DE879507C - Verfahren zur Herstellung von gelierfaehigem Pektin aus Rueben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gelierfaehigem Pektin aus Rueben

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DE879507C
DE879507C DEP2679D DEP0002679D DE879507C DE 879507 C DE879507 C DE 879507C DE P2679 D DEP2679 D DE P2679D DE P0002679 D DEP0002679 D DE P0002679D DE 879507 C DE879507 C DE 879507C
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pectin
hydrolysis
gellable
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beetroot
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DEP2679D
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English (en)
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Hansfriedel Dr Phil Gudjons
Gert Dr Med Taubmann
Rudolf Dr-Ing Wahl
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POMOSIN WERKE GmbH
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POMOSIN WERKE GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von gelierfähigem Pektin aus Rüben In Anbetracht des Reichtums der Zuckerrüben an Pektin sind neben vielen anderen Rohstoffen auch die ersteren vielfach für die Pektinherstellung nerangezogen worden. Es ist aber bekannt, daß nach den bei der gewerblichen Pektingewinnung allgemein üblichen Verfahren kein gelierfähiges Pektin aus diesen Ausgangsstoffen zu gewinnen ist. Da aber neueren Erkenntnissen in der Pektinchemie zufolge die Gelierfähigl;eit eine maßgeblich von der Molekülgröße abhängige Funktion ist und die direkte Nitrierung von entzuckerten Rübenschnitzeln ergeben hat, daß die Pektinstoffe in den letzteren in solchen Molekülgrößen -c,rliegen, die an und für sich eine befriedigende Gelierwirkung gewährleisten müßten, hat die Patentinh;lberin versucht, durch besondere Maßnahmen bei dlr Extraktion der Pektinstoffe zu unter normalen Umständen, d. h. auf Zucker- und Säurezusatz gelierenden Produkten zu gelangen.
  • Ausgehend von der Erkenntnis, daß einerseits Rübenschnitzel im Gegensatz zu den sonst zur Gewinnung gelierfähiger Pektine gebräuchlichen Ausgangsstoffen einen besonders hohen Stickstoffgehalt aufweisen, andererseits der Zusatz nativer pflanzlicher Eiweißstoffe zu an sich gut gelierenden Apfelpektinen die Gelierfähigkeit der letzteren beträchtlich herabsetzt, wird vermutet, daß der Mangel an Geliervermögen darauf beruht, daß hochmolekulare Eiweißkörper die Carboxylgruppen blockieren und dadurch keine van der Waal schen Kräfte mehr frei bleiben, die fähig sind, durch Vernetzung ein Gelgeriist zu bilden. Von diesen Anschauungen ausgehend, mußte es gelingen, ein gelierendes Pektin zu erhalten, wenn man die Eiweißkomponente hydrolysiert, wobei die Hydrolyse so geleitet werden muß, daß sie nicht mit einer gleichzeitigen Depolymerisierung der Pektin verbunden ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß bei Einhaltung niedriger Temperaturen, die eine wesentliche Schonung des Pektins gewährleisten, und langdauernder Einwirkung verhältnismäßig starker Säurekonzentrationen das Eiweiß in genügendem Maße hydrolysiert wird, ohne daß das Pektin dadurch wesentlich geschädigt wird.
  • Diese Hydrolyse kann sowohl bei starken Säurekonzentrationen in verhältnismäßig kurzer Zeit als auch durch Einwirkungen von geringeren Wasserstoffionenkonzentrationen über eine längere Zeit erreicht werden. Wesentlich ist dabei nur, daß man bei niedriger Temperatur arbeitet, um einen Säureabbau des Pektins weitgehend hintanzuhalten, der sich bei höheren Temperaturen insbesondere in einer Entmethoxylierung auswirkt.
  • Es ist zur Herstellung von Pektinpräparaten bereits vorgeschlagen worden, pektinhaltiges Material mit einer solchen Menge Mineralsäure, daß die Masse im wesentlichen fest bleibt und eine Wasserstoffionenkonzentration entsprechend einem pa-Wert von höchstens I,o hat, auf eine 500 c nicht überschreitende Temperatur zu erhitzen, bis das Pektin in eine mit Metallionen, insbesondere Calcium, fällbare Form übergeführt ist, und alsdann das Pektin mit Wasser bei höheren Temperaturen aus der mit Säure behandelten Masse zu extrahieren. Nach diesem Verfahren, das in den Punkten Wasserstoffionenkonzentration, Hydrolysierungstemperaturund Hydrolysendauer weitgehende Übereinstimmung mit demjenigen gemäß der vorliegenden Erfindung aufweist, gelingt es zwar, aus Apfeltrestern durch Calciumsalze als Calciumpektinat fällbares Pektin mit gelatinierenden Eigenschaften herzustellen. Auf Rüben als Ausgangsstoff angewandt, gelingt es danach aber, weder Pektin mit Geliereigenschaften, noch solches, das mit Calcium als Calciumpektinat fällbar ist, herzustellen.
  • Der beim Gegenstand unserer Erfindung angestrebte Effekt, nämlich die Extraktion gelierender Pektinstoffe aus Rübenschnitzeln, kann demgegenüber nur dann erreicht werden, wenn die Hydrolyse mit der Extraktion von vornherein verbunden wird, also sofort große Mengen stark saurer Flüssigkeiten auf die Schnitzel zur Einwirkung gebracht werden und die Extraktionstemperatur im Verlauf des gesamten Verfahrens, im vorerwähnten bekannten Verfahren werden für die Extraktion Temperaturen bis 75t angewandt, grundsätzlich unterhalb 50° gehalten wird.
  • Während es somit nach den bisher bekanntgewordenen Arbeitsweisen nicht möglich ist, gut gelierfähige Pektinstoffe aus entzuckerten Rübenschnitzeln zu gewinnen, gelingt dieses, wenn man dieselben bei Säurestufenwerten von PF unterhalb 2 mit mindestens der zehnfachen Menge Säurelösung bei niederen Temperaturen der Hydrolyse unterwirft, wobei die Dauer der Hydrolyse von dem jeweiligen Säurestufenwert in dem Sinne abhängig ist, daß eine geringe Säurekonzentration eine längere Dauer der Hydrolyse erforderlich macht und umgekehrt.
  • Voraussetzung für den sachgemäßen Verlauf der Extraktionshydrolyse ist nur, daß die Temperatur von 50° C nicht oder zum mindesten nicht wesentlich überschritten wird, da andernfalls mit einer mehr oder weniger weitgehenden Schädigung der Pektinstoffe durch Abspaltung von Methoxylgruppen gerechnet werden muß.
  • Ausführungsbeispiele 1. 80 g entzuckerte Rübenschnitzel werden mit IOOO ccm 20i0iger Salzsäure eingemaischt und unter gelegentlichem Umrühren I8 Stunden bei 40° C der Hydrolyse überlassen. Alsdann wird mittels Koliertuch der Hydrolysenauszug von den ausgelauchten Schnitzeln durch scharfes Abpressen getrennt. Aus dem dabei anfallenden Pektindünnsaft werden die Pektinstoffe in bekannter Weise mit Alkohol gefällt und getrocknet. Mit 1,5 g dieses alkoholgefällten Pektins wird ein Gelee nach Lüers, »Über die Messung der Gelierkraft von Apfelpektinic, in der Zeitschrift »Die Obst- und Gemüseverwertungs-Industrie«, Nr. 33 vom 15. 8. I940., gekocht. Die Zerreißfestigkeit dieses Gelees beträgt 1090 g.
  • 2. IOO g Rübentrockenschnitzel werden mit I500 ccm 5 0/0iger Salzsäure unter zeitweiligem Umrühren 24 Stunden bei einer Temperatur von maximal 280 C extrahiert. Nach gutem Abpressen und Filtrieren wird der Hydrolysendünnsaft mit Alkohol gefällt und das allroholgefällte Pektin getrocknet.
  • Mit r,5 g dieses Trockenproduktes wird ein Lüers-Gelee gekocht. Die Zerreißfestigkeit desselben beträgt 1050 g.
  • 3. 80 g entzuckerte Rübentrockensehnitzel werden mit IOOO ccm I°/Oiger Salzsäure 40 Stunden bei 40° C hydrolysiert. Aus dem sauren Absud werden die Pektinstoffe wie bei den Beispielen I und 2 angegeben gewonnen. Ihre Zerreißfestigkeit nach L ü er s beträgt goo g.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRVCHE: I. Verfahren zur Gewinnung von gelierfähigem Pektin aus Rüben durch Hydrolyse der Rohstoffe bei einem PH unterhalb 2 und einer 500 nicht überschreitenden Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß Rübenschnitzel mit mindestens der zehnfachen Menge einer Säurelösung, bezogen auf Trockensubstanz, hydrolysiert und extrahiert werden 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Pektinstoffe im Hydrolysenauszug in bekannter Weise mit Alkohol oder Metallionen gefällt werden.
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