DE756051C - Verfahren zur Aufarbeitung von stark inulinhaltigen Pflanzenteilen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von stark inulinhaltigen Pflanzenteilen

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DE756051C
DE756051C DEF92464D DEF0092464D DE756051C DE 756051 C DE756051 C DE 756051C DE F92464 D DEF92464 D DE F92464D DE F0092464 D DEF0092464 D DE F0092464D DE 756051 C DE756051 C DE 756051C
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DE
Germany
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inulin
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plant parts
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DEF92464D
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Wilfried Dr-Ing Freudl
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/08Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
    • A21D2/14Organic oxygen compounds
    • A21D2/18Carbohydrates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0051Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid beta-D-Fructofuranans, e.g. beta-2,6-D-fructofuranan, i.e. levan; Derivatives thereof
    • C08B37/0054Inulin, i.e. beta-2,1-D-fructofuranan; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von stark inulinhaltigen Pflanzenteilen Bekanntlich sind Zichorienwurzeln und Topinamburknollen sehr reich an dem Polysaccharid Inulin, das in der Hauptsache als Diabetikernahrung verwendet wird. Bisher ist die Aufarbeitung inulinhaltiger Pflanzenteile stets in der Weise erfolgt, daß man durch geeignete Isolierungsverfahren das Inulin selbst aus den Rohmaterialien herauszuziehen und dann zur Ausfällung zu bringen versucht hat; auch eine unmittelbare Röstung der inulinhaltigen Rohmaterialien zu Kaffee-Ersatz-oder Kaffee-Zusatzmitteln ist bekannt.
  • Das Verfahren nach vorliegender Erfindung verläßt den bekannten Weg der unmittelbaren Isolierung des Inulins aus den Rohmaterialien und schlägt eine neue Richtung der Aufarbeitung der inulinhaltigen Rohmaterialien ein, und zwar dahingehend, daß man nicht mehr das Inulin unmittelbar aus den Rohmaterialien isoliert, sondern die Rohmaterialien selbst derart von unangenehmen Geschmacks-und Geruchsstoffen, insbesondere glucosidartigen Bitterstoffen befreit, daß die inulinhaltigen Rohmaterialien selbst in wertvolle diätetische Nahrungs- und Genußmittel bzw. verbesserte Rohmaterialien der Kaffee-Ersatz-und Kaffee-Zusatzmittelherstellung oder der Inulingewinnung übergeführt werden.
  • Das Verfahren besteht also darin, daß die zweckmäßigerweise vorzerkleinerten und getrockneten inulinhaltigen Rohmaterialien mit organischen Lösungsmitteln extrahiert werden, die zwar die unangenehmen Geschmacks-und Geruchsstoffe, insbesondere glucosidartige Bitterstoffe, aus den Rohmaterialien herauszulösen imstande sind, aber das Inulin selbst nicht lösen. Als solche organische Lösungsmittel konnten beispielsweise Methyl-und Äthylalkohol ermittelt werden.
  • Die erfindungsgemäß extrahierten inulinhaltigen Rohmaterialien, z. B. insbesondere Zichorie, können zu Mehl vermahlen und durch Vermischen mit Kleber oder Backhilfsmitteln in Diabetikermehl übergeführt werden; auch als Zusatzmittel zu normalem Brot oder sonstigen Backwaren ist das Mehl aus erfindungsgemäß gereinigten, inulinhaltigen Rohmaterialien mit dem technischen Vorteil geeignet, daß das Austrocknen des Brotes und der sonstigen Backwaren dadurch wesentlich verzögert wird.
  • Verfahrensgemäß extrahierte Zichorie, aber auch Topinambur stellen nach der Röstung ein gegenüber nicht extrahierter Zichorie o. dgl. verbessertes Kaffee-Ersatzmittel dar.
  • Da das Inulin nach der verfahrensgemäßen Extraktion der Glucosidbitterstoffe aus den inulinhaltigen Rohmaterialien praktisch in reiner Form in den Rohmaterialien vorliegt, können die erfindungsgemäß gereinigten Rohmaterialien nunmehr besonders leicht auf reines Inulin aufgearbeitet werden, indem man sofort das reine Inulin durch ein Inulinlösungsmittel, wie Wasser, aus den gereinigten inulinhaltigen Rohmaterialien auszieht. Im Gegensatz zu dem bekannten Stand der Technik läßt sich aus diesen Auszügen das Inulin sofort in bitterstofffreiem Zustand ausfällen, und es wird z. B. ein sonst erforderliches mehrfaches Umfällen des Inulins eingespart.
  • Bekanntlich wird Inulin für die Fruchtzuckergewinnung hydrolysiert. Im vorliegenden Falle kann man die Hydrolyse des Inulins sofort in den extrahierten inulinhaltigen Rohmaterialien vornehmen und erhält so Fruchtzuckerhaltige, diätetische Nährmittel; gegebenenfalls kann man auch sehr reinen Fruchtzuckersirup in bekannter Weise gewinnen.
  • Aus der die glucosidartigen Bitterstoffe enthaltenden Extraktionsflüssigkeit lassen sich die Bitterstoffe durch Abdampfung des Lösungsmittels leicht gewinnen; diese isolierten Glucosidbitterstoffe können z. B. für pharmazeutische Zwecke, aber auch in geröstetem Zustande als Kaffee-Zusatzmittel oder zur Geschmacksbeeinflussung indifferent schmeckender Kaffee-Ersatzmittel, wie Zuckerrübenschnitzel, Verwendung finden, wobei die Röstung erst zusammen mit den Grundmaterialien der Kaffee-Ersatzmittelherstellung stattzufinden braucht.
  • Das Verfahren wird an dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel näher erläutert: ioo kg getrocknete und zu Grießform zerkleinerte Zichorienbrocken werden in einem Kreislaufextraktionsapparat bei einer Temperatur von etwa 5o bis 6o° C etwa i Stunde lang mit Äthyl- oder Methylalkohol extrahiert.
  • Das extrahierte Gut wird unter Rückgewinnung des im Gut zurückgebliebenen Extraktionsmittelrestes getrocknet und vermahlen.
  • Die Extraktionsflüssigkeit selbst wird von den gelösten Glucosidbitterstoffen abgedampft, die als Rückstand gewonnen werden. Der Rückstand beträgt ungefähr 3 % des ursprünglichen Rohmaterials.
  • Es ist an und für sich- bekannt, einen wäßrig alkoholischen Extrakt aus Löwenzahnwurzel, die gleichfalls inulinhaltig ist, zu gewinnen, d. h. die Löwenzahnwurzeln möglichst erschöpfend zu extrahieren, um sowohl die Wasser- als auch die alkohollöslichen Bestandteile zu gewinnen.
  • Auf die nach der Extraktion zurückbleibende extrahierte Löwenzahnwurzel wird bei dem bekannten Verfahren überhaupt kein Wert gelegt.
  • Im Gegensatz dazu handelt es sich bei dem neuen Verfahren darum, die inulinhaltigen Rohmaterialien durch eine geeignete Extraktion von nachteiligen Bestandteilen zu befreien und diese gereinigten inulinhaltigen Materialien dann weiter zu verarbeiten.
  • Im übrigen ist die Tatsache, daß man Inulin hydrolysieren kann und dadurch Fruktose erhält, allgemein bekannt. Bei dem neuen Verfahren handelt es sich auch nicht darum, daß das Inulin als solches hydrolysiert wird, sondern daß eine Hydrolyse des Inulins in den gereinigten Pflanzenmaterialien stattfindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRU%H: Verfahren zur Aufarbeitung von stark inulinhaltigen Pflanzenteilen, und zwar Zichorienwurzeln oder Topinamburknollen, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenenfalls getrockneten und zerkleinerten inulinhaltigen Rohmaterialien mit einem organischen Lösungsmittel, das zwar die unangenehmen Geschmacks- und Geruchsstoffe, aber nicht Inulin löst, extrahiert werden und daß nach Abtreibung des Lösungsmittels entweder die so behandelten Rohmaterialien vermahlen werden oder aus -denselben reines Inulin mit Wasser extrahiert, oder eine Hydrolyse des reinen Inulins in den Rohmaterialien selbst vorgenommen wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Hager, Handbuch der pharmazeutischen Praxis, 19:27,:2. Band, S. 899.
DEF92464D 1942-09-12 1942-09-12 Verfahren zur Aufarbeitung von stark inulinhaltigen Pflanzenteilen Expired DE756051C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3915009A1 (de) * 1988-05-10 1989-11-23 Juchem Franz Gmbh & Co Kg Verfahren zum herstellen eines lebensmittels unter verwendung von topinamburknolle

Non-Patent Citations (1)

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None *

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DE3915009A1 (de) * 1988-05-10 1989-11-23 Juchem Franz Gmbh & Co Kg Verfahren zum herstellen eines lebensmittels unter verwendung von topinamburknolle

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