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Schleudermaschine für körniges oder faseriges Gut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schleudermaschine, mit der flüssige Bestandteile aus körnigem oder
faserigem Gut, in welchem sich noch grobe Bestandteile oder Fremdkörper befinden,
herausgeschleudert werden sollen. Diese Aufgabe entsteht beispielsweise bei Aufschließerzeugnissen
von tierischen Rohstoffen. Wenn Tierkörper, Tierteile, Schlachtabfälle o. dgl. auf
trockenem Wege, d. h. lediglich durch indirekte Wärmezufuhr, aufgeschlossen werden,
so entsteht ein schon fertig entwässertes Aufschließprodukt, das jedoch noch mit
ausgeschmolzenem Fett gesättigt ist. Dieses Aufschließprodukt enthält mehr oder
weniger regelmäßig noch unaufgeschlossene Teile, z. B. größere Knochenstücke o.
dgl., ferner auch Fremdkörper, z. B. Teile von Stricken, Säcken, Eisenteile, wie
Hufeisen, Fleischhaken, Nasenringe, Schrauben o. dgl., die mit in die Schleudermaschinen
hineingelangen.
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Die Erfindung schlägt vor, bei Schleudermaschinen für derartiges oder
ähnliches Gut die Schleudertrommel mit einem mit ihr umlaufenden herausnehmbaren
Einsatzkorb auszurüsten, dessen Inhalt dem nutzbaren Fassungsvermögen der Schleudertrommel
entspricht und dessen Mantel Durchbrechungen von solcher Größe aufweist, daß beim
Umlauf nicht die groben Teile und Fremdkörper, sondern nur das körnige oder faserige
Schleudergut selbst austreten kann, so daß dieses allein an den Mantel der Schleudertrommel
gelangt und sich dort gleichmäßig verteilt. Der neue Einsatzkorb hat eine doppelte
Aufgabe zu erfüllen. Zunächst dient er zur Abmessung der jeweils zu behandelnden
Gutmenge. Er wird entweder außerhalb der Schleudertrommel gefüllt und dann in gefülltem
Zustande eingesetzt oder aber er wird leer eingesetzt und bei noch stillstehender
Schleudertrommel gefüllt. Ein Überladen der Schleudermaschine mit Gut ist ausgeschlossen.
Die zweite Aufgabe des Einsatzkorbes besteht darin, das wirkliche Schleudergut vor
der eigentlichen Fliehkraftbehandlung von den darin enthaltenen groben Teilen und
Fremdkörpern selbsttätig zu befreien.
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Man hat bereits Schleudermaschinen vorgeschlagen, bei denen das Gut
zunächst in einen Meßbehälter gelangt. Er bildet aber keinen Bestandteil der Trommel
selbst, sondern ist frei über ihr angeordnet. Ein solcher Meßbehälter teilt zwar
das Gut in abgemessener Menge zu, aber die Verteilung des Gutes an die Trommelwandung
'bleibt mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Demgegenüber ist bei der neuen
Vorrichtung die Verteilung des Gutes an der Trommelwand eine sehr gleichmäßige,
denn die durchbrochene Zylinderwand des Einsatzkorbes ist zur Schleudertrommelwand
konzentrisch und liegt im wesentlichen mit ihr auf gleicher Höhe. Eine Trennung
des wirklichen Schleudergutes von groben Teilen und Fremdkörpern nimmt der bekannte
Meßbehälter überhaupt nicht vor.
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Für die Filtration flüssigen oder breiigen Gutes, wie z. B. von Zuckerlösungen,
von
Säften und Pülpen aus Früchten und Gemüsen, ferner von Schmutzwasser,
0l u. dgl., hat man Schleudertrommeln- vorgeschlagen, die aus mehreren gleichachsig
zusammengesteckten Trommelwandungen zusammengesetzt sind. Bei diesen älteren Vorrichtungen
bilden jedoch die zusammenarbeitenden Trommelwandungen ein Ganzes. Es handelt sich
dabei nicht um einen herausnehmbaren Einsatz, und ein Abmessen der Gutmenge ist
weder beabsichtigt noch auch möglich.
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Der herausnehmbare Einsatzkorb gemäß Erfindung dient überhaupt nicht
zur eigentlichen Bearbeitung des Gutes. Wenn er seine erste Aufgabe des Abmessens
der Gutmenge bei noch stillstehender Schleudertrommel erfüllt hat, so übt er die
zweite Wirkung sofort mit der Ingangsetzung der Trommel aus. Das körnige oder faserige
Gut wird dann aus dem Einsatzkorb in gleichmäßiger Verteilung an die Trommelwand
geworfen, während die groben Teile und Fremdkörper im Korbe zurückbleiben. Bisher
gelangten letztere ebenfalls an die Trommelwand und drängten sich dort an einzelnen
Stellen zusammen, wodurch der Gleichgewichtszustand der Trommel gestört wird. Zum
Schutze hiergegen mußten bis jetzt die groben Teile und Fremdkörper von Hand aus
dem Gut ausgelesen werden. Falls aber beim Auslesen Stücke übersehen werden, bleibt
die Gefahr des unruhigen Laufes oder des Schlagens der Trommel nach wie vor bestehen.
Der Einsatzkorb bewirkt dagegen das Auslesen selbsttätig und vollständig. Die im
Einsatzkorbe zurückgehaltenen Teile können jetzt auch keinen nutzbaren Raum mehr
an der Trommelwandung in Anspruch nehmen, -und dadurch wird die Gutschicht an der
Trommelwand nicht nur gleichmäßiger, sondern auch dünner als bisher. Beide Vorteile
unterstützen die Schleuderwirkung.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Um Aufschließprodukte aus tierischen Rohstoffen durch Abschleudern
wirksam entfetten zu können, ist es notwendig, eine Abkühlung des Gutes zu verhindern.
Zweckmäßig benutzt man daher für die Aufbewahrung des Schleudergutes einen Behälter
i mit Heizboden 2, der z. B. gemäß Zeichnung eine Siebrückwand 3 mit Rost 4 besitzt.
Das aus dem Aufschließapparat kommende Gut fällt in den Aufnahmebehälter i hinein,
und das freie ausgeschmolzene Fett kann sofort durch die Ruffang- und Ablaufrinne
5 abfließen. Im Behälter i wird das Gut durch den Heizboden 2 erwärmt, und zwar
auch in dem Behälterfortsatz 6, in dem jeweils eine- ungefähre Schleudertrommelfüllung
zur Einfüllung über .eine schwenkbare Schurre 7 hinweg bereitgehalten werden kann.
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Als Beispiel ist eine Untenentleerungsschleuder 8 dargestellt, in
deren Trommel 9 in bekannter Weise eine Bodenhaube io angeordnet ist, die durch
eine Griffschraube ii so festgehalten wird, daß sie sich mit der Trommel 9 zusammen
dreht. Nach beendetem Abschleudern einer Beschickung wird die Bodenhaube io mittels
der Schraube i i gelöst und nach oben herausgehoben. Dann schält man das fertig
behandelte Gut von der Trommelwand 9 ab und schiebt es durch die Mittelöffnung des
Trommelbodens 12 hinaus, worauf es durch die Schurre 13 abwärts gleitet.
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Erfindungsgemäß ist innerhalb der Trommel 9 -ein mit ihr umlaufender
durchlochter und herausnehmbarer Einsatzkorb 14 vorgesehen, der mit der Bodenhaube
io aus einem Stück hergestellt oder fest verbunden sein kann, wie @es in der Zeichnung
angedeutet ist. Der Inhalt des Einsatzkorbes 14 entspricht dem Fassungsvermögen
der Schleudertrommel.
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Von der im Fortsatz 6 des Aufnahmebehälters i bereitliegenden Teilmenge
des Gutes wird in den Korb 14 so viel hineingeschoben, daß dieser gefüllt ist. Die
Schleudertrommel wird in Gang gesetzt, und die Wanddurchbrechungen des Einsatzkorbes
14 lassen dann das körnige oder faserige wirkliche Schleudergut austreten, halten
jedoch die groben Teile und Fremdkörper zurück. Auch während des Abschleuderns wird
die Erwärmung des Gutes fortgesetzt, 'und zwar z. B. mittels einer zwischen dem
Trommelmantel 9 und dem äußeren Gehäusemantel 15 angeordneten Heizschlange 16.
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Verwendet man eine Obenentleerungsschleuder, so bleibt die Gesamtanordnung
dieselbe. Der Einsatzkorb 14 erhält in diesem Falle einen eigenen Boden, der gleichfalls
durchbrochen sein kann und in den hinein beispielsweise Kupplungsstifte greifen
können, die am Trommelboden befestigt sind und einerseits den Einsatzkorb 14 bei
der Drehung der Schleudertrommel 9 mitnehmen sowie andererseits das Herausnehmen
des Korbes 14 gestatten.