DE740074C - Verfahren zur Herstellung hochgelierender Pektinprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochgelierender Pektinprodukte

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DE740074C
DE740074C DEM154026D DEM0154026D DE740074C DE 740074 C DE740074 C DE 740074C DE M154026 D DEM154026 D DE M154026D DE M0154026 D DEM0154026 D DE M0154026D DE 740074 C DE740074 C DE 740074C
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pectin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof
    • C08B37/0048Processes of extraction from organic materials

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochgelierender Pektinprodukte Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines zur Ge-ginnung 4ochgelierender Pektinstoffe geeigneten Extraktes aus pektinhaltigem Material.
  • Die wichtigste Eigenschaft eines Pektin-Produktes ist seine Geberkraft. Diese ist bei den handelsüblichen Trockenprodukten sehr stark verschieden. Die großen Unterschiede rühren weniger von der C_üalität des im Produkte enthaltenen Pektins her, als viel mehr von Stoffen, die bei der Extraktion des Pek-,, Lins mit ,diesem zusammen aus den verarbeiteten Pflanzenteilen herausgelöst wurden. Ein Teil dieser Stoffe begleitet das eigentliche, durch seine Gelierkraft bestimmbare Pektin auch bei allen bekannten Fällungsoperationen. Es ist auch noch nicht gelungen, diese Stoffe ohne Schädigung des Pektirisdurch chemische oder enzymatische Vorgänge zu entfernen. Bei der Bestimmung der Gelierkraft wurde daher immer nur ein Gemenge von gelierenden und nichtgelierenden Stoffen gemessen, so daß die Gelierkraft des eigentlichen Pektins nur hätte berechnet werden können, wenn die Reinheit des Produktes hätte bestimmt werden können. Das vorliegende Verfahren ermöglicht es nun, ein Produkt herzustellen, dessen Reinheit, an der Gelierkraft gemessen, wie sich zeigte, etwa 5o°/o höher ist als die bisher hekarintgewordener Präparate, deren Gelierkraft als die höchste mögliche angesehen wurde. Es versteht sich dabei von selbst, daB es sich dabei nicht um eineFraktionierung verschieden hochgelierender Stoffe handelt, sondern um die Gewinnung aller im Rohmaterial enthaltener Geliereinheiten.
  • Es ist an sich schon von wirtschaftlicher Bedeutung, wenn ein besonders reines Pektinprodukt hergestellt werden kann, doch kommt diesem Verfahren noch eine andere Bedeutung zu. Es wurde gefunden, daB die Fällbarkeit eines Pektins durch Metallionen nicht nur von seinem Methoxylgehalt, sondern auch von seiner Reinheit abhängt. Es scheint, daß gewisse Begleitstoffe :die fällungshindernde Funktion von Schutzkolloiden ausüben. je reiner ein Pektin hergestellt werden kann, desto weniger muß es in seinen natürlichen Eigenschaften verändert werden, um mit. Metallionen aus seiner Lösung auszufallen. Eine weitere Bedeutung erlangt das Verfahren dadurch, daß die sonst dem Pektin als Ballaststoffe mitgegebenen Stoffe für sich verwertet werden können.
  • Grundlegend für das Verfahren ist folgende Erkenntnis: Es würde gefunden, daß sich ein Teil der Eigenschaften des meist mit Protopektin bezeichneten, in kaltem Wasser unlöslichen Stoffgemenges in verschiedenen Pflanzenteilen erklären läßt, wenn man annimmt, daß diese Stoffe gegenseitig ihren Ouellungsgrad beeinflussen. Durch Wirksammachen dieser Einflüsse und sehr sorgfältiger Handhabung von Temperatur, Wasserstoffionenkonzentration und Behandlungsdauer gelingt es, den Quellungsgrad des einen oder anderen Stoffes so weit zu treiben, daß die Ouellung in Lösung übergeht. Hier interessiert nur, daß es gelingt, Pektin aus dem Rohmaterial herauszulösen, ohne daß jene Stoffe mitgehen, die sonst immer Begleiter des Pektins bilden. Ferner ist es möglich, finit einer so geringen Wasserstoffionenkonzentration auszukommen, daß mechanisch herausgeschwemmte Kolloide so wenig abgebaut werden, daß ihre Ouellung bis zur Ausflockung zurückgedrängt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist -dadurch gekennzeichnet, daß pektinhaltiges Material, vorzugsweise Apfeltrester, mit überschüssigem Wasser bei pg 3-4. kurze Zeit, vo.rtei,lhaftenveise 2 bis io Minuten, einer Temperatur nahe der Siedetemperatur, zweckmäßig 93 bis ioo°, ausgesetzt und darauf ohne Wechsel des Wassers auf einer tieferen Temperaturstufe von beispielsweise 6o bis 8o°, vorzugsweise aber 66 bis 76', während einer Zeitdauer von bis zu etwa 18 Stunden, vorzugsweise 3 bis 1q. Stunden, behandelt wird.
  • Die Abkühlung von der oberen zur unteren Temperaturstufe erfolgt, mit Vorteil ganz oder teilweise durch Zusatz von kaltem, vorgängig hergestelltem Extrakt.
  • Das Verfahren kann mit jedem praktisch in Frage kommenden pektinlialtigen Rohmaterial durchgeführt werden. Durch Versuche können diejenigen Bedingungen festgestellt werden, die neben der maximalen Ausbeute an Geliereinheiten zur höchstmöglichen Reinheit des Pektins führen. Da das Verfahren jedoch darauf beruht, daß die Begleitstoffe des Pektins durch das unlösliche Zellinaterial der Pflanzenteile zurückgehalten werden, so läßt sich feststellen, daß der erzielbare Reinheitsgrad in einem gewissen Maße abhängig ist von der Menge und der Beschaffenheit des für jeden Rohstoff charakteristischen, unlöslichen Bestandteils. So lassen sich z. B. mit dem vorzugsweise verwendeten Apieltrester sehr gute Resultate erzielen. Beispiel Apfeltrester werden in einer Wassermenge, die so bemessen ist, daß jedes Teilchen auch bei Siedetemperatur frei quellen kann, aufgeschlämmt. Während des ganzen Prozesses wird darauf geachtet, daß immer so viel Wasser zugegen ist, daß sich bei ruhigem Stehen an der Oberfläche eine von festen Teilchen freie Schicht bilAn würde. Wenn die am Anfang verwendete @@, assermenge nicht genügt, so muß später noch Flüssigkeit zugegeben werden. Die Aufschlämmung enthält so viel einer beliebigen Säure, daß während des Prozesses ein pH zwischen 3 und .4 gemessen werden kann. Sie wird nun eine genau einzuhaltende Zeitdauer, die io Minuten nicht übersteigt, einer bestimmten Temperatur nahe dem Siedepunkt ausgesetzt, wobei fortwährend zu rühren ist. Nach Ablaut dieser Zeitdauer wird rasch auf eine bestimmte Temperatur zwischen 65° und j5° abgekühlt und unter anfänglich dauerndem, später periodischem Rühren 3 bis 12 Stunden belassen. Nach dieser wiederum genau zu bemessenden Zeitdauer ist die Herauslösung des Pektins beendet, und der Prozeß wird durch weiteres Kühlen abgebrochen oder wenigstens so weit verlangsamt, daß sich die Zusammensetzung des Extraktes nicht mehr wesentlich ändern kann. Nachdem die festen Bestandteile z. B. durch Pressen vom Extrakt getrennt worden sind, wird z. B. durch Dekantieren und Filtrieren geklärt. Die von Gerbstoffen und Stärke freie, klare Lösung, die ein Minimum der bei den bisherigen Verfahren das Pektin auch bei der Fällung begleitenden Stoffe aufweist, kann nun eingedickt werden oder auf Trockenpektin verarbeitet werden. Vorzugsweise wird das Pektin durch Metallionen ausgefällt.
  • Die Reinheit des im Extrakt enthaltenen Pektins wird geprüft, indem die Gelierkraft des Alkoholpräzipitates festgestellt wird. Charakteristisch für das nach vorliegendem Verfahren hergestellte Pektin ist seine äußerst hohe Gelierkraft. Sie kann das Anderthalbfache der bisher höchstgradigen Produkte betragen. Als Vergleichswert sei angegeben, daß mit i,o g Pektin z. B. 6oo g Zucker zu einem Gelee von 6o0/0 gebunden werden können, das auf dem Gelometer nach T a r r noch einen Druck von 50 cm Wassersäule aushalten kann: Das Vorerhitzen des Rohmaterials bis zum Siedepunkt ist an sich bekannt. Bei den einen Verfahren dient das Vorerhitzen zur Reinigung ,des Rohmaterials, bei den anderen der Zerstörung allfällig vorhandener Enzyme. Dementsprechend werden diese Verfahren so ausgeführt, daß sie den der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Zweck nicht erreichen. Entweder wird .das Auslaugewasser wieder vom Rohmaterial abgetrennt, oder es wird mit einer so geringen Wassermenge erhitzt, daß keine@-ollständige Quellung des Materials erreicht werden kann. Von wesentlicher Bedeutung für die Extraktion eines besonders reinen Pektins ist aber, daß die bei der .ersten Extraktionsstufe in Lösung gehenden Stoffe auch bei der zweiten Stufe noch vorhanden sind und daß eine möglichst vollständige Quellung eintreten kann. Wenn diese beiden Bedingungen nicht erfüllt sind, so kann niemals ein Pektin der beschriebenen Reinheit erhalten werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur .Herstellung eines Pektin von besonderer Reinheit enthaltenden Extraktes aus pektinhaltigem Material, insbesondere Apfeltrester, dadurch gekennzeichnet, daB das pektinhaltige Material mit überschüssigem Wasser bei pg 3-4 kurze Zeit, vorzugsweise 2 bis 1o Minuten, einer Temperatur nahe der Siedetemperatur, - beispielsweise 93 bis i oo°, ausgesetzt und darauf ohne Wechsel des Wassers auf einer tieferen Temperaturstufe von beispielsweise 6o bis 8o°, vorzugsweise 66 bis 76°, während einer Zeitdauer von bis zu etwa 18 Stunden, vorzugsweise 3 bis 14 Stunden, behandelt wird. 2. -Verfahren nach Anspruch i, ,dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung von der höheren auf die tiefere Temperaturstufe durch Zugabe von kaltem, vorgängig hergestelltem Pektinextrakt erfolgt.
DEM154026D 1942-04-16 1942-04-26 Verfahren zur Herstellung hochgelierender Pektinprodukte Expired DE740074C (de)

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