DE592202C - Verfahren zur Darstellung von Aminoderivaten von Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringfoermigen Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Aminoderivaten von Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringfoermigen Verbindungen

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DE592202C
DE592202C DEI44915D DEI0044915D DE592202C DE 592202 C DE592202 C DE 592202C DE I44915 D DEI44915 D DE I44915D DE I0044915 D DEI0044915 D DE I0044915D DE 592202 C DE592202 C DE 592202C
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DE
Germany
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anthracenes
anthraquinones
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DEI44915D
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf M Hcidenrcich
Dr Walter Mieg
Dr Heinrich Neresheimer
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B6/00Anthracene dyes not provided for above

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pyridine Compounds (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Aminoderivaten von Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringförmigen Verbindungen Es wurde gefunden; daß inan in Pyridiniumverbindungen Vcüi Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringförmigen Verbindungen den P@Tidiniuinrest durch Behancllung mit basischen Mitteln derart aufspalten kann, daß Aminoderivate obiger Verbindungen entstehen. 'Man kann dabei die Bedingungen so wählen, daß der Pyridiniumrest vollständig aufgespalten wird unter Bildung Die Umwandlung der Pvridiniumverhindungen o in primäre Amine kann beispielsweise durch-Erhitzungen mit primären oder sekundären primärer Amine, also beispielsweise Antlirachinon-i-p3rridiniumclilorid (I) in i-Aminoanthrachinon (II) übergeführt wird. Andererseits kann man durch weniger energische Einwirkung von basischen Mitteln auf die Ausgangsmaterialien den Pyridiniumrest nur halbseitig aufspalten und so zu Aminen etwa der Formel III gelangen. Anilnen, wie Anilin, Toluidin oder Metlivlanilin, oder durch Erwärmen mit Mischungen von Piperidin mit Wasser, Alkohol oder Pyridin, ferner durch Verküpen in der Wärme mittels alkalischer Hvdrosulfitlösung oder auch durch Kochen mit Natronlauge bewerkstelligt werden.
  • Zur halbseitigem Aufspaltung genügt gelindere Einwirkung basischer Mittel, z. B. kurzes Erwärmen mit verdünnter Natronlauge auf 5o', oder Kochen mit verdünnter Sodalösung.
  • Als für diese Aufspaltungen geeignete Pyridiniumverbindungen seien beispielsweise genannt: Änthrachinon-i-pyridiniumchlorid, Anthrachinon-2-pyridiniumchlorid, Anthrachinon-1, 5- 'und 2, 6-dipyridiniumchlorid, i-Aminoanthrachinon-.f-pyridiniumchlorid, i, 5-Diaminoanthrachinon-4.-pyridiniumchlorid, Anthrachinon-2-carbonsäure-i-pyridiniumchlorid (erhältlich durch Erhitzen von i-Chloranthrachinon-2-carbonsäure mit Pyridin), Chinizarin-2-pyridiniumbromid (erhältlich durch Kochen von 2-Bromchinizarin mit Pyridin), ferner Bz-i-Benzanthronp5Tidiniumhalogenid, Anthanthron-2, 7-dipyridiniumchlorid, Anthracen-9-chlor-iopyT-idiniumchlorid sowie die Pyridiniumverbindungen von z. B. N-Dihydroanthrachinonazinen, Dibenzpyrenchinonen, indigoiden Farbstoffen u. dgl.
  • Beispiel i io Gewichtsteile Anthrachinon-i-pyridiniumchlorid werden in 5o Gewichtsteilen Anilin eingetragen und die Mischung etwa io Minuten zum Sieden erhitzt. Beim Erkalten scheidet sich i-Aminoanthrachinon in großer Reinheit ab.
  • An Stelle von Anilin kann beispielsweise auch o- und p-Toluidin oder Methylanilin für die Aufspaltung verwendet werden. Auch beim kurzen Kochen des Ausgangskörpers mit einer Mischung von Pyridin und einer wäßrigen Methylaminlösung erhält man glatt i-Aminoanthrachinon.
  • Beispiele 5 Gewichtsteile Anthrachinon-2-pyridiniumchlorid werden in einer Auflösung von io Gewichtsteilen H_vdrosulfit in Zoo Gewichtsteilen etwa 5 °/oiger Natronlauge verküpt und die Küpe kurze Zeit ungefähr auf 5o' erwärmt. Durch Einblasen von Luft wird hierauf das 2-Aminoanthrachinon abgeschieden.
  • Auch durch einfaches Kochen von Anthrachinon-2-pyridiniumchlorid in verdünnter, zweckmäßig alkoholhaltiger Natronlauge findet die Aufspaltung zu 2-Aminoanthrachinon statt.
  • Beispiel 3 Zu einer Auflösung von io Gewichtsteilen Anthrachinon-i, 5-dipyridiniumchlorid in Zoo Gewichtsteilen Wasser setzt man etwa 5o Gewichtsteile Piperidin und kocht kurze Zeit, bis die Aufspaltung zu i, 5-Diaminoanthrachinon beendet ist, dessen Abscheidung in reiner, kristallisierter Form durch Abkühlen vervollständigt wird. Die analoge Aufspaltung von Anthrachinon-2, 6-dipyridiniumchlorid zu 2, 6-Diaminoanthrachinon tritt ein, wenn man das erstere etwa '/.= Stunde mit einer Mischung von Piperidin und Pyridin kocht. -Beispiel q.
  • 5 Gewichtsteile i-Aminoanthrachinon-q;-pyridiniumchlorid werden in einer Mischung von i5o Gewichtsteilen Wasser und 25 Gewichtsteilen Piperidin etwa io Minuten gekocht, worauf sich -beim Erkalten das i, 4-Diaminoanthrachinon abscheidet.
  • 'Beispiel 5 3 Gewichtsteile 1, 5-Diaminoanthrachinon-4.-pyridiniumchlorid werden in 2o Gewichtsteilen Anilin mit 3 Gewichtsteilen entwässertem Kaliumacetat unter Umrühren kurz gekocht. Nach dem Erkalten isoliert man die Abscheidung, wäscht mit Alkohol und Wasser und erhält so gut kristallisiertes 1, q., 5-Triaminoamthrachinon.
  • Beispiel 6 5 Gewichtsteile Anthrachinon-i-pyridiniumchlorid trägt man in 25o Gewichtsteile einer etwa 2 o(oigen Södalösung ein und kocht kurze Zeit, bis die Bildung von braunvioletten Kriställchen nicht mehr zunimmt. Man erhält so eine wasserunlösliche Verbindung, welche infolge halbseitiger Aufspaltung des Pyridinrestes die Kohlenstoffkette desselben noch am Stickstoff des 1 _-#minoanthrachinons gebunden enthält. Die Verbindung löst sich in Pyridin mit reinroter, in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe.
  • Durch weitere Aufspaltung, z. B. mittels wasserhaltigem Piperidin, erhält man i-Aminoanthrachinon.
  • Beispiel ? i - Aminoanthrachinon - 4. - pyridiniumchlorid wird bei 50' in etwa i o/oige Natronlauge eingetragen und die Mischung - etwa '/.= Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Die dunkle Abscheidung kann aus Pyridin in Nädelchen kristallisiert erhalten werden, welche sich in heißem Pyridin ziemlich leicht mit intensiv grünblauer Farbe, in konzentrierter Schwefelsäure braungelb lösen. Die Verbindung stellt ein 1, 4-Diaminoantliracliiiton dar, dessen eine Aminogruppe eine im Sinne von Beispiel 6 durch Pyridinaufspaltung entstandene Kohlenstoffkette enthält.
  • Beispiel S 2o Gewichtsteile des Pykrats der Benz- i anthron-Bz-i-pyridiiiiurnverbiridinig werden in loo Volumteilen heißem Alkohol suspendiert und mit 40 Volumteilen Piperidin einige Minuten aufgekocht. Die entstandene rotbraune Lösung wird mit i2o Volumteilen 3oo/oiger Salzsäure versetzt, wobei sich ein Zwischenprodukt in fast farblosen mikroskopischen Nadeln abscheidet. Diese werden abgesaugt, mit etwas Wasser gewaschen, mit Alkohol angerieben und mit verdünnter Natronlauge aufgekocht. Dabei wird das helle Zwischenprodukt zuerst dunkel-, dann aber hellbraunrot. Das so in quantitativer Ausbeute erhältliche Bz-i-Aminobenzanthron ist sehr rein,; aus Pvridin umkristallisiert. schmilzt es bei 24o° (unkorr.). Beispiel g Die Anthanthron-z, 7-dipyridiniumverbinciung wird mit verdünnter Natronlauge unter Zusatz von, etwas Piperidin aufgekocht, wobei ein dunkles Produkt ausfällt, das mit alkalischer Hydrosulfitlösung in eine violette Küpe übergeführt wird. Aus der Küpe fällt durch Einblasen von Luft oder durch Zusatz von verdünnter Wasserstoffsuperoxydlösung ein Aminoarithanthron, wahrscheinlich das 2, -7-Diaminoanthanthron, als fast schwarzer Körper aus, der sich sehr schwer in siedendem Nitrobenzol mit blaugrüner Farbe, in konzentrierter Schwefelsäure rot löst. Beispiel io 10 Gewichtsteile Anthracen-g-chlor-io-pyridiniumchlorid werden in 2o Gewichtsteilen. Alkohol mit 6 Gewichtsteilen Piperidin wenige Minuten aufgekocht, bis sich aus der zuerst entstehenden rotbraunen Lösung hellorange, sechsseitige Prismen abscheiden, deren Menge durch Zugabe von Äther noch vervollständigt wird. Der Körper löst sich gelbrot in kalter konzentrierter Schwefelsäure, welche Lösung beim Erwärmen sich aufhellt. Er kristallisiert aus einem Gemisch von. 5 Teilen Alkohol und 3 Teilen Benzol in orangefarbenen Prismen, die bei 158' (unkorr.) schmelzen, läßt sich in Alkohol mit etwas Essigsäureanhydrid leicht acetylieren (die Acetylverbindung *scheidet sich nach Zugabe von etwas Wässer in hellen Blättchen ab), enthält Chlor und ist seinen Eigenschaften und der Analyse nach wahrscheinlich das g-Chlorro-aminoanthracen. Beispiel ii Zu einer Auflösung von 5 Gewichtsteilen Anthrachinon-i-pyridiniumchlorid in ioo Gewichtsteilen Wasser werden bei etwa go ° 3o Gewichtsteile 25 o/oiger Ammoniaklösung zugesetzt. Es entsteht eine braune Küpenlösung, welche bei gleicher Temperatur an der Luft gerührt wird. Hierbei scheiden sich bald olivgelbe Nädelchen ab, die in siedendem Pyridin braun, in kalter Schwefelsäure bräunlichrot löslich sind. Beim Erwärmen wird ihre schwefelsaure Lösung orangegelb mit grüngelber Fluoreszenz. Nach dem Trocknen bei ioo' löst sich die Verbindung nicht mehr rot, sondern braungelb in Schwefelsäure, aber ohne Fluoreszenz.
  • Wird Anthrachinon-2-pyridiniumchlorid analog obigem Beispiel mit Ammoniak behandelt, so entsteht ohne vorherige Küpenbildung eine in kalter Schwefelsäure dunkelblau, in Pyridin gelbbraun lösliche Verbindung. Beispiel 12 4 Gewichtsteile der Pyridiniumverbindung aus i-Amino-2, 4-dibromanthrachinon (erhältlich durch kurzes Erhitzen einer Mischung von io Gewichtsteilen i-Amino-2, 4-dibromanthrachinon mit 3o Gewichtsteilen Aluminiumchlorid und 27 Gewichtsteilen Pyridin auf etwa iSo') werden in i2o Gewichtsteile einer etwa 16 o/oigen Piperidinlösung eingetragen. Die Mischung wird hierauf unter Umrühren gekocht, bis die Abscheidung dunkelblauer Nädelchen nicht mehr zunimmt. Letztere lösen sich nach Isolierung gelb in konzentrierter Schwefelsäure und bilden ein in verdünnter Salzsäure schwer lösliches Chlorid, das in Wasser auch bei starker Verdünnung urizersetzt mit tief violetter Farbe löslich ist. Auf tannierter Baumwolle liefert es kräftig violette Färbungen. Die Konstitution dieser Verbindung, welche 3 Stickstoffatome auf i Anthrachinonmolekül enthält, steht noch nicht fest.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Aminoderivaten von Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringförmigen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Pyridiniumderivate dieser Verbindungen mit basischen Mitteln behandelt.
DEI44915D 1932-07-20 1932-07-20 Verfahren zur Darstellung von Aminoderivaten von Anthracenen, Anthrachinonen oder anderen kondensierten ringfoermigen Verbindungen Expired DE592202C (de)

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