DE762206C - Verfahren zur Herstellung von Pektin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pektin

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DE762206C
DE762206C DEG91083D DEG0091083D DE762206C DE 762206 C DE762206 C DE 762206C DE G91083 D DEG91083 D DE G91083D DE G0091083 D DEG0091083 D DE G0091083D DE 762206 C DE762206 C DE 762206C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Pektin Es ist bekannt, daß .in den: pektinhaltigen Ausgangsstoffen .das Pektin, als unlösliche Pektose enthalten ist, die durch Kochen mit Säure erst in Pektin übergeführt wenden muß. Die Metallsalze tdes Pektins werden als Pektinate bezeichnet, zum- Unterschied zu den Pektaten;den Salzen der beim Abbau des Pektins, gebildeten Pektinsäure.
  • Bei den bekannten, Verfahren: z r Herstellung von Pektin wird das pektinhaltige Material mit Wasser, vorzugsweise unter Säurezusatz, erhitzt, wobei das Pektin in Lösung geht. Das, Awsggangsmaterial wurde auch mit kaltem Wasser oder schwefliger Säure voirher extrahiert, um lösliche Verunreinigungen zu entfernen und reinere Pektinlösungen .zu erzielen:. Die Erfindung hat zum Gegenstand, ein, Verfahren zur Herstellung von Pektin durch Behandlung von pektinh:altigem Material mit Säure und Wasser in der Wärme, das daduTch gekennzeichnet ist, daß man das: pekti:nh.altige Material mit so viel Mineralsäure vermischt, daß die Masse im wesentlichen noch fest bleibt, und diese Masse bei einem PH-Wert von höchstens r,o auf höchstens 50° C erhituzt, wonach das Pektin mit heißem Wasser, vorzugsweise von 45 bis 75'°C aus der säurehaltigen Masse extrahiert und. in bekannter Weise aus d;em @wässerigen Extrakt mittels Metallionen, vorzugsweise Caleiumionen, als Pektinat ,gefällt und darauf durch Behand-Jung mit säurehalitiWm Alkohol weiter in Pektin übergeführt wird. Unter einer im wesentlichen festen Masse wird eine Masse verstanden, die keine oder nur wenig freie Flüssigkeit enthält. Die Gewinnung des Pektins besteht also aus zwei Stufen, die als Säurebehandlung und eigentliche Extraktion bezeichnet werden können.
  • Durch die Säurebehandlung gemäß der Erfindung ist es möglich, die Hydrolyse des Pektins derart zu regeln, daß die Bildung von Pe">ztinsäure beschränkt wird: und ein Produkt mit sehr günstigen gelatinierenden Eigenschaften erzielt wird.
  • Das Verfahren wird beispielsweise folgendermaßen durchgeführt. Getrocknete, ziemlich grobstückige Apfeltrester «erden zunächst zerkleinert. Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, trenn die Apfeltrester derart gemahlen werden, daß sie durch ein Sieb von ein bis zwei Maschen pro Ouadratzentimeter gelten. Die zerkleinerten, getrockneten Trester werden nun der Säurebehandlung unterworfen, um die Pektose in Pektin überzuführen. Diese Säurebehandlung besteht darin, daß man die Trester mit so viel Mineralsäure versetzt, daß die Masse im wesentlichen fest bleibt, so daß die saure Flüssigkeit von den getrockneten Trestern aufgesaugt wird, wobei der pH-Wert des Gemisches i,o oder niedriger sein soll. Die Mischung wird so lange auf einer 5o° C nicht überschreitenden Temperatur gehalten, bis die Unisetzung der Pektose erfolgt ist.
  • Die Behandlungsdauer soll etwa 48 Stunden betragen und ist viel länger als die bei der bekannten Herstellung des Pektins übliche Kochzeit. Auch die Wasserstoffionenkonzentration ist wesentlich höher als üblich. Unter den angegebenen Bedingungen kann der Prozeß leicht geregelt --erden, so daß die Hvdroivse der Pektose in der gewünschten Stufe beendet werden kann. Es werden dabei maximale Ausbeuten an hochgradigem Pektin erzielt. Ist die Temperatur höher als 5o° C. so wird die Regelung schwieriger, und es tritt leicht eine zu weitgehende Hydrolyse ein.
  • Die Behandlungsdauer ist um so länger, je niedriger die Temperatur ist, und umgekehrt. So wird. man z. B. mit einer Behandlungsdauer von 36 Stunden bei d.5° C ungefähr dieseib2n Ergebnisse erzielen nie mit einer Behandiungsdatter von 92 Stunden bei 33° C.
  • Die Säurebehandlung kann z. B. derart ausgeführt werden. daß ein Teil Apfeltrester mit Teilen «-armer verdünnter Salzsäure, die o.o16 g H CI je ccm enthält, also einer o...5 normalen Salzsäure gemischt wird. Die Mischung wird. bei einer Temperatur von -o bis .I1° C in verschließbare, säurebeständige Behälter eingefüllt; diese Behälter befinden sich in einem wärmeisolierten Raum, dar auf einer Temperatur von etwa q.o° C gehalten wird. Die Temperatur des Apfeltrester-Säure-Gemisches sinkt nährend der Säurebehandlung' die 46 bis .47 Stunden dauert, auf etwa 39 ° C. Der p11-Wert der im wesentlichen festen -Mischung ist schwierig zu bestimmen und beträgt etwa o,6 bis 0,7; sie enthält i,o6°lo HCI. Die benutzte verdünnte Salzsäure hat einen pH-Wert von etwa o,5. Die Säurebehandlung ist nicht auf die Verwendung von Salzsäure beschränkt. man kann z. B. auch Schwefelsäure verwenden, aber man muß größere Mengen davon benutzen, um den erforderlichen pH-Wert zu erreichen.
  • Das Pektin, das durch die Säurebehandlung in lösliche Form übergeführt wurde, wird nun zunächst aus der im wesentlichen festen Masse extrahiert. Zu diesem Zweck wird z. B. die i;- bis 2ofache Menge Wasser, bezogen auf das Gewicht der getrockneten Trester, zugegeben und die Mischung unter Rühren erhitzt. Die Temperatur soll 752 C nicht überschreiten, da bei höheren Temperaturen bei dem in dem Extraktionsbehälter herrschenden pH-Wert (etwa 1,6) das Pektin verhältnismäßig schnell abgebaut wurde. Vorzugsweise wird die Extraktion bei Temperaturen zwischen 45 und 75° C ausgeführt.
  • Um die Hydrolyse des Pektins bei der Extraktion noch weiter zurückzudrängen, kann man die mit Wasser verdünnte Masse teilweise neutralisieren, z. B. mit Natriumbicarbonat. Da der optimale pH-Wert für die Fällung mit Calcium etwa .4,o beträgt und das Pektin nährend der Extraktion selbstverständlich gelöst bleiben soll, findet die Neutralisation vorzugsweise nur bis zu einem pH-Wert von z. B. 2,7 bis 3,0 statt. Das latriumion hat eine peptisierende Wirkung auf Pektin; hat man latriu:ncarbonat für die Neutralisation benutzt, so sind daher größere Mengen Calciumionen erforderlich. um später das Pektin in Form von Calciumpektinat auszufällen.
  • Nachdem die Masse z. B. i Stunde auf 60° C g; halten ist, wird die Pektinlösung von dem unlöslichen Material durch Pressen od. dgl. getrennt, gekühlt und filtriert. VorzugSiveise wird dieser Extrakt unter 6o° C gekühlt, um eine Herabsetzung des Gelatiniervermögens zu verhindern.
  • Nenn man das Ausgangsmaterial sofort, also ohne vorhergehende Säurebehandlung, mit einer Flüssigkeit von der im oben beschriebenen Verfahren herrschenden Wasserstoffionenkonzentration extrahiert hätte, so würde man kein gut gelierendes Pektin erhalten haben, da die Hydrolyse nicht genügend fortgeschritten sein würde. Weiter würde es schwierig, nenn nicht unmöglich sein, den Prozeß richtig zu kontrollieren, da die hydrolvtischen Veränderungen, die bei der erfindungsgemäßen Säurebehandlung allmählich und verhältnismäßig langsam verlaufen, bei einer Behandlung mit größeren Mengen freier Flüssigkeit in Gegenwart von: Säuren in der Wärme viel schneller vor sich gehen würden. ,Die erfindungsgemäße zeitliche Trennung :der Säurebehandlung und der Extraktion ist die praktischste, wirksamste und wirtschaftlichste Methode, die den Vorteil .der leichten Regelbarkeit und- eines Mindestverbrauches an Mineralsäure zur Erzielung ,des gewünschten pH-Wertes bei maximaler Ausbeute an. hochgradigem Pektin. bietet.
  • Aus der erhaltenen Pektinlösung wind das Pektin nun mittels Metallionen, vorzugsweise mit Calciumionen, als Pektinat gefällt und daraus durch Behandlung mit säurehaltigem Alkohol wieder Pektin gewonnen. Die Pektinlösung wird vor der Fällung vorteilhaft bis zu einem pH-Wert von etwa 4,o, z. B. durch Zusatz von Caleiwmcarbonat, neutralisiert. Daraufhin wird: CalciumchloTi@d in. genügender Menge zugesetzt, wodurch die Konzentration an Calciumionen gesteigert und Calciumpektinat aus der Lösung awsge@fällt wird. Je kälter die Reaktionsmischung, desto: leichter wird das Calciumpektinat gefällt; vorzugsweise wird, eine Temperatur von 2o bis @25° C benutzt, da bei höheren, Temperaturen der N iederschLag ,im allgemeinen gelatinöser und schwieriger zu verarbeiten ist. Die zuzusetzende Menge Ca C12 kann an Hand von Laboratoriumsversucheu Leicht bestimmt werden und übertrifft in den meisten Fällen die benutzte Calciu.mcarbonatmenge nicht. Das an die Oberfläche steigende Calciumpekti:nat wird abgepreßt und getrocknet. Es wird nun mit angesäuertem Alkohol, vorzugsweise salzsäurehaltigem Alkohol, von einer solchen Konzentration gewaschen, daß das Calcium beispielsweise in Form von ChlorcaIcium herausgelöst wird-, während :das Pektin sich bekanntlich in: dem alkoholischen Stadium nicht löst. Das Verhältnis der Mengen angesäuerten Alkohol, z. B. 5oo/oiger Alkohol, und Calciumpektinat soll ungefähr 3:1 und die Säurekonzentration etwa i,5 % HCl betragen. Die Behandlung kann in jeder geeigneten Weise ausgeführt werden, z. B. indem die Mischung aus Calciumpektinat und säurehaltigem Alkohol unter zeitweisem Umrühren i Stunde lang sich :selbst überlassen wird, wonach das Pektin, vorzugsweise mittels eines Vakuumfilters, abfiltriert wird. Das Pektin wird nun in .bekannter Weise mit 5o°/oigem Alkohol und schließlich mit 95o/oigem Alkohol gewaschen und in einem Vakuumtrockner getrocknet.
  • Es ist nicht notwendig, ,das Calcium bei der Säureb--han@.dlu:ng vollständig zu entfernen, um ein. lösliches Präparat zw erzielen:. Das Pektin kann noch, geringe Mengen Calcium enthalten. Das Pektin kann auch mit Salzen anderer Erdalkali.metalle oder anderer Metalle, wie z. B. Kupfer, Eisen usw., gefällt werden. Dann. wird es, natürlich erforderlich sein, :das Metall restlos aus den Pektinpräparaten zu entfernen, wenn diese Nahru:ugsmittAln zugesetzt werden sollen.
  • Benutzt man andere Ausgangsmaterialien, z. B. Zuckerrübenschnitzel, Rüben, Citrusfrüchte od. digl., so ist es zweckmäßig, die Behandlungsdauer, die Temperatur, die Wasserstoffionenkonzentration us,w. :den jeweiligen Ausgangsstoffen anzupassen, was für den Fachmann ohne weiteres möglich ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren. zur Herstellung von Pektin ,durch Behandlung von pektinhalti,gem Material mit Säure und, Wasser in der Wärme, dadurch gezennzeicbnet, daß man .das pektinhaltige Material mit so viel Mineralsäure vermischt, d'aß die Masse im wesentlichen noch fest bleibt, und diese Masse bei einem pH-Wert von. höchstens 40 auf höchstens 50° C erhitzt, wonach das Pektin; mit heißem Wasser, vorzugsweise von 45 bis 75° C, aus der säurehaltigen Masse extrahiert und in bekannter Weise aus dem wässerigen Extrakt mittels Metallionen, vorzugsweise Calciu-mionen, als Pektinat gefällt und darauf durch Behandlung mit säurehaltigem Alkohol weiter in. Pektin übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch. gekennzeichnet, d;aß die Behandlung mit Säure 36 bis 92 Stunden bei Temperaturen zwischen 45 und 33° C erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pektinextrakt vor der Fällung bis zu einem pH-Wert von höchstens 4,o neutralisiert wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen, worden: Deutsche Patentschriften Nr. 43,8:737, 531 o46, 565 242 544 03 1 ; französische Patentschriften Nr. 6o2 336, 699 852; _USA.-Patentschriften Nr. I 892"536, 1 385 525, 1 o82682; »Die Obst- und. Gemüseverwertungsindustrie«, Jahrg. 27 (194o), S. 399/400, Publikation Lüers; Versuchsstation der Universität Delaware, Bulletin Nr. 16o, Technical Nr. io, Juni 1929; Land-w. Versuchsstationen der Universität Delaware, Bulletin 168, Technical Nr. 12, Mai 19V;
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