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Preßkissen für Druckluft-Schuhklebepressen Die Preßkissen für Druckluft-Schuhklebepressen
wurden anfangs nicht als selbständige Beutel hergestellt. Vielmehr pflegte man eine
elastische Decke auf einer metallenen Grundplatte ringsherum starr zu befestigen.
Ein solches Preßkissen kann sich in der Höhenrichtung nur wenig ausdehnen. Man mußte
deswegen für die verschiedenen Sprengungen der Schuhe auch verschiedene Preßformen
herstellen. Dementsprechend mußte sowohl der Maschinenfabrikant wie der Großhändler
als auch der Schuhfabrikant zahlreiche solche Formen auf Lager halten. Überdies
war das Auswechseln der verschiedenen Preßformen dieser Art innerhalb der Schuhklebepressen
sehr zeitraubend.
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Diesem Mangel hat man dadurch abzuhelfen gesucht, daß man das Preßkissen
als einen selbständigen Beutel aus Gummi anfertigte, in dessen Wandungenbiegsame,
teils dehnbare, teils nicht dehnbare Einlagen vorgesehen sind, um dieerforderliche
Widerstandsfähigkeit sicherzustellen. Bei diesen Gummipreßkissen enthalten der Boden
und die Seitenwände nicht dehnbare Einlagen, während die Einlage in der oberen Decke
dehnbar ist. Bei diesen Gummipreßkissen kann es vorkommen, daß das Kissen wegen
der nicht dehnbaren Einlagen im Boden und in den Seitenwänden nicht genügend hochsteigt.
Infolgedessen müssen für die verschiedenen Sprengungen verschiedene Preßbeutel auf
Vorrat gehalten «erden. Es ist auch bekannt, das Preßkissen ausschließlich aus Leder
herzustellen, und zwar durch Zusammennähen von Ober- und Unterteil. Dieser Baustoff
hat aber neben seinem Vorzuge großer Elastizität und Lebensdauer den Nachteil, daß
die obere Decke des aus ihm gefertigten Preßkissens nach einiger Zeit eine bleibende
Dehnung erfährt, was ein allmählich immer schlechter werdendes Pressen der Schuhe
zur Folge hat. Im besonderen hat die allmählich eintretende dauernde Formänderung
des Kissens entsprechend dem eingesetzten Schuh die Folge, daß es schwierig ist,
dasselbe Kissen zum Kleben größerer Schuhe zu verwenden. Man kann nämlich die größere
Sohle nicht einwandfrei auf die in das Leder eingeformte Spur des kleineren Schuhes
setzen. Der größere Schuh hat in solchen Fällen das Bestreben, sich zu drehen. Ein
weiterer Nachteil lederner Preßkissen besteht darin, daß der beim Pressen an gewissen
Stellen aus den Fugen heraustretende Klebstoff das Preßkissen beschmutzt, verhärtet
und brüchig macht. Dies hat seine Ursache darin, daß das Leder den aus Celluloid
und Aceton bestehenden Klebstoff begierig aufsaugt. Sehr häufig wird dadurch auch
das Oberleder des zu klebenden Schuhes beschmutzt, und der Schuh kann dadurch wertlos
werden.
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Alle diese Mängel sollen durch das Preßkissen gemäß der Erfindung
beseitigt werden. Es besteht aus einem am Rande zusammengenähten Ober- und Unterteil
und kennzeichnet
sich dadurch, daß die obere Decke des Kissens
aus Gummi, die untere Decke dagegen aus einem dehnbaren und nachgiebigen Leder besteht.
Von der aus Gummi bestehenden oberen Decke des Kissens springt der Celluloidkitt
leicht ab. Zweckmäßig wird die Gummidecke durch Leinewandeinlagen verstärkt, beispielsweise
kann für die obere Decke der bekannte Cordgummi verwendet werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Eifindung beispielsweise veranschaulicht.
Abb. i ist eine Draufsicht auf das neue Preßkissen, während Abb. 2 einen Schnitt
nach Linie A-B der Abb. i zeigt.
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Das dargestellte Preßkissen besteht aus der oberen Decke i und der
unteren Decke 2. Beide Decken sind durch eine Näht 3 aus Hanf und Drahtfaden am
Rande, über den ein Verstärkungsleder ¢ gelegt ist, miteinander verbunden. Für den
hinteren Verschluß dient die Beutelschnürung 5 aus starker Hanfkordel. Zur Herbeiführung
der Preßbewegung ist in den Beutel die hierfür bekannte Gummiblase 6 gebracht.
der Preßluft durch das Ventil 7 zugeführt wird. Gemäß der Erfindung besteht die
obere Decke i des Beutels aus Gummi, insbesondere solchem mit Leinewandeinlagen,
während die untere Decke :2 aus Leder besteht. Die obere, nachgiebige Decke i drückt
beim Pressen gegen den in die Schuhklebepresse eingelegten Schuh, während die untere,
festere Decke 2 von der Preßform der Schuhklebemaschine gehalten wird. Durch die
beiden genannten verschiedenen Stoffe für die obere und untere Decke wird außer
den erwähnten Vorteilen eine gute Anpassungsfähigkeit des Preßkissens an den zu
pressenden Körper bei hoher Festigkeit und Haltbarkeit erzielt.