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Matratze
Die Erfindung betrifft eine Matratze mit Federkern und vorgefertigten Polstern oder Matten, welche den Federkern allseitig umgeben.
Bei der Herstellung der bekannten Federkernmatratzen wird zunächst der Federkern mit der Federleinwand überzogen und der überzogene Kern mit der Füllung in die äussere Fassonleinwand eingeschoben. Nun muss die Füllung gegen Verrutschen gesichert werden, was dadurch geschieht, dass die ganze Matratze durchgenäht wird, um der Füllung zwischen der Fassonleinwand und der Federleinwand einen Halt zu geben. Anschliessend wird die Matratze unter entsprechender Verteilung der Füllung von Hand garniert, d. h. die Ränder werden wulstartig eingenäht, um der Füllung im Bereich der Kanten des Federkerns, also des Federkernrahmens zu sichern und um ein Durchdrücken des Federkernrahmens zu verhindern.
Eine auf diese Weise hergestellte Matratze erfordert viel Arbeitszeit, insbesondere deswegen, da eine nennenswerte Anwendung von Maschinen nicht möglich ist und alle wesentlichen Arbeitsgänge von Hand ausgeführt werden müssen.
Um die Herstellung von Federkernmatratzen wenigstens teilweise zu vereinfachen und zu beschleu-
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nachfolgenden Arbeitsgänge werden jedoch durch die Verwendung des vorgefertigten Randpolsters nicht verändert und es ist trotzdem erforderlich, die Fassonleinwand und die Füllung mit der Federleinwand bzw. dem Federkern durch Handarbeit zu verbinden. Diese Arbeit muss von Fachkräften durchgeführt werden. Maschinenarbeit kann praktisch nicht angewandt werden. Trotz des verhältnismässig gro- ssen Aufwandes, beispielsweise für das Ausgleichen der Füllung und für das Anbringen von Heftschnüren usw. ist keine Gewähr dafür gegeben, dass die fertige Matratze immer ein exaktes, ansprechendes Aussehen erhält.
Durch die Verwendung eines sogenannten Schnellpolsters lässt sich wohl die Herstellung einer Matratze beschleunigen, allerdings wird auf diese Weise keine Fassonmatratze erhalten. Bei diesen Matratzen wird der Federkern mit einer Federleinwand umhüllt, auf der bereits das Polstermaterial, beispielsweise Seegras, Afrik od. dgl. aufgesteppt ist. Gegebenenfalls ist auch bereits die Fassonleinwand aufgesteppt.
Es entfällt hiebei zwar die Arbeit des Fassonierens, eine derartige Matratze besitzt aber keine Abpolsterung im Bereich des Federkernrahmens. Vielmehr sind bei einer bekannten Matratze dieser Art die einzelnen Teile der Umhüllung nämlich die Ober- bzw. Unterseite und die Randteile der Umhüllung gerade im Bereich der Kanten miteinander verbunden. Es wird also bei der Verteilung der Füllung auf die fertige Form der Matratze keine Rücksicht genommen und insbesondere ist der Federkernrahmen nicht derart abgedeckt bzw. abgepolstert, dass sich dieser Rahmen auch bei längerem Gebrauch der Matratze nicht in störender Weise durchdrückt. Darüber hinaus werden bei dieser bekannten Matratze die einzelnen Teile der Umhüllung erst nach dem Einfügen des Federkerns miteinander verbunden, so dass es notwendig ist, die Verbindungsnähte von Hand anzubringen.
Die Erfindung scnlägt vor, dass bei einer Matratze der eingangs erwähnten Art die Federleinwand die Füllung und die Fassonleinwand sowohl der Ober- bzw. Unterseite der Matratze als auch des an die Ober-
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bzw. Unterseite anstossenden Matratzenrandes im ebenen Zustand vor dem Einfügen des Federkerns durch Steppmaschinennähte miteinander verbunden sind. Auf diese Weise ist es möglich, einerseits einen Grossteil der Handarbeit vollkommen zu erübrigen bzw. durch Maschinenarbeit zu ersetzen und anderseits trotzdem eine Fassonmatratze zu gewinnen, die allen diesbezüglichen Anforderungen genügt.
Die Matratze nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Federkernrahmen mindestens in gleicher Weise wie bei den rein von Hand hergestellten Matratzen sehr gut abgepolstert ist, ohne dass durch eine übermässige Anhäufung von Material am Rande die federnden Eigenschaften des Kernes beeinträchtigt werden. Durch die Erfindung ist es möglich, die Verbindungsnähte zwischen den einzelnen Teilen der Umhüllung trotz der Verwendung von Maschinenarbeit, derart anzuordnen, dass eine an allen Stellen weiche und nachgiebige Matratze erhalten wird.
Für die Matratze nach der Erfindung kommt jedes bekannte FUllmaterial wie z. B. Rosshaar, Watte, Afrik, Kapok usw. in Frage. Überraschenderweise hat es sich herausgestellt, dass es auch möglich ist, besonders kurzfaseriges Füllmaterial wie z. B. Wolle oder Schaumstoffflocken zu verarbeiten. Durch die Verwendung von kurzfaserigsni Material entsteht kein Mehraufwand an Arbeitszeit, wie dies bei den bekannten Fassonmatratzen der Fall ist, wo beispielsweise das kurzfaserige Material, insbesondere an den Rändern umständlich ausgeglichen werden muss.
Bei der Matratze nach der Erfindung wird zunächst zweckmässig eine Fassonmatte hergestellt, die einen umlaufenden Wulst aufweist, der innen und aussen durch Steppmaschinennähte begrenzt ist, während das Mittelfeld im Inneren des Wulstes durch eine oder mehrere Steppmaschi lennähte fassoniert ist. Der umlaufende Wulst ergibt dann bei der fertigen Matratze den Rand der Matratze und deckt den Rahmen des Federkerns derart ab, dass die Federkante weich bleibt, während das fassonierte Mittelfeld die Oberoder Unterseite der Matratze bildet.
Während es bei der Matratzenherotellung bisher allgemein üblich war, dass ein Hersteller die Matratze auf dem Federkern aufbauend vollkommen fertigstellte, wird es durch die Erfindung möglich, die einzelnen Arbeitsgänge bei der Manatzenheistellung derart zu unterteilen, dass nicht nur mehrere Betriebsabteilungen, sondern auch mehrere Betriebe stufenweise an der Herstellung beteiligt sind. Die Fassonmatte nach der Erfindung und insbesondere die nach der Erfindung weiter vorgesehene Doppelfassonmatte in Form eines mindestens einseitig offenen Sackes zur Aufnahme des Federkerns, stellt somit nicht nur ein Zwischenprodukt, sondern auch ein Handelsobjekt dar. Eine derartige Fassonmatte bzw.
Doppel- fassonmatte kann im wesentlichen durch Maschinenarbeit hergestellt werden, während der Hauptteil der Handarbeit auf das nachfolgende Einfügen des Federkerns beschränkt bleibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen : Fig. l eine Draufsicht auf eine Fassonmatte ftir eine Matratze nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt durch das Ausfüh- rungsbeispiel der Fig. l entsprechend der Schnittlinie II-n, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Doppelfassonmatte nach der Erfindung, Fig. 4 einen Schnitt durch eine fertige Matratze mit eingefügtem Federkern und Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Federkernmatratze nach der Erfindung.
In den Fig. l und 2 besteht die Fassonmatte aus der Fassonleinwand 1, der Füllung 2 und der Federleinwand 3. Die Herstellung der Fassonmatte geschieht beispielsweise in der Weise, dass zunächst die Federleinwand auf einen viereckigen Rahmen anfgespannt wird, wobei der Rahmen an der Innenseite mit einer Vielzahl von Haken versehen ist, in die die Federleinwand eingehängt wird. Auf die eingespannte Federleinwand wird die Füllung geschüttet und es ist einfach möglich, diese gleichmässig zu verteilen, u. zw. auch dann, wenn diese Füllung aus einem sehr kurzfaserigen Füllmaterial besteht. Nun wird die Fassonleinwand darübergelegt und ebenfalls in die Haken im Rahmen eingehängt.
Das ganze Gebilde wird dann mittels einer Steppmaschine durchgesteppt, u. zw. entlang der Naht 4, die die äussere Begrenzung der Füllung angibt. Dabei sind an den Ecken bei 5 Unterbrechungen der Naht 4 vorgesehen, so dass die Füllung zum Ausgleich der Ecken zugänglich bleibt.
Durch die umlaufende Naht 6 ergibt sich ein umlaufender Wulst 7. Innerhalb der Naht 6 werden noch weitere Nähte 8 angebracht, die zusammen mit den Nähten 6. die Füllung 2 gegen Verrutschen sichern.
Nach dem Absteppen wird die Füllung ausserhalb der Nähte 4 also bei 9 wieder entfernt, mit dem Ergebnis, dass die Füllung bis zur Naht 4 praktisch die gleiche Stärke aufweist.
Die auf diese Weise gewonnene Fassonmatte wird nun beispielsweise mit einer andern Fassonmatte zusammengenäht, u. zw. etwa entlang der Nähte 4, jedoch nur an drei Seiten, so dass sich ein Sack ergibt. Es ist gegebenenfalls auch möglich, den in der Fig. 3 dargestellten Sack dadurch zu gewinnen, dass die Zuschnitte der Fig. l doppelt so gross ausgebildet werden, dass also zwei umlaufende Wülste 7 nebeneinander angeordnet werden. Die Zusammenfügung aus zwei Fassonmatten entsprechend der Fig. l ist jedoch zu bevorzugen.
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kern 5 eingefügt. Um ein Verhaken des Federkerns an der Federleinwand beim Einschieben zu verhindern, wird der Federkern zunächst zwischen zwei Blechen eingeklemmt, die einerseits die Höhe des Federkerns vermindern und anderseits glatte Oberflächen bilden, die das Einschieben erleichtern.
Diese Bleche haken seitlich ineinander und werden nach dem Einschieben des Fsderkerns 5 nacheinander wieder herausgezogen.
Nach dem Vernähen des offenen Sackendes ist die Matratze im wesentlichen fertig und es ist nur noch erforderlich, die Matratzenränder zu garnieren, also die Nähte 10 anzubringen, mit denen die Wülste 7 am Federkernrahmen 11 gesichert werden. Es ist dabei möglich, verhältnismässig grossstichig zu nähen, da dies ? Garniernähte nicht noch zusätzlich die Aufgabe haben, die Füllung innerhalb der beiden Leinwandlagen zu sichern. Diese Aufgabe wird bereits von den Steppmaschinennähten 4 und 6 erfüllt.
Es hat sich herausgestellt, dass die Matratze nach der Erfindung, die als Fassonmatratze anzusprechen ist, in einem Drittel bis einem Viertel der Zeit herstellbar ist, die bisher zur Herstellung einer der bekannten Federkernmatratzen erforderlich war. Der Grund dieses Vorteils ist darin zu suchen, dass die langwierige und schwierige Handarbeit entfallen kann. Es entfällt insbesondere das Durchnähen zur Fixierung der Füllung. Es erübrigt sich ein Fassonieren, da die Matratze ihre Fasson bereits bei der Herstellung der Fassonmatte nach Fig. l erhalten hat. Als einzige Handarbeit verbleibt das Garnieren, während al- le übrigen Arbeitsgänge bzw. Nähte maschinell ausgeführt werden können.
Die erforderliche Hand- und Maschinenarbeit für die Matratze nach der Erfindung ist darüber hinaus derart einfach, dass sie auch von Hilfskräften bewältigt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Matratze mit Federkern und vorgefertigten Polstern oder Matten, welche den Federkem allseitig umgeben, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder1einWand (3), die Füllung (2) und die Fassonleinwand (1) sowohl der Ober- bzw. Unterseite der Matratze als auch des an die Ober- bzw. Unterseite anstossenden Matratzenrandes im ebenen Zustand vor dem Einfügen des Federkerns (5) durch Steppmaschinennähte (4, 6, 8) miteinander verbunden sind.