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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyolen mit
drei oder vier Hydroxyl-Gruppen aus einem Aldehyd und Formaldehyd
in Gegenwart von Wasser, gefolgt von Hydrierung des Aldolisierungsprodukts
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators bei erhöhter Temperatur.
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Polyole
und speziell 1,1,1-Trimethylolpropan (TMP) sind wichtige Ausgangsstoffe
und Zwischenstufen in der Herstellung von synthetischen Harzen,
wie Polyesterharzen und dgl. Sie können ebenfalls in der Herstellung
von Weichmachern, synthetischen Schmiermitteln, Tensiden, etc. verwendet
werden. Polyole wie 1,1,1-Trimethylolpropan werden hergestellt,
indem man Formaldehyd und einen anderen Aldehyd in Gegenwart eines
stark alkalischen Katalysators, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
oder Calciumhydroxid, reagieren läßt, um den gewünschten
Alkohol zu bilden. Jedoch werden große Mengen an Formiatsalzen
als Nebenprodukte gebildet, was das Verfahren nicht sehr attraktiv
für kommerzielle
Zwecke macht. In einem anderen, alternativen Verfahren wird die
Aldolisierungsreaktion von Formaldehyd und einem anderen Aldehyd
in Gegenwart eines Aminkatalysators, wie Triethylamin, durchgeführt, gefolgt
von Hydrierung. Die Aldolisierungsreaktion kann ebenfalls mit einem
Anionenaustauscherharz durchgeführt
werden, das als Katalysator wirkt.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Polyalkoholen wird in
DE 195 42 036 dargestellt, worin
man ein Alkanal oder Keton mit Formaldehyd in wäßriger Lösung in Gegenwart eines Amins reagieren
läßt und dann Wasser, überschüssiges Amin, überschüssiges Formaldehyd
und gebildetes Methanol aus der Cannizzarro-Reaktion mit Formaldehyd
abgetrennt werden. Die verbleibende Reaktionsmischung wird erwärmt, und
Polyalkoholformiat wird gebildet. Das erhaltene Polyalkoholformiat
wird mit einem Alkohol umgeestert, um den gewünschten Polyalkohol zu erhalten,
der aus der Reaktionsmischung isoliert wird.
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In
US 5 144 088 wird ein Verfahren
zur Herstellung eines Polyols und speziell von Neopentylglykol offenbart,
worin Isobutyraldehyd mit Paraformaldehyd in Gegenwart eines tertiären Amins,
bevorzugt Triethylamin, und eines oder mehrerer Oxide von Elementen
der Gruppen IB, IVA, IVB, VA, VB, VIB und VII des Periodensystems
umgesetzt und dann der erhaltene monomere und dimere Hydroxypivaldehyd
hydriert wird.
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In
US 5 146 012 wird ein Verfahren
beschrieben zur Herstellung von Neopentylglykol durch Umsetzen von
Isobutyraldehyd mit Paraformaldehyd, um ein Reaktionsprodukt zu
erhalten, das Hydroxypivaldehyd umfaßt, Umsetzen einer Mischung
aus dem Reaktionsprodukt mit ca. 40-90% eines Alkohols, bevorzugt
Methanol, und anschließendes
Inkontaktbringen der Mischung mit Wasserstoff in Gegenwart eines
Hydrierungskatalysators.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Polyolen wird in FI 965268 offenbart,
worin eine Aldolisierungsreaktion mit Formaldehyd und einem anderen
Aldehyd, der wenigstens 2 Kohlenstoffatome umfaßt, in Gegenwart eines schwach
basischen Anionenaustauscherharzes durchgeführt wird, gefolgt von Hydrierung,
die in Gegenwart eines Lösungsmittel
und eines Hydrierungskatalysators durchgeführt wird.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Neopentylglykol wird in FI 974638
offenbart durch Hydrierung von Hydroxypivaldehyd in Gegenwart von
Wasserstoff und eines nickelhaltigen Hydrierungskatalysators bei
einer Temperatur von unter 100°C
in einer flüssigen
Phase, die ein Lösungsmittel
in einer Menge von 1-70 Gew.-%, bevorzugt einen aliphatischen Alkohol
oder Ether oder eine Mischung daraus, und Wasser in einer Menge
von weniger als 15 Gew.-% umfaßt.
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Ein
Verfahren zur Reinigung von Dimethylolalkanal wird in
JP 10287606 offenbart. Unumgesetztes Formaldehyd
wird aus einem Reaktionsprodukt abgetrennt, das Dimethylolalkanal
enthält,
erhalten durch Durchführen
einer Kondensationsreaktion eines aliphatischen Aldehyd mit Formaldehyd
in Gegenwart eines Hydroxids, Carbonats oder Bicarbonats eines Alkalimetalls
oder Erdalkalimetalls oder eines anderen basischen Katalysators,
wie eines Anionenaustauscherharzes, und Wasser. Wasser wird zur
Reaktionsproduktlösung
gegeben, so daß die
Wassermenge die ca. 4-fache Gewichtsmenge ist, bezogen auf den Formaldehyd-Gehalt in der Reaktionsproduktlösung, dann
wird die Mischung einem Verdampfer vom Dünnfilmtyp zugeführt, um
die Lösung
aufzukonzentrieren, und der so erzeugte Formaldehyddampf wird von
einem Ende des Verdampfers vom Dünnfilmtyp
abdestilliert, um das Dimethylolalkanal zu reinigen.
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Es
wurde beobachtet, daß verschiedene
Probleme mit den Verfahren gemäß dem Stand
der Technik verbunden sind. Zum Beispiel können im ersten Schritt des
Herstellungsverfahrens für
1,1,1-Trimethylolpropan (TMP), dem Aldolisierungsschritt der Aldehyde,
ungewünschte
Nebenreaktionen auftreten. Wenn das Ausgangsmaterial, wie n-Butanal,
mit Formaldehyd reagiert, wird 2-Ethyl-3-hydroxypropanal gebildet,
aber ebenfalls wird als Ergebnis einer Dehydratisierung 2-Ethylpropenal
(Ethylacrolein) erhalten. 2-Ethyl-3-hydroxypropanal reagiert weiter mit
Formaldehyd, um das gewünschte
intermediäre
2-Ethyl-3-hydroxy-2-(hydroxymethyl)propanal
(TMPA) zu liefern. Wegen der Nebenreaktionen sind die Ausbeute des
Aldols im Aldolisierungsschritt und ferner die Ausbeute und Reinheit
des Endprodukts niedriger. Das Aldolprodukt, 2-Ethyl-3-hydroxy-2-(hydroxymethyl)propanal,
enthält
variierende Mengen von unumgesetztem Formaldehyd, das ein Katalysatorinhibitor
ist, der den anschließenden
katalytischen Hydrierungsschritt beeinflußt. Zur Kompensierung der inhibierenden
Wirkung von Formaldehyd auf die Hydrierungsreaktion müssen große Mengen
des Hydrierungskatalysators verwendet werden, wodurch die Reaktorgröße und Investitionskosten
erhöht
werden. Gewöhnlich hängt die
Anzahl von Phasen einer Komponente von der Temperatur und Konzentration
ab. Falls die Formaldehyd-Konzentration
zunimmt, speziell bei niedrigen Temperaturen unterhalb 50°C, wird festes
Paraformaldehyd gebildet, das ernste Blockierungsprobleme im Verfahren
verursachen kann. Auf dieser Basis ist es ersichtlich, daß es einen
deutlichen Bedarf an einem verbesserten Verfahren zur Herstellung
von Polyolen mit verbesserter Ausbeute, Reinheit, Umwandlung und
Selektivität
gibt.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyolen durch
Aldolisierung eines Aldehyds mit Formaldehyd über einem Anionenaustauscherharz-Katalysator,
gefolgt von Hydrierung des Aldolprodukts über einem geträgerten Metallkatalysator.
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Charakteristische
Merkmale des Verfahrens zur Herstellung von Polyolen werden in den
Patentansprüchen
angegeben.
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Es
wurde beobachtet, daß die
oben genannten Ziele erreicht werden können und die Nachteile der Verfahren
des Standes der Technik vermieden werden können durch das erfindungsgemäße Verfahren.
Polyole können
zweckmäßig durch
Durchführen
einer Aldolisierungsreaktion gefolgt von Hydrierung des Aldolprodukts
hergestellt werden. Die Aldolisierungsreaktion wird bevorzugt in
Gegenwart von Wasser und in Gegenwart eines Anionenaustauscherharzes
und in einer im wesentlichen alkoholfreien Umgebung durchgeführt, und
die anschließende
Hydrierung des Aldolprodukts wird bevorzugt in Gegenwart von Wasser
durchgeführt.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Polyolen mit 3 oder 4 Hydroxyl-Gruppen wird ein
Aldehyd durch die Aldolisierungsreaktion eines Aldehyds mit wenigstens
zwei α-Wasserstoffatomen
und einer Formel gemäß R1CH2CHΟ, worin R1 aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Wasserstoff, Alkyl-Gruppen mit 1-7 Kohlenstoffatomen,
die Cycloalkyl-Substituenten
aufweisen können,
Cycloalkyl-Gruppen, Aryl-Gruppen
und Aralkyl-Gruppen mit 1-7 Kohlenstoffatomen in der Alkyl-Kette
umfaßt,
mit Formaldehyd bei einer Temperatur von 50-100°C in Gegenwart von Wasser in
einer Menge von 48-65
Gew.-% erhalten, und der erhaltene Aldehyd wird bei einer Temperatur
von 50-200°C
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators und 0-90 Gew.-% Wasser
hydriert.
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Die
im wesentlichen alkoholfreie Umgebung bedeutet, daß die Aldolisierungsreaktion
in Gegenwart von Methanol in einer Menge von 0-20 Gew.-%, bevorzugt
0-12 Gew.-% durchgeführt
wird. In der Aldolisierungsreaktion werden ein Aldehyd mit wenigstens
zwei α-Wasserstoffatomen
und Formaldehyd in Gegenwart eines Anionenaustauscherharzes mit
einem Molverhältnis
von Formaldehyd zum Aldehyd von 2:1 – 6:1 und bei einer Temperatur
von 50 – 100°C umgesetzt.
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Jeder
geeignete Anionenaustauscherharz-Katalysator kann eingesetzt werden,
bevorzugt schwach basische Anionenaustauscherharze, und die Obergrenze
für die
Reaktionstemperatur ist durch die thermische Beständigkeit
des verwendeten Anionenaustauscherharzes beschränkt. Bevorzugt umfassen die
Anionenaustauscherharze funktionelle Gruppen, die aus primären Aminen
(-NH2), sekundären Aminen (-NHR, worin R eine
Alkyl- oder Aryl-Gruppe ist), tertiären Aminen (-NR2,
worin R wie oben definiert ist und R gleiche oder verschiedene Alkyl-Gruppen
sein kann) und Kombinationen daraus ausgewählt sind. Die verwendete Harzmatrix kann
in geeigneter Weise ein Kondensationsprodukt aus Epichlorhydrin
mit einem Amin oder Ammoniak, einem phenolischen Harz, einem Acrylharz
oder einem Styrol-Copolymer, wie chlormethyliertem Styrol-Divinylbenzol-Copolymer,
sein. Geeignete schwach basische Anionenaustauscherharze werden
in FI 965268 offenbart.
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Die
Aldolysierungsreaktion wird bevorzugt unter einer inerten Atmosphäre durchgeführt, wie
in einer Stickstoffatmosphäre,
und kann als diskontinuierliches Verfahren, als halbkontinuierliches
Verfahren oder bevorzugt als kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden.
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Die
Wirkung von Methanol auf die TMP-Aldol-Ausbeute (Y) wird im folgenden
Diagramm 1 dargestellt. Drei unterschiedliche Experimente wurden
durchgeführt,
mit 0, 6 und 18 Gew.-% Methanol. Das Experiment in Abwesenheit von
Methanol wurde mit Paraformaldehyd durchgeführt.
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Diagramm 1
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TMP-Aldol-Ausbeute
(Y) in Gegenwart von 18 Gew.-% Methanol (∎), 6 Gew.-% Methanol
(♦), 0 Gew.-%
Methanol (
)
und mit einem Formaldehyd-zu-Aldehyd-Molverhältnis von 4:1, T = 70°C; 55 Gew.-% Wasser.
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Die
Wirkungen des Wassergehalts auf die TMP-Aldol-Ausbeute (Y) in einer
methanolfreien Umgebung wird im folgenden Diagramm 2 dargestellt.
Es ist ersichtlich, daß die
Ausbeute des Aldols (Y) nach 5 Stunden bei 70°C mit einem Formaldehyd-zu-Aldehyd-Molverhältnis von
4:1 für
drei unterschiedliche Wasserkonzentrationen einen maximalen Wert
bei 55 Gew.-% Wasser in der Reaktionsmischung erreicht.
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Diagramm 2
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Die
Wirkung des Wassergehalts auf die TMP-Aldol-Ausbeute (Y) in einer
methanolfreien Umgebung.
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Nach
dem Aldolisierungsschritt wird das Aldolprodukt hydriert. Die Hydrierung
wird bei einer Temperatur von 50-200°C, bevorzugt
bei 60-90°C,
und unter einem Druck von 1-200
bar, bevorzugt 10-80 bar durchgeführt. Lösungsmittel können gegebenenfalls
in der Hydrierung verwendet werden, und geeignete Lösungsmittel
sind aliphatische Alkohole, wie Methanol, Ethanol und Propanol,
in Mengen von 0-70 Gew.-%, bevorzugt 30-50 Gew.-%.
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Für den Fall,
daß die
Aldolisierungsmischung nach dem Aldolisierungsschritt Formaldehyd
enthält, wurde
jedoch festgestellt, daß es
bei Verwendung von Ni-Katalysator als Hydrierungskatalysator vorteilhaft
ist, nur Wasser als Lösungsmittel
anstelle von Alkoholen in der Hydrierung des Aldolprodukts zu verwenden.
Normalerweise verzögert
Formaldehyd die Hydrierung des Aldolprodukts, aber wenn nur Wasser
als Lösungsmittel
verwendet wird, nimmt die Hydrierungsgeschwindigkeit des Aldolprodukts
merklich zu. Eine geeignete Wasserkonzentration beträgt 0-90
Gew.-%, bevorzugt 20-90 Gew.-%.
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Das
Aldolprodukt kann ebenfalls gegebenenfalls vor der Hydrierung durch
Dampfdestillation gereinigt werden, worin die erhaltene Aldolisierungsreaktionsmischung
und Wasser vermischt werden und die Destillation durchgeführt wird.
Wasser, Formaldehyd und Verunreinigungen werden zusammen codestilliert.
Alternativ kann ebenfalls Dampf direkt in die zu destillierende
Flüssigkeit
eingeleitet werden. Die Abtrennung von Formaldehyd und Verunreinigungen,
wie Ethylacrolein, vom Aldolprodukt durch Dampfdestillation wird
bevorzugt im Vakuum oder unter Atmosphärendruck und typischerweise
bei einer Temperatur von 50-110°C
durchgeführt. Der
vom Aldolprodukt abgetrennte unumgesetzte Formaldehyd kann zum Aldolisierungsreaktor
zurückgeführt werden,
wodurch der Formaldehydverbrauch verringert und die Effizienz des
Gesamtverfahrens erhöht
werden.
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Als
Hydrierungskatalysator kann ein kommerzieller Katalysator, wie ein
geträgerter
Metallkatalysator, verwendet werden, der Cu, Cr, Ni, Zn, Pt, Pd,
Ru, Mn oder Co umfaßt.
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Geeignete
Katalysatoren sind Cu-Zn/Al2O3,
Cu-Cr/Al2O3, Ni/SiO2, Ni-Cr/SiO2, Pt/C,
Pd-Pd/C, Ru/C und Ru-Pd/C, und bevorzugte Katalysatoren sind Cu-Cr/Al2O3 und Ni-Cr/SiO2. Die Nickelmenge im Katalysator kann 60-99
Gew.-% sein, und die Chrommenge kann 1-40 Gew.-% sein. Wenn die
Reaktionsmischung aus dem Aldolisierungsschritt Formaldehyd enthält und der
Hydrierungsschritt in Wasser durchgeführt wird, ist ein Ni-Katalysator eine
bevorzugte Wahl. Der Katalysator kann mit einem geeigneten Träger kombiniert
werden, der ein anorganisches Oxid sein kann, wie Kieselerde oder
Kohlenstoff. Der Katalysator kann gegebenenfalls vor der Hydrierung
aktiviert werden, bevorzugt bei einer Temperatur von ca. 400°C in einem
Wasserstoffstrom. Der Hydrierungsschritt kann als diskontinuierliches
Verfahren, als halbkontinuierliches Verfahren oder bevorzugt als
kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden. Nach dem Hydrierungsschritt
wird das gewünschte Polyol
von der Reaktionsmischung durch jedes geeignete Verfahren abgetrennt,
wie z.B. Destillation, und die verwendeten Lösungsmittel können zum
Hydrierungsschritt zurückgeführt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat verschiedene Vorteile. Die Aldolisierungsreaktion wird unter Verwendung
eines festen Katalysators durchgeführt, und daher sind keine Abtrennung
des Katalysators nach der Reaktion und keine Recylierung des Katalysators
erforderlich. Das Verfahren zur Herstellung von Polyolen weist eine
verbesserte Selektivität
und gute Umwandlung aufgrund der optimalen Wassermenge im Aldolisierungsschritt
auf. Für
den Fall von 1,1,1-Trimetholpropan kann die Bildung von Ethylacrolein
durch Optimieren der Wassermenge in der Reaktionsmischung reduziert
werden. Durch Verwendung von Wasser als Lösungsmittel im Hydrierungsschritt
wird die Leistung des Hydrierungsschrittes verbessert, weil überraschend
keine den Katalysator inhibierende Wirkung von Formaldehyd auftritt
und somit weniger Hydrierungskatalysator erforderlich ist. Das Verfahren
ist sehr wirksam und ökonomisch,
weil eine vollständige
Entfernung von Formaldehyd nach dem Aldolisierungsschritt nicht
erforderlich ist, und das Hydrierungsverfahren in Wasser arbeitet mit
kleineren und größeren Mengen
von Formaldehyd gleich gut. Die verbesserte Selektivität des Aldolisierungsschrittes
in Gegenwart eines schwach basischen Anionenaustauscherharzes, die
verbesserte Leistung des Hydrierungsschrittes und die verbesserte
Gesamtausbeute des Rohprodukts machen das Verfahren ökonomisch
vorteilhaft, weil als Ergebnis der Rohstoffverbrauch verringert
wird und ebenfalls die Reinigungskosten des Endprodukts abnehmen
werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung im größeren Detail
unter Bezugnahme auf die begleitenden Beispiele beschrieben, die
jedoch nicht als Beschränkung
der Erfindung gedacht sind.
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Beispiele 1 – 7: Aldolisierung
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Sieben
Experimente wurden unter Verwendung von Formaldehyd und n-Butyraldehyd
als Ausgangsstoffe durchgeführt.
Unterschiedliche Methanol- und Wasserkonzentrationen in der Zufuhrmischung
wurden verwendet, um die Wirkung von Lösungsmittel oder Doppellösungsmittel
auf die Aldolisierungsreaktion zu untersuchen. Experimentelle Bedingungen
und Ergebnisse für
die Aldolisierung sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
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Beispiele 8 – 16
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Verschiedene
kommerzielle Anionenaustauscherharze wurden als Aldolisierungskatalysatoren
getestet. Die Haupteigenschaften der Harze sind in Tabelle II aufgeführt. Die
Werte der Selektivität
für Aldol,
definiert als das Verhältnis
der Ausbeute von Aldol zur Ausbeute von Ethylacrolein, sind ebenfalls
angegeben. Die Experimente wurden bei 60°C mit einem Formaldehyd-zu-Butyraldehyd-Molverhältnis von
4:1 durchgeführt,
und die Werte wurden nach 6 Stunden Reaktion berechnet.
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Tabelle
II: Als Aldolisierungskatalysatoren verwendete Anionenaustauscherharze
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Beispiel 17: Reinigung
des Aldolprodukts 2-Ethyl-3-hydroxy-2-(hydroxymethyl)propanal
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Die
Abtrennung von Formaldehyd aus dem Aldolprodukt wurde unter Atmosphärendruck
und bei 100°C
unter Verwendung eines Gesamtchargenvolumens von 400 ml durchgeführt (200
ml Aldolisierungsprodukt, vermischt mit 200 ml destilliertem Wasser).
Unmittelbar als die ersten destillierten Tröpfchen aus dem Kondensator
beobachtet wurden, wurde die Zugabe von zusätzlichem Wasser begonnen. Die
Wasserzufuhr wurde angepaßt,
um ein konstantes Flüssigkeitsvolumen
im Destillationskolben aufrecht zu erhalten. Die Reduzierung des
Formaldehyd-Gehalts von 4,5 Gew.-% auf unter 1,0 Gew.-% erforderte
die Zufuhr von 750 ml Wasser durch das Destillationsgefäß. Die Destillationsdauer
betrug 3 Stunden. Die Verringerung des Formaldehyd-Gehalts auf unter
0,2 Gew.-% erforderte die Zufuhr von 1600 ml Wasser durch das Destillationsgefäß, und die
Destillationsdauer betrug 7 Stunden. Nach der Destillation wurden
200 ml Wasser aus der Lösung
verdampft, um das Wasser zu entfernen, das vor der Destillation
hinzugegeben worden war.
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Ethylacrolein,
das vorherrschende Coprodukt aus dem Aldolisierungsschritt, wurde
ebenfalls im Abtrennungsschritt abdestilliert.
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Beispiele 18-19: Hydrierung
des gereinigten Aldolprodukts zu 1,1,1-Trimethylolpropan (1,1,1-Tri(hydroxymethyl)propan)
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Zwei
Experimente mit unterschiedlichen Formaldehyd-Konzentrationen, 0,19 Gew.-% und 0,93 Gew.-%,
in der Zufuhr wurden durchgeführt.
Die Experimente wurden in einem diskontinuierlichen Druckreaktor
durchgeführt,
an den eine Blaseneinheit angeschlossen war.
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5
g kommerzieller Ni-Katalysator wurden in einen Reaktor gegeben.
Der Druck wurde auf 2 bar und der Wasserstofffluß auf 500 ml/min eingestellt.
Nachdem die gewünschte
Aktivierungstemperatur (400°C)
erreicht war, wurde der Wasserstofffluß auf 750 ml/min erhöht, und
der Katalysator wurde aktiviert. Dann wurden 150 ml Aldolprodukt,
von dem Formaldehyd und Ethylacrolein abgetrennt worden waren, und 150
ml Methanol vermischt. Die Zufuhrmischung wurde in die Blaseneinheit
gegossen, wo sie mit Wasserstoff während 10-15 Minuten gesättigt wurde, um Sauerstoff
aus der Lösung
zu entfernen. Der Druck im Reaktor wurde von 2 bar auf 1,5 bar reduziert,
während
der Druck in der Blaseneinheit auf 8 bar erhöht wurde, und die Zufuhrmischung wurde
in den Reaktor injiziert. Der gewünschte Druck (70 bar) und die
gewünschte
Temperatur (90°C)
wurden eingestellt, und die Wasserstoffzufuhr wurde eingeleitet.
Als die Temperatur 15-20°C unterhalb
der gewünschten
Temperatur war, wurde das Rühren
eingeschaltet und auf 1000 U/min eingestellt. Die während des
Verfahrens entnommenen Proben wurden unter Verwendung von HPLC und
GC analysiert. Die Betriebsbedingungen in den Experimenten und die
erhaltenen Ergebnisse werden wie folgt zusammengefaßt: Beispiel
18
![Figure 00150001](https://patentimages.storage.googleapis.com/42/a5/d4/3f0ac177f4232d/00150001.png)
Beispiel
19
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Im
Experiment (Beispiel 18), das mit einer Zufuhr durchgeführt wurde,
die einen sehr niedrigen Formaldehyd-Gehalt hatte (<0,2 Gew.-%), war die Hydrierungsgeschwindigkeit
signifikant höher
zu Beginn, und keine Verzögerung
wurde beobachtet. Dies zeigt eine stark inhibierende Wirkung von
Formaldehyd, die aus dem folgenden Diagramm 3 ersichtlich ist. Eine
anfängliche
Verzögerung
der Reaktionsgeschwindigkeit bei der Temperatur von 90°C wurde beobachtet,
wenn der Formaldehyd-Gehalt der Zufuhr 0,93 Gew.-% betrug (Beispiel
19).
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Diagramm 3
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Die
Wirkung der Formaldehyd-Konzentration, 0,93 Gew.-% (-∎-)
Beispiel 19, verglichen mit weniger als 0,2 Gew.-%, (-♦-) Beispiel
18, auf die Hydrierung von Aldol bei 90°C und 70 bar.
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Einfluß von Lösungsmittel
auf die Hydrierung von TMP-Aldol
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Beispiele 20 – 26
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Zuerst
wurden 5 g gemahlener und gesiebter (Teilchengröße <45 μm)
kommerzieller Ni-Katalysator in den Reaktor gegeben und bei 400°C und unter
einem Wasserstofffluß für 1 h aktiviert.
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Zweitens
wurde eine Hydrierungszufuhr in die Blaseneinheit gegossen, wo sie
mit Wasserstoff in 10 Minuten gesättigt wurde, um Sauerstoff
aus der Lösung
zu entfernen. Nach der Sauerstoffentfernung wurde die Reaktionsmischung
in den Autoklaven gedrückt.
Druck und Temperatur wurden eingestellt, und als die Zielwerte erreicht
waren, wurde der Magnetrührer
eingeschaltet, und die Rührgeschwindigkeit
wurde eingestellt. Flüssige
Proben wurden entnommen und analysiert.
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Die Überlegenheit
von reinem Wasser als Lösungsmittel,
wenn ein hoher anfänglicher
Formaldehyd-(FH)-Gehalt verwendet wurde, wird in den Diagrammen
4 und 5 erläutert.
In den Beispielen 24 bis 26 wird die Hydrierung unter unterschiedlichen
Verfahrensbedingungen unter Verwendung von Wasser als Lösungsmittel
durchgeführt.
Die Verfahrensbedingungen und Ergebnisse der Experimente werden
wie folgt zusammengefaßt: Beispiele
20-23: Vergleich von Wasser und Methanol alsLösungsmittel in der Hydrierung Beispiel
20 (methanolisches Lösungsmittel)
Beispiel
21 (nicht-methanolisches Lösungsmittel)
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Diagramm 4
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Die
Hydrierung von TMP-Aldol bei 80°C
und 80 bar mit hohem FH-Gehalt (über
2 Gew.-%) unter Verwendung einer Mischung aus MeOH und H2O oder reinem Wasser als Lösungsmittel.
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Beispiel 22 (methanolisches
Lösungsmittel)
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Beispiel 23 (nicht-methanolisches
Lösungsmittel)
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Diagramm 5
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Die
Hydrierung von TMP-Aldol bei 90°C
und 80 bar mit niedrigem anfänglichem
FH-Gehalt (unter 1 Gew.-%) unter Verwendung einer Mischung aus MeOH
und H
2O oder reinem Wasser als Lösungsmittel.
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Beispiele 24-26: Wasser
als Lösungsmittel
unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen
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Beispiel 24 (nicht-methanolisches
Lösungsmittel)
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Beispiel 25 (nicht-methanolisches
Lösungsmittel)
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Beispiel 26 (nicht-methanolisches
Lösungsmittel)
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