AT146283B - Verfahren zur Herstellung einer sauren, im Mundspeichel und in Wasser löslichen Zahnpaste. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer sauren, im Mundspeichel und in Wasser löslichen Zahnpaste.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung einer sauren, im Mundspeichel und in Wasser löslichen Zahnpaste. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnpaste, u. zw. einer sauren Zahnpaste auf rein pflanzlicher Basis, die im Mundspeichel und in Wasser löslich ist. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren gelangt Carragheen als Grundstoff zur Anwendung. Nun ist zwar an sich die Verwendung von Carragheen für Zahnpasten nicht neu, aber bei den bisherigen Vor- schlägen gelangte Carragheen nur in sehr dünner Lösung zur Anwendung. Ausserdem wurden unter Anwendung von hohen Temperaturen reine Gallerten bereitet, die dann auch durch ein Sieb hindurch passiert wurden. Dabei handelt es sich nicht um Zahnpasten auf rein pflanzlicher Basis, sondern um solche, bei denen mineralische Stoffe in Form von präzipitiertem kohlensaurem Kalk (Schlämmkreide) u. dgl. hinzugefügt sind, bei denen demgemäss der Reinigungseffekt durch ausgesprochene Schleifwirkung erzielt wird. Es ist ferner bekannt, bei einer sauren Zahnpaste Pektingelee als Verdickungsmittel an Stelle von mehrwertigen Alkoholen zu verwenden. Ferner ist in diesem Zusammenhang Pektingelee als Ersatz für Carragheenmoos, allerdings nur für neutrale Zahnpasten, erwähnt. Jedenfalls kommt bei allen älteren Vorschlägen dem Carragheen in bezug auf die Reinigungswirkung nicht irgendwie eine Bedeutung zu, während bei dem neuen Verfahren die eigenartige Reinigungswirkung gerade durch die besondere Art der Verarbeitung des Carragheens zustande kommt und auf der Verwendung von Carragheen als Grundstoff für die Zahnpaste beruht, wodurch sich schon rein mengenmässig ein erheblicher Unterschied gegen- über den früheren Vorschlägen der Verwendung von Carragheen für Zahnpasten ergibt. Das Neue der Erfindung besteht darin, dass Carragheen zweckmässig in gepulvertem Zustande mit Glyzerin und Wasser nach einer Vorquellung so lange auf höchstens 70-750 C erwärmt wird, bis eine homogene Masse entsteht, in welcher die Zellstruktur des Carragheens noch teilweise erhalten ist, worauf unter Vermengung mit einer organischen Säure (Pflanzensäure oder Milchsäure) und eventuell mit ätherischen Ölen die Zahnpaste fertiggestellt wird, ohne dass ein weiterer Abbau der Zellstruktur in erheblichem Masse erfolgt. Das Wesentliche des neuen Verfahrens besteht hienach darin, dass nicht eine reine Gallerte bereitet wird in dünner Lösung und Rückstände beseitigt werden, dass vielmehr nur eine Art Aufquellung des Carragheens vorgenommen wird und auch in der Folge bei der Weiterverarbeitung nur ein teilweiser Abbau der Zellstruktur. Demgemäss ist auch die Reinigungswirkung der gewonnenen Zahnpaste eine wesentlich andere. Sie beruht auf einer schwammartig aufsaugenden, emulgierenden Wirkung des Zahnpastengrundstoffes. Dabei ist die gewonnene Zahnpaste vollkommen speichel-und wasserlöslich. Durch das Hinzufügen von organischer Säure erhält sie einen sauren Charakter. Sie löst demgemäss leicht in guter Weise die Muzin- EMI1.1 angenehmen erfrischende Geschmack. Die Herstellung der neuen Zahnpaste geschieht erfindungsgemäss im speziellen, beispielsweise wie folgt : <Desc/Clms Page number 2> Es wird feinst gepulvertes Carragheenmoos mit Wasser und Glyzerin längere Zeit gequollen. Es wird hierauf die Masse in einem geschlossenen Wasserbadkessel unter ständigem Umrühren auf 70-75 C erwärmt. Es wird dann Zitronensäure in Form von frisch gepresstem Zitronensaft eingebracht. Dabei wird die Masse unter ständigem Umrühren auf der Temperatur von 700 bis 750 C gehalten, aber eine Anwärmung darüber hinaus vermieden. Der Rühr- bzw. Misch- und Erwärmungsprozess wird nur so lange fortgesetzt, bis noch eine gewisse Struktur bei den Pflanzenteilen vorhanden ist. Nunmehr können wässerige Auszüge von therapeutisch wichtigen Substanzen beigegeben werden. Die Einwirkung der Zitronensäure in der Wärme darf nicht zu lang andauern, da sonst die pflanzlichen Bestandteile zu einer dünnflüssigen Masse abgebaut werden und die für die Zahncreme wichtigen Eigenschaften verlieren. Die Beheizung wird nun unterbrochen und die Masse so rasch als möglich in einer Piliermaschine verrieben, wodurch eine feinst homogene Masse gewonnen wird. Zugleich tritt eine rasche Abkühlung ein, und es wird die verflüssigende Wirkung des heissen Zitronensaftes auf das Carragheenmoos unterbrochen. In die erkaltete Masse werden dann in einem Rührwerk die-zur Parfümierung notwendigen ätherischen Öle zugebracht sowie zweckmässig Substanzen, die auf den Zahnaufbau und die Zahnfestigkeit fördernd einwirken. Die Durchführung des vorgeschilderten Verfahrens kann beispielsweise in der Weise erfolgen, dass 2 kg feinst gepulvertes Carragheenmoos mit 11. kg Wasser und 6-66 kg Glyzerin zirka 12 Stunden eingequollen werden. Hierauf wird auf 70-75 im Wasserbad erwärmt. Sobald diese Temperatur erreicht ist, werden 2-6 6 kg frisch gepresster Zitronensaft zugesetzt und auf einer Temperatur von 70 bis 750 gehalten, wobei die Einwirkung des Zitronensaftes nicht länger als 1/4 Stunde andauern darf. Nach dieser Zeit wird die Masse in der Piliermaschine, wie vorgeschildert, unter rascher Abkühlung verrieben. Die Hauptvorteile der neuen Zahnpaste sind, dass sie vollkommen speichellöslieh ist, dass sie weder die Schleimhäute noch den Zahnschmelz angreift, dass sie dabei anregend auf die Tätigkeit der Mundspeicheldrüsen einwirkt und eine intensive perlinguale Wirkung der Zusätze ermöglicht. Sie gibt der Zahnoberfläche einen besonderen Glanz, der sich erfahrungsgemäss länger hält als bei andern Zahnpasten, dabei werden Verfärbungen durch Tabak od. dgl. gebunden. Sie macht die Zähne widerstandsfähig gegen Zahnkaries, festigt das Zahnfleisch und verhindert das Bluten. Vorzugsweise soll bei dem erfindungsgemässen Verfahren als pflanzlicher Grundstoff Carragheenmoos verwendet werden und als organische Säure Zitronensäure in Form von frischem Zitronensaft. Dabei wird die der Grundmasse beizugebende Menge von Zitronensaft so bemessen, dass etwa der Eindruck einer frischen, leicht säurehaitigen Frucht erweckt wird. Damit sind sowohl in geschmacklicher Beziehung als auch in bezug auf die Wirksamkeit der Zahnpaste besonders günstige Verhältnisse geschaffen. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung einer sauren, im Mundspeichel und in Wasser löslichen Zahnpaste auf rein pflanzlicher Basis, dadurch gekennzeichnet, dass Carragheen zweckmässig in gepulvertem Zustande mit Glyzerin und Wasser nach einer Vorquellung so lange auf höchstens 70-75 C erwärmt wird, bis eine homogene Masse entsteht, in welcher die Zellstruktur des Carragheens noch teilweise erhalten ist, worauf unter Vermengung mit einer organischen Säure (Pflanzensäure oder Milchsäure) und eventuell mit ätherischen Ölen die Zahnpaste fertiggestellt wird.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 2 7eg feinst gepulvertes Carragheenmoos mit 11. 6 kg Wasser und 6-66 66 kg Glyzerin zwölf Stunden lang eingequollen werden, dass dann diese Masse in einem geschlossenen Wasserbadkessel unter ständigem Umrühren auf 70-75 C erwärmt wird, dass hierauf 2. 6 kg frisch gepresster Zitronensaft zugesetzt und unter ständigem Umrühren auf 70-75 C gehalten wird, dass dann die Masse abgekühlt und in einer Piliermaschine verrieben wird.
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Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE2510412A1 (de) * | 1974-03-12 | 1975-09-18 | Anvar | Arzneimittel gegen gingivitis |
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1933
- 1933-10-24 AT AT146283D patent/AT146283B/de active
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