DE19549289C1 - Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften, -nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder -mazerat unter Verwendung von stark neutralhydrokolloidhaltigen Säften oder Mark - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften, -nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder -mazerat unter Verwendung von stark neutralhydrokolloidhaltigen Säften oder MarkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
trubstabiler Mischsäfte, -nektare und -getränke, die
mindestens eine lipidhaltige Saft-, Mark- oder
Mazeratkomponente, insbesondere Sanddornbeerensaft, -mark
oder -mazerat enthalten, die durch Pressen, Passieren oder
Mazerieren gewonnen wurden.
Sanddorn enthält bekanntlich ungesättigte und gesättigte
Fettsäuren von Mono-, Di- und Triglyceriden in verhältnismäßig
großer Menge, die im Sanddornrohsaft teilweise in Form von
freien Öltröpfchen und teilweise an Trubstoffpartikel gebunden
vorliegen. Der Gehalt an diesen Ölen kann bis zu 3%
erreichen.
Beim Sanddornmark und -mazerat ist dieses Öl vorwiegend bzw.
ausschließlich an Trubstoffpartikel gebunden.
Bei flüssigen Sanddornerzeugnissen - verdünnt, unverdünnt in
Mischungen mit und ohne Zucker, wie die z. B. gegenwärtig im
Handel befindlichen Sanddornnektare - schwimmen die ölhaltigen
Trubstoffe nach unterschiedlicher Zeit auf und die nicht
ölhaltigen Trubstoffe setzen sich auf dem Boden des
Lagergefäßes ab.
Sind die Öle schon an sich, vor allem auf Grund ihres Gehaltes
an ungesättigten essentiellen Fettsäuren ernährungs
physiologisch wertvoll, wird dieser Wert noch durch die in
ihnen gelösten Vitamine beträchtlich erhöht, wobei das
Provitamin A zugleich auch eine oft erwünschte stark färbende
Wirkung hat und die Tocopherole des Vitamin E wesentliche
Antioxidantien darstellen. Aus diesem Grund kommt der
gleichmäßigen stabilen Verteilung der freien Öltröpfchen, wie
der an Feststoffe gebundenen Lipide eine besondere Bedeutung
zu.
Aus dem Patent DE 39 41 555 A1 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Sanddornhalbfertigprodukten bekannt, bei dem
die enthaltenden Fettsäuren, Mono-, Di- und Triglyceride
enzymatisch durch Zugabe von rohen, zerkleinerten, thermisch
unbehandelten Früchten oder deren Säfte abgebaut werden. Die
Reaktion wird unter sterilen Bedingungen und unter
Luftabschluß je nach Lagertemperatur und Säuregehalt der
Früchte bei einem pH-Wert kleiner 7, vorzugsweise um 3 nach
mindestens 24 Stunden abgeschlossen.
Die rohen, thermisch unbehandelten Früchte oder deren Säfte
werden mit einem Konservierungsmittel versetzt und in einer
Größenordnung von 3 bis 10% dem Sanddornhalbfabrikat
zugegeben. Das unangenehme, molkeähnliche Aroma soll dann
nicht mehr sensorisch wahrnehmbar sein.
Trotzdem neigen auch die nach diesem bekannten Verfahren
erzeugten Säfte, Mischsäfte, Nektare und weniger
fruchthaltigen Getränke zum Aufschwimmen der ölhaltigen
Trubstoffe.
Durch die mit dem Zuckerzusatz einhergehende Erhöhung der
Dichte und Verminderung der Viskosität durch den Wasserzusatz
kommt es zu einem sehr raschen Aufschwimmen der fetthaltigen
Trubpartikel die dann eine relativ feste Schicht an der
Getränkeoberfläche und Ablagerungen an den Wandungen des
Lagergefäßes bilden.
Nach der Patentanmeldung von ALPHA engineering GmbH vom 10. 1.
1994 (Aktenzeichen P 44 00 721.3-41) ist ferner bekannt, daß
trubstabile Fruchtsaftgetränke insbesondere Sanddornbeeren
rohsaft enthaltende Getränke durch Zusatz des in der Regel
mikrobiell gewonnenen Hydrokolloids Xanthan hergestellt werden
können.
Dieser Zusatz erlaubt jedoch nach dem gültigen Gesetz
(Lebensmittelbuch der BRD) nicht die Herstellung von Säften,
Mischsäften, Nektaren und Mischnektaren.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, in die
Mischungen eine Saftkomponente einzutragen, in der weitgehend
neutrale Polysaccharide in solchen Mengen und solcher Qualität
enthalten sein müssen, daß sie in einer Mischung die darin
enthaltenen Lipide am Aufschwimmen ebenso bremsen, wie das
Absetzen der Trubstoffe am Boden der Verpackungen. Dabei muß
die Saft- oder Markkomponente sich zugleich sensorisch,
harmonisch in die Gesamtmischung einpassen können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1.
Bevorzugt mit verdünntem Mazerat aus den
Früchten von Hibiscus esculentus oder einer vergleichbaren Art,
wenn die gesamte Flüssigkeit unter heißen Bedingungen,
vorzugsweise über 90°C gewonnen werden, nachdem der Rohstoff
10 Minuten zuvor mit Wasser gekocht wurde. Durch Zusatz eines
gleichen Masseanteils Wasser zum Rohstoff vor der Kochung wird
die Freisetzung der Hydrokolloide aus dem Zellverband des
Rohstoffes verbessert und damit die stabilisierende Wirkung
der Saft- oder Markkomponente erhöht. Eine weitere wesentliche
Verbesserung der Ausbeute an stabilisierenden Stoffen in der
Saft- oder Markkomponente wird durch Bearbeitung der
Preßmaische oder des Grobmarkes im turbulenten Milieu und
pulsierendem Druck und einer Temperatur zwischen 85 und 95°C
erreicht.
Die Mischung der einzelnen Saft-, Mark- oder
Mazeratkomponenten mit Hibiscusmark, -saft oder -mazerat und
ggf. zusammen mit Zucker und Wasser zu Mischsaft, -nektar oder
-getränk sollte vorzugsweise ebenfalls im turbulenten Milieu
bei pulsierendem Druck erfolgen, wonach die fertige Anstellung
vor der Füllung auf kleinere Verpackungseinheiten nochmals
homogenisiert und danach entlüftet werden sollte.
Das Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften
soll nachstehend an zwei Beispielen verdeutlicht werden, wobei
praktisch jede Frucht- und Gemüsesaftkomponente zusammen mit
einem lipidhaltigen Saft, Mark oder Mazerat, insbesondere aus
Sanddornbeeren und dem oben genannten Hibiscussaft, -mark oder
-mazerat eine trubstabile Mischung ergibt.
500 g Hibiscusfrüchte werden mit kaltem Wasser gewaschen. Die
ganzen oder zerkleinerten Früchte werden mit 600 g Wasser (95
bis 100°C) gemischt und 7 Minuten gekocht. Soweit
erforderlich, wird kochendes Wasser bis auf 1 kg aufgefüllt
und die Mischung danach 30 bis 50 sec. im Mixer zerkleinert.
Zur Herstellung von 1 kg trubstabilen Sanddorngetränk werden
150 g Sanddornmazerat mit 80 g des oben dargestellten
Hibiscuspürees, 108 g Zucker mit Wasser auf 1 kg aufgefüllt
und mit einem Strahlrührer gemischt. Das Gemisch wird über
eine Kolloidmühle homogenisiert, entlüftet und abgefüllt.
2,0 kg Hibiscusfrüchte werden mit kaltem Wasser gewaschen. Die
ganzen oder zerkleinerten Früchte werden mit rund 2,3 kg
Wasser (95-100°C) gemischt und 5 Minuten gekocht, soweit
erforderlich, wird die Mischung danach mit heißem Wasser auf
4 kg aufgefüllt und anschließend über ein Sieb mit 0,8 mm
Lochungsdurchmesser passiert.
Zur Herstellung von 1 kg trubstabilisiertem Sanddornnektar
werden 250 g Sanddornmazerat mit 100 g des oben dargestellten
Hibiscuspürees, 110 g Zucker und Wasser auf 1 kg aufgefüllt,
mit Strahlmischer gemischt. Das Gemisch wird über eine
Kolloidmühle homogenisiert, entlüftet und abgefüllt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften,
-nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen
Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder
-mazerat,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Mischungen mindestens 3% Preßsaft, Extraktionssaft
(berechnet als Preßsaft), unverdünntes Mark oder/und Mazerat von
Früchten der zu den Malvaceae gehörenden Okra (lat.: Hibiscus
esculentus L., syn. Abelmoschus esculentus L., Moench oder
Hibiscus Abelmoschus) zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mazerat von den Hibiscusfrüchten eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hibiscusfrüchte heiß gepreßt, vorzugsweise auch noch heiß
extrahiert oder insgesamt heiß zu vorzugsweise verdünntem
Feinmark, Mazerat oder Püree vor dem Vermischen mit anderen
Saftkomponenten verarbeitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hibiscusfrüchte vor der Herstellung von Mark, Mazerat
oder Püree 10 Minuten vorzugsweise mit Zusatz gleicher
Masseanteile Wasser, gekocht, danach grob passiert, anschließend
in einem Mischer vorzugsweise im turbulenten Milieu bei
pulsierendem Druck zur Freisetzung der in ihnen enthaltenen
Hydrokolloide bei vorzugsweise 85 bis 95°C, je nach der zur
Verfügung stehenden Technik in der Regel 5-10 Min. bearbeitet
und danach fein passiert werden.
5. Verfahren nach den vorgenannten Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung der einzelnen Komponenten zu Mischsäften,
-nektaren oder -getränken vorzugsweise im turbulenten Milieu bei
pulsierendem Druck je nach der zur Verfügung stehenden Technik
über einen Zeitraum von in der Regel 2-10 Min. erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995149289 DE19549289C1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften, -nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder -mazerat unter Verwendung von stark neutralhydrokolloidhaltigen Säften oder Mark |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995149289 DE19549289C1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften, -nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder -mazerat unter Verwendung von stark neutralhydrokolloidhaltigen Säften oder Mark |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995149289 Expired - Fee Related DE19549289C1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von trubstabilen Mischsäften, -nektaren und -getränken mit mindestens einer lipidhaltigen Komponente, insbesondere mit Sanddornbeerensaft, -mark oder -mazerat unter Verwendung von stark neutralhydrokolloidhaltigen Säften oder Mark |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19549289C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2487774A (en) * | 2011-02-04 | 2012-08-08 | Diana Elizabeth Vascianna | Soya milk and okra beverage |
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DE3941555A1 (de) * | 1989-12-16 | 1991-06-20 | Ve Forschungsinstitut Fuer Obs | Verfahren zur herstellung von sanddornhalbfabrikaten |
DE9400459U1 (de) * | 1994-01-10 | 1994-05-26 | Alpha-Engineering Gmbh, 15806 Dabendorf | Fruchtsaftgetränke, insbesondere Sanddornbeerensaft enthaltende Getränke |
DE4400721A1 (de) * | 1994-01-10 | 1995-09-14 | Alpha Engineering Gmbh Entwick | Fruchtsaftgetränke, insbesondere Sanddornbeerensaft enthaltende Getränke und Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1995
- 1995-12-22 DE DE1995149289 patent/DE19549289C1/de not_active Expired - Fee Related
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GB2487774A (en) * | 2011-02-04 | 2012-08-08 | Diana Elizabeth Vascianna | Soya milk and okra beverage |
GB2487774B (en) * | 2011-02-04 | 2013-04-17 | Diana Elizabeth Vascianna | Soya milk and okra beverage |
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