammen- schau mit der schematischen Fig. 4 deutlich, wobei der Kopf 16 auf der linken Seite in offener Stellung und derselbe Kopf 16' auf der rechten Seite in geschlossener Stellung gezeigt ist. Der Kopf 16 weist mindestens eine Nase 20 auf, vorzugsweise aber, wie im gezeigten Ausführungsbei- spiel, zwei um 180 Grad versetzte Nasen. Deren nach aussen weisende Eckfläche 21 zeigt eine rote Farbmarke. Der zylinderische Teil des Kopfes 16 ist vor seinem Übergang in den Sperrbolzen 11mit einem Bund 22 versehen. In der Querbohrung 14 sind zwei ebenfalls um 180 Grad versetzte Ausnehmungen 23, die über die gesamte Tiefe der Querbohrung 14 reichen.
Wird nun der Kopf 16 gedreht, bis die Nasen 20 nicht mehr der Ausnehmung 23 gegenüberstehen, sondern einer weite- ren wesentlich seichteren Ausnehmung 24, so ist dieser Winkelstellung eine andere Hubstellung des Bolzens 11, nämlich die gesperrte (Fig. 3), zugeordnet. Die kleine Öffnung 25 hat lediglich den Zweck, den roten Teil 21 der Nase von aussen sichtbar zu machen. Die weitere Ausnehmung 24 ist nicht erforderlich, dient jedoch der genauen Positionierung in der versperrten Stellung.
In Fig. 3 ist in Abwandlung von Fig. 2 anstelle des Loches 18 im Kopf 16 ein mit einem Schlüs- sel versperrbares Zylinderschloss 37 vorgesehen, das auf bekannte Weise mit einer entsprechen- den Ausnehmung in der Querbohrung 14 zusammenwirkt.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Pistole, bestehend aus einem eine Abzugseinrichtung enthaltendem Gehäuse (1 ) und ei- nem auf diesem gleitenden, einen Lauf (2) und einen Verschluss (5) enthaltenden Schlitten (4), wobei der Verschluss (5) mit einem von einer Schlagfeder (6) antreibbaren Schlagbol- zen (7) versehen ist und ein Züngel (3) mit der Abzugseinrichtung (11) in Wirkverbindung steht, wodurch der Schlagbolzen (7) freigebbar ist, und wobei der Verschluss (5) quer zur
Schussrichtung eine Querbohrung (14) besitzt, in der ein Sperrbolzen (15) mit einem von aussen zugänglichen Kopf (16) verschiebbar ist, welcher in der Sperrstellung in die Bewe- gungsbahn des Schlagbolzens (7) ragt, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrbolzen (15) in der Sperrstellung durch Drehen arretierbar ist und dass der Kopf (16) des Sperrbol- zens (15) an seinem Aussenumfang mindestens eine Nase (20)
aufweist und der
Verschluss (5) am inneren Umfang der Bohrung (14) mindestens eine Ausnehmung (23), die in geöffneter Stellung des Sperrbolzens die Nase (20) aufnimmt.