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Verfahren zur Herstellung von Tierköpfen für Pelzwaren Für Tierköpfe
von Pelzwaren wurden bereits verschiedenartige Stoffe verwendet, so hat man beispielsweise
Pappe, Gaze, Filz, Leder und Vulkanfiber in bestimmten Umrissen aus den Materialtafeln
ausgeschnitten und durch Prägung eine plastische Nachbildung des Tierkopfes erzeugt.
Ferner hat man solche Tierköpfe aus Gummi geformt, auch zugeschnittene Korkstücke
hat man verwendet und aus solchen Korkstücken ein Gerippe hergestellt, welches das
Nasenbein und das Querstück des Stirnbeines darstellen soll. Alte diese Ausführungsarten
haben aber mehr oder weniger erhebliche Nachteile. So weisen die aus.Pappe, Gaze,
Filz, Leder und Vulkanfiber geprägten Tierköpfe keine genügende Haltbarkeit auf
und werden schon bei der Bearbeitung und der Einarbeitung des Kopfes in das Fell
beschädigt. Da die Köpfe mit Leim überstrichen und das angefeuchtete Fell an den
Kopf angeklebt wird, werden die Köpfe weich und verlieren jeden Widerstand. Es ist
klar, daß unter solchen Umständen beim Tragen der fertigen Pelzkragen schon die
geringsten äußeren Einflüsse genügen, um. den Kopf zu zerdrücken und außer Form
zu ringen, wodurch das ganze Pelzwerk unansehnlich wird. Auch beim Betätigen der
am Kopf befindlichen Klammer zum Zusammenhalten des Pelzkragens wird ein Gegendruck
auf den Kopf ausgeübt und dadurch letzterer ebenfalls außer Form gebracht.
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Tierköpfe aus Gummi geben zwar äußeren Einwirkungen nach und nehmen
infolge ihrer Elastizität ihre ursprüngliche Form wieder an, sind aber infolge ihrer
'Schwere ungeeignet und zu teuer. Tierköpfe mit Streifen aus Naturkork sind wenig
haltbar, da diese Korkstreifen infolge Sprödigkeit sehr leicht abbrechen. Diese
Köpfe sind außerdem der natürlichen Form des Tierschädels nicht angepaßt, wodurch
der Kopf des Pelztieres sehr unnatürlich aussieht.
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Alle diese Nachteile der bisherigen Tierköpfe werden erfindungsgemäß
dadurch beseitigt, daß eine aus Korkschrot oder Korkmehl und einem Bindemittel bestehende
Masse in einer dem natürlichen Tierkopf angepaßten Hohlform zu einem Vollkörper
gepreßt wird. Es wird dabei also eine Masse verwendet, wie sie bei der Herstellung
von Formkörpern für andere Zwecke bekannt ist. Diese aus solcher Masse gepreßten
Tierköpfe zeichnen sich besonders dadurch aus, daß sie voll und elastisch sind,
trotz der vollen Ausführung ein geringes Gewicht haben, ferner nicht brechen und
reißen und schließlich dem natürlichen Tierkopf genau entsprechen. Außerdem lassen
sich Aussparungen und Vertiefungen zur Aufnahme des Klammeroberteiles und der Bindedrähte
für die Augen ohne besondere Arbeit schon beim Pressen miterzeugen. Ein weiterer
wesentlicher Vorzug des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß beim Pressen solcher
Tierköpfe auch die tiefliegenden Augenhöhlen mithergestellt werden können, was beim
Prägen der Tierköpfe aus Pappe, Gaze, Filz, Leder und Vulkanfiber ausgeschlossen
ist, weil nicht nur das Material infolge zu starker Streckung reißt, sondern auch
der geprägte
Gegenstand aus der Form nicht herauszubringen wäre.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Abb. z einen Querschnitt durch die zweiteilige Preßform
mit dem Preßkörper und Abb. 2 eine Draufsicht des Preßkörpers. Zur Ausführung des
Verfahrens wird Korkschrot oder Korkmehl ein geeignetes Bindemittel beigefügt, damit
sich erstere zu einer festen Masse vereinigen. Als Bindemittel kann man z. B. dünnflüssigen
Leim oder anderweitige Klebstoffe verwenden. Die Masse erhält durch Beifügung des
flüssigen Bindemittels eine breiartige Beschaffenheit. Dieser Brei wird dann in
eine entsprechende Hohlform gebracht, wobei man einen beliebigen Preßdruck ausüben
kann. Die Hohlform besteht zweckmäßig aus zwei Teilen a, b und ist so geteilt,
daß sich nicht nur die Formteile gut auseinandernehmen lassen, sondern auch der
Preßling c gut herausbringen läßt. Zweckmäßig gibt man dem Peßling c eine schräge
Lage. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, lassen sich tiefliegende Augenhöhlen
gut im Preßling erzeugen, wodurch der fertiggepreßte Tierkopf ein natürliches Aussehen
erhält, da die Augen in tiefen Augenhöhlen liegen können. Die Unterseite des Preßlings
ist zweckmäßig glatt; es sind jedoch Vertiefungen d zur Aufnahme des Klammerunterteiles
und der Bindedrähte der Augen vorgesehen, die beim Herstellen des Tierkopfes ohne
weiteres mitentstehen.
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Den Preßling c kann man entweder in der Hohlform trocknen lassen oder
nach dem Herausnehmen aus der Hohlform einem besonderen Trockenverfahren im Trockenofen
o. dgl. unterziehen. Um die Oberfläche des Preßlings noch widerstandsfähiger gegen
äußere Einflüsse zu machen, wird er zweckmäßig mit einem geeigneten Überzug, z.
B. Schellack, versehen.
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Diese aus Korkschrot oder Korkmehl Irergestellten vollen Tierköpfe
sind nicht nur leicht, sondern auch billig und vor allem gegen äußere Einwirkungen
unempfindlich. Ein besonderer Vorzug besteht, wie bereits erwähnt, darin, daß diese
Tierköpfe dem natürlichen Bau des Tierschädels nachgebildet sind und somit der Kopf
des Pelztieres ganz natürlich wirkt.