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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren für
die Aufreinigung von 2-Keto-L-gulonsäure durch kontinuierliche Flüssigkeitschromatographie unter
Verwendung eines schwach basischen Ionenaustauscherharzes.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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2-Keto-L-gulonsäure ist ein signifikantes Zwischenprodukt
bei der Herstellung von L-Ascorbinsäure (Vitamin C), einem essentiellen
Nährstoff. Während 2-Keto-L-gulonsäure in der
Vergangenheit im industriellen Maßstab unter Verwendung der Reichstein-Methode synthetisiert
wurde (Helvetica Chimica Acta 17:311 (1934)), sind Fermentationsverfahren
unter Zuhilfenahme eines oder mehrerer Mikroorganismen zur kommerziellen
Produktion von 2-Keto-L-gulonsäure
bevorzugt. US-Patent Nr. 2,421,611 offenbart beispielsweise ein
Verfahren, welches mikrobielle Oxidation von D-Glukose zu 5-Keto-D-gluconsäure involviert,
gefolgt von chemischer oder mikrobieller Reduktion zu L-Idonsäure und
anschließend
mikrobielle Oxidation zu 2-Keto-L-gulonsäure. Die japanischen Patentveröffentlichungsnummern
39-14493, 53-25033, 56-15877 und 59-35290, offenbaren beispielsweise ähnliche
Verfahren, welche die mikrobielle Oxidation von D-Glukose zu 2,5-Diketo-D-gulonsäure gefolgt
von mikrobieller oder chemischer Reduktion zu 2-Keto-L-gulonsäure einschließen. Enzymatische
Herstellungsverfahren, welche die Oxidation von L-Sorbose zu 2-Keto-L-gulonsäure über ein
Sorboson-Intermediat einschließen, sind
ebenfalls entwickelt worden und verwenden Gluconobacter oxydans
(US-Patent Nr. 4,935,359; 4,960,695; und 5,312,741), Pseudogluconobacter
saccharoketogenes (US-Patent Nr. 4,877,735), Pseudomonas sorbosoxidans
(US-Patent Nr. 4,933,289
und 4,892,823) und Mischungen von Mikroorganismen (US-Patent Nr.
3,912,592; 3,907,639 und 3,234,105).
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Vor der Umwandlung in Ascorbinsäure muss 2-Keto-L-gulonsäure jedoch
zunächst
aus der Fermentationsbrühe
isoliert werden. Wie in US-Patent Nr. 4,990,441 beispielsweise beschrieben
wird, kann 2-Keto-L-gulonsäure
aus einer Fermentationsbrühe durch
ein Verfahren, umfassend die Schritte von (a) Entfernen von unlöslichem
Material aus der Brühe durch
Zentrifugation, Filtration in Gegenwart eines ausfällenden
Agens, oder Ultrafiltration; (b) Entfernen anorganischer Kationen
durch Ansäuern;
und (c) Isolieren der 2-Keto-L-gulonsäure durch Kristallisation,
gewonnen werden.
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US-Patent Nr. 5,202,476 beschreibt
als einen zusätzlichen
Reinigungsschritt vor der Kristallisation die Entfernung von Säureverunreinigungen aus
der Fermentationsbrühe
durch deren Adsorption an ein Anionenaustauscherharz.
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Hohe Ausbeuten der 2-Keto-L-gulonsäure sind
mit diesen Methoden jedoch schwierig zu erhalten, da 2-Keto-L-gulonsäure eine
hohe Löslichkeit
in der Kristallisationsmutterlösung
aufweist.
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Darüber hinaus schließt die Umwandlung
zu Ascorbinsäure
entsprechend dem Verfahren, welches in US-Patent Nr. 5,391,771 beschrieben
ist, die Herstellung des Methylesters von 2-Keto-L-gulonsäure durch
Reaktion mit Methanol mit ein. Diese Esterbildungsreaktion involviert
ein Gleichgewicht zwischen der freien Säureform und dem Methylester
von 2-Keto-L-gulonsäure
und erfordert daher substantiell wasserfreie Bedingungen, um ausreichende
Ausbeuten des gewünschten
Produkts für
die kommerzielle Anwendung sicherzustellen.
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Dementsprechend besteht weiterhin
ein Bedürfnis
für ein
Verfahren zur Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure aus
wässrigen
Lösungen,
wie z.B. Fermentationsbrühen,
in hohen Ausbeuten.
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Verfahren für die Entfernung von Säuren aus wässrigen
Medien sind unter Verwendung von anionischem Austauscherharz entwickelt
worden. Solche Verfahren sind beispielsweise in US-Patent Nr. 5,278,339
(Cyclohexandicarbonsäuren)
und 4,323,702 (Carboxylsäuren
wie z.B. Adipinsäure) und
in der internationalen Veröffentlichungsnummer WO
92/16490 (Zitronensäure)
beschrieben. In all diesen Verfahren wird die gewünschte Säure zunächst auf
einer anionischen Säule
bis zu einem Maximalwert adsorbiert (welche durch Messen der Veränderung
in der Konzentration von Säure
in dem Effluenten während
der Beladung bestimmt wird) und in der Folge mit einem Agens, welches
die anionische Säure
regeneriert, desorbiert. Diese Verfahren sind generell jedoch nicht
geeignet für
die Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure aus wässrigen Lösungen, da der Wassergehalt
der gewonnenen 2-Keto-L-gulonsäure
tendenziell zu hoch für
die folgende Esterbildung ohne zusätzliche Reinigungsschritte
ist.
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Dementsprechend besteht nach wie
vor ein Bedürfnis
für ein
Verfahren zur Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure aus
wässrigen
Lösungen, wie
z.B. Fermentationsbrühen,
in substanziell wasserfreier Form.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
Verfahren zum Aufreinigen von 2-Keto-L-gulonsäure in hohen Ausbeuten zur
Verfügung zu
stellen. Andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden in der detaillierten Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen
im Folgenden dargestellt und werden im Einzelnen durch die Beschreibung
offenbart oder können durch
Ausführen
der Erfindung gelernt werden.
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Diese Aufgaben und Vorteile der Erfindung mit
Hilfe der Methoden, welche besonders in der niedergeschriebenen
Beschreibung und den Ansprüchen
dazu aufgezeigt werden, werden realisiert und umgesetzt.
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Diese und andere Aufgaben werden
durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung erfüllt, welche
in einer ersten Ausführungsform
allgemein auf ein Verfahren zur Aufreinigung von 2-Keto-L-gulonsäure mit
Hilfe eines kontinuierlichen Chromatographieprozesses unter Verwendung
eines schwach basischen Ionenaustauscherharzes gerichtet sind. Andere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in genauerem Detail unten beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
ein Diagramm, welches die Aufreinigung von 2-Keto-L-gulonsäure wie
in Beispiel 1 beschrieben, zeigt.
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2 ist
ein Diagramm, welches die Reinigung von 2-Keto-L-gulonsäure wie
in Beispiel 2 beschrieben, zeigt.
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3 ist
ein Diagramm, welches die Reinigung von 2-Keto-L-gulonsäure wie
in Beispiel 3 beschrieben, zeigt.
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4 ist
ein Diagramm des kontinuierlichen Chromatographiesystems, welches
in Beispiel 6 eingesetzt wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung gerichtet auf ein Verfahren für die Aufreinigung
von 2-Keto-L-gulonsäure
unter Verwendung eines kontinuierlichen Chromatographiesystems,
welches eine Vielzahl von Kammern aufweist. Jede Kammer der Vielzahl
von Kammern beinhaltet teilweise feste Materie und hat einen Einlass
für den
Flüssigkeitseintritt
in die Kammer und einen Auslass für den Flüssigkeitsaustritt aus der Kammer.
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Das erfinderische Verfahren umfasst
bevorzugt die folgenden Schritte:
- (a) Einführen einer
wässrigen
Lösung
enthaltend 2-Keto-L-gulonsäure
in eine Vielzahl von Kammern durch den Einlass der Kammer, so dass
die wässrige
Lösung
den Feststoff, enthaltend in der Kammer kontaktiert und dann die
Kammer durch den Auslass verlässt;
- (b) Einführen
eines Lösungsmittels
in die Kammer durch deren Einlass in derselben Art und Weise wie
die wässrige
Lösung
in Schritt (a) (d.h. so dass die wässrige Lösung das Feststoffmaterial enthaltend
in der Kammer kontaktiert und dann diese durch ihren Auslass verlässt);
- (c) Leiten der wässrigen
Lösung,
welche die Kammer durch ihren Auslass verlässt, zu einer zweiten Kammer;
- (d) Sammeln des Lösungsmittels,
welche die Kammer durch ihren Auslass verlässt;
- (e) Einführen
der wässrigen
Lösung
in die zweite Kammer durch deren Einlass in derselben Art und Weise
wie für
die erste Kammer (d.h. so dass die wässrige Lösung das Feststoffmaterial
enthaltend in der Kammer kontaktiert und diese dann durch ihren
Auslass verlässt);
und
- (f) Wiederholung der Schritte (b)–(e) für jede Kammer der Vielzahl
von Kammern.
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In einer alternativen Ausführungsform
wird das Lösungsmittel
in Schritt (d) nicht gesammelt, sondern wird alternativ direkt in
die zweite Kammer der Vielzahl von Kammern durch ihren Einlass folgend
Schritt (f) eingeführt.
Gemäß dieser
alternativen Ausführungsform
des erfinderischen Verfahrens, wird das Lösungsmittel gesammelt, nachdem
es die letzte der Vielzahl von Kammern verlassen hat, d.h. nach
Abschluss der Schritte (b)–(e)
für alle
Kammern der Vielzahl von Kammern oder nach Abschluss von jedem intermediären Zyklus,
d.h. nachdem die Schritte (b)–(e)
für eine
bestimmte Anzahl der Vielzahl von Kammern abgeschlossen worden sind,
und nicht nachdem die Schritte (b)–(e) für jede Kammer abgeschlossen
sind.
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Nachdem das Lösungsmittel enthaltend 2-Keto-L-gulonsäure eingesammelt
worden ist, kann 2-Keto-L-gulonsäure
gemäß konventionellem
Verfahren isoliert und gewonnen werden.
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Das Lösungsmittel, welche in diesem
erfinderischem Verfahren verwendet wird, kann jedes Lösungsmittel,
welches die selektive Aufreinigung von 2-Keto-L-gulonsäure aus
einer wässrigen
Lösung
erlaubt, sein. Geeignete Lösungsmittel
können
empirisch von den Fachleuten bestimmt werden. Bevorzugt ist das
Lösungsmittel
Wasser oder ein niedriger Alkohol, wie z.B. Methanol oder Ethanol.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfinderischen Verfahrens wird das verwendete Lösungsmittel
zum Teil aufgrund seiner Eignung für die Verwendung in der nachfolgenden Umwandlung
der 2-Keto-L-gulonsäure
zu Ascorbinsäure
ausgewählt.
Zum Beispiel schließt
die Umwandlung von 2-Keto-L-gulonsäure zu Ascorbinsäure gemäß des Verfahrens,
welches in US-Patent Nr. 5,391,771 beschrieben wird, die Herstel lung
des Methylesters von 2-Keto-L-gulonsäure durch Reaktion der freien
Säure mit
Methanol ein. In einer solchen Ausführungsform des erfinderischen
Verfahrens ist das verwendete Lösungsmittel
bevorzugt Methanol, noch mehr bevorzugt wasserfreies Methanol.
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Die wässrige Lösung von Schritt (a) (d.h.
die Lösung,
von welcher 2-Keto-L-gulonsäure
isoliert wird) ist typischerweise, jedoch nicht immer, eine Fermentationsbrühe, welche
durch Kultivierung von einem oder mehreren Mikroorganismen, welche
2-Keto-L-gulonsäure und/oder
eine Vorläuferform
davon produzieren, produziert wird. Zusätzlich zu Wasser enthalten
solche Fermentationsbrühen
generell die Nährstoffe,
welche für
den (die) Mikroorganismus (Mikroorganismen), welcher) für die Herstellung
von 2-Keto-L-gulonsäure eingesetzt
(wird) werden, nötig sind
einschließend,
aber nicht begrenzt auf, Aminosäuren,
anorganische und/oder organische Salze, Kohlenhydrate, und verschiedene
Vitamine und Wachstumsfaktoren.
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Bevorzugt wird die Fermentationsbrühe zunächst filtriert,
um Biomasse und andere unlösliche Verunreinigungen
zu entfernen und/oder mit aktivierter Aktivkohle zur Farbentfernung
vor Schritt (a) des erfinderischen Verfahrens behandelt. Es wurde
festgestellt, dass die Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure verbessert
wird, wenn die Fermentationsbrühe
filtriert und/oder mit Aktivkohle vor Schritt (a) des erfinderischen
Verfahrens oben behandelt wird.
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Neben Fermentationsbrühen kann
2-Keto-L-gulonsäure
auch aus jeder anderen wässrigen Lösung, welche
2-Keto-L-gulonsäure
enthält,
unter Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung aufgereinigt
werden.
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Die Aufreinigung von 2-Keto-L-gulonsäure gemäß des erfinderischen
Verfahrens wird verbessert, wenn die 2-Keto-L-gulonsäure in der
Form der freien Säure
und nicht als ein Salz vorliegt. Dementsprechend wird eine erhebliche
Menge jeglicher Art von Kationen, welche in der wässrigen
Lösung
enthaltend 2-Keto-L-gulonsäure
enthalten sein können (wie
z.B. diejenigen, welche für
die Kontrolle des pH's während der
Fermentation eingesetzt werden), bevorzugt aus der wässrigen
Lösung
vor der chromatografischen Auftrennung der vorliegenden Erfindung entfernt.
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Die Entfernung von Kationen aus der
wässrigen
Lösung
kann unter Verwendung der Verfahren und Techniken, welche für die Fachleute
bekannt und verfügbar
sind, ergänzt
werden. Illustrative Beispiele von geeigneten Verfahren schließen Fällung von
Kalziumionen unter Verwendung von Schwefelsäure und die Verwendung von
stark sauren Kationenaustauscherharzen (in ihrer protonierten Form)
ein.
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Das erfinderische Verfahren wird
bevorzugt unter Verwendung eines kontinuierlichen chromatographischen
Systems durchgeführt,
wie beispielsweise derjenigen, welche z.B. in US-Patent Nr. 4,522,726,
US-Patent Nr. 4,764,276, US-Patent Nr. 4,808,317 und US-Patent Nr. 5,069,883
beschrieben werden. Illustrative Beispiele solcher Systeme sind kommerziell
von Advanced Separation Technologies Inc. (Lakeland, Florida, USA)
erhältlich.
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Die kontinuierlichen chromatographischen Systeme,
welche zur Durchführung
des erfinderischen Verfahrens nützlich
sind, umfassen eine Vielzahl von Kammern, wobei jede einen Einlass
für Flüssigkeit
und einen Auslass für
Flüssigkeit
aufweist. Diese Systeme sind generell so angeordnet und geleitet,
dass die Flüssigkeit,
welche einen Auslass von einer der Vielzahl von Kammern verlässt, isoliert
(und gesammelt) werden kann oder direkt in den Einlass der nächstfolgenden
Kammer der Vielzahl eingeleitet werden kann.
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Jede Kammer des Systems enthält eine
geeignete Menge eines geeigneten Feststoffmaterials. Das Feststoffmaterial
ist bevorzugt ein schwach basisches Ionenaustauscherharz.
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Das besonders schwach basische Ionenaustauscherharz,
welches als das Feststoffmaterial verwendet wird, kann empirisch
unter den Anionenaustauscherharzen ausgewählt werden, welche dem Fachmann
bekannt sind, basierend auf seiner Affinität für 2-Keto-L-gulonsäure, d.h., das Harz sollte
eine genügend
hohe selektive Affinität
für 2-Keto-L-gulonsäure aufweisen,
um die Wiedergewinnung der gewünschten
Menge und/oder der gewünschten
Reinheit von 2-Keto-L-gulonsäure
aus der wässrigen
Lösung,
in der sie enthalten ist, zu ermöglichen.
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Bevorzugt umfasst das schwach basische Ionenaustauscherharz
ein Ionenaustauscherharz, welches Pyridinfunktionalität aufweist.
Noch mehr bevorzugt ist das schwach basi sche Ionenaustauscherharz
ein Polymer, umfassend Vinylpyridinreste, wie z.B. Poly-2-vinylpyridin oder
Poly-4-vinylpyridin.
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Geeignete schwach basische Ionenaustauscherharze
sind bevorzugt zumindest zu ungefähr 2 % quervernetzt, mehr bevorzugt
zu ungefähr
8 %, mit einem geeigneten Quervernetzungsagens wie z.B. Divinylbenzen.
Illustrative Beispiele von geeigneten Ionenaustauscherharzen dieses
Typus umfassen solche aus der REILLEXTM Serie
(verfügbar
von Reilley Industries, Indianapolis, Indiana, USA), welche zu 2
% oder zu 25 % quervernetzt sind und sich durch gute thermale Stabilität auszeichnen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Ionenaustauscherharz ein Poly-4-vinylpyridinharz,
wie z.B. REILLEXTM HP.
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Eine kleine Menge der enthaltenen
Pyridinreste kann optional, z.B. zu Pyridin-N-oxid oder quaternären Salzresten,
derivatisiert werden, falls dies gewünscht wird, um die Basizität des Harzes
geeignet zu modifizieren.
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Das Ionenaustauscherharz kann in
jeglicher Form, welche dem Fachmann bekannt ist, wie z.B. in Form
von Beads oder Gelen, und einer besonderen Form, empirisch ausgewählt werden.
Bevorzugt liegt das Ionenaustauscherharz in Form von Beads einer geeigneten
Größe, wie
z.B. 20 oder 60 mesh vor.
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Die speziellen Chromatographiebedingungen,
welche in dem erfinderischen Verfahren eingesetzt werden, wie z.B.
Temperatur und Flussrate der mobilen Phase(n) (d.h. die wässrige Lösung, das
Solvens, und, wenn optional vorhanden, die ionische Lösung) kann
empirisch auf der Basis der gewünschten Ausbeute
und/oder Reinheit der 2-Keto-L-gulonsäure bestimmt
werden. Die entsprechende Temperatur und Flussrate einer jeden mobilen
Phase kann unabhängig
bestimmt werden und kann gleich oder verschieden von der Temperatur
und/oder Flussrate von jeder anderen mobilen Phase (allen anderen
mobilen Phasen) sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Ionenaustauscherfähigkeit
des Feststoffmaterials regeneriert, nachdem das Lösemittel die
Kammer verlassen hat. In solch einer Ausführungsform umfasst das erfinderische
Verfahren des weiteren die Schritte von:
- (d') Einführen einer
ionischen Lösung
in die Kammer durch ihren Einlass, so dass die ionische Lösung das
Feststoffmaterial, welches in der Kammer enthalten ist, kontaktiert
und dann die Kammer durch ihren Auslass verlässt.
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Dieser optionale Schritt ist besonders
bevorzugt, wenn die alternative Ausführungsform des erfinderischen
Verfahrens wie oben beschrieben eingesetzt wird, d.h. das erfinderische
Verfahren, in welchem das Lösungsmittel
nicht nach dem Verlassen einer jeden Kammer gesammelt wird, sondern
direkt in die nächstfolgende
Kammer der Vielzahl von Kammern eingeführt wird.
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Jede ionische Lösung, welche die Ionenaustauscherfähigkeit
des Feststoffmaterials regeneriert, kann verwendet werden. Bevorzugt
ist die ionische Lösung
eine basische Lösung,
mehr bevorzugt eine schwach basische Lösung, wie z.B. 1 %iges Natriumhydroxid.
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Die folgenden Beispiele sind nur
für Zwecke der
Illustration und nicht dazu gedacht, den Umfang der Erfindung, wie
er durch die beigefügten
Ansprüche
definiert ist, zu begrenzen.
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BEISPIEL 1: ERZEUGUNG
VON AUSGANGSMATERIAL FÜR
DAS VERFAHREN
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Eine Fermentationsbrühe, welche
70 g/l 2-Keto-L-gulonsäure,
15 g/l Sorbose (unkonvertiertes Startmaterial) und 132 g/l vollständig trockenes Feststoffmaterial
umfasste, wurde verwendet. 26,6 l von der Brühe wurden ultrafiltriert, um
Biomasse und andere unlösliche
Verunreinigungen zu entfernen, und nach der Diafiltration wurden
32,3 l an Permeat erhalten (enthaltend 55 g/l 2-Keto-L-gulonsäure und 92
g/l vollständig
trockene Feststoffmaterialien).
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Das Permeat wurde über ein
stark kationisches Harz in der protonierten Form geleitet, um 2-Keto-L-gulonsäuresalze
vollständig
in die freie Säureform überzuführen, wodurch
58 l von 30 g/l 2-Keto-L-gulonsäure
unter Entfernung von 96 % an Kationen erhalten wurden. Die resultierende
Lösung wurde
mit Aktivkohle zur Entfernung von Farbe behandelt und filtriert.
Die Lösung
wurde dann auf eine 2-Keto-L-gulonsäurekonzentration von 130 g/l
eingedampft, mit 190 g/l an vollständig trockenen Feststoffen
und 30 g/l Sorbose.
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BEISPIEL 2: 2-KETO-L-GULONSÄURE-AUFREINIGUNG
MIT METHANOL BEI RAUM-TEMPERATUR
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70 ml von REILLEXTM HP
Harz (verfügbar von
Reilley Industries, Indianapolis, Indiana) wurden in eine Glassäule mit
1,27 cm (1/2") Durchmesser eingefüllt. Das
Harz wurde mit 500 ml deionisiertem Wasser und anschließend mit
500 ml wasserfreiem Methanol gewaschen. 10 ml der Lösung, welche
in Beispiel 1 hergestellt wurde, wurden auf die Säule aufgetragen.
Eine Pumpe, welche am Säulenboden Unterdruck
erzeugte, wurde bei 3,0 ml/min betrieben. Wenn der Flüssigkeitsstand
der Probe am oberen Ende der Säule
das obere Ende des Harzes erreichte, wurde Methanolzufuhr zur Säule ermöglicht.
9,0 ml Proben wurden unter Verwendung eines automatischen Probensammlers
eingesammelt, welcher alle 3 Minuten weiterswitchte. Insgesamt wurden
50 Proben gesammelt und hinsichtlich 2-Keto-L-gulonsäure, Wasser,
trockenen Festsubstanzen und Sorbose analysiert.
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Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt. Wie man aus
diesem Diagramm sehen kann, wurden Wasser und Sorbose in den Proben
5–10 gesammelt, mit
ungefähr
4 % 2-Keto-L-gulonsäure, während 2-Keto-L-gulonsäure in den
Proben 15–50
gesammelt wurde, welche frei an Sorbose und in ihrem Wassergehalt
niedriger als 0,5 % waren. Die Wiedergewinnung in den Proben 15–50 betrug
96 % bei einer Reinheit auf trockener Basis von 88 %.
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BEISPIEL 3: AUSWIRKUNG
DER TEMPERATUR AUF DIE AUFREINIGUNG VON 2-KETO-L-GULONSÄURE UNTER
VERWENDUNG VON METHANOL
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Beispiel 2 wurde wiederholt, außer der
Tatsache, dass die Temperatur in der Ummantelung der Säule und
des Methanolvorratsbehälters
auf 50°C kontrolliert
wurde. Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
Die Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure betrug
96 %.
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Die Daten, welche aus Beispiel 2
und 3 erhalten wurden, legen nahe, dass für die Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure mit
Methanol die Abtrennung (und damit einhergehend die Reinheit) am
besten bei Raumtemperatur stattfindet, während das Eluieren von höheren 2-Keto-L-gulonsäure-Konzentrationen
am besten bei höheren
Temperaturen erscheint.
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BEISPIEL 4: 2-KETO-L-GULONSÄURE-AUFREINIGUNG
MIT HEIßEM
WASSER
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Beispiel 2 wurde wiederholt außer der
Tatsache, dass Wasser als das Eluant verwendet wurde und die Temperatur
in der Ummantelung der Säule und
des Wasservorratsbehälters
auf 95°C
kontrolliert wurde. Die Ergebnisse sind in 3 dargestellt.
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BEISPIEL 5: VERGLEICHSBEISPIEL
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Ein Verfahren ähnlich zu demjenigen, welches
in US-Patent Nr. 4,323,702 beschrieben ist, wurde durchgeführt, d.h.,
dass die Säure
(2-Keto-L-gulonsäure)
wird auf ein Polymer absorbiert und dann desorbiert.
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100 ml von REILLEXTM HP
Harz wurden in eine Säule
mit 2,54 cm (1")
Durchmesser eingefüllt. 500
ml von einer 98 g/l 2-Keto-L-gulonsäure-Lösung wurden über das
Harz geleitet bei einer Durchsatzmenge von 8 ml/min und bei Raumtemperatur.
100 ml von deionisiertem Wasser wurden dann verwendet, um das Harz
zu waschen, und die Säule
wurde anschließend
geleert, wobei 26 ml Leervolumen an Wasser auftraten. Die gesamten
626 ml an Lösung, Spül- und Abflussflüssigkeit
wurden analysiert und wiesen 60 g/l von 2-Keto-L-gulonsäure auf,
resultierend in 11,5 g 2-Keto-L-gulonsäure, welche auf dem Harz beladen
blieb.
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500 ml von wasserfreiem Methanol
wurden zur Eluierung verwendet, resultierend in einem Produkt von
22 g/l 2-Keto-L-gulonsäure
(oder 11 g), worin jedoch auch 9,7 Gew.-% an Wasser enthalten waren.
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BEISPIEL 6: 2-KETO-L-GULONSÄURE-AUFREINIGUNG
UNTER VERWENDUNG VON KONTINUIERLICHER CHROMATOGRAPHIE
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Ein kontinuierliches Chromatographiesystem (AST
Modell C-90 CSEP; von Advanced Separation Technologies Inc., Lakeland,
Florida, USA) wurden zur Wiedergewinnung von 2-Keto-L-gulonsäure aus einer
Fermentationsbrühe,
gewonnen in Methanol, verwendet.
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Das System wurde, wie in 4 gezeigt, geleitet. Zwölf Säulen wurden
mit 160 ml jeweils mit Reilley HP Polyvinylpyridinharz beladen und
in dem System befestigt. Diese Säulen
wurden reihum rotiert, so dass die nächste Position alle 16 Minuten eingenommen
wurde, und ein kompletter Umlauf 192 Minuten dauerte.
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Wasserfreies Methanol wurde in Position
12 mit einer Rate von 31,2 ml/min eingepumpt, Ausgangslösung (hergestellt
wie in Beispiel 1 oben) wurde in Position 4 mit einer Rate von 6,5
ml/min eingepumpt und das gewünschte
Produkt wurde an Position 8 mit einer Rate von 19,8 ml/min abgepumpt,
woraus ein Abwasserfluss an Position von 17,2 ml/min resultierte.
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Eine 1 %ige Natriumhydroxidlösung wurde zur
kontinuierlichen Regenerierung des Harzes bei Position 1 (Fließrate 9
ml/min) verwendet. Ein 70°C heißes Sprühwasser
auf die Säulen
wurde an den Positionen 8–12
verwendet, um die Temperatur dort zu erhöhen.
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Die Ausgangslösung beinhaltete 229 g/l von 2-Keto-L-gulonsäure. Nach
einem vollständigen
Umlauf des kontinuierlichen Chromatographiesystems wurden Produkt
und Abwasserproben durch Sammeln von jeweils 5 vollständigen Umläufen entnommen.
Der Produkttiter war 72 g/l an 2-Keto-L-gulonsäure, 1,2 % Wasser und 88 %
Gesamtreinheit. Der Abflusstiter aus Position 2 war 1,1 g/l an 2-Keto-L-gulonsäure und
aus Position 1 7,2 g/l an 2-Keto-L-gulonsäure. Gesamtausbeute an 2-Keto-L-gulonsäure aus
der Abtrennung war ungefähr
94 %.