DE599130C - Verfahren zum Auspressen von Kakaobutter aus Kakaomasse - Google Patents

Description

• `Zerfahren zum Auspressen von Kakaobutter aus Kakaomasse Es ist eine bekannte Tatsache, daß es mit sehr erheblicher Arbeit und Kosten verknüpft ist, die in den Kakaobohnen enthaltene Kakaobutter bis zu dem gewünschten Grade auszupressen.
• Bei der Herstellung von Kakaomasse werden bekanntlich die von ihren Schalen befreiten, mit einer Lösung von kohlensaurem Alkali o. dgl. behandelten und dann gerösteten Kakaobohnen zunächst grob zerkleinert und hierauf bis aufs feinste gemahlen, wobei sie in einen halbflüssigen Zustand übergehen, worauf man die Kakaomasse, welche etwa zu 55 % aus Kakaobutter besteht, auspreßt.
• Es wurde zum Zwecke des Abscheidens des Kakaofettes bereits vorgeschlägen, die zu einem flüssigen Brei zerriebenen Kakaobohnen vor dem Abpressen der Kakaobutter mit Honig, zuckerhaltigen Lösungen, Milch, Malzextrakt, Fruchsaft oder Pflanzenschleim zu versetzen. Hierdurch gelangen verhältnismäßig große Mengen fremder Stoffe in das Kakaopulver, welche sich nicht oder nur sehr schwer wieder entfernen lassen, so daß seine Eigenschaften vollkommen verändert werden.
• Wie nun gefunden wurde, läßt sich das Abpressen der Kakaobutter aus der Kakaomasse ganz wesentlich erleichtern und beschleunigen und die Ausbeute an Kakaobutter in kürzerer Zeit erhöhen, wenn man die Kakaomasse mit einem verhältnismäßig kleinen Zusatz von etwa o,z bis 1,5 °/o Lecithin, vorzugsweise Pflanzenlecithin, wie es z. B. aus den Soja= bohnere gewonnen wird, versieht. Die günstige Wirkung des Lecithinzusatzes bei der Preßarbeit ist offensichtlich darauf zurückzuführen. daß die Viscosität und infolgedessen die Grenzflächenreibung herabgesetzt wird.
• Es ist bereits bekannt, Lecithinkakaopulver und Lecithinschokolade herzustellen, um hierdurch den Nährwert zu erhöhen und diätetische Wirkungen zu erreichen. Bei Gewinnung derartiger lecithinhaltiger Kakaoerzeugnisse wurde jedoch das Lecithin bisher stets erst mit dem fertigen, bereits abgepreßten Kakaopulver vermischt bzw. der fertigen Schokolade zugesetzt. Es wurde-ferner schon vorgeschlagen, der fertigen Schokolade Lecithin in kleinen Mengen zuzusetzen, sei es, um ein Ausblühen der Schokolade zu vermeiden und sie dadurch haltbarer zu machen, sei es, um ihr eine weichere Konsistenz zu geben. Der noch die ganze Menge an Kakaobutter enthaltenden Kakaomasse hat man dagegen noch niemals Lecithin hinzugefügt, um hierdurch die Preßarbeit zu erleichtern und die Quantität der wertvollen Kakaobutter zu erhöhen.
• Das zur Ausführung des Verfahrens zu verwendende Pflanzenlecithin kann unmittelbar oder in einem Gemisch mit wenig Kakaobutter der Kakaomasse zugegeben werden. Man verwendet davon z. B. etwa i °% (auf den Lecithingehalt berechnet) auf die halbflüssige Kakaomasse. Die Zugabe erfolgt am besten zu der fein gemahlenen Masse, so daß sich das Lecithin hierin noch vor dem Pressen gleichmäßig verteilt. Das Auspressen findet in üblicher Weise statt, jedoch mit dem Erfolg, daß sich die Kakaobutter wesentlich schneller und unter Anwendung von weniger Kraft abpressen läßt und die Ausbeute an Kakaobutter erhöht wird.
• Die Wirkung des Verfahrens ergibt sich aus folgender Tabelle:

  Fettausbeute Preßdauer

  in kg , in Minuten

  Druck in Atm. ohne 1 mit ohne I mit 0,2 °/0

  Lecithin Lecithin

  i. Phase i- 3o...... "8 8 12 1i

  2. - 31-100 ...... 20 24 18 15

  3. - 101-30o...... 10

  12 20 1o

  Insgesamt ... 38 44 50 36

  Das Verfahren beschränkt sich nicht allein auf die Gewinnung von Kakaobutter aus Kakaobohnen, sondern ist auch mit gleichem Erfolg auf andere Ölsaaten mit hohem Fettgehalt anzuwenden, in welchem nur sehr geringe Mengen Lecithin vorhanden sind.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Auspressen von Kakao-Butter aus Kakaomasse, dadurh gekennzeichnet, daß die Kakaomasse' vor dem Auspressen mit einem Zusatz von o,2 bis 1,5 °% Lecithin, vorzugsweise Pflanzenlecithin. z. Baus Sojabohnen, versetzt wird.