DE589394C - Kautschukmilchhaltiges Schlauchdichtungsmittel - Google Patents

Description

Zum selbsttätigen Verschließen von Durchlochungen in Luftreifen hat man schon vorgeschlagen, in die Luftreifen Kautschukmilch mit einem Zusatz von Ammoniak oder Glycerin und Formaldehyd einzufüllen. Diese Masse soll in die Durchlochungen eindringen und diese schließen. Der Zusatz von Ammoniak oder Glycerin hat hier nur den Zweck, ein Gerinnen der Kautschukmilch zu verhüten, während Formaldehyd eine konservierende Wirkung ausübt. Mit diesem Mittel kann jedoch der angestrebte Zweck nicht erreicht werden, da durch Schleudern bald eine Trennung der Kautschukmilch in ihre Bestandteile, Wasser und Kautschuk, stattfindet. Der Kautschuk bildet alsdann Knoten, und eine gleichmäßige Verteilung auf der Innenseite des Schlauches findet nicht statt. Außerdem wird der Kautschuk so zäh, daß er nicht mehr in die Durchlochungen des Reifens eindringt.

Zur Herstellung des Mittels gemäß der Erfindung wird ebenfalls Kautschukmilch (Latex) , welche mit Ammoniak versetzt ist, verwendet. Das Neue bei dem Mittel besteht darin, daß es neben diesen bekannten Bestandteilen noch einen Gehalt an tierischen oder pflanzlichen ölen oder Mineralöl aufweist. Durch diesen ölzusatz zu der Kautschukmilch wird eine Ausscheidung des Wassers aus der Kautschukmilch vermieden, und die Masse wird stets dickflüssig gehalten.

Die flüssige Masse wird durch das Luftventil in den Luftschlauch eingefüllt und verteilt sich beim Fahren in einem gleichmäßigen Film auf der Innenseite des Schlauches. Dieses Einführen durch das Luftventil geht ohne Verstopfung des Ventils vonstatten. Bei einer Durchlochung des Reifens (Mantel und Schlauch) dringt die dickflüssige Masse in die Durchlochung des Mantels und des Schlauches ein, bildet hier durch Erhärten bzw. Verdickung Kautschuk, welcher sich mit dem Kautschuk des Schlauches und des Mantels fest verbindet und die Durchlochung verschließt. Ein Zusammenkleben von Schlauch und Mantel tritt hierbei nicht auf. Statt in den Luftschlauch, kann das Mittel insbesondere bei Kraftfahrzeugen und -rädern unmittelbar in den Mantel des Reifens eingefüllt werden.

Die Menge der einzufüllenden Masse beträgt für einen Fahrradreifen etwa 100 g, für einen Motorradreifen etwa 350 g und für einen Reifen für Kraftwagen je nach Größe 700 bis 2000 g.

Als Kautschukmilch können alle Arten von Kautschuk liefernden Pflanzensäften verwendet werden.

Gute Erfolge sind erzielt worden mit einer Mischung mit den nachstehenden Mengenverhältnissen ;

40 Teile Kautschukmilch von 38 bis 40 °/„ Kautschukgehalt mit einem Zusatz an 5 °/₀ Ammoniak,

50 Teile Sesamöl, 10 Teile Olein.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kautschukmilchhaltiges Schlauchdichtungsmittel, gekennzeichnet durch einen Zusatz an tierischen oder pflanzlichen ölen oder Mineralölen.