DE234240C - - Google Patents

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DE234240C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/44Coffee substitutes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Tea And Coffee (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
elf
^PATENTSCHRIFT
- M 234240 KLASSE 53 d. GRUPPE
GEBRÜDER von NIESSEN in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1909 ab.
Die bekannten Kaffeeersatzmittel zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Extraktivstoffen aus, haben aber meist von Natur kein eigentliches starkes Aroma, das mit demjenigen des Kaffees irgendwie zu vergleichen wäre. Selbst wo man durch Zusätze von Kaffeeabfällen u. dgl. dies Aroma zu erzeugen sucht, wird nur eine schwache Wirkung erreicht. Man genießt dann auch vielfach diese Ersatz-
to mittel nur mit echtem Kaffee zusammen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines Kaffeeersatzmittels von starkem, kaffeeähnlichem Geruch, das besonders in Verbindung mit Zichorienmehl
o. dgl. ohne echten Kaffeezusatz ein aromatisches wohlschmeckendes Getränk liefert.
Das Aroma des Kaffees, dessen Natur immer noch nicht genau erkannt ist, wird durch eine ganze Anzahl von Körpern bedingt, unter denen Erdmann (Ber. d. d. Chem. Ges. 1902, Bd. II, S. 1846) Furfuralkohol, Phenole und einen stickstoffhaltigen Bestandteil nachwies. Der letztere bildet sich höchstwahrscheinlich unter Mitwirkung des Koffeins; an der BiI-dung der anderen Stoffe ist außer der Kaffeegerbsäure zweifellos Zucker beteiligt, wie Erdmann ebenfalls nachwies. Auch erscheint es nicht ausgeschlossen, daß die Zellulose oder Hemizellulosen des Kaffees eine Rolle dabei spielen; denn wenn man gebrannten Kaffee mit heißem Wasser erschöpft, bis nichts mehr gelöst wird, so behält die zurückbleibende Zellulose ihre dunkle Färbung bei, woraus folgt, daß sie am Röstprozeß beteiligt war.
Das Verfahren vorliegender Erfindung behandelt nun Steinnüsse oder Abfälle derselben in bestimmter Weise mit Zucker und röstet sie auf geeignete Art, wobei aus den Hemizellulosen und dem Zucker aromatische Stoffe von starkem, kaffeeähiilichem Geruch entstehen. 4c Im einzelnen gestaltet sich das Verfahren wie folgt:
Als Ausgangsmaterial dient in erster Linie der Abfall von der Knopffabrikation, und zwar die für diese nicht brauchbaren weichen und rissigen inneren Teile der Nüsse (Kerne) sowie die Überreste der gesägten Platten, aus denen die Knöpfe ausgebohrt sind (Hülsen). Diese Abfälle werden auf etwa 3 bis 5 mm Größe gebrochen, und zwar nachdem sie durch Trocknung bei höherer Temperatur etwa die Hälfte ihres natürlichen Wassergehaltes verloren haben bzw. bis derselbe auf; etwa 8 bis 12 Prozent herabgegangen ist. Trocknet man weniger, so lassen sich die Abfälle nur mit äußerster Schwierigkeit zerkleinern, trocknet man weiter, so gelingt die folgende Bearbeitung mit Zuckerlösung nicht ausreichend.
Bei Sägemehl fällt diese Vorbereitung natürlich fort.
Die Abfälle werden nun mit Zuckerlösung getränkt. Konzentrierte Rohrzuckerlösungen werden besonders von dem getrockneten Material, auch bei Anwendung von Vakuum, kaum aufgenommen. Das Wasser zieht ein, und der Zucker bleibt außen zuweilen in Kristallen zurück. Dagegen werden verdünntere Traubenzuckerlösungen leicht aufgenommen , ebenso andere Hexosen, da diese nur die halbe Molekulargröße des Rohrzuckers besitzen. Man kann aber Rohrzucker zweck-] mäßig ebenso wie bei Kaffee zum Kandieren
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der fertigen Ware benutzen, um das Aroma zu erhalten.
Die Traubenzuckerlösung wird in kurzer Zeit so vollständig aufgenommen, daß die Abfälle äußerlich ganz trocken erscheinen.
Nun wird entweder unmittelbar oder nach vorauf gehen der Trocknung'in derselben Weise wie bei Kaffee geröstet; doch muß die Temperatur niedriger sein als bei diesem, nämlich
ίο 190 bis 2oo° C, im Material gemessen. Kaffee zeigt in dem Augenblick, in welchem sich das Fertigrösten vollzieht, wenn man ein Thermometer zwischen die Bohnen bringt, eine Temperatur von 210 bis 220° C. Röstet man aber z. B. in einem kleinen geschlossenen Kupfergefäß im Ölbad, so ist für dieses eine Temperatur von 275 bis 280 ° C. nötig.
Unter den gleichen Umständen erlangen Steinnußabfälle, wie beschrieben vorbehandelt, schon bei 255° C. die fertige Röstung, die sich durch einen charakteristischen,. kaffeeähnlichen Geruch anzeigt. Durch diese Ölbadprobe kann man sich Muster zur Beurteilung des Röstens im großen verschaffen.
Beispiel.
100 kg Steinnußabfall von 20 Prozent Wassergehalt wurden in einem Kaffeeröster mit Gewichtsanzeiger bis auf einen Verlust von 10 Prozent .Wasser vorgedarrt, darauf durch ein Brechwerk auf etwa 3 bis 5 mm Größe zerkleinert und mit 9 kg einer wässerigen Traubenzuckerlösung von 20 Prozent Gehalt in einer drehbaren Trommel benetzt. Nach dreistündigem Stehen war die ganze Flüssigkeit absorbiert, und jetzt wurden aufs Neue 9 kg 20 prozentiger Traubenzuckerlösung unter Bewegung der Masse aufgegeben. Es wurden somit 4 Prozent Zucker absorbiert. Am andern Morgen wurde bei annähernd 2000 C. geröstet, bis der charakteristische, aus Vorproben bekannte Geruch auftrat, dann sofort der Röster entleert und das Gut im Luftstrom abgekühlt. Dann wurde fein gemahlen und mit dem gleichen Gewicht Zichorienmehl gemengt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung eines aromatischen Kaffeeersatzmittels aus Steinnüssen, dadurch gekennzeichnet, daß die Steinnüsse oder Steinnußabfälle, wenn nötig, vorgetrocknet und gebrochen werden, worauf die zerkleinerte Masse mit einer Lösung von Dextrose oder anderen Zuckerarten getränkt und bei einer Temperatur unterhalb der Rösttemperatur des Kaffees geröstet wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5651412A (en) * 1995-10-06 1997-07-29 Armco Inc. Strip casting with fluxing agent applied to casting roll

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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