DE356025C - Verfahren zur Herstellung von Kaffeezusatz- und Kaffeeersatzmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kaffeezusatz- und KaffeeersatzmittelnInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kaffeezusatz- und Kaffeeersatzmitteln. Die fleischigen eXtraktreiclien Wurzeln und zuckerreichen Früchte, insbesondere Zichorienwurzeln, Süßholzwurzeln und die verschiedenen Rübenarten, geben beim Dörren und nachfolgenden Rösten Erzeugnisse, die in geringer Menge als Zusatz zum Kaffee, verwendet werden, um Kaffee zu sparen und den Kaffeeaufguß dunkel zu färben, ohne ihn geschmacklich zu schädigen. Vielfach werden aber diese Zusatzmittel als der hauptsächliche oder alleinige Bestandteil verwendet, um kaffeeartige Getränke daraus zu bereiten. Diese Getränke zeichnen sich nicht durch guten Geschmack aus. Bei der vergleichenden Prüfung solcher Röstprodukte und der daraus hergestellten kaffeeartigen Getränke machen sich jedoch in geschmacklicher Hinsicht erhebliche Unterschiede bemerkbar, ohne daß man bisher wußte, auf welche Ursache sie zurückzuführen sind.
- Die angestellten Versuche haben nun gezeigt, daß der Säuregehalt der Rohstoffe von wesentlichem Einfluß ist für die geschmackliche Beschaffenheit des Röstproduktes und der Aufgüsse. Zichorienwurzel, deren Extrakt weniger sauer ist, gibt ein wohlschmeckenderes Produkt wie solche, de.--en Extrakt einen verhältnismäßig hohen Säuregehalt aufweist. Es hat sich weiter bei den Versuchen gezeigt, daß man durch künstliche Abstumpfung des Säuregehaltes des Extralotes eine erhebliche Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften erreichen kann. Dabei muß man aber auf das Sorgfältigste vermeiden, daß der Extrakt alkalisch wird, weil -auch eine sehr geringe Alkalinität die Geschmaclssstoffe viel nachteiliger beeioflußt, als sie durch die Abstumpfung der Säure gebesseät werden können. Die bei den angestellten Versuchen gesammelten Erfahrungen haben zu dem Verfahren geführt, welches den Gegenstand des vorliegenden Patents bildet und nachstehend in Form eines Ausführungsbeispieles beschrieben wird.
- Von einer größeren Menge der betreffenden Rohstoffe, z. B. der Zichorienwurzel, welche gereinigt und zur weiteren Verarbeitung vorbereitet sind, . wird eine Durchschnittsprobe genommen und der Säuregehalt des Extraktes festgestellt. Die zerkleinerten Wurzeln werden dann mit so viel Natriumbikarbonat versetzt, als zur Bindung der Säure notwendig ist, und unter Befeuchten mit etwas Wasser gut gemischt. Nachdem man sie einige Stunden hat stehenlassen, bringt man die Wurzeln auf Horden und läßt sie trocknen. Die getrockneten Wurzeln werden dann in der üblichen Weise geröstet und gemahlen. Man prüft dann nochmals den Säuregehalt des fertigen Erzeugniss:s und fügt von neuem so viel Natriumbilzarbonat hinzu, als notwendig ist, um die Säure abzustumpfen, welche infolge des Röstens gebildet ist.
- Man kann auch so verfahren. daß man die fleischigen, in kleine Stücke oder Scheiben geschnittenen Wurzeln oder zuckerreichen Früchte zunächst vorsichtigt dörrt, dann in einer Durchschnittsprobe den Säuregehalt feststellt und sie nun mit der möglichst konzentrierten Lösung des Bikarbonates behandelt, welche zur Sättigung der Säure erforderlich ist, dann das s6 vorbereitete Gut wieder trocknet und darauf röstet. Man kann auch die Sättigung vornehmen, nachdem schon eine Röstung bzw. Vorröstung erfolgt ist. Es kommt nur darauf an. @ daß die Säuren, einschließlich derjenigen, - welche in den Extraktstoffen beim Rösten entstehen können, unter Vermeidung jedes Überschusses von Alkali abgestumpft werden.
- Statt des Natriumbikarboateskannman auch ein anderes alkalisches Alkalisalz benutzen, z. B. Kaliumbikarbonat.
- Besonders geeignet sind zur Herstellung derartiger Röstprodukte für Bereitung von kaffeeartiger Getränke Gemische von Zichorienwurzeln und Rüben, deren Säuregehalt abgestumpft ist.
- Es ist zwar schon bekannt, dem Kaffee oder den Kaffee-Ersatzmitteln vor dem Rösten Alkalien, besonders Karbonate der Alkalien, z. B. Natriumkarbonat, zuzusetzen. Aber durch diesen Zusatz an sich wird der Erfolg des angemeldeten Verfahrens nicht erreicht, sondern nur durch die bestimmte Bemessung des zuzusetzenden Alkalis. Das Röstgut soll neutralisiert sein und gegebenenfalls nur so viel Überschuß an Alkali besitzen, daß die nachträglich beim Rösten entstehende Säuerang wieder ausgeglichen Wird. Bisher hat die Anwendung der Alkalien nur den Zweck gehabt, das Gut zu reinigen oder auszulaugen. ohne daß es darauf ankam, den löslichen Bestandteilen im Gute eine bestimmte Menge Alkalien zuzuführen. Hier sollen aber die Extraktstoffe erhalten bleiben. Es ist überhaupt für den Erfolg von Bedeutung, daß die Auswahl des Röstgutes richtig getroffen wird, also nur extraktreichc, fleischige Wurzeln und zuckerreiche Früchte Verwendung finden, die nur einer mäßigen Röstung bedürfen zu dem Zwecke der Entwicklung eines angenehmen Röstaromas und der Herstellung eines angenehm schmeckenden kaffeeartigen Getränkes.
Claims (1)
- PATENT ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kaffeezusatzmitteln und Kaffee-Ersatzmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Rösten dienenden, fleischigen, extraktreichen Rohstoffe, insbesondere Zichorienwurzeln, Süßholzwurzeln und Rübenarten, in zweckmäßig zerkleinertem und vorgetrocknetem Zustande mit so viel Alkali versetzt werden, daß die fertiggerösteten Stoffe ein neutral reagierendes Extrakt ergeben.
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1915
- 1915-05-01 DE DEW46502D patent/DE356025C/de not_active Expired
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